Titel: | Explosionsmotoren mit Einführung verdampfender Flüssigkeiten. |
Autor: | K. Schreber |
Fundstelle: | Band 320, Jahrgang 1905, S. 66 |
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Explosionsmotoren mit Einführung verdampfender
Flüssigkeiten.
Von Dr. K. Schreber.
(Fortsetzung von S. 60 d. Bd.)
Explosionsmotoren mit Einführung verdampfender
Flüssigkeiten.
Der dritte Teil der Kompression verläuft wiederum adiabatisch isentropisch wie
der erste; ist also zu verzeichnen nach den Gleichungen
\left{{p\,v=n_3\,B\,T}\atop{p\,v^k=p_3\,v_3^k\,T\,v^{k-1}=T_3\,v_3^{k-1}\,\tau=\tau_3}}\right\}\ .\ .\ 9)
Hierzu ist zu bemerken, dass n3 um die Zahl der eingespritzten Molen grösser ist
als n1 und dass auch
k einen anderen Wert hat, weil jetzt ein Gemisch
von Gas und überhitztem Dampf vorliegt.
Das Verbrennen des Alkohols geht nach der Gleichung
C2H5OH + 3 O2 – 2 CO2 + 3 H2O + 311000 a 10)
vor sich. In derselben sind, den Bedingungen der Praxis
entsprechend, sowohl die Alkoholmole vor der Verbrennung als auch die drei durch das
Verbrennen entstandenen Wassermolen dampfförmig angenommen. Der Alkohol wird zwar
flüssig in den Zylinder eingeführt, auf der Strecke \overline{2\,3} verdampft er jedoch,
so dass er im Punkt 4 dampfförmig vorliegt, Der in die
Rechnung für die Strecke \overline{4\,5} einzusetzende Heizwert beträgt also H = 311000. Ich nehme auch hier wieder wie bei meinen
Untersuchungen über den Arbeitswert der Heizgase an, dass die durch den chemischen
Umsatz entstehende Wärmeenergie den gleichzeitig entstehenden Heizgasen auf
umkehrbare Weise von aussen zugeführt würde. Aus der Reaktionsgleichung 10) des
Alkohols ergibt sich, dass wenn alle Molen dampfförmig vorliegen, durch die Reaktion
die Zahl der Molen um eine zunimmt; bei Gasmaschinen findet im allgemeinen eine
Abnahme der Molenzahl statt. Um die Rechnung zu vereinfachen, nehme ich an, diese
Aenderung der Molenzahl fände plötzlich im Punkte 4
statt; wir haben also im Punkte 4 einmal die der
Strecke \overline{3\,4} zugehörige Molenzahl n3 und dann die der Strecke \overline{4\,5} zugehörige n4 = n3 + 1. Die die
Molenzahl darstellende punktierte Linie in Fig. 2
hat deshalb bei v = 0,1 eine Unstetigkeit.
Ist die Molekelwärme der Heizgase bei konstantem Volumen in der nach der Explosion
vorliegenden Zusammensetzung a + bT, so ist:
H=n_4\,\int_4^5\,(a+b\,T)\,d\,T=n_4\,(T_5-T_4)\,\left(a+\frac{b}{2}\,[T_5+T_4]\right)
Das ergibt die Explosionstemperatur
T_5=T_4+\frac{H}{n_4\,\left(a+\frac{b}{2}\,[T_5-T_4]\right)} . . 11 a)
Derartige quadratische Gleichungen löst man sehr bequem durch Annäherung.D. p. J. 1903, 318,
S. 454 ff.
Den Explosionsdruck erhält man aus der Gasgleichung, wenn man die Bedingung v4 = v5 beachtet.
p_5=p_4\cdot \frac{n_4\,T_5}{n_3\,T_4} . . . . . 11 b)
Die Aenderung der Entropie auf der Strecke \overline{4\,5} erhält man aus der Definition
des mathematischen Wertes der Entropie d\,\tau=\frac{d\,q}{T}, wo dq das Element der Wärmeenergie ist, welches bei der Temperatur T dem Körper zugeführt wird, zu
\tau=\tau_4+n_4\,\left(a\,log\,\frac{T}{T_4}+b\,[T-T_4]\right) . . 11 c)
Die vom Punkt 5 ausgehende Expansion erfolgt adiabatisch
isentropisch; man muss aber wegen der heissen Temperaturen die Veränderlichkeit der
Molekelwärme berücksichtigen und hat dann die Gleichungen:D. p. J., 318, S.
454. In der dort angeführten Beziehung ist ein Druckfehler stehen geblieben,
sie muss die hier gegebene Form haben.
\left{{\frac{T_5}{T}\cdot e^{\frac{b}{a}\,(T_5-T)}=\left(\frac{v}{v_5}\right)^{B/a}}\atop{p=p_5\cdot \left(\frac{v_5\,T}{v\,T_5}\right)\
\ \tau=\tau_5}}\right\}\ .\ .\ 12)
Hat man auf diese Weise den Punkt 6 erreicht, so
schliesst man das pv-Diagramm einfach durch eine zur
Volumenachse senkrechte Gerade, entsprechend der Bedingung v6 = v1. Gewöhnlich wird diese Methode begründet durch die
Voraussetzung, dass dem im Zylinder enthaltenen Gemisch bei konstantem Volumen
soviel Wärme entzogen wird, bis der Druck auf den atmosphärischen gefallen sei.
Diese Voraussetzung ist wegen der während des Prozesses stattfindenden Aenderung der
Molenzahl durch Einspritzen auf der Strecke \overline{2\,3} und gemäss Gleichung 10) auf
der Strecke \overline{4\,5} nicht zulässig. Es bleibt vielmehr, nachdem man bis auf
atmosphärische Temperatur abgekühlt hat, noch ein ganz bedeutender Ueberdruck, den
man auspuffen lassen muss. Auch dieser Auspuff wird durch eine gerade, 6 mit 1 verbindende Linie
dargestellt.
Im Temperatur-Entropiediagramm erhalten wir den Abschluss, indem wir zunächst bei
festgehaltenem Kolben dem Zylinderinhalt soviel Wärme entziehen, bis die Temperatur gleich der
atmosphärischen kalt geworden ist. Dieser Wärmeentziehung entspricht die
Entropieänderung
\tau_6-\tau=n_4\,\left(a\,lg\,\frac{T_6}{T}+b\,[T_6-T]\right) . . 13)
Sind wir auf die atmosphärische Temperatur angekommen, so wird der gesamte
Zylinderinhalt aus dem Zylinder entfernt, zum Teil, wie eben gesagt, durch Auspuff,
zum Teil durch Ausschub bezw. Ausspülen. Beiden entspricht wegen der bei konstanter
Temperatur abnehmenden Stoffmenge eine Abnahme der Entropie bei konstanter
Temperatur, und zwar, da wir annehmen, der Zylinderinhalt würde ganz ausgeschoben,
bis auf den Anfangswert beim Beginn der Kompression, so dass auch das T-τ-Diagramm geschlossen
ist.
Herr Max Apfelstedt, Kandidat des höheren Lehramtes, hat
die Liebenswürdigkeit gehabt, mir nach diesen Formeln die beiden theoretischen
Diagramme für einen Spirituszweitaktmotor mit Einspritzen des Spiritus während der
Kompression zu berechnen. Wir haben dabei angenommen, der Zylinder enthalte in
seinem Volumen v1 = 1
n1 = 30,00 Molen
Luft von der atmosphärischen Temperatur T1 = 273 + 20 – 293 und dem atmosphärischen Druck p1 = 1. Diese Molen
werden bis zum Volumen v2 = 0,40 adiabatisch isentropisch komprimiert; hierbei hat k den Wert 1,401. Während der weiteren Kompression bis
auf v3 = 0,15 wird
Spiritus vom spezifischen Gewicht 0,8300 eingespritzt; derselbe enthält auf eine
Alkoholmole 0,373 H2O, so dass also im ganzen in die 30,00 Molen Luft 1,373
Molen Spiritus eingespritzt werden. Die molekulare Verdampfungswärme beträgt λs = 12200. Die
Molekelwärme des aus Alkohol- und Wasserdampf und Luft bestehenden Gemisches nahmen
wir zu cv = 5,36 an.
Der Unterschied der beiden Molekelwärmen behält natürlich seinen Wert B = cp
– cv = 1,97. Mit Hilfe
dieser Werte für λs,
cv und B erhält man aus 8 b), indem man diese für Punkt 2 und 3 aufstellt, eine
Beziehung zwischen den Konstanten a und b der Gleichung 8 a). Spezialisiert man 8 a)
für den Punkt 2, so erhält man die zweite Gleichung zwischen a und b und kann diese
somit berechnen, so dass jetzt p n und T für jeden Wert des Volumens zwischen v2 = 0,40 und v3 = 0,15 festzustellen
sind. Für die mittelste Spiritusmole 0,686 bestimmt man den Druck und die
Zylindertemperatur und erhält dann aus den Zeunerschen
Tabellen den Mittelwert in 8 c), wodurch man auch die Entropiewerte für die Strecke
\overline{2\,3} erhält. Für die bis v4 = 0,10 erfolgende isentropische Kompression ist
k = 1,350 und n3 = 31,373. Auf der Explosionskurve ist n4 = 32,373 und die
Molekelwärme bei konstantem Druck cv = 4,638 + 0,001474 T;
welche Werte auch für die Expansionslinien und die Schlusslinien der Diagramme
bleiben.
Für die Konstanten der Gleichung 8 a) hat Herr Apfelstedt gefunden T=383,2+\frac{15,98}{v}, denen die Werte α
= 0,0656, β = 0,00471 und n_2\,v_2^{\alpha}\,e^{\beta/v_2}=28,575 der
Gleichung 8 b) entsprechen.
Die Ergebnisse der Rechnung sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
Mit Hilfe der in dieser Tabelle enthaltenen Zahlen sind die beiden Diagramme (Fig. 1 und 2 S. 58)
gezeichnet. In das. pv-Diagramm habe ich auch die
Zahlen der im Zylinder enthaltenen Molen eingetragen. Da bei etwaiger Aenderung der
Belastung, wie im ersten Teil gesagt, sich die Grenze des zweiten und dritten Teiles
der Kompression verschiebt, so habe ich die Kurve der Molenzahl über den v = 0,15 entsprechenden Punkt hinaus fortgesetzt bis
v = 0,125. Nach dieser Kurve der Molenzahl
zwischen
Punkt
v
p
τ
T
n
1
1,00
1,00
0
293,0
30,00
0,90
1,16
.
305,6
.
0,80
1,37
.
320,4
.
0,70
1,65
.
338,0
.
0,60
2,05
.
359,6
.
0,50
2,64
.
386,9
.
2
0,40
3,61
0
423,1
30,00
2
0,40
3,61
0,00
423,1
30,00
0,35
4,21
0,96
428,8
30,21
0,30
5,04
2,07
436,4
30,45
0,25
6,25
3,31
447,1
30,72
0,20
8,17
4,73
463,1
31,03
3
0,15
11,65
6,40
489,7
31,37
3
0,15
11,65
6,40
489,7
31,37
0,14
12,79
.
501,7
.
0,13
14,14
.
514,8
.
0,12
15,75
.
529,4
.
0,11
17,71
.
545,8
.
4
0,10
20,14
6,40
564,3
31,37
4
0,10
20,14
6,40
564,3
32,37
.
9,38
664,3
.
.
22,50
764,3
.
.
37,00
864,3
.
.
50,31
964,3
.
.
62,68
1064,3
.
.
74,30
1164,3
.
.
85,31
1264,3
.
.
95,81
1364,3
.
.
105,86
1464,3
.
.
115,54
1564,3
.
.
124,90
1664,3
.
.
133,98
1764,3
.
.
142,80
1864,3
.
.
159,80
1964,3
.
5
0,10
72,74
160,69
1975,1
32,37
5
0,10
72,74
160,69
1975,1
32,37
0,117
59,81
.
1900,0
.
0,144
46,04
.
1800,0
.
0,179
34,98
.
1700,0
.
0,224
26,25
.
1600,0
.
0,284
19,45
.
1500,0
.
0,364
14,17
.
1400,0
.
0,414
12,00
.
1350,0
.
0,473
10,13
.
1300,0
.
0,542
8,50
.
1250,0
.
0,623
7,10
.
1200,0
.
0,719
5,89
.
1150,0
.
0,835
4,85
.
1100,0
.
0,974
3,97
.
1050,0
.
6
1,000
3,84
160,69
1042,0
32,37
6
1,00
3,84
160,69
1042,0
32,37
.
.
148,92
942,0
.
.
.
135,30
842,0
.
.
.
122,80
742,0
.
.
.
107,97
642,0
.
.
.
91,44
542,0
.
.
.
72,49
442,0
.
.
.
48,89
342,0
.
I
.
.
36,93
293,0
32,37
1
1,00
1,00
0,00
293,0
0,00
v = 0,40 und v = 0,125 ist das vom Regulator beeinflusste Organ
einzurichten, welches die Füllung ändert.
Während an dem Druckvolumendiagramm wenig auffällt, denn die Knicke in 2 und 3 sind kaum zu
erkennen, unterscheidet sich das Temperaturentropiediagramm ganz bedeutend von den
für Explosionsmaschinen bekannten. Zunächst muss es durch die Linie atmosphärischer
Temperatur \overline{1\,I} geschlossen werden. Diese Linie gibt die Zunahme der Entropie
infolge der im Prozess vorkommenden nicht umkehrbaren Zustandsänderungen, deren wir
zwei haben; den Vorgang des Einspritzens, auf der Strecke \overline{2\,3} und die
Aenderung der Molenzahl im Punkte 4 infolge der
chemischen Aenderung auf der Strecke \overline{4\,5}.
In den gewöhnlichen Zeichnungen von theoretischen T-τ-Diagrammen von Explosionsmaschinen nimmt man stets an, dass die
Molenzahl ungeändert bleibe, weil die auf die Gewichtseinheit bezogene Form der
Gasgleichung, die leider noch immer fast ausschliesslich benutzt wird, bei
Berücksichtigung der Aenderung der Molenzahl eine sehr umständliche Rechnung
bedingt. Lässt man diese, wohl in keinem Fall berechtigte Annahme fallen, so werden
auch die T–τ-Diagramme der anderen Explosionsmaschinen
durch eine Linie konstanter Temperatur geschlossen.
Am auffallendsten ist aber die Strecke \overline{2\,3}; während bei den Diagrammen der
ohne Einspritzen arbeitenden Explosionsmaschinen die Kompression vollständig als
Isentrope d.h. als der T-Achse parallele Gerade
verläuft, tritt hier eine Dreiteilung dieser Strecke auf, und der mittlere Teil
derselben ist von der Geraden abweichend, weil die Einspritzung ein nicht
umkehrbarer Prozess ist, der eine Vermehrung der Entropie des Zylinderinhaltes
bedingt.
Die Zunahme der Entropie während des Einspritzens ist gegeben durch die Strecke
\overline{2'\,4'}. Der Vergleich von \overline{2'\,4'} mit \overline{4'\,5'} der Entropiezunahme während
der Explosion, zeigt, dass es nicht nötig ist, \overline{2'\,4'} sehr genau zu berechnen;
die eben benutzten Abkürzungen und Vereinfachungen sind somit berechtigt.
Aus den T–τ-Diagrammen
sowohl der Explosionsmaschinen wie der Dampfmaschinen ist man gewohnt, den
theoretischen Wirkungsgrad des Prozesses abzulesen, indem man die Fläche der in
Arbeit verwandelten Wärmeenergie durch die Fläche der gesamten Wärmeenergie
dividiert. Hierher kann man diese Methode nicht so ohne weiteres übertragen. Die
durch den chemischen Vorgang entwickelte Wärmeenergie ist zwar auch ohne
Schwierigkeiten in der Fläche [4 5 5' 4'] zu erkennen.
Nicht so leicht ist es aber mit der Arbeitsfläche. Von der aus chemischer Energie
entstandenen Wärmeenergie wird nach dem Diagramm die Fläche [4 5 6 I X] in Arbeit verwandelt. Diese Arbeit wird aber, auch wenn alles
theoretisch vollkommen zugeht, von der Welle nicht an die Transmission abgegeben,
sondern ein Teil derselben kehrt während der Kompression wieder in den Zylinder
zurück.
Das geschieht nun zwar bei sämtlichen Explosionsmaschinen auch, aber, theoretische
Vollkommenheit vorausgesetzt, stets umkehrbar, so dass die während der Kompression
in den Zylinder zurückgeführte Arbeit bei der nachfolgenden Expansion vollständig
wieder gewonnen wird. Man hat also nur vom ersten Expansionshub diese Arbeitsmenge
abzuziehen und dann anzunehmen, dass diese Arbeit fortwährend durch das Gestänge
hin- und herläuft, gerade wie in der Dampfmaschine die zum Betriebe der Speisepumpe
nötige Arbeit.
Für alle folgenden Expansionen und Kompressionen braucht man sich aber um diese
Arbeit nicht mehr zu kümmern, und so entsteht das eben erwähnte Resultat, dass man
den Wirkungsgrad als das Verhältnis der Arbeitsfläche zur Wärmefläche erhält.
Bei dem hier vorliegenden Spiritusmotor ist das aber anders; ein Teil der
während der Kompression in den Zylinder zurückkehrenden Arbeit wird auf nicht
umkehrbare Weise in Wärme verwandelt. Diese Wärmeenergie ist durch die Fläche [2 3 4' 2'] dargestellt. Da das bei jedem Spiel
geschieht, so muss von der Arbeitsfläche [4 5 6 I X]
jedesmal die Wärmefläche [2 3 4' 2'] abgezogen werden.
Es hat aber die Wärmeenergiemenge [2 3 4' 2'], da ihre
Temperatur zum Teil wärmer ist als die atmosphärische, noch den durch [2 3 X 1] dargestellten Arbeitswert,D. p. J. 1904, 319,
S. 113. der auch während der Expansion gewonnen wird.
Die gesamte von der Maschine gewonnene Arbeit ist somit gegeben durch die Summe der
Flächen:
[4 5 6 I X] – [2 3 4' 2'] + [2 3 X I]
= [1 2 3 4 5 6 I 1] – [2 3 4' 2'].
Es wird also von der gesamten Arbeitsfläche, d.h. von der
Fläche, welche über der die kälteste im Prozess vorkommende Temperatur darstellende
Kurve \overline{6\,1\,I} liegt, die zur Erhaltung des nichtumkehrbaren Prozesses der
Einspritzung nötige Wärmeenergie [2 5 4' 2']
abgezogen.
Der theoretische Wirkungsgrad des Prozesses ist also
\eta=\frac{[1\,2\,3\,4\,5\,6\,I\,1]-[2\,3\,4\,4'\,2']}{[4\,5\,5'\,4']}
Wie das Diagramm zeigt, ist die Fläche [2 3 4' 2'] so
klein neben den beiden anderen, dass sie ohne eine merkliche Aenderung des
Wirkungsgrades herbeizuführen, im Zähler und Nenner addiert werden darf. Man erhält
dann
\eta=\frac{[1\,2\,3\,4\,5\,6\,I\,1]}{[1\,2\,3\,4\,5'\,5'\,2\,1]}
d.h. eine Form, welche der gewöhnlichen vollständig
entspricht: Der Wirkungsgrad ist das Verhältnis der Fläche des T–τ-Diagrammes, welche
oberhalb der Kurve der kältesten im Prozess vorkommenden Temperatur liegt, zur
gesamten Fläche des Diagrammes.
Planimetriert man die Flächen, so gibt die erste Form η
= 0,532 die zweite η = 0,539, ein Unterschied, welcher
vollständig innerhalb der Grenzen der Genauigkeit liegt.
Zu diesen Zahlenwerten ist aber zu bemerken, dass ihnen der Heizwert des
dampfförmigen Alkohols [4 6 5' 4'] zugrunde liegt. Um
sie mit den Wirkungsgraden anderer Spiritusmaschinen zu vergleichen, muss man sie
erst auf den Heizwert des flüssigen Spiritus reduzieren; man erhält dann 0,553 bezw.
0,561.
Die Verdampfung, welche bei anderen Spiritusmotoren in einem besonderen Vergaser
vorgenommen werden muss, ist auch hier nicht umsonst, sondern durch den Wärmeverlust
[1 x 4' 2'] erkauft; dagegen kann der besondere
Vergaser gespart werden.
(Schluss folgt.)