Titel: | Wert und Bestimmung des Kohlensäuregehaltes der Heizgase. |
Autor: | A. Dosch |
Fundstelle: | Band 318, Jahrgang 1903, S. 109 |
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Wert und Bestimmung des Kohlensäuregehaltes der
Heizgase.
Von A. Dosch,
Köln.
(Fortsetzung von S. 94 d. Bd.)
Wert und Bestimmung des Kohlensäuregehaltes der
Heizgase.
c. Absorptionsapparate.
Statt den Prozentgehalt der Heizgase an Kohlensäure durch deren Gewichtszunahme zu
bestimmen, ist es in der Regel einfacher, einen Teil der Gase in ein Gefäss von
bekanntem Volumen einzusaugen und die darin enthaltene Kohlensäure durch eine
Absorptionsflüssigkeit (Kalilauge) zu absorbieren. Man erhält hierbei unmittelbar
das Volumenverhältnis der Kohlensäure zu den Heizgasen. Es ist jedoch bei den in
Rede stehenden Apparaten weiter gegeben, ausser der Kohlensäure auch den Gehalt der
Gase an anderen Bestandteilen, wie insbesondere Kohlenoxyd und Wasserstoff, sowie
ferner Sauerstoff zu bestimmen. Von welchem Einfluss die beiden ersteren Gasarten
auf die Ergebnisse sein können, ist weiter oben ausgeführt und es lässt sich sagen,
dass die Absorptionsapparate genauere Untersuchungen der Feuerungsgase auszuführen
gestatten, als diejenigen, welche nur den Kohlensäuregehalt anzugeben vermögen.
Zweck des vorliegenden Aufsatzes kann es natürlich nicht sein, etwa alle für diesen
Zweck konstruierten Apparate aufzuzählen – wenn auch Vollständigkeit angestrebt
wurde – sondern es sollen nur die in der Praxis eingeführten oder für dieselbe
geeignet erscheinenden Vorrichtungen besprochen werden. Bemerkt möge übrigens noch
sein, dass sämtliche hierher gehörigen Apparate auf demselben Prinzipe beruhen und
dass nur in der Ausführung einzelner Teile und hierdurch in der Bequemlichkeit der
Handhabung Verschiedenheiten bestehen.
1. Gasbürette nach Bunte.
Ausgeführt von Joh. Greiner, Fabrik für
Präzisiöns-Glasinstrumente, München.
Die Gasbürette nach Bunte dürfte die einfachste
Vorrichtung unter den Absorptionsapparaten sein. Sie ist nacheiniger Uebung
durchaus nicht so unbequem, wie es im ersten Augenblick scheint, und ausserdem
kann man mit; ihr grösste Genauigkeit erreichen.
Der Apparat besteht in der Hauptsache aus der Bürette A (Fig. 41) von etwa 120 ccm Inhalt und
mit einer Teilung derart, dass der Raum von der Mitte des oberen Hahnes a bis zum Nullpunkte der Teilung genau 100 ccm
umfasst. Die Gasbürette ist nochmals mit einem Glasgefässe umgeben. Der Luftraum
zwischen beiden soll Temperaturschwankungen von der Bürette abhalten. Am oberen
Ende der letzteren wird der Abschluss durch den mit je einer bis zur Mitte
reichenden radialen und achsialen Bohrung versehenen Hahn a mit darüber befindlichem Gefäss t bewerkstelligt; am unteren Ende befindet sich der
Hahn b mit durchgehender Bohrung.
Das Einbringen des zu untersuchenden Gases in die Bürette geschieht entweder
durch Ansaugen mittels Kautschukpumpe oder aus einem Gasbehälter (Aspirator). Um
die Bürette auf dem erstgenannten Wege mit Gras zu füllen (Fig. 41), verbindet man das Innere des Messraumes
durch den Schlauch g mit dem Entnahmerohr R, wählend man das untere Ende mit der Quetsch-
oder Kautschuk pumpe in Verbindung bringt und den Hahn b öffnet, zuvor jedoch Wasser in das Gefäss l giesst (25 ccm). Durch die Kautschukpumpe V saugt man so lange Gas durch die Bürette, bis sämtliche Luft daraus
entfernt ist; alsdann schliefst man die Hähne a und
b; die durchbohrte Spitze des ersteren
verschliesst man mittels Schlauch und Glasstäbchen. – Soll die Füllung der
Bürette aus einem Gasbehälter erfolgen, so füllt man A mit Wasser und verbindet alsdann die durchbohrte Spitze des Hahnes
a mit dem Behälter. Steht das Gas unter Druck,
so lässt man durch passende Drehung des Hahnes einen Teil des Gases durch das
Wasser im Trichteraufsatz t entweichen. Während das
Wasser durch b abfliegst, füllt sich die Bürette
mit Gas.
Zur Bestimmung der Kohlensäure bringt man mittels Gummischlauch das
hochstehende Wassergefäss F (Fig. 42) in Verbindung mit dem Hahn b, nachdem der Schlauch vollständig mit Wasser
gefüllt ist. Durch Oeffnen von b tritt Wasser in
die Bürette, während das überschüssige Gas durch den geöffneten Hahn a und t entweicht.
Sobald die Flüssigkeit bis zum Nullpunkte der Skala gestiegen ist, schliesst man
beide Hähne und es befinden sich dann genau 100 ccm in der Bürette
eingeschlossen. Um nunmehr das Absorptionsmittel einbringen zu können, entfernt
man das in die Bürette getretene Wasser; es geschieht dies dadurch, dass man die
teilweise mit Wasser gefüllte Saugflasche S durch
den vorerst mit Wasser angefüllten Schlauch s in
Verbindung mit dem Hahn b bringt, und dann das in
der Bürette befindliche Wasser bis nahezu zur Mitte dieses Hahnes absaugt. Die
Absorptionsflüssigkeit, Kalilauge, lässt man eintreten, indem man hiervon etwas
in die Schale P giesst und die Spitze des Hahnes
b unter den Spiegel der Flüssigkeit taucht;
öffnet man b, so wird letztere in die Bürette
aufgesaugt. Zur Beschleunigung der Absorption schüttelt man bei geschlossenen
Hähnen a und b die
Bürette, nachdem man sie aus dem Ständer genommen hat. Man fährt mit dem
Einbringen der Kalilauge nach jedesmaligem Schütteln fort, bis
Absorptionsflüssigkeit nicht mehr eintritt und ist dann die Absorption beendet.
Alsdann setzt man durch Drehen von a den
Trichteraufsatz t mit dem Messrohr A in Verbindung. Nach Wiederauffüllen des Wassers
in t bis zur Marke steht das Gas in der Bürette
unter demselben Druck wie am Anfang und der Stand der Flüssigkeit im Messrohr
giebt den Gehalt des Gases an Kohlensäure in Hundertteilen an (Kv).
Textabbildung Bd. 318, S. 110
Fig. 41. Apparat nach Bunte
Textabbildung Bd. 318, S. 110
Fig. 42.
Will man in dem verbleibenden Rest des Gases den Sauerstoffgehalt bestimmen, so
saugt man einen Teil der Kalilauge ab und lässt eine wässerige Lösung von
Pyrogallussäureund Kalilauge eintreten, welche Flüssigkeit sich durch
Sauerstoff dunkel färbt. Man verfährt genau wie vorher und erhält bei festem
Stand der Absorptionsflüssigkeit in der Barette den Sauerstoffgehalt, wenn man
von dem jetzt angegebenen Prozentgehalt den vorher gefundenen der Kohlensäure in
Abzug bringt.
Für Bestimmung des Kohlenoxydes muss das bisher verwendete Absorptionsmittel
vollkommen aus der Bürette entfernt werden. Zu diesem Zwecke saugt man die
Flüssigkeit mittels der Flasche S vollständig ab,
indem man nach entstandener Luft Verdünnung Wasser aus dem Gefäss t nachlaufen lässt und damit bis zur vollständigen
Entfernung des Absorptionsmittels fortfährt. Man lässt dann saure
Kupferchlorürlösung aufsteigen. Der nun ermittelte Prozentgehalt, weniger der
Summe der Kohlensäure und des Sauerstoffes, giebt den Prozentsatz an Kohlenoxyd
an.
Zweckmässig werden vor jeder Ablesung die Absorptionsmittel, welche verschieden
starke Adhäsion am Glase zeigen, durch Wasser verdrängt und die Ablesungen über
Wasser vorgenommen. Dies geschieht, indem man die Hähne a und b öffnet und Wasser aus dem
Trichteraufsatz ein- und durch den Hahn b
Absorptionsmittel ausfliessen lässt; bei saurer Kupferchlorürlösung wird statt
des Wassers verdünnte Salzsäure angewendet. Der Apparat kann in Verbindung mit
einer zweiten Bürette ferner für die Bestimmung des Kohlenoxydes und des
Wasserstoffes auf dem Wege der Verbrennung dienenGenauere Beschreibung würde hier zu weit
führen; vergl. hierüber: Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung
1877, S. 447, u. 1878, S. 263; Dingl. polytechn. Journal 1878, 227 S.
167, – 228, S. 529; Thonindustrie-Zeitung 1878, No. 25 u. 26;
Gastechniker, Band II, Heft 10 u. 11..
2. Apparat nach Orsat-Fischer.
Von verschiedenen Firmen hergestellt.
Textabbildung Bd. 318, S. 110
Fig. 43.
Dieser Apparat, zur Zeit wohl einer der gebräuchlichsten, wird entweder mit zwei
(Fig. 43) oder mit drei (Fig. 44) Absorptionsgefässen ausgeführt, und zwar
dient erstere Art zur Bestimmung von Kohlensäure und Sauerstoff, letztere Art
ausser zur Ermittlung dieser beiden Gasarten noch zur Bestimmung von
Kohlenoxyd.
Der Apparat besteht in der Hauptsache aus der Bürette A von 100 ccm Inhalt, die in ihrem unteren, etwa 40
ccm haltenden Teile in Zehntel ccm eingeteilt ist. Gegen Einfluss von
Temperaturschwankungen ist Bürette A mit einem
weitem Glasrohr umgeben, das an den beiden Enden durch Gummistopfen verschlossen
ist. Der Zwischenraum zwischen Glaszylinder und Bürette ist mit Wasser
ausgefüllt, Die Bürette selbst ist im Gehäuse sicher gelagert und steht unten
durch Gummischlauch s mit der Niveauflasche B, am oberen Ende durch Capillarrohr r mit den Absorptionsgefässen C1, C2 (resp. C3), sowie mit
einem Wattefilter F von meist ∪-förmiger Gestalt in Verbindung. Die Schenkel des ∪-Rohres werden mit Watte gefüllt, während sich in
der unteren Biegung etwas Wasser befindet,Vergl. Fischer, Taschenbuch für
Feuerungstecnniker, 1901, S. 31. um das angesaugte Gas sicher
mit Feuchtigkeit zu sättigen. Durch die Hähne H1,
H2,
H3, können
die Absorptionsgefässe, durch Hahn H4 mit Winkelbohrung kann der Filter und
hiermit der Gaszufluss zur Messbürette A
abgeschlossen werden. Die Hähne müssen selbstverständlich immer gut gehend und
dicht schliessend erhalten werden, was am besten durch Einfetten mit Vaselin
geschieht. Durch Schlauch s2 ist das eine Ende des Filters F mit der Quetschpumpe P verbunden.
Textabbildung Bd. 318, S. 111
Fig. 44.
Die Absorptionsgefässe sind mit dem Capillarrohr r
durch kurze Schlauchstücke verbunden und zur Vergrösserung der Berührungsfläche
zwischen Gas und Flüssigkeit mit dünnen Glasröhren angefüllt. Die Gefässe stehen
am unteren Ende mit in der Kegel gleich grossen Aufnahmegefässen, welche oben
durch Gummistopfen verschlossen sind, in Verbindung. Durch den Verschlussstopfen
ist ein Glasrohr geführt, welches zwecks Abhaltung der atmosphärischen Luft von
den Absorptionsflüssigkeiten mit einem Gummiballon G (Fig. 44) in Verbindung steht. Es
kann für sämtliche Gefässe ein gemeinschaftlicher oder für jedes derselben ein
gesonderter Ballon zur Anwendung gelangen. Als Absorptionsflüssigkeiten
verwendet man für Bestimmung der Kohlensäure Kalilauge von 1,20 bis 1,28 spez.
Gewicht, für Sauerstoff Pyrogallussäure (15 g in 30 ccm Wasser und fügt etwa 80
ccm Kalilauge hinzu) und für Kohlenoxyd Kupferchlorid (35 g in 200 ccm Salzsäure
und einige Kupferspähne). Die Absorption des Sauerstoffes würde sich auch durch
feuchten Phosphor bewerkstelligen lassen. Das Gefäss müsste dannnatürlich
zur Einbringung dieses Absorptionsmittels entsprechend gestaltet sein. Die
Absorptionsgefässe werden bis etwa zur Hälfte mit Flüssigkeit gefüllt und die
letztere sodann auf die entsprechenden Marken m1,
m2 und m3
eingestellt (unterhalb der betreffenden Absperrhähne) was durch Absaugen der
Luft aus dem Kaum oberhalb der Flüssigkeit in jedem Gefässe durch die mit Wasser
gefüllte Bürette geschieht.
Um festzustellen, ob der Apparat und die Gaszuleitung dicht sind, setzt man Hahn
H4 in
Verbindung mit der Bürette, quetscht das Gasentnahmerohr kurz nach dem Austritt
aus dem Kessel ab und öffnet den Quetschhahn des Schlauches s. Die Wassersäule in A sinkt direkt beim Oeffnen etwas, muss dann aber auf demselben Niveau
fest stehen bleiben. Ist dies nicht der Fall, so ist irgend eine Undichtigkeit
vorhanden, die beseitigt werden muss.
Um den Apparat bequem fortschaffen zu können, ist derselbe in einem
verschliessbaren, bequem zu tragenden Holzkasten untergebracht.
Zum Gebrauche des Apparates muss – falls dies nicht vorher schon geschehen – der
Zwischenraum zwischen Bürette und Glasrohr sowie Flasche B mit destilliertem Wasser gefüllt werden. Alsdann stellt man die
Flasche B hoch und setzt die Bürette durch
entsprechende Drehung des Hahnes H4 mit der Aussenluft in Verbindung, sodass das
Wasser in der Bürette hochsteigt. Bei Marke 100 im Messrohr stellt man Hahn H4 so, dass das
Entnahmerohr in Verbindung mit der Quetschpumpe P
steht und saugt mittels derselben Gase durch die Rohrleitung. Ist man sicher,
dass letztere nur mit Rauchgasen gefüllt, dass also alle Luft daraus verdrängt
ist, so verbindet man durch Drehen des Hahnes H4 die Entnahmestelle mit der Bürette und lässt
durch Senken der Flasche und mithin Entfernen des Wassers aus der Bürette Gase
ansaugen. Sobald das Wasser die Marke Null im Messrohr erreicht hat, schliesst
man H4 und
hat mithin 100 ccm Gase im Apparat.
Zur Bestimmung des Kohlensäuregehaltes verbindet man durch Drehen des Hahnes H1 die
Bürette mit dem Gefässe C1 hebt die Flasche B, so dass das Glas
nach C1 übertritt,
senkt B wieder und treibt durch Heben der Flasche
das Gas nochmals in das Absorptionsgefäss, worauf man durch Senken der Flasche
B die Kalilauge wieder auf die Marke ml
einstellt. Nach Schliessen des Hahnes H1 hält man die Flasche B so, dass die Flüssigkeitsspiegel in dieser und in
der Messbürette gleichstehen; der alsdann an letzterer abgelesene Wert giebt
unmittelbar die Volumenprozente an Kohlensäure an.
In gleicher Weise verfährt man bei Bestimmung des Sauerstoffes, nur wird hier im
allgemeinen ein öfteres Uebertreiben des Gases in das Absorptionsgefäss
erforderlich sein. Der nach Beendigung der Absorption in der beschriebenen Weise
festgestellte Stand der Sperrflüssigkeit in der Bürette giebt die Summe an
Kohlensäure- und Sauerstoffgehalt an.
Ebenso verfährt man bei Bestimmung des Kohlenoxydgehaltes. Die
Absorptionsfähigkeit der Kupferchlorürlösung wird aber schon nach einiger Zeit
unsicher. Fischer zieht daher vorSiehe Fischer,
Taschenbuch für Feuerungstechniker 1901, Seite 34. diese
Probe auf Kohlenoxyd gar nicht erst auszuführen. Soll Kohlenoxyd bestimmt
werden, so ist das genauere Verfahren vorzuziehen.Daselbst S. 35. Im Uebrigen möge noch
bemerkt sein, dass in der reinen Praxis die Gase meist so genau nicht
untersucht werden können, da für ausführliche Versuche an Ort und Stelle
nicht die erforderliche Zeit und Hilfe vorhanden ist. Man beschränkt
sich in der Regel darauf, nur den Kohlensäuregehalt zu bestimmen und nur
von Zeit zu Zeit, d.h. in längeren Zwischenräumen Sauerstoff- und
Kohlenoxydgehalt festzustellen. Werden genauere Untersuchungen
gewünscht, so müssen diese doch im Laboratorium vorgenommen werden und
es genügt dann auch nicht allein, dass ausser CO2 nur O und CO
bestimmt wird (vergl. weiter oben V), sondern es müssen auch noch der
etwaige Wasserstoff und die Kohlenwasserstoffe, sowie der Russ
festgestellt werden, welch letzterer bei entsprechender Kohle immerhin
recht wesentlich werden kann (vergl. z.B. Bericht der
Heizversuchsstation München 1879/81, Bayer. Industrie- und
Gewerbeblatt).
Zum Nachweis, ob andere Bestandteile als Kohlensäure in den Heizgasen enthalten
sind, kann die Feststellung des Sauerstoffgehaltes allein schon dienen (vgl.
Schlussbemerkung).
Die Flüssigkeiten in den Gefässen müssen natürlich, sobald die Absorption träge
wird, erneuert werden.
Es ist aus Vorstehendem ersichtlich, dass dieser Apparat wesentlich bequemer zu
handhaben ist, als der vorbeschriebene und dass derselbe sehr schnell in
Bereitschaft gesetzt werden kann. Kleine Ungenauigkeiten der Angaben entstehen
durch das Capillarrohr.
3. Orsat-Apparat nach Fuchs.
G. A. Schultze, Berlin SW.
Aehnlich, wie der eben beschriebene Apparat, ist derjenige nach Fuchs (Fig. 45).
Der Apparat besteht wie jener aus der Gasbürette a
von 100 ccm Inhalt, deren Marke 100 ccm auf der unterhalb der Hahnhülse
befindlichen Capillare liegt, und ist am oberen Ende mit dem Dreiweghahn b versehen, am unteren durch Schlauch c mit der Flasche d in
Verbindung gesetzt. Ueber den Absorptionsgefässen f
befindet sich ein Kaum, gross genug, um beim Transporte oder Nichtgebrauche der
Flasche d dieselbe dort unterzubringen.
Textabbildung Bd. 318, S. 112
Fig. 45.
Jedes der Absorptionsgefässe f besteht aus zwei
zylinderförmigen Glaskörpern von etwa 110 ccm Inhalt, welche durch ein Rohr
leitend mit einander verbunden sind. Der untere Glaskörper ist durch Hahn g verschliessbar, welcher auf der, der Ansatzseite
gegenüberliegenden Stelle ein kurzes Stück capillares, mit Schlauchstück
versehenes Rohr trägt. Das Capillarhahnrohr des früheren Apparates kommt hier in
Fortfall. Die Gasbürette a ist mit den
Absorptionsgefässen f' durch das Rohr i verbunden. In Verlängerung davon ist das
Wattefilter k vorgesehen, welches vermittels des
Hahnes l mit der Rauchgasleitung verbunden oder
davon abgeschlossen werden kann. Zum Ansaugen der Rauchgase dient der Respirator
m. Der Hahn b
besitzt die Bohrungen, wie die Stellungen n, o und
p ergeben.
Der Apparat wird ähnlich gehandhabt, wie der bereits beschriebene. Nach
Einstellung der Absorptionsflüssigkeiten auf die Marke wird Hahn b in die Stellung n
gebracht und mittels des Respirators Wasser in die Bürette gesaugt (es könnte
dies natürlich auch durch Hochstellen der Flasche und Abnehmen der Quetschpumpe
geschehen). Nach Einstellung des Wasserspiegels auf Marke 100 bringt man Hahn
b in die Stellung o und saugt, indem man auch l öffnet,
Gase durch die, Rohrleitung; dann dreht man b in
dieStellung p und es findet Füllung der
Bürette mit Grasen statt, indem man Flasche d
senkt. Bei Marke Null stellt man Hahn l ab, indem
man beide Wasserspiegel (Flasche d und Bürette) in
gleicher Höhe hält und treibt alsdann die Gase in die Absorptionsgefässe. Die
Bestimmung geschieht in der bekannten Weise. Der Apparat wird mit zwei und drei
Absorptionsgefässen geliefert, je nachdem nur Kohlensäure und Sauerstoff, oder
ausserdem noch Kohlenoxyd bestimmt werden soll. Als Absorptionsmittel finden
dieselben Flüssigkeiten Verwendung, wie sie weiter oben bereits angegeben
sind.
Der Apparat ist ohne Zweifel noch etwas praktischer zu handhaben, als derjenige
nach Fischer; doch dürfte die Genauigkeit eine
grössere nicht sein, als bei diesem.
4. Apparat nach C. Schmitz.
Hergestellt von Fr. Fischer & Röwer,
Stützerbach i. Thür.
Eine gute, transportsichere Form zeigt der Apparat von C.
Schmitz (Fig. 46), welcher in einen
polierten Holzkasten mit fester Rückwand eingebaut ist.
Textabbildung Bd. 318, S. 112
Fig. 46.
Die Bürette a ist hier mit einem fest mit ihr
verschmolzenen und mit Wasser gefüllten Mantel umgeben, so dass das Abdichten
der Bürette in dem Schutzrohr, welches bei mangelhafter Ausführung leicht zum
Tropfen Anlass giebt, ganz wegfällt. Das Schutzrohr, wie es bei manchen
Apparaten üblich ist, leer zu lassen, d.h. nur mit Luft zu füllen, ist nicht zu
empfehlen, da die Luft viel weniger geeignet ist, Temperaturschwankungen des in
der Bürette eingeschlossenen Gases zu verhindern, als Wasser (spez. Wärme 0,31
resp. 1,0). Unmittelbar an die Bürette ist der Dreiweghahn g angebracht und schliesst oben der Sauger g1 an.
Das links zeigende, angeschmolzene Capillarrohr führt zum Hahnrohr f, welches 3 (resp. bei Apparaten für nur zwei Gase
2) Dreiweghähne enthält. Links schliesst sich dann durch einen Bogen das Filter
e und an dieses das Gasentnahmerohr mit
Schlauch d an.
Aus dieser Anordnung geht hervor, dass beim Absaugen mittels Saugers g1 das
ganze Hahnrohr von frischem Gas durchspült wird (wie dies übrigens auch bei dem
Apparat nach Fuchs der Fall ist), so dass also das
Zurückbleiben von altem Gas aus den früheren
Untersuchungen in den schädlichen Räumen auf ein Minimum beschränkt ist.
(Fortsetzung folgt.)