Titel: | Die Elektrochemie auf der Industrie- und Gewerbe-Ausstellung Düsseldorf 1902. |
Autor: | Franz Peters |
Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 667 |
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Die Elektrochemie auf der Industrie- und Gewerbe-Ausstellung Düsseldorf 1902.
Von Dr. Franz Peters.
Die Elektrochemie auf der Industrie- und Gewerbe-Ausstellung Düsseldorf 1902.
Bei weitem am vollständigsten ist von den elektro-chemischen Industrieen die Akkumulatoren-Technik vertreten. Sie ist besonders in
Gruppe V (Elektrizität) zu finden.
Die grösste deutsche Firma, die 1887 gegründete Accumulatoren-Fabrik Aktiengesellschaft in Hagen (Westfalen) und in
Berlin, zeigt in einem grossen Bilde an der Rückwand ihrer Ausstellung die
Gesamtansicht der Fabrik, ferner in Photographieen Teile von Arbeitsräumen, die
Giesserei und Klempnerwerkstatt, die Pufferbatterie der Hagener Strassenbahn und den
Akkumulatorenraum in der Zentrale Stockholm, schliesslich in Kurven den jährlichen
Umsatz und die Leistung der gelieferten Batterieen in Kilowatts. Aus letzteren
Angaben sind die Zahlen in folgender Tabelle herausgegriffen:
Jahr
Umsatzin Millionen Mark
Kilowatts
1887–88
0,045
70
1889–90
1,1
1400
1890–91
3,1
3500
1894–95
5,7
6800
1896–97
7,0
11100
1898–99
11,5
22800
1900–01
12,0
24200
1901 (halbes Jahr)
6,6
13000
Zusammen
87,045
144145
Die Hagener Fabrik verarbeitet jährlich 12000000 kg Blei. Im ganzen wurden bis 1902
680880 Elemente geliefert.
Von den grössten Akkumulatoren der Welt, die wirklich in Betrieb sind, wird eins der
für die Zentrale Stockholm gelieferten 138 Stück der Type G 512 mit einer dreistündigen Entladung von 3456 Ampère
gezeigt. Es hat eine Grundfläche von 870 × 1525 mm bei einer Kastenhöhe von 1030 mm,
wiegt ohne Säure 2210 kg und fasst 7751 verdünnte Schwefelsäure. Von Platten
ähnlicher Grösse lieferte die Fabrik bis 1. Januar 1902: 41 449 Paare mit einer
Gesamtleistung von 9517 Kilowatt.
Von dem nächst kleineren ausgestellten Element Type G
136 stehen 128 Stück in der Zentrale Darmstadt. Von dieser Grösse wurden 278178
Plattenpaare von 29865 Kilowatt Leistung geliefert. Drei weitere Plattengrössen
veranschaulichen die Sammler Type G S 36, G 20 und G 7. Die
Lieferung betrug 1121056, 1435675 und 187321 Plattenpaare mit Leistungen von 49070,
46680 und 9025 Kilowatt. Ferner finden wir eine Anzahl transportabler Akkumulatoren,
so ein Automobilelement, eine Batterie für Zugbeleuchtung, ein Telegraphen-, ein
Mikrophonelement u.s.w.
Ausser diesen Gegenständen in Gruppe V steht in Gruppe I, in der Kollektivausstellung
des bergbaulichen Vereins eine für die Zeche Zollern II in der Nähe von
Gelsenkirchen bestimmte Pufferbatterie in Verbindung mit einer elektrischen
Förderanlage der Firma Siemens & Halske. Sie setzt
sich zusammen aus 260 Elementen Type GS 36 mit neun
Plattenpaaren in jedem Kasten.
Alle ausgestellten Akkumulatoren haben als positive Polelektrod%n nach Planté
formierte Rippenplatten ohne Kern, als negative gepastete Gitter.
Bei weitem nicht so grossartig, aber viel reichhaltiger und mannigfacher in
Plattentypen, Elementen und Batterieen ist die Ausstellung der Accumulatorenwerke E. Schulz in Witten an der Ruhr.
Beinahe selbstverständlich ist es,
dass sie uns auch positive Grossoberflächenplatten zeigt. Diese sind entweder
nach Faure'scher Manier mit einem Anstrich von Mennige
versehen oder nach Beckmann'schem Verfahren durch
Elektrolyse in schwefliger Säure mit einer autogen erzeugten Superoxydschicht
bedeckt. Diese Platten finden für stationäre Akkumulatoren Verwendung, von denen
einige Typen ausgestellt sind. Im Hintergrund des Platzes steht ein grosses Element
mit 2220 Ampère-Stunden Kapazität. Bei ihm ist zum ersten mal ein der Firma
geschützter neuer Einbau angewendet, der darin besteht, die Bleibügel nicht an den
Enden, sondern in der Mitte des Kastens anzubringen. Bei sehr grossen Elementen, wie
dem ausgestellten, kann der Plattenblock mehrfach durch Bleibügel unterteilt werden.
Diese Art des Einbaus gestattet eine bequeme Durchleuchtung der Elemente mit der
Untersäurelampe. Ausser dem grossen Akkumulator ist von stationären Sammlern eine
Batterie mit 16 Zellen und 220 Ampère-Stunden Kapazität vorhanden, die Schaltung und
Wirkungsweise eines Zellenschalters zeigen soll und zu dem Zweck an ein von Riehm, Frey & Co. in Hagen geliefertes grosses
Schaltbrett angeschlossen ist. An den Wänden hängen mehrere einzelne Platten der
erwähnten Art, Faure-Sellon-Volckmar-Elektroden und
eine grosse Tractionsplantéplatte von 40 Ampère-Stunden-Leistung, die für eine
italienische Akkumulatorenbahn geliefert wurde. Auch Photographieen einiger in
Rheinland und Westfalen stehender Batterieen für Zentral anlagen von teilweise
bedeutender Grösse haben Platz gefunden.
Vielseitiger ist die Ausstellung der transportablen Akkumulatoren. Den verschiedenen
Verwendungszwecken dienen verschiedene Elektrodenarten, und zwar: für starke Lade-
und Entladeströme positive Plantéplatten und negative Gittermasseplatten, letztere
für beide Polelektroden bei mittelstarken Strömen, für schwache Entladung und
gelegentliche Wiederaufladung bei langem Stehen Rahmenmasseplatten. Einzelne Platten
dieser drei Arten werden vorgeführt. Ausserdem sieht man eine Reihe aus ihnen
zusammengesetzter Elementtypen für besondere Zwecke. Zwei Zellen in Holzgefässen mit
Bleiauskleidung sind für Phonographenbetrieb bestimmt. Kleine zierliche
Taschenakkumulatoren in Hartgummi bedienen Effektlämpchen u. dgl. Für
Demonstrationszwecke in Schulen sind drei kleine Akkumulatoren, die leicht zerlegt
und wieder zusammengestellt werden können, in einen transportablen Holzkasten
eingebaut. Die kleinen billigen sogenannten Schülerelemente werden für
Messbatterieen und Studienzwecke geliefert. Ein grösserer Doppelakkumulator in
Hartgummi dient für Zündzwecke bei Automobil-Motoren. Neben diesen Typen sind noch
mehrere grössere transportable Batterieen ausgestellt. Sie sind in handliche,
solide, elegante Holzkästen eingebaut, die zur bequemen Revision der einzelnen
Elemente an den Seiten mehrfach durchbrochen sind. Im Notfälle kann auch der Kasten
bequem auseinander genommen werden, da die Wände nicht ineinandergezinkt, sondern
verschraubt sind. An einem Kopfende des Kastens sind die Endpole der Batterie an
kräftige, durch Holzklötzchen geschützte Klemmen angeschlossen. Die einzelnen
Elemente sind durch federnden Kupferdraht verbunden, der mit einer starken Bleihülle
umpresst ist. Eine der ausgestellten Batterieen ist zum Betriebe grosser
Musikinstrumente, Funkeninduktoren, kleiner Motore u.s.w. bestimmt; eine andere für
Kutschwagenbeleuchtung; eine dritte mit Schaltapparaten und Regulierwiderständen am
Kasten für medizinische Zwecke, Kaustik u.s.w.
An anderen Orten der Ausstellung sieht man drei grössere Batterieen im Betriebe. Zwei
setzen die von der Eisenbahn-Hauptwerkstatt Witten angefertigte Schiebebühne in
Bewegung. Die dritte wird auf dem Platze der Firma Hartmann
& Braun, A.-G., zur Erzeugung starker Magnetfelder benutzt.
Die Akkumulatoren- Werke System Pollak,
Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M. haben einzelne Muster ihrer Fabrikate
ausgestellt. So finden wir von stationären Sammlern eine Zelle NR 53, die bei 10stündiger Entladung 5500
Ampère-Stunden, bei 3stündiger 4100 Ampère-Stunden Kapazität hat. In diesem Element
und in vielen anderen stationären Zellen dienen als positive Polelektroden nach
einem abgekürzten Plantéverfahren formierte Oberflächenplatten aus gepresstem und
gewalztem Blei. Sie werden samt den Fahnen und Aufhängestücken auf Spezialmaschinen
aus einem Stück hergestellt, wobei sie beiderseits sehr feine Einschnitte von
eigentümlich gekrümmtem Profil mit dazwischen stehenden Rippen erhalten. So wird
eine grosse Oberfläche erzielt, während die Dichte und Gleichmässigkeit des Press-
und Walzbleis grössere Garantieen für lange Lebensdauer als gegossenes Material
bietet.
Die negativen Polelektroden der ausgestellten stationären Type bestehen wie die aller
anderen Fabrikate der Firm;' aus den seit über 10 Jahren vorteilhaft bekannten
„Pollak“-Platten. Sie haben einen durchgehenden Kern aus gepresstem Blei,
der auf einem besonderen Walzwerk mit sich rechtwinklig kreuzenden
Verstärkungsrippen und zahlreichen kleinen Zäpfchen versehen wird. Die Platte erhält
einen Ueberzug von Bleicarbonat, das im alkalischen Bade zu Schwammblei reduziert
wird. Die Paste verschwindet und statt ihrer erhält man wie in einem galvanischen
Verbleiungsbade einen sehr porösen Bleiniederschlag auf der negativen
Polelektrode.
Zu beachten ist auch bei den Pollak-Zellen der zweckmässige Einbau der Platten, der
den positiven freie Ausdehnung gestattet und zugleich das sehr erhebliche
Elektrodengewicht gleichmässig auf den ganzen Boden des Gefässes verteilt. Die
Platten werden auf Glasröhren gehängt, die zugleich zur Isolierung dienen. Zu obigen
Vorzügen dieses Einbaus kommt demnach die bequeme Montage und Demontage der
Plattensätze und beim Gebrauch eine mühelose Revision der Zellen.
Während von stationären Batterieen einige grössere durch Photographieen
veranschaulicht werden, sind die transportablen durch eine Doppelbatterie mit 2 × 16
Zellen Type T2 in
gedrängter Bauart und von 40 Ampère-Stunden Kapazität bei 5stündiger Entladung
vertreten. Die Elektroden werden durch Zwischensetzen durchlöcherter Rippenplatten
aus Hartgummi getrennt. Die Plattensätze werden in Hartgummikästen eingebaut, die
man mit einem Deckel säuredicht schliesst und mit Entgasern versieht.
Sehr interessant ist die von den Akkumulatoren-Werken System
Pollak im Betriebe vorgeführte Einrichtung zur elektrischen Beleuchtung von
Eisenbahnwagen. Dieses aus Vervollkommnungen des Vicarino'schen hervorgegangene „Frankfurter System“ hat die Lampen an die Batterieen mit konstanter
Spannung angeschlossen, sodass sie gleichmässig brennen. Die Aufladung der in den
Wagen stehenden Batterieen geschieht durch eine Dynamo, die von der Wagen-Achse
angetrieben wird. Sie besitzt je nach der Zuggeschwindigkeit verschiedene
Umdrehungszahlen. Trotzdem bleibt die zur Gleichmässigkeit des Betriebes
erforderliche Konstanz der Ladespannung an den Klemmen der Dynamo gewahrt. Dies wird
erreicht durch eine besondere Wicklung der Feldspulen und durch die Verwendung
geeigneter selbstthätiger Umschalter. Das „Frankfurter System“ der Wagen- und Zugbeleuchtung zeichnet sich
durch Einfachheit und Zuverlässigkeit aus.
Die im Jahre 1900 gegründete Firma Behrend-Akkumulatoren-Werke, G. m. b. H. in Frankfurt a. M. hat neben
einer Veihe von Platten vollständige stationäre, transportable und
Traktions-Elemente ausgestellt. Die stationären Sammler haben nur Gitterplatten
(Type G) oder als positive Polelektroden
Grossoberflächenplatten System Wehrlin (Type GK). Die
Gitterplatte besteht aus senkrechten Längsrippen, an denen kleine Dreikantquerrippen
so angebracht sind, dass immer eine Querrippe auf der einen Seite der Platte einem
Gitterfelde auf der anderen Seite der Platte gegenübersteht. Die
Grossoberflächenplatten, die eine dünne Bleiseele haben, weisen auf beiden Seiten
tief einschneidende Zickzacklinien auf. Die auf der einen Fläche kreuzen die auf der
anderen und verstärken auf diese Weise die Platte. Diese wird nach eigenem Verfahren
mit einer autogenen Superoxydschicht bedeckt. Die Fahnen der Platten werden mit der
Stromzuführungsleiste durch ein leichtfliessendes säurefestes Schnellloth verbunden.
Die Type G wird für Entladungen von 3 bis 10 Stunden,
die Type GK für solche von 1 bis 3 Stunden und in
Batterieen für besonders harte Beanspruchung verwendet. Die Platten der ersteren
sind in Glasgefässe, die der letzteren in verbleite Holzkästen eingebaut. Je ein
solcher Akkumulator ist ausgestellt.
Die Platten der transportablen Akkumulatoren bestehen aus einem kräftiges
Hartbleigitter, in das wirksame Masse
maschinell eingetragen wird, worauf Durchlöcherung erfolgt. Zum Einbau werden
die negativen Polplatten mit ihren Bleifüsschen auf Verstärkungsrippen der aus
Celluloid, Hartgummi oder Glas bestehenden Zellen aufgesetzt. Auf ihnen hängen an
Stäben aus Isoliermaterial die positiven Polplatten, die mit gewellten,
durchlöcherten Hartgummiblättern umkleidet sind. Letztere werden festgehalten durch
Gummiringe, die zugleich den Abstand zwischen positiver und Negativer Polelektrode
bewahren. An der Zelle ist durch einen vernieteten Flansch der Deckel säure- und
gasdicht befestigt. Durch ihn gehen die Ableitungen, die durch eine
Weichgummieinlage stosssicher abgedichtet sind. Ein Loch i) Deckel, das zur
Kontrolle des Säurestandes, der Konzentration des Elektrolyten und zur Beobachtung
der Ladung dient, wird für gewöhnlich durch einen Stöpsel geschlossen. Er lässt
durch eine eigenartige Bohrung die bei der Ladung entwickelten Gase, befreit von
mitgerissenen Säurenebeln, austreten. Aus solchen Elementen werden auch Batterieen,
die in Kästen aus säurefest imprägniertem leichten amerikanischen Holz eingebaut
sind, vorgeführt. Sie dienen für Zug- und Wagenbeleuchtung, für medizinische Zwecke
und zum Betrieb von Orchestrions.
Während die beschriebenen gewöhnlichen transportablen Zellen für Entladungen von 6
bis 20 Stunden bestimmt sind, kommt eine besondere Type, die sich von den andern nur
durch leichtere Gitter unterscheidet, für Traktionszwecke in Betracht, bei denen
Entladungen in weniger als 6 Stunden die Regel sind. Solche Elemente, die ebenfalls
ausgestellt sind, werden durch ausgeglühten Silberdraht, den man durch
leichtflüssiges Schnellloth in die Bleipole einlötet, zu Batterieen verbunden.
Ausserdem werden vorgeführt Zündbatterieen, Handlaternen mit 1 und 2 Normalkerzen
Lichtstärke, ausgerüstet mit 2 und 4 Sammlern und eine Notbeleuchtungsanlage für
Theater u.s.w.
Eine ältere als die eben besprochene Firma ist das Bleiwerk
Neumühl Morian & Co. in Neumühl, das seit dem Jahre 1891 Akkumulatoren
fabriziert. Sie trat aber erst nach dem Aufgeben der schweren und teuren Wershoven'schen Platte seit dem Jahre 1899 mehr in die
Oeffentlichkeit. Die Düsseldorfer Ausstellung zeigt nur das neue Fabrikat. Besonders
erwähnt sei, dass die positive Grossoberflächenplatte bei ihren senkrechten und
wagerechten Rippen zahlreiche Hohlräume hat, sodass sich die Teilchen bei
fortschreitender Umwandlung in Superoxyd ungehindert ausdehnen können. Die grösste
der ausgestellten stationären bellen Type C 30 liefert
2220 Ampère 1 Stunde, 1080 Ampère 3 Stunden lang. Zur Aufstellung an hinreichend
geräumigen Standplätzen ist sie als bremte Zelle mit Doppelplatten, die auf 3
Stützscheiben ruhen, gebaut. Bei beschränkteren Räumen wird ein höheres
Plattenmodell gewählt. Einige Typen B, A und M in Glasgefässen zeigen Zellen, wie sie für die
Zentralen der Städte Neuenahr, Züllchow, Stettin, Issum, Linden und Hamborn
geliefert sind. Der Einbau der bellen ist der gewöhnliche. In die Endleisten, wie
sie die Zelle 0 30 zeigt, ist ein Kupferdraht bei der Herstellung der Leiste gleich
hydraulisch eingepresst. Bei den Doppelplatten ist zum Zwecke der gleichmässigen
Stromzuführung der Kern der Platte, die an die stromzuführende Leiste angelötet ist,
beträchtlich verstärkt. Hierdurch liegen die Rücken der Platten in einer Ebene, so
dass sie gleichmässig Von der Füllsäure bedeckt sind.
Von transportablen Batterieen finden sich zwei-, fünf- und sechszellige Akkumulatoren
in Kästen aus Eichenholz mit Kapazitäten von 9 bis 126 Ampère-Stunden. Die Platten
haben als Träger Gitter, die für grössere Strombelastungen eng-, für kleinere
grossmaschig sind. Die Ableitung für den Strom und die Verbindungen der einzelnen
Zellen untereinander erfolgt durch Kupferdraht, der in einer hydraulischen presse
mit einem dicken Bleimantel umgeben ist. Diese Drahte werden von der Firma auch für
Installation von elektrischen Leitungen in Fabriken oder dergl. mit ätzenden Dämpfen
geliefert. Verschiedene Muster sind ausgestellt.
Automobilzellen und Zünderzellen werden in Hartgummi Angebaut. Bei geringen
Plattenabständen werden Hartgummiwellbleche zwischen die Platten geschoben und zwar
so, dass nach dem D. P. 99543 die offenen Felder der Platten von den durchlochten
Wellblechen verschlossen werden, wodurch ein Ausfallen der Masse in grösseren Teilen
verhindert wird. Diese Anordnung ist angewandt bei verschiedenen vom Bleiwerk Neumühl gelieferten Batterieen für elektrische
Boote, von denen eins einen fünfjährigen Betrieb auf der Alster in Hamburg hinter
sich hat.
Erwähnt möge noch werden eine Sammlung von bildlichen Darstellungen ausgeführter
Batterie-Anlagen für Ortszentralen und grössere Fabriken, sowie von elektrischen
Lokomotiven für Schmalspur- und Vollbahngleise. Eine Schaltungszeichnung zeigt die
Verwendung einer Batterie in einer Lokomotive, die für das Metallwerk Neumühl geliefert wurde. Mit Rücksicht auf die geringe
Beschäftigung der Lokomotive zu Rangierzwecken können die Stammzellen in der
Lokomotive mit feststehenden Vorschaltzellen zusammengeschaltet werden, sodass die
Batterie auch als Reserve für das Beleuchtungsnetz herangezogen werden kann. Zum
Betriebe derartiger Lokomotiven werden solide nach Art der stationären gebaute
Zellen verwendet.
Die Dekoration der Rückwand der Koje ist gemeinsam mit den Kölner Accumulatoren-Werken Gottfried Hagen ausgeführt, die ihre
Ausstellung neben der des Bleiwerks Neumühl haben. Die
1890 gegründeten Kölner Accumulatoren-Werke beschränken
sich bei der Vorführung stationärer Typen auf Muster der verschiedensten
Zellengrössen, Gitter und Platten. Die Firma ist jetzt die einzige in Deutschland,
die noch ausschliesslich nur Gitter als Elektrodenträger verwendet. Die senkrechten
4 mm starken Gitterstäbe haben nahezu rechteckigen Querschnitt, die wagerechten
dreieckigen von 17 mm Grundfläche. Neben diesen Mustern finden wir eine vollständige
Batterie für Zugbeleuchtung der dänischen Staatsbahnen aus 36 Zellen in 9
Holzkästen, wie solche seit Jahren ständig geliefert werden und eine Reihe von
Jahren ohne jede Plattenerneuerung arbeiten, ferner eine Batterie für die
Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn mit 8 Zellen in 4 Holzkästen, die durch
Hartgummiplatten abgedeckt sind, um auch in Regen und Schnee sicher transportiert
werden zu können. Die Zellen sind wie die dann folgende Batterie einer Kölner
elektrischen Droschke sämtlich in der Weise montiert, dass die negativen Polplatten
mittels längerer Beine auf dem Boden der Zelle stehen. Auf ihnen hängen an
Hartgummistäben die positiven, sodass sie sich nach allen Seiten frei ausdehnen
können. Zwischen beiden Plattensystemen befinden sich gewellte, gelochte
Hartgummiplatten, die einerseits dem Durchgange des Stromes einen nur geringen
Widerstand bieten, andererseits einen sehr engen Zusammenbau ohne Gefahr eines
Kurzschlusses gestatten. In den Wellen können die Gase bei der Ladung entweichen und
sich etwa ablösende Teilchen zu Boden sinken. Die Droschkenbatterie befähigt bei nur
550 kg Gewicht die Kölner Droschken über 75 km mit einer Ladung zurückzulegen. Trotz
des geringen Gewichtes halten die positiven Polplatten nach mehrjährigen Erfahrungen
stets über 10000 km Fahrt aus, während die negativen Platten und die mit äusserster
Sorgfalt selbst hergestellten Hartgummiteile überhaupt einer nennenswerten Abnutzung
bisher nicht unterliegen. Der säuredichte Verschluss der Zellen wird durch einfaches
Einsetzen eines Hartgummideckels mit vulkanisiertem Weichgummirand ohne jeden
Verguss bewirkt. Die Verbindung der Zellen untereinander geschieht durch
Verschraubung mit Hartbleigewinde und in Polschuhen steckendem dunstem Walzblei, das
genügend biegsam ist, um nicht zu brechen, und von Säure nicht angegriffen wird.
Weit über hundert dieser Batterieen laufen täglich in Deutschland und den
benachbarten Ländern. Die Platten haben eine leichte Gitterkonstruktion und nur 3 mm
Dicke.
Die gleiche Type transportabler Akkumulatoren dient für den Betrieb der
Ausstellungs-Rundbahn. Die Trace ist im allgemeinen horizontal. Da jedoch die
Gebäude 3 m höher liegen als die Uferstrasse, waren in Verbindungsbögen
entsprechende Steigungen zu verlegen, von den diejenige am Ausstellungsbahnhof etwa
1½ %, die dicht am Krupp'schen Pavillon belegene etwa 6 % Steigung resp. Gefäll
bekam. Die Strecke ist eingleisig und wird nur in der Richtung von Süden nach Norden
am Rheinufer befahren, sodass die Steigung länger, das Gefälle kürzer und steiler
ist. Als Wagenmodell wurde der Duplex-Wagen der Elektrizitäts-Act.-Ges. Helios gewählt, der bei schlechtem Wetter als
geschlossener Wagen und nach Emporschieben der Fenster und Seiten wände unter das
Dach des Wagens bei gutem
Wetter als offener Wagen benutzt werden kann und bei nicht zu grossen
Dimensionen einen verhältnismässig hohen Fassungsraum an Passagieren hat. Als Motor
wurde von Helios ein normal 20pferdiger für besonders
geringe Tourenzahl gebaut, der bei 6 PS Belastung 78 % Wirkungsgrad und bei 20 PS 68
% Wirkungsgrad besitzt. Die mittlere Betriebsspannung des Motors ist 170 Volt,
entsprechend einer Ladespannung von 220 Volt, sodass 86 Zellen auf die Batterie
kommen. Eine besonders schwierige Frage war die Unterbringung der Batterie im Wagen.
Der grösste Teil (54 Zellen) wurde an Stelle des zweiten Motors am Untergestell
aufgehängt, eine Gruppe von 8 Zellen wurde zwischen der motorgetriebenen Wagenachse
und dem vorderen Querträger angebracht, und vier kleine Kästen mit je 6 Zellen
wurden links und rechts unter den Perrons aufgehängt. Der Wagenboden über den
Gruppen wurde abhebbar eingerichtet, sodass jede Zelle im Depot von oben inspiziert
und auf Spannung und Säuredichte geprüft werden kann. Die Holzkästen für die
Zellenguppen sind zur Gewichtsersparnis aus Eschenholz hergestellt und mehrfach mit
Guttaperchalösung gestrichen, um jede Zerstörung durch Säure auszuschliessen. Bei
2,2 t Batteriegewicht genügt eine Ladung für mehr als 100 km ununterbrochene Fahrt.
Zur Spannungsteilung beim Anfahren ist die Batterie in zwei gleiche Gruppen
getrennt, die in den ersten Kontrollerstellungen parallel (85 Volt), in den weiteren
hintereinander geschaltet sind. Damit bei dem Laden der Batterieen nicht
Kurzschlüsse dadurch entstehen können, dass die Batterieen nach der Ladeleitung
hintereinander, zugleich jedoch im Kontroller parallel geschaltet werden, liegen die
konzentrisch angeordneten Ladekontakte so, dass sie im Betriebe von dem Griffe eines
zweipoligen Umschalters verdeckt werden, also nicht zugängig sind. Wird dieser
Umschalter auf Ladung geschaltet, so werden die Batterieserieen hintereinander
geschaltet, zugleich jedoch die Verbindungen von der Mitte der Batterie zum
Kontrollen unterbrochen. Wegen der Beschaffenheit der Primär-Ladestationen sind in
den Ladungsleitungen der einzelnen Wagen 5 Widerstandszellen und je 2 Drahtspiralen
gelegt, die durch Zellenschalter nach Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden können.
Der in den Widerstandszellen aufgespeicherte Strom wird zur Aufladung einer Reihe
kleiner Akkumulatoren-Batterieen von je 8 Zellen benutzt, die zur Beleuchtung der
Motorwagen dienen (15 Volt-Lampen) und diese von der Schaltung und dem Ladezustande
der Wagenbatterieen unabhängig machen. Wegen der Missgunst, in der die
Akkumulatorenbahnen stehen, haben die Kölner
Akkumulatoren-Werke Gottfried Hagen gerade zeigen wollen, dass der
Akkumulatorenbetrieb besser ist als sein Ruf, vor allem, dass er weder feuer- noch
explosionsgefährlich und mindestens ebenso betriebssicher ist, wie jedes andere
System. Für schienenlose Fahrzeuge hat die Firma den Beweis hierfür durch den
mehrjährigen tadellosen Betrieb der Kölner elektrischen Droschken unter viel
schwierigeren Betriebsverhältnissen bereits erbracht.
Die Mutterfabrik der eben besprochenen Firma, die Bleiwerke
Gottfried Hagen, stellt in Gruppe III (Metall-Industrie) u.a. Zink- und
Kupferzylinder für Telegraphenelemente aus.
Von Materialien, die in der Akkumulatoren-Fabrikation vielfache Verwendung finden,
sehen wir tadellose Bleiglätte, Mennige und
Orangemennige in der Ausstellung der Firma Lindgens &
Söhne in Mülheim a. Rh. (Gruppe VII, Chemische Industrie).
Die Firma Gebrüder Adt, Aktiengesellschaft
Ensheim-Forbach, Abteilung Elektrotechnik der Fabrik Ensheim zeigt die vielseitige Verwendbarkeit ihres Isoliermaterials
„Lackit“ an Schutzkappen für die verschiedensten Ausschalter, Schutzkästen
für Sicherungen und Hebelschalter, Schutzröhren zu Hochspannungssicherungen,
Drahtspulenkästen für Dynamos, Motoren, Transformatoren und elektrotechnischen
Apparaten in allen Grössen, an Zählergehäusen und Zählerspulen, Schalltrichtern für
Telephone und Mikrophone, und was uns hier besonders interessiert, an Elementbechern für Primarelemente. Diese Gefässe sind
in den verschiedensten Formen und Abmessungen ausgestellt. Teils tragen sie
Aufschriften, teils Einprägungen zur Bezeichnung der Firma, welche die eigentlichen
Elemente fabriziert. Nach diesen Aufschriften zu schliessen, scheint die Firma in
ausgedehntestem Masse die Fabrikation dieser Becher auszuüben, denn die
bedeutendsten Elementfabriken des Kontinents sind hier vertreten. Die Becher werden
teilweise als Hülle um Zinkelektroden herum verwendet, teils auch als eigentliches
Gefäss gebraucht und sind dann innen mit einer haltbaren Ausgussmasse ausgeschlagen
und, wenn erforderlich, zur Führung der Elektroden mit Führungsringen oder
Vertiefungen versehen. Auch fertigt die Firma Deckel in jeglicher Grösse zum
Abdecken der Elementgefässe. Nach dem amtlichen Prüfungsattest der Reichsanstalt
besitzt „Lackit“ einen Isolierwiderstand von 3.106 Megohm gemessen an einem Stücke von 1 qcm Querschnitt und 1 cm Dicke,
während Vulkanfiber nur einen Widerstand von 330 Megohm hat. Vermöge dieser
vorzüglichen Isolierfähigkeit hat sich das „Lackit“ ein ausgedehntes
Verwendungsgebiet erobert.
In einer Prägemasse „Adit“, welche die Erzeugung der verschiedensten
Formstücke zulässt, sind u.a. ausgestellt: Grundplatten für Zähler und
Messinstrumente, Prüfklemmen mit in das Material eingeschweissten Kontaktstücken,
Schaltergriffe und Schaltermittelteile, umpresste Fassungsgriffe, sowie eine
reichhaltige Sammlung von umpresstem Strassenbahnoberleitungsmaterial.
Ein weiteres Material „Amit“ benutzt die Firma zur Herstellung von
Drahtspulenkästen und Formstücken, die in verschiedener Ausführung ausgestellt sind.
Eine hübsch arrangierte grosse Tafel, die die Rückwand der Koje einnimmt, bringt das
Isolierrohrsystem der Firma zur Darstellung.
Besondere Beachtung verdient die Neuheit: Abzweigkästen
aus Gusseisen mit verriegelbaren Abteilungen zur Aufnahme von Abzweigstellen, die
das Isoliersystem wesentlich vervollkommnet. Diese Neuheit beruht auf folgenden
Grundlagen: An den Verbindungs- oder Abzweigstellen elektrischer Leitungen, wo ihre
Isolierschicht oder Schutzhülle eine Unterbrechung erfährt, ist es vielfach nicht
angängig? die stromführenden Teile mit einer Umhüllung wieder zu versehen, oder
falls dies geschehen kann, ist es oft schwierig, die Isolierung an diesen Stellen
mit derselben Zuverlässigkeit auszuführen, wie sie durch das Leitungsmaterial im
übrigen geboten ist. Um nun sowohl für den letztgenannten Fall von den erwähnten
Schwierigkeiten unabhängig zu sein, als auch für den erstgenannten Fall unbedingte
Sicherheit zu erzielen, dass zwischen den blanken, stromführenden Teilen
benachbarter Leitungen verschiedener Polarität, namentlich beim Arbeiten an diesen
Stellen, Kurzschlüsse nicht entstehen können, bezweckt der ausgestellte patentierte
Kasten, die einander benachbarten Verbindungs- und Abzweigstellen von Leitungen
verschiedener Polarität in gegeneinander abgeschlossenen Fächern eines Gehäuses
einzuschliessen, deren Zugänglichkeit in der Weise beschränkt wird, dass das Oeffnen
eines Faches die Möglichkeit des Oeffnens bei den übrigen ausschliesst. Ausser
diesen Ausstellungsobjekten führt die A.-G. Gebrüder
Adt mehrere Gebrauchsgegenstände für die Industrie vor, die teils aus
imprägnierter und lackierter Pappe, theils aus imprägniertem Holzstoff hergestellt
sind, so Friktionsscheiben in verschiedenen Abmessungen, die den Holzscheiben
gegenüber den Vorzug haben, dass sie nicht rissig werden, nicht schwinden, keine
ungleich harte Oberfläche haben und daher nicht unrund werden können, und Kübel und
Bütten als Transportgefässe für die verschiedensten Flüssigkeiten.
Graphitische Kohlen, die in der elektrochemischen
Technik? sowohl für thermische Prozesse als auch für die Elektrolyse wässriger
Lösungen, vielfacher Verwendung fähig sind, benutzt die Aktiengesellschaft Le Carbone in Levallois
Perret hauptsächlich für elektrische Maschinenteile. Die Zweigniederlassung
der Gesellschaft in Frankfurt a. M. zeigt aus einem
nach dem Verfahren von Girard und Street gewonnenen „elektrographitischen“
Material eine reichhaltige Auswahl von hochleitungsfähigen Kohlenbürsten für
Dynamomaschinen und Motore mit sehr niedrigem Reibungskoeffizienten, Schleifkontakte
für Alternatorenringe und Formkohlen für Schaltungszwecke in den verschiedensten
Qualitäten.
Galvanotechnisch sehr interessant ist in Gruppe III (Metall-Industrie) die imposante
Ausstellung von Elmore's Metall-Aktiengesellschaft in
Schladern. Sie zeigt nicht nur die grosse Mannigfaltigkeit der Erzeugnisse,
die man durch Elektrolyse von Kupferlösungen herstellen kann, sondern auch den in
verhältnismässig kurzer Zeit erreichten hohen
Grad der Vollkommenheit des Elmore'schen
Verfahrens, nach dem jetzt Gegenstände erzeugt werden können, wie „das grösste nahtlose Kupferrohr der Welt“. Vor 10 Jahren noch hätte
ein Durchmesser von 40 cm genügt zum Anrecht auf diese stolze Aufschrift. Vor
wenigen Jahren trug den Ruhmestitel das „Grosse Rohr“ der Société des Méteaux in Paris, das einen Durchmesser von 1 Meter hatte. Auf der Pariser
Ausstellung schlugen es die deutschen Elmore-Werke mit
einem nahtlosen Rohr, einen für S. M. Schiff „Kaiser Karl der Grosse“
bestimmten Kondensatormantel von 2 m Durchmesser, und in Düsseldorf haben sie sich
selbst übertroffen mit einem Kondensatormantel von 2½ m lichter Weite und 5 m Länge,
bei 10 mm Wandstärke und einem Gewicht von 3600 kg. Nicht weniger als 72 Männer
konnten in diesem Rohr Platz finden. Das grosse Rohr bildet den Sockel einer
mächtigen 13 m hohen, aus ineinander gestellten, nach oben immer kleiner werdenden,
nahtlosen Kupferzylindern geformten Pyramide. Die kleineren dieser Zylinder finden
ausser als Kondensatormäntel hauptsächlich Verwendung zu Trockenzylindern für
Papiermaschinen und Maschinen der Textil-Industrie. Sie ersetzen dort mit Vorteil
die aus Blech gelöteten Kupfer trommeln, da sie viel exakter und glatter als diese
sind. Das elektrolytisch erzeugte Rohr bedarf keinerlei nachträglicher mechanischer
Bearbeitung zur Erzielung einer glatten Oberfläche, denn das nimmermüde
Polierwerkzeug, dem das Elmore-Verfahren seine Erfolge
zum grossen Teil verdankt, hat bereits, als der Zylinder im Entstehen begriffen war,
die durch den' elektrischen Strom niedergeschlagenen kleinsten Teile geordnet und
glatt gestrichen. Das fertige Produkt ist infolge dieser Arbeit auch äusserst zäh
und dehnbar, so dass aus Drehspänen von ihm ohne weiteres Drähte gezogen werden
können. Die vorzüglichen Eigenschaften des Materials werden an ausgestellten
Qualitätsproben gezeigt. So platzte z.B. ein Rohr von 30 cm innerem Durchmesser und
3 mm Wandstärke erst bei einem Druck von 52 Atmosphären, nachdem es sich von 42
Atmosphären ab allmählig auf 35 cm ausgeweitet hatte. Es gelangen deshalb auch die
nach dem Elmore-Verfahren hergestellten Kupferröhren
überall da zur Verwendung, wo hohe Anforderungen an Festigkeit und Zuverlässigkeit
gestellt werden, also hauptsächlich als Dampfleitungsröhren auf Schiffen und bei
stationären Anlagen. Weiter empfehlen sie sich in den Fällen, in denen grosse
chemische Reinheit des Rohmaterials erforderlich ist. Der elektrische Strom besorgt
eben, richtig angewendet, die Reinigung des Rohmaterials von allen
Nebenbestandteilen auf die gründlichste Weise. Nur das chemisch reine Kupfer
scheidet er aus zur Bildung des Rohres, während die Verunreinigungen alle als
Schlamm auf den Boden der elektrolytischen Bäder niederfallen, oder sich ohne
Schaden zu thun im Elektrolyten anhäufen.
Dass überhaupt jeder Rotationskörper in nahtloser Ausführung nach dem Elmore-Verfahren erzeugt werden kann, zeigen die in
Düsseldorf ausgestellten konischen Rohre, Wellrohre, Windkessel und sonstigen
Hohlkörper.
Ausser zur Herstellung ganzer Gegenstände kann die Kupferelektrolyse aber auch mit
Vorteil zur Erzeugung von Ueberzügen auf Eisen und anderen Metallen benutzt werden.
Bis zur Erfindung des Elmore-Verfahrens wurden
Kupferüberzüge auf gusseisernen Walzen für Maschinen der Textil- und
Papier-Industrie auf mechanischem Wege angebracht, d.h. es wurde aus Kupferblech
durch Lötung zuerst ein Bohr hergestellt, das dann durch entsprechende Vorrichtungen
auf die eisernen Walzen aufgezogen und durch Umbördelung der Enden darauf
festgehalten wurde. Jetzt aber werden nicht nur die genannten Laufflächen der Walzen
auf elektrolytischem Wege mit einem fest anliegenden Kupfermantel versehen, sondern
es werden auch die beliebig geformten Seitenteile bis zu den Drehzapfen mit
verkupfert, im besonderen auch Presskolben für hydraulische Pressen, deren
eigenartige Form das Anbringen eines Kupfermantels auf mechanischem Wege früher
unmöglich machte. Nun ist ja die galvanische Verkupferung von Eisengegenständen
nichts neues. Wichtig aber ist die durch das Elmore-Verfahren erlangte Möglichkeit, solche Ueberzüge aus zähem Material in
verhältnismassig kurzer Zeit und dementsprechend auch zu einem billigen Preise
herzustellen. Man kann eine Dicke des Kupferniederschlages von 4 5 mm in der Woche
erzielen, d.h. etwa 5 bis 6 mal mehr als durch gewöhnliche Verkupferung möglich
wäre. Von besonderer Wichtigkeit ist diese rasche Arbeitsweise, ganz abgesehen von
der grösseren Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, bei solchen Verkupferungen, wo
grosse Dicke des Niederschlages erforderlich ist, z.B. bei Kaliko-Druckwalzen.
Diese, die auch ausgestellt sind, werden jetzt vielfach nicht mehr aus einem
massiven kupfernen Hohlkörper mit 25–30 mm Wandstärke fabriziert, sondern aus guss-
oder schmiedeeisernen Walzen mit einem Kupferüberzug von nur 4–5 mm. Auf diese Weise
werden ungeheure Mengen an Kupfer gespart.
Die drei grossen Werke, die gegenwärtig das Elmore'sche
Verfahren zur Herstellung nahtloser Metallrohre betreiben, haben eine
Gesamt-Kapazität von 180 000 kg in der Woche, was einem Total – Kraftverbrauch von
etwa 5600 Pferdekräften entspricht. Das englische Werk in Leeds und ebenso das französische in Havre
arbeiten mit Dampfkraft, während das deutsche Werk in Schladern a. d. Sieg Dampf- und Wasserkraft anwendet.
Im Pavillon der Düsseldorfer Handelskammer hat die Firma Dr.
G. Langbein & Co. in Leipzig-Seilerhausen eine Schnell-Galvanoplastik-Anlage ausgestellt.
Das Wesen der Schnellgalvanoplastik besteht (nach „Helios“ 1902, No. 27) in
der Verwendung heisser, sehr hoch konzentrierter Bäder, die in ständiger Bewegung
erhalten werden. Auf diese Weise ist es möglich, ohne die feste kristallinische
Beschaffenheit des kathodischen Kupferniederschlages zu schädigen, mit der
Stromdichte so hoch zu gehen, dass die Herstellung kräftiger Kupferniederschläge für
Druckzwecke in durchschnittlich 1½ Std. vollendet ist. Für flache Prägungen dient
ein Bad, das in 100 l 34 kg Kupfervitriol und 0,2 kg Schwefelsäure von 66° Bé gelöst enthält. Der Elektrolyt wird beständig auf
einer Temperatur von 26–28° C erhalten durch eine am Boden des Badbehälters
angeordnete Bleischlange, durch die Dampf geleitet wird. Da infolge der hohen
Stromdichten eine weitere Erhöhung der Temperatur eintritt, was bei Wachsmatrizen
nachteilig werden kann, so versieht man die Bleischlangen mit einem zweiten Stutzen,
durch den nach Bedarf kaltes Wasser eingeführt wird. Da in der Ausstellung die
Temperaturerhöhung des Bades Schwierigkeiten gemacht haben würde, ist seine
Zusammensetzung etwas geändert, damit kalt gearbeitet werden kann. Die kräftige
Bewegung des Elektrolyten erfolgt am gleichmässigsten durch Einblasen von Luft, was
die Beschaffung einer kleinen Luftpumpe oder eines Luftkompressors nötig macht. Man
kann auch an einer Stirnseite des Badbehälters ein durch Schnur von einer
Transmission angetriebenes Flügelrad aus Kupfer anbringen. Dieses befindet sich etwa
15 cm über dem Boden des Behälters. Seine Flügel sind um 45° gegen die Horizontale
versetzt, so dass eine kräftige Bewegung der unteren Flüssigkeitsschichten nach oben
erfolgt. Die Stromdichte kann für ein Bad oben angegebener Zusammensetzung unter
Einhaltung der genannten Bedingungen bis zu 8 Ampère betragen. Dann wird bei einer
Elektrodenentfernung von 6 cm die Badspannung etwa 6 Volt sein. Durchschnittlich
wird in diesem Bade mit 6 Ampère auf 1 qdcm gearbeitet, wobei der Niederschlag in 1¼
bis höchstens 1¾ Std. eine Stärke von 0,18 mm erreicht. Unter Umständen kann es
vorteilhaft, ja sogar notwendig sein, die graphitierten Matrizen bei abgestellter
Bewegung des Bades und mit etwas geringerer Stromdichte mit Kupfer überwachsen zu
lassen und erst nachdem dies erfolgt ist, die Bewegung des Bades herzustellen und
die Stromdichte zu erhöhen. Steile Schriftsätze werden in einem gewöhnlichen
Kupferbade mit 3 % Schwefelsäure vorverkupfert und dann nach etwa ½ Std. ins
Schnellbad übergehängt. Man ist dann sicher, dass sich im Galvano keine Löcher
befinden, und die Fertigstellung des Niederschlages dauert einschliesslich der
Vorverkupferung auch nicht länger als höchstens 2 Std. Für tiefere Prägungen
verwendet die Firma ein Bad, das in 100 1 26 kg Kupfervitriol und 0,8 kg
Schwefelsäure von 66° Bé enthält. Es empfiehlt sich,
nicht bei niedrigerer Temperatur als 24° C niederzuschlagen, obwohl bei dieser
Konzentration des Elektrolyten die Gefahr des Auskrystallisierens von Kupfervitriol
gering ist. Gewöhnlich wird in diesem Bade mit 5 Ampère auf 1 qdcm gearbeitet. Die
Spannung beträgt dann bei 6 cm Elektrodenentfernung
4,5 Volt. Der Kupferniederschlag erreicht in 2 ¼ Std. eine Stärke von 0,15 mm,
in 2¾ Std. von 0,18 mm. Die Zähigkeit des niedergeschlagenen Kupfers ist sehr gut,
die Härte grösser als sonst, weshalb das Galvano einer geringeren Abnutzung
unterworfen ist. Um eine Verunreinigung des Elektrolyten durch den Anodenschlamm zu
verhindern, empfiehlt es sich, die Anoden der in Bewegung befindlichen Bäder in
einen dichten Stoff, der die unlöslichen Abscheidungen zurückhält, einzunähen.
Die ausgestellte Anlage besteht in ihrem elektrolytischen Teil aus einem gewöhnlichen
sauren Kupferbade für langsamen Niederschlag, mit Regulator, Ampèremeter und
Voltmeter, und aus einem Schnellgalvanoplastikbad, ebenfalls mit einer Schalttafel
und den nötigen Messinstrumenten. Die Bewegung des Schnellgalvanoplastikbades findet
durch Eindrücken von Luft durch eine am Boden der Wanne befindliche durchlöcherte
Bleischlange mittels einer kleinen doppelt wirkenden Luftpumpe statt. Der Strom wird
erzeugt durch eine Gleichstrom-Nebenschluss-Maschine, Type NT9, von 320 Ampère Leistung bei 5 Volt Klemmenspannung, direkt gekuppelt
mit einem Gleichstrom-Elektromotor. Anlasser, Sicherungen und Nebenschlussregulator
finden sich gesondert auf einer Schalttafel.
Von Hilfsapparaten sind folgende notwendig. Das Schmelzen des Wachses geschieht in
einem doppelwandigen durch Gas geheizten Wachsschmelzkessel. Das Giessen der
Wachsplatten für die Herstellung der Matrizen erfolgt auf einem sogenannten
Giesstisch aus Eisen, dessen Tischplatte sauber gehobelt ist. Der Tisch kann durch
in Pfannen gehende Schrauben genau wagerecht eingestellt werden und durch 2
Stellschrauben in dieser Lage unverändert festgestellt werden. Die Prägungen der
Wachsmatrizen erfolgen unter einer hydraulischen Matrizenpresse neuer Konstruktion.
Die Höhe des Tisches vom Fussboden ist so bemessen, dass das Einführen der
geschlossenen Formen und der Wachstafeln ohne Benutzung eines Trittes erfolgen kann.
Der auf Rollen bewegliche Tisch lässt sich durch eine patentierte Hebelvorrichtung
ungemein leicht herausziehen. Die Kolben der Pressen besitzen einen wesentlich
grösseren Durchmesser als bei anderen Konstruktionen, so ass bei geringerem
Atmosphärendruck ein höherer Druckeffekt erzielt wird. Das Graphitieren der Matrizen
besorgt eine Maschine, deren Neuerung darin besteht, dass der sich automatisch
vorwärts und rückwärts bewegende Tisch, auf dem die Matrizen unter der senkrecht und
gleichzeitig seitlich schwingenden Graphitierbürste geführt werden, während eines
Ganges seine Stellung siebenmal wechselt und um einen Drehpunkt eine Schlangenlinie
beschreibt, wodurch der Graphitierbürste beständig neue Angriffspunkte geboten
werden und ein gleichmässiges Graphitieren in kürzester Zeit erreicht wird. Nach
Fertigstellung des Galvanos wird das Wachs durch Auflegen auf ein eisernes durch Gas
oder Dampf geheiztes Schmelzpult ab geschmolzen. Das Wachs läuft in einen zweiten
doppelwandigen Wachsschmelzkessel zurück und bleibt in diesem bis zum Verdampfen
aller dem Wachs anhängenden Feuchtigkeit. Vor dem Hintergiessen werden die Galvanos
in den sogenannten Schwimmrahmen verzinnt. Dies sind eiserne gehobelte Kästen, die
man auf dem geschmolzenen Hintergiessmetall des Schmelzherdes schwimmen lässt,
nachdem die Rückseite des Galvanos mit Lötwasser befeuchtet und mit Zinnfolie belegt
wurde. Bei der eintretenden Erwärmung schmilzt die Zinnfolie und bildet auf der
Rückseite eine festhaftende Verzinnung. Ist letztere erfolgt, so wird die
Schwimmpfanne von dem Blei abgehoben, auf einen horizontalen eisernen Tisch gestellt
und das Hintergiessmetall, das in der Pfanne eines Schmelzherdes geschmolzen wurde,
durch Giesslöffel in den Schwimmrahmen eingefüllt. Für die weitere Fertigmachung des
hintergossenen Galvanos dient die Kreissäge kombiniert mit Fraismaschine, auf der
die Galvanos rechtwinkelig beschnitten und die Kanten gefraist werden. Die
Bearbeitung der Rückseite erfolgt entweder auf einer Drehbank oder auf einer
Schnellhobelmaschine, die das Planhobeln der Galvanos besorgt, ohne dass ein
Einspannen der Platten zu erfolgen braucht. Durch die Raumfrage bedingt, erfolgt das
Anfraisen der Facetten durch Bestosszeug. Grössere Anstalten verwenden hierfür eine
kombinierte Gerad- und Schräg-Facetten-Fraismaschine. Das Bohren der Löcher für die
Montierung der Galvanos auf dem Holzflügel besorgt einer Schnellbohrmaschine,
die zusammen auf einem Tisch mit einer Dekoupiersäge montiert ist.
Viel schwieriger als die Kupfer-Galvanotechnik ist die Herstellung tadelloser Ueberzüge von Zink auf Eisen auf elektrolytischem Wege,
namentlich wenn es sich um Gegenstände mit scharf und tief einspringenden Teilen
handelt. An solchen Stellen erhält man das Elektrolytzink entweder gar nicht oder
nur als schwammigen, leicht abwischbaren Niederschlag. Deshalb beanspruchen das
besondere Interesse des praktischen Elektrochemikers die vielerlei kleineren auf
galvanischem Wege verzinkten Eisengegenstände, die die Firma Langscheder Walzwerk und Verzinkereien A.-G. in Langschede a. d. Ruhr in
Gruppe III (Metall-Industrie) in grosser Vollkommenheit ausstellt. Sehr wichtig ist
die elektrolytische Verzinkung für Kleineisenzeug aller Art, wie Schrauben, Muttern,
Röhren, Fittings, Nägel u.s.w. Sie bedürfen nach dem Verlassen des elektrolytischen
Bades nicht mehr der Nachbearbeitung oder des Nachschneidens, sondern behalten
vollständig ihre ursprüngliche Form und scharfen Gewinde. Röhren können nur aussen
oder auch aussen und innen nach dem Verfahren verzinkt werden. Elektrolytisch
verzinkte Eisenbleche können im Gegensatz zu warm verzinkten zur Herstellung aller
möglichen Hohlgegenstände verwendet werden, da sie lötfähig sind und sich bearbeiten
lassen wie Weiss- und Zinkbleche, ohne dass die Zinkhaut abspringt. Sehr interessant
sind auch die nach dem Langscheder elektrolytischen Verzinkungsverfahren verschönten
Gussartikel, wie Baubeschläge, Thürdrücker, Temperguss etc., die bisher nur
mangelhaft oder überhaupt nicht verzinkt werden konnten. Das elektrolytisch
verzinkte Eisen behält, wenn es vorher nicht mit Säuren behandelt wird, seine
Stabilität, Zerreissfestigkeit, Falz- und Stanzbarkeit.
Von der Ausstellung der Firma Th. Goldschmidt, Chemische
Fabrik und Zinnhütte in Essen-Ruhr, kommt für diesen Bericht nur das von
ihr aus Weissblechabfällen auf elektrolytischem Wege gewonnene Zinn in Betracht. Seit vielen Jahrzehnten war es ein
Problem der chemischen und metallurgischen Technik, die Abfälle, die bei der
Fabrikation von Konservenbüchsen, Spielsachen u.s.w. aus Weissblech entfallen,
nutzbringend zu verwerten. Der dünne, 2–3 % betragende Ueberzug von Zinn, der bei
dem Einschmelzen sich mit dem Eisen legieren und es dadurch brüchig und somit
unbrauchbar machen würde, verhindert die Verwendung der Weissblechabfälle als
Eisenschrot. Die von der 1847 in Berlin gegründeten Firma schon dort in einer
grossen Versuchsanlage ausgeführten Entzinnungsarbeiten wurden unermüdlich
fortgesetzt und das Verfahren schliesslich so ausgebildet und die Anlagen von Jahr
zu Jahr derart erweitert, dass die Firma auf dem Gebiete der Weissblechentzinnung
heute unbestritten den ersten Rang in Deutschland einnimmt.
Ausser mit der Verarbeitung dieser Abfälle befasst sich die Firma mit der
hüttenmännischen Erzeugung von Zinn in grossem Massstabe und mit der Fabrikation von
Zinnsalzen, Chlorzink und anderen chemischen Präparaten. Sie beschäftigte Anfang
1902 350 Arbeiter und 50 Beamte gegenüber 200 Arbeitern und 13 Beamten im Jahre
1897. Die Einrichtungen der Fabrik erfordern eine Gesamtkraftleistung von 500 PS,
die durch 7 Dampfmaschinen erzeugt werden. 400 PW sind ausschliesslich dem
elektrischen Teile dienstbar gemacht. Auf dem Anschlussgleise, dass die Fabrik mit
dem Nordbahnhofe von Essen verbindet, wurden im Jahre 1901 nahezu 6000 beladene
Eisenbahnwagen empfangen gegen 4000 im Jahre 1897. Von dem 49600 qm grossen
Grundstück sind 11000 qm mit Fabrikgebäuden besetzt.
Denselben Pavillon am Ende der Hauptallee wie die Firma Th.
Goldschmidt nimmt die im Jahre 1897 in Anlehnung an sie gegründete Allgemeine Thermit-Gesellschaft m. b. H. (früher
Chemische Thermo-Industrie, G. m. b. H.) in Essen a. R. ein.Vergl. 1900 Bd. 315 S. 341. Ihre Erzeugnisse sollen an dieser
Stelle besprochen werden, da die von Dr. Hans
Goldschmidt erfundenen und ausgearbeiteten sogen. aluminothermischen Verfahren dem nur auf elektrothermischen Wege
darstellbaren Aluminium ein ganz ungeahnt vielseitiges und grosses Verwendungsgebiet
erschlossen haben.
Wenn man ein Gemisch („Thermit“), das im wesentlichen aus einer
Metall-Sauerstoffverbindung (z.B. Eisenoxyd) und
Aluminium besteht, an einer Stelle entzündet, brennt es ohne äussere
Wärmezufuhr von selbst weiter, wobei Temperaturen von schätzungsweise 3000° C
entstehen. Ferner wird hierbei das betreffende Metall in reinem kohlenfreien
Zustande ausgeschieden unter gleichzeitiger Bildung einer Schlacke aus Aluminiumoxyd
(sogen. künstlichem Corund).
Auf der Ausnutzung der durch das Verfahren erzielten hohen Temperaturen allein beruht
die sogen. Stumpfschweissung. Bei Rohren kann diese z.B. einen Druck von 300–400
Atmosphären aushalten. Dabei hat sie vor der Verflanschung die Vorteile einfacher
Installation und Billigkeit infolge Wegfalls der Unterhaltungskosten. Solche
geschweissten Rohre sind vielfach ausgestellt, so ein 140 m langes zweizölliges Rohr
mit 28 Schweissungen, das zu einer Schlange gebogen ist und sich unter ständigem
Druck von 50 Atm. befindet. Zahlreiche geschweisste Rohrstücke der verschiedensten
Weiten sind zum Beweise der Festigkeit der Schweissstellen in diesen gebogen oder
breit geschlagen. Im betrieb befindet sich eine Rohrleitung, die vom Pavillon des
Bergbaulichen Vereins nach dem Pavillon Schäfer & Langen aus Crefeld Dampf von 11
Atmosphären leitet. Die Leitung ist 100 m lang. Die Rohre weisen einen Durchmesser
von 4'' auf. Im Ganzen sind 20 Stellen geschweisst. Ferner sind in der Halle für
Eis- und Kühlmaschinen der Firma 4. Freundlich,
Düsseldorf, an einer Leitung für Ammoniak und Kühlwasser eine Anzahl von ¾ bis
4zölligen Rohren nach diesem Verfahren verschweisst, im ganzen 30 Schweissungen. Die
Einfachheit der Ausführung wird an einigen zur Schweissung vorbereiteten Rohren und
an den ausgestellten Utensilien zur Rohrschweissung vorgeführt. Dass das Verfahren
auch für die Ausbesserung beschädigter Rohre und Rohrschlangen wichtig ist, zeigt
ein grosser Rohrkrümmer mit mehreren bei der Biegung entstandenen Löchern. Zwei
davon sind repariert, das eine mit Thermiteisen ausgegossen, das andere ausgegossen
und ausgehobelt.
Bei einer anderen Ausführungsart, der Schweissungen findet nicht nur die hohe
Temperatur, sondern gleichzeitig auch das bei der Reaktion des Thermits
abgeschiedene Eisen als solches Verwendung. Dies ist z.B. der Fall bei der
Verschweissung von Schienen. Hierbei wird nach einem neuartigen automatischen
Verfahren neben einer fest mit dem Schienenfuss verschweissten Lasche aus weichem
schmiedbaren Thermiteisen auch noch eine Stumpfschweissung der Schienenenden
besonders bei Neuverlegung von Geleis erzielt. Es ist dies von besonders hoher
Bedeutung für elektrische Bahnen wegen sicherer Rückleitung des Stromes und geringem
Verschleiss an Schienen und rollendem Material infolge schlagfreien Ganges der
Wagen. Eine Schienenstrecke mit geschweissten Stössen ist hinter dem Pavillon
verlegt. Zwei Stösse sind fertig ausgeführt. Man sieht die umgegossene Fusslasche,
während die Schweissung so vollkommen ist, dass die zwei Schienenenden den Eindruck
eines durchlaufenden Gestänges machen. Daneben sind zwei Schienenstösse zur
Schweissung vorbereitet dargestellt. Die wenigen Utensilien, eine zweiteilige Form
um den Schienenstoss, darüber in einem Dreifuss ein mit Thermit gefüllter Tiegel und
ein kleiner Abstichapparat sind alles, was notwendig ist. Einer dieser zwei Stösse
zeigt ausserdem noch einen Klemmapparat, wie solcher bei Verschweissung
freiliegender bezw. noch nicht eingebetteter Schienen Verwendung finden kann. Im
Innern des Pavillons sind mehrere geschweisste Schienenstücke verschiedener Systeme
und Profile, Durchschnitte durch Schweissung und Fusslasche, poliert und geätzt,
ausgestellt, um die vollständige Verbindung von Lasche und Schiene zu zeigen, ferner
Zerreissstäbe aus verschiedenen Teilen der geschweissten Schienenstelle u. dergl.
mehr.
Ein nicht weniger weites Feld hat sich dem Verfahren bei der Verschweissung
gebrochener Schiffs- und Transmissionswellen, bei der Ausbesserung fehlerhafter
gebrochener oder abgenutzter Stahlfaçonguss-, Schmiede- und Graugussstücke eröffnet.
Eine Zusammenstellung zeigt einen Tiegel für 100 kg Thermit über einer 10zölligen
Welle stehend. Anschweissungen abgebrochener Walzenzapfen zeigt ein von dem
Vorstande der Gutehoffnungshütte zur Verfügung
gewelltes Ausstellungsstück. Es ist, um die Schweissstelle sichtbar zu machen, in
der Längsrichtung durchschnitten und Poliert. Die Schweissstelle ist nur mit
grösster Mühe sichtbar. Zu diesem Stück gehört ein aus der Stelle geschnittener
Zerreissstab. Das Thermit hat ferner Anwendung gefunden zum Verringern der
Giessköpfe, zum Hartlöten und zur lokalen Enthärtung von Panzer- und Tresorplatten
zwecks Einziehung von Bolzen etc. Von der königlichen Reparaturwerkstätte zu Nippes
sind eine Anzahl schwieriger Güsse (Zylinderdeckel, Kolbenringe und Schieber)
nebeneinander gegossen worden, die e-nen ohne, die anderen mit ½%
Ferrotitanthermit-Zusatz. Der Augenschein zeigt sofort den Unterschied: die unter
Titanthermitzusatz gegossenen Stücke sind porenfrei, die anderen nicht.
Hauptsächlich unterscheiden sich aber Gefüge und Korn des Gusses.
Grosses Interesse für den Besucher bietet auch die Ausstellung der verschiedenen nach
dem Goldschmidt'schen Verfahren dargestellten
kohlefreien Metalle und Legierungen, wie sie in solcher Reinheit selbst nicht im
elektrischen Ofen erhalten werden können. Es sind dies Chrom 98–99prozentig, Mangan
98–90pronzentig, Ferrotitan, Ferrovanadium, Mangantitan, Ferrobor, Manganbor,
Bleibarium, Mangankupfer verschiedenen Mangangehalts etc.
Schliesslich ist noch als ein weiteres bei dem Verfahren sich ergebendes Produkt der
„Corubin“ zu erwähnen, der infolge seiner ausserordentlichen Härte und
Schleiffähigkeit zur Fabrikation von Schleifscheiben verwendet wird. Die Firma Fontaine & Co., Frankfurt am Main, hat für die
Ausstellung eine Anzahl ihrer Corubin-Schleifscheiben zur Verfügung gestellt.
Textabbildung Bd. 317, S. 673
Fig. 1.
In einem eigenen Pavillon hat die Maschinenbau-Anstalt
Humboldt in Kalk bei Köln eine vollständige Erzaufbereitungsanlage
ausgestellt. An ihr interessieren uns hier besonders die verschiedenen darin
vorgeführten Typen Wetherill'scher elektromagnetischer
Erzscheider. Die eine Type II verarbeitet Spatheisenstein in ungeröstetem
Zustande, während es bei den älteren Verfahren nötig war, das Erz vorher zu rösten
und dadurch den Spatheisenstein in stark magnetisches Eisenoxydul überzuführen. Die
Wirkungsweise des Apparates (Fig. 1) ist folgende:
Durch den Aufgabetrichter a wird die Spathblende in
dünner Schicht auf ein Aufgabeband verteilt, das sich in der Pfeilrichtung über die
Rolle f bewegt. Das eine Scheideblech zwischen den
Kästen h und i wird derart
eingestellt, dass bei nicht erregten Magneten sämtliches Material gerade an diesem
Blech vorbei in den Kasten i fallen würde. Seitlich und
oberhalb dieser, Abfallstelle der Rolle f befinden sich
drei zugespitzte Elektromagnete b, c und d, die ein stark konzentriertes magnetisches Feld
bilden. Setzt man diese unter Strom, so werden die magnetischen Erzteilchen durch
das Feld aus ihrer Bahn abgelenkt und fallen in einer flacheren Parabel herab, und
zwar die stärker magnetischen (reiner Späth) in einen Kasten g, die schwächer magnetischen (Mittelprodukt) in einen Kasten h, wobei ein zweites Scheideblech den Strom der beiden
letzten Produkte trennt. Ein Band e, das sich in der
eingezeichneten Pfeilrichtung bewegt, ist um die Magnete geschlungen und verhindert
das Anhaften der kleinen Teilchen metallischen Eisens, die unvermeidlich in jedem
einer nassen Aufbereitung enstammenden Erze durch den Verschleiss der
Zerkleinerungsapparate mitgeführt werden. Mit seinen beiden Arbeitsflächen von je
320 mm Breite ist der Scheider im Stande, je nach Korngrösse 1000–1560 kg
Spathblende in der Stunde durchzuarbeiten. Der zur Bewegung der Bänder erforderliche
Kraftaufwand ist höchstens ½ Pferdekraft.
Eine andere ausgestellte Type V (Fig. 2) dient zu
gelegentlichen Vorführungsversuchen mit solchen Erzgemischen, die Körper von weit
geringerer magnetischer Erregbarkeit enthalten. Durch das Aufgabeband a wird das zu scheidende Gemisch in dünn ausgebreiteter
Schicht durch das von den drei Magneten A, B und C gebildete magnetische Feld geführt. Der untere Pol
B ist so eingestellt, dass bei nicht induzierten
Magneten sämtliches Material über diesen Pol
nach links hinüberschiesst. Erregt man den Magneten, so wird das magnetische
Material in das Kraftfeld zwischen die beiden Magnete A
und B gezogen und fällt zwischen diesen Polen nach der
rechten Seite des Magneten B herunter. Diese Type
vermag Kupferkies, Zinkblende, (sofern diese chemisch gebundenes Eisen oder Mangan
enthält) Monacit etc. auszuscheiden, alles Stoffe, die wesentlich schwächer
magnetisch sind als Spatheisenstein. Die Apparate sind staubdicht eingekleidet; der
sich entwickelnde Staub wird durch einen kleinen Ventilator in eine Staubkammer
abgezogen.
Textabbildung Bd. 317, S. 674
Fig. 2.
Ferner ist noch ein magnetischer Scheider System Wetherill-Schnelle sog. Ringtype aufgestellt. Dieser Apparat dient zum
Ausscheiden stark magnetischer Stoffe, wie Magneteisenstein, Magnetkies, geröstetem
Pyrit u.s.w. Er verarbeitet trotz seiner kleinen Abmessungen von derartigen Erzen in
der Stunde eine Tonne und zeichnet sich ganz besonders dadurch aus, dass er
keinerlei mechanisch bewegte Teile besitzt und jegliche Staubbildung ausschliesst.
Ausser dieser und der Walzentype ist noch ein durch einen kleinen Elektromotor
angetriebener Laboratoriumsseparator zu sehen, der das Prinzip der magnetischen
Scheider nach System Wetherill deutlich vor Augen
führt.
Einen anderen elektromagnetischen Erzscheider nach Patent Mechernisch, der ohne Bänder oder andere Transportmittel arbeitet, zeigt
die Firma Fried. Krupp Grusonwerk in Magdeburg-Buckau
in der Krupp-Halle. Er besteht aus zwei walzenförmigen Elektromagneten, die parallel
über einander gelagert sind, und zwischen denen an beiden Enden je ein magnetisches
Feld erzeugt wird. Der obere Magnet wird durch ein Rädervorgelege in Umdrehung
versetzt, während der untere feststeht. Durch eine einstellbare Aufgabevorrichtung
wird das Scheidegut zwischen die Pole geführt. Das unmagnetische Gut fällt über die
unteren festen Pole ab, während die oberen umlaufenden Pole das von ihnen
festgehaltene magnetische Erz mit sich fortführen und entsprechend der allmählich
abnehmenden Stärke der magnetischen Felder erst die schwach magnetischen und
schliesslich die starkmagnetischen Erzteilchen abfallen lassen. Diese werden durch
einstellbare Schieber getrennt abgeführt.
Die elektrotechnische Fabrik Gebr. Raacke in Aachen
stellt in Gruppe V eine vollständige Laboratoriums-Einrichtung für Elektrolyse aus. Sie besteht (im Schrank
unten links) aus einem rotierenden Gleichstrom-Umformer, der von 220 auf 12 Volt
transformiert und deshalb zum Laden von zwei Akkumulatoren-Batterieen (im Schrank
unten rechts) von je 40 Ampère Entladestromstärke dienen kann. Der von diesen
gelieferte Strom wird auf 6 Arbeitsplätze verteilt. Die erforderlichen
Schaltapparate und Messinstrumente sind in einem grossen oberen Mittelschrank
übersichtlich und leicht zugänglich angebracht. Die sechs elektrolytischen Classen'schen Stative stehen auf einem zweistufigen
Elektrolysiertisch (nach Nissenson), alle anderen
Betriebsmittel zum Schlitze gegen Laboratoriumsdämpfe
unter Glas und Rahmen. Die übrigen fünf Schränke dienen zur Aufnahme der Reagentien,
unbenutzter Stative, von Proben und Büchern, drei Schubladen zum Verwahren von
Glassachen, Werkzeugen und Leitungs-Materialien. Der geringe Raumbedarf Her Anlage
ermöglicht es, sie fast in jedes vorhandene Laboratorium einzubauen.
Die verschiedensten Platin-Geräte für das elektrochemische Laboratorium, wie Tiegel,
Schalen, Elektroden, Stative, Filterconusse, Schiffchen, Bleche, Folien, Netze und
Drähte, sowie Silbergeräte und -Drähte zeigen in Gruppe VII (Chemische Industrie)
die Firmen Franz Eisenach & Cie. in Offenbach a. M.
und G. Siebert in Hanau neben anderen uns hier weniger
interessierenden Ausstellungs-Gegenständen.
W. C. Heraeus in Hanau, der in der Gruppe III (Metall-Industrie) zu
sehen ist, hat von der Vorführung von Platin- und Silbergeräthen, mit denen er vor
zwei Jahren in Paris in umfassendem Masse vertreten war, in Düsseldorf Abstand
genommen. Ausser sehr sehenswerten technischen Apparaten aus Aluminium, die durch
Schweissung hergestellt sind, führt er das Le
Chatelier'sche Pyrometer zum Messen von
Temperaturen bis 1600° und elektrisch geheizte
Laboratoriumsröhrenöfen vor.
Das Pyrometer, dessen besondere Form von Holborn und Wien angegeben wurde, beruht darauf, dass die
elektromotorische Kraft eines Thermoelements proportional der Erhöhung der
Temperatur wächst. Das Thermoelement bilden zwei Drähte (gewöhnlich 0,6 mm stark und
150 cm lang), von denen der eine aus Platin, der andere aus dessen Legierung mit 10
% Rhodium besteht. Sie sind an einem Endpunkt zu einer kleinen Kugel, der
„Lötstelle“, zusammengeschmolzen. Erhitzt man diese, so entsteht eine
bestimmte Spannung, die bei Erhöhung der Temperatur um 100° um etwa 0,001 Volt
wächst. Das Verhältnis der elektromotorischen Kraft zur Temperatur wird für jedes
einzelne Element von der Physikalisch-technischen Reichsanstalt durch Vergleichung
mit einem Normalelement genau festgestellt, so dass man mit diesem Thermoelement
sehr genaue Temperatur-Messungen (Fehler bei 1000° nur + 5°) vornehmen kann. Zu dem
Zweck bringt man, nachdem gewöhnlich die beiden Drähte durch ein beiderseits offenes
Porzellanrohr von eineinder isoliert und beide durch ein äusseres unten
geschlossenes Rohr vor der Einwirkung der Flammengase geschützt sind, die Kugel an
die Stelle, deren Temperatur bestimmt werden soll. Verbindet man dann die beiden
Enden des Elements mit einem empfindlichen und genauen Galvanometer, so erhält man
durch Vergleichddes erfolgenden Ausschlags mit einer dem Instrument beigegebenen
Tabelle die gesuchte Temperatur. Häufig verwendet ian Galvanometer mit zwei Skalen,
von denen die eine die Mikrovolt, die andere direkt die Temperatur-Grade anzeigt.
Das Galvanometer kann, falls man für genügend kleinen Widerstand in der Leitung
sorgt, weit entfernt von der Wärmestelle, im Messzimmer oder Bureau, aufgestellt
werden. Von grösster Wichtigkeit ist es, für die Thermoelemente durchaus reine
Metalle zu verwenden, da schon die kleinsten Mengen von Verunreinigungen die
elektromotorischen Kräfte wesentlich beeinflussen.
Die Laboratoriumsöfen sind dadurch beachtenswert, dass die elektrische Erhitzung
nicht durch Spiralen aus Platindraht, sondern durch solche aus Platinfolie erfolgt.
Soll Platindraht haltbar sein, so muss man ihn ziemlich stark nehmen. Man hat also
grosse Kosten dafür aufzuwenden und braucht ausserdem hohe Stromstärken zur
Erhitzung. Bei dünnem Draht findet kein genügend rascher Wärmeausgleich statt,
während andererseits ungleichmässige Erhitzung nicht zu vermeiden ist, da der Draht
nicht an allen Stellen des zu heizenden Rohres fest anliegt. Infolgedessen treten
örtliche Ueberhitzungen auf, sodass der Draht bald durchschmilzt. Dieses tritt um so
leichter ein, weil man den Draht viel höher als nötig ist erhitzen muss wegen der
durch die kleine Berührungsfläche verursachten schlechten Wärmeabgabe an das Rohr.
Diese Nachteile zeigt sehr dünnes Platinblech nicht. Es schmiegt sich vor allem dem
Ofenrohr innig an. Die Umwickelung geschieht mit 0,007 mm starker Folie in
Spiralwindungen von je 2–3 mm Abstand. Die Folie kostet nur etwa den sechsten Teil
des entsprechenden Drahtes und giebt bei der innigen Berührung fast die ganze in ihr
entwickelte Wärme an das Rohr ab. Man hat die Temperatur bis 1700° gesteigert, ohne
dass die Folie schmolz. In der Praxis darf man allerdings mit der Erhitzung nicht so
hoch gehen, da dann die für das Rohr verwandte Marquardt'sche Porzellanmasse elektrisch leitend wird. Durch Regelung des
Stromes mit Vorschaltwiderstand lässt sich aber jede gewünschte Temperatur bis 1500°
schnell erreichen. Bei einem Rohr von 25 mm Weite kann man z.B. in 5 Minuten auf
1400° kommen. Die Temperaturunterschiede im Rohre betragen nur wenige Grade.
Natürlich lässt sich die Luft in der Röhre durch jedes beliebige Gas ersetzen. Die
Firma hält Horizontal-Oefen von 20 und 65 mm Röhrenweite sowie, namentlich für
Schmelzpunkts-Bestimmungen, vertikale Holborn'sche
Oefen vorrätig.
Die verschiedensten Messinstrumente stellt in
bekannter Güte die Firma Hartmann & Braun, A.-G.,
in Frankfurt a. M. in Gruppe V aus, wärend uns in Gruppe III (Metallindustrie) die
bekannten Widerstandsmaterialien Nickelin und Manganin
in Drähten und Bändern von dem Westfälischen Nichelwalzwerk
Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte einerseits und von der Isabellenhütte, G. m. b. H. in Bonn andererseits,
vorgeführt werden. Erstere Firma zeigt auch Reinnickelbleche die als
Elektrodenmaterial in der elektrochemischen Praxis manchmal unentbehrlich sind,
letztere Manganlegierungen, denen sich vielleicht neben ihren bisherigen, von dem
hier behandelten Fach sehr abseits liegenden Verwendungsgebieten in der
Elektrotechnik noch eine Zukunft eröffnen kann.