Titel: | Metallbearbeitung.Neuere Räderfräsemaschinen. |
Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 102 |
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Metallbearbeitung.Neuere
Räderfräsemaschinen.
(Schluss des Berichtes S. 84 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neuere Räderfräsemaschinen.
Jarno's Verfahren zum Fräsen von Winkelrädern auf einer
Universalfräsemaschine.
Unter allen Umständen bleibt das Fräsen von Kegelrädern mit Formfräsewerkzeugen eine
umständliche, unvollkommene und ungenaue Arbeit. In Folge der kegelförmigen
Verjüngung des Zahnkörpers, darf der Formfräser höchstens eine Kranzbreite erhalten,
welche der Lückenbodenbreite am spitzen inneren Ende annähernd gleichkommt. Um den
breiteren Lückenboden am äusseren Ende zu erhalten, sind zwei Fräs er schnitte
erforderlich, so dass zuerst eine, und alsdann darauffolgend die zweite Zahnflanke
bearbeitet wird. Trotzdem ist das Nachfeilen der gefrästen Zähne kaum zu umgehen. So
ist a (Fig. 18) Zahnlücke nach
einmaligem Fräserschnitt, b dieselbe nach zweimaligem
Schnitt und c der nachgefeilte Zahn.
Textabbildung Bd. 309, S. 101
Jarno's Verfahren zum Fräsen von Winkelrädern auf einer
Universalfräsemaschine.
Die zu wählende Fräserform des Satzes richtet sich nach der
Grösse des Ergänzungskegels ck (Fig. 19), so dass
für zwei ungleiche Räder eines Paares selbstverständlich zwei Fräser gebraucht
werden. Ist in Fig. 19
od = oc = oi die Länge der Berührungskegel, so sind
demgemäss og = oh die Kanten der die Zahnköpfe umhüllenden Kegel.
Wird ferner zwischen Zahnkopf und Lückenboden ein Spielraum, das sogen.
Scheitelspiel, vorgeschrieben, so ergibt sich daraus ohne weiteres der
Einstellungswinkel aog (Fig. 21) im Theilkopf
der Fräsemaschine. Soll bloss eine Flanke richtig werden, so muss nicht nur das
Werkrad d gegen die Mittelebene des Fräsers f etwas excentrisch gestellt sein (Fig. 20), sondern es
muss das Werkrad d zum Anfräsen der zweiten Flanke noch
eine Winkelverdrehung erhalten. Gestattet man jedoch drei Schnitte an Stelle von
zwei Schnitten, so wird für den ersten Schnitt die Mittelebene des Fräsers in die
Achsenebene des Werkrades d eingestellt und hierauf
eine Winkelverdrehung nach rechts bezw. nach Beendigung sämmtlicher Rechtsflanken
eines Rades die Linksdrehung vorgenommen. Dies wird bei dem Planrade g (Fig. 22) am deutlichsten
zur Anschauung gebracht, wobei nur Vorschnitte gemacht sind. Hierin sind 11 Mittelschnitte, 22 rechte Seiten schnitte,
33 linke Seitenschnitte,
während 44 fertige Lücken im
Vorschnitt sind, worauf die Profil- oder Formfräsen zur Anwendung kommen (Am. Mach., 1895 Bd. 18 Nr. 25 * S. 481; vgl. Ansaldi, D. p. J., 1895 295
* 203).
H. C. Warren's Winkelräderfräsemaschine.
Wenn für alle Zahnräder eines Satzes das gleiche Bildungsgesetz für die
Zahnflankencurven gilt, so kann bei gleicher Bogentheilung jedes beliebige Rad mit
einem anderen Rade des Satzes in regelrechten Eingriff treten. Es kann daher auch
jedes beliebige Rad (als Werkzeug gedacht) zur Erzeugung eines anderen herangezogen
werden. Da nun die Zahnstange als unendlich grosses Rad unter gleichen Verhältnissen
die einfachste geometrische Gestalt besitzt und bei Annahme eines unendlich grossen
Wälzungskreises die Evolvente als Flankenkurve bei der Zahnstange zur Geraden wird,
so ist unter diesen Umständen die Zahnstange (Fig.
23) die geeignetste Form für das erzeugende Werkzeug (vgl. Swasey, Räderfräsemaschinen, D.
p. J., 1891 281 * 172).
Textabbildung Bd. 309, S. 101
Fig. 23.Warren's Winkelräderfräsemaschine.
Wird die Zahnstange als Ergänzungsrad am Umfang eines Cylinders gewickelt, so dass
die Enden zu einemregelrechten Kranzrade zusammenschliessen, werden ferner die Zahnkörper
kegelförmig nach einem in der Cylinderachse liegenden Schnittpunkt verjüngt, welcher
gleichsam die Spitze eines Kegels ist, in Wirklichkeit aber der Mittelpunkt der
senkrechten durch die Theilungslinie der Radzähne geführten Kreisebene ist, so
entsteht eben deshalb ein sogen. Planrad. Im Gegensatz hierzu ist das damit
zusammenarbeitende Rad ein richtiges Kegelrad, weil die durch den Theilkreis
gezogene Umhüllungsfläche ein Kegel ist, dessen Spitze mit dem vorerwähnten
Mittelpunkte des Planradkreises zusammenfällt. Bekanntlich sind die Ergänzungsräder
hierzu unvollständige Zahnkränze, welche, auf den Ergänzungskegel aufgewickelt, zum
Schluss gelangen.
Textabbildung Bd. 309, S. 102
Warren's Winkelräderfräsemaschine.
Nach dem Vorhergehenden ist daher das Planrad (umwickelte Zahnstange) die geeignetste
Grundform eines Werkzeuges, welches zur Herstellung von Winkelrädern dienen kann.
Soll dieses Werkzeug eine gezahnte Fräsescheibe sein, so ist die beste Form hierzu
eine scharfe Kegelscheibe f0, welche ihre Schneidzahnriffen am Kegelmantel erhält. Wird nun dieses
Fräsewerkzeug f0
1. nach der Spitze s des Kegelrades k zu geleitet (Fig. 25 bis 27), und wird
2. diesem Fräser f0 eine
gleichzeitige Schwingung sammt seiner Achse, und zwar in einer zur Kegelgeraden
senkrechten Achsenebene ertheilt (Fig. 24), so dass die
durch diese Schwingungsbewegung entstehende Umhüllungsfläche die Zahnflankencurve
ergibt, so wird
3. durch dieses kreisende fortschreitende Fräsewerkzeug f0 ein ideales Planrad nachgeahmt, welches
in der Wechselwirkung mit dem Werkstück k Zähne eines
entsprechenden Kegelrades erzeugt.
4. Um aber die Zahnbildung zu erleichtern, wird dem Werkstückrade eine gleichzeitige
Schwingbewegung um seine geometrische Drehungsachse gegeben, und hiermit die
Abwälzung auf beide Glieder, auf Werkzeug und Werkstück, vertheilt.
5. Diese Arbeit kann entweder nur mit einer Fräsescheibe f0, oder mit zwei solchen auf die beiden
je einen Zahn bildenden Flanken, oder, wie es bei Zahnrädern mit feinerer Theilung
angezeigt erscheint, mit zwei Fräsern durchgeführt werden, die auf die
Symmetrieflanken zweier Zähne (Fig. 24) oder unter
Umständen auch auf jene von drei Nachbarzähnen zur Wirkung gelangen.
6. Zudem hat diese Vorrichtung gegen ein wirkliches Paar Winkelräder, von denen eines
ein Planrad, das zugehörige, ein Kegelrad ist, den grossen Vorzug, dass hierbei
nicht die Beschränkung gilt, die im Planradpaar durch die Achsenwinkel vorhanden
ist.
7. Man kann daher durch blosse Winkelverstellung der zwei Fräserscheiben f0 und durch
entsprechende Winkeleinstellung der Werkstückspindel eine unbegrenzte Zahl von
Winkelradpaaren erzeugen, wobei naturgemäss auch die Grösse der Zahntheilung bezw.
Radgrösse nur durch die räumliche Ausdehnung der Maschinenglieder begrenzt
bleibt.
8. Es können daher zwei Fräsewerkzeuge f0 zur Herstellung einer unbegrenzten Anzahl der
Grösse, der Theilung und der Zähnezahl verschiedener Kegelräder Verwendung finden,
so dass mit Rücksicht auf die verwickelte Erzeugungsart dieses Werkzeug ein
Universalwerkzeug im wahrsten Sinn des Wortes ist.
Textabbildung Bd. 309, S. 102
Maschine von Warren.
Dieses von Herbert Curtis Warren in Hartford, Conn.,
ersonnene Verfahren findet die Verwirklichung in einer Maschine, welche nach dem D.
R. P. Nr. 89644 vom 8. October 1895, die in Fig. 28 bis 39 gezeigten
Einrichtungen besitzt.
Textabbildung Bd. 309, S. 102
Fig. 30.Maschine von Warren.
Am Bettkasten a ist ein Böckchen b mit angegossenem Führungsbogen c
aufgeschraubt, um dessen Bolzen d ein Arm f schwingt, an dem zwei Führungen g um den Mittelbolzen d im
Winkel stellbar angeschraubt werden,wozu Bogenschütze im Arm f vorgesehen sind (Fig. 28 bis 31). Auf diesen beiden
Führungen g gleiten unter Mitwirkung der
Schraubenspindeln k je ein Lagerschlitten l, in welchen die Fräserspindel m senkrecht zur Bahnrichtung läuft. Zum Betriebe der Fräserspindeln m dienen Gelenkwellen n,
welche von Getrieben bethätigt werden, die mit dem auf der Nabe der Riemenscheibe
o befindlichen Zahnrade p im Eingriff stehen.
An der hinteren Seite des Bettkastens a befindet sich
ferner (links Fig. 33) ein sichelförmiges Böckchen
q, an dessen Kreisbahn ein Spindellager r aufgeschraubt wird, deren vorschriftsmässige
Winkellage mittels Kreisbogentheilung bestimmt werden kann, wobei durch ein
Theilwerk s die Zähnezahl erhalten wird, während mit
einer axialen Verschiebung eine Verlängerung des Aufspanndornes t vorgesehen ist, was für die Einstellung des
Werkstückes nach der Kegelspitze zu, welche der Mittelpunkt der Kreisbahn q ist, von Bedeutung sein muss.
Textabbildung Bd. 309, S. 103
Fig. 31.Maschine von Warren.
Nun besitzt ausserdem die Dornspindel t mittels
Stirnräder u, von denen das äussere wegen der axialen
Verstellung der Dornspindel breiter ist, eine Drehbeweglichkeit, welche von einem in
einen Winkelzahnbogen v eingreifenden Winkelgetriebe
ermöglicht wird, sobald dem Zahnbogen periodisch sich wiederholende Schwingungen
ertheilt werden. Hierzu dient ein angeschlossener Arm mit Stirnradzähnen w, welche in einen Zahnstangenschlitten x eingreifen, der mittels gewisser Zwischentheile seine
Bethätigung von einem Kurbeltriebwerk y empfängt, das
durch Vermittelung von später zu beschreibenden Räderwerken seinen Antrieb von den
Stufen Scheiben z erhält.
Textabbildung Bd. 309, S. 103
Fig. 32.Maschine von Warren.
Um nun sowohl die Grösse, die Ausschwingung des Winkelzahnbogens v bezw. die axiale Verdrehung des Werkrades mit der
convergirend zulaufenden Schaltbewegung der Fräserschlitten ml einestheils, und anderentheils mit der
Schwingbewegung des gesammten doppelten Fräsewerkes um den Führungsbogen c mittels eines an dem Arm f angeschlossenen Zahnbogens 1 in Beziehung
zu bringen, dient einestheils der in der Quernuth von y
stellbare Kurbelzapfen 2, wodurch der Gesammthub des
Kurbeltriebwerkes geregelt wird, anderentheils eine am Kurbelschlitten 3 im Winkel um einen Mittelzapfen 4 stellbare Coulisse 5, in deren Führungsnuth ein am
Zahnstangenschlitten x abgebolztes drehbares Gleitstück
G sich führt. Steht daher die Nuth dieser
durch ein Schneckenstellwerk 7 verdrehbaren Coulisse
5 senkrecht, so wird der Zahnstangenschlitten x keine Bewegung erhalten, somit das Werkrad auch keine
periodische Drehbewegung ausführen können. Am Rand des Kurbelschlittens 3 ist nun die zur Bethätigung des Zahnbogens 1 erforderliche Zahnstange 8 angebracht, mittels welcher die Fräserschlitten ml von der annähernden Mittellage (Fig. 31) nach links und rechts im Bogen um den
Mittelzapfen d schwingen. Nun sind die
Schraubenspindeln k beider Schlitten l mittels Gelenkwelle 9
und Schrägzahnräder derart verkuppelt, dass, wenn das Anschlagkreuz 10 (Fig. 38 und 39) verdreht, das andere
Anschlagkreuz 11 gleichzeitig mitverdreht wird.
Textabbildung Bd. 309, S. 103
Fig. 33.Maschine von Warren.
Die Verdrehung dieser Spindelkreuze 10 und 11 erfolgt mittels Anschlag an zwei
Stifte 12, welche in einer kurzen am Sichelständer q befestigten Schiene 13
verlegt werden können und derart stehen, dass die Anschlagkreuze in ihrer
Diagonalstellung ohne Hinderniss an diesen Anschlagstiften vorübergehen, während in
der senkrechten Lage nothwendiger Weise die Verdrehung beider Schlittenspindeln
gleichzeitig veranlassen, sobald der Arm f von rechts
nach links bezw. umgekehrt schwingt. Mit dieser Schaltbewegung ist eine Verschiebung
der Fräserschlitten nach der Kegelspitze des idealen Rades bezw. nach der Achse des
Mittelbolzen d zu verbunden.
Textabbildung Bd. 309, S. 103
Fig. 34.Maschine von Warren.
Bemerkenswerth sind noch einige Einzelheiten in Betreff der axialen
Verstellbarkeit der Fräserspindeln m (Fig. 35) und der
Dornspindel t (Fig. 28) für das
Werkrad. In beiden Fällen lagert die betreffende Spindel zwischen Bunden, drehbar
gehalten in einer Hülse mit Aussengewinde, welche durch Drehung einer Ringmutter
axial verschoben wird. Der Dorn mit dem Werkrad wird ferner mittels einer langen
Schraube in die Hohlspindel eingezogen, welche über das Theilwerk bekannter Bauart
reicht.
Textabbildung Bd. 309, S. 104
Maschine von Warren.
Endlich dient nach Vollendung der Zahnflanken ein selbsthätiges Ausrückwerk (Fig. 32), welches aus einem Stellhebel 14 mit Klinkhebel 15
besteht, welcher auf die Zahnkuppelung 16 des
Schaltbetriebes wirkt, sobald die Werkzeugschlitten durch die Zahnlücke gelangt sind
und an den Klinkhebel 15 anschlagen.
Ed. Snyder's Theilrad für Räderfräsemaschinen.
Um die möglichen Fehler bei Herstellung eines Schneckentheilrades für
Räderfräsemaschinen wegzubringen, ist, nachdem vorher ein Fehlrad gefräst worden
war, von Ed. Snyder in Chicago ein Verfahren zur
Anwendung gebracht worden, nach dem die gemachten Fehler vermieden worden sind. Nach
American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 28 * S. 531,
ist an einer entsprechend verrippten Scheibe a (Fig. 40 und 41) am Kranz eine
schwächere Mittelspur b angedreht, wodurch zwei
Seitenabsätze entstehen, an welchen zwei Ringe c und
d eingepasst werden. Nach genauem centrischen
Kreisriss sind nunmehr durch diese drei Ringtheile c, b,
d in gleicher Theilung zwölf gleiche Löcher gebohrt und daraufhin mit einer
konischen Reibahle alle Bohrungen aufs genaueste ausgerieben. Hierauf wird Ring d um 180° verdreht, die Genauigkeit der Löcher mittels
Caliberbolzen weiter geprüft und durch Nachreiben sämmtlicher Löcher ein
vollkommenes Passen zu erreichen gesucht. Durch Wiederholung dieses Verfahrens bis
auf 1 : 12 Verdrehung wird nun die Vertauschbarkeit der Ringe angestrebt, worauf
zwölf genaue konische Passtifte mit Gewinde am spitzen Ende eingeführt und die
Verbindung dieser Kranztheile gesichert wird. Nachdem dies geschehen, wird mit einem
Schneckenfräser f, welcher auf der eigentlichen, im
Lagerblock h laufenden Maschinenspindel g gekeilt ist, der Kranz mit 240 Zähnen in D = 762 mm Durchmesser leicht angefräst. Alsdann werden
die Seitenringe um einen gewissen Betrag gegenseitig verdreht, worauf nach erfolgter
Wiederbefestigung mit dem Einfräsen der Zähne staffelweise fortgefahren wird, wobei
das Verdrehen der Seitenringe fortgesetzt anzuwenden ist. Selbstverständlich wird
die Schneckenfräse stetig an das Theilrad nähergestellt, wozu Stellschrauben i gebraucht werden (über Theilrad vgl. D. p. J., Lefebvre, 1893
287 * 256; 1887 264 *
594).
Textabbildung Bd. 309, S. 104
Snyder's Theilrad für Räderfräsemaschinen.
G. B. Grant's Maschine zum Fräsen von Schraubenrädern
(Schrägzahnräder).
Joseph Whitworth hatte sich bereits durch Englisches
Patent Nr. 6850 vom Jahre 1835 die Erfindung einer solchen Maschine sichern
lassen.
In Fig. 42 und 43 ist nach dem
Amerikanischen Patent Nr. 405030, Inhaber G. B. Grant
in Malden, Conn., eine ähnliche Maschine zur Ansicht gebracht.
Der Ständer a trägt in fester Lagerung die Spindel b mit dem Theilrade c und
dem Werkstückrade d. An der senkrechten Führungsbahn
des Ständers ist ein Tischwinkel f durch Handradspindel
g in der Höhenrichtung stellbar, worauf um einen
senkrechten Endzapfen i der Schlittenführungsrahmen h Winkeleinstellungen zur Hauptebene des Werkrades d erhalten kann. Mittels einer Schraubenspindel k wird dem Lagerschlitten l, auf dem wieder um einen stehenden Zapfen die Lagerplatte m im Winkel stellbar ist, Schaltbewegung ertheilt, so
dass ein unmittelbar durch Riemenscheibe n bethätigtes
mehrfaches Fräsewerkzeug o die Zahnlücken einarbeitet.
Würde nun diese Fräsescheibe mittels einfacher Schlittenbewegung durch den Vollkranz
des Werkrades d geführt, so hätten die eingefrästen
Zahnflanken gerade Erzeugende. Sowie aber mit der Schaltbewegung des
Fräserschlittens l eine gleichzeitige
verhältnissmässige Verdrehung des Werkrades d verknüpft
wird, so entstehen Zahnflanken, deren Erzeugende nach einem Schraubengang gekrümmt
sind. Im vorstehenden Fall (Fig. 42 und 43) wird von der Fräserspindel o mittels
zwei Winkelradpaaren eine zum Fräserschlitten l
lagernde parallele Seitenwelle p getrieben,von der einestheils durch
die gelenkige Fernrohrwelle q und das Zahngetriebe r das Theilrad c eine
Drehbewegung erfährt. Von der Seitenwelle p wird aber
ferner durch zwei Schneckentriebwerke s und t die Schraubenspindel k
getrieben, so dass die geradlinige Schaltung des Fräsers o und die Winkelverdrehung des Werkrades d in
strenger Beziehung stehen. Eingeschaltete Zwischengetriebe ermöglichen Aenderungen
dieser Wechselbeziehungen, während die Winkellagen des Fräserschlittens l und deren Lagerplatte m
mittels Theilungen an den entsprechenden Bogenschützen leicht bestimmt und
festgestellt werden können.
Textabbildung Bd. 309, S. 105
Grant's Maschine zum Fräsen von Schraubenrädern (Schrägzahnräder).
Die vorerwähnte Maschine von Whitworth unterscheidet
sich insofern von dieser englisch Conjugator genannten
Maschine, dass zwischen Schneckentheilrad und Schneckenfräser eine zwangläufige
Räderverbindung besteht, mittels welcher durch die Schneckenfräserwelle eine
fortlaufende Drehbewegung des mit dem Theilrade verbundenen Werkrades verbunden ist.
Mit diesem Hobbing machine genannten Fräsewerk werden
zwar keine eigentlichen Schrägzähne, wohl aber Schneckenräder hergestellt. (Ueber
das Fräsen von Schrägzahnrädern mit schraubenförmig gewundenen Zahnflanken vgl. Sainte, March and Co., D. p. J., 1890 277 * 224, auch Pregél,
Fräsemaschinen, * S. 122 mit 5 Fig.).
Die Schrägzahnräder wurden von Dr. Hooke im J. 1666
erfunden. Sie wurden von White in Manchester
wiedererfunden, 1808 patentirt und auch an einer Hobelmaschine von Collier in Manchester praktisch ausgeführt.