Titel: | Das Bauwesen und die Feuerungsanlagen auf der Deutschen Städte-Ausstellung in Dresden. |
Autor: | Gustav Rauter |
Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 90 |
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Das Bauwesen und die Feuerungsanlagen auf der
Deutschen Städte-Ausstellung in Dresden.
Von Dr. Gustav Rauter.
(Fortsetzung von S. 78 d. Bd.)
Das Bauwesen und die Feuerungsanlagen auf der Deutschen
Städte-Ausstellung in Dresden.
Das Gebiet der Feuerungsanlagen war in Dresden ganz besonders reichhaltig
vertreten, da ein besonderer Wettbewerb für Rauch und Russ verhütende
Feuerungsanlagen ausgeschrieben war. Zunächst hatten hier die verschiedenen
Braunkohlengruben, namentlich die Brikettvereinigung für das
sächsisch-thüringsche Gebiet, sowie die Vereinigung
der Niederlausitzer Brikettfabriken und die Vereinigten Anthracitwerke in Dresden, Proben ihrerErzeugnisse
ausgestellt, für Brikettheizung eingerichtete Oefen aller Art vorgeführt, sowie
verschiedene Schriften über die Bedeutung der Braunkohlenindustrie und über die
Heizung mit diesem Material ausgelegt. Ueberhaupt waren hier, dem Zwecke der
Ausstellung entsprechend, die für Haushaltungs- und Kleingewerbliche Zwecke
dienenden Oefen, sowie deren Zubehör in erster Linie vertreten. Dazu gehören auch
Schornsteinaufsätze, sowie Reinigungsvorrichtungen für Hausschornsteine, welch erstere namentlich von
I. A. John A.-G. in Ilversgehofen, sowie von R. Balack & Wirsich in Sommerfeld, letztere von Bruno Müller in Blasewitz bei Dresden ausgestellt
waren.
Der rationellen Ausführung von Feuerungsanlagen für Backöfen wurde von verschiedener
Seite Aufmerksamkeit geschenkt. So hat W. König in
Breslau einen Dampfbackofen mit Halbwassergasfeuerung zur gänzlichen Beseitigung von
Russ und Rauch ausgestellt. Dieser Ofen arbeitet mit Koks, wodurch zwar der Betrieb
wesentlich erleichtert wird, jedoch immerhin das Arbeiten gegenüber der Verwendung
von Steinkohlen sich etwas verteuert. Wohl aber ist mit einem solchen Ofen die in
städtischen Betrieben gewünschte und oft vorgeschriebene Rauchfreiheit leicht zu
erzielen, so dass es erklärlich ist, dass der Ofen sich bereits verschiedentlich
Eingang verschafft hat. Karl Seydel, R. Lehmann, sowie
H. Schwiebus de Knappe, alle drei in Dresden, widmen sich gleichfalls diesem Zweige des
Ofenbaues.
Textabbildung Bd. 319, S. 91
Fig. 27. Feuerung, System Schwiebus & Knappe.
Die Feuerung von H. Schwiebus u. Knappe, Dresden - A, D.
R.-P. 137968 (Fig. 27), zeichnet sich dadurch aus,
dass sich in dem Raume unterhalb der Roststäbe eine von vorn oben nach hinten zu
schräg abwärts verlaufende Platte befindet, so dass die einströmende
Verbrennungsluft vorzugsweise dem hinteren Teile des Rostes zugeführt wird, wo die
Verbrennung somit am lebhaftesten erfolgen muss. Die Feuerbrücke ist ziemlich hoch
und vor dieser befindet sich ein tief herabreichender Einsatz, der etwa eine
Gegenfeuerbrücke bildet, so dass zwischen beiden ein Schacht entsteht. Die Kohle
wird so hoch aufgegeben, dass sie gegen diesen Einsatz anstösst, wodurch eine Art
Halbgasfeuerung erzielt wird.
Einen rauchfrei arbeitenden Brennofen für Porzellan, Steingut usw. führt Heinrich Unger, in Firma Unger
u. Abicht in Koburg vor. Dieser Ofen beruht auf dem Grundsatze zweimaliger
Zuführung erhitzter Luft zu den rauchhaltigen Feuergasen, Bekanntlich liegen die
Verhältnisse in Porzellanfabriken für möglichste Rauchverminderung recht ungünstig,
da das Porzellan mit reduzierender Flamme gebrannt werden muss, so dass eine
Rauchentwicklung innerhalb des Ofens, wenigstens während einer gewissen Periode des
Brennens, nicht zu vermeiden ist. Von dem Ungerschen
Ofen gibt Fig. 28 einen senkrechten Schnitt, Fig. 29 einen wagerechten Schnitt durch das untere
Stockwerk, Fig. 30 einen solchen durch das obere
Stockwerk. Es ist ein Ofen mit überschlagender Flamme, bei dem die aus den
Feuerungen herausschlagenden Gase innerhalb des Ofenraumes sich zunächst nach oben
wenden und dann vom Ofengewölbe zurück zum Boden gelangen, von wo sie durch
dortverteilte Löcher in Feuerzüge eintreten. Diese Feuerzüge vereinigen sich
zwischen je zwei Feuerungen zu senkrecht aufsteigenden Kanälen und gehen in das
darüber befindliche Stockwerk des Ofens, in dem gleichfalls wieder mit
überschlagender Flamme gearbeitet wird. Von hier aus können die Feuergase dann
nochmals in ein drittes Stockwerk, oder auch unmittelbar ins Freie geleitet
werden.
Textabbildung Bd. 319, S. 91
Fig. 28. Brennofen für Porzellan von Unger.
In Verbindung mit den senkrechten Kanälen, die die Feuergase aus einem Stockwerk des
Ofens in das zunächst darüber befindliche leiten, ist nun die
Rauchverzehrungseinrichtung angebracht. Diese besteht aus je zwei aus hohlen
Chamottesteinen von länglichem Querschnitt gebildeten und in der äusseren Wand der
aufsteigenden Kanäle liegenden Luftzügen, die sich in verschiedener Höhe in den
Rauchkanal öffnen. Nach aussen sind sie bestimmt, frische Luft anzusaugen, und sind
hier durch Schieber oder Platten zu regulieren, während sie im Innern die Luft,
nachdem sie sich beim Durchstreichen an dem Mauerwerk angewärmt hat, in die
Rauchkanäle abgeben.
Diese zweimalige Zuführung frischer Luft und die zweimalige Abgabe erhitzter Luft in
verschiedener Höhe der aufsteigenden Kanäle ist besonders wichtig, weil gerade durch
diese doppelte Zufuhr von Luft eine vollständige Mischung und dadurch eine
vollständige Verbrennung der in den Feuergasen enthaltenen, noch brennbaren
Bestandteile erzielt wird.
Durch diese Rauchverzehrung wird bewirkt, dass nicht nur die Flamme in den Oberofen
rauchfrei eintreten kann, sondern dass auch in letzterem eine bedeutende grössere
Hitze herrscht, wie gewöhnlich, weil eben der Brennstoff vollständig ausgenutzt
wird. Während die aufsteigenden Kanäle in bisher üblichen Ofenkonstruktionen die
durch sie fortgeleiteten Gase einfach der Sohle des Oberofens zuführen, so kann hier
durch passend gestellte Schieber Vorsorge getroffen werden, dass die Gase nicht an
der Sohle des Oberofens austreten, sondern durch eine
senkrechte Fortsetzung des Kanals weiter in die Höhe steigen und erst von der
Wölbung des Oberofens zurückschlagend aus den Kanälen des letzteren entweichen.
Textabbildung Bd. 319, S. 92
Fig. 29. Brennofen für Porzellen von Unger.
Es lag nahe, den beschriebenen Ofen nunmehr noch insofern weiter auszubilden, dass
die durch die Rauchverbrennung und durch die Verbrennung der in den Feuergasen sonst
noch enthaltenen brennbaren Bestandteile, insbesondere des Kohlenoxyds, erzeugte
Hitze weiter ausgenutzt wurde, als nur zum Betriebe
eines einzigen Oberofens. Hierbei ist der bisherige Verglühraum vollständig zu einem
eigentlichen Oberofen ausgebildet, und auf diesen dann erst der eigentliche
Verglühraum aufgesetzt. Es ist ferner auch eine Einrichtung getroffen, dass die
Feuerungen des Unterofens von diesem durch besondere Schieber abgesperrt werden
können, so dass es möglich ist, ihre Feuergase durch besonders eingebaute Kanäle
oder durch die vorhandenen Rauchverzehrungskanäle in den Oberofen leiten zu können,
so dass mittels der Hauptfeuerungen unter Umgehung des Unterofens auch unmittelbar
der Oberofen geheizt werden kann.
Der Ungersche Ofen hat in der keramischen Industrie
grossen Anklang gefunden und ist bereits an zahlreichen Stellen mit bestem Erfolge
eingeführt worden. Dies ist um so eher der Fall gewesen, als gerade die kleineren
Porzellanfabriken bisher zum grossen Teil recht unrationell konstruierte
Feuerungsanlagen besassen, die viel Kohlen brauchten und einen recht starken Qualm
verursachten.
Die Zahl der ausgestellten Feuerungen für den Betrieb von Dampfkesseln ist
naturgemäss recht gross. Sobringt die Firma Popp u.
Weisheit in Nürnberg eine sogenannte ausfahrbare Düsenfeuerung (Fig. 31) nach System Lutz u.
Schäfer, wobei in einiger Entfernung über einem Schrägrost mehrere
querlaufende hohle Chamottebalken D eingebaut sind, in
denen die aus Seitenkanälen schon warm angesaugte Verbrennungsluft weiter erhitzt
wird, um dann heiss durch nach unten gerichtete Schlitzdüsen gegen die Brennschicht
des Schrägrostes auszuströmen. Das in einem Fülltrichter aufgegebene Brennmaterial
rutscht in allmählich dünner werdender Schicht nach unten bis auf den Schrägrost, wo
es vollständig ausbrennt. Die ganze Rostkonstruktion bildet ein auf Rollen fahrbares
zusammenhängendes Ganzes, nach dessen Herausnahme der Feuerraum bequem zugänglich
ist.
Textabbildung Bd. 319, S. 92
Fig. 30. Brennofen für Porzellan von Unger.
Textabbildung Bd. 319, S. 92
Fig. 31. Feuerung von Popp u. Weisheit mit ausfahrbarer Düsenfeuerung, System
Lutz u. Schäfer.
Müller u. Körte in Pankow bei Berlin stellen eine
sogenannte Universal- und Sparfeuerung aus, die geeignet sein soll, selbst die
minderwertigsten Brennstoffe vorteilhaft zu verbrennen. Hierbei wird der verwendete
Planrost aus dünnen Flusstahlplatten von 5 bis 8 mm Dicke gebildet, die 3 bis 6 mm
starke Luftspalten zwischen sich lassen, wodurch dem Feuer eine starke Luftzufuhr
gesichert und das Durchfallen unverbrannter Teile Brennstoff vermieden werden soll.
Unter dem Roste befindet sich ein Dampfgebläse. Die Kessel sollen vollständig
rauchlos arbeiten und von der Aufmerksamkeit des Heizers gänzlich unabhängig sein.
In einer besonderen Ausführungsform dieser Feuerungen kann durch Vorwärts- oder
Rückwärtsschieben der Feuerbrücke die Grösse der benutzten Rostfläche auch während
des Betriebes jederzeit der gerade gewünschten Dampferzeugung entsprechend geändert
werden. Der hierzu dienende Mechanismus ist einfach und soll sich auch im Betriebe
gut bewähren.
Textabbildung Bd. 319, S. 93
Fig. 32. Feuerung der Sparfeuerung G. m. b. H.
Textabbildung Bd. 319, S. 93
Fig. 33. Feuerung der Sparfeuerung G. m. b. H.
Die Sächsische Maschinenfabrik in Chemnitz führte
verschiedene hierher gehörige Konstruktionen vor. Bei ihrer Schrägrostfeuerung
findet Wasserkühlung der Roststäbe statt. Hierbei fällt der Brennstoff aus einem
Trichter in den Heizraum, wobei die Kohlenmenge durch Einstellen eines Schiebers
geregelt werden kann. Sie gelangt zunächst auf eine etwas steilere Schürplatte,
alsdann auf den eigentlichen Rost, dessen Stäbe hohl sind, und von Wasser
durchströmt werden, das nacheinander die verschiedenen Roststäbe von oben nach unten
durchfliesst. Auch führt letztere Firma noch einen Planrost mit Wasserkühlung aus,
nämlich den Rinnenrost nach Patent Ebert, wobei jeder
Steg eines Roststabes in eine mit Flüssigkeit gefüllte Rinne eintaucht. Ferner zeigt
sie noch Leachs mechanischen Feuerungsapparat, der ja
hinlänglich bekannt ist, um hier nicht nochmals beschrieben werden zu müssen.
Die Sparfeuerungs-G. m. b. H. in Düsseldorf hat
eine recht interessante Feuerung konstruiert. Hierbei wird die Kohle in vor den
Kessel befindliche Trichter (Fig. 32 u. 33) eingefüllt, von wo aus sie vor die Feuerung
gelangt. Sie wird alsdann mittels eines durch Exzenter ausgetriebenen Kolbens in
einen vor der eigentlichen Feuerung liegenden Raum, den sogenannten Verkokungskasten
eingeführt. Von da aus gelangt sie in schon teilweise zersetztem Zustande auf den
Feuerrost. Die diesen bildenden wagerecht liegenden Roststäbe sind von einer
besonderen Form und werden durch eine sich langsam drehende Daumenwelle wechselweise
vor- und geschlossen zurückgeschoben, so dass sich der ganze Rost in ständiger
Bewegung befindet, die die Wirkung hat, die Kohlen langsam nach dem Ende des Rostes
zu befördern, bis sie schliesslich hinter den Roststäben herunterfallen. Die
Geschwindigkeit sowohl des die Kohle einführenden Exzenters, wie auch der Bewegungen
der Roststäbe kann nach Belieben geregelt werden. Eine Reinigung des Rostes soll
unnötig sein, da die immerwährende Bewegung der Stäbe das Festsetzen von Asche und
Schlacke vollständig verhindern soll. Zugleich wird hiermit eine wesentliche
Ersparnis an Arbeit erzielt. Indessen kann man doch die Vermutung nicht von der Hand weisen, dass
die so komplizierte Mechanik einer solchen Feuerung leicht in Unordnung geraten
kann, falls sich zwischen den Kohlen Eisenteile oder andere feste Körper befinden,
die dann zwischen die hin- und hergehenden Roststäbe geraten.
Otto Thost, Zwickau in Sachsen, führt eine Reihe von
Feuerungsanlagen vor, und zwar zunächst eine Thostsche
Schrägrostfeuerung, die besonders für die Verbrennung minderwertiger Stoffe, wie
Lohe, Sägemehl usw. eingerichtet ist, und wobei der Neigungswinkel des Schrägrostes
nach bekannten Grundsätzen dem Böschungswinkel des betreffenden Materials angepasst
ist.
Ferner ist hier zu nennen Thosts
Dampfstrahlunterwindfeuerung. Diese besteht im wesentlichen aus einem aus einzelnen
Roststäben gebildeten, Planrost, der an seiner Oberfläche nur sehr enge Spalten und
kleine, etwa 3 mm grosse, sich nach unten erweiternde Oeffnungen hat. Aus dem
Dampfraum des Kessels wird durch ein Röhrchen Dampf entnommen, der durch eine Düse
bläst und in Verbindung mit der dadurch angesaugten warmen Luft in den luftdicht
abgeschlossenen Aschenfall gelangt, wo sich eine unter geringem Druck – etwa 17 bis
25 mm Wassersäule – stehende Luftschicht befindet, die durch die kleinen
düsenförmigen Löcher und Spalten des Planrostes beständig in das Feuer hineinbläst.
Hierdurch wird dem Feuer die zur Verbrennung erforderliche Luft zugeführt, um das
Feuern auch von Fein- und Staubkohle zu ermöglichen.
Weiter stellt Thost eine Heissluftfeuerung nach D.R.P.
98089 aus, wobei möglichst hoch erhitzte Luft durch eine eigentümliche Anordnung der
Feuerbrücke gerade über dieser den Verbrennungsgasen beigemischt werden soll.
Hierbei wird die Feuerbrücke nicht aus Mauerwerk, sondern aus besonders geformten
Roststäben gebildet, die quer hinter den eigentlichen Roststäben liegen und unten
eine Art Luftkammer einschliessen. Dieseletztere ist nach vorne zu mit einer
Klappe versehen, die von aussen verstellbar ist. Die Luft tritt dann dicht unter den
Roststäben ein, geht teils durch die Roste unmittelbar in die Feuerung und tritt
teils durch die Klappe in die hohle Feuerbrücke, von wo aus sie durch diese sich den
eigentlichen Feuergasen beimengt. Da die Feuerbrücke aus Eisen konstruiert ist, so
soll sie sich sehr leicht erhitzen und infolgedessen die Luft genügend
vorwärmen.
Textabbildung Bd. 319, S. 94
Fig. 34. Roststäbe mit angegossener Feuerbrücke von Thost.
Nach demselben Grundsatze sind Thost Roststäbe (Fig. 34) mit angegossener Feuerbrücke konstruiert.
Hier tragen die Roststäbe an ihrem hinteren Ende eine Luftkammer, oder vielmehr je
zwei halbe Luftkammern. Zu diesem Zwecke vergrössert sich hier der senkrechte
Querschnitt der Roststäbe nach oben, indem zugleich ihre wagerechten Abmessungen
schmäler werden. Rund herum um die so gebildete Fläche läuft dann ein erhöhter Rand,
der nach unten eine grössere und nach oben mehrere kleinere Durchbrechungen zeigt.
Hierdurch entstehen beim Aneinanderlegen der Roststäbe kleine Heizkammern, die
ebenfalls zum Vorwärmen der Nebenluft dienen.
Textabbildung Bd. 319, S. 94
Fig. 35. Cariofeuerung in Verbindung mit der Heissluftbrücke von Thost.
Textabbildung Bd. 319, S. 94
Schrägfeuerung von Kraft mit veränderlicher Rostgrösse.
Auch die Cariofeuerung wird von Thost in Verbindung mit seiner Heissluftbrücke ausgeführt (Fig. 35). Bei der Cariofeuerung ist die Rostfläche in der Querrichtung dachförmig gestaltet,
indem sie in der Mitte am höchsten liegt und nach beiden Seiten abfällt. Die hiermit
verbundene Thostsche Feuerbrücke ist derart hinter
diesem Roste angeordnet, dass sich die Klappe zur Einführung der Nebenluft in der Mitte
unter dem dachförmigen Cariorost befindet, während der
den Austritt der heissen Luft vermittelnde Rost sich wagerecht quer durch den ganzen
Heizraum erstreckt.
G. W. Kraft in Dresden-Löbtau führt seine
rauchverzehrende Schrägfeuerung mit veränderlicher Rostgrösse vor (Fig. 36 u. 37). Diese
Feuerung hat die besondere Eigentümlichkeit, dass die Rostgrösse und demzufolge die
Feuerstärke in jedem Augenblick durch Herablassen eines Schiebers auf den Rost
beliebig geändert werden kann. Dieser Schieber besteht aus einem mit Kohle gefüllt
gehaltenen Schüttkasten, der auf der schrägen Rostfläche verstellbar ist, und der
von oben mehr oder wenigertief über diese hinübergreifen kann. Auf dem von dem
Schüttkasten nicht bedeckten Teile des Rostes ist stets helles Feuer, während in dem
Schüttkasten schon eine gewisse Vorzersetzung der Kohlen stattfindet. Sämtliche
Verbrennungsluft tritt nur durch den Rost ein, während eine Zufuhr von irgend
welcher Nebenluft ausgeschlossen ist. Die Aufgabe des Heizers ist hierbei nicht
schwierig. Er hat nur die Stellung des Schüttkastens zu überwachen und diesen, je
nach der Beanspruchung des Ofens, höher oder tiefer zu stellen, sowie den Zug nach
den Angaben des Zugmessers auf der vorgeschriebenen Höhe zu halten.
Die Kraftsche Feuerung ist namentlich für die keramische
Industrie berechnet.
(Schluss folgt.)