Titel: | Metallbearbeitung.Fräsestangen. |
Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 147 |
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Metallbearbeitung.Fräsestangen.
Mit Abbildungen.
Fräsestangen.
Rudolphi-Krummel's Aufräummaschine.
Zur Bearbeitung von Fahrradtheilen mittels Fräsestangen wird nach American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 19 * S. 358, von Rudolphi und Krümmet in Chicago, Ill., die in Fig. 1 dargestellte Maschine (Broaching Machine)
gebraucht. Am Ständer a verschiebt sich in Führungen
ein Schlitten c gegen einen angegossenen Winkeltisch
b mit entsprechender Tischplatte. Dieser Schlitten
c wird mittels Schraubenspindel d durch Räderwerke f von
einer senkrechten Welle mittels Winkelräder h von den
Riemenscheiben i und k in
Hubbewegung versetzt. Mittels einer zwischen den Riemenscheiben verlegbaren Trommel
l wird durch den axialen federgespannten Stab m der Hubwechsel im Rücklauf besorgt, während der
Arbeitshub durch einen Tritthebel eingeleitet wird. Mittels Anschlagstangen wird der
Schlittenhub selbstthätig begrenzt.
Textabbildung Bd. 308, S. 148
Fig. 1.Rudolphi-Krummel's Aufräummaschine
Mc Gregor's Fräsestange.
Um an den Kettenradzapfen a (Fig. 2 bis 4) Vierkante
anzuarbeiten, wird ein Hobel Werkzeug gebraucht, welches aus einer Stange b besteht, in deren eingefräste Schrägzahnnuthen 15
bezieh. 30 Schneidstähle parallel eingesetzt und entsprechend verschraubt sind. Dem
Arbeitsverlaufe nach nehmen die Schneidkanten stetig an Höhe zu, so dass die
Schnittleistung auf die einzelnen Stähle gleichmässig vertheilt ist. Das Werkstück
ist ferner in eine viereckige Platte c eingespannt,
welche mittels Keil d in einem Führungskörper f festgelegt wird, in welchem die Fräsestange gleitet
und der mittels Klemmnabe an das Auge der Hubmaschine g
angeschlossen ist. Nach jedem in einem Hub verlaufenden Arbeitsgange wird die Platte
c verlegt, so dass ohne besondere Messungen beide
Vierkante fertig gestellt werden. (American Machinist,
1895 Bd. 18 Nr. 22 * S. 431.)
Textabbildung Bd. 308, S. 148
Mc Gregor's Fräsestange.
E. Lawrenz' Fräsedorn.
Bei Zahnrädern, Losscheiben u. dgl., die frei laufen und daher mit ausgegossener
Nabenbohrung versehen werden, wird durch das Eintreiben des Drehdornes die
Weissmetallbüchse leicht verletzt. Es wird daher von E.
Lawrenz in Troy, N. Y., vorgeschlagen, den Arbeitsgang in der Art
umzukehren, dass vorher der Umfang dieser Theile a
(Fig. 5) abgedreht
und eine oder die beiden Randleisten des Nabenloches ausgedreht werden, welche zur
Führung und zur Centrirung des Werkstückes a auf der
Kernbüchse b (Fig. 6) dienen. Das auf
annähernd 150° C. erwärmte Werkrad wird über diese etwas konische Kernbüchse b geschoben, worauf der Einguss des Weissmetalls in die
vorher verzinnte Nabenaussparung erfolgt.
Textabbildung Bd. 308, S. 148
Lawrenz' Fräsedorn.
Durch diese Radnabe wird mittels einer geeigneten Presse
vorerst ein Fräsedorn c (Fig. 7) getrieben, mit
dessen Wulst d das Weissmetall verdichtet und in die
Nabenaussparung gedrückt wird, worauf der Schneidrand f
zur Wirkung kommt. Diesem Werkzeuge wird der Fräsedorn g (Fig. 8)
nachgesetzt, auf dessen Führungszapfen die Schneidkrause h folgt, durch welche das Nabenloch fertig gestellt wird. Um das
Spanmaterial besser zu zerlegen, wird dem Führungszapfen i (Fig. 9)
eine durch zwei Längsnuthen h unterbrochene Schneide
l und dieser erst die volle Schneidkrause m nachgesetzt. (American
Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 25 * S. 476.)