Titel: | Neuere Acetylenentwickler und Zubehör. |
Fundstelle: | Band 315, Jahrgang 1900, S. 399 |
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Neuere Acetylenentwickler und Zubehör.
(Fortsetzung von S. 269 d. Bd.)
Neuere Acetylenentwickler und Zubehör.
Der in Fig. 15 dargestellte Acetylenentwickler von J. J. Patterson bezweckt die Regulierung des Wasserzuflusses durch die Bewegung der Gasometerglocke. Zu diesem Zwecke ist zwischen dem Wasserbehälter
und dem Karbidbehälter ein weiterer Wasserbehälter eingeschaltet. Der Zufluss des Wassers wird durch das Steigen und Fallen
des Gasometers in der Weise geregelt, dass ein Hahn, welcher sich zwischen den beiden Behältern befindet, im Verhältnis zum
Steigen und Senken des Gasometers geöffnet bezw. geschlossen wird und dadurch eine bestimmte Menge von Wasser zu dem Calciumkarbid
zugelassen wird.
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Fig. 15.Acetylenentwickler von Patterson.
Demselben Zweck, d.h. der Regulierung des Wasserzuflusses dient der in Fig. 16 veranschaulichte Apparat. Ein Zuflussrohr a führt in eine erweiterte Kammer b, in welcher sich ein Schwimmer c befindet. Letzterer schliesst bei einem eintretenden Ueberdruck die Oeffnung des Wasserzuflussrohres b1, wodurch der normale Druck hergestellt wird. Ueber dem Schwimmer c befindet sich eine Kammer, nach welcher das Wasser durch ein Rohr d zufliesst und welche durch den Schwimmer mit b1 verbunden ist, um das Entweichen des Gases zu verhindern.
Der in Fig. 17 dargestellte, in Frankreich unter demNamen „Le portatif“ seit kurzem eingeführte Acetylenentwickler dient, wie aus dem Namen hervorgeht, zur Acetylenentwickelung an beliebigen Orten
und kann daher nach Belieben transportiert werden.
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Fig. 16.Wasserzuflussregler für Acetylenentwickler.
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Fig. 17.Transportabler Acetylenentwickler „Le portatif“.
In der Zeichnung ist a ein cylindrischer Wasserbehälter, in welchem sich die in besonderen Cylindern bb untergebrachten Karbidbehälter gg befinden, dd sind Rohre, welche das Acetylen nach dem Kondensator und Trockner f leiten, aus welchem es mittels eines Hahnes weitergeführt wird, i ist ein Entlastungshahn für den in f etwa entstehenden Ueberdruck und k der Hahn, bis zu dessen Oeffnung das Wasser in dem Wasserbehälter steigen darf. l ist schliesslich der Entleerungshahn für den Wasserbehälter.
Wie bereits gesagt, kann dieser Acetylenentwickler, bei welchem übrigens eine Ueberproduktion von Gas ausgeschlossen ist,
an beliebigen Stellen und in beliebigen Lokalen zum Gebrauch aufgestellt werden. Die einzelnen Karbidbehälter werden behufs
Gaserzeugung nacheinander durch Oeffnen der entsprechenden Hähne für den Wasserzufluss in Gebrauch genommen.
Der Acetylenentwickler von A. Forcher in Budapest, D. R. P. Nr. 107331, hat den Zweck, den Verschluss der mit dem Entwickler in unmittelbarer Verbindung stehenden
Wasser- und Gaszuleitungen oder Gasbehälter durch den Deckelverschluss des das Wasser zuführenden Gefässes herzustellen oder
zu unterbrechen.
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Fig. 18.Acetylenentwickler von Forcher.
In Fig. 18 ist q der Wasserbehälter, aus dem erst nach vollendetem Abschluss das Wasser in den Erzeuger
a und das Gas aus letzterem in die Leitung g strömen kann. Das zwangsweise Oeffnen und Schliessen der Gasleitung g und des Wasserhahnes r geschieht zu diesem Zweck dadurch, dass der um die Zapfen i des Hahnes drehbare Verschlussbügel e durch eine seiner Drehnaben mit dem Wirbel des Hahnes
f der Gasleitung g und durch seine andere Nabe mit dem Wirbel des Hahnes r der Wasserleitung fest verbunden ist.
E. Pestet in Crouy, Frankreich, verbindet bei seinem Azetylenentwickler, D. R. P. Nr. 107334, den Karbidbehälter nicht unmittelbar mit der Sammelglocke, sondern ordnet ihn in der Weise an, dass
der Behälter in das Wasser eintauchen und aus demselben heraussteigen kann, ohne dass der Gassammler an diesen Bewegungen
in deren ganzem Umfange teilnimmt.
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Fig. 19.Acetylenentwickler von Pestet.
Der Entwickler (Fig. 19) besteht aus zwei konzentrischen Behältern ii1, deren mittlerer mit einem Abzugshahn mit einem geneigten Boden und Abzugshahn zum Entfernen der Rückstände versehen ist.
Der Karbidkorb ist mittels Haken an einem Deckel befestigt, welcher von einer Stange c getragen wird. Eine Schnur k, an welcher die Stange c mit dem Korb aufgehängt ist, läuft über eine an dem Gassammler befestigten Träger sitzende Scheibe und trägt am anderen Ende
ein Gegengewicht, welches auf einem Auflager l aufruhen kann, das an dem äusseren feststehenden Behälter i befestigt ist. In letzteren taucht die Gassammlerglocke I ein, die mit der Glocke a des Erzeugers fest verbunden ist. Eine zwischen dem Korbe und der Glocke a befindliche Wand trennt die Behälter i und
i1von einander. Die leichte Bewegung des Karbidkorbes wird in folgender Weise bewerkstelligt: Auf dem Deckel d befindet sich ein enger aber hoher Behälter c, in welchem ein konzentrisches Rohr f angeordnet ist, das an beiden Enden offen ist, und durch welches die Stange c hindurchgeht. Auf dem Deckel des Karbidkorbes befindet sich ein Rohr g von der Breite, dass es zwischen f und c hineinpasst. Durch Einbringen von Wasser oder einer anderen Flüssigkeit entsteht ein hydraulischer Verschluss, durch welchen
eine leichte Bewegung des Korbes mit der Stange c erreicht wird. Das Rohr f ist unten mit einer durchbrochenen Platte verschlossen, um die Bewegung des Wassers zwischen f und g zu verzögern und starke Schwankungen zu verhindern. Durch ein Rohr h gelangt das Gas in den Gassammler.
Senken sich nun infolge Gasverbrauchs die Glocken a und
I, so gelangt das Gegengewicht auf das Auflager l und der Korb ist nicht mehr ausbalanciert, infolgedessen er abwärts geht und so lange in das Wasser taucht, bis das Gegengewicht
das Auflager verlässt. Sobald der Korb in das Wasser taucht, beginnt aber auch die Gasentwickelung, wodurch die ganze Vorrichtung
wieder steigt. Hierdurch wird das Gegengewicht von dem Auflager abgehoben, zieht den Korb aufwärts und die Gasentwickelung
hört wieder auf.
Bei Acetylenentwicklern, in denen das in getrennten, wendeltreppenförmig angeordneten Behältern untergebrachte Karbid nach
und nach vom Wasser erreicht wird, wurde durch die bei der Gasentwickelung auftretende Wärme das Wasser erwärmt und- das Karbid
von den entstehenden Dämpfen angegriffen, so dass eine starke Nachentwickelung eintrat; zweitens blieb wegen des Schäumens
und Sprudelns des Wassers bei der Gasentwickelung diese nicht auf die gerade angegriffene Abteilung beschränkt. Dieses verhütet
der
Acetylenentwickler von H. Berger in Berlin, D. R. P. Nr. 107575, folgendermassen:
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Fig. 20.Acetylenentwickler von Berger.
In Fig. 20 ist angenommen, dass der gesamte Entwickler durch zwei sich kreuzende Wände in vier Räume geteilt ist, in denen durch untere
Oeffnungen d das Wasser kommunizieren kann. Im Entwickler a befinden sich die Zwischenwände b; das Wasser tritt durch das Rohr c ein und überschwemmt den Karbidbehälter 1. Der nächste Behälter 2 wird durch Wasser nicht angegriffen, da das Wasser in dem durch die Scheidewand getrennten Teile vollkommen ruhig bleibt.
Dies wiederholt sich bei den folgenden Behältern. Man ist daher in den Stand gesetzt, den Höhenunterschied zwischen den einander
am nächsten liegenden Stufen der Treppe auf ein Minimum zu beschränken, wodurch in einem kleinen Raume eine Grösse Anzahl
von Behältern untergebracht werden kann.
Die Einfüllvorrichtung für Acetylenentwickler von F. Fickentscher in Zwickau, D. R. P. Nr. 107577, bildet eine Verbesserung der Einfüllvorrichtung nach dem D. R. P. Nr. 95990 und besteht
in der Ausbildung dieser Vorrichtung für mehrere nebeneinander liegende Karbidbehälter, die in einem durch einen Deckel geschlossenen
Raum untergebracht sind.
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Fig. 21.Einfüllvorrichtung für Acetylenentwickler von Fickentscher.
Die Einfüllvorrichtung (Fig. 21) ist mit mehreren durch Querwände getrennten Füllkasten cc1c2 . . . versehen, welche durch die gemeinsame Klappe
a, die um die Sperrscheibe g tragende Achse d drehbar ist, abgeschlossen werden. Für jeden Füllraum ist eine besondere Klappe b b1 . . . vorgesehen, von denen nur die erste b fest auf der unteren Sperrscheibenachse f sitzt, während die übrigen lose auf die Achse gesteckt sind. Hinter diesen losen Klappen sind die auf der Achse f befestigten Mitnehmer n1
n2 . . . angebracht, welche zum Wiederanheben der losen Klappen dienen. Da die Mitnehmer mit der Achse f fest verbunden sind, fallen sie zugleich mit der ersten Klappe nieder, d.h. wenn der Inhalt des ersten Kastens c in den Entwickelungsraum hinabfällt. Die übrigen Klappen sind dadurch von unten frei und werden nur noch durch die Klinken
ll1l2 . . . geschlossen gehalten, deren Auslösung auf irgend welche Weise erfolgen kann. Die Vorrichtung steht mit dem Gasbehälter
p in Verbindung und wird nach Bedarf von demselben bethätigt.
Das D. R. P. Nr. 104284 betrifft eine Acetylenlampe, bei welcher die Wasserzuführung zum Karbid durch den Druck des erzeugten
Gases dadurch selbstthätig geregelt wird, dass die Wasseroberfläche unter die dem Gasaustrittsrohr angebrachte Wassereinlassöffnung
herabgedrückt wird. Der Acetylenentwickler von Ch. Stewart Forbes in Schloss Newe (Schottland), D. R. P. Nr. 107780, bezweckt nun, die Wasserzuführung zum Karbid ausser durch den Druck des
erzeugten Gases auch durch die gegenseitige Einstellung der Zuführungsorgane zu regeln und die feinen Wasserzuführungsöffnungen
behufs Reinigung leicht zugänglich zu machen.
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Fig. 22.Acetylenentwickler von Forbes.
In Fig. 22 befindet sich auf dem Entwickler 12 ein tellerartiger Aufbau, auf welchem der Wasserbehälter sitzt. Mittels eines Metallrohres g sind Entwickler und Wasserbehälter miteinander verbunden. Die Wandung des Rohres ist in der halben Höhe kegelförmig ausgebaucht
und mit einer Tropfdüse 10 versehen. Auf der Ausbauchung ist der mit Bohrung
8 versehene Metallring 6 aufgeschliffen, radartig erweitert, auf dessen Umfang 61 der Behälter 4 befestigt ist, welcher sich auf dem Rohre 9 drehen kann. Es können dadurch die beiden Oeffnungen
8 und 81 gegeneinander eingestellt oder abgesperrt oder durch Abheben der Glocke die einzelnen Teile freigelegt werden. Zur richtigen
beiderseitigen Einstellung befindet sich auf dem Deckel der Glocke 4 eine Zeigereinrichtung. Je nachdem die Glocke im Sinne der Pfeile der Skala gedreht wird,werden auch die Oeffnungen 8 und 81 eingestellt oder geschlossen. In dem Ringkörper
6 befinden sich Durchbrechungen 7, in dem Deckel der Glocke ein Laufhahn 21 und im Wasserkasten zwei Hähne 3 und 22, durch deren oberen, welcher durch einen Schwimmer beeinflusst wird, der Wasserstand geregelt wird, während der untere zum
Entleeren des Kastens dient.
Nach Füllung des Entwickelungsraumes 12 mit Karbid und Schliessung desselben, wird der Kasten 1 mit Wasser gefüllt und der Lufthahn 21 geöffnet, worauf das Wasser im Behälter 4 ansteigt. Hierauf wird letzterer herumgedreht, bis die Oeffnungen 8 im Ringkörper und
81 der Düse 10 aufeinander treffen, worauf das Wasser durch die Düse 10 tropfenweise auf das Karbid in 12 fällt und Acetylen entwickelt wird. Dieses steigt durch 9 nach 4 und von da durch die Leitung 17 zur Lampe oder Gassammler. Durch Drehen des Behälters 4 kann der Zufluss des Wassers und dadurch die Gasentwickelung nach Wunsch geregelt werden. Steigert sich aber der Gasdruck,
so wird der Wasserspiegel im Behälter 4 niedergedrückt, bis er unterhalb der Oeffnung 8 in den Ringkörper 6 gelangt, wodurch die Gasbildung so lange eingeschränkt wird, bis der normale Druck wieder eintritt.
Es wird jetzt die grösste Anstrengung entwickelt, um das Acetylengas bezw. die dazu notwendigen Apparate so praktisch wie
möglich zu machen und dabei auch möglichst jede Gefahr auszuschliessen. Das Bestreben geht zum meisten dahin, Explosionen,
welche in letzter Zeit verschiedentlich vorgekommen sind, möglichst zu verhindern. Diesen Zweck verfolgt der Acetylenentwickler von O. Böttcher in Charlottenburg, D. R. P. Nr. 107782.
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Fig. 23.Acetylenentwickler von Böttcher.
Den Boden des völlig von Wasser umgebenen Karbidbehälters b (Fig. 23), welch letzterer der Höhe nach mit dem verstellbaren Gasrohr a verstellbar ist, befindet sich ein Ventil mit einer aus dem Boden von b hervortretenden Stange d, welches oben für den Eintritt des Wassers eine feine, oberhalb des Karbids befindliche Oeffnung m besitzt. Das Ventil wird durch die Verstellung des Behälters b bethätigt und der Wasserzufluss in dem Behälter bezw. die Acetylenentwickelung geregelt. Das hier entwickelte Gas tritt durch
das Rohr a zur Gebrauchsstelle. Durch vollständige Hebung des Behälters schliesst sich das Ventil und die Gasentwickelung hört auf.
Die Verstellung des Behälters wird mittels am Rohre a angebrachter, über dem Wasserbehälter c befindlicher Einstellvorrichtung bewerkstelligt. Die ganze Handhabung erklärt sich leicht aus der nebenstehenden Zeichnung.
(Fortsetzung folgt.)