Titel: | Verkehrswesen.Fahrräder. |
Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 196 |
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Verkehrswesen.Fahrräder.
(Vorhergehender Bericht 1897 306 * 54.)
Mit Abbildungen.
Fahrräder.
I. Systeme und Rahmen.
a) Fahrräder mit
Fussbetrieb.
Bei dem Aurora-Damenfahrrad (Fig. 1) von J. Dressler und Co. in Breslau wird das Auf- und
Absteigen dadurch erleichtert, dass das untere Rahmenrohr unter dem
Tretkurbelgehäuse angesetzt ist, wodurch das obere Rahmenrohr tiefer zu liegen
kommt.
Textabbildung Bd. 308, S. 196
Fig. 1.Damenfahrrad von Dressler.
Der Rahmen der Cycle Suppli Association (Fig. 2) besteht aus dünnen Röhren, deren
Anordnung das Fahrrad elastisch und leichter macht, ohne dass dasselbe an Stärke
und Festigkeit dem modernen Damenrade nachsteht.
Textabbildung Bd. 308, S. 196
Fig. 2.Damenfahrrad der Cycle Suppli Association.
Einen von den bisherigen Constructionen gänzlich abweichenden Rahmen für
Damenfahrräder construirte Ch. R. Harris in
Williamsport, Fig. 3 (Amerikanisches Patent Nr.
600001). Derselbe besteht aus einem schleifenförmig gebogenen Rohr, welches das
Hinterrad als Gabel umfasst. Zur Versteifung des Rahmens ist das Tretkurbellager
an beide Rohrtheile angeschlossen. Der Gang eines solchen Fahrrades ist ein sehr
elastischer.
Textabbildung Bd. 308, S. 196
Fig. 3.Damenfahrrad von Harris.
Eine weitere derartige Construction von H. Busse in
Williamsport (Amerikanisches Patent Nr. 599993) zeigt Fig. 4. Hier ist die Hinterradgabel als Kreis ausgebildet, an dem der
Kleiderschutz angebracht ist. Versteift wird dieser Rahmen ebenfalls durch das
Tretkurbellager, das mittels Streben an die gebogenen Rohre angeschlossen
ist.
Textabbildung Bd. 308, S. 196
Fig. 4.Damenfahrrad von Busse.
Die Aufgabe, ein Herrenrad ohne viele Handgriffe in ein Damenrad umzuwandeln, hat
M. Lloyd dadurch gelöst, dass er das wagerechte
Rahmenrohr bei a (Fig.
5) mittels einer Schraube lösbar verbindet. Soll das Fahrrad in ein
solches für Damen umgewandelt werden, so wird das obere Rahmenrohr nach unten
gelegt und mittels Schraube b festgehalten.
Die Thüringische Maschinen- und Fahrradfabrik vorm. G.
Walter und Co. in Mühlhausen i. Thür. baut ein Tandem (Fig. 6), das für zwei Damen eingerichtet ist. Der
Rahmen ist durch ein wagerechtes Rohr oberhalb der Tretkurbellager
versteift.
Das Bambusrohrfahrrad (Fig. 7) von Grundner und Lemisch in Klagenfurt ist leichter und
widerstandsfähiger als die aus Stahlrohre gefertigten. Ebenso werden die durch schlechte
Strassen entstehenden Stösse durch die Elasticität der Bambusrohre nahezu
wirkungslos. Die Rohre werden dadurch verbunden, dass sie in Stahlhülsen
eingeschraubt und nachher verkittet werden. Um den Witterungseinflüssen zu
widerstehen, ist der Rahmen mit glashartem Email überzogen.
Textabbildung Bd. 308, S. 197
Fig. 5.Verwandelungsfahrrad von Lloyd.
Die Superbe-Fahrradwerke von K. Kircher u. Co. in
Mannheim verbinden bei ihrem Holzfahrrade die einzelnen Theile mittels
Keilverfahren (Fig. 8).
Das zu verwendende Holz (Buche oder Esche) wird zunächst seiner Länge nach
cylindrisch gedreht, entsprechend ausgebohrt und an seinen Enden cylindrisch
abgesetzt. Die mit den abgesetzten Holzrohrzapfen a
zu verbindenden Muffenrohrstücke d sind nach innen
weiter ausgebohrt.
Einen weiteren Bestandtheil zur Vereinigung von Muffe und Holzrohr bildet der
Stöpsel b.
Textabbildung Bd. 308, S. 197
Fig. 6.Damentandem von Walter und Co.
Bevor die drei Theile a, b und d vereinigt werden, müssen die Zapfen der
Holzröhren, um das Eingehen des Holzes zu vermeiden, in eine Kluppe gespannt und
den Stöpseln b entsprechend nachgebildete
Stahlstifte in die konisch ausgeriebenen Rohrenden mit ziemlicher Kraftleistung
eingetrieben werden, wodurch das Holz sehr zusammengepresst wird und sich die
natürlichen Poren in den Holzrohrzapfen bedeutend verringern. Sodann werden auch
die zur Verbindung bestimmten metallischen Muffenstücke gut angewärmt, wodurch
sich das Stahlmaterial noch ein wenig ausdehnt. Hierauf geht man zur Verbindung
der einzelnen Theile über, wozu der in heissem Leim eingetauchte
Holzstöpsel b in das Ende des Holzrohres eingeführt
und danach von dem durchbohrten hinteren Theile der Muffe aus mit einer Presse
eingedrückt wird.
Durch diese Behandlung hat das Holz sein natürliches Schwindebestreben aufgegeben
und neigt einer Ausdehnung zu, während die kalt gewordenen und damit enger
werdenden Muffenröhren den Schluss von aussen her noch kräftiger herstellen. Die
inneren Stirnflächen am Stöpsel und Rohrzapfen werden nun luftdicht
verschlossen, was dadurch erreicht wird, dass nach Entfernung der innen
hervorstehenden Holztheile das noch hervorschauende Holzmaterial mit Glycerin
begossen wird.
Nach erfolgter Ausfüllung der stark zusammengepressten, aber immerhin noch
relativ offenen Poren der Stirnwände mit Glycerin, werden diese Endflächen noch
mit einer Lösung von Siegellack und Spiritus vergossen, wodurch ein vollständig
luftdichter Abschluss der Röhren- und Stöpselstirnflächen hergestellt wird.
Textabbildung Bd. 308, S. 197
Fig. 7.Bambusrohrfahrrad von Grundner und Lemisch.
Um die Holzröhren für Witterungseinflüsse widerstandsfähig zu machen, wird der
Rahmen mit einem oder mehreren hermetisch verschliessenden Lackanstrichen
versehen.
Für den Waarentransport bauen die Herkules-Fahrradwerke von C. Marschütz und
Co. in Nürnberg ein Dreirad, das sich durch die grosse, vor dem Fahrer
befindliche Brücke, die zur Aufnahme der Gepäckstücke dient, von anderen
unterscheidet. Die Anordnung ermöglicht es dem Fahrer, jederzeit seine Ladung
überwachen zu können. Die unter der Brücke laufenden Räder sind in den
Dimensionen 24 × 2 gehalten, während das Rad unter dem Sitze des Fahrers 28 Zoll
misst. Der Fahrer kann durch diese Anordnung leicht 1 bis 2 m vor seinem Rade
den Weg vollkommen überblicken. Die Steuerung ist eine
Doppelkugellagersteuerung, in der sich der Brückenrahmen bewegt. Die
Rahmenconstruction macht eine durchgehende Hauptachse mit Differentialgetriebe
überflüssig
und gestattet es, dass die Achsen der die Hauptlast tragenden Räder leicht
ausgewechselt werden können. Den verschiedensten Zwecken entsprechend, wird die
Brücke construirt, so dass hier eine Verwendbarkeit geboten ist, die in ihrer
Vielseitigkeit allen Erwerbszweigen dienen dürfte.
Textabbildung Bd. 308, S. 198
Fig. 8.Holzfahrradrahmenverbindung von Kircher und Co.
Nach denselben Principien baut diese Firma ein zur Personenbeförderung dienendes
Dreirad.
Verschiedene Versuche wurden schon gemacht, um zwei Fahrräder so zu verkuppeln,
dass dieselben zu Transportzwecken benutzt werden können. Der Hauptfehler lag
darin, dass die Verbindung nur in der Höhe des oberen Rahmenrohres erfolgte,
wodurch der Schwerpunkt des ganzen Gefährtes oben in die Mitte der Kuppelung zu
liegen kam. Diese Uebelstände sind bei der Construction von Dumont du Voitel dadurch vermieden worden, dass
einmal die Kuppelung jederzeit ohne irgend welche Schwierigkeiten an Fahrräder
beliebiger Bauart anzubringen und von denselben wieder loszulösen ist, der ganze
Kuppelungsapparat kann aus einander genommen und zusammengelegt werden, um
dessen Theile bequem auf einer einzigen Maschine mitzuführen.
Fig. 9 zeigt einen nach diesem Principe von der
Actiengesellschaft für Metall- und Holzindustrie
vormals R. Zschelletzschky in Berlin gebauten und mit dieser Kuppelung
versehenen Sportswagen, der oberhalb der Verkuppelung einen zusammenlegbaren
Vorder- und Rücksitz trägt. Die beiden Sitze bieten Platz für je eine erwachsene
Person oder je zwei Kinder. Ein vor den Sitzen angebrachtes Trittbrett dient
sowohl zum bequemen Aufsteigen für kleinere Personen als auch zur Stütze der
Füsse während der Fahrt. Die Tragfähigkeit des Sportwagens beläuft sich auf 500
k, die Spurweite beträgt 1,15 m. Die beiden Sitze können mit einem Dache
versehen werden.
Textabbildung Bd. 308, S. 198
Fig. 9.Sportswagen, System Dumont du Voitel, von
Zschelletzschky.
Die eigentliche Verkuppelung ist, wie die Zeichnung ersehen lässt, an den
Fahrradrahmen befestigt. Sie besteht aus einer Lagervorrichtung für den Sitz,
die in kürzester Zeit mit den beiden Rädern in Verbindung gebracht werden kann.
An den Vorder- und Hinterradgabeln bezieh. an den Lenkstangen geht parallel mit
diesen je eine Strebe entlang, die an ihrem oberen Ende in einen Haken
ausläuft. Mit diesem Haken werden die Streben in die von den Rahmen röhren des
Rades gebildeten Winkel eingehängt. Zur weiteren Befestigung der Streben dienen
sodann mehrere Klammern, welche dieselben an dem Rahmen des Fahrrades
festhalten. Um nun die Strebe auch noch an ihrem unteren Ende festzuhalten, wird
dieselbe dort zunächst so gebogen, dass dieses Ende eine vollständig senkrechte
Stellung einnimmt; dann vernietet man mit dem Ende eine wagerecht liegende
Platte; durch diese wird hierauf ein Flügelmutterstift hindurchgeführt, welcher
mit der Platte fest vernietet ist und dessen Fortsetzung zur Aufnahme der an den
Enden durchlochten Verbindungsachsen dient.
Textabbildung Bd. 308, S. 198
Fig. 10.Einsitziges Eisenbahnfahrrad von Sternberg und Co.
Nachdem die Postfahrräder in Breslau eine alltägliche Erscheinung geworden sind,
hat sich auch die städtische Feuerwehr das neue Fortbewegungsmittel nutzbar
gemacht. Dieses Fahrzeug, ein Feuerwehrmannschaftsfahrrad, wurde nach den
Anforderungen der Breslauer Feuerwehr von Jul. Dressler
und Co. in Breslau (Aurora-Fahrradwerk) hergestellt. Dasselbe wird von
drei Feuerwehrleuten angetrieben, von denen der erste die Steuerung hat. Das
Gefährt ist vierräderig und von neuartiger Construction mit offener Front. Die
Schwierigkeit lag darin, dass die Maschine eine bedeutende Geschwindigkeit
entwickeln, jedoch gleichzeitig von sehr grosser Festigkeit sein muss, da sie
nicht nur das Gewicht von drei vollständig ausgerüsteten Männern, sondern auch
noch diverse Geräthe, wie eine Schlauchrolle mit Schlauch, eine Löschkanne mit
Wasser, einen Kasten mit Medicamenten, eine Krankentrage, eine Axt, eine Glocke
und eine Fackel, tragen und selbst das schlechteste Pflaster aushalten muss. Der
ausführenden Firma ist es gelungen, alle Schwierigkeiten zu überwinden und die
vorgenommenen Probefahrten haben äusserst günstige Resultate ergeben. Das
Mannschaftsfahrrad soll sofort bei Alarmirung den Löschzügen vorauseilen, so
dass bei Eintreffen der letzteren dem leitenden Officier eine allgemein
orientirende Meldung gemacht werden kann. Auch dürfte dasselbe bei weniger
bedeutenden Anlässen, welche das Ausrücken eines ganzen Löschzuges nicht
erfordern, vielseitige Verwendung finden.
Textabbildung Bd. 308, S. 198
Fig. 10a.Zweisitziges Eisenbahnfahrrad von Sternberg und Co.
Fig. 10 zeigt ein von dem Venus-Fahrradwerk Max Sternberg und Co. in Crefeld hergestelltes
Eisenbahnfahrrad zur Streckencontrole. Das Trettwerk ist ähnlich dem der gewöhnlichen
Dreiräder, während die Lenkstange hier fest ist und nur als Stütze der Arme
dient. Da die Räder sich auf Schienen bewegen, kann ohne besondere Anstrengung
eine Geschwindigkeit von 30 km in der Stunde erreicht werden. Nach denselben
Principien baut diese Firma einen Zweisitzer (Fig.
10a). – Noch praktischer ist ein zusammenklappbares Vierrad, das durch
ein paar Handgriffe transportabel gemacht und auf Nachbargleise gehoben werden
kann. Dabei wiegt das Ganze nicht mehr wie 35 k.
Textabbildung Bd. 308, S. 199
Fig. 11.Rahmenversteifung von Hengstenberg und Co.
Um die Rahmenconstruction stabiler und sicherer zu schaffen, sind schon viele
Erfindungen aufgetaucht, von denen die nachfolgenden beachtenswerth sind.
So verstärken Hengstenberg und Co. in Bielefeld nach
D. R. G. M. Nr. 82906 die Röhrenenden dadurch, dass an den durch Löthung
beanspruchten Enden die Rohre auf eine Länge von etwa 10 cm um 0,4 mm und mehr
stärker gezogen werden, so dass die eingesetzten Verstärkungsstücke wegfallen
(Fig. 11).
Die Rohrverbindung (Patent Felsche) der Halle'schen Fahrradfabrik
von Ernst Liepe und Co. in Halle a. S. hat den Vortheil, dass die Rohre
mit den Muffen fest verbunden werden, ohne im Feuer erhitzt werden zu müssen, so
dass den Rohren ihre natürlichen Eigenschaften, das ist Zähigkeit und
Haltbarkeit, dauernd erhalten bleiben.
Textabbildung Bd. 308, S. 199
Fig. 12.Rahmenverbindung, System Felsche, von Liepe und Co.
Wie Fig. 12 zeigt, werden die Rohre durch
Druckspindeln in die Muffen fest eingepresst. Die Enden der Rohre b werden vorher verjüngt und mit schmalen Rillen
d versehen, die auf einer Rillenmaschine
hergestellt werden. An der Stelle, wo diese Rillen d in der Muffe a liegen, wird diese
inwendig mit gewindeähnlichen Einriefungen versehen, so dass durch diese Rillen
und Riefen ein kleiner Hohlraum zwischen Rohr und Muffe entsteht, welcher
mittels einer leicht schmelzbaren, nach dem Erkalten aber sehr zähen und hart
werdenden Metallcomposition ausgefüllt wird, nachdem man zu diesem Zwecke in die
Muffe a ein kleines Loch c gebohrt hat. Zum Ausfüllen dieses Hohlraumes dient eine
Metallspritzmaschine, mittels welcher das flüssige Metall unter Druck durch das
kleine Muffenloch eingespritzt wird. Es entsteht hierdurch ein natürlicher
Keil, der ein Losgehen des fest eingepressten Rohres aus der Muffe ganz
unmöglich macht. Dahingehende Versuche seitens des Magdeburger Vereins für
Dampfkesselbetrieb ergaben, dass eine Belastung von 5000 k nicht im Stande war,
die durch dieses Verfahren hergestellte Verbindung zu lösen. Sollten nun durch
äussere Umstände (Sturz u.s.w.) Reparaturen an einem Rade nothwendig werden, ist
es alsdann nur nöthig, die Muffe an der Stelle, wo das leicht schmelzbare Metall
eingegossen ist, mit der Löthlampe zu erwärmen, bis das Metall flüssig wird und
zu der Oeffnung in der Muffe wieder herausläuft, dann werden die Rohrstücke
herausgezogen, ein neues Rohr eingepresst und der Hohlraum zwischen Muffe und
Rohr wieder durch Composition ausgefüllt. – Eine derartige Reparatur ist leicht
und einfach auszuführen und kann unter Umständen von einem Laien bewerkstelligt
werden.
Textabbildung Bd. 308, S. 199
Fig. 13.Rahmenverbindung von Jacobs.
Textabbildung Bd. 308, S. 199
Fig. 14.Rahmenverbindung der Eagle Bicycle Mfg. Co.
Unter D. R. P. Nr. 94327 ist H. Jacobs in Bocholt i.
W. ein Rahmen patentirt worden, bei dem, wie die Fig.
13 zeigt, der vordere trapezförmige Theil des Gestelles aus einem
Stücke Rohr gebogen ist. Die die Lenkstange und die Sattelstütze aufnehmenden
Seiten ab des Trapezes sind an den
Durchschnittsstellen c der Lenkstange und
Sattelstange ausgeschnitten. Die Ausschnitte sind durch aufgeschobene Rohrstücke
d, welche durch Verschraubungen in ihrer Lage
gehalten werden, verschlossen. Ein Rahmen, bei dem nicht von der Verbindung des
Rahmenrohres mit der Muffe die Festigkeit abhängt, sondern der, aus einem Stücke
bestehend, nirgends eine Stelle bietet, die durch Lösen zweier verbundener
Theile Anlass zu einem Bruche geben könnte, hat viel für sich. Die
aufgeschobenen Theile sind durch ihre Form so eng mit dem Rahmenrohre verbunden,
dass sie sich nie lockern oder verschieben können.
Um das Brechen der Rahmenrohre an den Löthstellen zu vermeiden, schaltet, wie
Fig. 14 zeigt, die Eagle Bicycle Mfg. Co. Rohrstücke von 3 Zoll Länge ein.
Textabbildung Bd. 308, S. 200
Fig. 15.Rahmenverbindung der Martin and Gibson Mfg. Co.
Die Martin and Gibson Mfg. Co. of Buffalo bringt
nach Scientific American statt der einfachen
Rohrstücke solche von teleskopförmiger Form in Anwendung, was die Stabilität des
Rahmens bedeutend erhöht (Fig. 15).
Textabbildung Bd. 308, S. 200
Fig. 16.Rahmenverbindung der Pope Mfg. Co.
Fig. 16 zeigt, wie die Pope Mfg. Co. in Hartford, Conn., ihre Rohre ohne Muffen verbindet, so
dass die Oberfläche des Rahmens völlig glatt erscheint.
Vorreiter und Co. in Berlin machen (nach D. R. G. M
Nr. 52276) das Rohr mit der Muffe aus einem Stücke (Fig. 17). Das zu verbindende Rohr ist mit Gewinde versehen und wird
in die Muffe eingeschraubt.
Textabbildung Bd. 308, S. 200
Fig. 17.Rahmenverbindung von Vorreiter und Co.
Textabbildung Bd. 308, S. 200
Fig. 18.Zwillingsvorderradgabel von Hüttel und Kippe.
Eine sehr widerstandsfähige Vorderradgabel, bestehend aus vier nahtlosen
Stahlrohren, welche von einem gemeinschaftlichen Gabelkopfe ausgehen und von
denen je zwei am unteren Ende fest mit einander verbunden sind, stellen die
Cyklon-Fahrradwerke von Hüttel und Kippe in
Erlau (Sachsen) her (D. R. G. M. Nr. 81893).
Diese Zwillingsvorderradgabel (Fig. 18) für ein-
und mehrsitzige Fahrräder wird im Wesentlichen gekennzeichnet durch die
neuartige Verbindung je zweier nahtlosen, an sich sehr leichten Rohre zu einer
Scheide, die alle bisher gebrauchten einfachen Scheiden an Standhaftigkeit
übertrifft. Dieselbe kann weder bei Anprallen des Vorderrades noch bei Sturz des
Fahrers ihre Form verlieren, da dieselbe sehr elastisch ist.
(Fortsetzung folgt.)