Titel: | Die Bedienung von Feuerungen und der Schutz der Arbeiter. |
Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 599 |
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Die Bedienung von Feuerungen und der Schutz der
Arbeiter.
(Schluss von S. 586 d. Bd.)
Die Bedienung von Feuerungen und der Schutz der
Arbeiter.
X.Kreis- oder ringförmige, sich drehende
Roste.
Die bisher betrachteten Rostfeuerungen waren sich alle darin gleich, dass die
Rostfläche, mochte sie nun wagerecht sein oder schräg stehen, die Form eines
Quadrats oder Rechtecks hatte. Abweichend davon zeichnet sich die Feuerung von Charles Groll in Roubaix (Frankreich) dadurch aus, dass
ihr wagerecht gelagerter Rost kreis- oder ringförmig ist und langsam um seine
Mittelachse rotiert.
Fig. 96 zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine
derartige Feuerung für zwei Kessel XX1, Fig. 97 einen
senkrechten Schnitt nach der Linie 5 – 6 der Fig. 96, Fig. 98 eine
Oberansicht des Rostes, Fig. 99 einen wagerechten
Schnitt nach der Linie 9 – 10 – 11 – 12 der Fig. 96, die Fig. 95,
100, 101 die
Anordnung der Luftkammern in vergrössertem Massstabe, Fig.
102 einen Längsschnitt in Richtung des Gewölbes A,
Fig. 103 einen Längsschnitt in Richtung des Gewölbes
A1, Fig. 104 einen Längsschnitt des Verteilers, Fig. 105 einen Querschnitt desselben, Fig. 106 die Abwickelung der Oberfläche der
Verteilungswalze aus Fig. 104, Fig. 113 einen senkrechten Schnitt durch die
Zuführungskanäle für die Kohlen, die Fig. 108 bis
112sind Einzelheiten der Rostlagerung und
Fig. 107 ist eine Ausführungsform, bei welcher
der Rost ringförmig angeordnet ist.
Der unter den Kesseln liegende kreisförmige Rost ist auf einem Zahnrade a gelagert, welches auf Rollen b ruht, die sich auf dem Ringe b1 bewegen. Die Rollen haben Spielraum, damit
Spannungen bei Ausdehnung des Rostes infolge der Hitze begegnet werden kann. Von der
Nabe G des Zahnrads laufen Arme c und Streben d nach dem Umfange des
Zahnrads, die zur Auflagerung der einzelnen Roststäbe dienen.
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Fig. 95.
Das Zahnrad a dreht sich vermittelst seiner Nabe C auf der Säule f. Es
empfängt seine Bewegung von einem Zahnrad e) welches auf beliebige Weise angetrieben
wird. Die Achse f ist hohl. Sie steht durch Rohransatz
f1 und Stutzen f2f3 mit einem Ventilator
f4 in Verbindung,
der Pressluft nach
der zwischen den Gewölben A und A[ gelagerten und durch eine Schicht GG1 feuerfester Steine gegen die Wärmewirkung
geschützten Kammer g treibt. Von hier tritt die
Pressluft durch den Kanal i1 (Fig. 95 und 101) und die Düsen mm1 und nn1 über den Rost.
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Fig. 96.
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Fig. 97.
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Fig. 98.
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Fig. 99.
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Fig. 100.
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Fig. 101.
Die Beschickungsvorrichtung besteht aus einem Behälter p
(Fig. 104) mit Verteilungswalze q. Letztere ist in bestimmten Abständen mit Oeffnungen
versehen, welchedie Aufgabe haben, die Kohle in gleichmässigem Strome in eine
Anzahl geneigter Fächer h1 mit erhabener Oberfläche (Fig. 97 und
113) fallen zu lassen. Zur Reinigung der Walze
ist eine Metallbürste q (Fig.
105) vorgesehen, die mittels Feder gegen die Walze gedrückt wird.
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Fig. 102.
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Fig. 103.
Das Brennmaterial fällt in einem Streifen auf den Rost, der sich in der Richtung der
Buchstaben AXX1DA1 (Fig. 99) langsam bewegt. Auf dem Roste erfolgt die
Inbrandsetzung der Kohle durch primäre Verbrennungsluft, die unter den Rost geführt
wird. Die entwickelten Gase werden durch die aus den Düsen mm1nn1 zugeleitete sekundäre Verbrennungsluft vollständig
verbrannt. Den Weg der Verbrennungsgase zeigen die Schnitte nach den Fig. 102, 103 an. Die
heissen Gase ziehen zuerst unter dem Gewölbe A entlang,
bestreichen darauf den Teil unter der Wand B, die durch
Wand D mit den Gewölben AA1
in Verbindung
steht, treten unter das Gewölbe A1, gelangen durch die Auslassöffnung A3 (Fig. 103) nach den oberen Kesselteilen, um auch diese
zu erwärmen, und entweichen durch den Schornstein A4.
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Fig. 104.
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Fig. 105.
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Fig. 106.
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Fig. 107.
Zur möglichsten Abdichtung des Zahnkranzes gegen das Mauerwerk ist in letzteres ein
Ring k (Fig. 96, 97, 98)eingelegt.
Die Arme c sind hohl und mit Oeffnungen c1 für den Zutritt von
Verbrennungsluft versehen.
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Fig. 108.
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Fig. 109.
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Fig. 110.
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Fig. 111.
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Fig. 112.
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Fig. 113.
Bei der in Fig. 107 dargestellten Ausführungsform ist
statt der Tellerform die Ringform des Rostes angewendet, und in die Mitte ein
starker Mauerpfeiler gesetzt.
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Fig. 114.
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Fig. 115.
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Fig. 116.
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Fig. 117.
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Fig. 118.
Groll hat die Beschickungsvorrichtung später verbessert,
wie die Fig. 114 bis 118
zeigen. Fig. 114 ist ein senkrechter Schnitt in der
Richtung der Linie 1 – 2 – 3 – 4 der Fig. 115, Fig. 115 ein
senkrechter Längsschnitt in Richtung der Linie 5 – 6
der Fig. 114, Fig. 116
ein wagerechter Schnitt in Richtung der Linie 7 – 8 der
Fig. 114, die Fig.
117 und 118 zeigen die
Beschickungsvorrichtung in Längs- und Querschnitt.
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Fig. 119.
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Fig. 120.
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Fig. 120a.
Auf der feststehenden Trommel i dreht sich eine zweite
Trommel j mit verschieden breiten Vertiefungen o (Fig. 117). In die
Vertiefungen fallen die Kohlenstückchen und werden bei der Drehung nach unten in die
Beschickungskanäle p (Fig.
115) entlassen in der Weise, dass die schmäleren Kanäle p mit den schmäleren Oeffnungen o, die breiteren Kanäle mit den breiteren Oeffnungen zusammenarbeiten zu
dem Zwecke, eine gleichmässige Beschickungder vom Zentrum nach der Peripherie
zunehmenden kreisförmigen Rostfläche zu ermöglichen.
Um zu verhindern, dass sich die Kohle in den Oeffnungen o festsetzt, ist an der Trommel i eine Klappe
i1 angebracht, die
der Wirkung der Feder i2 unterworfen ist, so dass sich die Klappe i1 beim Drehen der Trommel nach unten
bewegt und die Kohle selbstthätig aus den Oeffnungen o
herausdrückt.
Der Kasten, welcher die Beschickungskanäle p enthält,
ist an einer Stange q aufgehängt und führt, durch den
Exzenter r angetrieben, eine pendelnde, die
Kohlenabschiebung bewirkende Bewegung aus.
Die Beschickungskanäle sind in der Kammer F angebracht,
die durch Wände gegen die Wirkung der Feuerung geschützt ist. Der Behälter G, welcher der Feuerung die sekundäre Verbrennungsluft
in Strahlen u zuführt, befindet sich seitlich von der
Kammer F. Das Ganze ist an Stangen v angehängt. Die primäre Verbrennungsluft wird durch
das Dampfstrahlgebläse D (Fig.
115) unter den Rost geblasen.
Nach einer weiteren Verbesserung hat Groll, um auch
Brennstoff von ungleichmässigem Korn verwenden zu können, die
Beschickungsvorrichtung durch eine solche mit Förderband ersetzt. Fig. 119 zeigt eine Ansicht der letzteren, Fig. 120 eine Oberansicht, Fig. 120a einen senkrechten Schnitt.
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Fig. 121.
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Fig. 122.
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Fig. 123.
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Fig. 124.
Aus dem Trichter m fällt die Kohle durch ein
Verteilungsgitter d, welches sich in die
herniederdringende Kohle hineinschiebt und sie abteilt, auf das Förderband ohne Ende
b, welches sich auf Rollen c bewegt. Das Förderband entlässt den Brennstoff durch den Rahmen g nach den Beschickungskanälen l. Die beiden letzteren sind schwingend angeordnet, um ein Versetzen der
Kohle zu verhindern. Die ganze Vorrichtung ruht auf zwei Querstücken k1.
Eine spätere Abänderung führt eine Kettenförderung zum Transport der Kohle auf
die Rostfläche ein. Fig. 121 zeigt den Schnitt einer
solchen Vorrichtung nach der Linie xx der Fig. 122, Fig. 122
einen Schnitt in der Längsrichtung, Fig. 123 eine
Oberansicht zu Fig. 122, Fig. 124 eine abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung.
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Fig. 125.
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Fig. 126.
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Fig. 127.
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Fig. 128.
Der Brennstoff gelangt aus dem Fülltrichter auf das Förderband b, welches ihn nach dem Verteilungskasten c führt, und zwar erfolgt die Zuführung in einer
verschieden starken Schicht entsprechend dem durch Abstreicher d eingestellten Querschnitt a1a2a3a4 (Fig. 121). Unter
dem in Fächer geteilten Kasten c ist der Verteiler a angeordnet, auf welchem sich eine Anzahl verschieden
langer Ketten (Fig. 123) bewegen, die den Brennstoff
in verschiedenen Abständen vom Mittelpunkte auf die Rostfläche fallen lassen. Der
verschiedene Querschnitt der Fächer ist der verschieden grossen Fläche des Rostes,
welche die einzelnen Fächer zu beschütten haben, angepasst.
Da die Kanäle 1 und 2 nur
sehr wenig Kohlen zu erhalten haben, müsste ihr Querschnitt sehr klein bemessen sein
und könnte daher so gering werden, dass bei n eine
Stauung eintritt. Um diesem Uebelstande zu begegnen, ist die Wand gg1, welche die
Abteilungen 1 2 trennt, geneigt und reicht nicht bis
zur Höhe der anderen Wände. Ferner besitzt die Wand hh1, welche zwischen den Abteilungen 2 3 gelegen ist, in der Mitte eine Oeffnung. Infolge
dieser Anordnung bleibt auf jeder Seite der Wand gg1 ein Raum, welcher dem Brennstoff bequemen
Durchgang gestattet. Zur Reinigung der Förderketten sind Metallbürsten
vorgesehen.
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Fig. 128a.
Anstatt die Förderketten nebeneinander zu legen, kann man sie auch übereinander
anordnen, wie das in Fig. 124 dargestellt ist.
XI.Schlackenbrechvorrichtungen.
Von den bisher betrachteten Rostfeuerungen waren bereits mehrere mit Einrichtungen
zur Beseitigung der gebildeten Aschen und Schlacken versehen. Diese Einrichtungen
genügen aber nicht zur Entfernung von Schlacken, die an den Roststäben fest
anbacken. Man wird daher, besonders wenn man Steinkohlen verfeuert, die
grössereMengen anschmelzender Schlacke liefern, andere Hilfsmittel zur
Beseitigung der letzteren anwenden müssen.
Sehr einfach ist die Schlackenbrechvorrichtung nach Karl
Twer in Köln a. Rh., die in den Fig. 125 bis
128 als Ausführungsform an Puddel- und
Schweissöfen dargestellt ist.
Fig. 125 zeigt eine Anlage in Ansicht, Fig. 126 dieselbe teilweise im senkrechten Schnitt mit
niederbewegter Rosthälfte auf der rechten Seite, Fig.
127 einen wagerechten Schnitt, Fig. 128
einen Vertikalschnitt senkrecht zu dem Schnitt nach Fig.
126.
Der zweiteilige Rost a ist an beiden Seiten um eine mit
Zahnbogen oder Zahnrad c versehene Achse b mit Hilfe des Kurbelrades d bewegbar. Er kann bei kleineren Oefen auch einteilig gemacht werden.
Sobald geschlackt werden soll, steckt man durch die Oeffnungen g Eisenstäbe in die Schicht zwischen Kohle und
Schlacke, um den Kohlen während des Reinigens eine Unterlage zu bieten, und kippt
den Rost herunter. Schlacken und Asche fallen jetzt zum grössten Teil durch ihr
eigenes Gewicht hernieder. Was am Roste hängen geblieben ist, wird durch die
kegelförmigen Zinken f, welche in die Spalten des
heruntergekippten Rostes passen und durch sie hindurchragen, zerstückelt und
abgestossen. Darauf bringt man den gereinigten Rost wieder in die wagerechte Lage
und entfernt die durch die Oeffnungen g gesteckten
Stäbe.
In ähnlicher Weise wirkt eine Abschlackvorrichtung nach Joseph Esterer in Münster i. W. und Fr. Beny
in Oppenheim, welche in Fig. 128a im Längsschnitt
dargestellt ist, nur mit dem Unterschiede, dass hier der Rost festliegt und die
Reinigungszinken bewegt werden. Letztere (S) sind um
die Welle D drehbar angeordnet. Bei der Drehung der
Welle streichen die Zinken zwischen den Roststäben hindurch und entfernen die
Schlacke nach dem untergehaltenen Wagen E. Wenig
praktisch ist die Art, nach welcher hier der Brennstoff durch die Thür A unmittelbar vor der Feuerbrücke aufgegeben und auf
der schiefen Ebene B, der die Rolle einer
Verkohlungsfläche zugedacht ist, allmählich nach dem Roste C befördert wird.
Textabbildung Bd. 316, S. 603
Fig. 129.
Textabbildung Bd. 316, S. 603
Fig. 130.
Die Schür- und Schlackenbrechvorrichtung von Joseph
Kudlicz in Prag besteht aus mehreren Schürmessern, welche den Rost
bearbeiten.
Fig. 131 zeigt den
Längsschnitt einer Feuerung mit der neuen Vorrichtung, Fig. 132 einen Schnitt
nach der Linie xx der Fig. 131, Fig. 133 in der einen Hälfte einen Schnitt nach der Linie yy der Fig. 131 und in der
anderen Hälfte die Vorderansicht, Fig. 134 die
bewegliche Stütze für die Schürstange und Mg. 135 die Seitenansicht der Stütze, Fig. 136 und 137 die Schür
Vorrichtung mit einer anderen Rostbauart; Fig. 138 bis 147 stellen
andere Ausführungsformen der Schürvorrichtung dar, Fig. 148 und 149 eine
Bewegungsvorrichtung für die Ausführungsform nach den Fig. 144 und 145, Fig. 150
einen Schnitt durch die Anordnung zur Kühlung der Roststäbe bei Verwendung backender
Kohle. Die Fig. 129 zeigt die Schürvorrichtung an
einem Schrägrost, Fig. 130 an einem Stufenrost.
Textabbildung Bd. 316, S. 604
Die Enden der Schürstange E (Fig. 131 bis 135) sind in einem rohrförmigen Kopfstück E1 befestigt. Letzteres
trägt mehrere Schürmesser m. In einiger Entfernung von
dem Kopfstück sind an der Stange E zwei Haken F angebracht, an welchen sie, wenn geschürt werden
soll, auf einer Rundstange C1 aufgehängt wird. C1 und C2 sind Verbindungsstangen eines kleinen, aus den
Seitenleisten Bmit Rollen D bestehenden, in den Nuten f der Leisten b unter dem Roste verschiebbaren Wagens.
Textabbildung Bd. 316, S. 604
Fig. 133.
Textabbildung Bd. 316, S. 604
Fig. 134.
Textabbildung Bd. 316, S. 604
Fig. 135.
Soll der Rost bearbeitet werden, dann schiebt man die Stange bis fast zu der
Querleiste a2, hebt
dann die Schürmesser m durch Niederdrücken des
Stangenendes und schiebt die Stange bis zur Leiste a2. Dadurch wird das Rostende von den Schlacken, die
auf den ausziehbaren Rost J fallen, befreit. Darauf
werden die Messer wieder gesenkt, etwas mehr nach vorn gezogen, gehoben, wieder eine
kurze Strecke nach rückwärts geschoben und so fort, bis der ganze Rost in dieser
Weise behandelt worden ist.
H ist der den aufzuschüttenden Brennstoff enthaltende
Fülltrichter, c die Thür zum Aschenfall. Die zur
Verbrennung erforderliche Verbrennungsluft gelangt in die vorn offenen, hohlen, bei
a1 festgehaltenen
Roststäbe, strömt durch dieselben und tritt durch Oeffnungen d in den Aschenfall ein, von wo sie zum Brennstoff gelangt.
Die auf dem Rost J, welcher auch als Kipprost
ausgebildet sein kann (Fig. 144),
angesammelten Schlacken werden von Zeit zu Zeit in den Aschenfall befördert. Zur
Bewegung des Rostes J dient die Zugstange J1.
Die Fig. 136
und 137
zeigen die Einrichtung bei einem Rost, der aus einzelnen kurzen Rostabteilungen
zusammengesetzt ist.
Textabbildung Bd. 316, S. 604
Bei dem Stufenrost nach Fig. 130 ist je ein Wagen mit
besonderen Schürstangen unter jeder Stufe verschiebbar angeordnet. Man kann aber
auch alle Stufen mit einer Schürstange bearbeiten.
Bei der Einrichtung nach den Fig. 138 und 139 braucht
die Schürstange nur hin und her bewegt werden, weil sie sich in senkrechter Richtung
selbst führt. Die Stütze C1 hebt sich nämlich und sinkt durch die Anordnung der Führungen U und drehbarer Zungen u
derart, dass die Messer m auf dem Wege von vorn nach
hinten eine durch die oberen Nuten bestimmte Bahn beschreiben, während sie sich auf
dem Wege von hinten nach vorn an der unteren Bahn der Führungen U, also unter dem Roste bewegen.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 140 bis 143 werden
die Messer m durch Niederdrücken eines federnden
Doppelhebels unter Vermittelung einer Stange S
emporgerichtet und durch Loslassen des Doppelhebels geneigt, wobei sie sich um den
Bolzen t drehen.
Die zwei Ausführungsformen nach den Fig. 144 bis 149 besitzen
im Kopfstück selbst ein Getriebe, durch welches die Messer m im ersteren Falle bei der Verschiebung der Schürstange gegen die
Feuerbrücke eine cykloidische Bahn (Fig. 144 rechts) und
beim Rückgang eine gerade Bahn beschreiben, während im zweiten Falle (Fig. 147)
das Umgekehrte geschieht, wie die Pfeile angeben. Die Seitenleisten sind mit Nuten
versehen und als Zahnstangen ausgebildet, welche das Rad r drehen. Letzteres sitzt fest auf einem Bolzen (Fig. 149), mit welchem
ein Sperrrad s verbunden ist, während sich die Hülse
h und die Kurbel k auf
demselben lose befinden. Das Kopfstück E1 ist mit einem Zapfen ausgestattet, auf welchem die
Kurbel k und die Sperrklinke s1 unter dem Druck der Feder s2 lose aufgesetzt
sind.
Durch Schieben der Stange E gegen die Feuerbrücke wird
vom Sperrrad s die Klinke s1 mitgenommen, welche das Rohr E1 zwingt, sich um den
Drehpunkt des Rades r zu drehen. Dadurch gelingt es zu
bewirken, dass die Messer m cykloidenähnliche Kurven
beschreiben. Beim Rückgange gleitet die Klinke s1 über die Zähne des Sperrrades hinweg, so dass
keine Drehung des Kopfes E1 erfolgt, und derselbe wagerecht zurückbewegt wird.
Die Bauart nach Fig. 147 ist fast dieselbe, nur mit dem Unterschiede, dass die Gleitnut
oben verzahnt ist, das Zahnrad also umgekehrt eingreift und sich umgekehrt zu der
Verschiebung bewegt. Ferner sind hier zwei Röhren E1 durch Stangen o1 miteinander verbunden.
Zur Kühlung der Roststäbe können dünne Wasserstrahlen vorn in den hohlen Rost
eingeführt werden (Fig. 150).
XII.Verschiedenes.
1. Feuerdämpfer für Dampfkesselheizungen.
Textabbildung Bd. 316, S. 605
Fig. 150a.
Wir haben bereits unter dem Abschnitt IV bei dem Efran'schen Beschickungsapparate eine Sicherheitseinrichtung kennen gelernt,
durch welche bei Ueberschreitung des zulässigen Drucks im Dampfkessel die Zuführung
von Brennstoff unterbrochen, und der Rauchschieber geschlossen wird, so dass jede
Gefahr der Ueberheizung und Explosion des Dampfkessels beseitigt werden soll. Will
man von der Einführung mechanischer Beschickungsvorrichtungen, wie sie dort
angewandt werden, absehen und doch einen Schutz gegen Dampfkesselexplosionen
besitzen, dann ist die Anbringung eines Feuerdämpfers nach Chr. Vollmar inRatzeburg zu empfehlen. Es handelt sich hier um die
Beseitigung derjenigen Gefahr, welche droht, wenn das Wasser im Kessel unter den
niedrigsten Wasserstand gesunken ist. Eine solche Einrichtung ist von besonderem
Wert für diejenigen Betriebe, in welchen die Arbeit während der Mittagspause oder
während der Nacht ruht, und das Feuer unter dem Kessel nicht vollständig gelöscht,
sondern nur gedämpft wird, damit es nach der Pause oder am nächsten Morgen zum
Wiederbeginn der Arbeit schneller angefacht werden kann (Ziegeleien, Hammerwerke
u.s.w.).
Textabbildung Bd. 316, S. 605
Fig. 151.
Textabbildung Bd. 316, S. 605
Fig. 152.
Textabbildung Bd. 316, S. 605
Fig. 153.
Textabbildung Bd. 316, S. 605
Fig. 154.
Textabbildung Bd. 316, S. 605
Fig. 155.
Textabbildung Bd. 316, S. 605
Fig. 156.
Die Fig. 150a veranschaulicht eine solche Anlage im
senkrechten Längsschnitt. Oberhalb des Rostes 1 ist vom
Flammrohr 2 aus nach der oberen Kesselwandung 3 ein nach innen durch Chamotteausfütterung gegen die
Wirkung der Flamme geschützter Cylinder 5 und über ihm
ein grösserer mit Sand gefüllter Behälter 6 angeordnet.
Die Oeffnung des Bodens 7 kann durch eine um Zapfen 10 drehbare Klappe 9
verschlossen werden. Die mit letzterer gelenkig verbundene Stange 11 besitzt einen Schlitz 12, durch welchen die mit dem einen Arm des Winkelhebels 13 verbundene und auf dem Ständer 20 ruhende Stange 14
gesteckt ist. Der andere Arm des Winkelhebels greift unter den Anschlag 19 der mit
dem Schwimmer 15 verbundenen, durch Stopfbüchse 18 geführten Stange 17.
Sinkt der Wasserstand im Kessel unter die festgesetzte Grenze, dann fällt der um
Zapfen 16 drehbare Schwimmer und bewegt hierdurch die
Stange 17 nach unten, so dass der Anschlag 19 den Winkelhebel 13
mitnimmt und dadurch die Stange 14 aus dem Schlitzende
der Stange 11 herauszieht. Die nun frei gegebene Klappe
9 öffnet sich selbstthätig unter dem Druck des den
Behälter 6 anfüllenden Sandes und lässt den letzteren
auf das Feuer fallen, wodurch eine sofortige Dämpfung der Glut eintritt.
2. Schutz der Arbeiter gegen die von den Feuerungsthüren ausgestrahlte Wärme.
Zum Schütze der Arbeiter gegen die von den eisernen Thüren der Feuerungen
ausstrahlenden Hitze eignet sich eine Einrichtung von M.
Gehre in Rath bei Düsseldorf, die ursprünglich nur dazu bestimmt ist, die
strahlende Wärme der Feuerung von der Thür abzulenken, mit diesem Zwecke aber auch
den ersten erreicht.
Hinter den Feuerthüren a (Fig.
151 bis 156), welche mit Klappen b zum Einbringen der Feuergeräte durch die Thüren
versehen sind, werden Klappen oder Schieber f
angeordnet. Werden letztere herumgedreht oder entfernt, dann kann man, wie die Fig. 153 bis 156
zeigen, das Gezähe nach Beiseiteschieben der äusseren Klappe b in den Feuerraum bringen, worauf die Klappe b wieder
geschlossen wird. Ist die Klappe f drehbar angeordnet,
so erfolgt ihr Oeffnen oder Schliessen mit Hilfe eines an der Drehachse angebrachten
Hebels c. Die Oeffnung i
zwischen Klappe und Thürrahmen dient zur Auflagerung der Schür Werkzeuge.
Zwischen den Klappen b und f wird durch Oeffnungen kalte Luft hindurchgeführt, wie die Pfeile in Fig. 152 andeuten. Die Teile b und f sind für gewöhnlich derartig
miteinander verbunden, dass sie zusammen drehbar oder aufklappbar sind.