Titel: | Der Holländer und seine Theorie. |
Autor: | K. Ereky |
Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 236 |
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Der Holländer und seine Theorie.
Von Ingenieur K. Ereky in
Wien.
Der Holländer und seine Theorie.
Die Zerkleinerungsmaschinen werden noch immer nach den praktischen Erfahrungen
konstruiert, weil die Erscheinungen, welche zwischen den arbeitenden Maschinenteilen
zu Tage treten, mathematisch noch nicht aufgeklärt sind. Die Vorgänge beim
mechanischen Aufbereiten der Metalle, was streng genommen auch einer Zerkleinerung
gleich kommt, sind auch noch nicht mathematisch klargestellt, jedoch haben wir nach
Kick und Rejtö's
TheorieRejtö, Die innere Reibung der festen Körper,Leipzig 1897. von der „Inneren Reibung“ einen Leitfaden
zur Erklärung derselben. Die eigentliche Zerkleinerungsarbeit wurde durch diese
Theorie noch nicht erklärt, weil die Materialien auf einmal durch mehrere
Festigkeitskräfte in Anspruch genommen werden, und obige Theorie nur über einfache
Beanspruchungen handelt. In dem Holländer, welcher eine der wichtigsten Maschinen
der Papierfabrikation ist, treten auch mehrere Festigkeitskräfte zu gleicher Zeit
auf.
Der Holländer besteht der Hauptsache nach aus einer Wanne, welche in der Mitte durch
eine Wand in zwei Teile geteilt wird. In einem dieser Teile rotiert die Messerwalze,
unter welcher sich eine kropfförmige Erhöhung der Wanne mit eingebautem Grundwerk
befindet. Diese Teile werden, wie oben erwähnt, nach der Erfahrung eventuell nach
der Stoffbewegung gebaut, so dass die eigentliche Holländerarbeit, die Zerfaserung,
lediglich von der Geschicklichkeit des Arbeiters abhängt.
Bei der Konstruktion eines praktisch brauchbaren Holländers hat man das Umtreiben, den Umlauf und die Zerfaserimg des Stoffes zu ermitteln; dies soll in der nachstehenden
Betrachtung durchgeführt werden.
I. Das Umtreiben des Stoffes.
Werden die Hadern in den Holländer eingetragen, so erfasst die Messerwalze dieselben
und führt sie über den Kropf durch das Grundwerk, wobei diese zerfasert und bei den
späteren Durchgängen durch die Walzenschienen nicht mehr ergriffen werden können;
davon ist die Folge, dass die Messerwalze nicht anders als ein Schöpfrad arbeiten
kann. Nehmen wir an, dass dieses Schöpfrad die Dimensionen besitzt (Fig. 1): 1000 mm
Durchmesser, 900 mm Länge, 20 Zellen und 150 Touren pro Minute macht. Eine Zelle (60
mm breit, 50 mm tief mit einem Inhalt von 3 1) schiebt 3 kg Stoff weiter, also 20
Zellen bei 150 Touren 9000 kg. Wenn der Holländerinhalt 3000 l wäre, so würde der
Stoff in der Minute dreimal in der Wanne herumlaufen, thatsächlich läuft derselbe
aber in 2 Minuten nur einmal herum.
Bei 150 Touren ist nämlich erstens die Nacheinanderfolge der Zellen so rasch, dass
die breiartige Masse nicht Zeit genug findet, dieselben auszufüllen, zweitens wird
der Stoff durch die Zentrifugalkraft zurückgedrängt (Fig. 2). Je grösser die
Tourenzahl ist, desto weniger Zeit hat der Stoff, die Zellen auszufüllen, und desto
mehr wird das Material (welches sich schon in den Zellen befindet)
herausgeschleudert, bevor noch die Messer das Grundwerk passiert haben. Es ist daher
leicht einzusehen, dass man mitder Vergrösserung der Tourenzahl dem Stoff
absolut keine raschere Fortbewegung geben kann. Hätte die Walze keinen anderen
Zweck, als den Stoff mit der thatsächlichen Geschwindigkeit herumzutreiben, so wären
nur 25 Umdrehungen pro Minute genügend, jedoch wegen der rascheren Zerfaserung ist
die hohe Tourenzahl notwendig.
Bei dem Umtreiben des Stoffes kommen drei Kräfte zur Geltung: die Umfangskraft UDie Gleichung
α ist gültig nur in dem Falle t = 0. Statt dieser Gleichung können wir aber
auch eine Gleichung aus der Hydraulik verwenden:U=4\,\frac{v^2}{2\,g}\,f\,\gamma,wo ν = rω, f die
geschlagene Stoffoberfläche, γ das Gewicht des
Stoffes pro Volumeneinheit., die Zentrifugalkraft C, und das Gewicht des Stoffes G. Diese Kräfte werden nach folgenden Gleichungen bestimmt (Fig. 3):
\alpha)\ U=\frac{\omega\,r\,m}{t} β) C = ω2rm
γ) G = mg,
worin bedeuten: ω
Winkelgeschwindigkeit, r Radius der Walze, t die Zeit, welche der Stoff braucht, um die
Umfangsgeschwindigkeit der Walze zu erreichen, m die
Masse des Stoffes pro Zelle, g die Beschleunigung 9,81
m.
Wenn der Reibungskoeffizient zwischen der Wanne und dem Stoff f ist, da wird die Reibung R durch das
Gewicht und der Zentrifugalkraft des Stoffes
δ) R = f(G + C)
sein.
Aus der Gleichung δ folgt, dass durch eine grössere
Tourzenzahl der Walze eine grössere Reibung entsteht, wodurch das Umtreiben des
Stoffes eine dritte Verzögerung erfährt. Diese drei störenden Faktoren, welche
Funktionen der Zentrifugalkraft sind, geben dem Schöpfrad einen sehr geringen
Wirkungsgrad, welcher um so geringer wird, je grösser die Tourenzahl der Messerwalze
ist. Nach den Erfahrungen braucht ein Holländer (Fig. 4) allein zum
Umtreiben des Stoffes 6 PS, bis die wirkliche Arbeit 0,6\,\frac{3000}{120\mbox{ Sek.}}=15^{\mbox{mkg}}/_{\mbox{Sek.}} zu stände kommt.
6 PS = 450 kgm
\eta=\frac{15}{450}=0,03, d.h. 3%
Das Umtreiben wird also unökonomisch geleistet, was darin seinen Grund hat, dass der
Kropf zu weit von der Walze absteht, und diese nicht als Schöpfrad arbeiten kann.
Die Entfernung ist aber bei weitem nicht günstig zur Ausnutzung der
Zentrifugalkraft, weil dieselbe wegen der Vergrösserung der Reibung nur störend
wirkt. Diese störende Wirkung der Zentrifugalkraft kann vernichtet werden, und
besteht unsere Aufgabe darin, dieselbe so aufzuheben, dass der Wirkungsgrad des
Holländers sich besser stellt. Die mechanischen Verhältnisse sind die folgenden
(Fig. 5).
Ein gleichförmig rotierender Stab treibt einen materiellen Punkt vor sich hin. Der
materielle Punkt hat zwei Geschwindigkeiten: die eine ist die Umfangsgeschwindigkeit
v, die andere ist die in der Richtung des Radius
auftretende Geschwindigkeit u mit der Beschleunigung
γ.
\gamma=\frac{d\,u}{d\,t}=\frac{v^2}{r}=r\,\omega^2 . . . . . 1)
worin ω die Winkelgeschwindigkeit
ist.
Nachdem
u=\frac{d\,r}{d\,t}
ist, besteht die Gleichung
u\,\frac{d\,u}{d\,t}=r\,\omega^2\,\frac{d\,r}{d\,t},
durch Integration erhalten wir
u2= r2ω2 + C und rω2 = v
u2 –
u12 = v2 – v12 . . . . . . .
. . . . 2)
Textabbildung Bd. 316, S. 236
Wenn der veränderliche (Gleichung 2) Wert u2 sein wird, entsteht die Gleichung
u2 –
u12 = v2 – v12 . . . . . . .
. . . . 3)
Die absolute Geschwindigkeit, mit welcher der materielle Punkt den Stab verlässt, ist
(Fig. 5)
U2 =
v22 + u22
und tg\,\delta_2=\frac{u_2}{v_2}=\frac{1}{v_2}\,\sqrt{{u_1}^2+{v_2}^2-{v_1}^2}.
Die Richtung, in welcher der materielle Punkt den Stab verlässt, bildet immer einen
bestimmten Winkel mit der Tangente des grössten Kreises.
Denken wir uns, es wäre der Stab eine Walzenschiene, und die darauf befindlichen
Stoffteilchen die materiellen Punkte, so würden diese Stoffteile die Schienen unter
δ2 Winkel
verlassen. Wir müssen jetzt die absolute Bahn dieser Stoffteile in der Funktion des
grössten Kreises, den die Schienen beschreiben, suchen. Diese Bahn muss
derneuen Kropfform entsprechen, deren Polargleichung aus der folgenden
Differentialgleichung zweiter Ordnung abgeleitet wird:
\frac{d\,r^2}{d\,b^2}-r=0 . . . . . . . 4)
wo b Kreisbogen bedeutet.
Nach der Differentialgleichungstheorie ist
r = Cexb . . . . . . . . . . . 5)
und nach Gleichung 4
Cexb (k2 – 1) = 0 . . . . . . . . . . . 6)
Wenn x = ±1, so sind
r = Aeb
. . . . . . . . . . . 7)
r = Be-b . . . . . . . . . . .8)
partielle Integrale, die der Gleichung 4 Genüge leisten. Das
allgemeine Integral der Gleichung 4 ist also
r = Aeb+ Be-b . . . . . . . . . . .9)
\frac{d^2\,r}{d\,b^2}-r={A_e}^b-{B_e}^{-b}-({A_e}^b+{B_e}^{-b})=0 10)
Es handelt sich nun darum, den Wert der beiden Konstanten A und B zu ermitteln. Ist das Messer der
Walze (Fig. 6) in der
Entfernung R1 schon
frei, so ist nach Gleichung 9
r = R1= A + B . . . . . . . . . . . 11)
weil b = 0.
Weil db = ωdt (wo ω Winkelgeschwindigkeit) ist und u=\frac{d\,r}{d\,t}=\frac{d\,r}{d\,b}\,\omega, besteht
die Gleichung
\frac{u}{\omega}={A_e}^b-{B_e}^{-b} . . . . . 12)
Wenn die relative Geschwindigkeit u1 = u bei r = R1 und b = 0, da ist
\frac{u_1}{\omega}=A-B . . . . . . .13)
Aus 11 und 13 folgt
A=\frac{1}{2}\,\left(R_1+\frac{u_1}{\omega}\right)
B=\frac{1}{2}\,\left(R_1-\frac{u_1}{\omega}\right),
diese Werte in Gleichung 9 substituiert, ergibt sich die
Polargleichung der absoluten Bahn der beweglichen Punkte
r=\frac{1}{2}\,\left(R_1+\frac{u_1}{\omega}\right)\,e^b+\frac{1}{2}\,\left(R_1-\frac{u_1}{\omega}\right)\,e^{-b} 14)
Bei dem Holländer u1 =
0, geht also die Gleichung 14 über in
r=\frac{R_1}{2}\,(e^b+e^{-b}) . . . . . 15)
Die 15. Gleichung wird durch eine logarithmische Spirale
dargestellt, welche, wie die Gleichung 15 zeigt, von der Winkelgeschwindigkeit
unabhängig ist, was nach G. Hofmann's BehauptungC. Hofmann, Praktisches
Handbuch der Papierfabrikation, Berlin. Bd. 1 S. 97.,
„dass der Raum zwischen den Schienen und dem Sattel sich um so mehr nach oben
zu erweitern soll, je rascher die Walze umläuft, je stärker sie also durch
Zentrifugalkraft wirkt, und dass er um so enger gehalten werden muss, je
langsamer die Walze umläuft, je mehr sie also durch Schöpfen wirkt,“
unrichtig ist, weil die Stoffteile unabhängig von der Umfangsgeschwindigkeit der
Walze immer denselben Weg beschreiben. Die logarithmische Spirale (Fig. 7) kann zum Kropf
passend sein; bauen wir solch einen Kropf, so wird der Holländer ökonomischer
arbeiten.
Das Umtreiben des Stoffes mit der Messerwalze erfordert, wie wir gesehen haben, einen
grossen Kraftaufwand, es haben daher einzelne Fabriken neue Holländer gebaut, bei
welchen das Umtreiben nicht die Messerwalze bewirkt, sondern spezielle
Konstruktionen. Solche Holländer sind bereits in Verwendung, können aber die älteren
Holländer nicht ganz verdrängen, aus einem Grunde, der später erwähnt wird. Bei
diesen Holländern wird der Stoff durch separate Schöpfräder, Transportschnecken,
Turbinen u.a.m. umgetrieben.
II. Der Umlauf des Stoffes.
In dem Holländer bleibt der Stoff bei den Krümmungen stehen, was eine Folge der
inneren Reibung des Stoffes ist, die durch die verschiedenen Zentrifugalkräfte der
bewegenden Stoffschichten auftritt. Um diesen Fehler zu vermeiden, müssen wir den
Trog so konstruieren, dass die Wand dort eine kleinere oder grössere Krümmung
erhält. Fig. 8 lässt
drei verschiedene Konstruktionen erkennen.
a) 2r1= b,
worin b die lichte Weite der
Wanne ist.
Diese Konstruktion hat den oben erwähnten Fehler.
b) 2r2
> b,
c) r4
> r3 und r3 + r4 ≧ b.
Diese zwei letzteren Konstruktionen sind fehlerfrei.
Die Messerwalze gibt dem Stoff eine gleichförmige Bewegung, dennoch wird derselbe an
der Scheidewand öfter über das Grundwerk gezogen, als gegen die äussere Wand zu,
weil der Stoff an der Scheidewand einen viel kleineren Weg zurückzulegen hat, als an
der äusseren (Fig. 9).
Dieser schräge Zug des Stoffes über das Grundwerk gibt verschiedene Faserlängen,
welche durch die Manipulation des Arbeiters mit dem Rührscheit möglichst
ausgeglichen werden sollen. Um die Arbeit des Holländermüllers zu ersparen, wurden
Holländer gebaut, bei denen der schräge Zug über das Grundwerk weggelassen ist. Bei
den horizontalen Wannen wird dem schrägen Zug dadurch entgegengetreten, dass man die
Grundwerkmesser schräg einbaut (Fig. 10). Denselben
Zweck haben einzelne Patente durch spezielle Messerwalzen (Fig. 11a und b) und durch
automatische Rührscheite erreicht. Die automatischen Rührscheite heben den ganzen
schrägen Zug auf, wennsie gleichzeitig den Stoff weiter befördern. Endlich baut
man Holländerwannen, bei denen der schräge Zug des Stoffes ganz ausgeschlossen ist,
nachdem sich das Material in vertikaler Ebene fortbewegt.
Aus dem Vorerwähnten erkennt man, dass sich die neuesten Patente auf
Holländerkonstruktionen um die mechanische Bewegung des Stoffes gruppieren. An den
seit dem Jahre 1718 (wo der Holländer zum erstenmal praktisch benützt wurde)
gebauten Holländern sind für die mechanischen Bewegungen des Stoffes Verbesserungen
zu verzeichnen. Im Prinzip der Zerfaserung sind aber die Holländer ganz gleich, wie
die ersten des 18. Jahrhunderts warenIn der
neuesten Zeit sind es Ganzzeugholländer, welche nicht nach den
Stoffbewegungen gebaut sind, diese sind die Zentrifugalholländer. In der
Praxis findet man schon solche Maschinen in Anwendung, aber nicht wie
Zerfaserungsmaschinen, sondern nur Bürstmaschinen, welche den Stoff
ausstrecken sollen. (Kingsland's
Plattenstoffmühle, Jordan und Eustices'
Kegelstoffmühle, Gould's Kugelstoffmühle,
Cylindrische Stoffmühle u.s.w.). Die Zerfaserung des Stoffes ist
bis heute mathematisch unerklärt geblieben, aus welchem Grunde im nachstehenden die
Zerfaserungserscheinungen im allgemeinen untersucht werden sollen.
III. Die Zerfaserung des Stoffes.
Wird ein Gewebe zerfasert, so geschieht dies nur in der Weise, dass die Fasern durch
zwei entgegengesetzte Kräfte auseinander gezogen werden. Dass die Zerfaserungsarbeit
nach Experimenten bestimmt wurde, ist mir nicht bekannt, und das Verfahren, nach
welchem die Zerreissungsarbeit berechnet worden ist, hat nur Annäherungswerte
ergeben. Die Zerreissungsarbeit wurde immer nach dem Proportionalitätsgesetze von
Kick berechnet, d.h. es wurde ein Gewebe vom
Gewichte g1g mit a1 mkg Arbeit zerrissen; so wurde dann gerechnet,
dass 1000 g von demselben Gewebe nach dem Proportionalitätsgesetz A Arbeit benötigt
a1 :
A = g1 : 1000
A=a_1\,\left(\frac{1000}{g_1}\right).
Auf diese Art und Weise hat man für A die folgenden
Resultate erhalten:
die Flachs- und Hanfgewebe brauchen nach der Feinheit 80 ~ 600 mkg
Arbeit zur Zerreissung von 1 kg,
Jutegewebe 80 ~ 200 mkg,
Baumwollgewebe 80 ~ 600 mkgProf.
Rejtö in Budapest hat diesen
Gütigkeitskoeffizienten für verschiedene Gewebe experimentell
bestimmt..
Diese Resultate geben keine absoluten Werte von der Grosse der Zerreissungsarbeit und
sind massgebend nur in dem Falle, wenn wir aus den verschiedenen Geweben immer
gleich grosse Stücke zerreissen und dann nach dem Proportionalitätsgesetze auf 1 kg
Gewebe beziehen. Aus diesen erhaltenen Arbeitswerten erkennen wir, welches Gewebe
dauerhafter ist; wenn wir aber z.B. aus einer Leinwand ein grösseres und aus einem
Wollgewebe ein kleineres Stück zerreissen und nach dem Proportionalitätsgesetze
diese Werte berechnen, so sind die Resultate zwischen der Qualität der zwei
verschiedenen Gewebe keine Verhältniszahlen. Wenn wir aus demselben Gewebe statt g1
g von f1 cm2 Oberfläche,
gx g von
fx cm2 Oberfläche zerreissen, brauchen wir eine ax Arbeit,
welche nach dem Proportionalitätsgesetze
ax : a1
= gx : g1
wäre, d.h.
A=a_1\,\left(\frac{1000}{g_1}\right)=a_x\,\left(\frac{1000}{g_x}\right).
Diese Gleichung ist aber unrichtig, wenn fx < f1 ist und besteht die folgende Ungleichung (Fig. 12a):
Wenn
f1 >
fx
a_1\,\left(\frac{1000}{g_1}\right)\,<\,a_x\,\left(\frac{1000}{g_x}\right).
Einzelne Versuche wurden schon durchgeführt, welche diese Ungleichung unterstützen.
Verschieden grosse Stücke von einem Flachsgewebe (welches ausgekocht wurde und pro Quadratmeter 150 g
wog) wurden zerrissen (Fig.
12b). Bei drei Stücken von ein und derselben Breite (b), jedoch von verschiedenen Längen (l), und zwar 5, 10 und 15 mm, haben wir folgende
Resultate erhalten:
bei l = 5 mm war die
Zerreissungsarbeit 0,006 mkg
und pro Kilogramm 200,0 mkg,
bei l = 10 mm war die
Zerreissungsarbeit 0,0049 mkg
und pro Kilogramm 81,0 mkg,
bei l = 15 mm war die
Zerreissungsarbeit 0,00451 mkg
und pro Kilogramm 50,1 mkg.
Diese Zahlenwerte zeigen, dass die Zerreissungsarbeit nicht direkt proportional dem
Gewichte des Gewebes ist, sondern je grösser, eventuell schwerer das Gewebe ist,
desto kleiner ist die Zerreissungsarbeit. Die Experimente nach dieser Richtung hin
sind noch nicht genau durchgeführt, demzufolge wir auch kein Arbeitsdiagramm als
eine Funktion des Gewichtes aufzeichnen können. Weil bei der Zerreissung nur die
Fasernreibung überwunden werden muss, macht die Zugkraft die Reibung zwischen den
einzelnen Fasern bei den kürzeren Fasernlängen grösser, als bei den längeren. Es
wäre zu weitführend, den mechanischen Beweis dieser Behauptung und die Erklärung der
Raumkurve, welche eine Grenze des Zerreissungsdiagrammes bildet, durchzuführen.
Da die Zerreissung des Gewebes nur durch Zugkraft gescheiten
kann, welche durch verschiedene Methoden hervorgerufen wird und, nachdem
wir gesehen haben, dass die Zerreissungsarbeit desto grösser ist, je kleiner die
Hadernstücke sind, können wir zur Besprechung der einzelnen Zerfaserungsmethoden
übergehen.
In den Zerfaserungsmaschinen wirken aktive, passive und
innere Zerreissungskräfte; je nachdem unterscheiden
wir verschiedene Zerfaserungsarten und Maschinen, deren Einteilung ich wie folgt
zusammengestellt habe.
A. Zerfaserung durch zwei aktive Kräfte.
1. Zwei in entgegengesetzter Richtung sich bewegende Nadelsysteme werden in das
Gewebe eingestochen (Fig.
13) und dadurch wird dasselbe in seine Fasern zerlegt. Nach diesem
Prinzipe ist die Wolfmaschine (Fig. 14) und die
Krempelmaschine konstruiert. Obwohl diese Zerfaserungsart die ökonomischeste ist,
wird dieselbe in der Papierfabrikation nicht verwendet, weil der Wolf sehr grob
arbeitet und viele Fasern zerrissen werden; die Krempelmaschine dagegen arbeitet
sehr fein und kann nur als Ordnungsmaschine ausgenutzt werden. Der grösste Nachteil
dieser Zerfaserungsmaschinen besteht demnach darin, dass die wirkenden Kräfte nicht
regulierbar sind, was bei der Aufbereitung des Stoffes das wichtigste ist.
2. Eine Nadel (oder ein Armsystem) arbeitet als aktive Kraft, die andere ist durch
die Trägheit des Gewebes ersetzt und kommt auch als aktive Kraft zur Geltung. Solche
Maschinen sind im allgemeinen die Auflockerungsmaschinen, in welchen die einzelnen
Faserbündeln herumfliegen und wo zwischen a) die Nadeln auf die Mitte derselben
schlagen (Fig. 15a),
wodurch die äussere Partie des Bündels durch die Durchbiegung auf Zug beansprucht
wird; b) die Nadelspitzen stechen sich in das Bündel ein und reissen somit einzelne
Fasern herausDie Weberdistel (als
Zerfaserungsmaschine) kann dahier auch eingeteilt werden. (Fig. 15b); c) die
Nadeln schlagen (Fig.
15c) einzelne Fasern los. Weil die Trägheit des Gewebes daher als eine
aktive Kraft gegen die Fasernreibung arbeitet, ist es in unserem Interesse gelegen,
die wirkende Trägheit grösser und die störende Reibung kleiner zu machen. Dieser
Zweck wird erreicht, wenn man die Fasern befeuchtet.
Der Holländer als Auflockerungsmaschine arbeitet nach Fig. 15a und c. Zur Förderung seiner
Auflockerungsarbeit macht man aus den Hadern durch Mengen mit Wasser sogen. Stoff,
wodurch die Trägheit der Hadern grösser, die Reibung der Fasern kleiner wird. Bei
der Behandlung des Stoffumtreibens wurde erwähnt, dass der Stoff wegen der raschen
Nacheinanderfolge der Zellen nicht Zeit genug findet, diese auszufüllen. Der Stoff
steht also vor denWalzenschienen und wird durch das Schlagen aufgelockertDer Stoff wird in seinem Lauf durch die Reibung
in dem Grundwerke gehemmt, was für die Auflockerung günstig ist. Die Reibung
ist aber eine passive Kraft, weshalb über diese Verhältnisse später die Rede
sein soll..
Die Kraft, mit welcher die Messerwalze auf die Hadern schlägt, darf weder zu klein,
noch zu gross sein, weil im ersten Falle die Hadern ohne Auflockerung umgetrieben,
im zweiten Falle dagegen die elementaren Fasern auch zerschlagen werden. Die
Kraftverhältnisse bei der Auflockerung wurden weder experimentell, noch theoretisch
festgestellt, deshalb habe ich diese Verhältnisse in nachstehendem Beispiel auf
mathematischem Wege untersucht. Wenn wir auf einen Faden, der an den Punkten A und B befestigt ist
(Fig. 16), mit
einem Stock schlagen, so besteht die Gleichgewichtsbedingung
P=\frac{S}{2\,cos\,\frac{\alpha}{2}},
wo P die Reaktionskraft ist.
Wenn
\frac{\alpha}{2}=0\ \ P=\frac{S}{2}
\frac{\alpha}{2}=45^{\circ}\ \ P=\frac{S}{\sqrt{2}}
\frac{\alpha}{2}=90^{\circ}\ \ P=\frac{S}{0}=\infty.
Wenn der Schlag sehr stark ist, so kann der Faden sich nicht biegen, \frac{\alpha}{2} wird
fast 90°, P bald unendlich gross und die Fasern werden
durchgeschnitten. Wenn dagegen der Schlag zu klein ist, so wird α und P einen kleineren
Wert haben, als zu dem Zerreissen notwendig ist. Unsere Aufgabe ist es, zu
untersuchen, welche kleinste S-Kraft die Fasern
voneinander lösen kann. Die Zerreissungskraft P ist
schon durch Versuche festgestellt, cos\,\frac{\alpha}{2} ist höchstens 1, so ist die gesuchte
kleinste Kraft
S = 2P.
In dem Holländer, wo die Fäden nicht festgehalten sind und nur ihre Trägheit der
Zerreissungskraft entgegenwirkt, muss der kleinste Wert von S grösser sein als 2P.
S > 2P
beim Holländer.
Bei dem Holländer ist die Auflockerungskraft S eine
Funktion von der lebendigen Kraft der Messerwalze, welche ein Produkt von der
Winkelgeschwindigkeit und dem Trägheitsmoment der Walze ist. Nach der Theorie der
Zerreissungsarbeit müsste man diese Auflockerungskraft S mit der Vergrösserung der Walzengeschwindigkeit fortwährend grösser
machen, weil die kleineren Hadernstücke eine grössere Kraft zum Zerreissen brauchen
als die grösseren. Gleichzeitig sollte man aber der Walze eine kleinere
Winkelgeschwindigkeit geben, nachdem sie immer weniger und weniger Hadernstücke zu
zerfasern hat. Diese entgegengesetzten Bedingungen kann man aber nicht erfüllen, und
die Tourenzahl der Walze bleibt immer konstant.
Die Auflockerung in dem Holländer schadet der Fasernlänge gar nicht, weil eine
schonende Kraft, die Trägheit der Hadern, als Gegenkraft wirkt. Dass wir die
Zerfaserung dennoch nicht durch Auflockerung durchführen, hat seinen Grund darin,
dass die Auflockerung sehr langsam vor sich geht und sich nur bei feineren
Papiersorten lohnt (z.B. Banknotenpapier)Hofmann sagt in seinem schon citierten Buch (S.
249): „Die englische Bezeichnung beating engine (Schlagmaschine) für
Ganzholländer kennzeichnet am besten die zu verrichtende Arbeit, sie
deutet an, dass die Fasern hier so wenig wie im Halbholländer
zerschnitten, sondern durch die Behandlung zwischen den Schienen und die
gegenseitige Reibung in ganzer Länge ausgezogen werden sollten.“ ...
„Je langsamer die Walze niedergeht, desto längere Fasern wird man
unter sonst gleichen Umständen erhalten.“.
Textabbildung Bd. 316, S. 239
B. Zerfaserung durch zwei passive Kräfte.
1. Zwischen Walzenpaaren, welche verschiedene Umfangsgeschwindigkeiten haben, wird
durch Druck grosse Reibung hervorgerufen, wodurch das durchgehende Gewebe zerrissen
wird (Fig. 17). Nach
diesem Prinzipe sind die Streckmaschinen der Textilindustrie ausgeführt. Das erste
Walzenpaar hat v1Geschwindigkeit, welche die kleinste ist, und hängt von der
Zuführungsgeschwindigkeit des Materials in die Maschine ab. Die anderen
Geschwindigkeiten sind grösser, wie die Ungleichung zeigt
v1
< v2 <
v3.
Die Zerreissungskraft K muss kleiner sein als die
Reibung R zwischen den Walzen
R = f D
K ≦ f D .
. . . . . . . . . . α)
Wenn die ersten Walzenpaare weit voneinander entfernt sind, so wird das Gewebe mit
kleinerer Arbeit zerrissen als in dem Falle, wenn dieselben näher beisammen sind,
weil es weniger Arbeit kostet, ein grosses Stück zu zerreissen, als ein kleineres.
Wenn der Stoff für die Papierfabrikation durch Streckmaschinen bearbeitet werden
sollte, dürfte man die Hadern nicht mit Scheren zerteilen, sondern sofort in die
Streckmaschine eintragen.
2. Zwischen einem Walzenpaar wird durch Reibung das Gewebe festgehalten und durch ein
rotierendes Armsystem die andere Reibung hervorgerufen; dies sind entgegengesetzte
passive Kräfte, die die Fäden zerreissen (Fig. 18). Daher muss
auch
f D ≧ K
sein, weil die Fäden in einem anderen Falle durchgezogen ohne
zerissen zu werden.
Die vielen Typen von Schlagmaschinen, welche nach diesem Prinzipe gebaut sind,
können hier nicht aufgezählt werden, nur eine Schlagmaschine, der Holländer (beating
engine), sei hier erwähnt. In dem Holländer befinden sich statt der zwei Walzen
Grundwerkmesser, welche die Hadernstücke durch ReibungDie Reibungskräfte, welche bei der Auflockerung
auftreten, sind Funktionen von der Zentrifugalkraft und dem Stoffgewicht
nach der Gleichung R = f (C + G) Dagegen entsteht die
Reibung des Mahlprozesses durch den Walzendruck. zurückhalten,
woher die Ungleichung α bei dem Holländer auch richtig
sein soll, d.h. die Walze muss so nahe zu dem Grundwerk stehen, dass die Fäden stark
gerieben werden (Fig.
19), und ihr Gewicht muss einen Druck D der
Ungleichung α entsprechend ausüben. Wegen der
Auflockerung sind aber die Walzen manchmal schwerer konstruiert, als die Ungleichung
α das fordert; es gibt solche Einrichtungen, wo die
Walzen daher mit Kontregewichten entlastet sind. Diese Einrichtungen bewähren sich
in der Praxis, wenn aber das Trägheitsmoment und die Winkelgeschwindigkeit der Walze
sehr gross sind, nützt die Entlastung nicht viel, denn der Stoff kann totgemahlen
werden (Fig. 20), da er
keine Zeit hat, sich aufzulegen. Den Druck, der zwischen den Messern der Walze und
des Grundwerkes auftritt, müsste man genau ausrechnen, um zu erfahren, bei welchem
Druck pro Quadratmeter die Fasern zermahlen, jedoch nicht zerrissen werden. Mir ist
nicht bekannt, dass diese Rechnung durchgeführt wurde, nur ein Erfahrungsgesetz
existiert, nach welchem je schwerer die Walze ist, desto mehr Grundwerkmesser muss
man anwenden, damit der Druck auf mehrere Messer verteilt wird (Korschilgen's Holländer)In dem Korschilgen'schen Holländer ist ⅓ der Walze mit Grundwerkmessern
umgebaut, also „der Druck der Walze verteilt sich auf 50-60 Messer des
Grundwerkes und jedes einzelne Messer erfährt daher einen weit
geringeren Druck als gewöhnlich. Die Fasern sollen dadurch mehr geschont
und die Lumpen mehr zerrissen als zerschnitten
werden“..
Die gegenüberstehenden Messer der Walze und des Grundwerkes klemmen die Fäden
ein, wie die Schere das dünne Papier einzwickt. Wenn ein grösseres Bündel
gleichzeitig mit einem kleineren Bündel zwischen die Arbeitsflächen der Messer
gerät, wird das kleinere aufliegen, das grössere aber zerschnitten werden (Fig. 20). Diesen Fehler
des Mahlprozesses kann man vermeiden. Entweder müssten wir den Stoff sortieren, wie
bei den anderen Zerkleinerungsmaschinen, oder wir müssten der Walze eine so kleine
Winkelgeschwindigkeit geben, dass die lebendige Kraft der Walze die Fasern zu
zerschneiden nicht fähig wäre. Bis heute existieren aber solche Holländer nicht,
welche diesen Zweck erreicht haben. Will man feines Papier erzeugen, so darf der
Holländer gar nichts mahlen, nur durch Auflockerung die Fasern zerlegen, und dann
durch Reibung (Mahlprozess) die elementaren Fasern bürsten, ausstrecken. Der
Holländer kann diese letztgenannte Arbeit nur sehr grob leisten, deshalb existieren
die sogen. Zentrifugalholländer, welche diese letzte Arbeit, das Bürsten des
Stoffes, leistenVon diesen Maschinen
wird gegenwärtig nichts mehr erwähnt, weil diese als Zerfaserungsmaschinen
in Betracht nicht kommen können..
3. Unter einer Walze (welche sich um eine ausserhalb der Walze befindliche Achse
rotiert) treten zwei entgegengesetzte Reibungen auf, welche die Fasern zerteilen.
Die einzige Maschine nach diesem Prinzip ist der Kollergang, wo zwei Steinwalzen
(Läufer) sich um eine sogen. Königswelle drehen, und unabhängig voneinander
zerfasern. Der äussere Umfang des Läufers (Fig. 21a) muss während
seiner Drehung einen grösseren Weg zurücklegen, als der innere Umfang, infolgedessen
muss der innere zurück und der äussere vorwärts gleiten.
Es sei r der Radius, W der
entsprechende Weg, wo die Indexe a und i äusserer und innerer bedeuten, dann bestehen die
Gleichungen:
Wa = 2raΠ
Wi = 2riΠ.
Wenn der Stein sich einmal um die Achse dreht, so ist der Weg des Gleitens
Wa – Wi
= 2bΠ,
wo b = ra – ri die Breite des Steines bedeutet.
Dieser Wert zeigt uns, dass bei dem Kollergang zwei entgegengesetzte Reibungen a b Π (wo α eine Konstante
ist) die Fasern zerteilen, welche gegen die Mitte zu immer einen kleineren Wert
haben (Fig. 21b).
Wenn wir dem Läufer eine konische Form geben, so dass sein Scheitelpunkt in dem
Wellenmittel liegt (Fig.
22a), so wird der Stein nicht mehr gleiten; wenn aber sein Scheitelpunkt
ausserhalb des Wellenmittels liegt, wird das auftretende Gleiten kleiner als bΠ, und bei einem umgekehrten konischenEin Kollergang mit kegelförmigen Läufern ist
dem Ingenieur M. Kastler unter Nr. 37 834 für
Deutschland patentiert und wird ausschliesslieh von Escher, Wyss und Co. in Zürich und Ravensburg gebaut.
Läufer (Fig. 22b) das
Gleiten grösser als bΠ sein. Nach Fig. 22a und b erkennt man, dass
\beta+\frac{\alpha}{2}=90^{\circ},
d.h. wenn
\frac{\alpha}{2}=90^{\circ}\ \ \beta=0
und wenn
\frac{\alpha}{2}=-90\ \ \beta=180^{\circ}.
Diese Winkelverhältnisse zeigen uns, dass der Mühlstein ein Spezialfall von dem
Kollergang ist, wo kein rollendes Gleiten existiert. Die Grosse des
(Wegunterschiedes) Gleitens, eventuell der Reibungen, welche die Fasern zerlegen,
hängt von dem Winkel a ab, was im Diagramm dargestellt
die in Fig. 23
dargestellte Form zeigt. Die mathematische Erklärung dieses Diagramms würde uns von
unserem Zweck sehr weit abführen, weil wir nur konstatieren wollten, dass bei dem
Kollergang die Zerfaserung ebenso wie bei den anderen Zerfaserungsmaschinen durch
zwei entgegengesetzte Reibungskräfte hervorgebracht wird.
C. Zerfaserung durch innere Kräfte.
Die zwischen zwei feste Flächen gebrachten Fasern werden zerteilt, wenn diese Flächen
stark zusammenschlagen. Der Druck der zusammenstossenden Flächen verteilt sich nach
dem Rutschungskegel, wodurch die Fasern durch P Kräfte
herausgezogen werden (Fig.
24)Prof. Rejtö hat den Rutschungskegel so dargestellt
(Baumaterialienkunde).. Nach
diesem Prinzip arbeiten als Zerfaserungsmaschinen die Stampfwerke. Diese Maschinen
arbeiten sehr fein, die Fasern werden nicht zerrissen, haben aber dennoch einen
Nachteil, nämlich dass sie sehr langsam arbeiten, aus welchem Grunde sie wenig
Verwendung findenIn neuerer Zeit
werden die Stampfwerke nach Henseling's System
gebaut. Die Zerreissungskraftverhältnisse bei den Zerfaserungsmaschinen von
inneren Kräften kann man nach Rejtö's Theorie
von der „inneren Reibung“ rechnen..
Die verschiedenen Zerfaserungsmethoden durch aktive, passive und innere Kräfte sind
in den Maschinen nicht so voneinander verschieden, als wie die Einteilung dies
erscheinen lässt, sondern diese Kräfte arbeiten immer miteinander, weil eine Kraft
immer die Folge einer anderen Kraft ist, z.B. wo die passiven Kräfte auftreten,
entstehen gleichzeitig auch die inneren Kräfte und umgekehrt. Diese Thatsache stürzt
aber die Behauptung, dass die Zerfaserung immer durch
Zugkräfte hervorgerufen wird, nicht um, weshalb die
aktiven, passiven und inneren Kräfte bei der Zerfaserung immer Zugkräfte
sind. Die Zerfaserungstheorie ist heute noch nicht durchgearbeitet,
infolgedessen sind die Holländer nach der Stoffbewegung und nicht nach der
Zerfaserung verbessert. Zu den Aufgaben unserer Zeit gehört es, die Holländer nach
der Zerfaserung umzubauen, und damit eine neue Periode in der Papierfabrikation
anzutreten.