Titel: | Schmiedepresse zur Herstellung von Massenartikeln. |
Autor: | G. Hübers |
Fundstelle: | Band 318, Jahrgang 1903, S. 473 |
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Schmiedepresse zur Herstellung von
Massenartikeln.
Schmiedepresse zur Herstellung von Massenartikeln.
Das Streben der Amerikaner nach Herabsetzung der Herstellungskosten lässt bei
ihnen immer wieder neue Maschinen entstehen, die den verlangten Gegenstand von
Anfang bis zu Ende fertigstellen. Besonders zur Herstellung kleinerer Massenartikel
werden Maschinen verwandt, die ausser zum Zubringen des Rohmaterials keinerlei
Bedienung verlangen.
Textabbildung Bd. 318, S. 473
Fig. 1.
Textabbildung Bd. 318, S. 473
Fig. 2.
Ein neuer Erfolg in diesem Streben ist in der Konstruktion der in Fig. 1 u. 2
dargestellten Schmiedepresse zu verzeichnen. Durch letztere werden Schmiedestücke
vollkommen selbsttätig in einer Kammer fertiggestellt; welche luftleer ausgepumpt
oder mit indifferenten Gasen angefüllt ist, sodass also Oxydbildungen nicht
auftreten können, und die Stücke vollkommen glatt bleiben.
Passende Formstücke werden in den mit einem luftdicht schliessenden Deckel versehenen
Trichter a eingeworfen, in dessen unterm schrägen Rohre
sie sich gegen den Ansatz 1 der Hemmung b anlegen. In
dem Trichter werden die Formstücke durch Gasflammen zur Weissglut erhitzt. Zwischen
dem Heizraum und der eigentlichen Schmiedekammer c ist
ein Zwischenstück aus die Wärme nicht leitendem Material eingeschaltet, das durch
Wasser gekühlt wird, sodass die in der Kammer c
liegenden Teile gegen die Hitze geschützt sind. Damit bei jedesmaligem Aufgeben von
neuen Formstücken sich nicht die ganze Schmiedkammer mit Luft füllt, ist zwischen
ihr und dem Trichterrohr ein Schieber eingeschaltet, welcher beim Einbringen neuer
Formstücke geschlossen wird. Hat die durch einen weiter unten beschriebenen
Mechanismus betätigte Hemmung b ein Formstück
hindurchgehen lassen, so gelangt es zu der Mündung des Trichters d, um hier durch die etwas verengten Seitenwände und
den wagerechten Boden festgehalten zu werden. Von hier führt ein Greifer e, der mit einem festen und einem losen Finger versehen
ist, das Formstück zwischen die Prägestempel f der
Presse, von wo es nach erfolgter Formgebung in einen ausschwingbarenBehälter
fällt, aus welchem die fertigen Stücke von Zeit zu Zeit entleert werden. Sämtliche
bewegten Teile werden von der Hauptwelle g aus
angetrieben. Zur Betätigung der Hemmung b und des
Greifers e dienen Daumenscheiben, die auf derselben
Welle w sitzend, von der Hauptwelle g aus mittels konischer Zahnräder angetrieben werden.
Die Daumenscheibe h bewegt die Hemmung b, die mit den Ansätzen 1 und 2 versehen ist. Hebt die
Daumscheibe h die Rolle i
an, so gibt der Ansatz 2 ein Formstück frei, das bisher zwischen dem Ansatz 1 und 2
lag. Ist der Daumen an der Rolle i vorüber gegangen, so
wird diese durch die Feder s rasch nach unten gezogen,
sodass nunmehr der Ansatz 1 der Hemmung ein Form stück freigibt, welches bis vor den
Ansatz 2 weiterrückt.
Die Bewegung des Greifers e ist derart, dass derselbe
nicht nur zwischen dem Abgabeende d des Trichterrohres
und den Stempeln f der Presse schwingt, sondern auch
jedesmal rasch von diesen beiden Stellungen nach der Seite weggezogen wird. Die auf-
und niedergehende Bewegung des Greifers wird bewirkt durch Fig. 2. Drehung der Kurbel m, mit welcher
der Greifer durch die Stange l verbunden ist.
Der rasche Vor- und Rückschub des Greifers in seinen beiden Endlagen erfolgt durch
Hebelübertragung von der Daumenscheibe n aus, unter
Mitwirkung der Feder s. Von den Prägestempeln ist der
eine fest gelagert. Der Antrieb des andern ist aus Fig.
1 ohne weiteres verständlich. Um das fertige Arbeitssück zwischen den
Prägestempeln zu entfernen, ist der bewegliche Prägestempel durchlocht und durch ihn
eine Stange q geführt. Bei Rückwärtsbewegung des beweglichen Prägestempels stösst
eine Nase o durch ihre gleichzeitig erfolgende
Aufwärtsbewegung diese Stange vorwärts. Ihre Rückwärtsbewegung bewirkt die Feder p,
die sich gegen eine Verstärkung der Stange legt. Die Luft wird bei u abgesaugt.
G.
Hübers.