Titel: | Technik des Wassers.Idealfilter für Trink- und Nutzwasser. |
Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 148 |
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Technik des
Wassers.Idealfilter für Trink- und Nutzwasser.
Mit Abbildungen.
Idealfilter für Trink- und Nutzwasser.
Textabbildung Bd. 308, S. 148
Fig. 1.Pumpfilter von Schuler.
Diesen Namen hat W. Schuler in Isny (Württemberg) seinem
Filter ertheilt, welches aus einem Gehäuse und darin befindlichen cylindrischen Filterelementen
besteht. Diese sind hohl und bestehen aus einem harten feinporigen
Kunststeinmaterial, welches dem Filtrate weder Geschmack noch Geruch mittheilt. Die
Cylinder sind an dem einen Ende geschlossen, während das andere Ende ein Mundstück
besitzt für den Auslauf des Filtrates.
Textabbildung Bd. 308, S. 149
Fig. 2.Pumpfilter von Schuler.
Die Anwendung von Filterkörpern in Form von Hohlcylindern gestattet, auf einem
kleinen Raume eine grosse Filterfläche zu vereinigen.
Feinporige Filtersteine mit geringer Wandstärke haben sich in der Praxis
vortheilhafter erwiesen als dickwandige, grobkörnige Filtersteine oder lose
Sandfilter. Während bei grobporigen Filtern die zu reinigende Flüssigkeit die
Unreinigkeiten zum grossen Theil im Inneren des Filtermaterials absetzt und eine
umständliche Reinigung erfordern, werden bei dem Schuler'schen Filter wegen der Feinheit des Materials und der Poren alle
Unreinigkeiten auf der Aussenfläche der Filtercylinder ausgeschieden, abgelagert und
können mühelos abgestossen werden.
Textabbildung Bd. 308, S. 149
Fig. 3.Wasserleitungsfilter von Schuler.
Textabbildung Bd. 308, S. 149
Fig. 4.Filtertopf ohne Pumpe von Schüler.
Bei den feinporigen Steinfiltern sollen Druckschwankungen oder plötzliche
Veränderungen des Rohwassers keinen Einfluss auf die Qualität des Filters haben.
Die Filter kommen in verschiedener Ausführung zur Anwendung. Fig. 1 zeigt die Form der Pumpfilter, Fig.
2 zeigt das Filter in Verbindung mit einer Flügelpumpe. Sehr einfach
gestaltet sich die Ausstattung der Filter bei Wasserleitungen wie Fig. 3. Grössere Filter, mit oder ohne Pumpe, erhalten
die in Fig. 4 skizzirte Anordnung. Auch als Tisch-
und Hausfilter sind die Filter zu benutzen, wie Fig.
5 zeigt.
Die Reinigung erfolgt mit einer scharfen Bürste und mit Wasser; bei grösseren
Apparaten benutzt man zweckmässig eine kleine Luftpumpe.
Nach längeren Zwischenräumen empfiehlt sich ein 1stündiges Auskochen der
Filtercylinder, welche dabei mit kaltem Wasser aufzusetzen sind.
Bei neuen Cylindern sind die ersten Liter des Filtrates wegzuschütten, da dasselbe
durch den Cylindern anfänglich anhaftende Unreinigkeiten getrübt sein kann.
Textabbildung Bd. 308, S. 149
Fig. 5.Hausfilter von Schuler.
Im Weiteren ist es angezeigt, bei den mit Pumpen- oder Leitungsdruck arbeitenden
Filtern bei jedesmaliger Filtration von Wasser vorerst einige Liter Filtrat ablaufen
zu lassen, ehe man das zum Gebrauche bestimmte Wasser auffängt, damit das im
Filtertopfe und in den Cylindern vom früheren Gebrauche zurückgebliebene,
abgestandene Wasser entfernt wird. Bei Beobachtung dieser Vorsichtsmaassregeln sind
die Filter zu empfehlen zur Reinigung in erster Linie von Trinkwasser, sodann der
Wasch- und Badewasser und in grösseren Ausführungen für Fabrikationswasser, zu
Kesselspeisungen sowie bei ganz grossen Anwendungen zur Filtration des
Wasserbedarfes ganzer Städte.