Titel: | Neuerungen auf dem Gebiete der Kühl- und Eismaschinen. |
Autor: | Alois Schwarz |
Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 735 |
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Neuerungen auf dem Gebiete der Kühl- und Eismaschinen.
Von Professor Alois Schwarz in M.-Ostrau.
Neuerungen auf dem Gebiete der Kühl- und Eismaschinen.
Seit den letzten Berichten über dieses Gebiet (Band 313, Heft 10, 11, 12 und 13,
Seite 150, 161, 177 und 193) sind wesentliche Neuerungen auf dem Gebiete der
Kälteindustrie nicht zu verzeichnen. Die Kälteindustrie erobert sich immer weitere
Gebiete, und werden alljährlich viele hunderte von neuen Anlagen in den
verschiedensten Zweigen der Nahrungsmittel- und chemischen Industrie zur Ausführung
gebracht; es sind dies fast ausschliesslich Kompressions-Kühlmaschinen, welche bei
renommierten Spezialfirmen zur Bestellung gelangen. Auch die Pariser
Weltausstellung hat auf diesem Gebiete keine hervorragenderen Neuerungen zur
Anschauung gebracht, wie wir dies in unserem diesbezüglichen Spezialberichte
ausführlich erörterten. Nachstehend sollen nunmehr die in den Jahren 1899 bis Ende
1901 vorgeschlagenen und patentierten Neuerungen auf diesem Gebiete auszugsweise
besprochen werden, worin wir die übliche Reihenfolge der Luftexpansions-Maschinen,
Kaltdampfmaschinen, Absorptionsmaschinen und eigentlichen Eis- und Kühlapparate
beibehalten.
A. Luftexpansionsmaschinen.
Auf die Erscheinung, dass die in der Natur vorkommenden Luftwirbel unter Umständen
Eisbildung (Hagel) im Gefolge haben, stützt sich ein Verfahren zur Kälteerzeugung,
auf welches T. K Brunn in Chemnitz unter No. 103242 ein
deutsches Reichspatent erlangte. Steht ein Luftwirbel in seinem Zentrum unter der
Saugwirkung eines aufstrebenden Luftstromes oder eines Ventilators, so kann der Fall
eintreten, dass am Umfange des Wirbels die auf jedes Luftteilchen einwirkende
Zentrifugalkraft der Saugwirkung nach dem Zentrum das Gleichgewicht hält. Sobald und
solange dieses der Fall ist, wird die Luft am Umfange das Zentrum umkreisen, ohne
sich demselben zu nähern. Anders verhält es sich mit dem Wasserdampfe, welcher etwa
in der Luft enthalten ist; auf diesen hat die Zentrifugalkraft – wegen seines viel
geringeren spezifischen Gewichtes – weniger Einfluss; es überwiegt somit die
Saugkraft und der Wasserdampf kann ungehindert nach dem Zentrum expandieren, wo er
weiter der Saugwirkung des aufstrebenden Luftstromes, beziehungsweise des
Ventilators folgt. Der das Zentrum umkreisenden Luft wird somit konstant Wasserdampf
entzogan, und dieselbe behält dadurch die Fähigkeit, auf Kosten ihrer Eigenwärme von
neuem Wasser, welches regenartig die wirbelnde Luftmasse durchdringt, zu verdunsten.
Die Anordnung ist aus Fig. 1 ersichtlich. Der
Luftwirbel wird in dem Raume A mit Hilfe von
Flügelrädern erzeugt; die Luft strömt in Spiralform langsam nach oben und kommt auf
diesem Wege mit dem Wasser, welches durch Rohre oder Düsen b fein verteilt ausströmt, in innige Berührung. Die Saugwirkung im Zentrum
des Wirbels wird mit Hilfe eines Ventilators c erzeugt;
die gekühlte Luft sammelt sich in d, das gleichfalls
gekühlte Wasser in e.
Textabbildung Bd. 317, S. 735
Fig. 1. Luftexpansionsmaschine von Brunn.
Eine Luftexpansions-Maschine, auf welche Thomas Cole und
William Lawes Cole in London das deutsche
Reichspatent No. 115503 erhielten, bildet einen doppelwandigen Expansionszylinder,
bei welchem die gekühlte und komprimierte Luft durch einen spiralförmig zwischen den
Wandungen des Zylinders verlaufenden Kanal hindurchgeht, in welchem die Luft sich
ausdehnt und die aufgenommene Feuchtigkeit abgiebt. Da infolge der spiralförmigen
Führung die Luft einen sehr langen Weg zwischen den Wandungen des Zylinders
durchläuft, kühlt sie sich sehr stark ab und wird in hohem Grade getrocknet, wodurch
die Bildung von Schnee oder Reif und das daraus sich ergebende Festsetzen der
Ventile verhindert wird. Die sonst erforderliche häufige Reinigung der Maschine kann
somit erheblich beschränkt werden.
Eine Vorrichtung zum Kühlen von Luft mittels Compression, Abkühlung und darauf
folgender Expansion ist dem Edgar Charles Thrupp in
Walton on Thames (England) durch D. R. P. 115421 geschützt. Die Expansion der Luft
soll in einer nach Art der Turbinen gebauten Kraftmaschine ausgeführt werden, welche
mit grosser Geschwindigkeit läuft und äussere Arbeit verrichtet. Jede geeignete und
wirksame Turbinenform kann hierzu verwendet werden, doch ist es wünschenswert, die
Wellen- oder Spindellager und das Drucklager, falls ein solches vorhanden ist, in
einiger Entfernung von dem Arbeitsraum anzuordnen, zu dem doppelten Zwecke, eine
Reibung fester Flächen oder Schmiermittel nahe der kalten Luft zu vermeiden und ein
Gefrieren des Oeles zu verhindern. Fig. 2 giebt die
schematische Darstellung einer Luftexpansionsmaschine einfachster Art dar, bei
welcher der Expansionszylinder durch eine Turbine ersetzt ist. A ist der Dampfzylinder, B
der Kompressionszylinder, C ein gewöhnliches, in Wasser
eintauchendes Luftkühlrohr oder Temperaturwechsler und E eine Turbine, die durch einen Strahl komprimierter Luft angetrieben
wird, welcher nach Art des Wasserstrahles in einem Peltonrad auf eine Anzahl
radialer Flügel einwirkt. Der komprimierte Teil der Luft geht zu einem Behälter F, und der gasförmige Teil entweicht durch ein Rohr G, geht durch den Temperaturwechsler D und kehrt dann zu dem Saugrohr H des Luftkompressors zurück, wobei er sich mit der bei
I einströmenden frischen Luft mischt. Die mit
grosser Geschwindigkeit rotierende Turbine E ist durch
ein geeignetes Wechselgetriebe mit der Welle L
verbunden, die ein Rad trägt, welches durch einen Riemen mit dem Schwungrad K der Luftkompressionsmaschine verbunden ist.
Textabbildung Bd. 317, S. 735
Fig. 2. Schema der Expansionsmaschine von Thrupp.
Die Vorrichtung von Frederick William Tannet-Walker in
Hunslet (England) und Daniel Mc Gill in Petone
(Neu-Seeland), D. R. P. No. 115671 bezweckt, bei Kältemaschinen, die durch
Expansionskraft von Gasen und Dämpfen arbeiten, das im Ausdehnungszylinder durch
Ausdehnung äusserst stark abgekühlte Gas im Ausdehnungszylinder selbst oder beim
Austritt aus demselben, mit massig kalten Gasen, bezw. Dämpfen zu vermischen, die
etwa schon zu Kühlzwecken gedient haben und daher wärmer geworden sind, um hierdurch
den grossen Kälteverlust auf dem Wege vom Ausdehnungszylinder zur Kühlkammer zu
verringern. In Fig. 3 ist die Vorrichtung im
senkrechten Schnitt dargestellt. Das abgekühlte, zusammengepresste Gas wird dem
Ausdehnungszylinder 6 durch das Rohr 46 und das gesteuerte Ventil 37 zugeleitet,
während die massig kalten Gase und Dämpfe durch das Rohr 47 eintreten. Das Ventil 37
schliesst sich nach etwa einem Drittel des Hubes, so dass das Gas oder der Dampf
dann nur durch Expansion wirkt; überdies sind die Drucke und Abmessungen so gewählt,
dass der Druck des expandierenden Gases noch vor Beendigung des Kolbenhubes unter
den Atmosphärendruck, bezw. den Druck im Rohre 47 sinkt. Sobald dies geschehen ist,
wird das gesteuerte Ventil 38 geöffnet, und infolgedessen Gas oder Dampf aus Rohr 47
in das Innere des Zylinders 6 gesaugt, welches sich dort mit dem äusserst kalten,
expandierten Gas oder Dampf vermischt, worauf diese hierdurch etwas wärmer gewordene
Gasmenge durch das Rohr 48 zu jenem Raume strömt, in welchem es zu Kühlzwecken
nutzbar gemacht werden soll. Es werden hierdurch die Kälteverluste im Rohr 48
bedeutend verringert. Will man grössere Mengen massig kalter Gase oder Dämpfe mit
den äusserst kalten, expandierten Gasen oder Dämpfen aus dem Zylinder 6 vermischen,
so empfiehlt es sich, die Rohre 47 und 48 durch eine Pumpe oder einen Ventilator zu
verbinden, so dass Gas oder Dampf aus Rohr 47 unmittelbar nach Rohr 48 geleitet
wird; der Einlass von massig kaltem Gas oder Dampf in den Zylinder 6 kann dann
entfallen.
Textabbildung Bd. 317, S. 735
Fig. 3. Vorrichtung von Tannet-Walker u. Mc Gill.
Zur gleichzeitigen Erzeugung von Kälte und Betriebskraft haben Frederick William Tannett-Walker in Hunslet (England)
und Daniel Mc Gill in Wellington (Neu-Seeland) die
Luftexpansionsmaschine D. R. P. No. 110976 konstruiert. Die Erfindung bezieht sich
auf Maschinen jener bekannten Art, welche Luft oder ein anderes Gas zusammenpressen
und nach Abkühlung unter Arbeitsverrichtung ausdehnen lassen. Sie bezweckt, die in
den Arbeits- und Ausdehnungszylindern
geleistete Arbeit unter gleichzeitiger, gleichmässiger Verteilung derselben
dazu zu verwenden, die Zusammenpressung mit Hilfe von Kraftsammlern herbeizuführen.
Wie die schematische Darstellung Fig. 4 zeigt, sind
der Zusammendrückungs- und Ausdehnungszylinder 1 u. 2 einfach wirkend; ihre
Kolbenstangen 9 und 10 sind mit einem Querkopfe 3 verbunden, welcher seinen Antrieb
durch einen einfach wirkenden Dampf- oder anderen Zylinder oder durch zwei einfach
wirkende Zylinder 4, einen Hochdruck- und einen Niederdruckzylinder, erhält, die zu
verschiedenen Seiten des Zusammendrückungszylinders 1 angeordnet sind und entweder
zusammen arbeiten, oder aber bei Gasmotoren, welche einen Arbeitshub für je zwei
Umdrehungen machen, abwechselnd arbeiten. Auf einer Seite des Querkopfes 3, und zwar
zweckmässig zu beiden Seiten des Ausdehnungszylinders 2, sind zwei hydraulische, mit
einem Akkumulator 7 verbundene Zylinder 5 angeordnet, deren Kolbenstangen 8 am
Querkopfe 3 angreifen. Während des Arbeitshubes der Zylinder 4 wird Luft in den
Druckzylinder 1 gesaugt und ausgedehnte und abgekühlte Luft geht von einer Seite des
Kolbens im Ausdehnungszylinder 2 zur anderen, zugleich wird von den Zylindern 5
Wasser durch das Rohr 6 in den Akkumulator 7 gedrückt und schliesslich tritt am Ende
des Hubes aus der Kühl- und Trockenvorrichtung 21 zusammengedrückte Luft rechts in
den Zylinder 2 ein. Die Ausdehnung dieser Luft und der Druck des Wassers im
Akkumulator 7 auf die Kolben der Zylinder 5 bewirken den Rückhub. Hierbei wird Luft
links im Zylinder 1 zusammengedrückt, die gegen Ende des Hubes durch das Rohr 20 in
die übliche Kühl- und Trockeneinrichtung 21 gepresst wird. Zugleich wird mit Beginn
des Rückhubes Luft durch das Rohr 18 aus der Kammer 19 rechts in den Zylinder 1
gedrückt, die nach etwa ⅛ des Rückhubes durch Expansion wirkt.
Textabbildung Bd. 317, S. 736
Fig. 4. Schema der Maschine zur gleichzeitigen Erzeugung von Kälte und Betriebskraft von Tannet-Walker und Mc Gill.
B. Kompressions-Kühlmaschinen.
Eine neue Konstruktion von Kompressions-Kühlmaschinen, welche sich durch kompendiöse
Anordnung auszeichnet, ist von Block angegeben (s. Fig. 5). Mit Ausnahme des Ammoniak-Vergasungskessels
und des Eisbildners sind bei dieser Eismaschine alle Teile auf einer einzigen
Grundplatte gruppiert, und zwar befindet sich auf einer Seite der mit Riemenantrieb
ausgerüstete Kompressor a, auf der anderen Seite der
Kondensator b mit eingebautem Verflüssiger, und
zwischen beiden der Oel- bezw. Wasserabscheider c und
der Verteiler d. Der Antrieb des Kompressors a erfolgt von einer beliebigen Kraftquelle aus durch
die Riemenscheibe e2,
wobei der Antriebsriemen e1 mittels der durch die Schraubvorrichtung f
regulierbaren Spannrolle stets straff erhalten wird. Die vom Vergasungskessel
kommenden, in den Kompressor a eintretenden
Ammoniakdämpfe werden durch diesen und durch das Rohr h
in den mit einer Rohrspirale ausgerüsteten Behälter c
gepresst und hier von ihren Oel- bezw. Wasserbestandteilen geschieden. Die
gereinigten Dämpfe gelangen dann durch das Rohr i in
den Kondensator b, bezw. in dessen von Wasser umspülte
Kühlrohrschlange k, in welcher sie kondensieren und
sich teilweise schon hier, zum grössten Teil aber erst in dem in die Rohrschlange
k eingebauten Zylinderbehälter l verflüssigen. Am Fusse des letzteren, diesen und den
Kondensator durch das Rohr m verlassend, tritt das
flüssige Ammoniak in den Verteiler d ein und
gelangt von hier aus in genau regulierbaren Mengen durch das Rohr n in den Eisbildner. Das im Behälter c zurückbleibende Oel steigt durch das Rohr o in den Zylinder p (s.
Fig. 6) der Schmierpumpe q, geht durch den Kolben r resp. dessen
Füllnuten r1 in
regulierbaren Mengen in den Kanal s1 (Fig. 7) des
Kompressorzylinders s und gelangt so in diesen selbst.
Der Zylinder s ist einfach wirkend und mit einem
Klappenventilkolben ausgerüstet. Das durch die Stopfbüchse o
1 austretende Oel sammelt sich in der Schale t (Fig. 5), von wo es
durch das Rohr t1 zur
Pleuelstange u (Fig. 8)
gelangt. Die Lagerschalen t4 der letzteren dürfen, da etwas Ammoniak im Oel stets zurückbleibt, nicht
aus Bronze, welche von Ammoniak angegriffen wird, hergestellt sein.
Textabbildung Bd. 317, S. 736
Fig. 5. Kompressions-Kühlmaschine von Block.
Der Oel- bezw. Wasserabscheider besteht aus einem gusseisernen Behälter mit luftdicht
aufgeschraubtem Deckel und ist am Boden vorteilhafterweise mit einem
Wasserablassrohr ausgerüstet. Das Rohr i führt vom
Abscheiderdeckel aus in die Kondensator-Rohrschlange k,
welche das Ammoniak von oben nach unten durchströmt, umgekehrt wie das durch Rohr
v eintretende, durch Rohr v1 aber wieder austretende Kühlwasser.
Textabbildung Bd. 317, S. 736
Fig. 6. Schmierpumpe.
Textabbildung Bd. 317, S. 736
Fig. 7. Kompressorzylinder.
Von ganz eigenartiger Konstruktion ist der Verteiler d.
Er besteht aus einer mit quadratischen, an zwei Seiten ein-, oben aber ausmündenden
Kanälen x1 und x
2 (Fig. 9) versehenen
Platte x, welche in der Mitte durch eine senkrecht
stehende Welle w durchbrochen wird. Auf der Platte x rotiert der mit der Welle w verbundene Rundschieber w1, dessen Kanal w2 mit seiner Mündung am Boden mit den oberen
Ausmündungen der Kanäle x1 und x2
korrespondiert.
Textabbildung Bd. 317, S. 736
Fig. 8. Pleuelstange.
Vom letzteren steht nun der eine mit dem vom Kondensator b kommenden Rohr m (Fig. 5), der andere mit dem nach dem Eisbildner
führenden Rohr n in Verbindung, so dass bei Drehung des
Schiebers w1 sein Kanal
w2 nach seiner
Füllung durch Rohr m nach einer Vierteldrehung seinen
Inhalt ins Rohr u abgiebt,
nach einer Dreivierteldrehung aber erst eine neue Ladung nieder aufnimmt.
Das Volumen des Kanals w2 und somit seine jeweilige Füllung ist regulierbar durch einen
Schraubstift w
3 im oberen Ende des Kanals w2. Die Drehbewegung des Schiebers w1 erfolgt durch den
Antrieb der Welle w mittels eines konischen
Rädergetriebes z resp. durch das mit der Achse z1 und der Achse der
Riemenscheibe e2
verbundene Schraubenradgetriebe z2 (s. Fig. 5).
Die Achse z1 veranlasst
auch gleichzeitig die Bethätigung der Schmierpumpe q,
deren Kolben r resp. deren Kolbenstange r2 durch die Kurbel y und den Doppelhebel y1 zwangläufig angehoben wird, dagegen selbstthätig
infolge des Eigengewichtes wieder nach unten fällt.
Textabbildung Bd. 317, S. 737
Fig. 9. Verteiler.
Eine andere Kompressionspumpe für Kälteerzeugungs-Maschinen von L. Wepner konstruiert, ist in Fig. 10 dargestellt. Ihre Eigentümlichkeit besteht darin, dass die
Längsachsen der Ventile a und b parallel zur Achse des Zylinders angeordnet sind.
Der hierdurch entstehende grössere schädliche Raum e
unterhalb der Ventile wird in der äussersten Stellung des Kolbens durch einen
Winkelkanal d mit dem Saugraum f in Verbindung gebracht, so dass ein Druckausgleich stattfindet.
Gleichzeitig wird durch den Winkelkanal d und das
Rückschlagventil h dem Kolben und den Ventilen
Schmiermaterial zugeführt. (Gebrauchsmust. No. 119634, W. 7838.)
Textabbildung Bd. 317, S. 737
Fig. 10. Kompressionspumpe von Wepner.
Die neue Konstruktion der Kühlmaschinen der Ideal
Refrigerating and Manufacturing Co. Chicago (Fig.
11) besteht darin, dass der Kreuzkopf nicht direkt mittels einer
Pleuelstange vom Kurbelzapfen angetrieben wird, sondern dass vom Kurbelzapfen aus
mittels der Pleuelstange F zunächst ein Hebel G in Schwingungen versetzt wird, an dessen oberem Ende
im Zapfen S die Pleuelstange angreift, welche den
Kreuzkopf G1
bewegt.
Textabbildung Bd. 317, S. 737
Fig. 11. Kühlmaschine der Ideal Refrigerating and Manufacturing Co., Chicago.
Durch diese Anordnung wird am Ende des Hubes eine verlangsamte Bewegung des Kolbens
erzielt, wodurch den Ventilen mehr Zeit gelassen wird sich zu schliessen, als wie
bei der direkten Bethätigung des Kreuzkopfes durch die Pleuelstange vom Kurbelzapfen
aus.
Ob allerdings der dadurch erreichte Vorteil die wesentliche Komplikation des
Bewegungsmechanismus rechtfertigt, erscheint sehr fraglich. (D. R. P. No.
106348.)
Eine neue Hahnsteuerung an Kompressionspumpen ist von L.
Wepner in Fürth vorgeschlagen. Der Ersatz der bei den Kompressoren
gewöhnlich angewendeten Ventile durch Drehschieber soll hauptsächlich den Zweck
haben, die Uebelstände zu vermeiden, welche durch den Bruch und das Hereinfallen
eines Ventils in den Kompressor-Zylinder entstehen können. Bei der in Fig. 12–14
dargestellten Hahnsteuerung öffnet oder schliesst der Hahn a durch Drehung nach rechts oder links die Saugleitung b oder die Druckleitung c.
Die Drehung wird durch ein Exzenter bewirkt.
Textabbildung Bd. 317, S. 737
Hahnsteuerung an Kompressionspumpen von Wepner.
Um Festsitzen des Hahnes zu vermeiden, ist die Konizität desselben sehr stark
gewählt. Da die grössere Grundfläche des Hahnkegels nach dem Raum g zeigt, welcher mit dem Druckraum in Verbindung steht,
wird der Hahn durch den Ueberdruck stetig auf seine Sitzfläche aufgepresst.
Unterstützt wird diese Pressung durch die Feder i (Fig. 12). Die
andere Seite des Hahngehäuses steht mit dem Raum m in
Verbindung, von dem der Kanal n zum Saugkanal b führt. Die Stopfbüchsen stehen also nur unter
Saugdruck und wird ausser dem etwa durch den Hahn durchtretendes Kältemittel vom
Kompressor wieder eingesaugt.
Textabbildung Bd. 317, S. 737
Fig. 15. Oelabscheider von Blum.
Textabbildung Bd. 317, S. 737
Fig. 16. Kondensator an Eismaschinen.
Die schädlichen Räume sind auf das kleinstmögliche Mass reduziert und ist ausserdem
noch ein Druckausgleich durch im Zylinder eingeschnittene Rillen v hergestellt. (D. R.-P. 105229.)
Der Oelabscheider für Kompressionsmaschinen von Emil
Blum in Zürich (D. R.-P. 103543) ist so eingerichtet, dass das gesamte mit
dem Gasstrom kommende Oel entweder wieder mit ersterem austritt und den Kreislauf
des Gases durch die Maschine mitmacht oder aus der Maschine gezogen werden kann. Er
bezweckt ferner durch Querschnittserweiterung Ruhe in den bewegten Gasstrom zu
bringen, wodurch die Ventilstösse gedämpft werden. Erreicht wird dieser doppelte
Zweck durch das Ueberlaufrohr b (Fig. 15). Das aus dem Gasstrom ausgeschiedene Oel kann
nur den unteren Teil d des Oelabscheiders füllen und
dann entweder durch den Hahn c abgelassen werden oder
es läuft, wenn letzterer geschlossen bleibt, in das Rohr a über und wird
dann von dem Gasstrom wieder mit fortgerissen. Der obere Teil des
Oelabscheiders bleibt jedoch stets leer und dient daher dauernd als Windkessel.
Ein Kondensator an Eismaschinen. Die unterer. 99887 für
das deutsche Reich patentierte Konstruktion zeigt die Verwendung dünnblättriger
Drahtgewebe oder durchlochter Platten als Kühlflächen zum Verdichten oder Abkühlen
von Wasserdampf. Die Neuerung besteht darin, einen Kondensator von grosser
Kühlfläche verhältnismässig klein zu gestalten, sowie ein bequemes und leichtes
Auseinandernehmen behufs Reinigung und Auswechselung einzelner Teile zu ermöglichen.
Fig. 16 zeigt den Schnitt eines derartigen
Kondensators. Derselbe wird aus Platten a
zusammengesetzt, welche aus Drahtgewebe bestehen. Dieselben werden durch
Dichtungsringe b aus einem Wärmeschutzmittel von
einander getrennt und mittels der Schrauben c zwischen
den Endplatten d eingespannt, so dass die Platten a über die Dichtungsringe herausragen. Es entsteht
somit ein dampfdichter Behälter, in welchem der Dampf durch das Einlassrohr f eintritt. Der Dampf trifft auf das Drahtgewebe a und kühlt sich hieran rasch ab, da die Platten a die Wärme von innen nach aussen leiten und die
zwischen ihren herausragenden Teilen umlaufende Luft das Holzwerk kühl erhält. Das
Rohr g dient zum Ablauf des Kondensator.
(Fortsetzung folgt.)