Titel: | Kraftmaschinen.Kraftmaschinen mit leicht flüchtigen Arbeitsflüssigkeiten. |
Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 49 |
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Kraftmaschinen.Kraftmaschinen mit leicht flüchtigen
Arbeitsflüssigkeiten.
Mit Abbildungen.
Kraftmaschinen mit leicht flüchtigen
Arbeitsflüssigkeiten.
Die Verwendung leicht flüchtiger Arbeitsflüssigkeiten zum Betriebe von Dampfmaschinen
ist ausserordentlich oft versucht, ohne, mit geringen Ausnahmen, zu einem
befriedigenden praktischen Ergebnisse geführt zu haben. Allein die Yarrow'schen sogen. Naphtaboote zeigen, dass der so
verführerische theoretische Grundgedanke der Verwendung niedriger Wärmestufen
praktische Bedeutung besitzt. Auch Diesel versuchte in
den letzten Jahren die Anwendung von Dämpfen, die unter normalen
Betriebsverhältnissen sehr weit von ihrem Condensationspunkt entfernt sind, um ihre
Empfindlichkeit gegen die Wirkung der Wände abzuschwächen. Diesel benutzte hoch erhitzte Ammoniakdämpfe, um durch Anwendung eines
hohen Temperaturgefälles den theoretischen Process zu verbessern, der hier gerade in
dem geringen Temperaturgefälle liegt. Die Diesel'schen
Versuche scheiterten an der benutzten hohen Erhitzung der Dämpfe, welche starke
Drucke von 50 und 60 at bedingten, unter welchen Verhältnissen die Schwierigkeiten
der Abdichtung und des Schutzes gegen Verlust des kostbaren Stoffes zu gross
wurden.
Von den zu Versuchszwecken benutzten Flüssigkeiten stehen Aether und Ammoniak in
erster Linie; es werden jedoch auch Kohlensäure, schweflige Säure benutzt, ferner
Spiritus, Naphta, überhaupt Kohlenwasserstoffe jeder Art.
In Revue industrielle, 1895 * S. 455, wird ein
Ammoniakmotor für feststehenden Betrieb und zum Antriebe von Strassenbahnfuhrwerk
nach der Construction von Mac Maliern beschrieben und
durch ausführliche Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt an einer feststehenden Anlage die zur
Entwässerung des Ammoniaks und zur Abscheidung der Dämpfe getroffene Einrichtung.
Hiernach ist der Behälter a bis zur Höhe a2 mit Ammoniakwasser
gefüllt, aus welchem die Ammoniakdämpfe mittels der Dampfheizröhren a1 ausgetrieben werden.
Letztere erhalten Wasserdampf aus dem Dampfkessel e2, welcher rechts im Bilde gelagert ist. Der
entwickelte Dampf steigt in dem Behälter a nach oben
und tritt durch g4 in
einen mechanischen Wasserabscheider, welcher über dem Entwickler a angeordnet ist und den Dampf zickzackförmige
Wege führt, so dass er ziemlich wasserfrei bei g5 in den Condensator h
tritt, um hier im Gegenstrome zu dem von der Pumpe h1 durch h2 zugeführten Kühlwasser verdichtet zu werden. Das
so erhaltene wasserfreie Ammoniak sammelt sich im Behälter h3, von wo es durch Rohr h4, Absperrhahn h und Leitung x zu der
Kraftmaschine geführt wird.
Textabbildung Bd. 308, S. 49
Fig. 1.Ammoniakmotor von MacMahon.
Das Gefäss a wird durch die Pumpe c ständig aus dem Behälter d, dem Temperaturwechselgefäss b und dem Rohr
b1 gespeist, aus
welchem die Ammoniaklösung über die Teller as rieselt. Die entgaste Lösung wird durch
Rohr a5 entnommen und
durch Behälter f und b in
den Behälter e geführt in Gegenstrom zu der
ammoniakreichen Flüssigkeit, welche durch b1 in den Behälter a
strömt. Da der Behälter e völlig druckfrei ist, wird
sich der letzte vorhandene Gasrest noch abscheiden und durch e1 in die Lösung im Behälter d übergehen. Der Behälter i6 dient dazu, den vom Motor kommenden
Abdampf wieder in einer armen Flüssigkeit aufzusaugen. Das Verbindungsrohr f1 bringt dann die
angereicherte Lösung auch in den Behälter f. Die Pumpe
i fördert aus der Rückleitung yi3i1 in den untersten der
mit Wasser gefüllten Staffelbehälter d. Die vom Motor
kommende Lösung mischt sich mit dem Wasser in den Behältern d, steigt aufwärts, bis in der Colonne d3 die völlige Aufsaugung vollendet ist.
Zum Betriebe von Strassenfuhrwerk ist diese sehr zusammengesetzte Einrichtung
wesentlich vereinfacht, jedoch immer noch durch zahlreiche, schwer dicht zu haltende
Verbindungen praktisch bedenklich.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Maschine von L. Wepner in Nürnberg (D. R. P. Nr. 64334) wird eine
wässerige Lösung von Ammoniak zur Abgabe von Dämpfen in einem Kessel erhitzt; diese
Dämpfe werden, nachdem dieselben entwässert worden sind, einer beliebig construirten
Dampfmaschine zugeführt, um daselbst ihre Wirkung auszuüben, worauf dann die
Abdämpfe dieser Maschine durch einen Vorwärmer geleitet werden, in welchem denselben
ihre Wärme entzogen und an die in den Kessel zurückzuführende Flüssigkeit abgegeben
wird und diese Abdämpfe schliesslich in einen Absorptionsapparat geleitet werden, in
welchem dieselben von der aus dem unteren Theile des Kessels entnommenen und vorher
durch einen Vorkühler abgekühlten ammoniakarmen Flüssigkeit absorbirt werden, um die
ursprüngliche wässerige Ammoniaklösung zu ergeben, welche durch den Vorwärmer wieder
nach dem Kessel geführt wird.
Die Maschine enthält eine Dampfmaschine a0, einen Kessel b0, einen Absorber c0, einen Vorwärmer d0 und einen Vorkühler e0. Der Dampfkessel b0 erhält in einem
Aufsatze einen Wasserabscheider 2, auch kann in die
Abführungsleitung des Dampfes ein zweiter Abscheider 3
eingeschaltet werden. Der Absorber c0 kann in bekannter Weise als ein Gefäss mit
innenliegenden Röhren ausgeführt werden in der Weise, dass die Kühlflüssigkeit um
die Röhren spült, während das zu kühlende Gemisch von ammoniakarmer Flüssigkeit und
abgekühlten Abdämpfen durch das Innere der Röhren hindurchströmt.
Textabbildung Bd. 308, S. 50
Fig. 2.Ammoniakmaschine von Wepner.
Die dem unteren Theile des Kessels b0 entnommene ammoniakarme Flüssigkeit fliesst durch
das Rohr 8 zu, während die bereits abgekühlten Abdämpfe
der Dampfmaschine durch das Rohr 6 dem Apparate
zuströmen und, von Blechen n aufgefangen, auf in dem
Apparate gelegene rotirende Trommeln rr geleitet
werden, welche unterhalb der Einströmung 8 für die
ammoniakarme Flüssigkeit angeordnet sind, so dass dadurch eine innige Mischung der
letzteren mit den Abdämpfen der Maschine erzielt wird. Eine Rohrleitung 9 und 13 dient zur Zu- und
Abführung des Kühlmediums, während ein Rührflügel m,
der von aussen angetrieben wird, die Flüssigkeit in fortwährende Wallung bringen
soll, um ein inniges Mengen der dem Apparate zugeführten Flüssigkeiten
herbeizuführen.
Die Wirkung des Apparates ist die folgende:
Der Kessel b0 wird durch
eine Speisepumpe a mit einer wässerigen Ammoniaklösung
in einer Höhe bis zur Hälfte des Wasserstandsglases gefüllt. Sobald diese Lösung
erwärmt wird, bilden sich Dämpfe, welche – durch die beiden Wasserabscheider 2 und 3 entwässert – durch
das Rohr 4 nach der Dampfmaschine a0 gehen, dieselbe
treiben und dann durch das Rohr 5 nach dem Vorwärmer
d0 und von dort
durch das Rohr 6 nach dem Absorber c0 gelangen, wo sie von
der in denselben eingeleiteten und dem unteren Theile des Kessels entnommenen
ammoniakarmen Flüssigkeit aufgesaugt werden. Der Vorwärmer d0 bewirkt hierbei, dass die Abdämpfe der
Maschine a0 möglichst
kalt nach dem Absorber c0 kommen, wohingegen die von dem Absorber c0 nach dem Kessel b0 gehende Flüssigkeit in diesem Vorwärmer
d0 vorgewärmt
wird.
Die gleichzeitig mit den Abdämpfen der Maschine a0 in den Absorber eingeführte ammoniakarme
Flüssigkeit, welche dem unteren Theile des Kessels entnommen wird, strömt in Folge
des Druckes im Kessel b0 durch das Rohr 7, den Vorkühler e0 und das Rohr 8 nach dem Absorber c0, wo sie sich mit den Abdämpfen der Maschine a0 unmittelbar zu der
ursprünglichen Flüssigkeit, also der wässerigen Ammoniaklösung, vereinigt, wie sie
in dem Kessel b0 zur
Erzeugung der Dämpfe nothwendig ist. Damit nun die Abdämpfe und die ammoniakarme
Flüssigkeit eine sofortige Verbindung eingehen, strömt durch das Rohr 9 des im Absorber angebrachten Schlangenrohres kaltes
Wasser oder von Eismaschinen entnommene Ammoniakgase, welche in dem Schlangenrohre
direct zur Verdampfung gebracht werden, oder auch gekühlte Salzlösung.
Wird der Absorber c0 in
gleicher Weise wie der Vorwärmer d0 und der Vorkühler e0 construirt, so strömt dieses Kühlmittel
am besten um die Röhren, deren Inneren dann die Abdämpfe der Maschine und die
ammoniakarme Flüssigkeit aus dem unteren Theile des Kessels zugeführt werden. Durch
die in dem Absorber herbeigeführte Abkühlung wird eine schnelle Absorption bewirkt
und ein möglichst niedriger Druck im Absorber erhalten. Die Speisepumpe a saugt dann die gesättigte Flüssigkeit durch das Rohr 10 aus dem Absorber an und drückt sie durch das Rohr
11 in den Vorwärmer d0, in welchem sie vorgewärmt wird, durch
das Rohr 12 wieder nach dem Kessel b0.
Textabbildung Bd. 308, S. 51
Fig. 3.Verbundmotor von de Susini.
In dem Vorkühler e0 wird
die heisse, vom Kessel b0 kommende ammoniakarme Flüssigkeit durch das vom Absorber c0 durch das Rohr 13 abfliessende Wasser vorgekühlt, damit dieselbe nicht
zu warm nach dem Absorber kommt. Das Kühlwasser tritt dabei bei dem Stutzen 14 in den Vorkühler ein und verlässt denselben bei dem
Stutzen 15. Sind Kältemaschinen vorhanden, so geht
diese Flüssigkeit nach dem Verdampfer bezieh. dieselbe wird vom Compressor
abgesaugt, um von Neuem gekühlt zu werden.
Bei der zur Anwendung gelangenden Dampfmaschine werden, einerlei ob dies eine
Schieber- oder Ventilmaschine irgend eines Systems oder eine gewöhnliche Locomobile
ist, sämmtliche Hohlräume der vorhandenen Stopfbüchsen durch eine Rohrleitung 16 mit dem Absorber c0 verbunden. Da nun in dem letzteren Gefässe nur ein
Druck von ¼, höchstens aber von 1 at vorhanden ist, so werden sämmtliche
Undichtigkeiten absorbirt und ein Verlust an Ammoniak findet nicht statt. Man kann
aber auch eine besondere kleine Pumpe oder ein Strahlgebläse anordnen, welche aus
dem Hohlräume aller an der Maschine befindlichen Stopfbüchsen die Undichtigkeiten
absaugt.
Zwischen dem Vorkühler e0 und dem Absorber c0 ist ein Regulirhahn b
eingeschaltet, welcher so gestellt sein muss, dass dem Absorber bloss so viel
ammoniakarme Flüssigkeit zuströmt, als nothwendig ist, um die Abdämpfe der Maschine
zu absorbiren.
Die beiden Condensationshähne cc am Dampfcylinder
der Maschine werden durch eine Leitung 17 mit dem
Absorber verbunden, um jeden Ammoniakverlust zu vermeiden und die den
Condensationshähnen entströmende Flüssigkeit ebenfalls im Absorber mit zur Bildung
der ursprünglichen wässerigen Ammoniaklösung verwenden zu können.
Der mit der Ausbildung der Ammoniakmaschine vielfach beschäftigte Dr. P. de Susini in Paris (D. R. P. Nr. 67263) hat einen
Verbundmotor erfunden, der mit Bezug auf Fig. 3 und
4 beschrieben sei.
Ein Wasserdampferzeuger v beliebigen Systemes, welcher
durch die heissen, nach dem Schornsteine einer gewöhnlichen Wasserdampfmaschine
abziehenden Brenngase geheizt wird, leitet seinen Dampf in das Hemd a0 des kleinen
Cylinders b0 der
Aetherdampfmaschine. Hat der Wasserdampf den kleinen Cylinder b0 umspült, so
entweicht er durch die Leitung d, welche concentrisch
die Aetherdampfzuleitung e des kleineren Cylinders b0 umgibt, und ergiesst
sich in die obere Kammer des Aetherdampfgenerators g,
durchströmt dessen Röhren, um in die untere Kammer zu gelangen, von wo er
schliesslich wieder durch das den Aetherdampfgenerator g umgebende Hemd wieder nach aufwärts steigt. Der zwischen den Kammern
vorhandene und von dem Hemde umgebene Hohlraum ist mit dem zu verdampfenden Aether
gefüllt, welcher von den durch Wasserdampf durchströmten Röhren durchsetzt ist; der
Wasserdampf condensirt bei dieser Anordnung bei der Berührung mit diesen durch
flüssigen Aether gekühlten Röhren, verdampft dabei den letzteren und gleicht seine
Wärme mit diesem aus. Der so gebildete Aetherdampf entweicht durch die Leitung e nach dem Vertheilungsschieber b des kleineren Cylinders b0 und geht von diesem, nachdem er daselbst mit
erster Expansion Arbeit geleistet hat, nach dem Schieberkasten k, woselbst er sich mit dem Aetherdampfe mischt,
welcher in dem Generator u durch den Abdampf der
Wasserdampfmaschine erzeugt wird.
Textabbildung Bd. 308, S. 51
Fig. 4.Verbundmotor von de Susini.
Dieser Abdampf wird durch eine Leitung zugeführt, durchfliesst das Hemd v1 des grossen
Cylinders c und strömt durch eine Leitung x0, welche die Zuführungsleitung x des Aetherdampfes concentrisch umgibt, nach der
oberen Kammer eines Aetherdampfgenerators.
Der hier entwickelte Aetherdampf geht durch die Leitung x zu dem Vertheilungsschieber c des grossen
Cylinders c und mischt sich mit dem Aetherdampfe des
kleinen Cylinders b0.
Das Gemisch dieser beiden Aetherdampfe leistet bei seiner Expansion in dem grossen
Cylinder Arbeit und entweicht schliesslich durch die Leitung l zu einem Oberflächencondensator m, welcher
durch Wasser oder feuchte Luft gekühlt wird.
Der flüssige, von dem Condensator kommende Aether wird durch eine Speisepumpe n angesaugt und in den Generator zur neuen Verdampfung
zurückgepumpt, um den beschriebenen Kreisprocess zu vollenden.
Behälter o0p0q0r0 welche mit Glycerin
oder anderem Schmiermittel gefüllt sind, welche sich nicht mit dem Aether verbinden,
umschliessen die Stopfbüchsen opqr der Kolben und
Schieberstangen und schmieren einerseits selbsthätig diese gleitenden Theile,
andererseits aber fangen sie die Aetherdampfe auf, welche durch zufällige
Undichtigkeit entweichen sollten.
Die Behälter o0p0q0r0 sind durch Leitungen
stuv mit Hähnen slt1u1v1 mit einem Behälter s0 verbunden, der zum Speisen der
Oelbehälter dient und ausserdem die etwa entwichenen Aetherdampfe wieder zu sammeln
gestattet und gleichzeitig mit Hilfe eines Manometers t, welcher unter Vermittelung der Hähne s1t1u1v1 mit jedem beliebigen Behälter o0p0q0r0 in Verbindung
gesetzt werden kann, dem Wärter erkennen lässt, aus welcher Stopfbüchse die
Aetherdampfe ausströmen.
Für diese Maschine hat Susini (D. R. P. Nr. 70566) eine
Schmier Vorrichtung vorgeschlagen. Dieselbe besteht in der Anordnung eines
Sammelbehälters, welcher mit jedem einzelnen der verschiedenen Stopfbüchsenräume in
Verbindung gesetzt werden kann, um denselben eventuell mit Oel nachzufüllen, und
ausserdem dazu dient, die entweichenden Aetherdampfe aufzufangen und anzugeben, wo
dieselben entweichen.
Eine weitere Neuerung ist die Anordnung von sogen. Belleville'schen Ringen zwischen den beiden Theilen der zur Verwendung
kommenden Doppelstopfbüchsen. Diese Ringe gestatten dem Oele überall freien Zutritt
zu den Kolben und Schieberstangen und ermöglichen eine Regulirung der inneren
Stopfbüchse durch Verstellung der äusseren.
Die allgemeine Durchbildung dieser Schmiervorrichtung ist aus den Zeichnungen
ersichtlich.
Fig. 5 erläutert eine zum Betriebe mit Aether
bestimmte Maschine von O. S. Rhodes in East
Stroudsberg, Nordamerika (D. R. P. Nr. 88412).
Das beim Betriebe der Maschine benutzte Verfahren besteht in der Erhitzung einer in
einem Kessel enthaltenen Flüssigkeit, um ein Mittel zur Uebertragung von Wärme auf
eine in einem besonderen Behälter enthaltene Flüssigkeit zu bilden, so dass die
letztere verdampft und das Kraftmittel zum Treiben einer Maschine bildet. Die
Vorrichtung besteht aus einem geschlossenen, die zu verdampfende Flüssigkeit
enthaltenden Behälter und einem den letzteren umgebenden, das Mittel zum Erhitzen
der ersteren enthaltenden Kessel.
Der geschlossene Behälter a ist zur Aufnahme der zu
verdampfenden Flüssigkeit, z.B. Aether, bestimmt und in dem Kessel b eingeschlossen. Der untere Theil des letzteren
besteht aus den senkrechten Röhren v, welche durch eine
Anzahl wagerechter Stutzen mit einander verbunden sind; in diese Stutzen und in die
Röhren sind kurze Siederöhren b0 eingeschraubt, welche an ihren äusseren Enden
geschlossen sind.
Der unterste Stutzen ruht auf Lagerböcken, welche auf dem Deckel des Ofens befestigt
sind; der letztere enthält die Feuerbüchse e und ist
auf der Grundplatte f befestigt. Ein Mantel g, welcher gleichfalls auf dem Ofen sitzt, umgibt den
Kessel b; durch diesen Mantel streichen die bei der
Verbrennung des Brennmaterials in der Feuerbüchse entstehenden Heiz- und Rauchgase,
um so die in dem Kessel b und in den Röhren b0 desselben enthaltene
Flüssigkeit zu erhitzen, bevor sie in den Schornstein g1 gelangen, welcher oben an den Mantel
g angeschlossen ist.
Textabbildung Bd. 308, S. 52
Fig. 5.Aethermaschine von Rhodes.
Die Flüssigkeit wird mittels einer Pumpe oder einer anderen geeigneten Vorrichtung
durch das Rohr h in die centrale Kammer i1 der Büchse i befördert, welche in dem unteren Ende der mittleren
Röhren angeordnet ist. Von dem oberen Theile dieser Kammer i1 führt ein Rohr j durch die Röhre v hindurch senkrecht
aufwärts in den Behälter a, so dass die Flüssigkeit aus
der Pumpe durch das Rohr h in die Kammer i1 und von da durch das
Rohr j nach dem Behälter a
gelangt, in welchem es durch die erhitzte, den Behälter a und das Rohr j, sowie die Büchse i umspülende Flüssigkeit verdampft wird.
In den Behälter a, und zwar beinahe bis zum Deckel a1 desselben,
erstrecken sich die senkrechten Austrittsröhren j1 und j2, welche durch den Boden des Behälters a und die Röhre v
hindurchgehen und an ihren unteren Enden in die Kammern i2 und is münden, welche an den einander gegenüber
liegenden Seiten der Kammer i1 in der Büchse i angeordnet sind. Diese
seitlichen Kammern i2
und i3 sind durch die
Röhren k und k1 mit den Schieberkästen der Maschinen l bezieh. l1 verbunden, welch letztere an einander gegenüber
liegenden Seitenwänden des Ofens befestigt sind. Vermöge dieser Einrichtung können
die in dem Behälter a erzeugten Dämpfe durch die Röhren
k und k1 Kammern i2 und i3 und Röhren k und k1 nach den Maschinen
l und l1 gelangen, um dieselben in der gebräuchlichen Weise
zu treiben. Die Röhren k und k1 sind mit den erforderlichen Ventilen
k2 bezieh. k3 ausgerüstet, um den
Durchgang des Dampfes aus dem Behälter a nach den
Cylindern zu regeln.
Die Cylinder sind mit Mänteln ausgestattet; indem die Seiten des Ofens mit
Kammern d1 und d2 ausgestattet sind,
welche mit den Cylindermänteln und mit den unteren Siederöhren des Kessels verbunden
sind, kann die Heizflüssigkeit durch die Cylindermäntel kreisen, so dass, während
die Dämpfe als Treibmittel in den Cylindern der Maschinen l und l1
ausgenutzt werden, Wärmeverlust möglichst vermieden wird. Die Auspuffdämpfe der
Maschinen gelangen durch Röhren n nach einem
Condensator geeigneter Construction, um hier condensirt, durch die Pumpe in das Rohr
h zurückgedrückt und darauf wieder in dem Behälter
a in der oben beschriebenen Weise verdampft zu
werden.
Kessel und Maschine bilden ein einziges Ganzes und nutzen beide ein und dieselbe
Flüssigkeit aus. Die Construction ist derart, dass das Feuer des Ofens sich direct
unter dem Kessel befindet und so mit dem unteren Kesseltheil in Berührung steht, und
dass die Hitze auf ihrem Wege nach dem Schornsteine nothwendiger Weise über eine
grosse Fläche des Kessels streichen muss, so dass die in demselben enthaltene
Flüssigkeit zu einer hohen Temperatur gebracht und auf derselben mit weniger
Brennmaterial verbrauch als bei den bis jetzt gebräuchlichen Kesseln erhalten
wird.
Als Heizflüssigkeit wird vortheilhafter Weise ein fettes Oel mit hohem Siedepunkte
angewendet, so dass die Flüssigkeit eine grosse Hitze ohne hohen Druck abgibt und
demgemäss die Explosionsgefahr vermindert wird.
(Schluss folgt.)