| Titel: | Kraftmaschinen.Neuerungen an Dampfmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 310, Jahrgang 1898, S. 2 | 
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                        Kraftmaschinen.Neuerungen an
                           								Dampfmaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           1) Dampfmaschinen mit Schiebersteuerungen.
                           Um bei schnell laufenden Dampfmaschinen mit zweistufiger Expansion die Rückwirkungen
                              									auf den Regulator zu vermindern und Schwungradregulatoren mit nur geringer innerer
                              									Reibung verwenden zu können, bewirkt Georg Boner in
                              									Mülhausen i. E. (D. R. P. Nr. 93463) die hin und her gehenden Bewegungen beider
                              									Schieber von einem Excenter der Schwungradwelle aus, die zur Füllungsänderung
                              									nöthige Differentialbewegung des Hochdruckschiebers aber durch ein vom
                              									Schwungradregulator eingestelltes zweites Excenter, welches mittels Hebels eine im
                              									Angriffshebel des ersten Excenters drehbar gelagerte Achse bethätigt. Das auf der
                              									Schwungradwelle festgekeilte Excenter e (Fig. 1) bewegt mittels Stange t einen Hebel l der Zwischenwelle r, und mittels des Hebels m auf derselben Welle den Niederdruckschieber. Der Hochdruckschieber
                              									erhält seine Bewegung vom Ende des Hebels m1, der auf einer im Angriffshebel l des Excenters e drehbar
                              									gelagerten Achse sitzt, die ferner noch einen zweiten, bedeutend längeren Hebel l1 trägt, der durch
                              									Stange t1 mit dem vom
                              									Schwungradregulator eingestellten Excenter e1 in Verbindung steht. In Folge der ungleichen
                              									Längen der Hebel m1 und
                              										l1 werden
                              									Rückwirkungen des Hochdruckschiebers, die sich aus seiner Trägheit und dem
                              									Reibungswiderstande zusammensetzen, in entsprechendem Maasse verringert. Für einen
                              									gewissen Füllungsgrad können die Bewegungen beider Schieber sich auch decken. Für
                              									diese Stellung des Regulators muss der Hub des Excenters e1 gleich Null sein.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 1
                              Fig. 1. Verminderung der Rückwirkungen auf den Regulator nach Boner.
                              
                           Der Mittelpunkt des Excenters e1 bewegt sich behufs Aenderung der Füllung auf einer
                              									geraden Linie, die durch die Mitte der Welle geht. Der Regulator kann daher ohne
                              									irgend welche Veränderung in sich selbst für Vor- und Rückwärtsgang dienen. Bei
                              									Verwendung nur eines Gegengewichtes für den Schwungradregulator ist dasselbe
                              									unmittelbar auf der zugehörigen Blattfeder befestigt oder bei Anordnung einer
                              									Schraubenfeder mit dieser durch eine Zugstange verbunden. Dadurch wird die
                              									Fliehkraft auf die Feder direct und ohne Hilfe von Hebeln und Zapfen übertragen. Die
                              									innere Reibung fällt dabei viel geringer aus als bei der gewöhnlichen Anordnung, bei
                              
                              									welcher sich das Schwunggewicht um einen Zapfen dreht.
                           Wenn zwei Gegengewichte vorhanden sind, ist das zweite durch einen
                              									zwischengeschalteten Doppelhebel und angreifende Stangen mit dem Excenter
                              									verbunden.
                           Anstatt das Excenter auf der Schwungradwelle geradlinig zu führen, kann dasselbe mit
                              									einem Arm versehen, auch um einen ausserhalb liegenden Zapfen gedreht werden. Der
                              									Excentermittelpunkt bewegt sich in diesem Falle auf einem Kreisbogen.
                           Um besonders bei grösseren stehenden Maschinen mit hohen Umlaufszahlen die in Folge
                              									der Massenwirkungen der Steuerungsorgane beim Hubwechsel auftretenden Stösse und
                              									deren nachtheilige Folgen zu vermindern (1891 281 * 102),
                              									schlägt Joy nach Revue
                                 										industrielle vom 19. Februar 1898 S. 75 nachstehend beschriebene, wegen
                              									ihrer Einfachheit bewerkenswerthe Anordnung vor.
                           Auf der durchgehenden Stange jedes Steuerungsorganes ist ein Kolben befestigt, der
                              									sich in einem auf dem Schieberkasten befestigten Hilfscylinder bewegt und mit am
                              									Umfange ausmündenden Kanälen b und b1 (Fig. 2 und 3) versehen ist, die mit
                              									dem Hochdruck- bezw. dem Niederdruckdampfe in Verbindung stehen. In nahezu der
                              									mittleren Höhe des Cylinders sind dessen Wandungen mit zwei einander gegenüber
                              									liegenden Oeffnungen a und a1 versehen, die mit einem ringförmigen
                              									Kanal communiciren, in welchen eine Frischdampfleitung s mündet. Ausserdem sind in der Cylinderwandung noch auf jeder Kolbenseite
                              									mehrere dreieckig gestaltete Oeffnungen (in Fig. 2 punktirt
                              									ersichtlich) angebracht, die in einen senkrechten Kanal e ausmünden, der durch eine Rohrleitung mit einem Condensator oder der
                              									freien Atmosphäre in Verbindung steht.
                           Befindet sich der Kolben in seiner unteren Todtpunktlage,so liegen die Oeffnungen
                              										a und b über einander
                              									und es kann frischer Dampf in den unteren Theil des Hilfscylinders strömen, während
                              									der über dem Kolben befindliche Dampf durch die oberen Ausströmöffnungen entweicht.
                              									Damit werden die Massenwirkungen des vordem nach abwärts bewegten Steuerungsorganes
                              									ausgeglichen, und es vollzieht sich der Hubwechsel ohne jeglichen Stoss. Bewegt sich
                              									der Kolben nach aufwärts, so kommen zunächst die Oeffnungen a und b wieder ausser Verbindung und es
                              									werden auch die oberen Ausströmöffnungen geschlossen. Der noch über dem Kolben
                              									stehende Dampf wird verdichtet und bildet ein elastisches Polster, welches der
                              									Trägheit der bewegten Massen entgegenwirkt. Kommen bei der weiteren Aufwärtsbewegung
                              									des Kolbens die Oeffnungen a1 und b1 über
                              									einander zu liegen, so erfolgt die Abwärtsbewegung des Kolbens in gleicher Weise wie
                              									die Aufwärtsbewegung desselben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 2
                              Verminderung der beim Hubwechsel auftretenden Stösse nach Joy.
                              
                           Die Verwendung eines einzigen Schiebers als Steuerungsorgan für in Tandemart
                              									unmittelbar über einander liegende, aus einem Stück gegossene Cylinder stehender
                              									Verbundmaschinen empfehlen J. Kingdom and Simpson,
                                 										Strickland and Co., Limited, Darmouth, Devon. Wie die Engineering vom 30. Juli 1897 S. 154 entnommene
                              									Abbildung (Fig. 4)
                              									erkennen lässt, besitzt der Schieber A eine Oeffnung
                              										B von genügender Breite, welche die Kanäle H bezw. D des
                              									Hochdruckcylinders E überdeckt, und ist ferner mit
                              									einem Durchlasskanal C und Oeffnungen B1
                              									B2 versehen, welche
                              									letztere bei der Bewegung des Schiebers mit den Kanälen F bezw. F1
                              									des Niederdruckcylinders G in Verbindung treten. Der
                              									Frischdampf strömt bei B in den Schieberkasten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 2
                              Verwendung eines einzigen Schiebers als Steuerungsorgan nach Kingdom and
                                 										Simpson, Strickland and Co.
                              
                           Wenn die Kolben ihre oberen Endstellungen einnehmen, bewegt sich der Schieber A nach abwärts und es strömt frischer Dampf durch den
                              									geöffneten Kanal H auf die obere Seite des
                              									Hochdruckkolbens, ferner wird durch die Oeffnung B, den
                              									Durchlasskanal C, die Oeffnungen B1 und F eine Verbindung der unteren Seite des genannten
                              									Kolbens mit der oberen Seite des Niederdruckkolbens hergestellt, so dass der im
                              									Hochdruckcylinder wirksam gewesene Dampf behufs weiterer Arbeitsverrichtung in den
                              									Niederdruckcylinder treten kann. Gleichzeitig wird auch die Oeffnung S des Schieberspiegels freigelegt und es kann der im
                              									Niederdruckcylinder wirksam gewesene Dampf durch den Kanal F1 und die Schieberhöhlung U in einen Condensator oder ins Freie entweichen.
                           Haben die Kolben ihre unteren Endstellungen erreicht, so lässt der Schieber A frischen Dampf durch die Aussparung T und den geöffneten Kanal D gegen die untere Fläche des Hochdruckkolbens treten. Die obere Seite des
                              									Hochdruckcylinders kommt durch den Kanal H, Oeffnung
                              										B, Durchlasskanal C,
                              									Oeffnung B2 und Kanal
                              										F1 mit der unteren
                              									Seite des Niederdruckcylinders in Verbindung, und es strömt der Arbeitsdampf behufs
                              									nochmaliger Expansion in den letzteren. Die obere Seite des Niederdruckcylinders
                              									steht durch die Oeffnung F, Schieberhöhlung U und Ausströmöffnung S
                              									mit dem Condensator bezw. der Atmosphäre in Verbindung. Beide Kolben sind auf
                              									gemeinschaftlicher Stange befestigt, die in der gewöhnlichen Weise mittels
                              									Lenkstange auf die Kurbel wirkt.
                           Fig. 5 zeigt einen
                              									entlasteten, röhrenförmigen Schieber, dessen Wirkungsweise dieselbe ist, wie
                              									vorstehend beschrieben. Die Kanäle H, D, F und F1 der Cylinder sind in
                              									ähnlicher Weise, wie Fig.
                                 										4 ersichtlich, angeordnet.
                           Die Erfindung bezieht sich auch auf die am oberen Ende fehufs Vermeidung einer
                              									Stopfbüchse mit Packungsringen zwischen den beiden Cylindern mit vorstehenden Ringen
                              									und Nuthen versehene Kolbenstange, welche durch eine Bohrung in der entsprechend
                              									verstärkten Zwischenwandung beider Cylinder hindurchgeht. Behufs dampfdichten
                              									Abschlusses liegen bei der Bewegung der Kolbenstange stets mindestens drei Ringe
                              									derselben in der genannten Bohrung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 2
                              Fig. 6. Verwendung eines einzigen Schiebers als Steuerungsorgan nach
                                 										Angers.
                              
                           Mit nur einem einzigen Schieber als Steuerungsorgan arbeiten auch die Georg Angers in Breslau unter D. R. P. Nr. 93711
                              									geschützten Verbundmaschinen mit unter 180° versetzten Kurbeln. Auch hier bilden,
                              									wie aus Fig. 6 ersichtlich,die beiden Cylinder und der
                              									axial zwischen beiden angeordnete Schieberkasten ein einheitliches Gehäuse. Der
                              									Rundschieber a wird als gemeinschaftlicher
                              									Grundschieber von einem Excenter angetrieben. Ein zweites Excenter dient zur
                              									Bewegung des in dem durchgehenden Hohlraum des Rundschiebers angeordneten
                              									Expansionsschiebers.
                           Der Kesseldampf tritt durch den Stutzen b in den
                              									Schieberkasten ein, um von hier durch den Kanal d in
                              									den Hochdruckcylinder zu gelangen. Der am gegenüber liegenden Ende austretende Dampf
                              									gelangt unmittelbar in die im Schieber selbst befindliche Ringkammer f, welche mit ihren Kanten e bezw. e1
                              									den jeweiligen Dampfauslass steuert. Diese Ringkanten sind für den
                              									Niederdruckcylinder gleichzeitig Einlasskanten und der Dampf tritt hier aus der
                              									Kammer f unmittelbar in den grossen Cylinder.
                           Der am gegenüber liegenden Ende des Niederdruckcylinders austretende Dampf gelangt in
                              									den in der Wandung des Schiebers angeordneten Kanal h,
                              									welcher zusammen mit dem zweiten, am anderen Ende der Ringkammer angeordneten Kanal
                              										h1 einen sowohl von
                              									der Ringkammer f, als auch von dem Schieberkasten c ganz abgeschlossenen Hohlraum bildet, von welchem das
                              									vor der Bildfläche liegende Auslassrohr abführt. Die Anordnung der Auslasskanäle
                              									beider Cylinder in der beschriebenen Weise unmittelbar in den Schieber ermöglicht,
                              									die schädlichen Räume auf das denkbar kleinste Maass zu bringen, da die Cylinder und
                              									der Schieber so nahe an einander gerückt werden, dass Cylinderwandung und
                              									Schieberkasten gerade dort, wo die Einlass- bezw. Auslasskanäle liegen,
                              									zusammenfallen. In Folge dieser kurzen Dampfwege, sowie auch des gleichzeitigen
                              									Fortfalls jeglicher Krümmungen derselben finden so gut wie keine Contractionen
                              									statt, wodurch Drosselungen des Dampfes vermieden werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 3
                              Vierfachexpansions-Zwillingsdampfmaschine, System Restler.
                              
                           Die zum Betreiben von Centrifugalpumpen in der Pumpstation der Southwark and Vauxhall Water Company in Hampton
                              									aufgestellten einfach wirkenden Vierfachexpansions-Zwillingsdampfmaschinen, System
                              										Restler, mit um 90° gegenseitig versetzten
                              									Kurbeln, sind je ebenfalls nur mit einem einzigen, als Kolbenschieber ausgebildeten
                              									Steuerungsorgan versehen.
                           Wie die The Engineer vom 17. Juni 1898 S. 582
                              									entnommenen Abbildungen (Fig.
                                 										7 und 8) einer
                              									derartigen Maschine von nominell 100  erkennen lassen, besteht jede
                              									Maschinenseite aus einem Hochdruckcylinder von 138, zwei Mitteldruckcylindern von je
                              									229 und einem Niederdruckcylinder von 432 mm Durchmesser für 229 mm
                              									gemeinschaftlichen Kolbenhub. Die minutliche Umdrehungszahl beträgt 250. Die
                              									Hochdruckcylinder sind als selbständige Gusstücke ausgeführt, alle anderen Cylinder
                              									mitsammt dem Schieberkasten in einem Stück gegossen. Letzterer enthält eine
                              									Hartgusseinsatzbüchse und nimmt den Kolbenschieber auf, der aus mehreren über die
                              									Schieberstange geschobenen Theilen besteht. Der Dampfeinlass befindet sich am oberen
                              									Ende des Schieberkastens, der Auslass am unteren Ende desselben bei 13 (Fig. 7). Vor dem
                              									Dampfeinlass sitzt ein Separator, um dem aus dem Kessel kommenden Dampfe das Wasser
                              									zu entziehen.
                           Der frische Dampf tritt durch die Bohrung 1 (Fig. 7) in den
                              									Hochdruckcylinder a, dessen Kolben in Folge dessen
                              									seinen Niedergang ausführt. Während dessen nimmt der Kolbenschieber eine solche
                              									Stellung ein, dass der Inhalt des Cylinders a1 nach erfolgter Expansion auspuffen und durch den
                              									Kanal 3 in denjenigen 4
                              									des ersten Mitteldruckcylinders b treten kann. In
                              									gleicher Weise wie vordem gelangt der Dampf aus dem letzteren durch die Kanäle 5 und 7 in den
                              									ringförmigen Cylinder c, während der in diesem
                              									enthaltene Dampf durch die Kanäle 8 und 10 in den Cylinder d1 der Gegenseite überströmt. Der Cylinder d wiederum sendet seinen Auspuff durch den Kanal 11 in den Kolbenschieber und durch diesen in den Kanal
                              										13, welcher ihn zum Condensator entführt.
                           Beim Rückgange seines Kolbens empfängt der Cylinder a1 frischen Kesseldampf, während die Cylinder b1 und c1 Dampf aus den
                              									Cylindern a und b durch
                              									die Kanäle 1, 5 bezw. 6, 8
                              									entnehmen. Expandirender Dampf tritt aus dem Cylinder c
                              									in denjenigen d durch die Kanäle 9 und 11 über, während
                              									jetzt der Cylinder d1
                              									seinen Auspuff durch den Kanal 12 in den Condensator
                              									entlässt.
                           Die Kanäle 4, 7 und 10 sind
                              									Einströmkanäle, diejenigen 6, 9 und 12 Auspuffkanäle für die zugehörigen Cylinder. Bei s, t und i sind diese
                              									Kanäle mit einander in Verbindung gebracht, um zu ermöglichen, einen einzigen
                              									Schieber als Dampfvertheilungsorgan für die ganze Maschine zu benutzen.
                           Wegen ihrer hohen Umlaufszahl ist die Maschine mit Selbstschmierung ausgestattet,
                              									auch bewegen sich sowohl die Kurbeln, wie auch Pleuel- und Excenterstangen in einem
                              									Oelbade des geschlossenen Untergestelles der Maschine.
                           Um die durch die D. R. P. Nr. 77417 bezw. 89204 beschriebene
                              									Expansionsstellvorrichtung für Rider-Steuerungen von Martin
                                 										Hanner, in Firma Hanner u. Comp. in Duisburg
                              									(1897 304 * 127) auch für andere Expansionssteuerungen
                              									verwenden zu können, ist die nachstehend beschriebene Anordnung getroffen (D. R. P.
                              									Nr. 93603). Mit dem Gleitring a (Fig. 9 und 10) des Regulators sind
                              									die Winkelhebel b1 und
                              										b2 durch
                              									Druckstifte derart verbunden, dass sie sich bei den Verschiebungen des ersteren um
                              									einen entsprechenden Winkel verdrehen.
                           
                           Findet z.B. in Folge schnelleren Ganges der Maschine eine Verschiebung des
                              									Gleitringes nach oben statt, so legt sich das untere Ende des Winkelhebels b1 gegen die Rolle des
                              									Druckpunktes c1 vom
                              									Schaltzeug d1 und
                              									bewirkt dadurch eine Verdrehung der Schaltklinke e1 um ihren Drehpunkt f,
                              									bis sich die obere Nase der Klinke in die Verzahnung des Steuerkörpers g1 fest eingehakt hat
                              									und die Wirkung des Schaltzeuges beginnt. Der fortgesetzte Druck des Winkelhebels
                              										b1 gegen die Rolle
                              									des Druckpunktes c1 hat
                              									zur Folge, dass durch das in Wirkung gesetzte Schaltzeug der Steuerkörper um seine
                              									Achse h gedreht wird. Auf dieser kann entweder zwischen
                              									den beiden Steuerkörpern g1 und g2 oder
                              									auf der punktirt angegebenen Verlängerung derselben ein Hebel befestigt werden,
                              									welcher die Bewegung der Achse h auf ein beliebiges
                              									Steuerungsorgan überträgt, welches den Füllungsgrad so lange verändert, bis derselbe
                              									der veränderten Leistung der Maschine bei normaler Umdrehungszahl entspricht. Der
                              									Regulator kehrt dann in seine Mittelstellung zurück und nimmt den Gleitring a und durch diesen die Winkelhebel b1 und b2 ebenfalls in die
                              									Mittelstellung zurück.
                           Bei Eintritt der zurückgehenden Bewegung hört der Druck, den der Winkelhebel b1 auf den Druckpunkt
                              										c1 ausgeübt hatte,
                              									auf, und die Schaltklinke e1 wird sich sofort, durch ihr Eigengewicht unterstützt, durch den als
                              									Gegengewicht ausgebildeten Theil i1 der Schaltklinke aus der Verzahnung des
                              									Steuerkörpers ausklinken und der Rückwärtsbewegung des Schaltzeuges d1 folgen, ohne den
                              									Steuerkörper mit zurückzudrehen. Dadurch, dass der Steuerkörper bei dem Rückgange
                              									des Schaltzeuges in der Ruhestellung unverändert stehen bleibt, bleibt auch der
                              									durch denselben eingestellte Füllungsgrad unverändert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 4
                              Expansionsstellvorrichtung für Ridersteuerungen von Hanner.
                              
                           Die Rückwärtsbewegung der Schaltzeuge d1 und d2 wird durch die als Gegengewichte ausgebildeten
                              									Theile k1 und k2 derselben bewirkt.
                              									Die Ruhestellung der Schaltzeuge wird durch Anschläge l1 bezw. l2 am Regulatorbock bewerkstelligt. Wird durch
                              									inzwischen eingerückte Maschinen oder durch Abnahme der Dampfspannung der Gang der
                              									Maschine langsamer, der Regulator also sinken, so wirkt der mitsinkende Gleitring
                              										a durch den entgegengesetzt von b1 sitzenden
                              									Winkelhebel b2 auf den
                              									Druckpunkt c2, und es
                              									wird durch Schaltzeug d2 und Steuerkörper g2 die Achse h zu einer
                              									der vorigen entgegengesetzten Drehung veranlasst, was eine Vergrösserung der Füllung
                              									der Maschine zur Folge hat. Sobald die normale Umdrehungsgeschwindigkeit der
                              									Maschine erreicht ist, kehrt der Regulator in die Mittelstellung zurück und
                              									lässt den eingestellten Füllungsgrad bestehen, weil auch hier die Wirkung des
                              									Schaltzeuges d2 bei
                              									Eintritt des Rückganges aufgehoben wird.
                           Zur Beseitigung der gleitenden Reibung, welche während der Drehbewegung des
                              									Schaltzeuges d1 und d2 durch den
                              									Winkelhebel b1 und b2 im Druckpunkt c1 und c2 entstehen würde,
                              									sind die letzteren mit Rollen versehen.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)