Titel: | Beitrag zur Beurteilung der Polytrope. |
Autor: | Kurt Bräuer |
Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 501 |
Download: | XML |
Beitrag zur Beurteilung der
Polytrope.
Von Kurt Bräuer, Lehrer am Technikum
Mittweida.
Beitrag zur Beurteilung der Polytrope.
In Wärmekraftmaschinen und Kompressoren geht die Zustandsänderung der Gase
bekanntlich nach dem Poisson'schen Gesetz vor
sich:Die Expansionslinien
der Gasmotoren sind streng genommen allerdings Linien, die sich der
Polytrope nähern. Für die Bedürfnisse der Praxis ist aber die Auffassung als
polytropische Linie ohne Bedenken zulässig.
p . vn= p1 . v1n . . . . . . 1)
Die Grösse des Exponenten „n“ und damit der Charakter der Polytrope ist von äusseren
Einflüssen abhängig, hauptsächlich von der Intensität des Wärmeaustausches zwischen
Cylinderwandung und dem umgebenden Medium. Bei Kompressoren mit direkter
Wassereinspritzung beeinflusst die Wärmeentziehung durch das Einspritzwasser die
Grösse des Exponenten.
Im folgenden soll nun die Polytrope der Explosionsmaschinen einer näheren Betrachtung
unterzogen und ein Weg gezeigt werden, den Exponenten „n“ mit genügender Genauigkeit aus dem Diagramm zu
bestimmen.
Die bisher angewendeten Verfahren setzen voraus, dass der Kompressionsraum v1 bekannt ist. Das
Wesentliche des von mir eingeschlagenen Weges ist in der Elimination von v1 bei der Bestimmung
von „n“ zu erblicken.
Es sei (Fig. 1):
v0 das
vom Kolben durchlaufene Volumen,
v1 das
Kompressionsvolumen,
v = v0 + v1 das gesamte Arbeitsvolumen der Maschine,
p der Anfangsdruck,
p1 der
Kompressionsdruck,
p2 der
Explosionsdruck,
p3 der
Auspuffdruck,
nc der Exponent der Kompressionskurve,
ne der Exponent der Expansionskurve,
dann gilt für die Kompression:
p\,\cdot\,v^{n_e}=p_1\,\cdot\,{v_1}^{n_e} . . . . . . 2)
und für die Expansion:
p_3\,\cdot\,v^{n_e}=p_2\,\cdot\,{v_1}^{n_e} . . . . . 2a)
Von den in diesen Gleichungen vorkommenden Grössen sind bekannt bezw. aus dem
Diagramm zu entnehmen: p, p1, p2 und p3. v1 dagegen muss
experimentell oder rechnerisch bestimmt werden. Die rechnerische Ermittelung nach
etwa vorhandenen Zeichnungen ist stets sehr unsicher, einesteils wegen der mehr oder
weniger verwickelten Form des Kompressionsraumes, anderenteils weil die innere Form
an der ausgeführten Maschine selten genügend genau mit der gezeichneten
übereinstimmt.
Allgemein wird der Inhalt des Kompressionsraumes durch Ausfüllen desselben mit Wasser
ermittelt. Obgleich dieses Verfahren an sich einfach ist, so wird seine Genauigkeit
oft wesentlich beeinträchtigt durch Bildung von Luftsäcken im Inneren der Maschine.
Ferner hat dieses Verfahren den Nachteil, dass man zur Untersuchung von Diagrammen
entweder an den Standort der Maschine gebunden ist, oder dass der Beurteilende, wenn
er sich aneinem räumlich von der Maschine getrennten Ort befindet, sich auf die
Zuverlässigkeit dritter Personen bei der Feststellung von „v1“ verlassen
muss.
Ich bin bei der Bearbeitung von Diagrammen schon des öfteren in der genannten Lage
gewesen. Erst kürzlich sind mir von einer der ersten Gasmotorenfabriken, die mir
Diagramme zur Bearbeitung überlassen hat, über das Verhältnis \frac{v_0}{v_1} Angaben
gemacht worden, bei deren Zugrundelegung der Exponent der Kompression ne = 1,68 sich
ergab.
Dieses Resultat ist offenbar falsch.
Bei den Versuchen r1 zu
umgehen, bin ich auf ein Verfahren gestossen, das im folgenden entwickelt und
begründet werden soll.
Es sei noch (Fig. 1):
Textabbildung Bd. 316, S. 501
Fig. 1.
vx ein veränderlicher Teil des Ansaugvolumens, gemessen vom hinteren
Hubende.
px und p'x die zu v1 +
vx
gehörenden augenblicklichen Gasdrücke bei der Kompression und Expansion,
dann ist für die Kompression:
(v_1+v_x)^{n_e}\,\cdot\,p_x=(v_1+v_0)^{n_e}\,\cdot\,p . . . 3)
und für die Expansion:
(v_1+v_x)^{n_e}\,\cdot\,p'_x=(v_1+v_0)^{n_e}\,\cdot\,p_3 . . 3a)
Die Grösse von p richtet sich nach der Art der
Gemischzuführung. Erfolgt diese ohne wesentliche Drosselung des Luftzutritts, so ist
p = 1 kg. Bei bedeutenderer Drosselung wird p < 1. Dieser Fall tritt zuweilen bei Maschinen
ein, die mit flüssigen Brennstoffen arbeitenLuftdrosselung bei voll belasteter Maschine ist stets fehlerhaft und
lässt auf schlechte Gemischbildung schliessen. (Benzin,
Petroleum, Naphtha, Gasolin).
Die Gleichungen 2 und 2 a lassen sich auch schreiben:
\mbox{und }\left{{p\cdot (v_0+v_1)^{n_c}=p_1\,v_1^{n_c}}\atop{p_3\,(v_0+v_1)^{n_e}=p_2\,v_1^{n_e}}}\right\}
\frac{v_0+v_1}{v_1}=\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}=\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}
\frac{v_0}{v_1}=\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1=\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1
v_1=\frac{v_0}{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1}=\frac{v_0}{\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1} . . 4)
Durch Verbindung der Gleichungen 3 und 3 a mit der Gleichung 4 erhält man
für die Kompression:
\left(\frac{v_0}{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1}+v_x\right)^{n_e}\,\cdot\,p_x=\left(\frac{v_0}{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1}+v_0\right)^{n_c}\,\cdot\,p
und nach entsprechender Umformung:
\frac{v_0}{v_x}=\frac{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1}{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1} . . . . . 5)
für die Expansion:
\left(\frac{v_0}{\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1}+v_x\right)^{n_e}\,\cdot\,p'_x=\left(\frac{v_0}{\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1}+v_0\right)^{n_e}\,\cdot\,p_3
und daraus:
\frac{v_0}{v_x}=\frac{\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1}{\left(\frac{p_2}{{p_x}'}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1} . . . . . 5a)
Logarithmiert man die Gleichungen 5 und 5a, so erhält man:
log\,v_0-log\,v_x=log\,\left(\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1\right)-log\,\left(\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1\right)
für die Kompression und
log\,v_0-log\,v_x=log\,\left(\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1\right)-log\,\left(\left(\frac{p_2}{{p_x}'}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1\right)
für die Expansion.
Diese beiden Gleichungen sind in Bezug auf nc und ne transcendent, lassen sich also nur durch
eine Näherungsmethode lösen.
Es sei allgemein:
log (px – 1) = xlogp –
d . . . . α)
Dabei ist „d“ die Differenz der Logarithmen
zweier um eins verschiedener Zahlen. Diese Differenz ist, wie aus Gleichung α ersichtlich ist, abhängig vom Exponenten. Um aber
überhaupt die Gleichung nach „n“ hin lösen zu
können, muss zur Feststellung der Differenzen „d“ für „n“ vorher ein
Mittelwert angenommen werden. Für die Berechnung der Tabellen I und II ist n = 1,2 gesetzt worden. Der mit diesem Mittelwert
berechnete Näherungswert von „n“ wird zu klein
sein, wenn n < 1,2 und zu gross, wenn n < 1,2 ist. Die Fehlerglieder sind für n = 0,9
bis n = 1,6 festgestellt und in der Tabelle III zusammengestellt. Die in dieser
Tabelle angegebenen Werte müssen also zu den berechneten addiert werden, wenn der
wirkliche Wert von n grösser als 1,2 ist, sie müssen subtrahiert werden, wenn n
kleiner als 1,2 ist. Die dann erhaltenen Werte von „n“ weichen von den
wirklichen nur sehr wenig ab, der Fehler beträgt etwa 1,5 %.
Es ist also für die Kompression:
\mbox{und }\left{{log\,\left(\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}-1\right)=\frac{1}{n_c}\cdot log\,\left(\frac{p_1}{p}\right)-d}\atop{log\,\left(\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n_c}-1\right)=\frac{1}{n_c}\cdot
log\,\left(\frac{p_1}{p_x}\right)-d_1}}\right\}\ \beta)
und für die Expansion:
\mbox{und }\left{{log\,\left(\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}-1\right)=\frac{1}{n_e}\cdot log\,\left(\frac{p_2}{p_3}\right)-d'}\atop{log\,\left(\left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n_e}-1\right)=\frac{1}{n_e}\cdot
log\,\left(\frac{p_1}{p'_x}\right)-d'_1}}\right\}\ \gamma)
Mit Berücksichtigung der Gleichungen β und γ ergeben sich für nc und ne nachstehende Gleichungen; für die
Kompression:
log\,v_0-log\,v_x=\frac{1}{n_c}\,log\,\left(\frac{p_1}{p}\right)-d-\frac{1}{n_c}\,log\,\left(\frac{p_1}{p_x}\right)+d_1.
\frac{1}{n_e}\,(log\,p_x-log\,p)=log\,v_0-log\,v_x+d-d_1.
n_c=\frac{log\,p_x-log\,p}{log\,v_0-log\,v_x+d-d_1} . . . 6)
und für die Expansion:
log\,v_0-log\,v_x=\frac{1}{n_c}\,log\,\left(\frac{p_2}{p_3}\right)-d'-\frac{1}{n}\,log\,\left(\frac{p_2}{p'_x}\right)+d'_1
\frac{1}{n_e}\,(log\,p'_x-log\,v_3)=log\,v_0-log\,v_x+d'-d'_1
n_e=\frac{log\,p'_x-log\,p_3}{log\,v_0-log\,v_x+d'-d'_1} . . 6a)
Die Werte von d sind aus der Tabelle I zu entnehmen,
diejenigen von d1, d und d14 aus Tabelle
II.
Die oberste Grenze des Kompressionsdruckes sei p1 = 16 kg abs. angenommen, die unterste p1 = 4 kg abs.
Mit höherer Spannung als 15 kg komprimieren auch die Kraftgasmotoren nicht, und eine
niedrigere Kompression als 4 kg weisen auch die Maschinen nicht auf, die mit
leichten Kohlenwasserstoffen arbeiten.
Mit Abstufungen von 1 kg und n = 1,2 ergibt sich für „d“ die Tabelle:
Tabelle I.
\frac{p_1}{p}
16
15
14
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n}}
10,070
9,543
9,010
8,470
7,925
7,370
6,812
6,236
5,653
5,058
4,448
3,822
3,173
d
0,04543
0,04808
0,05110
0,05459
0,05854
0,06334
0,06893
0,07588
0,08451
0,09565
0,11063
0,13169
0,16439
Die Ausdrücke:
\frac{p_1}{p_x},\ \frac{p_2}{p_3} und \frac{p_2}{p_x}
können ausserordentlich viele, verschiedene Werte annehmen. Es
ergeben sich also auch ebenso viele Differenzen d1, d' und d'1. Zur Ordnung und
Sichtung derselben sind für \frac{p_1}{p_x}, \frac{p_2}{p_3} und \frac{p_2}{p'_x} Gruppen gebildet
worden, in folgender Weise:
\frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}=
\frac{30}{28}\ \frac{30}{26}\ \frac{30}{24}\ \frac{30}{22}\ \frac{30}{20}
bis \frac{30}{2}
\frac{28}{26}\ \frac{28}{24}\ \frac{28}{22}\ \frac{28}{20}
bis \frac{28}{2}
\frac{26}{24}\ \frac{26}{22}\ \frac{26}{20}
bis \frac{26}{2}
\frac{24}{22}\ \frac{24}{20}\ \frac{24}{18}
bis \frac{24}{2}
\frac{22}{20}\ \frac{22}{18}
bis \frac{22}{2}
\frac{20}{18}\ \frac{20}{16}
bis \frac{20}{2}
\frac{18}{16}\ \frac{18}{14}
bis \frac{18}{2}
\frac{16}{15}\ \frac{16}{14}\ \frac{16}{13}
bis \frac{16}{2}
\frac{15}{14}\ \frac{15}{13}
bis \frac{15}{2}
|
|
|
|
bis
\frac{4}{3}\ \frac{4}{2}.
Nach Streichung der Wiederholungen ist von den übrig gebliebenen Quotienten die
\frac{1}{n}\mbox{te} Potenz berechnet.
Danach sind nach Massgabe der Gleichungen β und γ die Logarithmendifferenzen d1, d' und
d'1 ermittelt
worden. Diese Differenzen sind in der nachfolgenden Tabelle
zusammengestellt.Diese kann somit zur Ermittelung der jeweiligen Werte von d, d' und d'1 benutzt werden.
Die mit Hilfe der Tabellen I und II berechneten Werte von „n“ sind, wie schon erwähnt wurde, nicht genau richtig, sie
sind entweder zu gross oder zu klein. Tabelle III enthält die Grössen, welche zu den
berechneten addiert oder von diesen subtrahiert werden müssen.
Die Anwendung der Tabellen werde an einem Beispiel erläutert.
In einer Gasmaschine werde die Ladung auf 9 kg abs. mit dem Exponenten 1,38
komprimiert. An einer Stelle der Kurve sei px = 4 kg abs.
Dann ist nach Gleichung 5
\frac{v_0}{v^x}=\frac{9^{\frac{1}{1,38}}-1}{\left(\frac{9}{4}\right)^{\frac{1}{1,38}}-1}=\frac{3,915}{0,8}
Nach
Tabelle
I
ist für \frac{p_1}{p}=9\,:\,d=0,07588
„
„
II
ist für \frac{p_1}{p_x}=2,25\,:\,d_1=0,30833,
es ist also
n_c=\frac{log\,p_x-log\,p}{log\,v_0-log\,v_x+d-d_1}
=\frac{0,60206}{0,59274-0,09691+0,07588-0,30833}
n_c=1,318.
Nach Tabelle III liegt das Fehlerglied zwischen 0,042 und 0,048, also bei 0,045.
Danach ist
nc = 1,318 + 0,045 = 1,363.
Der noch vorhandene Fehler ist also 1,38 – 1,363 = 0,017 oder
∾ 1,2%.
Für die Praxis dürfte dieser geringe Fehler belanglos sein.
Das analytische Verfahren ist bei fortgesetzter Bearbeitung von Diagrammen immerhin
noch zeitraubend und entbehrt der Uebersichtlichkeit. Da sich die Gleichungen 6 und
6 a leicht graphisch darstellen lassen, so verdient diese Art der Bearbeitung
entschieden den Vorzug.
Tabelle II.
\frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
1,07
1,077
1,083
1,091
1,100
1,111
1,125
1,143
1,154
1,167
1,182
1,200
1,222
1,230
\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
1,0580
1,0640
1,0690
1,0750
1,0825
1,0916
1,1031
1,1181
1,1241
1,1373
1,1494
1,1640
1,1818
1,1882
d1 bezw. d' bezw. d'1
11,26104
1,22064
1,19010
1,156451
1,11803
1,07617
1,02935
0,97622
0,95804
0,91820
0,88613
0,85112
0,81294
0,80027
\frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
1,250
1,273
1,286
1,300
1,333
1,363
1,375
1,400
1,428
1,444
1,450
1,500
1,555
1,571
\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
1,2043
1,2227
1,2331
1,2645
1,2710
1,2942
1,3040
1,3234
1,3455
1,3580
1,3628
1,4018
1,444
1,4570
d1 bezw. d' bezw. d'1
0,77046
0,73961
0,72345
0,67909
0,67110
0,64339
0,63223
0,61064
0,59044
0,57903
0,57475
0,54267
0,51194
0,50350
\frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
1,600
1,625
1,667
1,714
1,750
1,780
1,800
1,833
1,857
1,875
2,000
2,143
2,167
2,200
\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
1,4680
1,4985
1,5300
1,5667
1,5940
1,6166
1,6307
1,6568
1,6746
1,6881
1,7801
1,8871
1,9045
1,9284
d1 bezw. d' bezw. d'1
0,49648
0,47798
0,46041
0,44165
0,42870
0,41859
0,41282
0,40184
0,39488
0,38976
0,35861
0,32782
0,32336
0,31749
\frac{p_1}{p_2} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
2,250
2,290
2,333
2,400
2,500
2,600
2,667
2,750
2,800
3,000
3,200
3,250
3,333
3,500
\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
1,965
1,9941
2,0255
2,0735
2,1452
2,2165
2,2640
2,3225
2,3580
2,4971
2,6350
2,6693
2,7262
2,8393
d1 bezw. d' bezw. d'1
0,30883
0,30232
0,29578
0,28529
0,27260
0,26056
0,25313
0,24458
0,23958
0,22219
0,20728
0,20390
0,19847
0,18856
Tabelle II (Fortsetzung).
\frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
3,667
3,750
4,000
4,333
4,500
4,667
5,000
5,333
5,500
6,000
6,500
7,000
7,500
8,000
\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
2,9250
3,0072
3,1740
3,3920
3,500
3,6083
3,8216
4,0326
4,200
4,4484
4,7550
5,0580
5,3558
5,6530
d1 bezw. d' bezw. d'1
0,17959
0,17558
0,16426
0,15169
0,14618
0,14095
0,13174
0,12378
0,11817
0,11063
0,10254
0,09565
0,08985
0,08451
\frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
8,500
9,000
9,500
10,000
\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
5,9470
6,236
6,523
6,812
d1 bezw. d' bezw. d'1
0,07976
0,07588
0,07226
0,06893
Tabelle III.
Berechneter Wertvon nc
bezw. ne
0,959
1,047
1,088
1,126
1,164
1,2
1,234
1,255
1,274
1,289
1,308
1,332
1,351
1,379
1,411
1,473
Fehlerglied
– 0,059
– 0,047
– 0,038
– 0,026
– 0,014
± 0
+ 0,016
+ 0,025
+ 0,026
+ 0,041
+ 0,042
+ 0,048
+ 0,059
+ 0,071
+ 0,089
+ 0,127
Wirklicher Wert
0,9
1,0
1,05
1,1
1,15
1,2
1,25
1,28
1,3
1,33
1,35
1,38
1,41
1,45
1,5
1,6
Man setzt n = tgα und erhält dann für die
Kompression:
tg\,\alpha_c=\frac{log\,p_x-log\,p}{log\,v_0-log\,v_x+d-d_1}
Textabbildung Bd. 316, S. 504
Fig. 2.
und für die Expansion:
tg\,\alpha_e=\frac{log\,p'_x-log\,p_3}{log\,v_0-log\,v_x+d'-d'_1}
Das zu untersuchende Diagramm wird umgezeichnet, etwa auf eine Basis von 200 mm Länge
und einen Kräftemassstab von 10 mm = 1 kg.
Das Diagramm wird in zehn gleiche Teile geteilt.
Setzt man v0= 10, so ist
log v0 = 1 und
jedes Intervall=\frac{1}{10}\,v_0. Zu jedem Intervall tragt man den zugehörigen
Logarithmus als Ordinate auf und erhält auf diese Weise die logarithmische Linie 1 – 2.
Die zwischen der Basis a5 und der Kurve liegenden
Ordinaten stellen demnach an jeder Stelle den Wert log
v0
– logvx dar.
Man kann die Kurve 1 – 2 auch nach der negativen Seite
auftragen, wobei zu bedenken ist, dass log\,\frac{1}{n}=-log\,n ist. Dann kann auch log v0
– log vx
abgegriffen werden, wenn \frac{v_0}{v^x}\,<\,\frac{1}{10} ist. Die Logarithmen werden in demselben
Massstab wie die Diagrammdrücke aufgetragen, also: log
10 = 100 mm. Das Expansionsvolumen wird infolge der meist schräg aufsteigenden
Zündungslinie in der Regel kleiner sein, als das Hubvolumen. In diesem Fall legt man
die ganze Kurve 1 – 2 um ein Intervall nach rechts, wie
in Fig. 2 dargestellt ist. Das Expansionsvolumen wird
dann in neun gleiche Teile geteilt. Auf der Ordinate „l“ wird log 9 = 95,424 mm
abgetragen. Für die Untersuchung der Expansionskurve ist dann die Kurve 1' – 2 zu benutzen. Die zwischen der Kurve und der
Basis a5 liegenden Ordinaten stellen den Wert log v0 – log vx für die
Expansion dar.
Senkrecht zur Diagrammbasis wird die Basis für die beiden logarithmischen Linien 5 – 6 und 7 – 8 angelegt.
Die Drücke „p“ werden im Massstab der
Diagrammdrücke und die dazu gehörigen Werte von log p
in demselben Massstab aufgetragen. Auf diese Weise ergeben sich die beiden Kurven
5 – 6 und 7 – 8. Es
ist nur eine der beiden Kurven notwendig, bequemer ist es aber, wenn beide
verzeichnet werden.
Zur Verzeichnung der Kurve 3 – 4, deren Ordinaten, von
der Basis a5 aus gemessen, die Differenzen d, d1, d' und d'1 darstellen, verfährt man in folgender Weise.
Die Werte: log p2
– log p3 und log p2
– log p'x
werden in Fig. 2 dargestellt durch die Strecken m – n und o – t. Diese
werden von 7 aus auf a5
abgetragen, so dass 7 – q = log
p2
– log p3 und 7 – r = log p2
– log p'x wird.
Ferner trägt man noch log p1 – log p von 7
aus auf. In den Endpunkten der einzelnen Strecken errichtet man Senkrechte, auf
denen die zu \frac{p_2}{p_3}, \frac{p_2}{p'_x} und \frac{p_1}{p} gehörenden Differenzen d', d1' und d aufgetragen
werden. Diese sind den Tabellen I und II zu entnehmen. Die mehrfache Wiederholung
dieses Verfahrens ergibt eine Anzahl von Punkten, deren Verbindung die Differenzenkurve 3 – 4 ist. Die Ordinaten dieser Kurve geben mithin die
Differenzen d, d1, d' und d1' an.
Es empfiehlt sich, die Kurven 1 – 2, 1' – 2, 3 – 4, 5 –
6 und 7 – 8 genau
auf Karton zu verzeichnen. Der Massstab ist beliebig, je grösser, desto besser. Die
zu untersuchenden Diagramme werden auf Pauspapier- oder Leinwand gezeichnet, so auf
den Karton gelegt, dass die Anfangsordinaten des Diagramms und des Kartons und die
atmosphärische Linie des ersteren sich mit der Geraden a
– 5 des letzteren genau deckt. Darauf kann die Bearbeitung auf graphischem
Wege erfolgen.
Textabbildung Bd. 316, S. 505
Fig. 3.
Textabbildung Bd. 316, S. 505
Fig. 5.
Soll z.B. der Exponent „ne“ der Expansion von A bis B (Fig. 2) festgestellt werden, so geschieht dieses in
folgender Weise:
Textabbildung Bd. 316, S. 505
Fig. 4.
Man zieht A – s und B – t,
dann ist m – n = log p2
– log p3 = 7 – q und o – t = log p2
– log p'x = 7 –
r. log p'x
– log p3 = 5 –ω wird von 5 aus auf a – 5 abgetragen. Auf der Senkrechten in 5 trägt man die Strecken
(d – p) + (q –
u) ÷ (r – v) = log
v0
– log vx + d' – d1'
ab. Durch Ziehen der entsprechenden Senkrechten und
Wagerechten wird der Punkt β ermittelt. In gleicher
Weise legt man die Punkte γδεζη und ϑ fest. Wenn „ne“ konstant ist, liegen alle diese
Punkte auf einer Geradendurch den Punkt 5. Allgemein wird dieses aber nicht der
Fall sein; man hat deshalb eine Gerade durch 5 so zu ziehen, dass die gefundenen
Punkte möglichst wenig und möglichst nach beiden Seiten gleichmässig abweichen. Die
trigonometrische Tangente des von dieser Geraden und der Senkrechten durch den Punkt
5 eingeschlossenen Winkels a ist der berechnete
Mittelwert des Exponenten ne. Diesen Wert verbessert man nach Massgabe
der Tabelle III. Die korrigierten „n“-Werte kann
man vorteilhaft gleich auf den Karton abtragen, so dass sich der thatsächliche Wert
von ne ohne
weiteres durch Ziehen der entsprechenden Geraden durch Punkt 5 ergibt (Fig. 2). Sollte die Entzündungslinie so schräg
aufsteigen, dass das Expansionsvolumen kleiner wird als \frac{9}{10}\,v_0, so ist die Kurve
1' – 2 abermals um 1 Intervall =\frac{1}{10}\,v_0 weiter
nach rechts zu verschieben. Das Expansionsvolumen wird alsdann in acht gleiche Teile
geteilt.
In die Originaldiagramme werden bei diesem Verfahren nur die zur Umzeichnung nötigen
Ordinaten eingetragen (event. kann man diese auch durch Zirkelstiche markieren),
sonst aber keinerlei Linien. Die Diagramme behalten also ihre ursprüngliche
Klarheit. Das ist wichtig, denn ein Diagramm ist gewissermassen eine Urkunde, die
über die sich im Inneren der Maschine abspielenden Vorgänge Aufschluss gibt; es
sollte also stets von allen Eintragungen, die seine Klarheit und Uebersichtlichkeit
beeinträchtigen, verschont bleiben.
Beim Indizieren von Explosionsmaschinen ist eine zweckmässige Auswahl des Indikators'
von besonderer Wichtigkeit. Das Gewicht des Schreibzeugs muss so gering wie irgend
möglich sein, dabei aber eine bedeutende Festigkeit besitzen. Besonders Maschinen,
die mit hohen Kompressionsgraden arbeiten, sollten nur mit Spezialinstrumenten
indiziert werden. Ein verhältnismässig schweres Indikatorgestänge ergibt für den
Hubanfang eine Expansionslinie, die sehr bedeutend von der thatsächlichen abweicht;
die Werte von „ne“ werden anfangs zu gross. Diese Thatsache kann man öfters
beobachten. Die Spezialindikatoren von Crosby dürften
wegen ihrer eigenartigen Geradführung, der besonderen Konstruktion der Feder und des
damit erreichten geringen Gestängegewichtes vor anderen Instrumenten den Vorzug verdienen. – Die
Ermittelung der Exponenten nc und ne ermöglicht auch die Feststellung der
Temperaturkurven für Kompression und Expansion und damit die Beurteilung der
Wärmeausnutzung in einer Maschine nach einem vorliegenden Indikatordiagramm.
Es sei noch:
Ta die absolute Anfangstemperatur des Prozesses,
T1
die „ Kompressionstemperatur,
Tx eine beliebige absolute Zwischentemperatur,
px der zu dieser Temperatur gehörende Druck,
T2 die
absolute Explosionstemperatur,
T3
die „ Auspufftemperatur,
T'x eine beliebige absolute Zwischentemperatur,
p'x der zu dieser Temperatur gehörende Druck,
p, p1p2 und p3 haben dieselbe
Bedeutung wie oben.
Textabbildung Bd. 316, S. 506
Fig. 6.
Dann ist für die Kompression:
\frac{T_a}{T_x}=\left(\frac{p}{p_x}\right)^{\frac{n_c-1}{n_c}} . . . . . . 7)
oder
log\,T_x=log\,T_a+\left(1-\frac{1}{n_c}\right)\,(log\,p_x-log\,p).
Setzt man Tx =
1, also log Ta
= 0, so ist mit p = 1 kg
abs.:
log\,T_x=\left(1-\frac{1}{n_c}\right)\,log\,p_x . 8)
Für die Expansion erhält man entsprechend:
\frac{T_2}{T'_x}=\left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{n_e-1}{n_e}} . . 9)
oder
log\,T'_x=log\,T_2-\left(1-\frac{1}{n_e}\right)\,(log\,p_2-log\,p'_x).
Setzt man auch hier T2 =
1, so lässt sich die Gleichung schreiben:
log\,T'_x=-\left(1-\frac{1}{n_e}\right)\,(log\,p_2-log\,p'_x) 10)
Die Gleichungen 8 und 10 lassen sich nun leicht darstellen. Die Darstellung ergibt zu
jedem beliebigen Druckbar bezw. p'x den zugehörigen Wert von Tx bezw. T'x bezogen auf
Ta bezw.
T2 = 1. Ueberträgt
man die gefundenen „T“-Werte auf die
betreffenden Ordinaten, so ergibt sich eine Reihe von Punkten, deren Verbindung zwei
Kurven ergeben, die in ihrem Verlaufe ein Bild der Temperaturänderungen
darstellen.
In Fig. 3 ist dieses Verfahren dargestellt und in Fig. 2 mit dem oben beschriebenen vereinigt
veranschaulicht.
Ueber der Basis der logarithmischen Linien 5 – 6
und7 – 8 werden die logarithmischen Kurven 9 – 10 und 11 – 12
verzeichnet. Zweckmässig wird die Einheit 100 mm lang gemacht. Vom Punkt 13 aus wird auf der Pasis der Wert von „nc“
bezw. „ne“ aufgetragen. Ist „n“ z.B. 1,25,
so werden 125 mm aufgetragen. Darauf wird die Ordinate log
nc bezw. log ne gezogen und auf den
negativen Zweig der logarithmischen Linie projiziert. Der Schnittpunkt 15 wird auf die Basis projiziert, wodurch auf dieser
die Strecke 13-14=\frac{1}{n_c} bezw. \frac{1}{n_e} abgeschnitten wird. Folglich ist die Strecke 14-5=1-\frac{1}{n_c}
bezw. 1-\frac{1}{n_e}. Trägt man auf einer Senkrechten im Punkte 14 die Grössen logpx (nach links) bezw. log p2
– logp'x (nach
rechts) auf, so wird log Tx bezw. log
T'x dargestellt durch Rechtecke mit
den Seiten 1-\frac{1}{n_c} und logpx bezw. 1-\frac{1}{n_e} und logp2
– logp'x. Um
diese Werte linear darzustellen, müssen die Rechtecke in bekannter Weise in solche
mit der Basis 1 umgewandelt werden. Alsdann werden
durch die Höhen der umgewandelten Rechtecke die Werte von log Tx bezw. log T'x
angegeben und zwar im Massstab 100 : 1.
Durch Punkt 13 zieht man eine Parallele zur
atmosphärischen Linie des Diagramms, trägt auf dieser vom Punkt 13 aus nach links die Werte logpx, nach rechts diejenigen von
logp2
– logp'x. Die
Endpunkte dieser Strecken verbindet man mit dem Punkt 5. Die Verbindungsgraden
schneiden auf der Senkrechten in 14 Strecken ab, die
von 14 aus gemessen die Grössen log Tx (links positiv) bezw. log Tx (rechts
negativ) im Massstab 100 : 1 abschneiden. Projiziert man die Werte log Tx auf den
positiven Zweig der Kurve, so ergibt sich der zugehörige Numerus, d.h. Tx (von der
Geraden durch 13 aus gemessen). In gleicher Weise
ergibt sich der Wert T'x durch Projektion von log T'x auf den
negativen Zweig der logarithmischen Linie. Durch Projektion der gefundenen Werte auf
die zugehörigen Ordinaten des Diagramms ergeben sich die Kurven der absoluten
Temperaturen für die Kompression und Expansion (siehe Fig.
5). Es ist zu beachten, dass die Massstabe für die Ordinaten der beiden
Kurven verschieden sind.
Textabbildung Bd. 316, S. 506
Fig. 7.
Bei Kompressoren, die mit direkter Wassereinspritzung arbeiten, kommt es vor, dass
die Kühlung so energisch ist, dass der Exponent der Polytrope unter 1 sinkt. Es ist
dann in der Gleichung
T_x=T\,\cdot\,\left(\frac{p_x}{p}\right)^{\frac{n_c-1}{n_e}}
der Exponent negativ.
Man kann diese Gleichung aber auch schreiben:
T_x=T\,\cdot\,\left(\frac{p}{p_x}\right)^{\frac{1-n_e}{n_c}} . . . . . 11)
Textabbildung Bd. 316, S. 507
Fig. 8.
und
log\,T_x=log\,T+\left(\frac{1}{n_c}-1\right)\,log\,p-log\,p_x
oder mit T = 1 und p = 1:
log\,T_x=-\left(\frac{1}{n_c}\right)\,log\,p_x . . 12)
Das Verfahren zur Ermittelung von Tx ist in Fig.
4 dargestellt und bedarf nach dem Vorangegangenen keiner weiteren
Erklärung.
Auf Grund des angegebenen Verfahrens sind in den Fig.
5 bis 8 die Exponenten und Temperaturkurven
einiger Diagramme von Motoren und in den Fig. 9 und
10 die Kurven zweier Kompressordiagramme
dargestellt.
Fig. 5 ist das Diagramm eines Leuchtgasmotors der
Firma Gebrüder Körting in Körtingsdorf bei
Hannover.
Der Motor hat einen Cylinderdurchmesser von 175 mm, 300 mm Hub und macht 224 bis 226
Umdrehungen. Die Entzündung der Ladung erfolgt durch einen automatischen
Glühzünder.
Textabbildung Bd. 316, S. 507
Fig. 9.
Fig. 6 stellt das Diagramm eines Kraftgasmotors
derselben Firma dar von gleichen Abmessungen wie der oben erwähnte Leuchtgasmotor.
Der Motor arbeitet mit elektrischer Zündung. Indieser Figur ist die
Kompressionskurve gestrichelt eingetragen, wie sie nach dem festgestellten
Mittelwerte von ne wirklich verlaufen würde. Die wirkliche Kurve stimmt mit der
Kontrollkurve sehr gut überein. Das Verfahren zur Ermittelung von n ergibt also genügend genaue Werte.
Zur Verzeichnung der Kontrollkurve ist das von Prof. Hartmann aufgestellte Verfahren angewendet wordenGleichzeitige Bestimmung der Polytrope und
Charakteristik für ein aufgenommenes Indikatordiagramm. Z. 1895, S.
194., nachdem vorher die Grösse von v1 bestimmt worden ist nach der Gleichung:
\frac{v_0}{v_1}-\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1.
In Fig. 7, dem Diagramm eines Körting'schen Benzinmotors mit elektrischer Zündung, ist ebenfalls das Hartmann'sche Verfahren zur Kontrolle des Expansions-
und Kompressionsexponenten angewendet worden. Die Kontrollkurven sind gestrichelt
eingetragen; sie schliessen sich den wirklichen gut an. Bemerkenswert ist der
niedrige Exponent (0,9) der Kompression. Die Verbrennungsluft wird bei diesem Motor
durch die Auspuffgase stark vorgewärmt, infolgedessen macht sich der Einfluss der
kühlen Cylinderwandungen hier ganz besonders stark bemerkbar.
Textabbildung Bd. 316, S. 507
Fig. 10.
Fig. 8 zeigt das Diagramm eines stehenden
Petroleummotors der Firma J. M. Grob und Co. in
Leipzig-Eutritzsch. Die Maschine arbeitet mit Vergaserzündung. Die Zündung erfolgt
automatisch. Der Exponent der Expansion ist mit ne = 1,35 wesentlich grösser, als in den
vorhergehenden Diagrammen. Im wesentlichen ist diese Erscheinung wohl auf den
bedeutend grösseren Kompressionsraum und der geringeren Kolbengeschwindigkeit
zuzuschreiben.
Das Diagramm Fig. 9 ist einem Kompressor entnommen,
der mit Mantelkühlung arbeitet, während Diagramm Fig.
10 einer Maschine entstammt, die ausserdem noch Einspritzkühlung hat. Der
intensivere Einfluss der letzteren ist sehr markant in dem Verlauf der
Temperaturkurve ausgeprägt.
Zum Schluss sei noch bemerkt, dass für sämtliche dargestellten Diagramme der
Federmassstab 3,33 mm = 1 kg gewählt worden ist.