Titel: | Feuerungstechnik.Der Wärmedurchgang durch die Kesselwand. |
Autor: | Emil Herrmann |
Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 229 |
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Feuerungstechnik.Der Wärmedurchgang durch die Kesselwand.
Von Emil Herrmann,
Professor, Oberbergrath, in Schemnitz.
Der Wärmedurchgang durch die Kesselwand.
Die im J. 1881 durch weiland Prof. v. Reiche
mitgetheilten Düsseldorfer „Untersuchungen an Dampfmaschinen und
Dampfkesseln“Aachen, Verlag von
J. A. Mayer. sind, soweit mir bekannt, bis nun zur Erforschung
des Gesetzes des Wärmedurchganges durch die Kesselwand noch nicht benutzt worden,
obwohl die dort mitgetheilten Daten vollständig ausreichen, die Verhältnisse, welche
bei den Kesselheizungen obwalten, klarzulegen, und eine Klarstellung derselben,
angesichts der vielen abweichenden Meinungen, ausserordentlich erwünscht ist.
Erste Grundlage zur Verwerthung der erwähnten Ergebnisse ist eine durch die Erfahrung
erprobte Formel für die Wärmeentwickelung der Brennmaterialien. In dem 2. Hefte von
Stahl und Eisen, 1893 S. 52 u. ff., weist Fr. W. L. nach, dass Versuche mit der Explosionsbombe,
in welcher alles entstandene Wasser condensirt wird, die erzeugte Wärmemenge von 1 k
Kohle bis auf ± 2 Proc. übereinstimmend so ergaben, wie sie aus der chemischen
Constitution derselben berechnet werden konnte. Sind von 1 k des Brennstoffes
C2 Proc. Kohlenstoff zu CO2, ferner C1 Proc.
zu CO verbrannt, ferner H Proc. Wasserstoff bei O Proc. Sauerstoffgehalt zu H2O, schliesslich S Proc. Schwefel zu SO2 verbrannt worden, dann ist die Anzahl der Calorien
(Cal.) Ma,
welche 1 k Brennstoff in der Bombe entwickelt:
M_n=\frac{8080\,C_2+2473\,C_1+34220\,\left(H-\frac{O}{8}\right)+2500\,S}{100},
oder, wenn der gesammte Kohlenstoffgehalt C = C1 + C2 Procent
ist,
Ma = 80,8 C + 42,75 (8 H – O) + 25 S – 56,1 C1 . 1)
Entweicht das Wasser als Dampf, dann muss von dieser absoluten Wärmemenge die
Erzeugungswärme des Dampfes abgezogen werden. Man kann annehmen, dass das
Brennmaterial vor der Verbrennung 6,5° Temperatur hatte und dann ist die
Erzeugungswärme des Wasserdampfes von 1 at Spannung 636,5 – 6,5 = 630 Cal., weshalb
die verwendbare Wärmemenge, wenn der Gehalt an hygroskopischem Wasser W Proc.
ist:
M= 80,8 C + 42,75 (8 H –
O)+ 25 S – 6,3 (9 H + W) – 56,1 C1
. . 2)
Nach dieser bewährten Formel werden wir die von den verschiedenen Kohlensorten
entwickelten Wärmemengen berechnen.
Wir müssen ferner das geringste Luftgewicht berechnen, welches zur Verbrennung von 1
k Brennmaterial nothwendig ist.
In der Luft sind bekanntlich
0,2316
Gew.-Th.
Sauerstoff,
und
0,7484
„
Stickstoff,
somit ist in \frac{1}{0,2316}=4,318 k Luft
nur 1 k Sauerstoff enthalten.
1 k C, welcher zu CO2 verbrennt, verbraucht
\frac{32}{12}=\frac{8}{3}\mbox{ k Sauerstoff,}
somit
\frac{8}{3}\,\times\,4,318=11,51\mbox{ k Luft.}
\frac{C_2}{100} k verbrauchen demnach
11,51\,\times\,\frac{C_2}{100}\mbox{ Luft} . . .
. . a)
Zur Verbrennung von \frac{C_1}{100} k Kohlenstoff zu CO sind
demnach
\frac{11,51}{2}\,\times\,\frac{C_1}{100}=5,76\,\frac{C_1}{100}\mbox{ k
Luft} . . . b)
erforderlich.
Um \left(\frac{H-\frac{O}{8}}{100}\right) k Wasserstoff zu H2O zu verbrennen, bedarf man
\frac{16}{2}\,\times\,\frac{\left(H-\frac{O}{8}\right)}{100}\,\times\,4,318,
das ist
4,318\,\left(\frac{8\,H-O}{100}\right)\mbox{ k
Luft} . . . . c)
Um \frac{S}{100} k Schwefel zu SO2
zu verbrennen, bedarf man
4,318\,\frac{32}{32}\ \frac{S}{100},
das ist
4,318\,\frac{S}{100}\mbox{ k Luft} . . . . . .
d)
Die Verbrennung von 1 k Bennstoff erfordert demnach als kleinstes Luftgemisch, mit
Rücksicht auf C2 – C – Cl:
L_0=\frac{11,51\,C+4,318\,(8\,H-O+S)-5,75\,C_1}{100} .
3)
Das Verhältniss C1 : C2 oder auch Cl : (C1 + C2) kann aus der
Rauchgasanalyse bestimmt werden. Sind z.B. V2 Raumprocente CO2
und V1 Raumprocente
CO1 in den Rauchgasen gefunden worden, so sind
rund 22 V2
Gewichtseinheiten CO2 enthalten mit
\frac{12}{44} (22 V2) Gew.-Th. C und 14 V1 Gewichtseinheiten CO mit
\frac{12}{28} (14 V1) Gewichtseinheiten Kohlenstoff. Demnach ist:
\frac{C_2}{C_1}=\frac{6\,V_2}{6\,V_1}=\frac{V_2}{V_1}
und
C_1=\frac{V_1\,C}{V_1+V_2} . . . . . 4)
Aus der Rauchgasanalyse lässt sich auch berechnen, das Wievielfache des kleinsten
Luftgewichtes dem Brennstoffe in Wirklichkeit bei der Verbrennung zugeführt wurde.
Gesetzt es sind On Raumprocente nicht verbrannter
(freier) Sauerstoff und N Raumprocente Stickstoff in den Rauchgasen gefunden worden,
dann ist der ganze zugeführte Sauerstoff O mit Rücksicht darauf, dass die Luft aus
21 Raumtheilen O und 79 Raumtheilen N besteht:
O=\frac{21}{79}\ N.
Davon sind O – On Raumtheile
Sauerstoff verbrannt worden, weshalb das Verhältniss A des zugeführten und des
verbrannten Oxygens
\lambda=\frac{\frac{21}{79}\,N}{\frac{21}{79}\,N-O_n}=\frac{1}{1-3,762\,\left(\frac{O_n}{N}\right)}.
Dies ist aber zugleich das Verhältniss des wirklich
zugeführten Luftgewichtes L zu dem minimalen Gewichte
L0, somit ist
\lambda=\frac{L}{L_0}=\frac{1}{1-3,762\,\left(\frac{O_n}{N}\right)}.
Von Wichtigkeit ist für uns die Wärmecapacität q der
Rauchgase. Wir verstehen darunter die Summe aus den Producten des Gewichtes und der
specifischen Wärme der Bestandtheile des Gasgemenges.
Die specifische Wärme bei constantem Drucke der Bestandtheile ist Prof. Dr. Zeuner's
„Technische Thermodynamik“, Bd. 1 S. 120, entnommen und auf drei Decimalen
abgerundet.
Das Gemisch besteht aus:
\frac{44}{12}\,\times\,\frac{C_2}{100}\mbox{ k
CO}_2 . . . . . . e)
deren specifische Wärme 0,217 ist, weshalb das Product
0,796\,\frac{C_2}{100}
ist;
\frac{28}{12}\,\times\,\frac{C_1}{100}\mbox{ k
CO}. . . . . . f)
dessen specifische Wärme 0,245, weshalb das Product
0,572\ \frac{C_1}{100}
beträgt;
\frac{(9\,H+W)}{100}\mbox{ k Wasserdampf} . . .
. g)
dessen specifische Wärme 0,481, weshalb das Product
0,481\,\frac{9\,H+W}{100}
beträgt;
\frac{64}{32}\,\times\,\frac{8}{100}\mbox{ k
SO}_2 . . . . . . h)
deren specifische Wärme 0,154, weshalb das Product
0,308\,\frac{8}{100};
\lambda\,L_0\,\times\,0,7684\mbox{ k Stickstoff}
. . . . i)
dessen specifische Wärme 0,244, weshalb das Product
0,1875 L0;
0,2316 (λ – 1) L0 Sauerstoff . . . . k)
dessen specifische Wärme 0,218, weshalb das Product
0,0505 (λ – 1) L0.
Die Summe der unter e) bis k) angeführten Producte ist die Wärmecapacität q desjenigen Gasgemisches, welches aus 1 k Kohle
entsteht. Mit Rücksicht auf C2 = C – C1 wird, wenn wir
h = 0,2380 λ
– 0,0505 . . . . . 5)
setzen, die Wärmecapacität
q=\frac{0,796\,C+0,3088+0,481\,(9\,H+W)-0,224\,C_1}{100}+h\,L_0
6)
Multiplicirt man die Wärmecapacität mit der Temperatur der Gase, so erhält man jene
Wärmemenge, welche in demjenigen Gasgewichte enthalten ist, welches aus 1 k Kohle
entstanden ist. Dabei begehe ich allerdings eine kleine Incorrectheit, denn 1) ist
die specifische Wärme der Kohlensäure nicht constant, sondern etwas zunehmend mit
der Temperatur; 2) ist die Temperatur des Wasserdampfes nicht von 0°, sondern von
100° zurechnen; ich sollte deshalb 0,481 (9 H + W) nicht mit der Temperatur T des Gemisches, sondern mit (T
– 100) multipliciren. Die Abweichungen sind aber so unbedeutend, dass sie
neben den Versuchsfehlern verschwinden und eine complicirtere Rechnung sich
überhaupt nicht lohnen würde.
Zur Ermittelung des Gesetzes, nach welchem der Uebergang der Wärme in die Kesselwände
erfolgt, sind die Düsseldorfer Versuche über die Leistung der Kohlen (S. 23 bis 28)
geeigneter als die Versuche über die Leistung der Kessel (S. 17 bis 22), weil hier
die Verschiedenheit der Kesselwände nicht mitspielt.
Auf S. 23 des erwähnten Werkes findet man die Zusammensetzung der Kohlen wie die
nachstehende Tabelle zeigt.
Tabelle I.
Nr.
Name der Zeche
Zusammensetzung in Gewichtsprocenten
C
H
O
S
W
Asche
1
Rhein-Elbe
81,38
5,03
4,38
2,08
1,52
5,61
2
Bonifacius
80,88
5,51
4,53
1,37
1,79
5,92
3
Kohlscheid I
84,94
3,99
2,89
0,80
2,58
4,80
4
Kohlscheid II
87,86
5,21
0,95
0,74
1,20
4,04
5
Königsgrube
72,21
4,83
8,91
1,38
5,27
7,40
6
Zollverein
76,92
4,69
6,51
1,54
4,08
6,26
7
Holland
81,61
4,56
7,11
1,25
1,97
3,50
8
Pluto
83,84
4,78
6,63
1,15
1,52
2,08
9
Germania
80,83
4,42
5,90
1,12
1,52
6,21
Mit jeder dieser Kohlen wurden zwei Versuche gemacht, deren Resultat in der
Tabelle der Materialien (S. 25) und der Tabelle der Leistung der Kohlen (S. 28)
gesondert angegeben erscheinen. Ich glaube, genauere Resultate zu erhalten, wenn ich
für jede Kohle die zwei Versuche vereine und das arithmetische Mittel beider nehme.
Auf diese Art entstand die nachstehende Tabelle.
Tabelle II.
Nr.
Heizgase
TemperaturdesDampfestd
V
2
V
1
λ
Mittlere Temperatur
im Fuchst1
hinterdess. Flam-menröhret2
1
12,13
1,49
1,34
248,9
505,0
154,5
2
11,40
0,75
1,49
266,1
485,5
155,0
3
12,88
1,54
1,21
267,8
442,0
154,0
4
11,90
1,03
1,48
251,1
468,6
154,0
5
12,43
0,91
1,37
169,8
456,4
154,0
6
11,19
0,48
1,54
226,2
461,7
154,0
7
11,88
1,30
1,34
227,5
468,9
154,5
8
12,22
0,05
1,44
244,6
446,4
154,5
9
12,94
0,16
1,33
245,6
442,4
155,0
Mit den Werthen von V1
und V2 findet man nach
Gl. 4 die Gewichtsprocente desjenigen Kohlenstoffes, welcher nur zu CO verbrannte
und damit nach Gl. 2 die Wärmemenge M, welche 1 k Kohle
entwickelt. Nach Gl. 3 lässt sich dann auch die kleinste Luftmenge bestimmen, welche
zur Verbrennung von 1 k Kohle erfordert wird.
Ferner findet man mit dem Werthe von λ nach Gl. 5 den
Werth von h und damit nach Gl. 6 den Werth der
Wärmecapacität der Rauchgase. Auf diese Art entstand die nachstehende Tabelle III,
in welcher g k das Dampfgewicht zu 600 Cal. bedeutet,
welches 1 k netto Kohle verdampfte.
Tabelle III.
Nr.
C1
M
L
0
λ
h
q
g
1
8,90
7371
10,493
1,34
0,2684
3,6757
8,495
2
4,99
7662
10,789
1,49
0,3041
4,1648
9,420
3
9,07
7377
10,543
1,21
0,2375
3,3474
9,475
4
7,00
8168
11,501
1,48
0,3017
4,3872
10,545
5
4,93
6561
9,371
1,37
0,2756
3,3851
8,410
6
3,16
7115
10,077
1,54
0,3160
4,0169
9,605
7
8,05
7163
10,252
1,34
0,2684
3,5940
8,665
8
0,35
7859
11,045
1,44
0,2922
4,1046
9,215
9
0,98
7507
10,568
1,33
0,2660
3,6544
9,960
Um aus dem Dampfgewichte g die für 1 k brutto Kohle
eingedrungene Wärmemenge bestimmen zu können, hat man die Zahl g mit 0,94 zu dividiren und mit
600\,\left(1-\frac{W+A}{100}\right) zu multipliciren, weil
ungefähr 6,5 Proc. der Wärmemenge, welche in den Kessel dringt, durch das Mauerwerk
in die Luft und die Erde geleitet wird und \frac{1}{0,94}=1,064
ist. Mit \left(1-\frac{W+A}{100}\right) aber ist deshalb zu
multipliciren, weil nicht 100 Proc., sondern nur
\left(1-\frac{W+A}{100}\right)\,100 Proc. verbrennbare Theile
in 1 k Kohle enthalten sind.
Damit erhält man die nachstehende Tabelle, in welcher
g_t=\frac{g\,\left(1-\frac{W+A}{100}\right)}{0,94}
bedeutet.
Tabelle IV.
Nr.
GeleisteteWärmeM
In den KesselgedrungeneWärme600 g1
In die Esse ge-zogene WärmeT1q
UnterschiedM –
600 g1T1q = X
1
7371
5037
915
1419
2
7662
5550
1108
1004
3
7377
5601
896
880
4
8168
6378
1102
688
5
6561
4686
575
1300
6
7115
5499
909
707
7
7163
5226
818
1119
8
7859
5670
1004
1185
9
7507
5868
898
741
Der auffallende Unterschied zwischen der Wärmemenge M,
welche 1 k Kohle entwickeln sollte, und derjenigen Menge, welche in den Kessel und
dessen Einmauerung eingedrungen ist und durch die Esse entwich, lässt sich nicht
einfach auf Rechnung der Unrichtigkeit der specifischen Wärme setzen, weil die
Differenz oft grösser ist als die durch die Esse gezogene Wärmemenge, weshalb die
specifische Wärme um 100 Proc. gefehlt sein müsste. Aber auch der Strahlung und
Leitung der Wärme durch die Kesselwände kann dieser Unterschied nicht aufgebürdet
werden, da ja 6,5 Proc. ohnehin in Rechnung genommen sind und z.B. bei Nr. 2 noch
\frac{1108}{5550}=0,181, d. i. noch 18,1 Proc. hinzukommen
müssten. Es ist aber auch gar nicht nöthig, die Quelle des Unterschiedes in den
obigen Umständen zu suchen, nachdem es doch viel näher liegt, dass der Rauch die Ursache desselben ist.
Der Rauch ist selbstverständlich nicht jederzeit von gleicher Beschaffenheit. Wenn
der Brennstoff auf dem Roste der ganzen Dicke nach gleichmässig glüht, wird der
Rauch wenig oder gar keine brennbaren Bestandtheile enthalten. Wird aber eine neue
Brennstoffschicht auf den Rost gebracht, dann wird dieselbe erst erwärmt und trocken
destillirt, so dass sich alle jene Producte entwickeln, welche auch bei der
Gaserzeugung entstehen, auch werden unveränderte Kohlentheilchen durch den Luftstrom
mitgerissen.
Der Russ des Rauches stammt wahrscheinlich aus dem verdampften Theere und der
Disassociation der schweren Kohlenwasserstoffverbindungen. Es müssen demnach
unverbrannte Kohlenwasserstoffverbindungen durch die Esse entweichen.
Da in den Rauchgasanalysen der Nachweis dieser Kohlenwasserstoffe fehlt, bin ich
gezwungen, die Zusammensetzung der brennbaren Bestandtheile der Rauchgase
anzunehmen. Dabei muss ich im Vornherein bemerken, dass eine unrichtige Annahme
keinen nennenswerthen Fehler im Resultate nach sich zieht. In der Wärmemenge deshalb
nicht, weil wir ja von dieser ausgehend die Brennstoffmenge berechnen, welche
unverbrannt entweicht. In der Luftmenge und Wärmecapacität deshalb nicht, weil 1 k
Sauerstoff nahezu die gleiche Wärmemenge erzeugt, wenn derselbe sich mit Kohlenstoff
oder Wasserstoff verbindet.
Ich rechne der Einfachheit wegen so, als ob alle unverbrannten, jedoch brennbaren
Theile des Rauches gasförmig wären.
Nach H. E. Roscoe und C.
Schorlemmer,
„Kurzes Lehrbuch der Chemie“, ist die Zusammensetzung des Leuchtgases aus
gewöhnlicher Steinkohle in Raumtheilen:
Sumpfgas (Methan, CH4)
41,53
Proc.
Leuchtende Kohlenwasserstoffe
3,0
„
Von letzteren mögen 1,55 Proc. Acetylen (C2H2) und 1,5 Proc.
Aethylengas (C2H4)
sein.
Da das Volumgewicht des Methan rund 8, jenes des Acetylen 13 und jenes des Aethylen
14 ist, sind die Gewichtsverhältnisse:
Methan
41,53 × 8 =
332,24
Acetylen
1,55 × 13 =
20,15
Aethylen
1,50 × 14 =
21,00
–––––––––––––––––––
Zusammen
373,39
In Gewichtsprocenten daher:
Methan
\frac{332,24}{373,39}=0,890
Acetylen
\frac{20,15}{373,39}=0,054
Aethylen
\frac{21}{373,39}=0,056
Berücksichtigt man die Gewichtszusammensetzung der einzelnen Gase, so sind
enthalten:
In
C
H
C Proc.
H Proc.
CH4C2H2C2H4
\frac{12}{16}\,\times\,0,890
\frac{24}{26}\,\times\,0,054
\frac{24}{28}\,\times\,0,056
\frac{4}{16}\,\times\,0,890
\frac{2}{26}\,\times\,0,054
\frac{4}{28}\,\times\,0,056
0,6680,0500,048
0,2220,0040,008
Zusammen
0,766
0,234
Bei der Berechnung der Wärmemenge, welche 1 k Kohle entwickeln kann (Gl. 2), haben
wir angenommen, dass auch jene x k Gase, welche
unverbrannt entweichen, verbrannten, wir müssen daher die früher überschätzte
Wärmeentwickelung reduciren. Wollten wir streng vorgehen, so müssten wir den
Kohlenstoff als zu CO und CO2 verbrannt annehmen, da
aber der Antheil von CO verschwindend klein ist, so rechne ich den Wärmeentgang so,
als ob aller Kohlenstoff der Hydrate in CO2
verbrannt gerechnet in M enthalten wäre.
Demnach ist der Kohlenstoff von 1 k des Gasgemisches mit 0,766 × 8080 = 6189 Cal. und
das Hydrogen mit 0,234 × 34200 = 8003 Cal. in Rechnung zu bringen, d.h. für jedes
Kilo des unverbrannten Gases ist 6189 + 8003 = 14192 Cal. von M abzuziehen.
Da aber 1 k Gas nicht nur die berechneten 14192 Cal. nicht entwickelt, sondern dessen
Erzeugung und Erwärmung auch eine gewisse (mir allerdings unbekannte) Wärmemenge
absorbirt, so nehme ich an, dass jedes Kilo Kohlehydrat, welches entweicht, einen
Wärmeverlust von rund 15000 Cal. verursacht. Wie schon oben erwähnt, macht sich der
Fehler, welchen ich in Folge der etwaigen Unrichtigkeit der Zahl 15000 begehe, nicht
in der Wärmemenge, deren Entgang ja bekannt ist, sondern nur in der corrigirten
Luftmenge L0 und in der
Wärmecapacität q geltend. Allein dieser Fehler ist ein
relativ so geringer, dass man in der Zahl 15000 einen sehr grossen Fehler begehen
müsste, um eine wesentliche Unrichtigkeit in L und q zu erhalten.
Um 0,766 k C zu CO2 zu verbrennen, braucht man laut
a)
11,51 × 0,766 = 8,820 k Luft
und um 0,234 k H zu H2O zu
verbrennen laut c)
0,234 × 8 × 4,318 = 8,083 k Luft,
zusammen demnach 16,903 k.
Die Wärmecapacität der entstehenden Kohlensäure und des Wasserdampfes sind nach
e) und g)
0,796 × 0,766 + 0,481 × 9 × 0,234 = 1,622.
Wird die λ-fache Luftmenge zur
Verbrennung verbraucht, so kommen noch
16,903 × 0,7684 λ k Stickstoff
und
16,903 × 0,2316 (λ – 1) k
Sauerstoff
hinzu. Deren Wärmecapacität ist somit:
a = 1,622 + 16,903 [(0,7684 × 0,244 +
0,2316 × 0,218) λ – 0,2316 × 0,216],
das heisst
a = 4,023 λ + 0,768 . . . . .7)
Wenn von jedem verbrauchten Kilo Kohle x k unverbrannte
Gase entweichen, wird der Wärmeentgang 15000 x Cal.
betragen, die Wärmecapacität der Verbrennungsproducte wird nur
q1 =
q – ax . . . . . 8)
sein.
In Folge dieses Umstandes ziehen durch die Esse axT1 Cal. weniger ab als wir früher annahmen, weshalb
der Wärmeverlust durch die unverbrannten Gase
Y = X + xaT1 . . . . . . 9)
ist. Diese Wärmemenge muss mit dem Producte 15000 x gleich sein, also
X + xaT1 = 15000 x,
woraus dann
x=\frac{X}{15000-a\,T_1} . . . . . 10)
folgt.
Die Temperatur im Verbrennungsraume ist ferner
T_0=\frac{M-Y}{q_1} . . . . . . 11)
Aus den Gl. 7 bis 11 sind die Werthe der nachstehenden Tabelle berechnet worden.
Tabelle V.
Nr.
a
aT
1
15000– aT1
x
q
1
M – Y
T
0
1
6,159
1533
13467
04053
3,0272
5791
1913
2
6,763
1800
13200
0,0761
3,6501
6500
1781
3
5,637
1500
13500
0,0652
2,9799
6382
2142
4
6,724
1688
13312
0,0516
4,0402
7393
1830
5
6,281
1067
13933
0,0934
2,7985
5161
1842
6
6,937
1569
13431
0,0526
3,6520
6325
1732
7
0,159
1401
13599
0,0823
3,0871
5929
1921
8
6,561
1605
13395
0,0885
3,5240
6532
1854
9
6,118
1503
13497
0,0666
3,2470
6666
2053
Für den Wärmedurchgang ist nicht die Temperatur T, sondern die Temperaturdifferenz
zwischen den Gasen und dem Dampfe maassgebend, deshalb haben wir von den gefundenen
Temperaturen der Gase jene des Dampfes (Tabelle II, td)
abzuziehen und erhalten die nachstehenden Werthe.
Tabelle VI.
Nr.
Temperaturdifferenz im
Verbrennungs-raum
Ende derFlammenröhre
Fuchs
t
0
t
2
t
1
1
1758
350,5
94,4
2
1626
330,5
111,1
3
1983
288,0
113,7
4
1676
314,6
97,1
5
1688
302,4
15,8
6
1578
307,7
72,2
7
1766
314,4
73,0
8
1699
291,9
90,1
9
1898
287,4
90,6
(Schluss folgt.)