Titel: | Neuere Acetylenentwickler und Zubehör. |
Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 430 |
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Neuere Acetylenentwickler und
Zubehör.
(Fortsetzung von S. 273 d. Bd.)
Neuere Acetylenentwickler und Zubehör.
In Fig. 16 ist die Anlage eines mehrkammerigen Acetylenentwicklers von M. Kandler in Markranstädt und C. Wehner in Leipzig (D. R. P. Nr. 110015) mit von der Sammelglocke
geregeltem Wasserzufluss dargestellt. Bei diesem Entwickler werden die Kammern der
Reihe nach durch Heber miteinander verbunden und die Gasleitungsrohre münden in
einen Verbundregler, welcher mit seinen Abteilungen je eine Entwicklerkammer
regelt.
Der Gasbehälter a, welcher an einem beliebigen Orte
aufgestellt werden kann, steht mit der Anlage durch ein Leitungsrohr und einen über
Rollen geführten Draht- oder Kettenzug in Verbindung. Zwischen dem Gasbehälter und
der Entwickelungsanlage befindet sich ein Reiniger b
und Skrubber c. d ist ein Wasserbehälter, welcher bei
einer vorhandenen Wasserleitung wegfällt. Der mit einem Schwimmerventil versehene
Vorraum e der Entwickler kann durch einen Hahn
geschlossen werden, wodurch die ganze Anlage abgesperrt und zum Stillstand gebracht
wird.In die Zellen f1 bis f5
werden die mit Kappen verschlossenen Entwicklergefässe eingesetzt, und in dem
hydraulischen Regler r der Wasserstand durch das im
Vorraum angebrachte Schwimmventil i auf gleicher Höhe
erhalten. Die für jede einzelne Entwickelungszelle angebrachten Regulatorglocken
befinden sich zu einem Ganzen vereinigt in dem Rahmen h, von wo aus sie über die Rollen p und u von der Gasglocke aus bewegt werden. Ein zweiter Zug
geht über die Rolle l nach dem Schwimmer in e und wird durch das Gewicht m ausgeglichen. Die Entwickler sind durch Rohre s mit dem Regler in der Weise verbunden, dass zwar Gas aus den ersteren in
den Regler, jedoch aus letzterem nicht in die ersteren gelangen kann; es ist daher
gleichgültig, ob ein Entwickler nicht im Betrieb ist, da derselbe bei offenem Rohr
s einfach leer bleiben kann.
Die Karbidbehälter bestehen aus je einem oberen durchlochten und einem den
Schlammfang bildenden unteren Teile, in welchen ein Korb eingesetzt wird. Sämtliche
Behälter werden
von Kappen bedeckt, welche wieder kleinere Kappen tragen, in die die Ableitungsrohre
s hineinragen. Nach Füllung und Verschluss der
Behälter wird der vor e befindliche Hahn geöffnet, das
Wasser strömt in den Vorraum e und füllt den ersten
Behälter f1 bis zur
Schwimmerhöhe, wodurch sofort Gas entwickelt wird. Dieses strömt durch das
entsprechende Rohr s, gibt in der unter dem Entwickler befindlichen Erweiterung
Kondenswasser ab und gelangt durch Regler und Reiniger zum Gasbehälter, wodurch
letzterer gehoben und durch die Wirkung des Reglers Wasser vom Karbid entfernt wird.
Nimmt nun das Gas im Behälter bedeutend ab, so wird durch den Zug mlt der Schwimmer nach unten gezogen und das Wasser
steigt im Vorraum und im Entwickler f1. Bei einer gewissen Höhe des Wasserstandes wird
durch den Heber q1 der
Entwickler f2 gefüllt
und Gas entwickelt und dies so fort bis zum letzten Entwickler. Die Entwickler
können unabhängig voneinander arbeiten und kann der eine oder andere leer stehen,
ohne dass der Betrieb dadurch gestört wird.
Textabbildung Bd. 316, S. 430
Fig. 16.Acetylenentwickler mit Verbundregler von Kandler und
Wehner.
Vorrichtung zum Abmessen des Karbids für
Acetylenentwickler von Joh. Schneider-Dörffel
in Leipzig (D. R. P. Nr. 110016). Diese Vorrichtung ist für Acetylenentwickler
bestimmt, bei denen die Einfüllung des Karbids durch einen Hebelmechanismus
stattfindet und von der Gasglocke aus geregelt wird, und bezweckt dieselbe, die
abgemessenen Karbidmengen derart aus dem Vorratsbehälter zu entnehmen, dass unter
keinen Umständen Feuchtigkeit zu den Vorratsbehältern gelangen kann.
Textabbildung Bd. 316, S. 430
Fig. 17.Vorrichtung zum Abmessen des Karbids von
Schneider-Dörffel.
Der Karbidbehälter a (Fig.
17) besitzt einen röhrenförmigen unteren Ansatz w, in den ein Rohr m mit einem Ausschnitt g
eingesetzt ist. In m ist ein Dorn b mit einem unteren Stift c beweglich eingesetzt, welcher auf der Abschlussplatte d für den Behälter lose aufliegt. Bei geschlossener
Platte d schneidet der Dorn b am oberen Ende des Ausschnittes g ab. Die
Platte d liegt auf dem einen Ende des zweiarmigen
Hebels e, welcher von der Gasglocke aus derart
beeinflusst wird, dass bei abnehmendem Gasdruck der Karbidbehälter geöffnet, bei
zunehmendem geschlossen wird. In letzterem Falle fällt eine gewisse Menge Karbid
durch die Oeffnung g und Ansatz n auf die Platte. Oeffnet sich dieselbe bei nachlassendem Gasdruck, so
fällt das Karbid in den Entwickler, die Oeffnung g aber
wird durch den sich senkenden Dorn b geschlossen, so
dass nur die sich in dem Rohre mn befindliche Menge
Karbid abfallen kann. Der die Oeffnung sofort schliessende Dorn b schützt also den Behälter a vor Eintritt von Wasserdampf, während umgekehrt bei steigender Glocke
die Oeffnung von der Platte d abgeschlossen wird.
Das D. R. P. Nr. 110033 betrifft eine Vorrichtung zum
Festhalten der Karbidbecher eines Acetylenentwicklers von Pärli und Brunschwyler in Biel.
An den Armen i eines Strahlenkreuzes (Fig. 18) sitzen die mit Gegengewichten versehenen
Kippbecher l, welche sich in den Trichter c2 entleeren. Zur
Verhinderung des Umkippens der Becher, wenn der Entwickler nicht im Gange ist, dient
folgende Vorrichtung, welche die Ausschaltungder Becher gestattet. Am oberen
Ende des Füllschachtes c2 ist eine horizontale Welle s gelagert,
welche mit einem winklig abstehenden Arm s1 verbunden ist. Beide können von aussen her mittels
des Hebels s2 derart
verstellt werden, dass sich der Arm s1 gegen den gerade an dieser Stelle befindlichen
Kippbecher anlehnt und dessen Umkippen verhindert, während bei ausgeschaltetem Arm
die Vorrichtung arbeiten kann. Ist der Hebel s1 eingerückt, so kann das Einschütten von Karbid nur
durch den Trichter c3
stattfinden.
Textabbildung Bd. 316, S. 430
Fig. 18.Vorrichtung zum Festhalten der Karbidbehälter von Pärli und
Brunschwyler.
Bei dem Acetylenerzeuger von P.
Schreck in St. Immer (Schweiz) (D. R. P. Nr. 110139) ist oberhalb des
Wasserbehälters ein Verteiler angeordnet, welcher sowohl in der Richtung der
relativen Bewegung zwischen diesem und einer Zuhaltevorrichtung der Klappböden des
Verteilers, als auch quer zu dieser Richtung in Ladezellen geteilt ist. Die
Zuhaltevorrichtung ist hierbei derart in der Querrichtung stufenartig ausgebildet,
dass die Zellen einzeln zur Entladung kommen.
Textabbildung Bd. 316, S. 430
Acetylenerzeuger von Schreck.
Der Karbidbehälter 1 (Fig. 19 Schnitt und 19a Grundriss) besteht
aus Ladezellen 2 bis 21,
welche mit im Scharniere 23 drehbaren Klappböden 22 versehen sind. Gegenüber den Scharnieren befinden
sich Rollen 24, welche bei geschlossenen Böden auf der
Zuhaltevorrichtung ruhen und die Schlussstellung der Böden sichern. Die
Zuhaltevorrichtung besteht aus einer mittels Rollen 25
in Führungen 26 geführten Platte 27, deren vorderer Rand stufenartig ausgebildet ist,
und wobei jeder Zellenlänge x eine Stufe entspricht,
deren Höhe y ein Fünftel des Abstandes von Mitte zu
Mitte der Reihen 2 bis 6,
7 bis 11 u.s.w. beträgt. Wird die Platte 27 um eine Länge y nach
rechts verschoben, so wird jedesmal der Klappboden einer Zelle in der Reihenfolge 2, 3... 6, 7, 8... 11 u.s.w. frei. Das in der
betreffenden Zelle enthaltene Karbid fällt auf die um 28 drehbare Klappe 29 und von da in den
Wasserbehälter 30, worauf die Klappe 29 wieder geschlossen wird. Aus dem Wasserbehälter
gelangt das Gas in die Gasglocke 31, deren Steigen
veranlassend. An der unteren Seite der Platte 27
befindet sich eine Zahnstange 32, welche in das Zahnrad
34 eingreift, dessen Welle 33 ausserhalb des Gehäuses 35 ein Schaltrad
36 trägt, in welches eine von dem Schalthebel 37 getragene Klinke 38
eingreift, dessen jede Bewegung eine Verschiebung der Platte 27 um eine Länge y bewirkt. Durch ein
Gegengewicht 39 wird der Schalthebel 37 zurückgedreht und wird die Platte 27 nach Entleerung aller Zellen mittels der Kurbel 40 zum Zwecke der Nachfüllung wieder unter die
Klappböden bewegt. Da die Klappe 29 das Gehäuse 35 gegen den Gasentwickler abschliesst, so kann die
Nachfüllung während des Betriebes erfolgen. Bevor die Platte 27 wieder nach links verschoben werden kann, ist es nötig, die Klappböden
wieder hochzustellen. Zu diesem Zwecke dient ein den Klappböden einer jeden Reihe
2... 6, 7... 11 u.s.w. gemeinschaftlicher Scharnierbolzen, auf
dessen beiden Enden eine Hülse sitzt, welche beide durch eine quer unter dem
Verteiler 1 laufende Stange verbunden sind. Auf der
einen Seite des Verteilers sind die Hülsen ausserdem mit einem Hebelarm versehen.
Die Enden der Hebelarme stehen durch eine gemeinschaftliche Verbindungsstange in
Verbindung, während an einem Gelenkpunkte der Verbindungsstange eine weitere Stange
angelenkt ist, mittels welcher nun die Klappböden bewegt und festgestellt werden
können.
Textabbildung Bd. 316, S. 431
Fig. 20.Acetylenentwickler von Petterson.
Der Acetylenentwickler von P. O.
Petterson in Malmö (Schweden) (D. R. P. Nr. 110352) wird von der
Sammelglocke selbst umgeben, befindet sich also in bezw. unter derselben und findet
die Beschickung des Entwicklers unabhängig von der Sammelglocke statt.
In der Mitte der Glocke 2 (Fig.
20), welche in dem Behälter 1 heb- und
senkbar aufgehängt ist, befindet sich ein oben offener Cylinder 3, der ober der Glocke befestigt ist und bis an deren
unteren Rand reicht. In diesem Cylinder befindet sich am Boden des Behälters
befestigt ein zweiter Cylinder 4, der durch die Glocke
hinausreicht,und mit einem Deckel 6 fest
verschlossen wird. In diesem Cylinder sind die Karbidbehälter 7 angeordnet und mündet in denselben eine von dem
Behälter 1 ausgehende Röhre 8, die mit einem Ventil 9 versehen ist,
welches durch eine Kette o. dgl. mit einem Hebel 10 in
Verbindung steht, der sich durch einen oben an der Glocke angebrachten Arm 11 beim Heben und Senken der Glocke hebt und senkt, und
somit das Ventil öffnet und schliesst, wodurch beim Niedergehen der Glocke dem
Karbid Wasser zugeführt wird. Eine U-förmig gebogene Röhre 13 reicht mit einem Arm in den Cylinder 4 bis
dicht unter den Deckel und mit dem anderen in die Glocke, wo er sich herabbiegt und
etwas unter dem Wasserspiegel mündet, um das Gas in die Glocke zu leiten, so dass es
infolge der eingetauchten Röhre gleichzeitig durch das Wasser gereinigt wird. Durch
eine dritte Röhre 14 wird das Gas nach der
Gebrauchsstelle geleitet, während durch eine Röhre 15
beim Nachfüllen von Karbid das übrig gebliebene Wasser abgeleitet wird.
Nachdem der Wasserbehälter und die Karbidbehälter gefüllt worden sind, werden
letztere in den Cylinder 4 gestellt und dieser
geschlossen. Durch einen Druck auf den Hebel wird das Ventil so lange geöffnet, bis
der erste Behälter überschwemmt ist und die Gasentwickelung beginnt. Nach Verbrauch
des Inhaltes des ersten Behälters sinkt die Glocke und das Ventil wird durch die
Berührung des Hebels mit dem Arm 11 geöffnet, wodurch
dem Karbid wieder Wasser zugeführt und der nächste Behälter überschwemmt wird, was
sich so lange wiederholt, bis der Inhalt sämtlicher Behälter verbraucht ist.
Textabbildung Bd. 316, S. 431
Fig. 21.Acetylenentwickler v. Speiser.
Bei dem Acetylenentwickler von B. Speiser in Königsberg i. P. (D. R. P. Nr. 110353) befindet sich der
Karbidbehälter ähnlich wie bei dem vorher beschriebenen Acetylenentwickler inmitten
bezw. unter der Gasglocke. Er unterscheidet sich jedoch von diesem dadurch, dass der
Behälter aus einem Gefäss mit unterer kegelförmiger Spitze besteht, aus welcher das
Karbid in zerkleinertem Zustande in den Entwickler fällt, und welcher durch eine
Platte verschlossen gehalten wird. Dieser Verschluss wird gewöhnlich durch eine
Feder oder Gewicht gesichert, welche Mittel infolge verschiedener Einflüsse öfters
versagen, wodurch das ganze Karbid in den Entwickler fällt. Dieses sowohl zu
vermeiden, als auch eine zwangläufige Verriegelung herzustellen, ist Zweck der
vorliegenden Einrichtung.
In Fig. 21 ist a der
Karbidbehälter, der unten in eine kegelförmige Spitze mit kleiner Oeffnung endet,
und mittels des Gestelles c fest über dem Boden des
Aussengefässes d unter der Gasglocke e steht. Die Oeffnung wird durch eine verschiebbare
schwingende Platte f verschlossen, welche in folgender
Weise bethätigt wird. Die Platte f bildet das Ende
eines doppelarmigen Hebels fgh, dessen Drehpunkt g bildet. Der Hebel ist beiderseitig um den
Karbidbehälter herumgeführt und das Ende h zu einer
Nase o. dgl. ausgebildet, welche sich bei der Verschlusslage der Platte an die Wand
des Behälters anlehnt. Ein Druck auf das Hebelende von oben bewegt die Platte in
öffnendem, der umgekehrte Druck in schliessendem Sinne. Beim Oeffnen wird der
Abstand des Punktes h grösser als in der Schlusslage,
und das Oeffnen nur so lange möglich, als der Punkt h
sich hat radial von der Mitte entfernen können. Wird der Punkt h gewaltsam in seine Anfangsstellung zurückgeführt, so
tritt der sichere Schluss des Karbidbehälters ein. Hierzu ist an der Glocke ein
ringförmiger Zwischenboden i angebracht, dessen innere
Oeffnung nur um ein Geringes grösser ist, als der Karbidbehälter; auch befindet sich
an der Glocke ein Rotationskörper h, dessen
cylindrischer Teil
nur einen wenig grösseren Radius hat, als der Abstand des Hebelendes h von der Mitte beträgt. In Fig. 21 ist der Beginn des Betriebes gedacht, bei welchem das Hebelende
h so nahe am Körper k
anliegt, dass sich die Platte f nicht öffnen kann.
Sinkt dagegen die Glocke durch Gasverbrauch so weit, dass der Zwischenboden i auf h trifft, so öffnet
sich die Platte f und der Punkt h tritt in den Raum zwischen i und der oberen
Begrenzung von k. Durch nunmehriges Herausfallen von
Karbid wird Gas entwickelt, die Glocke hebt sich sofort, h wird durch die Kante von k nach der Mitte
gedrängt und die Platte verschliesst die Oeffnung. Der Karbidbehälter a kann in der Weise ausgeführt werden, dass er durch
die Glocke hindurchtritt, was ein Nachfüllen während des Betriebes ermöglicht.
Textabbildung Bd. 316, S. 432
Fig. 22.Verschluss für Acetylengrubenlampen von Grümer und
Grimberg.
Ungeachtet aller Sicherungen an den Verschlüssen für Grubenlampen verhindern
dieselben dennoch nicht vollständig das Oeffnen der Lampen durch die Arbeiter, was
besonders bei Acetylenlampen um so gefährlicher wird. Durch die Verschlussvorrichtung für Acetylengrubenlampen von Grümer und Grimberg in Bochum (D. R. P. Nr. 110375)
wird nun der Gefahr der Entzündung schlagender Wetter beim Oeffnen der Lampe in der
Weise vorgebeugt, dass bei Oeffnungsversuchen ein Abschneiden der Gaszufuhr zum
Brenner erfolgt, wodurch das sofortige Erlöschen der Flamme eintritt. Die
Konstruktion der Lampe ist folgende: Nachdem der Drahtkorb und das Glas a1 in das Gestell
eingesetzt worden sind, wird der Karbidbehälter a (Fig. 22) derart geradlinig in das Gestell
hineingeschoben, dass der Wasserablaufstutzen c in den
am Deckel des Karbidbehälters vorgesehenen, durchbohrten Stutzen e eingreift. Durch die im Behälterdeckel angebrachte
Rinne a2 gelangt dann
das Wasser in den Behälter g, aus welchem es auf irgend
eine Weise mit dem Karbid in Berührung gebracht wird. Durch einen über den unteren
Teil des Karbidbehälters geschobenen Gewindering h,
welcher mit den Trägerstangen d verbunden ist, und
durch eine profilierte Mutter i angezogen werden kann,
wird der Lichtraum dicht abgeschlossen. Der Karbidbehälter wird durch den Bodenteil
k, welcher über die Teile h und i hinweggreift, geöffnet und
geschlossen und ist ausserdem noch ein Magnetverschluss gegen mutwilliges Oeffnen
vorgesehen. Wird nun die Lampe Fig. 23. dennoch
geöffnet, um zu dem Lichtraum der Lampe zu gelangen, so muss notwendigerweise der
Boden k herausgeschraubt werden, wodurch jedoch das
sämtliche in a befindliche Gas entweicht und das Karbid
herausfällt, eine weitere Gasentwickelung also sofort aufhört. In den Lichtraum kann
man aber erst nach weiterer Entfernung der Teile i und
h gelangen, worauf der Karbidbehälter von dem
Gestell der Lampe abgenommen werden kann.
Textabbildung Bd. 316, S. 432
Fig. 23.Acetylenentwickler von Hermsdorf.
Es sind bereits Acetylenentwickler bekannt, bei denen das mit Karbid und Wasser
gefüllte Gefäss zum Zweck der Gasentwickelung umgeklappt werden muss, in
welcherStellung sich das Wasser über das Karbid ergiesst. Bei diesen
Vorrichtungen blieb jedoch Luft in dem Gefässe eingeschlossen, durch welche die
Brennkraft des Gases beeinträchtigt wurde. Dies zu verhindern ist Zweck des Acetylenentwicklers von L.
Hermsdorf in Chemnitz (D. R. P. Nr. 110428), dessen eine Ausführungsform
Fig. 23 veranschaulicht.
Eine mit einem gasdichten Deckel x verschlossene Platte
h ist mittels eines Hahnes k an das Verbrauchsrohr angeschlossen, welcher zugleich als Scharnier
dient, um die Flasche in der Pfeilrichtung y
umzuklappen und ihr Inneres mit der Rohrleitung in Verbindung zu bringen. Eine Wand
m teilt die Flasche in zwei Kammern, von denen die
dem Hahn näher liegende mit Wasser, die andere mit einer Karbidpatrone gefüllt ist.
Die die beiden Kammern verbindende Oeffnung wird in der stehenden Lage durch eine
Ventilkugel n verschlossen. Ausserdem ist noch eine
Einrichtung angeordnet, um das Anziehen von Feuchtigkeit des Karbids zu verhindern
und die eingeschlossene Luft vor Beginn der Gasentwickelung zu entfernen.
Textabbildung Bd. 316, S. 432
Fig. 24.Acetylenentwickler der Chemischen Fabrik Falkenberg.
Hierzu ist in dem Karbidraume ein Röhrchen a angeordnet,
welches in einer kleinen Ventilkammer r endet. So lange
die Flasche aufrecht steht, liegt eine Ventilkugel c
neben der Oeffnung des Röhrchens a und können die im
Karbidraume sich bildenden geringen Gase durch eine Oeffnung d im Deckel der Ventilkammer entweichen. Das Röhrchen a reicht bis zur tiefsten Stelle des Karbidraumes,
wodurch die etwas schwerere Luft zuerst entweicht und der ganze Hohlraum unter der
Karbidpatrone nur mit Acetylen angefüllt ist. Beim Umdrehen der Flasche fällt die
Kugel c herab und verdeckt die Oeffnung d. In demselben Augenblicke fällt aber auch die
Ventilkugel n von ihrem Sitze, das Wasser ergiesst sich
über das Karbid und es findet eine sofortige rasche Gasentwickelung statt, welche
durch den Hahn k abgeleitet wird.
Bei dem Acetylenentwickler der Chemischen Fabrik Falkenberg in Grünau (D. R. P. Nr. 110472) wird die
Karbidzuführung zum Wasser durch den Druck des entwickelten Gases geregelt und eine
gleichmässige, von den sich entwickelnden Wasserdämpfen nicht störend beeinflusste
Acetylenentwickelung erzielt.
Die Gasentwickelung findet in dem Wasserbehälter a (Fig. 24) statt, in welchen die Gasglocke b hineinhängt, und ein zweiter ringförmiger Behälter
c mit kegelförmigem Boden d eingebaut ist. Die Spitze dieses Bodens wird von einem am unteren Ende
mit einem Flansche versehenen Rohr e durchdrungen,
welches den Kolbencylinder f aufnimmt, der oberhalb des
Kolbens g mit Karbid angefüllt ist. Die Kolbenstange
h trägt an ihrem unteren Ende eine Rolle i, die in einer Schleife einer Kette oder Schnur k ruht. Das eine Ende dieser Schnur ist an einem
Querstege l des Untergestelles m und das andere auf dem Umfange der Windetrommel n befestigt, mit der das Sperrrad o fest
verbunden ist. Die in dem Untergestell m gelagerte
Welle p der Trommel n
trägt eine zweite lose mit einem Sperrrad r versehene
Windetrommel g, welches Sperrrad durch einen mit der
Welle fest verbundenen Sperrzahn s gekuppelt werden
kann. Um die Windetrommel q geht eine an dieser
befestigte Schnur w, deren eines Ende mit dem Hebel v
verbunden ist, und deren anderes freies Ende ein Gewicht x trägt. Der Hebel v hat seinen festen,
nötigenfalls verstellbaren Drehpunkt in der Querstange y des Gestelles und ist durch eine Schnur oder Kette z mit der Gasglocke b
verbunden, derart, dass beim Sinken der Glocke die Schnur Scheiben uq gedreht, die Schlaufe der Schnur i verkürzt, die Kolbenstange mit dem Kolben g gehoben und Karbid in das Wasser befördert wird.
Beim Sinken der Glocke infolge abnehmenden Gasdruckes wird der Hebel v gehoben, infolgedessen die Schnur u die Rolle q dreht,
welche durch Einlegen der Sperrklinke s in das Sperrrad
r mit der Welle p fest
gekuppelt ist. Hierdurch wird die Kette oder Schnur k
aufgewickelt und deren Schleife verkürzt, wodurch die in letzterer ruhende Rolle i der Kolbenstange h und
mit dieser der Kolben g gehoben wird, welcher das im
Cylinder f befindliche Karbid in das Wasser befördert.
Es ist hierbei gleichgültig, ob das Karbid gekörnt oder gemahlen, durch Wasserdämpfe
angegriffen ist oder nicht, da sich der Schüttkegel über dem Cylinder von selbst
bildet, und die geringste Verschiebung des Kolbens g
das überschüssige Karbid herunterstösst. Da nur die fallende, nicht aber die
steigende Glocke Einfluss auf den Kolben ausübt, so behält letzterer seine
veränderliche Lage jedesmal bei. Ist nun durch Verschieben des letzteren Karbid
abgestossen worden und steigt die Glocke b, so sinkt
der Hebel v. Da nun die Rolle q auf der Welle p lose sitzt und die
Sperrklinke s bei Rückwärtsdrehung von q über die Zähne des Sperrrades r gleitet, so dreht bei Steigen der Glocke der sich senkende Hebel v zwar die Rolle q und
hebt das Gewicht x an, kann jedoch die Welle p und die Trommel n nicht
drehen., Es wird also die durch das Sperrrad o
gesicherte Lage der Trommel n und die jeweilige
Stellung des Kolbens g beim Steigen der Glocke nicht
geändert.
(Fortsetzung folgt.)