Titel: | Messvorrichtungen.Werkzeuge zum Messen und Zeichnen. |
Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 41 |
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Messvorrichtungen.Werkzeuge zum Messen und
Zeichnen.
(Fortsetzung des Berichtes S. 28 d.
Bd.)
Mit Abbildungen.
Werkzeuge zum Messen und Zeichnen.
Winkelbrettchen zum Rechnen und Zeichnen.
Die Möglichkeit, mit dem Winkelbrettchen entweder einfachere Rechnungen durchzuführen
oder eine grössere Anzahl Winkel ohne Hilfe eines Gradbogens, eines sogen.
Transporteurs abzutragen, ist genügende Veranlassung zur Erweiterung der üblichen
zwei Dreiecke, welche sonst zum Inventar des Zeichners gehörten.
Das Wurzeldreieck. Werden die beiden senkrechten
Schenkel a und b eines
Dreieckes (Fig. 24) mit Centimeter bezieh.
Millimetertheilung versehen, so können mit Zuhilfenahme eines Kotirprismamaassstabes
c nach dem Pythagoras-Satze, nach welchem das
Quadrat der Hypothenuse gleich der Summe der Kathetenquadrate, also a2 + b2 = c2 ist, diejenigen
Aufgaben unmittelbar gelöst werden, welche der obigen Beziehung entsprechen.
Textabbildung Bd. 309, S. 41
Fig. 24.Wurzeldreieck.
Zum Beispiel wie gross ist der Rohrquerschnitt \frac{\pi}{4}\ c^2,
welcher der Summe der beiden Zweigröhren von den Querschnitten
\frac{\pi}{4}\ a^2 und \frac{\pi}{4}\ b^2
entspricht, sofern a, b und c die lichten Durchmesser der Rohre sind?
\frac{\pi}{4}\,(a^2+b^2)=\frac{\pi}{4}\,c^2
oder
a2 + b2 = c2
zum Beispiel
62 + 82 = 102
36 + 64 = 100.
Soll ferner ein Quadratstab c durch zwei einzelne
Stäbe a und b von
gleicher Querschnittsfläche bezieh. von gleicher Zugfestigkeit ersetzt werden, so
wird, da
a2 + b2 = c2,
42 + 72 = 16 + 49 = 65
und da
65 ∾ 82
82 = 64
ist, so wird ein Quadratstab c
von 8 cm Seitenlänge, dem Gewichte, dem Querschnitte und der Zugfestigkeit nach,
zwei Quadratstäben von 4 bezieh. 7 cm Seitenlänge entsprechen.
Wird das gegebene Hauptmaass c (Durchmesser oder
Quadratseite) am Maasstabe c mit beliebigen Messzahlen
an den Dreiecksseiten a und b in Beziehung gebracht, so folgt eine Reihe von Auflösungen, sofern die
Theilgrössen nicht bedingte und begrenzte sind.
In gleicher Weise kann für einen angegebenen Winkel zwischen c und a,
\overline{ca}=\alpha, der sin α und
cos α sofort abgelesen werden, sofern c = 1 angenommen wird.
In Fig. 24 ist, weil b =
sin α = 0,8 und α =
cos α = 0,6 ist, der Winkel zwischen c und a, also α = 53° bezieh. β = 37°,
und weil
sin2α + cos2
α = 1
ist, bezieh. weil ferner
cos2β + cos2
α = 1
wird, so sind, da
b2 + a2 = 1
ist, die Winkel durch sin α und
cos α bestimmt und umgekehrt.
H. Hartel's
Rechenwinkel.
Textabbildung Bd. 309, S. 41
Fig. 25.Hartel's Rechenwinkel.
In diesem Dreiecke (Fig. 25) betragen die
Eckwinkel
α = 55° 39' 14''
β = 34° 20' 46''
so dass
(α + β) = 90° 0' 0''
ist. Wird die kurze zu α
anliegende Dreiecksseite α = 1 gemacht, so folgt:
\frac{a}{c}=\frac{1}{c}=cos\,\alpha
und da
cos α = cos 55° 39' 14'' = 0,56419
ist, so folgt weiter:
\frac{1}{c}=0,56419=\frac{1}{\sqrt{\pi}}
oder
=\sqrt{\pi}=1,772454
als Hypothenuse.
Es können daher alle π enthaltenden Rechnungen
mit diesem Rechenwinkel zeichnerisch (graphisch) leicht durchgeführt werden.
(Beschreibung und Anleitung; Reichenberg i. B. 1891 bei J. Fritzsche.)
Bing's Kreiswinkel.
Wird auf dem Kreisdurchmesser = 1 (Fig. 26) die
lange Dreiecksseite b=\frac{\pi}{4}=0,7854 aufgetragen, so
schneidet die senkrechte Dreiecksseite a im
Kreisumfange die Seite c=\frac{1}{2}\,\sqrt{\pi}=0,8862
ab.
Textabbildung Bd. 309, S. 42
Fig. 26.Bing's Kreiswinkel.
Es ist sonach
cos\,\alpha=\frac{\pi}{4}\,:\,sqrt{\frac{\pi}{4}}=\sqrt{\frac{\pi}{4}}=\frac{1}{2}\,\sqrt{\pi}=0,8862
daher
α = 27° 40'
und
2α ∾ 55°.
In diesem Rechenwinkel hat π eine solche Form, dass
der Kreisumfang als Gerade, die Kreisfläche als Quadrat gezeichnet werden kann,
während ein Kreisabschnitt oder ein Kreisausschnitt in ein Dreieck oder Quadrat
verwandelt werden kann. (Kreiswinkel nebst Gebrauchsanweisung bei C. Schleicher
und Schüll in Düren, Rhld.)
H. M. Lane's
Winkelbrettchen.
Werden in den beiden normalen Dreiecken von 45° und 60° (Fig. 27 und 28) die Aussparungen
als scharf auslaufende Dreiecke gebildet; deren Seiten gegen die äusseren
Dreiecksseiten unter bestimmten Voraussetzungen geneigt gestellt sind, so erhält
man eine Reihe von Winkeln, die beim Zeichnen bequeme Verwendung finden. Zum
Beispiel 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85 und
90°. (American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 18 * S.
266.)
Textabbildung Bd. 309, S. 42
Lane's Winkelbrettchen.
T. Swift's
Winkelbrettchen.
Als drittes Ergänzungsdreieck für den Zeichner ist das in Fig. 29 dargestellte Winkelbrettchen in Vorschlag
gebracht worden (American Machinist, 1896 Bd.
19 Nr. 17 * S. 240). Die äusseren Eckwinkel des Dreieckes sind 40, 85 und 55°,
die Eckwinkel der inneren Aussparung 36½, 90½ und 53°. Die Neigungen der inneren
zur äusseren Seite betragen 1, 2½ und 3°. Hierdurch entstehen durch die
Verschneidungen der äusseren mit der verlängerten inneren Seite eine Reihe
spitzer Winkel, wie 88, 87½, 39, 37½, 56 und 52°, welche Zahl durch die
Ergänzungen zu 180° verdoppelt wird.
Textabbildung Bd. 309, S. 42
Fig. 29.Swift's Winkelbrettchen.
C. H. Mc Clellan's
Winkeldreieck.
Dieser aus Zellhorn gefertigte Winkel (Fig. 30)
enthält die für Wurzelrechnungen bestimmte Zoll- oder Millimetertheilung der
senkrechten Schenkel a und b, an welchen sich die Hypothenuse c
unter 45° anschliesst, welche von den unter 30° einspringenden Winkelschenkeln
d unterbrochen wird.
Textabbildung Bd. 309, S. 42
Fig. 30.Mc Clellan's Winkeldreieck.
Von der inneren Eckaussparung zweigt die Strecke f unter 10°, das Zwischenstück g unter 55° und das Mittelstück am Griffknopfe h unter 5° Neigung gegen den Schenkel a, sowie die gleichbenannten symmetrischenStrecken unter
den zu 90° ergänzenden Winkeln 80, 35 und 95° ab. Zudem strahlen vom inneren
Eckpunkte i von 0 bis 90°, um je 5° ansteigend, die
Winkelstriche k aus. (American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 17 S. 435.)
L. F. Rondinella's Doppeldreieck
und Winkelviereck.
Das in Fig. 31 und
32 dargestellte
Doppeldreieck, aus Zellhorn oder Hartgummi bestehend, enthält Winkel, welche
Vielfache von 15° sind, und zwar 15, 30, 45, 60, 75 und 90°, so dass dasselbe
durch 45° Abschrägung eines normalen 60°-Winkels entstanden gedacht ist. Nur die
Langseite des Fensters muss unter 75° besonders berücksichtigt werden.
(Amerikanisches Patent vom 12. August 1890.)
Textabbildung Bd. 309, S. 43
Rondinella's Doppeldreieck und Winkelviereck.
Vielfache von 7½° besitzt das Winkelviereck Fig. 32
(Amerikanisches Patent vom 24. September 1889), dessen Winkelbeziehungen zu den
Strecken a bis g
folgende sind:
ae = 7½°
ac = 15°
bf = 22½°
bd = 30°
ag = 37½°
cd = 45°
bg = 52½°
ad = 60°
af = 67½°
bc = 75°
be = 82½°
ba = 90°
(American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 21 * S.
396.)
Textabbildung Bd. 309, S. 43
Kelsey's Siebenwinkelbrett.
J. D. Kelsey's
Siebenwinkelbrett.
Dieses aus Zellhorn gefertigte Winkelbrettchen (Fig. 33) von 125 :
75 mm Grösse leistet beim Zeichnen kleiner Maschinentheile (Fig. 35) gute
Dienste, wobei hervorzuheben ist, dass damit die Grundwinkel 5, 10 und 15°
u.s.w. (Fig. 34) in
drei bezieh. vier verschiedenen Lagen bequem zu zeichnen sind. Die Ergänzungen
zu den äusseren Eckwinkeln sind 5° zur Seite a, 10°
zur Seite b, ferner 105 – 90 = 15° zwischen c und d, während f zu a = 30°, g zu b = 38°, h zu b = 45° die
Winkel im symmetrischen Ausschnitte darstellen. (American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 28 * S. 665.)
W. T. Donnelly's
Winkellineal.
Als Ersatz für das dritte Dreieck dient das in Fig.
36 dargestellte Winkellineal, mit welchem vorher mittels Gradbogen
eingestellte Winkelgrössen beim Zeichnen gebraucht werden. Dasselbe besteht aus
zwei in gleicher Ebene liegenden hölzernen Linealen a und b, welche durch aufgeschraubte
stählerne Gelenkscheren c drehbar verbunden sind.
Wie bei jedem Zirkelkopfe, wird auch hier die Lage der Winkellineale a und b durch
genügende Reibung gesichert. (American Machinist,
1896 Bd. 19 Nr. 16 * S. 434.)
Textabbildung Bd. 309, S. 43
Fig. 36.Donnelly's Winkellineal.
J. Svenson's
Winkellineal.
Zum Zeichnen von Parallelstrichen, deren Neigung in den beiden normalen
Winkelbrettchen nicht enthalten ist, aber auch als Kreistheiler ist das in Fig. 37 gezeichnete Winkellineal mit Vortheil zu
gebrauchen. An das Lineal a ist eine halbe
Kreisscheibe c mit 90° Theilung angeschraubt, deren
Kreisrand gegen eine Klemmschraube d und einen
Zapfen f spielt, welche in einer zweiten, am
Lineale b angesetzten Halbkreisscheibe g sitzen, in welcher auch der Drehzapfen h für die Stahlblechscheibe c eingenietet ist. (American Machinist,
1896 Bd. 19 Nr. 15 * S. 415.)
Textabbildung Bd. 309, S. 43
Fig. 37.Svenson's Winkellineal.
Coffin-Leighton's
Winkellineal.
Von Coffin und Leighton in Syracuse, N. Y., wird
nach American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 5 * S. 87,
das in Fig. 38 bis 41 gezeigte Winkellineal angefertigt. An die Stahlblechscheibe a mit Gradtheilung von 0 bis 90° und überdeckend 90
bis 180° ist ein Lineal b angenietet, dessenscharfe
Eckschneide mit dem Mittelpunkte der Halbkreisscheibe a zusammenfällt. In derselben Ebene mit b
schliesst das unter dem Winkel (90 + 45°) abgekröpfte Lineal c an die Eckschneide von b an. Dasselbe kann in drei Lagen 1, 2
und 3 (Fig. 39) an ein
Segmentstück d angeklemmt werden, welches an den
Gradbogen a übergreifend spielt und das mittels
einer eingenieteten Schraubenbüchse f durch die
Griffmutter g (Fig. 40) mit dem
Gradbogen a verbunden wird. Durch die Hohlschraube
f ist ferner eine Hakenschraube h gezogen, welche zur Verbindung des abgekröpften
Lineals c mit dem Segmentstücke d dient, wozu die Griffmutter i vorgesehen ist. Den drei Lagen entsprechend, sind
im Knielineal c drei Löcher für den Hakenkopf der
Schraube h vorhanden. Um der Gradtheilung folgen zu
können, spielt die Hohlschraube f in einem
Bogenschütze der Kreisplatte a. In Fig. 41 sind die Anwendungsarten dieses
Winkellineals im Anschlage an einer Reisschiene k
angedeutet. (Amerikanisches Patent vom 17. Januar 1893.)
Textabbildung Bd. 309, S. 44
Fig. 38.Coffin-Leighton's Winkellineal.
Textabbildung Bd. 309, S. 44
Coffin-Leighton's Winkellineal.
Textabbildung Bd. 309, S. 44
Fig. 41.Coffin-Leighton's Winkellineal.
W. Wöhlke's Reisschiene mit
Gradbogen.
Die Reisschiene a (Fig.
42) ist um einen Zapfen b dreh
verstellbar, welcher in einem Auge c der
Anschlagleiste d sitzt, die einen Querbügel zum
Gradbogen f bildet, an dem der am Reisschienenende
vorgesehene Zeiger g
spielt. Mit Stellschraube i und Schleppfeder
k wird die Schiene in der bestimmten Winkellage
erhalten. (D. R. P. Nr. 68856.)
Darling-Brown-Sharpe's
Winkelinstrument.
Um Winkel von 0 bis 90° unmittelbar aufzutragen, dient das in Fig. 43 dargestellte Winkelinstrument
(protractor). An die Schiene a ist ein Ring b derart angeschlossen, dass die Oberkante des
Lineals genau in den Durchmesser des Ringkreises zu liegen kommt, welcher an
dieser Stelle auch eine Aussparung c besitzt.
Mittels Schwalbenschwanz ist dieser Ring in der Quadratplatte d drehverstellbar gemacht, so dass die Reisschiene
a alle Winkelstellungen bis 90° erhalten kann.
Mit einer Noniustheilung (12) werden zudem Winkelablesungen bis zu 5 Minuten
ermöglicht. Dieser Winkeltransporteur wird nach dem amerikanischen Patente vom
2. August 1887 von Darling, Brown und Sharpe in
Providence, R. I., angefertigt.
Textabbildung Bd. 309, S. 44
Fig. 42.Wöhlke's Reisschiene mit Gradbogen.
Textabbildung Bd. 309, S. 44
Fig. 43.Darling-Brown-Sharpe's Winkelinstrument.
R. Schade's
Transporteur.
Um möglichst grosse, bis zu 320° reichende Winkel abzutragen, ist das Lineal a (Fig. 44 und 45) mit der
segmentartigen Grundplatte b durch einen im
Winkelbügel c erhöht angeordneten Zapfen d verbunden, so dass das Lineal a rechts bis links an die Flanken der 60°
betragenden Segmentplatte b anschlagen kann, welche
mit federnden Heftstiften f gehalten wird. Der
Gradbogen g ist am Lineal angeschlossen und spielt
an die Bogenleiste g der Grundplatte. (D. R. P. Nr.
71105.)
Textabbildung Bd. 309, S. 44
Schade's Transporteur.
D. J. Kelsey's
Winkelinstrument.
Der Bogenquadrant a (Fig.
46) Wird auf die Reissschiene gelegt und findet mittels zweier
Klötzchen b daran regelrechten Anschlag. Im
Mittelpunkte des Gradbogens ist ein Zapfen c
durchgeführt, welcher das Winkellineal d und den
Zeiger f zugleich trägt und die mittels Mutter in
gegebener Lage auchfestgeklemmt werden können. Noniusdoppeltheilung am Zeigerhebel
ermöglicht Ablesungen von 10 und 5° Bogenminuten.
Dieses Winkelinstrument hat den Vortheil, dass man beim Zeichnen stets über eine
belichtete Linealkante verfügt und dass auch die Normalen zum Winkelstriche
gegeben sind. Nach American Machinist vom 23. Juni
1892 * S. 3 wird dieses Winkelinstrument von D. J.
Kelsey in New Haven, Conn., angefertigt.
Textabbildung Bd. 309, S. 45
Fig. 46.Kelsey's Winkelinstrument.
Fr. W. Clough's
Winkelmesstab.
Werden auf einer Seite des Prismastabes (Fig. 47) die
Längenmaasse (Zoll oder Millimeter), auf der anderen aber die trigonometrischen
Tangenten zu einer Einheit (1 Fuss) gleich der Maasstablänge aufgetragen, so
können zu diesen Tangenten die zugehörigen Winkelgrössen gefunden werden, deren
Kreisbogenhalbmesser gleich der Einheit des Maasstabes ist. Soll z.B. ein Keil
mit 3° Neigung (Fig.
48) gezeichnet werden, so wird die am Endpunkte der Einheitsstrecke
(12''= 1')
gezeichnete Senkrechte durch die vom Winkeltangentstabe abgenommene Tangente
begrenzt und hierauf die schräge Keilbahn gezogen. (American Machinist, 1894 Bd. 17 Nr. 46 * S. 6.)
Textabbildung Bd. 309, S. 45
Clough's Winkelmesstab.
Textabbildung Bd. 309, S. 45
Fig. 49.Standard-Athol's Winkelmaass.
Standard-Athol's
Winkelmaass.
Von der Standard Tool Company in Athol, Mass., wird
nach American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 17 S. 323,
das in Fig. 49 abgebildete Winkelmaass
angefertigt. Mit der mittleren Gradscheibe b kann
dem Lineale c jede Winkellage zum Standkörper
a gegeben und diese durch eine an der Rückseite
vorgesehene Griffmutter auch gesichert werden, während durch den Federstift d, welcher in eine Kerbe der Gradscheibe b einsetzt, das Lineal c genaue Winkelrechtstellung erhält. Der ∨-Zahnschnitt f am rechten Ende des
Standkörpers a ist ebenfalls mit winkelrechten
Flanken versehen, welche gegen die Auflagebahn des Standkörpers 45° Neigung
besitzen. Eine kleine, an die Gradscheibe b
anzuschraubende Wasserwage g ermöglicht ferner die
Bestimmung der räumlichen Schräglage eines Gegenstandes.
G. A. Snyder's
Winkelmaass.
Bei diesem Winkelmaass (Fig. 50) besitzt das
stählerne Maasslineal a eine vorragende Mittelrippe
b, an welcher die Hakenschraube c angreift, durch welche der Winkelschlitten d an den Maasstab a
geklemmt wird. Um nun eine feine Genaueinstellung des Winkelschlittens d zu ermöglichen, sitzt dieser auf einer
bogenförmigen Stahlplatte f auf, welche als
Sattelschlitten dient und auf der Oberkante des Maasstabes a gleitet. Mittels zweier Querschräubchen ist nun
eine Verstellung des Winkelstückes d zur
Sattelplatte f leicht zu bewirken. (American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 1 * S. 29.)
Textabbildung Bd. 309, S. 45
Fig. 50.Snyder's Winkelmaass.
G. A. Bates' Winkelinstrument für
Genaueinstellung.
Dieses Instrument für genaue Rechtwinkel besteht aus einem Grundlineal a (Fig. 51 bis 57) mit Drehpunkt
b für das Winkelblatt c und Drehpunkt d für den Zeiger f, sowie einem durch Schraube g bethätigten Schieber h, welcher dem Winkelblatte c die
Winkelschwingung um den Zapfen b ertheilt.
Textabbildung Bd. 309, S. 45
Bates' Winkelinstrument für Genaueinstellung.
Da nun der Zeiger f mit dem
Winkelblatte c im Punkte i durch einen Zapfen gelenkig verbunden ist, dieser Zeiger f den Zapfen b mit
einer Fensteröffnung frei umfasst, so wird wegen der Tieflage des festen
Zeigerdrehpunktes d eine Rechtsschwingung des
Winkelblattes c um b
den gemeinschaftlichen Zapfen i nach links
verlegen, wodurch der Zeiger f nacl links
ausschwingt.Da nun die Zeigerspitze an der oberen Marke k des Winkelblattes c spielt, so wird der
Gesammtausschlag die Summe beider Ausschläge sein, deren Grösse durch die
sichtbaren Hebelübersetzungen noch vergrössert wird. Hierdurch können ganz
kleine Abweichungen vom Rechtwinkel bequem nachgewiesen oder im Gegenfalle
vorgeschriebene Abweichungen bewerkstelligt werden. Um den Nachweis zu liefern,
dient der Prüfkörper l (Fig. 56 und 57), welcher aus
einem quadratischen Rahmen l besteht, in dessen
umlaufender Mittelrinne vier ⊺-förmige Schienen
einsetzen, welche um Zäpfchen m schwingen, während
mit Stellschrauben n deren Winkeleinstellung
besorgt wird. Nach American Machinist, 1896 Bd. 19
Nr. 3 * S. 78, wird dieses Messwerkzeug vom Mechaniker G. A. Bates in Brooklyn, N. Y., Ryerson Street 20, hergestellt.
Reisschienen.
Von Oberlin Smith und J. B.
Webb ist die Reisschiene mit einem federnden Klemmwerk ausgerüstet, um
derselben in jeder Lage eine Feststellung zu geben, damit der Zeichner seine
linke Hand frei zu anderen Arbeiten mit den Dreiecken bekommt, ohne dabei auf
die Vortheile eines Anschlages an die Reisschiene zu verzichten.
Textabbildung Bd. 309, S. 46
Smith und Webb's Reisschiene.
Zu diesem Behufe wird nach American Machinist, 1894 Bd. 17 Nr. 43 S. 11, in die linke Leiste des
Reissbrettes a (Fig. 58) eine
Längsnuth eingehobelt, in welcher der Federhebel b
spielt, der mittels eines Gummischuhes die Festlage des Schienenkopfes d besorgt, während beim Verlegen der Schiene der
Federhebel b gelüftet wird. Eine zweite Ausführung
mit vorstehender Randleiste f am Reissbrette zeigt
Fig. 59, in
welcher der Schienenkopf g nach aussen schlägt,
während der am Griffe h angelenkte Federhebel i nach einwärts wirkt.
Textabbildung Bd. 309, S. 46
Clough's Reisschiene.
Textabbildung Bd. 309, S. 46
Fig. 63.Deane's Reisschiene.
Bemerkenswerth ist noch die Schutzleiste k, welche das Herabgleiten der Dreiecke und
sonstiger Zeicheninstrumente bei geneigter Reissbrettlage verhindert.
Einzelheiten des Klemmhebels i sind in der
Nebenfigur vorgeführt.
F. W. Clough's Reisschiene ermöglicht dadurch
Winkelstellungen der Schiene a (Fig. 60 bis 62) gegen den Kopf
b, dass mittels einer Flügelschraube c festgeklemmt wird, welche durch das Langloch
eines auf die Schiene a geschraubten
Stahlplättchens d greift, sobald die Schiene aus
dem die Winkelrechtstellung sichernden Zapfen f
ausgeschoben wird, wozu der Zahnschnitt g im
Plättchen d vorgesehen ist. (American Machinist, 1894 Bd. 17 Nr. 20 * S. 6.)
Bei E. L. Deane's Reisschiene (Fig. 63) ist ein Excenterhebelklemmwerk c vorhanden, welches in der Ausrückstellung eine
Verdrehung der Schiene a gegen den am Schienenkopfe
b vorgesehenen Gradbogen d erlaubt. Um eine nach dem Nullstriche regelnde
Einstellung des Gradbogens d zu ermöglichen,
besteht der Kopf aus zwei Theilen f und b, welche durch eine Schraube g verbunden sind.
(Schluss folgt.)