Titel: | Elektrotechnik.Glühlampen mit lösbarem Sockel. |
Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 85 |
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Elektrotechnik.Glühlampen mit lösbarem Sockel.
Mit Abbildungen.
Glühlampen mit lösbarem Sockel.
Die Beleuchtung mit elektrischen Glühlampen besitzt neben unleugbaren Vorzügen leider
den sehr grossen Nachtheil der Kostspieligkeit. Es ist hier nicht der Ort, die
Umstände zu ermitteln, welche diese hohen Kosten verursachen, jedenfalls besteht die
Thatsache, dass bei den jetzigen Strompreisen und dem üblichen Kraftverbrauche von 3
bis 3,5 Watt für die Normalkerze die Beleuchtung beispielsweise im Vergleiche zum
Gasglühlicht zu theuer wird. Es ist deshalb fast selbstverständlich, dass man
neuerdings Lampen mit geringerem Kraftverbrauche immer mehr bevorzugt. Leider haben
nun aber diese Lampen eine weit geringere Lebensdauer, als solche mit hohem
Kraftverbrauche. So sollen die Glühlampen der Allgemeinen
Elektricitäts-Gesellschaft bei einem Kraftverbrauche von 3,6 Watt für die
Normalkerze eine Lebensdauer von durchschnittlich 1200 Stunden besitzen, während
Lampen für 3,1 Watt nur 800 Stunden und Lampen für 2,6 Watt nur 350 bis 400 Stunden
benutzt werden können. Je geringer also der Kraftverbrauch, um so geringer ist auch
die Lebensdauer, d.h. den Ersparnissen an Kraftverbrauch stehen die Mehrausgaben für
Lampenersatz gegenüber. Es wäre deshalb von ausserordentlichem Vortheile, wenn sich die Kosten des
Lampenersatzes verringern liessen.
Einer der werthvollsten Bestandtheile der Glühlampe ist nun der metallene Sockel, der
das Einsetzen der Lampe in die Passung unter gleichzeitiger Herstellung der
stromleitenden Verbindungen gestattet. Man hat deshalb auf verschiedene Weise
versucht, den Sockel billiger herzustellen oder ihn so einzurichten, dass er nach
Unbrauchbarwerden der Lampe wieder mit einer neuen Lampe benutzt werden kann, d.h.
ihn mit der Glasbirne leicht lösbar zu verbinden. Man erreicht dabei noch den
Vortheil, dass die Fabriken die fertigen Glühlampen ohne Sockel auf Lager halten und
sie erst bei der Lieferung mit einem Sockel des vom Besteller gewünschten
Fassungssystems versehen können. Ferner lässt sich bei derartigen Sockeln vielfach
die gegen Feuchtigkeit so sehr empfindliche Gypskittung völlig vermeiden.
In Nachstehendem sollen die hauptsächlichsten der bekannt gewordenen Ausführungen
derartiger Sockelbefestigungen beschrieben werden.
Zweckmässig unterscheidet man Befestigungen, bei denen nur ein Theil des Sockels
lösbar ist, und Befestigungen, die eine Lösung des ganzen Sockels gestatten. Bei der
ersteren Befestigungsart wird das Kitten mit Gyps o. dgl. nicht immer, bei der
zweiten stets vermieden.
Die Sockelbefestigungen der ersten Gruppe sind zum Theile schon recht alt. So schlug
im J. 1888 StewartAmerikanisches Patent Nr. 420706. vor, den durch das
Fassungssystem seiner Form nach vorgeschriebenen Theil des Sockels auswechselbar zu
machen. Er befestigt an der Glasbirne in der üblichen Weise durch Kitten eine Hülse
a (Fig. 1), an deren
Boden zwei Schrauben b mit flachen Köpfen angebracht
sind. Der je nach dem Fassungssystem mit Edison-Gewinde, Bajonnetstiften u.s.w.
versehene Theil d wird durch Einsetzen der Schrauben
b in die Löcher c und
Verdrehen der Theile a und d gegen einander, wie leicht zu ersehen, an der Lampe befestigt.
Textabbildung Bd. 308, S. 86
Fig. 1.
Textabbildung Bd. 308, S. 86
Fig. 2.
Später änderte Stewart die Befestigung in der Weise
abAmerikanisches Patent
Nr. 421630., dass er den Theil a
(Fig. 2) seines Sockels mit einer kleinen Mutter
f versah, in welche eine am Theil d befestigte Schraube e
eingeführt werden kann.
Textabbildung Bd. 308, S. 86
Fig. 3.
Aehnlich ist die Sockelbefestigung von Stearn und
Topham.Schweizerisches
Patent Nr. 5668. Hier wird auf der Birne ein Gewindering a (Fig. 3) angebracht,
auf den der Sockel d mittels einer Gewindehülse b aufgeschraubt wird. Es lässt sich jedoch aus der
Patentschrift nicht mit Sicherheit ersehen, ob der Gewindering a aufgekittet ist oder mit der Glasbirne aus einem
Stücke besteht. Wahrscheinlich trifft das erstere zu.
Criggal, Berkley und WilliamsonD. P. R. Nr. 63228. rüsten ihre
Glühlampen mit einem fest aufgekitteten Gewindesockel a
(Fig. 4) aus. Der auswechselbare Sockeltheil d erhält eine Drahtschraube b, mittels deren er mit der Lampe verbunden werden kann.
Bei den bisher beschriebenen Befestigungen wird sich eine wesentliche Verbilligung
der Glühlampe nicht erzielen lassen, da immer noch ein sehr bedeutender Theil des
Sockels mit der Birne unlösbar verbunden ist und mit ihr verloren geht.
Textabbildung Bd. 308, S. 86
Fig. 4.
Man versuchte deshalb, den an der Birne befestigten Sockeltheil so weit wie möglich
zu verkleinern und zu vereinfachen. So benutzen die Edison
und Swan United Electric Light Co. und GiminghamEnglisches Patent Nr.
24166/1895. bei ihrer Sockelbefestigung einen kleinen auf die
Birne gekitteten Ring b (Fig.
5). Der Ring ist mit einem gewölbten Boden versehen und hat einen bis über
die Mitte des Bodens hinausreichenden Schlitz, durch den der Fuss a der Glasbirne hindurchtritt. Der Fuss ist über dem
Ringboden verdickt – etwa wie in Fig. 10 dargestellt
–, so dass der Ring von der Seite (in Fig. 5 von
links) aufgeschoben werden muss. Ein Herausfallen der Birne aus dem Ringe bei Lösung
des Kittes wird so verhindert. Der Fuss a ist
abgeflacht, damit sich der Ring nicht drehen lässt. Der eigentliche Sockel c mit der die Contacte e
tragenden Platte d wird über den Ring geschoben und mit
ihm verlöthet. Bei einer später zu besprechenden Ausführungsform dieser Befestigung
tritt an Stelle der Löthung ein Bajonnetverschluss, der sich natürlich auch hier
verwenden liesse.
Auch SwanAmerikanisches
Patent Nr. 570517. befestigt nur einen kleinen Ring a dauernd an der Birne. Der Ring wird in eine
Einschnürung der Glasbirne eingekittet. Die Verbindung zwischen dem Ringe und dem
Sockel erfolgt hier durch kleine Schrauben c, die von
aussen durch die Sockelhülse in den Ring eingeschraubt werden.
Textabbildung Bd. 308, S. 86
Fig. 5.
Textabbildung Bd. 308, S. 86
Fig. 6.
Textabbildung Bd. 308, S. 86
Fig. 7.
ReicheltD. R. G. M.
Nr. 70575. verwendet statt eines Ringes nur noch ein kleines
Plättchen oder eine Kapsel a (Fig. 7), die auf einem Vorsprunge der Glasbirne befestigt ist. Die
Sockelhülse hat zwei Eindrücke b, mittels deren der
Sockel in die Nuthen c und d der Birne eingeführt und bajonnetartig befestigt wird. Durch eine
Oeffnung der Sockelhülse wird letztere mittels eines Tropfen Lothes an der Kapsel
a befestigt. Die Löthung hat nur eine Verdrehung
des Sockels zu verhindern, während die in der Nuth d
liegenden Eindrücke b den Sockel gegen das Abziehen sichern. Reichelt gibt noch einige andere Sockelbefestigungen
an, die weiter unten besprochen werden sollen.
Goossens, Pope und Co.D. R. P. Nr. 83240. vermeiden die
Verwendung von Kitt o. dgl. vollständig. Sie setzen gleichzeitig mit dem
Einschmelzen der Platindrähte auf den unteren Theil der Glasbirne einen Metallring
a (Fig. 8) und
klemmen ihn durch Ausblasen des unteren Birnentheiles fest. Der Ring hat ⌝-förmigen Querschnitt und besitzt in dem nach unten
gerichteten Theile eine bogenförmige Aussparung b, in
welcher eine Ausbauchung der Birne liegt, so dass der Ring gegen Drehung gesichert
ist. Im wagerechten Theile des Ringes sind zwei einander gegenüber liegende
Aussparungen c und zwei keilförmige Aufbiegungen d angebracht. Im Sockel werden am oberen Ende zwei
Eindrücke e und zwischen diesen eine Oeffnung f angebracht. Der Sockel wird nun so aufgesetzt, dass
die Eindrücke e durch die Aussparungen c treten. Dann wird er in der Pfeilrichtung gedreht,
bis die Eindrücke e durch die keilförmigen Aufbiegungen
d festgeklemmt werden. Schliesslich wird durch die
Oeffnung f der Sockelhülse der Sockel mit dem Ringe und
dem einen Leitungsdrahte verlöthet.
Textabbildung Bd. 308, S. 87
Fig. 8.
In ähnlicher Weise befestigt RobertsonEnglisches Patent Nr. 1237/1896. den
Ring a (Fig. 9) an der
Birne. Der Ring hat zwei Aussparungen b, in welche das
noch weiche Glas des Birnenfusses hineingeblasen oder -gepresst wird, so dass der
Ring unverrückbar festgehalten wird. Die Sockelhülse hat zwei einander gegenüber
liegende Schlitze d, die über zwei am Ringe befestigte
Stifte c geschoben werden. Die Schlitze können auch
schräg gerichtet sein, so dass beim Aufsetzen der Hülse der Ring noch fester gegen
den Birnenfuss gezogen wird. Die Verbindung zwischen Ring und Sockel erfolgt durch
Löthung bei c.
Wie man sieht, lassen sich nach den beschriebenen Verfahren recht gute
Sockelbefestigungen herstellen, die trotz ihrer Festigkeit leicht durch Aufheben
einer kleinen Löthstelle gelöst werden können. Der mit der Birne fest verbundene
Metalltheil kann auf ein so geringes Maass beschränkt werden, dass der
Materialverlust verschwindend klein wird. Jedoch lässt sich selbst dieser kleine
Verlust vermeiden.
Textabbildung Bd. 308, S. 87
Fig. 9.
Bei einigen der beschriebenen Befestigungen erscheint es ausserordentlich nahe
liegend, den Metalltheil ohne Verkittung und ohne Verblasen des Birnenfusses ganz
lose auf die Birne aufzulegen, da er ja durch die übergeschobene Sockelhülse von
selbst festgehalten wird. Geschieht dies, so erhält man Sockelbefestigungen der
zweiten Gruppe, bei der alle Metalltheile des Sockels sich leicht von der Birne
ablösen lassen.
In der That haben nun auch verschiedene der aufgeführten Erfinder diesen Schritt
gethan. So führen die Edison und Swan United Electric
Light Co. und Gimingham ihre in Fig. 5 dargestellte Befestigung auch in der Weise
ausEnglisches Patent Nr.
24166/1895., dass sie den Ring b1 nicht auf kitten, sondern ihn lose auf die Birne
aufschieben. Der Ring erhält dann zwei Bajonnetschlitze a (Fig. 10) und die Sockelhülse zwei
entsprechende Eindrücke. Beim Befestigen der Sockelhülse stützt diese sich mit ihrem
unteren Rande auf die Wölbung b, so dass beim Eindrehen
der Eindrücke in den Bajonnetschlitz der Ring mit seinem gewölbten Boden gegen die
Verstärkung des Birnenfusses gepresst wird.
Textabbildung Bd. 308, S. 87
Fig. 10.
Auch ReicheltD. R.
G. M. Nr. 70575. ändert die in Fig.
7 dargestellte Sockelbefestigung dahin ab, dass die Kapsel a lose auf den Vorsprung der Birne gelegt wird. Eine
andere Ausführungsform zeigt Fig. 11. Der Birnenfuss
hat hiev zwei einander gegenüber liegende Erhöhungen oder Warzen a, auf welche kleine Metallkäppchen b gelegt werden. Die Verbindung zwischen den Käppchen
und dem Sockel geschieht durch Einführen eines Lothtropfens in die Oeffnung c der Sockelhülse. Statt der Erhöhungen lassen sich
auch Vertiefungen anbringen, in welche dann die Käppchen umgekehrt mit der Oeffnung
nach aussen eingelegt werden. Hierbei ist es nicht nöthig, dass die Käppchen aus
Metall bestehen. Sie werden beispielsweise aus Porzellan gefertigt. Der durch die
Oeffnung c eingeführte Lothtropfen füllt dann das
Käppchen aus und hält so den Sockel fest. Statt der Käppchen kann man in die
Vertiefungen kleine Schraubenmuttern einlegen und den Sockel durch – ähnlich wie in
Fig. 6 – von aussen eingeführte Schräubchen
befestigen.
Textabbildung Bd. 308, S. 87
Fig. 11.
Schliesslich könnten die Warzen a zu Bajonnetzapfen
ausgebildet und die Sockelhülse mit einem Bajonnetschlitz versehen werden.
RobertsonEnglisches
Patent Nr. 1237/1896., dessen Sockelbefestigung in Fig. 9 dargestellt wurde, schlägt noch einige andere
Ausführungen vor, bei denen ebenfalls sämmtliche Sockeltheile lösbar sind. So zeigt
Fig. 12 eine Glasbirne, deren Fuss zwei einander
gegenüber liegende Eindrücke a besitzt. In diese
Eindrücke greifen die Ansätze c des federnden Ringes
b. Die Sockelhülse wird an diesem Ringe in
bekannter Weise befestigt. Die Einrichtung lässt sich umkehren, d.h. man gibt der
Birne Erhöhungen und versieht den Ring mit Aussparungen.
Textabbildung Bd. 308, S. 87
Fig. 12.
Robertson führt ferner die Befestigung in der Weise aus,
dass er, wie aus Fig. 13 zu ersehen, die Birne wieder
mit Vertiefungen a versieht, aber den Sockel ohne einen
Ring o. dgl. aufsetzt. Ein durch die Löcher b
eingeführter Lothtropfen c hält wieder den Sockel fest.
Damit das Loth am Glase haftet, werden die Vertiefungen mit einem eingebrannten
Metallbelag versehen. Bei Verwendung eines solchen Belages können die Vertiefungen
selbst ganz wegfallen.
Die Sockelhülse wird dann unmittelbar an den cylindrischen Birnenfuss
angelöthet. Der Metallbelag braucht natürlich nur unter den Löchern der Sockelhülse
angebracht zu werden. Schliesslich kann man an Stelle des Lothes Stifte von aussen
in die Vertiefungen einführen. Falls statt der Vertiefungen Erhöhungen angebracht
sind, bedient man sich zur Befestigung des Sockels kleiner Rohrstückchen, die
ebenfalls durch die Oeffnungen c eingeführt werden.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 13.
FowlerAmerikanisches
Patent Nr. 579227. versieht die Glasbirne mit einem Wulst und
legt um den Fuss der Birne einen offenen Blechring a
Fig. 13. (Fig. 14 und
15), dessen unterer Rand um den Wulst fasst. Der
Zwischenraum zwischen dem Ringe und dem Birnenfusse wird mit irgend einer
Zwischenlage c ausgefüllt und der Sockel b in bekannter Weise befestigt. Bei einer anderen
Ausführungsform wird nur ein schmaler Ring von C-förmigem
Profil um den Wulst gelegt.
PrentissLumière électrique, Bd. 48 S. 317.
bringt auf dem Halse der Birne ein Gewinde an und schraubt hierauf einen Metallring
a (Fig. 16). Der
Sockel b wird auf den cylindrischen Hals aufgeschoben
und durch einen übergeschraubten Ring c in der aus der
Figur ersichtlichen Weise mit der Birne verbunden.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 14.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 15.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 16.
Die Edison und Swan United Electric Light Co. hat ausser
den bereits in Fig. 5 und 10 dargestellten Sockelbefestigungen zusammen mit WoodleyEnglisches Patent Nr.
20047/1895. noch die in Fig. 17
und 18 dargestellte Befestigung construirt. Der Fuss
d der Birne ist ähnlich geformt wie der in Fig. 5 und 10. Statt
eines Ringes wird eine Platte a mit einem radialen
Schlitz c von der Seite aufgeschoben. Nach dem
Aufsetzen des Sockels werden die Schrauben b
eingeschraubt und dadurch die Platte a gegen die
Verdickung des Birnenfusses gepresst.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 17.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 18.
ScharfD. R. P. Nr.
95584. legt um den cylindrischen Hals der Glasbirne einen Ring
t (Fig. 19) aus
Gummi. Die Sockelhülse u ist am oberen Rande zu kleinen
Federn u1
aufgeschlitzt. Nachdem sie über den Gummiring geschoben ist, wird eine Art
Schnalle, deren Form sich aus Fig. 20 ersehen lässt,
umgelegt. Die Schnalle besteht aus drei lose zusammengesetzten Theilen x, y und z. Der Ring z hat an seinen Enden kleine Umbiegungen z1 und z2, in welche die
Theile x und y eingesetzt
bezieh. eingehakt werden. Das andere Ende des Zugstückes y ist ebenfalls umgebogen und greift in der aus den Figuren ersichtlichen
Weise auf den Schliesshebel x. Dieser besitzt eine
Verlängerung x1, die
sich beim Schliessen der Schnalle zwischen die Ausbiegungen z3 des Ringes z legt.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 19.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 20.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 21.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 22.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 23.
Textabbildung Bd. 308, S. 88
Fig. 24.
Die Constantia Incandescent Lamp Manfactory in
VenlooD. R. P. Nr.
96171. benutzt eine von den bisher beschriebenen wesentlich
abweichende Sockelbefestigung. Sie verwendet einen federnden Bügel e (Fig. 21 bis 24) mit zwei ausgebogenen Lappen f und drei Einbiegungen h.
Die Enden g des Bügels sind nach auswärts gebogen. Der
Birnenfuss erhält drei den Einbiegungen h des Bügels
entsprechende Eindrücke. Die Sockelhülse c wird an
gegenüber liegenden Seiten mit zwei zur Aufnahme der Lappen f dienenden Löchern f1 und einem die Enden g
des Bügels aufnehmenden Loch g1 versehen. Von letzterem geht ein Schlitz bis zum
Rande der Hülse. Der Bügel wird mit den Lappen f in die
Oeffnungen f1
eingeführt, die Enden g werden so weit
zusammengedrückt, dass sie durch den Schlitz in die Oeffnung g1 gebracht werden können, wo sie wieder
aus einander federn. Durch die Einbiegungen h wird der
Sockel gegen Verdrehen gesichert. Die Anwendung eines federnden Bügels hat den
Vortheil, dass bei der Erwärmung der Glühlampe Glas und Metall sich beliebig
ausdehnen können, ohne dass in Folge der verschiedenen Ausdehnung der beiden Stoffe
ein Springen des Glases eintritt, wie es bei anderen Befestigungen nicht immer
ausgeschlossen erscheint.
Die von BecherElektrotechn. Zeitschr., 1897 S.
778. vorgeschlagene Sockelbefestigung ähnelt der in Fig. 9 dargestellten, jedoch wird kein Verbindungsring
benutzt. Becher bringt am Birnenfusse eine Erhöhung an,
die dem Stifte c des Ringes a in Fig. 9 entspricht. Die Sockelhülse
wird wie dort aufgesetzt und durch einen zwischen die Erhöhung und den unteren
Sockelrand um die Hülse gelegten Draht gegen Abstreifen gesichert. Zweckmässig wird
der untere Sockelrand etwas nach aussen umgebördelt.
Schliesslich sind noch einige Befestigungen zu erwähnen, bei denen der Sockel allein
durch die federnd ausgeführte Sockelhülse an der Birne festgehalten wird. Zu diesen
gehört die Sockelbefestigung von MosesD. R. P. Nr. 32527. (Fig. 25). Die federnde Sockelhülse a wird einfach auf den Birnenhals aufgeschoben.
Zweckmässig kann man die Hülse mit Eindrücken b
versehen, die in Vertiefungen c der Birne einspringen.
Trotzdem wird die Befestigung wohl recht unvollkommen bleiben.
Eine Umkehrung dieser Befestigung gibt KnowlesAmerikanisches Patent Nr. 292324.
an. Wie aus Fig. 26 zu ersehen, besitzt die durch die
Schlitze a federnd gemachte Hülse b zwei einander gegenüber liegende Oeffnungen c, die über entsprechende Warzen der Glasbirne
geschoben werden. Auch diese Befestigung dürfte unsicher sein.
Textabbildung Bd. 308, S. 89
Fig. 25.
Aehnlich ist die Sockelbefestigung von SeelEnglisches Patent Nr.
11139/1886.. Die Sockelhülse federt und greift mit der
Umbiegung a um einen Wulst des Birnenfusses (Fig. 27). Die Löcher b
sollen den Zutritt der Luft zu den Leitungsdrähten gestatten. Eine Verschiebung des
Sockels, die sehr leicht eintreten kann, wird oft eine Beschädigung der Zuleitungen
zur Folge haben.
Textabbildung Bd. 308, S. 89
Fig. 26.
Textabbildung Bd. 308, S. 89
Fig. 27.
Besser scheint die Befestigung von GreenAmerikanisches Patent Nr. 547249. zu
sein (Fig. 28). Der Birnenfuss ist ziemlich lang und
cylindrisch, so dass die Hülse gut anliegen kann. Eine feste Verbindung zwischen den
Zuleitungsdrähten und den Contacten ist hier vermieden. Die Drähte sind an den
Wänden der konischen Vertiefung a des Birnenfusses
hochgeführt. Die an der Isolirplatte des Sockels befestigten Federn b legen sich beim Aufsetzen des Sockels auf diese
Drähte und vermitteln so den Stromübergang von den Contacten zu den Drähten.
Textabbildung Bd. 308, S. 89
Fig. 28.
Sockelbefestigungen ähnlicher Art sind noch vielfach vorgeschlagen worden, doch
dürften sie alle wohl wenig brauchbar sein, deshalb mögen diese wenigen Beispiele
genügen. Ueberhaupt ist zu bemerken, dass vorstehende Zusammenstellung keinen
Anspruch auf Vollständigkeit macht. Die Zahl der lösbaren Sockelbefestigungen
ist ausserordentlich gross. Es sind deshalb nur einige wenige der
bemerkenswerthesten Constructionen berücksichtigt worden, um zu zeigen, auf welchen
Wegen man im Allgemeinen bisher die für die elektrische Beleuchtungsindustrie
äusserst wichtige Aufgabe zu lösen versuchte. Ob die Lösung gelungen ist, und welche
der beschriebenen Befestigungen wirklich allen Anforderungen genügt, wird sich erst
nach längerem Gebrauche der Sockel entscheiden lassen.
F. Sch.