Titel: | Die Schreibmaschine vom Standpunkt der Zweckmässigkeit ihrer Konstruktion. |
Autor: | A. Beyerlen |
Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 809 |
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Die Schreibmaschine vom Standpunkt der
Zweckmässigkeit ihrer Konstruktion.
(Schluss von S. 799 d. Bd.)
Von A. Beyerlen, Ingenieur.
Die Schreibmaschine vom Standpunkt der Zweckmässigkeit ihrer
Konstruktion.
Die bekanntesten Schreibmaschinen.
(In alphabetischer Reihenfolge.)
Wie eingangs schon bemerkt, sind etwa 38 Schreibmaschinen zur Zeit (d.h. im Jahre
1901) im Verkehr und in Verwendung, von welchen gesagt werden kann, dass sie mit
Vorteil beruflich gebraucht werden können.
Alle diese Maschinen befriedigen, solange sie in guter Beschaffenheit sind, für alle
Arten von Schreibarbeiten, mit wenig Ausnahmen.
Die Unterschiede in der Brauchbarkeit beziehen sich auf Aeusserlichkeiten, Form und
Reinheit der Schrift, grössere oder kleinere Schreibschnelligkeit, grössere oder
geringere Handlichkeit, und hängen von den im vorstehenden besprochenen
Unterschieden in der Konstruktion, Anordnung des Farbstoffes, der Tasten und der
Anbringung des ganzen Aufbaues der Maschine ab.
Die wesentlichsten und wichtigsten Unterschiede, von denen die Dauerhaftigkeit
abhängt, beruhen in der technischen Gediegenheit der Konstruktion. Um eine Maschine
nach dieser Richtung zu beurteilen, genügt es, sie nach diesen wichtigsten
Eigenschaften zu prüfen. Eine Aufzählung der 38 Maschinen mit Angabe dieser
wichtigsten Eigenschaften wird demgemäss den besten Ueberblick über das vorliegende
Material geben, wobei auf dasjenige, was über die einzelnen Konstruktionsarten im
allgemeinen Teil gesagt wurde, zu verweisen ist.
Besondere Eigentümlichkeiten einzelner Maschinen lassen sich jeweils im Zusammenhang
kurz mit anfügen.
Es werden sonach im folgenden die Maschinen nacheinander aufgeführt und zwar der
Leichtigkeit des Nachschlagens wegen nicht nach technischen Eigenschaften, sondern
nach dem Alphabet geordnet.
Die Gesichtspunkte, welche als die wesentlichsten dabei berücksichtigt werden müssen,
sind:
1. Konstruktionsart, ob Typenhebelmaschine oder Typenrad- bezw.
Rotationsmaschine.
2. Vollkreistypenhebelmaschine oder Segmentmaschine.
3. Griffbrett nach der Universalanordnung oder nach einer anderen Anordnung.
4. Gerade oder gekrümmte Anordnung der Tasten.
5. Volltastatur oder Umschaltung, eine Umschaltung oder
zwei oder mehrere.
6. Färbung, ob Farbkissen oder Farbband, Dauerfarbkissen oder Kissen zum
Auftragen oder Aufstreichen der Farbe. Wenn Band, ob automatisch umsetzbar oder
nicht.
7. Typenhebel, ob geführt oder frei schwingend.
8. Typenhebel, ob gerade bezw. in der Schwingungs- und Schwerebene angegriffen, oder
seitlich gekröpft und mit seitlichem Kraftmoment angegriffen, schiefe Antriebe.
9. Type, im Anschlag geschlossen oder frei anschlagend.
10. Tasten, geführt oder nach der Seite beweglich.
11. Tasthebel, gerade oder seitlich gekröpft.
12. Typen verdeckt oder sichtbar anschlagend.
13. Stellzeiger oder Skalaablesung.
14. Typen und Tasten einzeln und leicht auswechselbar,
ohne Justierung, oder nur in Gruppen auswechselbar und mit Umständlichkeiten und
Justieren.
15. Tabulator oder Kolonnensteller.
Von den vorstehend genannten wichtigen Eigenschaften sind immer die voranstehenden
die empfehlenswerteren.
1. Barloch-Schreibmaschine
(Fig. 25).
Die Barlock-Schreibmaschine gehört zu den Segmenttypenhebelmaschinen, hat
Volltastatur und im Anschlag geführte Typenhebel. Das Griffbrett ist nach der
Universaltastatur geordnet, gerade Anordnung; sie hat Farbbandfärbung mit
automatischer Umstellung. Typenhebel gerade. Type in der Schwerebene angreifend,
jedoch meist schief angreifende Verbindungen. Type nicht geschlossen. Tasten
nicht geführt, lassen seitliche Bewegung zu. Tasthebel gerade. Typen schlagen
offen an, sichtbar schreibend. Einzelne Typen auswechselbar, erfordern jedoch
Justieren. Ohne Tabulator.
2. Blickensderffer-Schreibmaschine (Fig.
26).
Rotationsmaschine mit anschlagendem Typenrade, Griffbrett gerade, aber nicht nach
Universaltastatur angeordnet. Zweimalige Umschaltung. Färbung durch Farbkissen,
leichtes bewegliches Farbröllchen. Type nicht geschlossen. Tasten nicht geführt,
seitlich ausweichend, Tasthebel seitlich gekröpft. Sichtbar schreibend. Einzelne
Typen nicht auswechselbar, dagegen ganze Schrift auswechselbar. Ohne
Tabulator.
Typenkörper aus Hartgummi, leichte und billige Maschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 810
Fig. 25.Barlock-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 810
Fig. 26.Blickensderffer-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 810
Fig. 27.Brooks-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 810
Fig. 28.Caligraph-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 810
Fig. 29.Century oder New Century Caligraph.
Textabbildung Bd. 316, S. 810
Fig. 30.Chicago-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 810
Fig. 31.Cleveland-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 810
Fig. 32.Crandall-Schreibmaschine.
3. Brooks-Schreibmaschine (Fig.
27).
Segmenttypenhebelmaschine. Universaltastenanordnung mit zwei Umschaltungen,
geradlinig. Farbband. Gerade Typenhebel, nicht geführt, schiefe Angriffe. Type
im Anschlag nicht geschlossen, Tasten geführt. Tasthebel teilweise gekröpft.
Typen sichtbar anschlagend. Typen nicht einzeln, sondern je zu dreien
auswechselbar. Justierung erforderlich. Kein Tabulator.
Textabbildung Bd. 316, S. 811
Fig. 33.Densmore-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 811
Fig. 34.Duplex-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 811
Fig. 35.Elliot und Hatch-Buchschreibmaschine.
4. Caligraph-Schreibmaschine
(Fig. 28).
Wird seit 1900 nicht mehr fabriziert, die deutsche Nachbildung des ehemaligen
Caligraph geschieht durch Frister und Rossmann in
Berlin. Diese Maschine ist fast in allen Teilen dieselbe wie die frühere
Caligraph, daher genügt es, auf letztere (s. Frister und
Rossmann Nr. 16) zu verweisen.
5. Century oder New Century Caligraph (Fig. 29).
Vollkreistypenhebelmaschine. Volltastatur mit gerader
Universalgriffbrettanordnung. Farbband. Selbstthätige Farbbandumstellung. Gerade
Typenhebel, nicht geführt,frei schwingend. Type schlägt in der
Schwingungsebene an, jedoch teilweise schief angegriffen. Tasten geführt.
Tasthebel gerade. Typen verdeckt anschlagend. Skalaablesung. Typen einzeln
auswechselbar. Justierung erforderlich. Tabulator.
6. Chicago-Schreibmaschine
(Fig. 30).
Dieselbe Maschine wie Munson (s. diese Nr. 26). Die
neuere Ausführung der Munson führt den Namen Chicago.
Textabbildung Bd. 316, S. 811
Fig. 36.Empire-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 811
Fig. 37.Fitch-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 811
Fig. 38.Franklin-Schreibmaschine.
7. Cleveland-Schreibmaschine
(Fig. 31).
Die Cleveland-Schreibmaschine ist dieselbe Konstruktion wie die Hartford (s. diese Nr. 20), die in ihrer neueren
Ausführung den Namen Cleveland führt.
8. Crandall-Schreibmaschine
(Fig. 32).
Die Crandall-Maschine ist eine Rotationsmaschine mit anschlagendem Typencylinder.
Typen aus dünner Kupferplatte mit Hinterfüllung. Griffbrett gebogen mit
besonderer Tastenanordnung und zwei Umschaltungen. Bandfärbung. Tasten geführt.
Sichtbar schreibend. Typen einzeln nicht auswechselbar, dagegen ganzer Typencylinder
auswechselbar, ohne Tabulator.
9. Densmore-Schreibmaschine
(Fig. 33).
Vollkreistypenhebelmaschine. Griffbrett nach der Universalanordnung, gerade mit
einer Umschaltung. Farbband, automatisch
beweglich.
Textabbildung Bd. 316, S. 812
Fig. 39.Frister und Rossmann-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 812
Fig. 40.Germania-Schreibmaschine.
Typenhebel nicht geführt, frei schwingend, Kugellager.
Typenhebel gerade, jedoch meist seitlich angegriffen und schiefe
Zugstangenangriffe.
Textabbildung Bd. 316, S. 812
Fig. 41.Granville-Schreibmaschine.
Type im Anschlag nicht geschlossen. Tasten nicht
geführt.
Textabbildung Bd. 316, S. 812
Fig. 42.Hammond-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 812
Fig. 43.Hartford-Schreibmaschine.
Tasthebel gerade. Typen verdeckt anschlagend.
Skalaablesung. Typen einzeln nicht auswechselbar, sondern nur in Paaren.
Justierung erforderlich. Tabulator.
10. Duplex-Schreibmaschine (Fig.
34).
Diese Maschine wird nicht mehr gebaut. Sie ist eine Vollkreistypenhebelmaschine
mit besonderer gerader Griffbrettanordnung (zwei kleinen und einem grossen
Alphabet), bei welcher je zwei Typen zugleich an zwei nebeneinanderliegenden
Treffpunkten angeschlagen werden. Farbband.
Typenhebel nicht geführt, gerade, in der Schwingungsebene angegriffen, schwach
seitliche Angriffe. Type nicht geschlossen. Tasten geführt. Tasthebel gerade.
Typen verdeckt anschlagend. Stellzeiger. Typen einzeln, aber mit Justierung
auswechselbar. Kein Tabulator.
11. Elliot und
Hatch-Buchschreibmaschine (Fig.
35).
Diese Maschine unterscheidet sich von allen anderen Schreibmaschinen dadurch,
dass hier nicht das Papier transportiert wird, sondern unter der Maschine in
ebener Fläche festliegt, während die Maschine über dem Papier weggleitet.
Sie ist eine Vollkreistypenhebelmaschine mit gerader Universaltastatur und einer
Umschaltung. Bandfärbung. Gerade Typenhebel, schiefe Antriebe. Typen und
Typenhebel nicht geführt. Tastenhebel nicht geführt. Typen paarweise mit
Justierung auswechselbar. Ohne Tabulator.
12. Empire-Schreibmaschine
(auch Adler-Schreibmaschine
genannt) (Fig. 36).
Stosshebelmaschine. Stosshebel strahlenförmig in einer Ebene nach gemeinsamem
Druckpunkt, mit Ausnahme des mittelsten schief anschlagend. Segmentmaschine mit
gerader Universaltastatur und zwei Umschaltungen. Bandfärbung. Typenhebel und
Type geführt, schiefe Antriebe. Tasten gekröpft und nicht geführt. Sichtbar
schreibend. Typen einzeln nicht auswechselbar. Ohne Tabulator.
13. English-Schreibmaschine.
Konstruktion ähnlich wie Barlock (s. Nr. 1), nur mit
zwei Umschaltungen. Wird nicht mehr fabriziert.
Textabbildung Bd. 316, S. 813
Fig. 44.Ideal-Schreibmaschine.
14. Fitch-Schreibmaschine
(Fig. 37).
Segmenttypenhebelschreibmaschine mit gerader besonderer Tastenanordnung und zwei
Umschaltungen. Farbkissen, bestehend aus einem kleinen beweglichen Farbröllchen.
Typenhebel biegsam, gekröpft und geführt.
Textabbildung Bd. 316, S. 813
Fig. 45.Jewett-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 813
Fig. 46.Keystone-Schreibmaschine.
Schiefe Antriebe. Type im Anschlag nicht geschlossen.
Tasten nicht geführt, Tasthebel gerade. Sichtbar schreibend.Typen einzeln
nicht auswechselbar, Justierung erforderlich. Ohne Tabulator.
15. Franklin-Schreibmaschine
(Fig. 38).
Die Maschine ist ähnlich wie die Barlock (s. Nr. 1)
gebaut, jedoch mit einer Umschaltung und gekrümmtem
nach der Universaltastatur angeordnetem Griffbrett. Segmentmaschine. Farbband.
Typenhebel geführt. Angriffe in der Schwingungsebene liegend. Tasten nicht
geführt, sichtbar schreibend. Typen einzeln mit Justierung auswechselbar. Ohne
Tabulator.
Textabbildung Bd. 316, S. 813
Fig. 47.Maskelyne-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 813
Fig. 48.Munson-Schreibmaschine.
Textabbildung Bd. 316, S. 813
Fig. 49.National-Schreibmaschine.
16. Frister und
Rossmann-Schreibmaschine (Fig.
39).
(Deutsche Nachbildung des Caligraph.)
Vollkreistypenhebelschreibmaschine. Griffbrett teils nach der Universalanordnung,
teils nach besonderer Anordnung angeordnet. Volltastatur. Farbband. Typenhebel
ohne
Führung. Typen in der Schwingungsebene anschlagend. Schiefe Antriebe. Type nicht
geschlossen, Tasten geführt. Tastenhebel gerade. Typen verdeckt anschlagend.
Skalaablesung. Typen einzeln, aber mit Justierung auswechselbar. Ohne
Tabulator.
17. Germania-Schreibmaschine
(Fig. 40).
(Deutsche Nachbildung der Jewett-Schreibmaschine, s. Nr.
22).
Vollkreistypenhebelmaschine. Universaltastatur in gerader Anordnung.
Volltastatur. Farbbandfärbung. Typenhebel nicht geführt. Typen schlagen in der
Schwingungsebene an, sind aber zum Teil schief angetrieben. Typen nicht
geschlossen. Tasten geführt. Tasthebel gerade, Typenanschlag verdeckt.
Stellzeiger. Typen einzeln mit Justierung auswechselbar. Ohne Tabulator.
Textabbildung Bd. 316, S. 814
Fig. 50.North-Schreibmaschine.
18. Granville-Schreibmaschine
(Fig. 41).
Stosshebelsegmentmaschine, ähnlich der Empire. Universaltastatur mit einer
Umschaltung. Farbband. Tasten geführt. Sichtbar schreibend. Ohne Tabulator.
Textabbildung Bd. 316, S. 814
Fig. 51.Oliver-Schreibmaschine.
19. Hammond-Schreibmaschine
(Fig. 42).
Typenradmaschine mit Schlaghammer. Teils mit gerader Universaltastatur, meist mit
gebogener besonderer Tastatur ausgeführt mit drei Umschaltungen. Farbband. Typen
aus Hartgummi. Typen nicht geschlossen. Tasten nicht oder nur teilweise geführt.
Typen drucken verdeckt. Ablesung nach Abwärtsschiebung des Bandes sichtbar.
Typen einzeln nicht auswechselbar, jedoch ganzer Typensatz auswechselbar. Ohne
Tabulator.
20. Hartford-Schreibmaschine,
jetzt Cleveland genannt (Fig. 43).
Vollkreistypenhebelmaschine. Griffbrett gerade nach der Universaltastatur.
Volltastatur. Farbband. Typenhebelnicht geführt, gerade. Typen in der
Schwingungsebene anschlagend, aber zum Teil schief angegriffen. Typen nicht
geschlossen. Tasten nicht geführt, Tasthebel gerade. Typen schlagen verdeckt an.
Stellzeiger. Typen einzeln, aber mit Justierung auswechselbar. Ohne
Tabulator.
21. Ideal-Schreibmaschine
(Fig. 44).
Segmenttypenhebelmaschine. Universalgriffbrett, gerade, mit einer Umschaltung. Bandfärbung. Typenhebel nicht
geführt, Typenhebel mit Ausnahme des mittelsten seitlich gekröpft. Schiefe
Antriebe. Type im Anschlag nicht geschlossen. Tasten seitlich beweglich, nicht
geführt. Sichtbar schreibend. Typen einzeln nicht auswechselbar.
Kolonnensteiler, durch Verschiebung der Kolonnentaste als Tabulator
verwendbar.
Textabbildung Bd. 316, S. 814
Fig. 52.Pittsburg Visible-Schreibmaschine.
22. Jewett-Schreibmaschine
(Fig. 45).
Amerikanisches Original der Germania (s. Nr. 17).
Wie die Germania gebaut.
Textabbildung Bd. 316, S. 814
Fig. 53.Remington Standard-Schreibmaschine.
23. Keystone-Schreibmaschine
(Fig. 46).
Typenradmaschine ähnlich der Hammond (s. Nr. 19).
Gerade Universaltastatur mit zwei Umschaltungen. Farbband. Type im Anschlag
nicht geschlossen. Tasten nicht geführt. Typen drucken verdeckt ab. Typensatz,
nicht einzelne Type, auswechselbar. Kein Tabulator.
24. Manhattan-Schreibmaschine.
Gebaut wie Remington Nr. 2 (s. Nr. 32).
Vollkreistypenhebelmaschine mit gerader Universaltastatur und einer Umschaltung. Farbband.
Typenhebel nicht geführt. Typenhebel gerade, schiefe Antriebe. Type nicht
geschlossen. Tasten nicht geführt. Tasthebel gerade. Typen drucken verdeckt.
Skalaablesung. Typen in Paaren mit Justierung auswechselbar. Kein Tabulator.
25. Maskelyne-Schreibmaschine
(Fig. 47).
Segmentmaschine mit gegliederten Hebeln. Universaltastatur, gerade mit zwei
Umschaltungen. Kissenfärbung. Kissen durch Farbaufstrich zu erneuern. Typenhebel
geführt und seitlich gekröpft. Type im Anschlag nicht geschlossen.
Textabbildung Bd. 316, S. 815
Fig. 54.Salter-Schreibmaschine.
Tasten nicht geführt, gerade Tasthebel. Typen sichtbar abdruckend. Typen einzeln,
nicht auswechselbar. Kein Tabulator.
26. Munson-Schreibmaschine,
jetzt Chicago-Schreibmaschine
genannt (s. Nr. 6) (Fig. 48).
Rotationsmaschine (Typencylinder aus Metallblech mit Anschlaghammer). Gerade
Universaltastatur mit zwei Umschaltungen. Farbband. Type im Anschlag nicht
geschlossen. Tasten nicht geführt. Tasthebel gerade. Sichtbare Schrift.
Typencylinder, nicht einzelne Typen, auswechselbar. Kein Tabulator.
Textabbildung Bd. 316, S. 815
Fig. 55.Smith Premier-Schreibmaschine.
27. National-Schreibmaschine
(Fig. 49).
Segmenttypenhebelmaschine (zwei Segmente). Griffbrett im Bogen. Universaltastatur
mit zwei Umschaltungen. Farbband. Typenhebel nicht geführt. Schiefe Antriebe.
Type im Anschlag nicht geschlossen. Tasten geführt. Tasthebel fehlen. Gekröpfte
Tastenstäbe bewirken Kraftübertragung auf Zugstangen. Typen drucken verdeckt.
Stellzeiger. Typen einzeln nicht auswechselbar, sondern nur zu dreien,
Justierung erforderlich. Kein Tabulator.
28. North-Schreibmaschine
(Fig. 50).
Segmenttypenhebelschreibmaschine. Gerades Griffbrett mit Universaltastatur und
einer Umschaltung. Farbband.Typenhebel nicht geführt, gerade, schiefe
Antriebe. Type im Anschlag nicht geschlossen. Tasten geführt. Gerade Tasthebel.
Sichtbare Schrift. Typen paarweise mit Justierung auswechselbar. Tabulator
fehlt.
29. Oliver-Schreibmaschine
(Fig. 51).
Typenhebelbogenmaschine mit parallelen Typenhebelachsen von verschiedener Länge.
Griffbrett gerade, nach Universalanordnung mit zwei Umschaltungen. Farbband.
Typenhebel nicht geführt. Schiefe Antriebe. Typen im Anschlag nicht geschlossen.
Tasten teilweise geführt. Tasthebel seitlich gekröpft. Typen sichtbar
anschlagend. Typen einzeln nicht auswechselbar. Tabulator nicht vorhanden.
Textabbildung Bd. 316, S. 815
Fig. 56.Underwood-Schreibmaschine.
30. Pittsburg
Visible-Schreibmaschine,
früher Daugherty genannt (Fig. 52).
Segmenttypenhebelmaschine. Schwachgekrümmtes Griffbrett mit Universalanordnung.
Einfache Umschaltung. Farbband. Gekröpfte Typenhebel seitlich geführt.
Schiefliegende Lager, schiefe Antriebe. Seitlich ausweichende Tasten ohne
Führung. Gerade Tastenhebel. Sichtbar anschlagende Typen. Typen einzeln nicht
auswechselbar, nur in Paaren mit Justierung. Ohne Tabulator.
Textabbildung Bd. 316, S. 815
Fig. 57.Victoria-Schreibmaschine.
31. Remington
Sholes-Schreibmaschine,
Nachahmung der Original Huntington
Standard.
Vollkreistypenhebelmaschine mit gerader Universaltastatur und einfacher
Umschaltung. Farbband. Typenhebel nicht geführt. Schiefe Antriebe. Type im
Anschlag nicht geschlossen. Tasten nicht geführt. Tastenhebel gerade. Typen
schlagen verdeckt an. Skalaablesung. Ohne Tabulator.
32. Remington
Standard-Schreibmaschine (Fig.
53).
Gebaut wie Remington Sholes (s. Nr. 31).
Unterscheidet sich von letzterer dadurch, dass bei der Umschaltung die
Schreibwalze, d.h. der Druckpunkt, verschoben wird, während bei Remington Sholes der Typenkorb sich vor- und
rückwärts bewegt und der Druckpunkt in Ruhe bleibt, und dass die Remington Sholes Metalltasthebel hat, während diese
bei Remington Standard von Holz sind. Remington Standard hat ausserdem noch
Tabulator.
Textabbildung Bd. 316, S. 816
Fig. 58.Williams-Schreibmaschine.
33. Salter-Schreibmaschine
(Fig. 54).
Segmenttypenhebelschreibmaschine mit gekrümmtem Universalgriffbrett mit
zweifacher Umschaltung. Bandfärbung. Typenhebel nicht geführt. Type im Anschlag
nicht geschlossen. Tasten geführt, ähnlich wie bei National (s. Nr. 27). Typen sichtbar anschlagend. Typen einzeln nicht
auswechselbar. Justierung notwendig. Ohne Tabulator.
34. Smith
Premier-Schreibmaschine (Fig.
55).
Vollkreistypenhebelmaschine mit eigentümlicher, früher besprochener Lagerung.
Griffbrett gerade nach Universalanordnung. Keine Umschaltung. Volltastatur.
Bandfärbung. Typenhebel nicht geführt, gebogen und gekröpft. Schiefe Antriebe.
Type im Anschlag nicht geschlossen, Tasten geführt. Tastenhebel fehlen.
Kraftübertragung früher beschrieben. Typen verdeckt anschlagend. Skalaablesung.
Tabulator.
35. Underwood-Schreibmaschine
(Fig. 56).
Segmenttypenhebelmaschine. Gerades Universalgriffbrett mit einer Umschaltung. Farbband. Typenhebel im Anschlag
seitlich geführt, seitlich gekröpft. Schiefe Antriebe. Type im Anschlag nicht
geschlossen. Tasten nicht geführt. Tastenhebel von geradem Grundriss, gekröpfte
Zwischenhebel. Sichtbar schreibend. Kolonnensteller.
36. Victoria-Schreibmaschine
(Fig. 57).
Typencylinderrotationsmaschine. Gummitypen. Mit besonderer Griffbrettanordnung in
geraden Reihen. 5fache Umschaltung. 84 Zeichen mit 14 Tasten. Weicht in der
Konstruktion von allen gebräuchlichen Schreibmaschinen ab. Farbkissen.
Sichtbarer Druck. Ohne Tabulator.
37. Williams Schreibmaschine
(Fig. 58).
Segmenttypenhebelschreibmaschine. Zwei Segmente. Typenhebel gegliedert, ähnlich
der Maskelyne (s. Nr. 25). Gerades
Universalgriffbrett mit einfacher (früher doppelter) Umschaltung.
Kissenfärbung.Farbe durch Aufstrich zu erneuern. Typenhebel im Anschlag
seitlich geführt. Schiefe Antriebe. Typen im Anschlag nicht geschlossen.
Tasthebel gerade. Tasten nicht geführt. Typen drucken sichtbar. Kein
Tabulator.
38. Yost-Schreibmaschine
(Fig. 59).
Vollkreistypenhebelschreibmaschine. Gerades Universalgriffbrett. Volltastatur.
Keine Umschaltung. Farbkissenfärbung. Dauerkissen. Typenhebel im Anschlag durch
Type geführt. Typenhebel gegliedert, in der Schwingungsebene angegriffen. Keine
schiefen Antriebe. Type im Anschlage geschlossen. Konischer Typenschluss. Tasten
geführt. Tasthebel gerade. Kräfte der seitlichen Tasthebel durch gerade
Zwischenhebel normal übertragen.
Typen schlagen verdeckt an. Jede einzelne Type ohne Justierung auswechselbar.
Stellzeiger. Ausser der Dauerkissenfärbung Farbbandvorrichtung.
Spiegelorientierung und Tabulator.
Nähere Beschreibungen der einzelnen Maschinen finden sich in den eingangs
angeführten Sammelwerken, so namentlich in dem im Jahre 1900 erschienenen Werk
über Schreibmaschinen von Friedrich Müller, Berlin,
Verlag der Papierzeitung, sowie in den
Spezialprospekten der Verkäufer und Vertreter der verschiedenen Maschinen.
Ein näheres Eingehen auf die unwesentlichen Verschiedenheiten in der Ausführung
von nebensächlichen Einrichtungen erscheint bei dem Zweck der vorliegenden
Arbeit nicht notwendig, da dieselbe einen Ueberblick über die wesentlichen technischen Momente bei der
Konstruktion dieser Maschinen und das Urteil über den mechanischen Wert
derselben geben wollte.
Von den Zeigermaschinen, welche zum Schnellschreiben ungeeignet sind, dürften,
wenn es nur auf saubere Arbeit ankommt, zu empfehlen sein: Kosmopolit, Boston, Kneist, Edelmann,
Textabbildung Bd. 316, S. 816
Fig. 59.Yost-Schreibmaschine.