Titel: | Kraftmaschinen.Neue Luftmaschinen. |
Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 25 |
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Kraftmaschinen.Neue Luftmaschinen.
(Schluss des Berichtes S. 1 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Luftmaschinen.
Ein Gemisch von verbrannten Gasen und Dampf bildet das Treibmittel für die
Heissluftmaschine von S. J. Ledin in Liden, Schweden
(D. R. P. Nr. 90669). Fig. 7 erläutert die
Maschine.
Textabbildung Bd. 308, S. 25
Fig. 7.Heissluftmaschine von Ledin.
Die Wärme, welche während des Ganges der Warmluftmaschine im Verbrennungsraume
erzeugt wird, verwandelt das in einem den Verbrennungsraum umschliessenden Behälter
befindliche Wasser allmählich in Dampf, und wenn der Druck im Verdampfraume genügend
hoch geworden ist, strömt der entwickelte Dampf in den Verbrennungsraum ein, wo
derselbe den heissen Verbrennungsgasen begegnet und von denselben überhitzt wird.
Sobald dieser Zustand erreicht worden ist, arbeitet die Maschine mit einem Gemische
von Luft und überhitztem Wasserdampf. Bei dieser Maschine ist nicht nur der
Verbrennungsraum, sondern auch der Arbeitscylinder vom Dampferzeuger umgeben, um
auch die durch die Wand des Arbeitscylinders gehende Wärme ausnutzen zu können.
Der Brennstoff soll aus Erdöl oder einem anderen flüssigen Kohlenwasserstoff
bestehen. Gasförmige Kohlenwasserstoffe können auch verwendet werden, wenn die
Maschine mit einer Pumpvorrichtung zum Einpressen des Gases in den Verbrennungsraum
versehen wird.
Der Arbeitscylinder a ist in einem Stück mit dem
Verbrennungsraume b, dem Ventilraume b2 und dem umgebenden
Dampferzeuger c gegossen. Innerhalb des Cylinders a bewegt sich ein Arbeitskolben k2. Das obere Ende des Cylinders ist durch
einen Deckel b3
geschlossen. Oben und unten in den neben dem Cylinder a
befindlichen Ventilraum b2 sind Ventilsitze ss1 eingesetzt, deren jeder eines der Einlassventile
vv1 und der
Auslassventile v2v3 enthält. Diese
Ventile erhalten ihre Bewegung von der Maschinenwelle. Von den Ventilsitzen ss1 führen die Kanäle
c1c2 von den Räumen
zwischen den Ventilen nach dem Cylinder und die Auslasskanäle nn1 von den Räumen
ausserhalb der Auslassventile in das Freie.
Die Spindeln der Einlassventile vv1 führen durch die Auslassventile v2v3 in deren Spindeln.
Der Verbrennungsraum b ist mit dem Ventilraume b2 durch die Oeffnung
b1 und mit dem
Dampfraume d durch das Rohr d1 verbunden.
In eine Bodenöffnung des Verbrennungsraumes mündet der Brennstoffinjector i ein, welcher eine Fortsetzung der Luftrohrleitung k1 bildet. In den
Injector i mündet ausserdem noch das Rohr e ein, das von dem Erdölbehälter e2 kommt, der auch mit
dem Dampfraume d durch die Leitung e1 verbunden ist. Die
Rohrleitung k1 steht
ferner mit dem Druckkanale in Verbindung, in welchem Druckventile angeordnet
sind.
Mitten auf dem Arbeitscylinder a sitzt in einem
Ventilsitze s2 ein
Ventil f. Von diesem führt der Kanal l ab, der durch das Rohr l1 mit einem Luftverdichter verbunden
ist.
Jedesmal, wenn die Auslassventile sich öffnen, wird der Druck in dem Cylinder
niedriger als in der Druckleitung ll1, so dass der Cylinder mit frischer Luft gefüllt
wird, welche die Treibgase von einem vorherigen Arbeitsspiel fortdrängt. Wenn der
Kolben ungefähr die Hälfte seines Hubes zurückgelegt hat, wird das entsprechende
Auslassventil geschlossen, und die im Cylinder befindliche Luft wird von dem Kolben
verdichtet und unter Oeffnung des entsprechenden Druckventiles durch die Rohrleitung
k1 und den Injector
i in den Verbrennungsraum b hineingepresst. Unmittelbar oberhalb der Mündung des Brennstoffinjectors
i ist eine Anzündungsvorrichtung angeordnet, welche
auf der Zeichnung nicht dargestellt ist. Dieselbe kann z.B. aus einem Platindrahte
bestehen, welcher mittels eines elektrischen Stromes ins Glühen versetzt werden
kann.
Wenn die Maschine angelassen werden soll, wird Wasser in den Verdampfungsraum und
Erdöl in den Behälter e2 eingelassen. Sodann wird Luft durch den Injector i eingetrieben und die Maschine von Hand in Bewegung gesetzt, wobei Luft
durch das Rohr k1 und
den Injector in den Verbrennungsraum eingepresst wird. Wenn die Luft durch den Injector
strömt, wird Erdöl aus dem Behälter e2 durch das Rohr e
gesaugt und, wenn dasselbe den Luftstrom trifft, fein zertheilt. Das Gemisch
verbrennt, wenn dasselbe an der Anzündungsvorrichtung vorbeigeht. Durch das
Einpressen von Luft und die von der Verbrennungswärme verursachte Ausdehnung wird
der Druck im Dampfraume d und dem Ventilraume b2 erhöht. Sobald
dieser Druck die erforderliche Höhe erreicht, um die unbelastete Maschine in
Bewegung zu halten, wird das weitere Einpressen von Luft in den Verbrennungsraum von
der Maschine bewirkt. Der Druck steigt dann bald zu dem vollen Arbeitsdrucke.
Die Maschine wird nun mit warmer Luft getrieben, bis in Folge der Wärmeleitung des
Verbrennungsraumes und der Cylinderwände die im Dampferzeuger befindliche
Wassermasse so weit erhitzt, dass Dampf entwickelt wird. Dieser Dampf gelangt durch
das Rohr d1 in den
Verbrennungsraum, wird dort mit den heissen Verbrennungsgasen vermischt und
überhitzt und wird zusammen mit diesen auf den Arbeitskolben wirken. Hierbei wird
die Wärme der Wände des Verbrennungsraumes und des Cylinders zur Dampfbildung
benutzt und zugleich verhindert, dass die Theile eine zu hohe Temperatur annehmen.
Da der Verbrennungsraum mit dem Dampferzeuger unmittelbar verbunden ist, wird der
Dampf auch als Druckregler wirken, weil für jede neue, in den Verbrennungsraum
eingepresste Luftmenge der Druck im Dampferzeuger den Druck übersteigen wird,
welcher der Temperatur des der Wasserfläche zunächst befindlichen Wasserdampfes
entspricht. Ein Theil des Wasserdampfes wird hierbei condensirt, welcher beim
Oeffnen des Einlassventiles wieder in Dampfform übergeht, wobei der frühere Druck im
Dampferzeuger wieder hergestellt wird.
Der Arbeitsvorgang der Maschine ist folgender:
Beginnt der Kolben, sich aus der in der Zeichnung gezeigten Stellung abwärts zu
bewegen, so öffnet sich unter Einwirkung einer Steuerung das Einlassventil v und das Auslassventil v3. Dadurch verringert sich der Druck
unter dem Kolben auf Atmosphärendruck und über dem Kolben kommt der Druck des
Treibmittels zur Geltung. Bei diesem Arbeitsspiele ist der Druck auf beiden Seiten
des Druckventiles gleich gross und letzteres wird somit unter Einwirkung seiner
Feder geschlossen gehalten. Hat sich der Kolben so weit abwärts bewegt, als der
gewünschten! Füllung entspricht, so wird das Ventil v
geschlossen und der Kolben wird nunmehr nur unter der Einwirkung der Expansion
weiter getrieben. Inzwischen hat sich in Folge der Druckverminderung unter dem
Kolben das Ventil f geöffnet und die Luftpumpe presst
frische Luft durch die Leitung l1l in den Cylinder,
welche Luft die verbrauchten Gase vor sich her treibt und durch das Ventil v3 verdrängt. Hat der
Kolben etwa die Hälfte seines Weges zurückgelegt, so wird das Ventil v3 geschlossen und in
Folge der fortgesetzten Bewegung des Kolbens wird die nunmehr eingeschlossene kalte
Luft im unteren Cylindertheil verdichtet. Der hierbei auftretende Druck der sich
gleichzeitig erwärmenden frischen Luft nimmt schnell zu und übersteigt schliesslich
den Druck im Verbrennungsraume. Entspricht dieser Drucküberschuss der Spannung der
Feder am Druckventile, so öffnet sich dieses und die Pressluft wird durch die
Leitung k1 nach dem
Injector i getrieben. Beim Durchtreten durch den
Injector i saugt die Luft aus dem Rohre e Erdöl an, welches sich mit der Luft mischt und
entzündet wird. Der Kolben hat nunmehr das Ende seines Hubes erreicht und wird dann
bei gleichzeitiger Oeffnung des Einlassventiles v1 und Auslassventiles v2 in derselben Weise aufwärts bewegt, wie
er vorher abwärts bewegt wurde, wobei sich dasselbe Spiel der zugehörigen Ventile
wiederholt.
Von N. Roser und J.
Mazurier in St. Denis (D. R. P. Nr. 92553) ist eine Gasmaschine mit einer
Heissluftmaschine derart zusammengestellt, dass die Abgase der ersteren die
Treibluft der letzteren erhitzen. Bei dieser dreicylindrigen Maschine bläst die
Heissluftmaschine einen Theil der nutzbar gewesenen Treibluft aus, während der Rest
verdichtet wird. Fig. 8
und 9 erläutern die
Maschine.
Textabbildung Bd. 308, S. 26
Gasmaschine mit einer Heissluftmaschine zusammengestellt von Roser und
Mazurier.
In den beiden Cylindern aa1 finden auf einander folgend die Ansaugung, Verdichtung, die
Kraftentwickelung und die Ausstossung der Verbrennungsgase statt. Die letzteren
besitzen noch eine hohe Temperatur, welche als Wärmequelle zum Erhitzen einer
bestimmten Menge bereits vorgewärmter und im Heissluftcylinder c verdichteter Gase dient.
Weiter werden in Folge der Verdichtung der Gase im Expansionscylinder die aus den
Explosionscylindern herrührenden Verbrennungsgase nicht einer plötzlichen Expansion
bei ihrem Eintritte in den dritten Cylinder ausgesetzt.
Die Cylinder a und a1 sind mit Eintrittsventilen cc1 für das Treibmittel und mit
Austrittsventilen dd1
für die verbrannten Gase versehen.
Der Cylinder c ist mit einem Eintrittsventile k für die Verbrennungsgase und mit einem Ventile e für den Auspuff der Gase versehen. Alle diese Ventile
werden mittels Hebel f und Daumen g von der Maschine angetrieben.
Das Ventil e, welches als Verschlussventil während
der Zusammenpressung der Gase durch den dritten Kolben k1 dient, und das Ventil d bezieh. d1, welches die in den Cylinder c strömenden Verbrennungsgase aus den Cylindern a und a1 austreten lässt, sind gemeinschaftlich derart
gesteuert, dass die in c verdichteten Gase nicht
entweichen können, wenn die von den Explosionscylindern herrührenden heissen Gase
einströmen.
Die Kurbeln der Explosions- und der Heissluftmaschinen sind um 90° zu einander
versetzt. Wenn die Kolben in die Nähe der Todtpunktlage angelangt sind, erhitzen die
aus dem Gas- bezieh. Erdölbehälter strömenden Verbrennungsgase die in dem
Heissluftcylinder c zusammengepresste Luftmasse wieder;
der Kolben k1 wird
durch die erzeugte Kraft angetrieben, die Gase dehnen sich aus, indem sie auf die
grössten von der Welle dargebotenen Hebelarme einwirken. Andererseits werden durch
diese Ruhepausen der Kolben aa1 die Rückstösse, denen die Kolben ausgesetzt sein
würden, überwunden. Weiter ist zur Ausgleichung der Welle die letztere mit zwei
Gegengewichten p1p2 versehen.
Die beiden Expansionscylinder aa1 können von einem Wassermantel umgeben sein und der
Cylinder des Heissluftmotors ist mit einem Luftmantel als Isolirmittel umgeben.
Der als Durchgang für die Verbrennungsgase zur Erhitzung der vorher
zusammengepressten Luftmasse dienende Kanal m ist im
Inneren der Maschine angeordnet und ist sehr kurz, so dass die Gase auf ihrem Wege
keinen Wärmeverlust erleiden.
Die Daumen g wirken genau im beabsichtigten Augenblick
und werden von der Kurbelwelle o1 aus in Umdrehung versetzt unter Vermittelung von
vier Getrieben lnop, von denen das Getriebe p einen doppelt so grossen Durchmesser besitzt als das
Getriebe o, wodurch erzielt wird, dass die Umdrehung
der Welle g der Daumen nur eine halb so grosse ist als
diejenige der Welle o1.
Die Mischung von frischer Luft, erhitzter Luft und Erdöl vollzieht sich in einem
geeigneten Vergaser, und das so erzeugte zündfähige Gemisch wird durch den Cylinder
a während des ersten Kolbenhubes angesaugt und
darauf während des zweiten verdichtet. In diesem Augenblicke findet die Entzündung
in der üblichen Weise entweder mittels eines Zündrohres oder elektrischen Funkens
statt. Während des dritten Kolbenspieles wird dann der Kolben vorgetrieben und
während des vierten Kolbenspieles schliesslich die Verbrennungsgase mit einem Theil
der letzten, vorher im dritten Cylinder zusammengepressten Gase
zusammengebracht.
Der Kolben a1 legt den
gleichen Kreislauf zurück, seine Wirkung ist jedoch die umgekehrte, d.h. während der
eine ansaugt, arbeitet der andere.
Die aus a und a1 entweichenden Verbrennungsgase besitzen eine
grosse Hitze, welche den Druck der verdichteten Gase des dritten Cylinders
vermehren.
Der Kolben k1 wirkt
während des ersten Hubes unter dem Kraft an triebe der verdichteten und durch die
Verbrennungsgase erhitzten Luft; während des zweiten Hubes lässt er während eines
Theiles desselben einen Theil dieser Gase in die freie Luft entweichen. Darauf
schliesst sich das Austrittsventil und während des letzten Theiles des Hubes
verdichtet der Kolben die zurückbleibenden Gase, wobei dieselben durch die
zuströmenden verbrannten Gase erhitzt werden.
In gleicher Weise kann auch eine bestimmte Menge Wasser in den Kanal m bezieh. in den Cylinder c eingeführt werden, und zwar wird dieses Wasser mittels zweier Pumpen
eingeführt. Diese Pumpen entnehmen das Wasser dem Mantel, welcher die
Vertheilungsvorrichtung und die Cylinder umgibt. Dieses bereits eine gewisse Wärme
besitzende Wasser wird dann durch ein von den beiden Zündlampen erhitztes
Schlangenrohr und hierauf in den Verdampfer geführt, nimmt schliesslich die Wärme
der Verbrennungsgase aus der Erdöl- bezieh. Gasmaschine auf und wird verdampft, um
auf den Kolben k1 zu
wirken.
Eine zum Antriebe von Fahrzeugen bestimmte Druckluftmaschine ist Gegenstand der
Erfindung von W. H. Knight in New Brighton, Nordamerika
(D. R. P. Nr. 91943). Das Kennzeichen der Maschine, welche mit Bezug auf Fig. 10 und 11
beschrieben sei, besteht in der Bethätigung sämmtlicher Steuer- und
Regulirvorrichtungen von einer einzigen Steuerstange aus.
Textabbildung Bd. 308, S. 27
Fig. 10.Druckluftmaschine von Knight.
An dem Wagen ist eine Verbundmaschine angebracht, zu der die Druckluft aus den
Sammelbehältern durch ein Druckminderungsventil tritt. Da dieses Ventil nicht im
Stande ist, das Ueberströmen der unter sehr hohem Druck stehenden Luft nach dem
Hochdruckcylinder bei stillstehender Maschine vollständig zu verhindern, so ist
weiter ein sicher wirkendes Absperrventil in die Hochdruckleitung eingeschaltet. Um
aber auch die Luft mit geringerem Druck sicher von der Maschine abzuschliessen, ist
ein zweites Absperrventil in die Niederdruckleitung eingeschaltet. Alle Ventile
werden von einem einzigen Steuerhebel bethätigt, welcher auch die Umsteuerung und
die Schieberventile der Maschine beeinflusst, und zwar in der Weise, dass, wenn der
Zufluss der Pressluft zu der Maschine abgeschlossen ist, diese weiter laufen kann,
ohne auf Luftwiderstand an den Cylinderenden zu stossen.
Der Wagenkörper wird durch Federn 2 am Wagengestelle 3 getragen. Die Arbeitsmaschine 5 ist in dem Gestelle angebracht, um eine unmittelbare Kraftübertragung
auf die Wagenachsen zu erhalten. Die Druckluftbehälter 4 befinden sich am Wagenkörper. Die gegenseitige senkrechte Bewegung
zwischen Wagenkörper und Gestell macht es erforderlich, zwischen dem
Druckluftbehälter und der Maschine eine bewegliche Verbindung einzuschalten. Da nun
aber der Betrieb am wirthschaftlichsten ist, wenn die Luft angewärmt dem Cylinder
zugeführt wird, und angewärmte Luft durch die bewegliche Verbindung zwischen Druckluftbehälter
und Cylinder, welche in einem Gummischlauche besteht, zu leiten nicht rathsam ist,
so wird der Vorwärmer zwischen dem Druckminderungsventil und den Cylindern
eingeschaltet.
Zwei Cylinder 6 sind mit einem Ende bei 7 an dem Gestelle 3
federnd gelagert, während das andere Ende in ein Gehäuse 8 ausläuft, das von der Achse 9 getragen
wird. Dieses Gehäuse umhüllt das Triebwerk und diejenigen Theile, welche vor Staub
geschützt und geölt werden sollen. Die Auspuffluft verlässt das Gehäuse durch mit
Klappen versehene Oeffnungen des Gehäuses. Das Oel kann durch die Druckluft dem
Gehäuse zugeführt werden.
Die Zugstange 13 des Schieberventiles der
Niederdruckmaschine ist hohl und mit Oeffnungen versehen, so dass, wenn die
Umsteuerung in der einflusslosen Mittelstellung liegt, beide Seiten des Cylinders
offen sind und durch die hohle Zugstange 13 und
Oeffnungen mit dem Gehäuse 8 in Verbindung stehen.
Textabbildung Bd. 308, S. 28
Fig. 11.Druckluftmaschine von Knight.
In dem Gestelle 3 sind Vorwärmer 15 gelagert, durch welche in Windungen die Hochdruck- 16 und Niederdruckleitungen 17 hindurchgehen. Die Hochdruckleitung 16
enthält das Druckminderungsventil 18. Sowohl in der
Leitung 16 als auch in der Leitung 17 ist je ein Absperrventil 19 und 20 angebracht, welche beide an einer
Stange 21 sitzen, die von dem Winkelhebel 22 beeinflusst wird. Die Hochdruckleitung 16 ist mit dem Druckluftbehälter 4 durch den Schlauch 23
verbunden. Die Druckluft tritt also erst in den Vorwärmer ein, nachdem sie den
Schlauch 23 durchlaufen hat.
Die Druckluft strömt durch die Leitung 16 und den
Vorwärmer 15 nach dem Schieberkasten des
Hochdruckcylinders 6. Aus dem Hochdruckcylinder tritt
dann die Luft durch die Leitung 17 aus, läuft durch das
Drosselventil 20 und dann durch einen zweiten Vorwärmer
15 nach dem Schieberkasten des
Niederdruckcylinders. Die Hochdruck- und Niederdruckleitungen können aber auch beide
durch denselben Vorwärmer 15 laufen.
Längs des Wagens liegt eine verschiebbare bewegliche Stange 24, die durch Zahngetriebe von einem Handhebel aus bewegt werden kann. An
der Stange 24 sitzt der Hebel 28, welcher luftdicht in das Gehäuse 8
eingeführt ist, um die Umsteuerung 11 des
Schieberventiles 12 zu bethätigen. Ebenso ist auch die
Stange 24 mit dem Winkelhebel 22 verbunden, der die Zulassventile zu den Cylindern beeinflusst.
In Fig. 11 ist die Ausführung einer eincylindrigen
Maschine dargestellt, bei welcher ebenfalls alle Ventile von einer einzigen Stange
aus bethätigt werden. An dem Cylinder a sitzen je zwei
Kolbenschieber c und d für
den Einlass der Druckluft, welche von dem Druckbehälter g durch die Röhren f in den Cylinder strömt.
Der Austritt der benutzten Luft aus dem Cylinder erfolgt durch die Oeffnungen e. Die Steuerstange h0 wird durch den Handgriff i bewegt. Durch die Oeffnung j in dieser
Steuerstange h0 kann
Pressluft aus dem Behälter k nach dem Behälter g gelangen. Die Druckluft strömt von dem mit hoch
gespannter Luft gefüllten Behälter m durch das
Druckminderungsventil l nach dem Behälter k. Zwischen dem Ventile l
und dem Behälter m ist ein Absperrventil h eingeschaltet, welches bei geschlossenem Zulass zum
Cylinder den Zufluss vom Behälter m nach dem Ventile
l abschliesst, so dass selbst bei unvollkommenem
Schlusse dieses Ventiles l ein Durchströmen von Luft
verhindert wird. Ein Einschnitt der Steuerstange h0 steuert den Hebel des Absperrventiles h, so dass dieses gleichzeitig mit der Oeffnung j geöffnet wird. Eine Feder zieht das Absperrventil h in seine Schlusstellung beim Schlusse der Oeffnung
j zurück.
Die Leitungen o und o1 gestatten der Druckluft, wenn der Kolben ihre
Mündungen überlaufen hat, hinter dem Kolben durch die Steuerstange h0 nach dem Schieber
d abzufliessen. Der Kanal p in der Steuerstange verbindet, kurz nachdem der Durchlass j geöffnet ist, die Leitung o mit den Schiebern d oder die Leitung o1 mit den Schiebern
d. Dieser Kanal p ist
so angeordnet, dass niemals beide Leitungen o und o1 mit den Schiebern
d in Verbindung stehen, sondern immer nur die eine
oder die andere.
Am Ende der Steuerstange h0 sitzen zwei Hebel q, welche nach Schluss
der Ventile bei fortgesetzter Schlussbewegung der Steuerstange mit einem oder dem
anderen der Vorsprünge r an dem Schieber c in Berührung kommen werden. Es wird hierbei immer der
Ansatz von den Hebeln mitgenommen werden, welcher der Mitte am nächsten liegt, so
dass bei einem noch weiteren Bewegen der Steuerstange der Schieber in Folge der
Wirkung des arbeitenden Hebels nach der Richtung bewegt wird, welche der beim
vorhergegangenen Hube entgegengesetzt ist. Wenn die Steuerstange so weit, als es
möglich ist, zurückgeschoben ist, dann wird umgesteuert sein. Der Hebel q lässt dann die Ansätze r
in Folge der Wirkung der Anschläge s los.
Während dieses Arbeitens des einen Hebels q kann der
andere nicht beeinflusst werden. Federn t0 sind mit der Steuerstange verbunden und bringen
die Hebel q in die Grundstellung zurück.