Titel: | Reibungsrollen aus Papier. |
Fundstelle: | Band 310, Jahrgang 1898, S. 84 |
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Reibungsrollen aus Papier.
Mit Abbildungen.
Reibungsrollen aus Papier.
Bekanntlich hat sich Presspapier als Material zu Reibungsrollen am besten bewährt,
eine Erfahrung, die schon seit Jahrzehnten an Calanderwalzen gemacht worden ist.
Diese werden unter dem bedeutenden Druck einer hydraulischen Presse aus
geschichteten Papierblättern, welche auf die stählerne Walzenwelle gezogen sind,
geformt, indem die Druckrichtung in die Walzenachse fällt. Für Reibungsrollen dürfte
sich dieses Herstellungsverfahren wohl auch sehr gut bewähren, was jedoch den Besitz
einer hydraulischen Presse voraussetzt. In Ermangelung einer solchen sind nun andere
Herstellungsverfahren, die hier kurz erwähnt werden, versucht, von denen das
Gussverfahren von Danielson beachtenswerth ist.
1) Papiermasse wird um eine Welle in die Rollenform gegossen oder Papierteig
wird um die Welle geschlagen (Fig. 1).
2) Gegossene bezw. gepresste Cylindersegmente werden durch Leimen und Kitten zu einer
Walze verbunden (Fig.
2).
3) Ein Papierbogen wird auf die Rollenwelle gewickelt (Fig. 3).
4) Ein Papierband wird um einen Walzenkern gewunden (Fig. 4).
Nach diesen Herstellungsverfahren hängt die Festigkeit und Dauer der Reibungsrollen
von der Stärke der Windungskraft und von der Güte der Bindemittel ab.
Textabbildung Bd. 310, S. 85
Reibungsrollen aus Papier
5) M. W. Danielson benutzt nach American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 35 * S. 664, Hohlgussformen a (Fig. 5 bis 7), von denen durch
Schraubenösen je zwei mit einander luftdicht verbunden werden. Aus diesem wird
mittels Anschlussrohre b die Luft abgesaugt und nach
erreichter Luftverdünnung die beiden Saugrohrhähne geschlossen, während der Hahn des
dritten in dem Papierstoffbehälter eintauchenden Rohres geöffnet wird. Die
einlaufende Holzstoff- bezw. Papiermasse füllt die Form nicht nur gut aus, sondern
es entsteht auch ein blasenfreier Papierguss. Hierauf wird der Abguss nach erfolgter
Erhärtung aus der Form geschlagen und das Rohr c
mittels Stahlwalzen d (Fig. 6) verdichtet und
glättet. Aus dem auf einen Dorn gesteckten und abgedrehten Papiercylinder c werden dann Rollen g von
entsprechender Breite abgestochen und diese auf passende gusseiserne Flügelnaben h (Fig. 7) gedrückt.