Titel: | Die Kettenschaltgetriebe am mechanischen Webstuhle. |
Autor: | Siegm. Edelstein |
Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 691 |
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Die Kettenschaltgetriebe am mechanischen
Webstuhle.
Von Prof. Siegm. Edelstein.
(Schluss von S. 688 d. Bd.)
Die Kettenschaltgetriebe am mechanischen Webstuhle.
2. Kettenablass passiv, Warenaufwickelvorrichtung
zwangläufig intermittierend.
Die Fortbringung des Gewebes besorgt bei dieser Anordnung wohl der
Warenbaumregulator, allein ohne technologischen Einfluss, da er erst dann
schalten kann, wenn der Kamm beim Ladenanschlage genügend weit ausgelenkt wird,
sonach, wenn ein bestimmtes Stück Gewebe erzeugt wurde. Die Schussanlage ist
anschliessend. Die Schussdichte hängt im Wesentlichen von der Federspannung der
Kammfeder ab, doch nehmen auch andere Umstände Kettenspannung, Bindung,
Schussfadenmaterial auf dieselbe Einfluss.
Die anschliessende Schussanlage gewährt den Vorteil, dass auch ungleich starkes
Schussmaterial ein gleichmässiges und schlüssiges Warengefüge ergibt, weshalb
für dicht zu schlagende schlüssige Waren diese Anordnung gewählt wird und selbst
dann beibehalten werden kann, wenn etwa grosse Figurierungen durch die
Jacquardmaschine hervorgebracht werden, sobald nur das Schussmaterial genügend
fein und die Musterung in verhältnismässig grossen Figuren angenommen wird, weil
eine et Auge geringe Ungleichheit in der Figurengrösse für das Auge vollständig
verschwindet, während eine schüttere Stelle, hervorgerufen durch einige dünne
Schussfäden, sofort auffallen würde.
Die Kettenspannung wird durch die Kettenablassvorrichtung bestimmt. In der
Regel werden leichte Gewichtsbremsen insbesondere Gegengewichtsbremsen als
Kettenablassapparate für diese Gruppierung gewählt. Ihr eigentliches
Anwendungsgebiet findet sie in der Seidenweberei, wo das ungleiche
Schussmaterial einerseits und die zu erzielende Schlüssigkeit in der Ware
andererseits auf anschliessende Schussanlage hinweisen und die Notwendigkeit,
die Kette nicht zu sehr zu dehnen, verhältnismässig geringe Kettenspannungen
verlangt. Wäre diese letztere Bedingung nicht vorhanden, so könnte statt des
Kompensationsregulators, wohl auch der einfachere kraftschlüssige
Warenbaumregulator Verwendung finden, allein er würde durch seine direkte
Abhängigkeit von der Kettenspannung auch eine grössere Beanspruchung des
Kettenmaterials herbeiführen.
3. Kettenablass passiv,
Warenaufwickelvorrichtung kraftschlüssig.
Wird der Grundbedingung entsprochen, dass der Regulatoranzug kleiner ausfällt als
der Bremswiderstand, so ergibt diese Anordnung eine anschliessende Schussanlage
und die Schussdichte ist von der Kettenspannung, dem Regulatoranzuge, der Art
der Bindung und den Eigenschaften des Schussfadens abhängig.
Das Getriebe schaltet nur dann, wenn wirklich Schuss eingetragen wird und in
dem Maasse, als der letzteingetragene Schussfaden Raum bedarf. Der Schussfaden
wird an den Warenrand vorgedrängt und kann er, je nach Art der Bindung über oder
unter den früheren Schuss gelangen, so wird die Fortrückung des Geweberandes
unterbleiben. Durch diesen Umstand wird eine dichte Neben- und Uebereinanderlage
des Schussmaterials herbeigeführt, deren Grad wesentlich durch die
Kettenspannung beeinflusst und daher durch dieselbe reguliert wird.
Diese letztere selbst ist von der Kettenablassvorrichtung abhängig.
Die Anordnung wird für dicht zu webende, nicht mit Musterung versehene
Schafwollgewebe, infolge des angewendeten ungleichen Schussmaterials
(Streichgarnschuss) verwendet; insbesondere für Gewebe, welche durch die
Appretur ein sehr dichtes Gefüge (Walken) oder durch eine besondere Bearbeitung
der Oberfläche (Rauhen, Bürsten usw.) Strich oder ein pelzartiges Aussehen
erhalten sollen. In diesen Fällen ist die quantitative Anhäufung von
Schussmaterial gleichmässig auf die Längeneinheit der Kette zu verteilen.
Zur Herbeiführung einer sehr dichten Ware für technischen Bedarf (Säcke,
Filtertuch usw.) wird gleichfalls von dieser Kombination des Schaltwerkes
zweckmässig Gebrauch gemacht, so dass sie neben ihrer Anwendung für
Tuchwebstühle auch bei Jute und Leinenstühlen angetroffen wird.
Bei der Verwendung für Streichgarngewebe muss auf die Empfindlichkeit der
Schussdichte gegenüber den Schwankungen in der Kettenfadenspannung Rücksicht
genommen werden, die sich als Blenden im Gewebe
wiederspiegeln. Es ist notwendig, den Bremswiderstand möglichst gleichmässig zu
halten, desgleichen natürlich auch die Grösse der Regulatorbelastung.
Wird diese letztere grösser als der zur Ueberwindung der Kettenspannung benötigte
Zug gemacht, indem man die etwa vorhandene Belastungsfeder des Regulators
genügend anspannt, oder das Gewicht vergrössert, so wandelt das Triebwerk seinen
technologischen Charakter insofern um, dass es dann ganz in der gleichen Art
arbeitet, wie die unter 1. behandelte Kombination und es gelten dann auch für
dasselbe die an der bezogenen Stelle gegebenen Beziehungen.
4. Kettenablass aktiv und stetig wirkend,
Warenaufwickelvorrichtung stetig und zwangläufig.
Wenn der Kettenablass durch einen positiven Regulator erfolgt und die
Warenaufwickelung durch einen zwangläufig stetig wirkenden Warenbaumregulator,
dann muss zwischen diesen beiden Getrieben bezw. der von beiden der Ketten
erteilten Schaltgrösse eine Uebereinstimmung dahin
herrschen, dass die Schaltung des Warenbaumes dem um den Betrag des Einwebens
verkleinerten Ausmaasse der Kettenbaumschaltung gleich sei. Ist dieses nicht der
Fall, so wird das Getriebe unbrauchbar, da entweder eine Lockerung und Anhäufung
der Kette zwischen Waren- und Kettenbaum stattfindet oder die Kette bis zum
Bruche angespannt wird.
Ersteres tritt erklärlicherweise ein, wenn der Kettenbaumregulator mehr Kette
frei gibt, als der Warenbaum aufnimmt, letzteres, wenn das umgekehrte Verhältnis
stattfindet.
Wegen dieser Empfindlichkeit des Getriebes ist seine Anwendung nur auf einzelne
wenige Fälle beschränkt geblieben, bei denen entweder ein erfahrungsmässig genau
bestimmter Schaltungsbetrag für beide Getriebe gewählt werden kann, oder wo eine
etwaige Differenz in den Schaltbeträgen nicht auf den Arbeitsprozess störend
einwirkt, sondern in anderer Art ausgeglichen wird, wie diesdann der Fall
ist, wenn der Kettenbaumregulator eine Florkette schaltet, deren Noppenhöhe dann
beeinflusst wird und die Aenderung aufnimmt. Die behandelte Zusammenstellung
ergibt ersichtlicherweise eine gleichstufige Schussanlage, deren Dichte von der
Schaltgrösse des Warenbaumregulators abhängt, und infolge der starren
Festhaltung des Kettenbaumes einen harten Ladenanschlag, dem allenfalls durch
einen nachgiebig gelagerten und durch Gewichte oder Federn nach aussen
gedrängten „schwebenden Streichbaum“ begegnet werden kann, dessen
Belastungszug gleichzeitig die Kettenspannung bestimmen würde.
Lässt man behufs Vermeidung einer Ueberschreitung der Kettenspannung über ein
zulässiges Maass diesen Streichbaum etwa automatisch auf den Kettenbaumregulator
einwirken, so übergeht das Getriebe an die unter 7 behandelte Anordnung.
Die Anordnung eines aktiven Kettenablasses bei zwangläufiger Warenaufwickelung
findet man neben der schon erwähnten Florkettenschaltung für Plüsch-, Sammt- und
Teppichstühle u. ähnl. nur noch ausnahmsweise bei Leinen- oder Jutestühlen für
glatte Stapelartikel.
5. Kettenablass aktiv und stetig wirkend,
Warenaufwickelvorrichtung zwangläufig intermittierend.
Eine derartige Zuordnung der Kettenschaltgetriebe kann nicht angewendet werden,
da sie nicht betriebsfähig ist.
Der gleichmässig fortschaltende Kettenbaumregulator gibt ohne Rücksicht auf die
andern Betriebsverhältnisse, also auch ohne Rücksicht darauf, ob die Ware
aufgewickelt wird oder nicht, für jeden eingetragenen Schussfaden eine bestimmte
Länge von Kette ab und da der Kompensationsregulator erst nach Herstellung eines
entsprechenden Gewebestreifens die Aufwickelung vornimmt, so würde die Kette
immer lockerer werden, um dann plötzlich die normale Anspannung zu erfahren, ein
Vorgang, der ersichtlicherweise die Anwendung dieses Triebwerkes
ausschliesst.
6. Kettenablass aktiv und stetig wirkend,
Warenaufwickelvorrichtung kraftschlüssig.
Diese Gruppierung des Kettenschaltwerkes zeigt am treffendsten die Notwendigkeit
die einzelnen Teilgetriebe in ihrem Zusammenhange zu erfassen, wenn der
technologische Charakter mit Sicherheit erschlossen werden soll. Es tritt hier
der eigentümliche Fall ein, dass die beiden Teilgetriebe, das Kettenschaltwerk
und die Warenaufwickel-Vorrichtung, ihre Stellung bezüglich der technologischen
Einflussnahme vollkommen austauschen, d.h. gegenseitig: wechseln.
Da der Kettenbaumregulator für jeden eingetragenen Schussfaden ohne Rücksicht auf
andere Umstände ein bestimmtes, gleichbleibendes Stück an Kettenlänge frei gibt
und der Warenbaumregulator, wenn die Anordnung; betriebsfähig sein soll, in der
Lage sein muss, diesen Schaltbetrag aufzunehmen, so ergibt sich, dass die Grösse
der Schaltung und die Schussanlage durch den Kettenbaumregulator bestimmt werden
und die Tätigkeit des Warenbaumregulators auf die blosse Aufnahme des vom
Kettenbaum gelieferten Kettenbetrages herabsinkt, ohne auf die Art der
Schussanlage und Grösse der Schaltung: Einfluss nehmen zu können.
Dem Kettenablassgetriebe ist wiederum die Bestimmung der Kettenspannung entzogen
und dem Warenbaumregulator durch die Grösse des von ihm hervorgerufenen
Gewebeanzuges überantwortet.
Es zeigt sich somit ein Austausch der den Getrieben im allgemeinen zugedachten
Rolle, so dass die Anordnung förmlich eine Umkehrung der unter 1 gegebenen
Kombination vorstellt.
Auch hier ist die Schussanlage gleichstufig und die Schussdichte durch
Veränderung der Schaltgrösse des Kettenbaumregulators zu variieren.
Nur bezüglich eines Punktes zeigt die Anordnung eine Abweichung.
Da der Kettenbaum durch das Regulatorgetriebe starr gehalten wird, so wird der
Ladenanschlag hart ausfallen, und es ist leichter möglich grosse Schussdichten
zu erzielen, während bei der unter 1 gegebenen Anordnung bei hohen Schussdichten
die Nachgiebigkeit des Ketten-Baumes hinderlich wird, indem das Gewebe
vorarbeitet und bei jedem Ladenanschlage durchsackt.
Webstühle für schwere Kettenspannungen und grosse Schussdichte werden daher
zweckmässig mit dieser Kombination, trotz deren gewiss grösseren Kosten
ausgestattet werden; insbesondere Kammgarnstühle mit hohen Einstellungen,
Jutestühle, Segeltuchstühle, Stühle zur Herstellung von Gurten, Filtertuch u.
ähnl.
7. Kettenablass durch intermittierend wirkenden
(negativen Kettenbaumregulator, Warenaufwickelvorrichtung stetig,
zwangläufig.
Die Schaltung des Gewebes und der Schussanlage sind bei dieser Kombination vom
Warenbaumregulator abhängig, da der jeweilige Kettenbedarf durch den
Kettenbaumregulator nur nach Maassgabe des Abwebens und der dadurch
hervorgerufenen Stellungsänderung des schwebenden Streichbaumes erfolgt.
Die Schussanlage ist daher gleichstufig und die Grösse der Schussdichte durch
Auswechseln des Wechselrades oder Veränderung des Klinkenhubes beim
Warenbaumregulator einzustellen.
Der negative Kettenbaumregulator hat auf die Grösse der Kettenspannung, insolange
er überhaupt betriebsfähig gehalten wird, keinen Einfluss. Diese letztere wird
durch die Belastung des schwebenden Streichbaumes bestimmt.
Der Ladenanschlag ist ganz gleichartig wie bei Anwendung von Kettenbaumbremsen,
es ergibt sich sonach, dass diese Kombination denselben technologischen
Charakter aufweist, wie die unter 1 beschriebene, ohne für die grössere
Kompliziertheit gegenüber derselben irgend welchen nennenswerten Vorteil zu
bieten. Man hat sie früher für schwere Tuchwebstühle in Anwendung gebracht, ist
indessen heute ziemlich davon abgekommen.
8. Kettenablass durch
intermittierend wirkenden (negativen) Kettenbaumregulator,
Warenaufwickelvorrichtung zwangläufig intermittierend.
Die Anordnung eines negativen Kettenbaumregulators in Kombination mit einem
Kompensationsregulator wird in der Praxis nicht verwendet, da sie gegenüber, der
unter 2. besprochenen keine technologische Abweichung zeigt, hingegen den
Nachteil grösserer Kompliziertheit mit sich brächte. Die Schussanlage wäre
wieder anschliessend und die Schussdichte wieder von den gleichen Umständen
abhängig, wie dort, nur die Kettenspannung wäre auch hier dem Einflüsse des
Kettenablasses entzogen und von dem Belastungsgewichte des Streichbaumes
abhängig.
9. Kettenablass durch
intermittierend wirkenden (negativen) Kettenbaumregulator,
Warenaufwickelvorrichtung kraftschlüssig.
Auch bezüglich dieser Kombination erkennt man die Uebereinstimmung des
technologischen Charakters mit der ihr entsprechenden Gruppe 3, von der sie sich
nur dadurch unterscheidet, dass sie die Kettenspannung nicht direkt dem
Kettenablassgetriebe, sondern dem Belastungszuge des schwebenden Streichbaumes
überantwortet.
Diese Anordnung hat bei breiten Tuchwebstühlen praktische Verwertung
gefunden; doch ist man heute hiervon ziemlich abgekommen, nichtsdestoweniger hat
man in letzter Zeit wieder versucht, diese Kombination für schmale Stühle
anzuwenden.
b) Auswertung des Kettenschaltgetriebes.
Fasst man die Arbeitstätigkeit der Kettenschaltgetriebe vom Standpunkte der an
dieselben in der Praxis herantretenden Aufgaben zusammen, so ergeben sich folgende
Gesichtspunkte:
Behufs Herbeiführung einer gleichstufigen Schussanlage
zur Herstellung von Geweben mit Bindungseffekten, Musterung und Zeichnung durch die
Art der Verflechtung von Kette und Schuss, muss zumindest eines der beiden
Schaltgetriebe zwangläufig oder derart kraftschlüssig angetrieben werden, dass sein
die mechanische Verbindung zwischen dem Schaltwerke und dem übrigen Stuhlgetriebe
herbeiführender Kraftschluss vollkommen ausreiche, um ihm einen selbständigen,
unabhängigen Antrieb zu sichern. Ist daher der Kettenablass passiv oder
intermittierend aktiv wirkend, so muss der Warenbaumregulator zwangläufig oder wenn
kraftschlüssig, der erwähnten Bedingung entsprechend angeordnet sein, bei positivem
Kettenablassapparate erreicht man stets die gleichstufige Schussanlage.
Die effektive Schaltung kann hierbei entweder beim Ladenvorgange oder beim
Ladenrückgange, wenn sich das Fach zu öffnen beginnt, stattfinden; die letztere
Anordnung ist die üblichere, sie hat den Vorteil, dass der Ladenanschlag intensiver
zur Wirkung kommt. Die Grösse der bei dieser Art von Schaltung erzielten
Schussdichte ist rechnerisch bestimmbar und kann innerhalb der durch die praktischen
Verhältnisse gezogenen Grenzen beliebig gewählt und durch entsprechende
Auswechselung von Uebersetzungsrädern oder Aenderung des Klinkenhubes eingestellt
werden.
Für schwächer zu spannende empfindliche Ketten empfiehlt sich zum Kettenablasse eine
Gegengewichtsbremse, für stärkeres Kettenmaterial eine Seilbremse, bei kräftigeren
Spannungen eine Kettenbremse oder Bandbremse und für breite Stühle mit hoher
Einstellung die Anwendung von Muldenbremsen. Die Warenaufwickelung findet dann durch
einen Stirnrad- oder Warenradregulator, letzterer in Anwendung bei breiten Stühlen,
statt. Soll die gleichstufige Schussanlage bei harter Spannung erzielt werden, so
wird, da die genannten Anordnungen den Kettenbaum nachgiebig halten, für den
Kettenablass ein positiver Kettenbaumregulator gewählt, dem dann ein
kraftschlüssiger, mitunter auch ein zwangläufiger in seiner Schaltgrösse
übereinstimmender Warenbaumregulator zugeordnet wird. In diesen Fällen ist der
Ladenanschlag hart und gestattet eine hohe Schussdichte, ohne dass die Ware
vorarbeitet.
Für gemusterte Baumwoll-, Leinen- und Kammgarngewebe, für lanzierte oder broschierte
Gewebe, Teppiche, ferner für Baumwolldruckware und nach der Schusszahl kalkulierte
Stapelartikel usw. finden diese Kombinationen zweckmässige Verwendung; die den
Bremsen gleichartig wirksamen aber komplizierten negativen Kettenbaumregulatoren hat
die Praxis ziemlich zurückgestellt.
Soll ein Gewebe mit anschliessender Schussanlage gewebt
werden, so dass Schuss an Schuss dicht anliegt und, wenn dies die Bindung gestattet,
eine sichere Ueber- und Unterordnung von einzelnen Schussfäden hervorgebracht wird,
wie dies für Gewebe mit Unterschuss, Füllschuss usw. notwendig erscheint, dann wird,
wenn man wieder von dem in einem Falle ganz unbrauchbaren, sonst höchstens
gleichwertigen aber viel komplizierteren negativen Kettenbaumregulator absieht,
stets eine Bremse zum Kettenablasse angeordnet und die Warenaufwickelvorrichtung
Tabelle über die technologische Wirkungsweise und Anwendung der
Kettenschaltgetriebe.
Textabbildung Bd. 319, S. 694
Gruppe, Der Kettenablass findet
statt durch:; Passive Kettenablassvorrichtung (Bremse); stetig wirkende aktive
Kettenablassvorrichtung (positiver Kettenbaumregulator); Intermittierend
wirkende aktive Kettenablassvorrichtung (negativer Kettenbaumregulator); Die
Warenaufwickelung erfolgt durch:; Zwangläufigen Warenbaumregulator stetig
wirkend; Zwangläufigen Warenbaumregulator stetig wirkend
(Kompensationsregulator); kraftschlüssigen Warenbaumregulator: zwangläuf gen
Warenbaumregulator stetig wirkend; zwangläufigen Warenbaumregulator
intermittierend wirkend (Kompensationsregulator); kraftschlüssigen
Warenbaumregulator: zwangläufigen Warenbaumregulator stetig wirkend;
zwangläufigen Warenbaumregulator intermittierend wirkend
(Kompensationsregulator); kraftschlüssigen Warenbaumregulator; Die Schaltung
wird eingeleitet durch:, den Warenbaumregulator; den Blattausschlag; den
Ladenanschlag; den Warenbaumregulator; den Kettenbaumregulator; den
Warenbaumregulator; den Blattausschlag; den Ladenanschlag; Die Schussanlage
ist:; gleichstufig; anschliessend; gleichstufig; Auf die Schaltgrösse hat
Einfluss:; die Regulatorschaltung; die Blattfederspannung, ausserdem Art der
Bindung, Kettenspannung und die Schussfadenstärke; die Kettenspannung, ausserdem
Art der Bindung, die Schussfadenstärke und Regulatorbelastung; die
Regulatorschaltung; die Schaltung des Kettenbaumregulators; die Schaltung des
Warenbaumregulators; die Blattfederspannung, Art der Bindung Kettenspannung und
die Schussfadenstärke; die Kettenspannung, Art der Bindung, die
Schussfadenstärke und Regulator; Die Schussdischte wird geändert durch:; den
Räderwechsel oder Klinkenhub; die Blattfederspannung; die Kettenspannung oder
Regulatorbelastung; den Räderwechsel oder Klinkenhub; den Räderwechsel oder
Klinkenhub des Kettenbaumregulators; den Räderwechsel oder Klinkenhub des
Warenbaumregulators; die Blattfederspannung; das Belastungsgewicht des
Streichbaumes und Belastungszug des Wa-; Die Kettenspannung wird hervorgebracht durch:; den
Bremswiderstand: evtl. den schwebenden Streichbaum; den Belastungszug des
Warenbaumregulators; die Belastung des Streichbaumes; Der Ladenanschlag ist:;
weich; hart oder weich (s. Anm.); hart; Betriebsbedingung:; Entsprechende
Kettenspannung; die Schaltgrösse muss innerhalb zweier Grenzwerte liegen; Die
reduzierte Regulatorbelastung muss kleiner als der Bremswiderstand sein;
Schaltungen in entsprechender Uebereinstimmung; Die Schaltfähigkeit des
Warenbaumregulators muss ausreichend sein; Schaltung des Kettenbaumregulators
muss zwischen zwei Grenzwerten liegen; Schaltungen in entsprechender
Uebereinstimmung, beide je an zwei Grenzwerte gebunden; Die reduzierte Belastung
des Warenbaumregulators muss kleiner als die ; Verwertbar für:; gemusterte Gewebe, glatte Stapelartikel
in Baumwolle und Leinen, Gewebe mit gleichem Schussmaterial; für Seidengewebe;
tuchartige Gewebe mit Streichgarnschuss, dichte Jute- und Leinengewebe; glatte
Stapelartikel in Baumwolle, Leinen oder Jute. Florkettenbewegung; Schwere
Kammgewebe, Segeltuch, Presstuch und andere technische Artikel; Kommt selten in
Anwendung (schwere Stühle); praktisch nicht verwertet; wie unter 3; Anmerkung;
Wird das Regulatorgetriebe fest verkuppelt, so Wirkung wie in 1; Wird die
Regulatorbelastung grösser als die Kettenspannung, so wirkt die Anordnung, wie
die unter 1 angeführte; Bei Anwendung des schwebenden Streichbaumes
Ladenanschlag weich; nicht betriebsfähig; Wird das Regulatorgetriebe des
Warenbaumes fest verkuppelt, so Wirkung wie in 1 o. 7; Wird die Belastung des
Warenbaumregulators grösser als die Kettenspannung, so wirkt die Anordnung
durch einen kraftschlüssigen aber abhängigen Regulator oder durch einen
Kompensationsregulator vorgenommen.
Verträgt die Kette eine kräftige Spannung, dann wird das wesentlich einfachere
Getriebe des erstem verwendet, bei Seidenketten tritt an dessen Stelle der auch bei
schwächeren Spannungen gut wirkende Kompensationsregulator.
Die anschliessende Schussanlage gibt durch ihre enge Aneinanderreihung der einzelnen
Fäden eine schlüssige und dichte Ware und gleicht quantitativ etwaige Ungleichheiten
der einzelnen Fadenstärken aus. Aus diesen Gründen werden Gewebe mit
Streichgarnschuss, die keinen Rindungseffekt sondern eine glatte durch die Appretur
weiter zu gestaltende Oberfläche aufweisen sollen, in dieser Art hergestellt;
desgleichen Gewebe mit Seidenschuss und wegen der notwendigen dichten Schussanlage
auch Säcke Filtertuch und ähnliche technische Bedarfsartikel. Bei Schafwollgeweben,
dann bei den letztangeführten Kammgarn-, Baumwoll- oder Leinengeweben wird zum
Kettenablasse eine Muldenbremsung, zur Warenaufwickelung ein kraftschlüssiger mit
Gewichtszug ausgestatteter Stirnradregulator angeordnet; für Seidenketten dient eine
leichte Gegengewichtsbremse und zumeist der Kompensationsregulator, wenn auch
mitunter der einfache kraftschlüssige und dann mit Federbelastung und
Klemmschaltwerk ausgestattete Warenbaumregulator angetroffen wird.
Selbstverständlich ist der Belastungszug dieses letztern in allen diesen Fällen
kleiner zu halten als ein zur selbständigen Ueberwindung des Bremswiderstandes
benötigter, damit es erst des Eingreifensdes Ladenanschlages bedürfe, um eine
Vorschaltung des Gewebes herbeizuführen.
Eine rechnerische Vorausbestimmung der Schussdichte ist bei dieser Anordnung des
Schaltgetriebes nicht möglich; man muss durch probeweises Einstellen der
Kettenspannung bezw. der Blattfederspannung zu Beginn des Webens nach der sich
einstellenden Schussdichte das jeweilige Ausmaass der genannten Spannungen für die
gewünschte Gewebedichte zu ermitteln suchen, was bei einiger Erfahrung leicht
gelingt.
Mit diesen Feststellungen erscheint der Zweck der vorliegenden UntersuchungenEinige eingeschlichene Versehen und
Druckfehler, soweit sie sinnstörend sind, mögen hier richtiggestellt werden:
Bei Fig.
2 hat W, wie sich aus dem Texte
offenbar ergibt, links statt rechts einzugreifen; S. 229 Z. 17 soll statt
C richtig H
stehen, S. 263 Z. 7 soll statt k0 = C richtig
k_0=C\,\frac{1}{a} und dementsprechend, wie Fig. 7
angibt, Z. 10 statt: 1: richtig: \frac{1}{a}: stehen; in Gleichung 16 ist im
Zähler efa = 1 zu lesen; S. 296 Z. 11 ist zu lesen p > q, ebenso S. 298 Z. 9 efa statt efa;
S. 315 Z. 9 von unten ist dem Klammerausdrucke ein + vorzustellen; S. 406 Z.
40 soll || statt =, S. 475 Z. 6 v. u. richtig δ
statt λ, desgl. S. 476 Z. 2 v. o. \frac{D}{D},
statt \frac{D}{d'}, Z. 13 v. o. (m + n) l anstatt
(m + l) und Z.
17 v. o. \frac{1}{v} statt v stehen; S. 586 Z.
10 v. u. ist s anstatt x und S. 622 Z. 14 u. 17 v. u. n an
Stelle von i1
zu setzen. erreicht, das wesentliche Ergebnis derselben möge in
der Tabelle auf Seite 694 übersichtlich zusammengefasst werden.