Titel: | Das Bremsen der Turbinen, speziell einiger von der Maschinenfabrik von J. M. Voith in Heidenheim ausgeführter Anlagen. |
Autor: | C. Schmitthenner |
Fundstelle: | Band 314, Jahrgang 1899, S. 2 |
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Das Bremsen der Turbinen, speziell einiger von
der Maschinenfabrik von J. M. Voith in Heidenheim ausgeführter Anlagen.
Von C.
Schmitthenner.
Das Bremsen der Turbinen, speziell einiger von der Maschinenfabrik
von J. M. Voith ausgeführter Anlagen.
In dem rastlosen Bestreben, den Bau von Turbinen immer mehr zu verbessern und zu
vervollkommnen, ist es der Maschinenfabrik von J. M.
Voith in Heidenheim gelungen, in den letzten 10 Jahren ganz hervorragende
Erfolge zu erzielen und den Turbinenbau auf eine ungeahnte Höhe zu bringen. Wie
bekannt, baut die Firma ausschliesslich Francis-Turbinen und nur für hohe Gefälle
Turbinen nach dem Girard-System.
Textabbildung Bd. 314, S. 1
Fig. 1.Francis-Turbine der Firma Wieland und Co.
Die Gefällgrenze, bis zu welcher hin noch vor 8 bis 10 Jahren Francis-Turbinen, also
Ueberdruckturbinen, verwendet wurden, war ziemlich niedrig; jetzt werden sie schon
mit Vorteil bis für 80 und 90 m Gefälle gebaut. Dass dadurch die Francis-Turbine
eine ganz besondere Bedeutung erlangt hat, liegt auf der Hand.
Ueber die verschiedenartigen Typen der. Voith'schen
Turbinen sowie über die vorzügliche Regulierfähigkeit ist bereits an anderer Stelle
ausführlich berichtet worden, dagegen sind die meines Wissens zuletzt
veröffentlichten Bremsergebnisse wesentlich überholt worden und sollen hier
einige neuere Turbinenbremsungen ausführlich behandelt werden.
Aus örtlichen Verhältnissen ist es in den seltensten Fällen möglich, bei
vertikalachsigen Turbinen an der Turbinenwelle selbst zu bremsen, sondern es muss
die Bremsscheibe auf die Vorgelegeweile aufgesetzt werden. Bei der nun notwendig
werdenden Berücksichtigung der Reibung der konischen Räder und der Vorgelegewelle
oder was sonst noch mitläuft, findet man jetzt noch in vielen Bremsberichten
entschieden zu hoch gegriffene Reibungskoeffizienten, bis zu \mu=\frac{1}{15}
beispielsweise für Lager, wodurch naturgemäss für die Turbine eine viel zu hohe
Nutzleistung sich herausrechnen lässt.
Bei modernen Transmissionen und vorzüglicher Ausführung sind die
Reibungskoeffizienten wesentlich geringer.
Francis-Turbine der Firma Wieland und Co. in Ulm.
Die Turbinen anläge der Firma Wieland und Co. ist in
Illerzell an der Hier gelegen.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen
die komplette Anlage, während vorläufig nur die Turbine I zur Aufstellung gelangt
ist.
Die Turbine ist konstruiert für
H = 2 m Nutzgefälle,
Q = 5,2 cbm Wasser,
n = 35,5 Umdrehungen pro Min.,
N = 109 .
Für
volle
Beaufschlagung
wurde
79%
Nutzeffekt,
„
¾
„
„
80%
„
„
½
„
„
76%
„
an der vertikalen Turbinenwelle seitens der Firma Voith garantiert.
Konische Räder mit einer Uebersetzung von 1 : 4 ins Schnelle treiben die
Vorgelegewelle an. Letztere trägt zum Betrieb einer Dynamo das
Riemenscheibenschwungrad von 3400 mm Durchmesser, 400 mm Breite und 2640 kg
Gewicht.
Textabbildung Bd. 314, S. 2
Fig. 2.Francis-Turbine der Firma Wieland und Co.
Es sei hier noch erwähnt, dass der Turbinenregulator in Verbindung mit dem Schwungrad
selbst bei plötzlichen starken Belastungsschwankungen eine ebenso präzise
Regulierung der Geschwindigkeit bewirkt, wie sie nur von vorzüglich regulierten
Dampfmaschinen aufgewiesen werden kann.
Während der Versuche war der Regulator natürlicherweise ausgeschaltet.
Die Turbine wurde am 27. August 1898 gebremst und es sollten durch die Versuche
sowohl die Maximalleistung als auch die Nutzeffekte bei verschiedener Beaufschlagung
festgestellt werden.
Ausgeführt wurde die Bremsung gemeinschaftlich von dem Betriebsingenieur Renz des Vöhringer Werkes, von Wieland und Co. und der Firma J. M.
Voith.
Seitens der Besteller waren noch zugegen Stadtrat Ph.
Wieland aus Ulm und Direktor Schimpf der Ulmer Elektrizitäts- und Wasserwerke.
Versuchseinrichtungen.
Bestimmung der effektiven Pferdestärken.
Die Bremseinrichtung zeigt Fig. 4. Neben dem
Schwungrad wurde die Bremsscheibe von 1250 mm Durchmesser und 320 mm Breite
aufgekeilt. Der Bremshebel drückte mit einer leicht beweglichen Rolle auf die
Dezimalwage, deren Tisch sich auf gleicher Höhe mit dem Wellenmittel befand.
Eine Veränderung der Bremshebellänge bei den Schwingungen der Bremse war somit
auf ein Minimum reduziert. Als Unterlage für die Druckrolle auf der Wage diente
ein gehobelter gusseiserner Schuh. Die Bremse war mit einer Vorrichtung
versehen, die eine ausserordentlich feine Regulierung des Anpressungsdruckes der
Bremsbacken und somit auch des Reibungsmomentes gestattete. Das eine Ende des
Bremsbandes hing am kurzen Hebelarm des schmiedeeisernen Hebels h, während die mit feinem Gewinde und Handrad
ausgestattete Regulierschraube s am langen Hebelarm
angriff. Das Regulieren der Bremse erforderte mittels dieser Vorrichtung
minimalsten Kraftaufwand, so dass die Fehlerquelle, hervorgerufen durch das
fortgesetzte Berühren der Bremse beim Regulieren, nach Möglichkeit beseitigt
war.
Bremshebellänge und toter Bremshebeldruck wurden sowohl vor als nach den
Versuchen bestimmt; erstere durch direkte Messung, letztere durch Abwägen
mittels der Wage, und die Mittelwerte allen Versuchen zu Grunde gelegt.
Der Mittellage der Bremse entspricht horizontale Lage des Bremsbalkens. Es wurde
dementsprechend die Brückenwage derartig aufgestellt, dass die auf den
Bremsbalken aufgesetzte Wasserwage einspielte.
Mittels Senkels wurde das Wellenmittel beiderseits auf den Bremsbalken senkrecht
nach oben übertragen, letzterer etwas angehoben und ein Dreikanteisen derart unterlegt, dass
der Bremsbalken nach dem Mittelriss auf einer Schneide seine Abstützung fand
(Fig. 5).
Nachdem das freie Ende des Bremsbalkens ebenfalls soweit unterlegt war, dass die
Wasserwage wiederum einspielte, konnte der Wagedruck bestimmt werden.
Textabbildung Bd. 314, S. 3
Fig. 3.Francis-Turbine der Firma Wieland und Co.
Das zur Kühlung der Bremse erforderliche Kühlwasser wurde mittels Handpumpe aus
dem Obergraben in ein hoch aufgestelltes Fass gepumpt und derart reguliert, dass
durch einen Ueberlauf stets etwas Wasser überfloss. Durch elastischen Schlauch,
der dem Spielen der Bremse keinerlei Widerstand entgegensetzte, floss das Wasser
der Bremse zu.
Infolge des Ueberlaufs wurde die Druckhöhe und damit auch der Wasserzulauf
konstant gehalten, was für ein ruhiges und genaues Arbeiten mit der Bremse
unbedingtes Erfordernis ist.
Es sei noch bemerkt, dass zwischen Bremse und Schwungrad eine Wand eingebaut war,
um zu verhindern, dass Spritzwasser auf die Innenseite des
Riemenscheibenschwungrades gelangen konnte und dadurch verzögernd auf dasselbe
gewirkt hätte.
Da die garantierten Nutzeffekte sich auf die Leistung der Turbine, gemessen an
der vertikalen Turbinenwelle, beziehen, während an der Vorgelegewelle gebremst
wurde, so ist die Reibungsarbeit der Vorgelegewelle, der konischen Räder und des
Schwungrades der Turbine gutzuschreiben und sollen die Beziehungen hierfür
zunächst ermittelt werden.
Die Arbeitsleistung der Turbine setzt sich zusammen aus:
1. den an der Bremse abgenommenen Pferdestärken = N1;
2. der Reibungsarbeit N2 welche durch das Eigengewicht der Vorgelegewelle, des konischen
Triebes, des Schwungrades und der Bremsscheibe verbraucht wird;
3. der Zahnreibungsarbeit N3;
4. der Reibungsarbeit N4, welche durch den Zahndruck in den Lagern der Vorgelegewelle und dem
Halslager der Turbinenwelle verursacht wird;
5. der Luftreibung N5 des Schwungrades.
Hierbei sind nicht in Rechnung gezogen: die Reibungsarbeit in den Lagern,
herrührend vom Eigengewicht des auf der Bremsscheibe lastenden Bremszaumes, und
die Reibungsarbeit in den Lagern, hervorgebracht durch den achsialen Seitenschub der
konischen Räder; dagegen wird aber auch die Entlastung der Vorgelegewellenlager
durch den Gegendruck der Dezimalwage der Einfachheit halber vernachlässigt. Der
Fehler, welcher durch Vernachlässigung der erstgenannten Reibungsarbeit
(Bremszaumgewicht) begangen wird, erhält seine Ausgleichung teilweise auch
dadurch, dass die unter 2. und 4. benannten Arbeiten für sich berechnet und
addiert, stets nach dem Parallelogramm der Kräfte zusammengesetzt werden. Die
Reibungsarbeit durch Spurzapfenreibung wurde der Turbine nicht
gutgeschrieben.
Textabbildung Bd. 314, S. 4
Fig. 4.Bremseinrichtung.
Mithin ist die gesamte von der Turbine entwickelte Arbeit in Pferdestärken
Nt
= N1 + N2 + N3 + N4 + N5.
Zu 1. Es bezeichne:
L die Länge des Bremshebels in
Meter; diese
wurde vor
den
Versuchen
bestimmt
zu
3,019 m
und nach
„
„
„
„
3,029 m
woraus sich eine mittlere Länge von
3,024 m
ergibt.
P den Wagedruck in Kilogramm nach Abzug des toten
Bremshebelgewichtes, das sich vor und nach der Bremsung zu 80 kg ergab.
n die minutliche Umdrehungszahl der
Vorgelegewelle.
Es ist
N_1=\frac{L\,.\,P\,.\,n}{716,2}\,
oder
N_1=\frac{3,024\,.\,P\,.\,n}{716,2}=0,00422\ \mbox{P}\,.\,\mbox{n}.
Zu 2. Es betrug:
das
Gewicht
der
Vorgelegewelle
512 kg
„
„
„
Bremsscheibe
943 kg
„
„
des
konischen Triebes
363 kg
„
„
„
Schwungrades
2640 kg
–––––––
zusammen G =
4458 kg
Textabbildung, Bd. 314, S. 4
Fig. 5.
Die drei Lagerzapfen der Vorgelege welle haben 120, 140 und 120 mm Durchmesser,
woraus sich der mittlere Zapfenreibungsdurchmesser zu d = 126 mm bestimmt.
Der Zapfenreibungskoeffizient kann für die im vorliegenden Fall verwendeten
Ringschmierlager mit beweglichen Weissmetallschalen zu \mu=\frac{1}{40} gesetzt
werden.
Es ergibt sich nun:
N_2=G\,\mu\,.\,\frac{d\,.\,\pi\,.\,n}{60\,.\,75}=\frac{4458\,.\,0,126\,.\,3,14\,.\,n}{40\,.\,60\,.\,75}
N2
= 0,01 . n .
Die genaue Berechnung der Reibung würde allerdings verlangen, dass die
einzelnen Lagerdrücke der in drei Lagern getragenen Welle berechnet und die
Reibungsverluste bestimmt würden. Nun sind die Durchmesser so wenig verschieden,
dass man, ohne einen merkbaren Fehler zu machen, sich die komplizierte Rechnung
ersparen kann.
Zu 3. Die konischen Zahnräder haben 2800 : 700 mm
äusseren Teilkreisdurchmesser.
144 : 36 Zähne,
61 mm Teilung,
300 mm Zahnbreite.
Die Zahnreibungsarbeit in Teilen der Nutzleistung berechnet sich nach Bach, Maschinenelemente, Gleichung 227, unter
Entnahme der diesbezüglichen Daten aus der Konstruktionszeichnung zu
N3= μ1 . 0,141(N1 + N2).
Der Zahnreibungskoeffizient μ1 werde in Anbetracht der genauen Herstellung
der Räder gesetzt zu
μ1
= 0,075,
somit
N3
= 0,075 . 0,141 = 0,0105(N1 + N2)
N3
∾ 0,01(N1 + N2).
Genau genommen dürfte zum Klammerausdruck noch die Luftreibungsarbeit N5 sowie die
Reibungsarbeit der Vorgelegewelle, hervorgerufen durch den Zahndruck,
hinzuaddiert werden.
Zu 4. Aus dem Zahndruck p auf die Lager folgt die Arbeit N4, welche sich aus zwei Teilen
zusammensetzt.
a) Die Reibungsarbeit in den Lagern der Vorgelegewelle beträgt
\frac{0,130\,.\,\pi\,.\,n}{60\,.\,75}\,.\,p\,.\,\mu,
wobei der Zapfendurchmesser von 0,130 mm als Mittel aus
den beiden beteiligten Wellenlagern genommen worden ist.
b) Die Reibungsarbeit im Turbinenhalslager (275 mm Durchmesser) ist
\frac{0,275\,.\,\pi\,.\,n}{60\,.\,75}\,.\,p\,.\,\mu,
somit
N_4=\frac{\pi\,.\,n\,.\,p\,.\,\mu}{60\,.\,75}\,\left(0,130+\frac{0,275}{4}\right).
Der Zahndruck p greift an dem mittleren
Treibraddurchmesser 0,627 m an und lässt sich aus der Gleichung
\frac{0,627\,.\,\pi\,.\,n\,.\,p}{60\,.\,75}=N_1+N_2+N_3
bestimmen. Mit Hilfe dessen berechnet sich
N4
= 0,00793 . (N1 +
N2 + N3)
oder
N4
= 0,00793 . 1,01(N1
+ N2)
= 0,00801(N1 + N2).
Zu 5. Für die Berechnung der Luftreibung fehlen
heute noch zuverlässige Unterlagen. Aus Versuchen an einem ähnlichen Schwungrad
könnte schätzungsweise gefolgert werden, dass für das vorliegende Schwungrad bei
einer mittleren Tourenzahl von 130 pro Minute die Luftreibung etwa 1,5 bis 1,8
beträgt. Da aber die gewonnenen Versuchsresultate vorläufig allein
dastehen und der Bestätigung bedürfen, so soll hier weiter nicht darauf
eingegangen werden und die Luftreibung für die mittlere Tourenzahl von 130
während der Versuche mit nur 0,8 in Rechnung gesetzt werden. Dieser
Wert dürfte jedenfalls eher zu niedrig als zu hoch gegriffen sein.
Es folgt jetzt:
Nt
= N1 + N2
+ 0,01(N1 + N2) + 0,00801(N1 + N2) + 0,8
Nt
= 1,01801(N1 + N2) +
0,8.
Bestimmung der absoluten Pferdestärken.
Gefällmessung.
Für die Messung des Gefälles wurde ein ⌶-Eisen des Rechenpodiums dicht vor der
Einlassfalle und ein ⌶-Eisen am Turbinenhaus dicht über dem Auslauf gegenseitig
einnivelliert und deren Höhenabstand zu 1,224 m ermittelt. Die jeweilige
Tieflage des Ober- und Unterwasserspiegels unter den ⌶-Eisen wurde mit h0 bezw. hu
bezeichnet, so dass sich das Nutzgefälle berechnete zu
H = 1,224 – h0
+ hu m.
Gemessen wurde im Stromstrich und zwar alle 2 Minuten, so dass man für die
ganze Zeit der Versuche eine fortlaufende Aufzeichnung des Nutzgefälles
erhielt.
Wassermessung.
Für die im Oberwassergerinne vorzunehmenden Wassermessungen wurde der im Besitz
der Firma J. M. Voith befindliche Woltmann'sche Flügel mit elektrischer Zeichengebung
nach je 50 Flügelumdrehungen verwendet. Die Gleichung für den Flügel heisst v = 0,03 + 0,226u,
worin
v die Wassergeschwindigkeit in m/sek.
u die sekundliche Umdrehungszahl
des Flügels
bedeutet.
Textabbildung Bd. 314, S. 5
Fig. 6.Messprofil.
Der Flügel wurde gleich nach der Bremsung von der hydrometrischen Prüfungsanstalt
an der Technischen Hochschule in München untersucht und die Konstante laut
Attest vom 1. Oktober 1898 als richtig befunden.
Das Messprofil (Fig. 6) hatte rechteckigen
Querschnitt, glatt cementierte Wände und befand sich in der Vertikalebene des
oben erwähnten ⌶-Eisens.
Im Mittel betrug die vertikale Entfernung der Kanalsohle von der genau
horizontalen Oberkante dieses ⌶-Eisens 2,038 m, so dass sich die jeweilige
Wassertiefe berechnete zu
2,038 – h0 m,
wobei h0 als Mittelwert der alle 2 Minuten gemachten
Beobachtungen des jeweiligen Versuches genommen wurde.
Die Seitenwände des Profils waren genau senkrecht und gerade und es betrug die
lichte Weite genau 3,300 m. Gemessen wurde die Wassergeschwindigkeit in den acht
Punkten I0, Iu, II0, IIu, III0, IIIu, IV0, IVu des
nach der Teichmann'schen Methode für 1,688 m
mittlere Wassertiefe eingeteilten Messprofiles.
Für jeden Punkt wurden die Beobachtungen für 250 Umdrehungen des Flügels
ausgedehnt, indem der Stand des Sekundenzeigers bei jedem nach je 50 Umdrehungen
ertönenden Glockenzeichen notiert wurde. Aus der Gleichmässigkeit der
Zeitintervalle konnte auf den gleichmässigen Gang des Flügels geschlossen
werden.
Es entstand so für jede Wassermessung eine kleine Tabelle, aus welcher in
bekannter Weise die mittlere Wassergeschwindigkeit vm berechnet wurde.
Es ist dann die Wassermenge
Q = 3,3(2,038 – h0) . vm
cbm/sek.
Für die Wassermessung mittels Woltmann'schen Flügels
hat man sich einen möglichst regelmässigen Kanal mit geometrisch einfachem
Querschnitt und glatten Wänden auszusuchen, in welchem sich die Wasserfäden
parallel und mit möglichst gleicher Geschwindigkeit bewegen.
Gewöhnlich bleibt einem da kein anderer Querschnitt als der oben ebenfalls
gewählte übrig und kann man da mitunter recht verschiedene
Wassergeschwindigkeiten, sogar negative, finden. Einmal übt die Turbine auf die
verschiedenen Wasserfäden verschiedene Saugwirkung aus, andererseits entsteht
bei den kurzen vorgebauten Pfeilern Kontraktion. Man hilft sich dadurch, dass
man den Pfeiler durch eine Bretterwand bis über den Rechen hinaus künstlich
verlängert.
Eine solche Gefahr bestand im vorliegenden Fall, wie aus den Wassermessungen
ersichtlich, nicht, so dass dieselben in keiner Weise ungünstig beeinflusst
wurden.
(Fortsetzung folgt.)