Titel: | Die internationale Ausstellung für Spiritusverwertung und Gärungsgewerbe in Wien 1904. |
Autor: | Robert Schwarz |
Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 333 |
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Die internationale Ausstellung für
Spiritusverwertung und Gärungsgewerbe in Wien 1904.
Von Robert Schwarz
(Wien).
Die internationale Ausstellung für Spiritusverwertung und
Gärungsgewerbe in Wien 1904.
Die Verwendung des Aethylalkohols zu technischen Zwecken, welche in den letzten
Jahren bei den technischen und landwirtschaftlichen Kreisen Deutschlands und später
auch Frankreichs lebhaftes Interesse sowie eifrigste Förderung gewann, hat auch
nicht verfehlt, in Oesterreich eine grössere Aufmerksamkeit auf dieses Gebiet zu
lenken. Insbesonders beschäftigte sich das österreichische Handelsministerium in
eingehender Weise mit dem Studium dieser eminent bedeutenden wirtschaftlichen Frage
und über Anregung des Sektionschefs Dr. W. Exner wurde
die Veranstaltung einer „Internationalen Ausstellung für Spiritusverwertung und
Gärungsgewerbe in Wien 1904“ beschlossen. Zum Direktor derselben wurde
Baurat L. Ehrhard ernannt. Obwohl das Gebiet der
technischen Spiritusverwertung weitaus genügend umfangreich für eine Ausstellung
grossen Stiles gewesen wäre, so wurde dennoch das Programm der Ausstellung auf das
gesamte Gebiet der Gärungsgewerbe ausgedehnt, da die österreichische Industrie auf
dem Gebiete der technischen Spiritusverwertung den grossen Fortschritten
Deutschlands und Frankreichs gegenüber viel zu unbedeutend erschienen wäre. Erst als
man die Gärungsgewerbe, insbesondere die Bierbrauerei, in den Rahmen der Ausstellung
einbezog, gelangte Oesterreich zu einer dem Auslande ebenbürtigen Stellung.
Jedoch auch aus andern Gründen sollte nach längerer Zeit wieder eine Revue über den
gegenwärtigenStand dieser Industrien abgehalten werden. Vor 25 Jahren meist
noch empirisch, vielfach nach geheim gehaltenen Rezepten betrieben, hat es die
moderne Gärungsindustrie in allen ihren Zweigen verstanden, durch Verbesserung ihrer
technischen Einrichtungen und Benutzung von wertvollen Ergebnissen
wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiete der Gärungschemie und Physiologie einen
Grad in der Ausnutzung der ihr von der Landwirtschaft gelieferten Rohmaterialien und
in der Vervollkommnung ihrer Erzeugnisse zu erreichen, welcher früher kaum für
möglich gehalten worden ist.
Dadurch wurde der Wiener Ausstellung ein gewaltiges Arbeitsfeld geboten, um so mehr
als man auch die gesamte Automobilindustrie ohne Rücksicht auf die Betriebsmittel an
dieselbe angliederte.
Die Ausstellung umfasst demnach das gesamte Gebiet der Spiritusverwertung sowie der
Gärungsgewerbe einschliesslich der Stärkefabrikation und soll einen vollständigen
Ueberblick über diese Industrien gewähren.
Sie besteht aus vier Hauptgruppen, und zwar:
1. Rohmaterialien für die Gärungsgewerbe und die für deren Produktion, Konservierung und
Verarbeitung notwendigen Hilfsmittel;
2. die eigentlichen Gärungsgewerbe mit ihren Zwischenprodukten und Endfabrikaten (Brauerei, einschliesslich der Malzfabrikation, Spiritusbrennerei, Presshefe- und Essigfabrikation), sowie die Stärkeindustrie
samt den
in diesen Industriezweigen gebräuchlichen Maschinen und Apparaten;
3. die weitere Verwertung der fertigen Fabrikate,
insbesondere die technische Spiritusverwertung. Hierher gehört die Verwendung von
Brennspiritus zu Heiz- und Kochzwecken, zur
Erzeugung von Spiritusglühlicht und zum Betriebe von Motoren;
4. Automobile aller Art, ohne Rücksicht auf die
Betriebsmittel.
Alle bedeutenden Staaten des europäischen Festlandes haben sich an diesem
internationalen Wettbewerb beteiligt. Offiziell vertreten sind, ausser Oesterreich, Deutschland in besonders hervorragender
Weise, Frankreich und Russland.
Ungarn ist nicht offiziell vertreten, obwohl
man gerade von diesem Agrikulturstaate ein besonderes Interesse hätte voraussetzen
müssen, nur einige ungarische Industrielle haben in letzter Stunde einen Pavillon
errichtet, in welchem die Erzeugnisse der auf sehr hoher Stufe stehenden ungarischen
Maschinenindustrie zur Ausstellung gelangen. Ausserdem beherbergt die Ausstellung
noch Vertreter der schweizer, italienischen und schwedischen Industrie.
Textabbildung Bd. 319, S. 334
Fig. 1. Lageplan der Ausstellung
Rotunde:; Haupteingang; Russische
Abteilung; Deutsche Gruppe für Brennspiritusverwendung; Französische Abteilung
f. Brennspiritusverwendung; Französische Abteilung f. Brennspiritusverwendung
und Automobile; Oesterreichische Abteilung für Brennspiritusverwendung;
Spiritusindustrie; Spiritusmotoren und Arbeitsmaschinen; Mälzerei; Brauerei; K.
k. Landwirtschafts-Gesellsch.; Brennerei; Essig-, Stärke- und
Presshefe-Fabrikation; Automobile; Kolonnenapparate; Nürnberger Spielwaren;
Vortragssaal und retrospektive Ausstellung; Institut für Gärungsgewerbe, Berlin;
Präsidium; Kollektivausstellung von Galizien und Mähren; Chemie und Parfümerie;
Wissenschaftliche Apparate; Kellereiartikel; Instrumente und Laboratorien;
Gärungsprodukte; Musikpavillon; Kostballen; zwei Sudwerke. Göggl u. Steinecker;
Automobilbahn; Strassenbahn; Restauration; Interieurs; Russisches Laboratorium;
Deutschland, Gruppe Brennspiritusverwendung; Pressheferzeugung; Laboratorien u.
Feinmechanik; Pavillon der Stadt Wien; Frankreich. Gruppe Spiritusverwertung;
Park:; Verkaufspavillons; Kohlensäure-Industrie; Verkaufspavillons;
Brauherrenpavillon; Musikpavillon; Wiener Brauhaus; Spiritusmotorfeuerspritze;
Ungarn; Deutsche Heeresverwaltung; Rettungsgesellschaft; Postgebäude; Manager;
Polizeigebäude; Feuerwehr; Lehmann & Leyrer, Einschienenbahn; Langen &
Wolf; Spiritusfeldbahnen; Oberurseler
Das Ausstellungsgebäude, die Rotunde (Fig. 1), welche anlässlich der Wiener Weltausstellung
im Jahre 1873 errichtet wurde, ist an und für sich bereits eine Sehenswürdigkeit.
Der gewaltige Kuppelbau besitzt einen lichten Durchmesser von 130 Metern überdeckt
samt den umliegenden Seitengalerien über 25000 qm Bodenfläche, welche sich jedoch
bei der grossen Zahl von angemeldeten Objekten als viel zu klein erwies. Daher
musste ein angrenzender Platz von 80000 qm als Ausstellungspark hergerichtet
werden.
Im Kuppelraume der Rotunde sind die Spiritusbrennerei und die technische
Spiritusverwertung nach nationalen Gruppen verteilt, in
den Seitengalerien die Ausstellungen der Gärungsgewerbe und die Automobilausstellung
nach technologisch geordneten Gruppen
untergebracht,wobei wieder die Ausstellungsgegenstände tunlichst in nationalen
Abteilungen vereinigt wurden. Immerhin bietet jedoch die Ausstellung insbesonders
für den Techniker eine Fülle von Anregung auf allen in Betracht kommenden
Gebieten.
Beim Betreten der Rotunde durch den Haupteingang beim Südportal A gewahrt man zunächst zu beiden Seiten vier grosse Brennerei- und Raffinerieanlagen, die
Erzeugnisse bekannter deutscher und österreichischer Maschinenfabriken, welche hier
die Systeme Barbet, Pampe, Strauch und Slaviczek vertreten.
In dieser Abteilung tritt auch gleich eine neue Verwendungsart des Aluminiums
augenfällig in Erscheinung. Der Deckel einer daselbst ausgestellten Braupfanne mit
rotierender Dampfkochung ist aus Aluminiumblech hergegestellt. Auch die
Verbindungsnieten bestehen aus dem gleichen Material.
Rechts vom Südportal gelangt man durch ein reich geschmücktes Tor zur Ausstellung der
russischen Alkoholmonopolverwaltung B; dieselbe führt
hier eine vollständige Anlage für Branntwein – Destillation im Betriebe vor. Vor
dieser Anlage ist im Südostquadranten die Gruppe „Deutschland, Brennspiritusverwertung“ in sieben
zusammenhängenden Pavillons untergebracht. Hier sind über vierzig Aussteller, die
bedeutendsten Vertreter der deutschen Industrie für Spiritusbeleuchtung, Heiz- und
Kochapparate vertreten. Unbestritten nehmen die deutschen Fabrikate von
Spiritusglühlampen auf der Ausstellung vor allen anderen Staaten den ersten Platz
ein.
In der anstossenden Rundgalerie schliessen sich die Sammelausstellungen der
österreichischen Spiritusgrossindustrie F sowie der
Presshefefabrikation an, ferner die Kollektivgruppen österreichischer Kronländer f, wie auch die Gruppen für Parfümerien g und wissenschaftliche Apparate h.
Zwischen den Hauptpfeilern der Rotunde sind einzelne Interieurs errichtet, welche zur
Ausstellung von gärungstechnischen Laboratorien k, Schank- und
Kellereiapparaten dienen. Ferner wird hier die vielfache Möglichkeit der Verwendung
von Spiritus im Haushalte, in Küchen, Badezimmern, Wohnstuben, als Brennspiritus,
Hartspiritus sowie auch als Spiritusseifen vorgeführt.
Den grössten Teil des Nordtranseptes nimmt der Pavillon
des deutschen „Institutes für Gärungsgewerbe in
Berlin“ d ein, welches in berufenster Weise unter Leitung des
Geheimen Regierungsrates Prof. Dr. Delbrück, die
wissenschaftlichen Fortschritte Deutschlands auf diesem Gebiete repräsentiert. An
den Wänden des Nordtranseptes zieht sich die landwirtschaftliche Abteilung K hin, in Reicher zahlreiche
landwirtschaftliche Maschinen sowie die Ergebnisse von Anbauversuchen usw.
vorgeführt Werden.
Im nordöstlichen Teile der Rundgalerie sind in einigen weiteren Innenräumen die
Kollektivabteilungen der Feinmechanik 9, sowie die Einrichtungen mehrerer
vollständiger Laboratorien für die Untersuchung von Rohmaterialien und Erzeugnisse
der Gärungsgewerbe 8 untergebracht. Hier ist auch die bedeutende österreichische
Glasindustrie in entsprechender Weise vertreten. Flaschen und Glasgefässe, ferner
Glasziegel und Drahtglas sind in dieser Abteilung ausgestellt. Hieran schliesst sich
die Ausstellung der eigentlichen Gärungsprodukte l, wie
Spirituosen, Essig und dgl.
Den Südwestquadranten der Rotunde nimmt die französische
Abteilung ein D. In ihrer Mitte ist ein „Palais de lumière“ zur Vorführung der
Spiritusbeleuchtung errichtet; hier zeigt sich, dass die deutsche Industrie in
dieser Beziehung weit voran ist. Vor diesem Pavillon steht ein Leuchtturm mit einem
Spiritusstarklicht. Im Hintergrunde sind die Produkte der chemischen Industrie,
welche mit der Verwertung des Alkohols im Zusammenhang stehen, wie Parfumerien, Seifen, Farben, Lacke sowie die aus Zellulose mittelst Alkohol hergestellte Kunstseide (Soie de Chardonnet) und dergleichen
ausgestellt. Auch die französische Brauerei und Malzfabrikation ist in einem eigenen Pavillon
vertreten. In einigen Räumen, welche zu dieser Abteilung gehören, haben das Institut
Pasteur (Paris) sowie das französische
Ackerbauministerium, mehrere Laboratorien für die Gärungschemie sowie insbesondere
für mikroskopische Und biologische Untersuchungen eingerichtet. Daneben sind
Pasteurisierungsapparate für Bier und Wein, Brutkästen für industrielle
Hefereinzucht, und Modelle von Destillier- und Rektifizierapparaten von
verschiedenen französischen Firmen aufgestellt, lauter ins Praktische übertragene
Errungenschaften der Pasteurschen Wissenschaft.
Im Innern der Rotunde erhebt sich ein eiserner Aussichtsturm von 14 Meter Höhe,
ferner zwei vollständige Sudhausanlagen o. Ein doppeltes Dampfsudwerk für 6000 kg Malzschüttung mit je
einer Maisch- und Würze-Pfanne, zwei Läuterbottichen wurde von der Firma J. Göggl & Sohn in München zur Aufstellung gebracht
o, das andere, ein einfaches Sudwerk in bedeutend
kleineren Abmessungen für 60 hl Guss von A. Steinecker
in Freising o. Ausserdem sind in die Bodenfläche des
Kuppelraumes zwei Teiche eingelassen, deren Fontänen von zwei Kolbenpumpen gespeist
werden, welche mit Spiritusmotoren unmittelbar gekuppelt sind. Auch ein künstlicher
Wasserfall wird von einem Spiritusmotor und einer Zentrifugalpumpe betrieben.
Auf einem erhöhten Podium im mittleren Felde sind zahlreiche Kosthallen n untergebracht, in welchen die Erzeugnisse der
Gärungsgewerbe aus den verschiedenen Ländern zum Ausschank gelangen.
Für den Techniker ist in der Arbeitsgalerie G das
interessanteste Studienmaterial vorhanden. Die bedeutendstendeutschen und
österreichischen Fabriken der Gasmotorenbranche sind hier mit zahlreichen stabilen
Spiritusmotoren und Lokomobilen vertreten, welche grösstenteils im Betriebe
vorgeführt werden und zum Antriebe von Dynamos und Arbeitsmaschinen Verwendung
finden. In dieser Abteilung wird auch der neue ventillose
Zweitaktmotor von Körting im Betriebe
vorgeführt und erregt allgemeines Interesse. Auch einige neuere
Pumpenkonstruktionen, Holzbearbeitungsmaschinen, Eis- und Kühlmaschinen mit
Eisgeneratoren, Armaturen usw. gelangen hier zur Ausstellung, ebenso ein Motorenlaboratorium der französischen Abteilung,
verbunden mit einer Versuchsstation für technischen Spiritus.
Ein Saalbau c im Südostpavillon dient als Aula zur Abhaltung der zahlreich angemeldeten Kongresse
und der gemeinverständlichen Vorträge aus dem Gebiete der Spiritusverwertung und der
Gärungsgewerbe. Hier wird auch die retrospektive
Ausstellung untergebracht, in welcher zahlreiche Büsten und Modelle an die führenden
Männer und ihre grundlegenden Arbeiten auf den verschiedenen technologischen
Gebieten erinnern, welche die Ausstellung umfasst.
An die Arbeitsgalerie schliessen sich nördlich die Abteilungen für die Mälzerei H und die Brauerei
J an. Die österreichische Versuchsstation und Akademie für Brauindustrie
führt hier eine Versuchsbrauerei in grösserem Maasstabe vor, ferner auch eine
Schausammlung von Mikroorganismen in ihren verschiedenen Wirkungen. In diesem Teile
der Nordgalerie sind auch sämtliche Apparate und Einrichtungen für die Brauerei und
Mälzerei, für den Sudprozess, die Gär- und Lagerkeller, sowie für den Transport und
Ausschank des Bieres vertreten.
Die Gruppen für Brennereimaschinen und Apparate L sowie
für die Presshefe- und Essigfabrikation M
vervollständigen die Vorführung der Einrichtungen für die gesamten Gärungsgewerbe.
Einen bedeutenden Flächenraum bedeckt die Automobilausstellung N, welche selbständig im Rahmen der Ausstellung vom
österreichischen Automobilklub veranstaltet wurde und die einen instruktiven
Einblick in den gegenwärtigen Stand der Industrie der Kraftfahrzeuge gewährt. Diese
Abteilung befindet sich im Westtransept, in der Westgalerie und in dem südwestlichen
Bogen der Rundgalerie. Namentlich Frankreich ist mit seinen besten und neuesten
Typen hier vertreten D. Neben den vollständig
ausgestatteten Fahrzeugen findet man oft das nackte „Chassis“, an welchem die
konstruktiven Einzelheiten leichter zu übersehen sind. Viele Firmen bringen auch
sehr lehrreiche Modelle der Motoren mit Längsschnitten zur Ausstellung.
Das erste Benzinautomobil, welches von dem Ingenieur Siegfried Markus im Jahre 1875 in Wien gebaut wurde, ist auf einem
besonderen Ehrenplatz aufgestellt.
Ausser den französischen Fahrzeugen ist auch die deutsche und österreichische sowie
die italienische Automobilindustrie in bedeutender Weise vertreten. Motorzweiräder,
Lastwagen, Rennwagen und Omnibusse wechseln hier in bunter Reihe ab. Auch die
verschiedenen Marken von Pneumatiks sowie zahlreiches Zubehör wie elektrische Zünder
usw. gelangen zur Ausstellung.
Im anstossenden Parke, der einen Flächenraum von 80000 qm einnimmt, hat die deutsche Heeresverwaltung 26 in einem besonderen
Pavillon verschiedene Typen von Last-, Mannschafts- und Beleuchtungswagen für
Spiritusbetrieb unter Führung eines eigenen Truppendetachements zur Vorführung
gebracht. Dieselben stammen aus den Daimler-Werken. Den
mittleren Teil des Parkes nimmt eine 800 m lange elliptische Automobilfahrbahn p ein, auf welcher alltäglich Probefahrten abgehalten
werden.
Im ungarischen Pavillon 25 haben die bedeutendsten
Budapester Maschinenfabriken eine Kollektivausstellung veranstaltet, in welcher u.a.
ebenfalls eine vollständige Brennerei- und Raffinerieanlage im Betriebe vorgeführt
wird. Grosses Interesse bei allen Fachleuten erregt hier ein neuer Bánki-Motor von 16 HP für Spiritusbetrieb.
Weiter befinden sich noch im Parke zahlreiche Verkaufspavillons, die Abteilung für
die mit dem Gärungsgewerbe eng verbundene Kohlensäure-Industrie, ferner die
Vorführung explosionssicherer Gefässe, deren Ausläufe und Oeffnungen mit Drahtnetzen
versehen sind,endlich einige Administrationsgebäude. Zwei Spiritusfeldbahnen
sowie eine Einschienenbahn für die Landwirtschaft sind hier gleichfalls im Betriebe
zu sehen.
Wie aktuell das Programm dieser Ausstellung war, zeigt demnach die grosse Zahl und
Bedeutung der ausgestellten Objekte, sowie das allgemeine, ungeteilte Interesse,
welches derselben entgegengebracht wird. Es handelt sich hier nicht nur darum, der
Verwertung eines überaus wichtigen Erzeugnisses neue, erweiterte Gebiete zu
erschliessen, und der landwirtschaftlichen sowie der industriellen Produktion
frische, kräftige Impulse zu geben, sondern gleichzeitig einen Weg anzubahnen,
welcher die Interessen der Landwirtschaft und der Industrie einer harmonischen Vereinigung zuführt.