Titel: | Die Schreibmaschine. |
Autor: | H. Lux |
Fundstelle: | Band 313, Jahrgang 1899, S. 41 |
Download: | XML |
Die Schreibmaschine.
Von Dr. H. Lux,
Ingenieur.
(Schluss des Berichtes S. 19 d. Bd.)
Die Schreibmaschine.
B. Typenradmaschinen.
I. Mit Hammeranschlag.
a) Einfache Umschaltung.
Vacat.
b) Doppelte Umschaltung.
1. Mit Farbband.
Textabbildung Bd. 313, S. 40
Fig. 18.Hammond-Maschine.
a) Hammond.
Gegenüber den Beschreibungen in D. p. J. 1888 *
267 152 und 1891 * 281 229 weist diese hervorragende Maschine in ihrem neuesten
Modell eine ganze Reihe von bedeutenden Verbesserungen auf. Die wichtigste
besteht darin, dass die Typensegmente aufgegeben und an ihrer Stelle
Typenschiffchen zur Anwendung gebracht worden sind. Die Typen
Schiffchen bestehen aus Hartgummi und tragen in drei Reihen übereinander den
ganzen Satz von 90 Zeichen. In die Rückseite des Typen Schiffchens 114 (Fig. 18 und
18a) ist eine metallene Rippe 115 eingelassen, die in den Schlitz 122 eines stählernen Ambosses 112 genau hineinpasst. Ein Typenzeiger 53 greift mit seiner senkrecht aufgebogenen
Spitze in die Büchse 125 des Typenschiffchens.
Der Typenzeiger wird von zwei Treibarmen 80
bewegt. Die Einstellung des Typenschiffchens vor den Druckpunkt geschieht
dadurch, dass zunächst – wie bei dem älteren Modelle – von jeder Taste ein
Stift in die Höhe gehoben wird. Gleichzeitig wird der Treibarm 80 bewegt. Ist es beispielsweise der rechte, so
dreht er den Typenzeiger im umgekehrten Sinne des Uhrzeigers und zwar so
weit, bis das hintere Ende des Typenzeigers an den von der Taste
emporgehobenen Stift anschlägt. Hierbei hat die Spitze des Typenzeigers das
Schiffchen gerade so weit gedreht, dass der der gedrückten Taste
entsprechende Buchstabe vor den Druckpunkt zu stehen kommt. Die gleichzeitig
erfolgende Hammerauslösung, die das Papier an die von einem dazwischen
liegenden Farbbande eingefärbte Type andrückt, geschieht genau so wie
früher. Bei der Umschaltung wird der Amboss in eine erste oder zweite Stufe
in die Höhe gehoben, wobei entweder grosse Buchstaben oder Zeichen in
Druckstellung kommen.
Hebt man den Amboss ganz in die Höhe, so kommt der Typenzeiger ausser
Eingriff mit dem Typenschiffchen, und es kann dann leicht an dem Schlitz des
Ambosses entlang gedreht und von vorne herausgehoben werden. Im Zeitraum von
noch nicht 10 Sekunden kann es dann durch ein anderes mit anderen
Schriftzeichen ersetzt werden, so dass man ohne nennenswerten Zeitaufwand in
demselben Manuskripte mit den verschiedenartigsten Charakteren zu schreiben
vermag. Um genau die gewünschte Type zum Abdrucke zu
bringen, befindet sich zwischen Farbband und Papier ein Metallschildchen 131, das genau vor dem Druckpunkte ein der
Typenbreite entsprechendes Fenster besitzt, durch das der Hammer
hindurchschlägt. Dieses Schildchen ist in einen Bügel 132 eingehakt und kann leicht ausgewechselt
werden. Durch einen Druck auf die Fingerplatte kann man den ganzen
Schutzrand 57 mitsamt dem Metallschildchen und
dem Farbband herunterdrücken, so dass selbst die letzten zwölf, sonst
verborgenen Buchstaben sichtbar werden. Die Anwendung des Typenschiffchens
ermöglicht es nicht bloss in beliebigen Schriftgattungen und Sprachen zu
schreiben, sondern in Verbindung mit dem stählernen Amboss vermag man bei
stark gespanntem Hammer auch einen erheblichen Druck auszuüben, so dass man
mit dem neuen Modell der Hammond auch Durchschriften anzufertigen vermag –
bis zu vier und fünf Stück –, was früher nicht möglich gewesen ist. Die
Durchschlagskraft ist allerdings der wunde Punkt der sonst unübertroffenen
Maschine. War schon früher die Hammond die Maschine, die sich weitaus am
leichtesten schrieb, weil der Tastenniederdruck nur etwa 7 mm beträgt, so
ist die Leichtigkeit des Anschlages jetzt noch dadurch erhöht worden, dass
der Hebelarm der oberen Tasten verlängert wurde. Die neueste Verbesserung
bezieht sich auf die Anordnung einer Back-Space-(Rückspazier-)Taste, wodurch
es möglich wird, den Wagen sofort wieder auf den alten Punkt zurückzuführen,
wenn man sich vergriffen hat, was bekanntlich der Maschinenschreiber in
demselben Augenblicke merkt, wo die falsche Taste gegriffen worden ist. Bei
dem neuesten, erst in diesen Tagen herausgebrachten Modell, gestattet der
Wagen eine Zeilenbreite von 135 Buchstaben, bei den extragrossen Maschinen
gar 177 Buchstaben. Weiterhin ist auch die Bandtransportierung verbessert
worden, indem das Band nunmehr an Rollen, anstatt wie bisher an kantigen
Bandhaltern 129 erfolgt. Auf diese Weise wird
verhindert, dass sich selbst bei ganz frischem Farbbande Farbe an dem
Blechschildchen festsetzen kann. Die Hammond wiegt 7 kg.
Textabbildung Bd. 313, S. 41
Fig. 18a.Hammond-Maschine.
Textabbildung Bd. 313, S. 41
Munson-Maschine.
b) Munson. Die
Konstruktion dieser interessanten Maschine (Fig. 19) leitet
sich von der Hammond her. An Stelle des Typensegmentes bezw. des
Typenschiffchens ist aber ein stählerner Typencylinder getreten (Fig. 19a),
dessen Achse horizontal gelagert ist. Gegen den Stahlcylinder, der hier
selbst als Amboss dient, schlägt ein Grummihammer. Der Typencylinder, der in
neun Reihen auf jeder Hälfte 45, im ganzen also 90 Schriftzeichen trägt, ist
nur 4½ cm lang und 1½ cm im Durchmesser. Er ist hohl und ausserordentlich
leicht. Je nachdem eine Taste der linken oder rechten Hälfte der Klaviatur
angespielt wird, verschiebt sich der Cylinder in der einen oder anderen
Richtung, ausserdem aber hat er noch eine rotierende Bewegung. In seiner der
angeschlagenen Type entsprechenden Stellung wird er durch einen von der
Taste hochgedrückten Stift festgehalten, der in eine der seitlichen Zacken
eingreift. Die Rotation des Cylinders hängt von der Stellung der Tasten ab,
ob diese sich in der obersten, mittleren oder unteren Reihe befinden. Die
Drehung des Cylinders ist also im allgemeinen ganz unmerklich; durch die
Bethätigung einer der beiden Umschaltetasten wird eine Rotation über drei
Reihen hinaus bewirkt. Der Typencylinder kann leicht ausgewechselt und durch
einen mit einer anderen Schriftgattung ersetzt werden. Die Schrift ist bis
auf die vom Farbbande verdeckte Stelle vollkommen sichtbar. Wie alle
erstklassigen Maschinen, so hat auch die Munson alle die Nebeneinrichtungen,
die die Bequemlichkeit des Schreibens nach Möglichkeit erhöhen. Der Anschlag
der Maschine ist ausserordentlich leicht, infolgedessen ist auch die
Schreibgeschwindigkeit sehr gross. Die Maschine wiegt ca. 7 kg.
Textabbildung Bd. 313, S. 41
Maschine von Uhlig.
c) R. W. Uhlig.
Diese erst ganz neuerdings erfundene Maschine leitet ihre Konstruktion
ebenfalls von der Hammond ab, der sie auch äusserlich ähnelt. Sie
unterscheidet sich von dieser aber zunächst darin, dass die Typen auf der
Peripherie eines wirklichen Rades angeordnet sind. Der Bewegungsmechanismus
des Typenrades unterscheidet sich aber ganz wesentlich von dem der Hammond,
indem die Drehbewegung des Typenrades durch Zahnräder und gebogene
Zahnstangen bewirkt wird (Fig. 20 und 20a). Mit dem
Typenrade b sind dazu nach dem gemeinsamen
Mittel der radial angeordneten Tastenhebel 5
gekrümmte Antriebshebel 22, 23 zwangläufig
verbunden, die konzentrisch zu den Tastenhebelenden 7 liegen und beim Niederdrücken der Tastenhebel 5 je nach Lage derselben eine verschiedenartige
Drehung erfahren, die auf einen das Typenrad antreibenden Trieb 15 und einen Anschlagarm 21 derartig übertragen wird, dass das Typenrad
sich entsprechend dreht und durch Auftreffen des Anschlagarmes 21 gegen das emporgehobene Ende 7 des niedergedrückten Tastenhebels in seiner
Schreiblage festgehalten wird, zum Zweck, Ungenauigkeiten beim Abdruck der
Typen zu vermeiden. Das Papier wird durch einen federnden Schlagbolzen, der
von einem Hammer angetrieben wird, gegen Farbband und Type gedrückt. Die
Klaviatur ist in Standard – Anordnung in drei konzentrischen Kreisen
ausgeführt.
Textabbildung Bd. 313, S. 42
Fig. 21.Philadelphia-Maschine.
d) Philadelphia.
Bei dieser Maschine wird das Typenrad t (Fig. 21) mit Hilfe eines drehbaren Rahmens r durch die Tastenhebel k0 in Druckstellung gebracht. Zu
diesem Zwecke sind die Enden k der Tastenhebel
je mit zwei Kurven- oder Gleitflächen x und z ausgestattet, von denen die eine x beim Anschlagen der Taste den das Typenrad
einstellenden Rahmen r in Schwingung versetzt,
während die andere z infolge der dem Typenrade
und dem Rahmen erteilten schwingenden Bewegung unter Einwirkung der
letzteren gebracht wird. Dadurch führt der Tastenhebel den letzten Teil
seiner Bewegung zwangläufig aus, so dass es zur Bethätigung des Typenrades
nur eines kurzen leichten Anschlages bedarf. Ausser den auf den schwingenden
Rahmen r und das Typenrad t wirkenden Kurvenflächen x und z der
Tastenhebel sind noch zwei parallele Flächen pp
vorhanden, durch die, sobald das Typenrad in Schreibstellung gelangt ist,
jede weitere Bewegung des letzteren verhindert wird. Die Flächen pp der Tastenhebel ermöglichen es, durch
Anschlagen der Tasten, ausser der Bethätigung des Typenrades auch noch die
Schlagvorrichtung zum Abdruck der Typen in Bewegung zu setzen.
Textabbildung Bd. 313, S. 42
Fig. 22.Maschine von Mayer.
e) Otto Ferdinand
Mayer in Berlin. Ausser Maschinen mit Typenradanschlag, die im
nächsten Abschnitt besprochen werden sollen (vgl. „Blitz“, B. f), hat dieser Erfinder auch eine Maschine mit
Typenrad und Hammeranschlag konstruiert, die ihm unter Nr. 101305 patentiert
worden ist (Fig. 22). Aus der
Patentbeschreibung ergibt sich das folgende Konstruktionsprinzip: Die
Einstellung des Typenrades i erfolgt durch
keilförmige Rahmen e, die auf der Antriebswelle
f für dasselbe befestigt sind, deren jeder
beim Anschlage einer Taste a durch eine an dem
Ende des dieser Taste entsprechenden Tastenhebels b vorgesehene Gabel d in die
Mittelstellung gebracht wird und dadurch die Antriebswelle f für das Typenrad, also auch das Typenrad
selbst in entsprechende Drehung versetzt. Beim Loslassen der angeschlagenen
Taste kehrt der Tastenhebel durch sein Eigengewicht in seine Ruhelage
zurück, während das Typenrad in seiner Druckstellung verbleibt. Der
Hammeranschlag wird durch direkte Druckübertragung von der Taste bezw.
von einem unter den Tasten gelagerten Rahmen in einer aus der Zeichnung
ersichtlichen Weise bewirkt.
II. Mit Radanschlag.
a) Einfache Umschaltung.
Vacat.
b) Doppelte Umschaltung.
1. Mit Farbband.
f) Blitz. Auch
diese Maschine ist erst ganz neuer Konstruktion. Es ist uns nicht bekannt
geworden, ob die Maschine bereits in den Handel gebracht worden ist; bei der
Beschreibung können wir uns deshalb nur an die Patentschriften (89992, 95593
und 96910) halten. Die Einstellung des Typenrades (Fig. 23) geschieht durch Zahnradübertragung. Durch Druck auf
einen Tastenhebel tn wird ein um die Welle l drehbarer Rahmen nlop beeinflusst, der mittels Hebel a
das die Drehung des Typenrades f bewirkende
Zahnsegment g so weit dreht, bis ein mit diesem
Segment fest verbundener Arm i mit seinem
Anschlagstift q gegen den angeschlagenen
Tastenhebel anstösst und bei der weiteren Tastenbewegung zusammen mit dem
Typenrade f in einer Schlittenführung bcd zum Abdruck gegen die Papierwalze geschoben
wird. Um einen kräftigen Abdruck der eingestellten Type zu erzeugen, wird
der um eine feste Achse t schwingende
Typenradträger s bei der Abwärtsbewegung der
angeschlagenen Taste durch eine verschiebbare Hemmvorrichtung op so lange festgehalten, bis eine Feder c ihre volle Spannkraft erreicht hat und
alsdann mit ihrem vollen Wirkungsvermögen die Schwingung des Typenradträgers
um seine Achse bewirkt.
Textabbildung Bd. 313, S. 42
Fig. 23.Blitz-Maschine.
In seinem neuesten Patente hat der Erfinder dieser Maschine, Otto Ferdinand Mayer in Berlin, den Radanschlag
zu Gunsten des Hammeranschlages aufgegeben (vgl. B. e).
Textabbildung Bd. 313, S. 42
Fig. 24.Maschine von Burg.
g) Hubert Burg.
Auch bei dieser Maschine müssen wir uns auf die Angaben der Patentschrift
(Nr. 97421) beschränken. Die Drehung der Typencylinderachse a (Fig. 24) wird
durch einen Sektor b bewirkt, auf dessen
Drehzapfen c ein mit einer Klinke d versehener Schenkel e angeordnet ist, der den Sektor beeinflusst. Beim Abwärtsdrücken
des Sektors durch einen Schieber f greift die
Klinke des Schenkels in eine innere Verzahnung desselben und stellt dadurch
das betreffende Typenfeld des Cylinders ein. Die Reihenstellung der
Typenfelder erfolgt durch den Schenkel e und
Bethätigung dieses durch eine Tastenreihe a0, während das Anschlagen der Typen auf das
Papier durch einen weiteren Druck dieser Tasten a, sowie die vorherige Längsverschiebung des Typencylinders durch
Anschlagen einer zweiten Tastenreihe b0 erzielt wird.
Textabbildung Bd. 313, S. 43
Fig. 25.Crandall-Maschine.
h) Crandall.
Charakteristisch für diese bereits im Jahre 1883 konstruierte, seitdem aber
wesentlich verbesserte Maschine ist die Anwendung eines Typencylinders, der
in sechs Reihen übereinander 84 Schriftzeichen enthält.
Der Typencylinder hat eine dreifache Bewegung. Durch eine Zahnradübertragung
erhält er zunächst, je nach der angeschlagenen Taste, eine drehende
Bewegung. Nur diese Bewegung allein führt er aus, wenn die obere Reihe des
in zwei Reihen angeordneten Tastenbrettes angeschlagen wird. Wird die untere
Reihe angespielt, so hebt sich der Typencylinder um eine Reihe und macht die
den angeschlagenen Tasten entsprechende Drehbewegung. Beim Anspielen der
einen Umschaltetaste hebt er sich um zwei Zeilen, beim Anschlagen der
anderen Umschaltetasten um vier Reihen. Um die Drehbewegung zu erzielen,
greifen die Tasten enden in ein Zahnradsegment ein, dessen Zähne nach
verschieden gebogenen Kurven geschnitten sind (Fig.
25). Die den Flügeltasten entsprechenden Zähne sind so gekrümmt,
dass das Segment um seine Achse den Weitesten Ausschlag machen muss. An der
Achse dieses ersten Zahnradsegmentes ist ein zweites Zahnradsegment
befestigt, das in die Verzahnung der Achse des Typencylinders eingreift. Der
Typencylinder ist ausserdem noch von einer Anzahl Löcher durchbohrt, in
welche beim Niederdrücken der Tasten Stifte eingreifen, um die Druckstellung
des Cylinders genau zu fixieren. Die schräg nach oben Hegende Achse des
Typencylinders ist in einem Rahmen befestigt, der um eine horizontale Achse
schwingt. Bei Vollendung des Tastenniederdruckes macht der Typencylinder mit
dem Rahmen zusammen um diese horizontale Achse die dritte Bewegung, nämlich
den Anschlag nach dem Papiere. Nach dem Anschlagen tritt der Cylinder sofort
in seine Ruhestellung zurück, so dass die Schrift fast vollständig zu
übersehen ist. Der Cylinder, der aus Hartgummi gefertigt ist, lässt sich
leicht auswechseln, so dass mit Ersatzcylindern jede Schriftgattung und
Sprache zu schreiben ist. Der durch eine Trommelfeder getriebene Wagen ist,
im Gegensatz zur Hammond, leicht abnehmbar. Die Maschine wiegt 8 kg.
2. Mit Farbröllchen.
i) Blickensderfer.
Obwohl die Blickensderfer erst im Jahre 1894 auf dem Markte erschienen war,
hat sie sich doch in der kurzen Zeit bis heute einen sehr grossen Absatz zu
sichern gewusst. Sie hat dies in erster Linie ihrer grossen Billigkeit
zuzuschreiben, denn das ältere Modell kostet nur 160 Mk., das neue,
verbesserte Modell 225 Mk. Trotz dieser ausserordentlichen Billigkeit ist
diese kleine, leichte Maschine, die nur ca. 3 kg wiegt, doch sehr präzis und
stabil gearbeitet. Das Typenrad, das aus Hartgummi gefertigt ist und in drei
Reihen 84 Zeichen enthält, erhält seine Drehbewegung durch Zahnrad- bezw.
Zahnstangenübersetzung von den gleichfalls in drei Reihen angeordneten
Tasten. Die Druckbewegung wird ihm durch einen um eine horizontale Achse
schwingenden Rahmen erteilt, der im letzten Augenblicke des
Tastenniederdruckes betätigt wird. Das Einfärben des Typenrades geschieht
durch ein kleines, oberhalb des Rades angeordnetes Farbröllchen, das beim
Niederschlagen des Typenrades zur Seite weicht. Das Farbröllchen ist
jederzeit leicht wieder aufzufrischen. Die Schrift ist vom ersten bis
zum letzten Buchstaben vollständig sichtbar.
Textabbildung Bd. 313, S. 43
Fig. 26.Blickensderfer-Maschine.
Besonders in Erstaunen setzt die grosse Durchschlagskraft der kleinen
Maschine, welche die der Hammond übertrifft. Das Typenrad, das nur 5 Mk.
kostet, ist im Augenblicke durch ein anderes zu ersetzen. Bei dem neuesten
Modell ist eine sehr wertvolle Verbesserung angebracht worden, die die
Schreibgeschwindigkeit noch bedeutend erhöht. Die Spatiumtaste ist nämlich
um das ganze Griffbrett herum angeordnet (Fig.
26), so dass sie von jedem Punkte aus geschlagen werden kann.
Gleichzeitig ist aber die Einrichtung getroffen worden, dass die
Spatiumtaste zugleich mit dem letzten Buchstaben eines Wortes gedrückt
werden kann. Es wird dadurch eine Zeitersparnis von etwa 10% erzielt. Das
neue Modell hat ausserdem noch alle die Verbesserungen, Lagerung des Wagens
auf Kugeln, automatische Zeileneinstellung u.s.w., erhalten, mit denen
erstklassige Maschinen anderer Konstruktion ausgiebige Reklame machen. Trotz
der Billigkeit – auch das ältere Modell ist eine durchaus brauchbare,
handliche Maschine – leistet die Fabrik in Solingen doch noch eine
einjährige Garantie.
c) Mehrfache Umschaltung.
1. Mit Farbband.
Vacat.
2. Mit Farbröllchen.
Textabbildung Bd. 313, S. 43
Fig. 27.Victoria-Maschine.
k) Victoria. Von
der Fuldaer Schreibmaschinenfabrik Karl Lipp in
Fulda wird seit dem vergangenen Jahre eine ausserordentlich zierliche
Maschine in den Handel gebracht, die nur 14 Tasten besitzt (Fig. 27), bei der also schon eine Umschaltung
in Thätigkeit gesetzt werden muss, wenn auch nur kleine Buchstaben
geschrieben werden sollen. Die Maschine ist eine Verbesserung der nicht mehr
gebauten englischen Schreibmaschine „Gardener“, deren
Konstruktionsprinzip sie im wesentlichen acceptiert hat. Jede Taste schreibt
zunächst die auf ihr schwarz eingezeichneten kleinen Buchstaben, die
häufigsten des Alphabetes. Beim gleichzeitigen Niederdrücken der
Spatiumtaste schreibt sie die auf denselben Tasten rot eingezeichneten
kleinen Buchstaben und Zeichen. Ausserdem sind noch zwei Umschaltehebel
angebracht, einer für die grossen Buchstaben, der andere für die Ziffern und
selteneren Satzzeichen. Die rotierende Bewegung wird, wie bei den meisten
Typenradmaschinen, durch Zahnrad bezw. Zahnstangenübersetzung bewirkt; das
Drücken der Umschaltetasten bewirkt ein Heben des Typencylinders in einem Rahmen, um
dessen horizontale Achse der Cylinder schwingt, wenn er den Typenabdruck
bewirkt. Die Einfärbung der Typen geschieht durch Farbröllchen, von denen
zwei vorgesehen sind. Auf den ersten Anblick erscheint die dreifache
Umschaltung äusserst kompliziert, und es ist auch nicht zu leugnen, dass
anfangs der Schreibende den Geist mehr anstrengen muss als bei anderen
Maschinen. Die mit der Maschine erzielte Schreibgeschwindigkeit beweist
aber, dass der Vorzug der leichteren Orientierung auf dem kleinen
Griffbrett, auf dem jede Hand, ohne wegrücken zu müssen, sämtliche ihr
zugewiesenen Tasten beherrscht, diesen anscheinenden Nachteil vollständig
wieder ausgleicht. Es verdient hervorgehoben zu werden, dass anlässlich
einer Konkurrenz auf dem letzten Berliner Blindenkongresse sich die
Königliche Blindenanstalt für die Victoria vor sieben anderen
konkurrierenden erstklassigen Maschinen entschieden hatte. In der That
ermöglicht die Victoria es wie keine andere Maschine, „blind zu
schreiben“. Die Schrift ist übrigens vollständig sichtbar. Die
Maschine wiegt nur 3 kg.
C. Maschinen von besonderer Konstruktion.
1. Maschine mit beständig
rotierendem Typenrad.
Textabbildung Bd. 313, S. 44
Fig. 28.Schreibmaschine von Platt.
Schreibmaschine von Thomas Platt. Die Konstruktion
dieser Schreibmaschine ist offenbar auf die bekannten telegraphischen
Typendruckapparate zurückzuführen, bei denen ebenfalls ein Typenrad beständig
rotiert und die Typen im Fluge zum Abdruck gelangen. Die Ausführung ist aber so
originell, dass sich wohl ein Eingehen auf die Maschine verlohnt, wenn sie auch
bisher zu praktischer Bedeutung noch nicht gelangt ist und wohl auch nicht
gelangen wird. In dem von einem Motor, einer Feder o. dgl. angetriebenen
Typenrade a (Fig.
28) sind drehbare Wellen e gelagert, welche
die Typen tragen, die nacheinander über die Papier walze g hinweggeführt werden. Jede Typenwelle e
ist mit einem Reibrade p und einem Arm q versehen, welch letzterer beim Niederdrücken
einer Taste l gegen einen entsprechenden Hebel n trifft und so weit mitgedreht wird, dass das
Reibrad mit einer festen Schiene k in Berührung
kommt und sich auf dieser abrollt. Hierbei trifft der Arm g auf eine an dem Papierschlitten angeordnete
Schiene h und nimmt durch Reibung die Schiene h mit und verschiebt dadurch den Papierschlitten um
ein der Type entsprechendes Stück, während dabei gleichzeitig der Abdruck der
Type auf der Papierwalze g bewirkt wird. Die
Typenwellen sind mit mehreren Typen versehen, von denen die eine oder die andere
dadurch in die Druckstellung gebracht wird, dass ein auf der Welle b des Typenrades a
verschiebbarer Kegel f in deren Längsrichtung
verschoben wird. Das Einfärben der Typen wird durch Farbröllchen bewirkt, die so
angeordnet sind, dass die Typen gegen sie treffen, wenn sie sich in
Arbeitsstellung drehen. Zur Herstellung des Zwischenraumes wird eine den
Typenwellen ähnliche Welle verwendet; die jedoch keine Type trägt. Nach der
Patentschrift soll die vorliegende Schreibmaschine ein ausserordentlich
schnelles Schreiben gestatten, weil das Schreiben und Vorrücken des
Papierschlittens gleichzeitig bewirkt wird und nicht von der Geschwindigkeit
abhängig ist, mit der die Typen nach dem Drucken in ihre Normalstellung
zurückkehren. Als besondere Vorzüge werden der Maschine noch nachgerühmt, dass
sie in ihrer Ausführung äusserst einfach und deshalb auch leicht auszubessern
sei, dass ferner ein Schiefstellen der Typen nicht möglich sei und dass zwei
oder mehr Typen gleichzeitig niedergedrückt werden könnten, ohne sich
gegenseitig zu behindern.
2. Gruppendruck-Schreibmaschinen.
Textabbildung Bd. 313, S. 44
Schreibmaschine von Brackelsberg.
Schreibmaschine von E. W. Brackelsberg. Mit dieser
Maschine soll es ermöglicht werden, so viel Buchstaben gleichzeitig zu
schreiben, als beide Hände gleichzeitig Tasten zu beherrschen vermögen. Man
schlägt dann auf der Maschine die Tasten, wie man auf dem Klavier Akkorde
greift, und es kommen diejenigen Buchstaben gleichzeitig nebeneinander zum
Abdruck, die auf den nebeneinander angeordneten Kolonnen der Tastenreihen
angeschlagen worden sind. Ein Blick auf das Tastbrett (Fig. 29a) der
Brackelsberg wird den Vorgang beim Schreiben veranschaulichen: Die Maschine hat
z.B. vier nebeneinander liegende dreireihige Einzeltastwerke h, h1, h2, h3, von denen das
erste die Interpunktionszeichen u.s.w., das zweite die grossen Buchstaben, das
dritte und vierte die kleinen Buchstaben umfasst. Jedem Einzeltastwerke
entspricht ein besonderes Typenradsegment, das auf seiner Peripherie so viel
Zeichen besitzt, als auf dem entsprechenden Einzeltastwerke Tasten vorhanden
sind (Fig. 29b).
Drückt man dann z.B. auf dem zweiten Brette I, auf dem dritten gleichzeitig c
und auf dem vierten h, so stellen sich die entsprechenden Typenradsegmente so
ein, dass auf einen einzigen Anschlag das Wort „Ich“ zum Abdruck kommt.
Um dies zu erreichen, ist die folgende Einrichtung getroffen: Die Tasten h sind in den beiden Platten i und i1 geführt, federn nach oben und treffen beim
Niederdrücken auf die Platten ff1 u.s.w., deren jedem Einzeltastwerke eine
entspricht. Diese Platten sitzen auf Hebeln ee1 u.s.w. auf, durch die vermittelst der Gelenke
cc1 u.s.w. der
entsprechend versetzten Hebel d bis d3 und der Achsen
b bis b3 die zugehörigen Typensegmente a bis a3 bewegt werden. Jede Taste hat einen fest
begrenzten Ausschlag, so dass ihr eine bestimmte Stellung des betreffenden
Tastenwerkes entspricht, bei welcher die der angeschlagenen Taste entsprechende
Type in Druckstellung steht. Beim Loslassen der Tasten schnellen die Segmente
durch Federdruck in die (gezeichnete) Ruhestellung zurück. Dass man weitere
Tastenwerke ausser den gezeichneten anordnen kann, liegt auf der Hand. Der
Abdruck der eingestellten Typen geschieht durch Hammeranschlag. Die Bewegung der
Schaltvorrichtung für den Papiervorschub, des Hammers, der Färbung u.s.w. wird
durch besondere Tasten bewirkt; die hierzu dienende Einrichtung ist jedoch in
der Patentschrift (100532) nicht beschrieben.
3. Typenstangenmaschinen.
1. Schreibkugel. Nach BurghagenDie
Schreibmaschine, Hamburg 1898, Verlag der Handelsakademie.
war die Schreibkugel des Kopenhagener Pastors Malling
Hansen die erste wirklich brauchbare Schreibmaschine. Die Typen waren
an geraden Stangen befestigt, die federnd in einer Kugelcalotte geführt waren.
Die oberen Enden der Typenstangen trugen die Tastenköpfe. Sämtliche Typenstangen
zeigten nach einem gemeinsamen Druckpunkte. Die Konstruktion war also die
denkbar einfachste. Das Papier war in einen Rahmen eingespannt, die Einfärbung
der Typen erfolgte durch ein Farbband.
Textabbildung Bd. 313, S. 45
Fig. 30.Maschine von Schade.
Textabbildung Bd. 313, S. 45
Zeigermaschine von Stauder.
2. Maschine von Schade in Steglitz. Bei dieser
Maschine ist die Idee der Schreibkugel wieder aufgenommen worden. Die
Typenstangen, deren eines Ende die Typen, deren anderes die Tastenköpfe trägt,
sind auf einer Kugelcalotteangeordnet; sämtliche Typenstangen, die wie bei der
Schreibkugel federnd gelagert sind, zeigen nach einem gemeinsamen Druckzentrum
(Fig. 30). Natürlich hat diese Maschine aber
die moderne Papierführung. Als besonderes Merkmal dieser Maschine sei
hervorgehoben, dass sie durch ihre eigentümliche Schaltung gestattet, die
Buchstaben in einer dem Buchdruck entsprechenden systematischen Anordnung zum
Abdruck zu bringen. Dazu wird die Schaltung des Papierwagens d mit den nach den Radien einer Kugel angeordneten
Typenstangen l durch eine Kugelschale p, durch welche die Typenstangen hindurchgehen,
eingeleitet. Die systematische Schaltung wird
dadurch erreicht, dass der Hub der Schaltplatte p
durch Hülsen q, die entsprechend der
Buchstabenbreite verschieden gross sind und die auf die Typenstangen
aufgeschoben werden, verschieden gross ausfällt.
4. Zeigermaschine mit
Tasten.
Bei den gewöhnlichen Zeigermaschinen, die bereits eingangs dieser Arbeit
gewürdigt worden sind, wird durch Einstellen eines Zeigers auf eine
Buchstabenplatte gleichzeitig eine Typenstange oder eine Typenplatte so
verschoben, dass sich der abzudruckende Buchstabe gerade vor dem Druckpunkte
befindet. Während die eine Hand den Buchstabenzeiger führt, bewegt die andere
Hand eine Druckvorrichtung.
Von diesem Prinzip ausgehend, ist auch die Zeigermaschine mit Tasten von E. Stauder in Zürich (Fig. 31) konstruiert
worden.
Bei dieser Maschine sind die Typen in mehreren Gruppen auf Rahmen b (b1b2b3b4...) angeordnet. Jedem Rahmen bezw. jeder
Buchstabengruppe ist eine Taste a1 bei acht Typengruppen also auch acht Tasten
1 bis 8 (Fig. 31a)
angeordnet. Um Umschaltungen gänzlich zu vermeiden, sind die schwingenden
Typenrahmen in einem gemeinsamen, in der Längsrichtung der Maschine durch den
Handgriff i verschiebbaren Typenwagen um die Achsen
c drehbar aufgehängt. Bei der Längsverschiebung
des Wagens bewegt dieser sich mit den Stegen g auf
Rollen h. Schlägt man nun beispielsweise die Taste
7, so wird der Rahmen in die Höhe geschleudert,
der die Buchstaben n, d, u, v, K, F, 0, 7 trägt. Zum Abdruck gelangt aber nur
ein einziger Buchstabe der Gruppe, nämlich der, auf den durch Längsverschiebung
des Wagens der Faden k eingeschaltet ist, in dem
gezeichneten Beispiele käme also der Buchstabe K zum Abdruck. In der übrigen
Konstruktion unterscheidet sich die Maschine nicht wesentlich von anderen
Typenhebelmaschinen und sei dieserhalb auf die Patentschrift Nr. 101149
verwiesen.
5. Stenographier-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 313, S. 45
Maschine von Hardy.
Maschine von Hardy in London. Diese Maschine weicht
völlig von allen bisher betrachteten Maschinen ab. Es gibt bei ihr weder eine
Zeilenschaltung noch ein Zurückführen des Wagens. Die Schrift ordnet sich
vielmehr auf schraubengangförmigen Linien auf dem Papier an, indem sich
gleichzeitig das Druckzentrum in entsprechender Weise verschiebt. Dazu trägt
jeder Typen träger b0 (Fig.
32a) eine ganze Zeile Typen b gleichen
Charakters. Ueber den Typen der Typenträger ist eine Welle d0 angeordnet, die
eine Reihe von Erhöhungen d trägt, die
schraubengangförmig in gleicher Steigung über den Umfang der Welle verteilt
sind. Bei jedem Anschlag einer Taste c findet
schrittweise eine Verlegung der Druckstelle in der Zeile statt, da immer eine neue
Anschlagfläche sich neben die zuletzt als Widerlager dienende legt, während
diese letztere gleichzeitig aus der Zeile heraustritt, so dass immer diejenige
Type der Reihe gedruckt wird, welche beim Anschlagen der zu dieser Reihe Tasten
gehörigen Taste gegen die Anschlagfläche schlägt. Das Schreiben geht somit vor
sich, ohne dass der Papierschlitten in der Querrichtung der Maschine bewegt zu
werden braucht. Da bei jedem Tasten anschlage das Papier in seiner Längsrichtung
um einen solchen Betrag vorgeschoben wird, dass nach Beendigung jeder Zeile das
Papier um einen Zeilenabstand vorwärts bewegt ist, kommt der erste Buchstabe der
neuen Zeile gerade um Zeilenentfernung von dem ersten der vorhergehenden zu
stehen.
Textabbildung Bd. 313, S. 46
Fig. 32d.Maschine von Hardy.
Die einzelnen Zeilen stehen infolgedessen natürlich nicht
rechtwinklig zu den Kanten des Papier es, es ist natürlich sehr einfach, durch
Schiefstellung der Papierwalze diesen Fehler zu eliminieren. Das Papier wird der
Maschine in Gestalt endloser Streifen zugeführt. Bei der hier dargestellten
Maschine sind sechs Typenhebel vorgesehen, die zunächst nur Punkte und Striche
drucken sollen; deshalb bestehen ihre Druckköpfe einfach aus Spitzen und
Schneiden (Fig.
32b). – Das Prinzip ist übrigens auch auf Maschinen zu übertragen, bei
denen die Typenhebel jede beliebige Type tragen können. – Die Typenhebel sind in
zwei Gruppen angeordnet, wobei die zu jeder Gruppe gehörenden Zinken in einem
solchen Winkel umgebogen sind, dass die von ihnen hervorgebrachten Zeichen in
einer Zeile erscheinen (Fig. 32c). Die drei Typenhebel der oberen Gruppe drucken ihre Typen
etwas höher als die unteren, so dass die Schrift zweizeilig erscheint. Die
Zinken jeder Gruppe greifen so zwischeneinander, dass auch alle drei Hebel einer
Gruppe gleichzeitig angeschlagen werden können. Man kann also nach Belieben jede
Anzahl Tasten, also in dem gezeichneten Beispiel sechs, auf einmal anschlagen
und somit, da jeder Taste eine bestimmte Type entspricht, eine grosse
Zusammenstellung von Zeichen hervorbringen, wobei als ein einzelnes Zeichen das
zu betrachten ist, was beim Anschlagen einer Taste auf der durch das Ambossfeld
d gebildeten Fläche erscheint. Die beiden
unteren Hebel besitzen je nur eine Taste (1, 2)
(Fig. 32d), die drei folgenden Hebel dagegen
besitzen je zwei Tasten (3, 4 und 5). Die Finger der Hand liegen beim Schreiben so,
dass beide Daumen auf der Taste 1, beide
Zeigefinger auf der Taste 1, je ein Mittelfinger
auf einer Taste 2, je ein Goldfinger auf einer
Taste 4 und je ein kleiner Finger auf einer Taste
5 sich befindet. Die Taste 6 ist nun so gestaltet und gelagert, dass sie, wie
dies bei Spatientasten der Schreibmaschinen gebräuchlich ist, von jedem Finger
erreicht werden kann, ohne die Hand oder einen anderen Finger als diesen zu
bewegen. Diese Taste 6 trägt aber auch eine Type;
diese Type hat bei Stenographiermaschinen die Gestalt eines oberen Striches;
wird diese Taste 6 allein angeschlagen, so bedeutet
dieser Strich eine Worttrennung; wird sie aber gleichzeitig mit einer oder
mehreren anderen Tasten angeschlagen, so erhält man ein ganz neues Zeichen. So
erzeugt z.B. die Taste 1 einen Strich in der
unteren Zeile und bedeutet „r“; schlägt man aber die Tasten 1 und 6 gleichzeitig
an, so erhält man zwei übereinander stehende Striche mit der Bedeutung
„c“; Taste 4 erzeugt einen Punkt oben
und bedeutet „t“; Taste 5 erzeugt zwei
Punkte unten und bedeutet „l“; Taste 4 und
5 gleichzeitig angeschlagen erzeugen somit drei
Punkte mit der Bedeutung „z“; Taste 4,
5 und 6 gleichzeitig angeschlagen erzeugen
einen Punkt und einen Strich oben und zwei Punkte unten mit der Bedeutung
„x“. Wie man sieht, lässt sich auf diese Weise eine ausserordentlich
grosse Zahl von Zeichen mit den primitivsten Mitteln und ausserordentlich rasch
drucken.