Titel: | Weitere Beiträge zur Technik der Elektrometallurgie des Eisens. |
Autor: | Albert Neuburger |
Fundstelle: | Band 320, Jahrgang 1905, S. 456 |
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Weitere Beiträge zur Technik der
Elektrometallurgie des Eisens.
Von Dr. Albert Neuburger,
Berlin.
Weitere Beiträge zur Technik der Elektrometallurgie des
Eisens.
Die ersten brauchbaren Verfahren zur Herstellung von Eisen und Stahl auf
elektrischem Wege wurden vor etwas mehr als vier Jahren geschaffen. Wenn seitdem,
nämlich seit dem Jahre 1900, alles in allem etwa 20 Anlagen zur elektrischen Eisen-
und Stahlgewinnung teils ausgeführt, teils projektiert wurden resp. im Bau
begriffen sind, so ist dies gewiss ein erfreuliches Zeichen für die Lebensfähigkeit
dieses noch so jungen Zweiges der Technik. Anderseits aber ist nicht zu verkennen,
dass in dieser kurzen Zeit eine Klärung der Ansichten über den Wert der einzelnen Verfahren und
über ihre Vor- und Nachteile nicht eintreten konnte. Es gab nur sehr wenige
Techniker, die eine grössere Anzahl derselben im Betrieb zu beobachten vermochten,
und noch geringer ist die Zahl derer, denen Gelegenheit geboten war, durch Analysen
der Erze und der fertigen Produkte, durch Messungen des Kraftverbrauchs und sonstige
zweckdienliche Beobachtungen an Ort und Stelle sich ein abschliessendes Urteil zu
bilden. Soweit ein solches überhaupt möglich war, ist über dasselbe sowie über die
Untersuchungsergebnisse, auf die es sich gründete, bereits früher und schon mehrfach
in dieser Zeitschrift berichtet worden (D. p. J. 1902, 317, S. 487; 1904, 319, S. 219, 231, 737.
Wo man sich nicht auf derartige von einwandsfreien Beobachtern gefundene Tatsachen
stützen konnte, war man meist auf die Angaben der Erfinder selbst angewiesen, die
oft derartige Widersprüche aufwiesen, insbesondere was die Kosten der Verfahren
anbetrifft, dass grosse Differenzen entstanden, die in der Natur der Verfahren
selbst oder in den Kosten der zu ihrer Durchführung aufgewendeten elektrischen
Energiemengen nicht begründet erscheinen konnten. Angesichts dieser Tatsachen muss
es als ein dankenswertes Vorgehen begrüsst werden, wenn die Regierung von Kanada, um
Klarheit in den hier obwaltenden Verhältnissen zu schaffen, eine besondere
Kommission ernannte, deren Aufgabe es war, die bedeutendsten der jetzt bestehenden
Werke, in denen Eisen und Stahl auf elektrischem Wege hergestellt wird, zu bereisen
und durch eingehende Messungen, Erhebungen, Analysen sowie mechanische Prüfung der
erzeugten Produkte ein richtiges Urteil zu finden. Diese Kommission bestand aus dem
Chemiker und Direktor der Abteilung für Bergbau des kanadischen Ministeriums Dr. Eugene Haanel als Chef, ferner aus dem Elektrotechniker
C. E. Brown und dem Metallurgen F. W. Harbord.
Die Verfahren, auf die die Prüfung sich erstreckte, sind sämtlich bereits früher in
dieser Zeitschrift (siehe die oben angeführten Bände und Seitenzahlen) eingehend
beschrieben worden. Der Bericht der Kommission, der einen stattlichen Band füllt,
bildet daher eine wertvolle Ergänzung zu den bereits damals gemachten Ausführungen.
Es würde jedoch verfehlt sein, die Hauptpunkte desselben ohne weiteres wiedergeben
zu wollen. Es sind vielmehr kurz vor und nach Erscheinen des Berichtes noch weitere,
von anderer erhaltene Prüfungsresultate bekannt geworden, darunter solche von Dr.
Hans Goldschmidt, ferner von dem
Chefelektrochemiker der Firma Siemens & Halske in Wien, Dr. Viktor
Engelhardt, weitere von Charles Combes usw.
usw. Nur durch eine vergleichende Befrachtung aller dieser Ergebnisse – die auch
schon um deswillen angebracht ist, weil manche Punkte von der kanadischen Kommission
nicht berücksichtigt wurden – lässt sich ein richtiges Bild der Sachlage
erhalten.
Unter den Prozessen, auf die sich die Prüfungen erstreckten, ist in erster Linie zu
erwähnen das
Verfahren von Stassano.
In bezug auf diesen Prozess enthält der Bericht der kanadischen Kommission – und sie
ist die einzige, die sich seitdem mit ihm beschäftigt hat – wenig, was nicht bereits
in dem in D. p. J. 1904, 319, S. 220 enthaltenen Bericht
von Goldschmidt enthalten gewesen wäre, p Der an jener
Stelle erwähnte drehbare Ofen, der die Entmischung der Beschickung verhindern soll,
ist jedoch in der Zwischenzeit im Königlichen Schmelzwerk zu Turin gestellt und in
Betrieb gesetzt worden, und in dem Bericht der Kommission finden sich die ersten
Veröffentlichungen über denselben.
Der Ofen, der erst in einer Grösse für drei Tonnen Tagesproduktion entworfen
war, ist in etwas grösserem Masstabe zur Ausführung gelangt. Die Tagesproduktion
beträgt 4 bis 5 Tonnen, je nach der Qualität der Erze. Seine Kosten beliefen sich,
einschliesslich der elektrischen Einrichtung, auf 20000 M. Wenn sich der Ofen
bewährt, sollen zwanzig derartige Oefen zur Aufstellung gelangen, um eine
Tagesproduktion von 100 Tonnen Eisen zu ermöglichen. Durch die Aufstellung vieler
derartiger Oefen werden alle diejenigen Vorteile erreicht, auf die Verfasser in
einem am 3. April 1905 im Verein zur Förderung des Gewerbefleisses in Berlin
gehaltenen Vortrag ausführlich hingewiesen hat und die im wesentlichen in der
ausserordentlichen Anpassungsfähigkeit des Betriebes und in der Erleichterung von
Reparaturen bestehen. Zur Anwendung kommt ein Strom von 4900 Ampere und 150 Volt,
der auf vier Elektroden verteilt wird, zwischen denen zwei Lichtbögen spielen, so
dass also jeder Lichtbogen 2450 Ampere trägt.
Die angewendeten Elektroden haben zylindrischen Querschnitt und 15 cm Durchmesser.
Ihre Länge schwankt zwischen 1,30–1,50 m. 1,50 m Elektroden wiegen ungefähr 60 kg.
Ihre Kosten belaufen sich einschliesslich der Transportkosten von Deutschland nach
Turin auf 28 Pfennige. Für die Tonne erzeugten Eisens werden 10 bis 15 kg Elektroden
verbraucht.
Die Ausfütterung des Ofens besteht aus Magnesit und zu ihrer Herstellung sind zwei
Tage nötig; bei ununterbrochenem Betriebe hält eine derartige Ausfütterung 40 Tage
vor, doch sind hier und da kleine Reparaturen nötig, die insbesondere an denjenigen
Stellen entstehen, wo die Schlacke anliegt. Stassano
hofft jedoch, diesen kleinen und für das Erträgnis des Verfahrens nicht ins Gewicht
fallenden Uebelstand beseitigen zu können.
An Arbeitskräften werden folgende gebraucht: ein Mann, um den Lichtbogen zu regeln;
zum Beschicken von zwei Oefen ebenfalls ein Mann, wenn man es nicht vorzieht, das
Gichten durch selbsttätige Vorrichtungen bewirken zu lassen, und fünf Mann zum
Abstechen der Schlacke und des fertigen Eisens an sechs Oefen.
Die Einrichtungskosten beliefen sich für die Pferdekraft im Mittel auf 400 Lire (500
Mark), wobei Dampfkraft zur Erzeugung des Stromes dient; bei Verwendung von
Wasserkraft würden sie auf ungefähr 180 Lire (144 Mark) zu stehen kommen.
Das Héroultsche Verfahren.
Dasselbe steht gerade jetzt deshalb im Vordergrunde des Interesses, weil nach ihm
eine Versuchsanlage in Deutschland errichtet wird. Die nachstehenden Ausführungen
über dasselbe sind teils auf den Bericht der kanadischen Kommission, teils auf die
eingehenden Untersuchungen und Mitteilungen von Charles
Combes und Adolphe Minet, teils auf private
Mitteilungen Héroults selbst an den Verfasser
zurückzuführen.
In bezug auf dieses Verfahren ist zunächst zu bemerken, dass es in der Anlage zu La
Praz nicht mehr in der Weise ausgeübt wird, wie es in D. p. J. 1904, 319, S. 231, beschrieben war. Die dort beschriebene
elektrische Bessemerbirne ist allerdings noch in vollem Betrieb, und sie bildet das
Mittel zur Erzeugung feiner Stahlsorten. Man hat es jedoch aufgegeben, in ihr Eisen
direkt und ausschliesslich aus den Erzen erzeugen zu wollen. In ihr wird lediglich
ein Schrottprozess betrieben, der auf die Verarbeitung eines Gemenges von Roheisen,
Eisenabfällen unter Zugabe eines bestimmten Anteiles von Erz, sowie der üblichen
Zuschläge sich gründet. Zur besseren Ausnutzung der in den Abgasen enthaltenen
Energie, hat sich Héroult veranlasst gesehen, einen
weiteren Ofen aufzustellen, in dem unter Verwendung der Energie dieser Abgase sowie
derjenigen des
elektrischen Stromes aus Erzen direkt Roheisen erhalten wird.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass die aus der elektrischen Bessemerbirne entrömenden
Gase bedeutend reicher an Kohlenoxyd sind, als die Gichtgase der Hochöfen, und Héroult will diese Energie dem elektrometallurgischen
Prozess wieder zuführen. Er berechnete sich (laut Mitteilung), dass zur Ausbringung
von 1 kg geschmolzenen Metalls 2000–2500 Kalorien nötig sind, die sowohl zur
Schmelzung, wie zur Reduktion des Metalls, sowie zur Erzeugung und Schmelzung der
Schlacke gebraucht werden. Für die Reduktion sind 330 gr Kohle (auf Kohlenoxyd
berechnet) nötig; die im Ofen während der Reduktion entbundene Wärme ist
demnach:
0,330 kg × 2400 = 792 Kalorien.
Der Unterschied, also 1200–1700 Kalorien, muss durch die elektrische Energie
geliefert werden, das Kohlenoxyd kann aber beim Verbrennen
0,330 × 5600 = 1800 Kalorien
liefern.
Verbrennt man daher dieses Kohlenoxyd in einem besonderen Apparat, den man benutzt,
um das Erz zu schmelzen und sogar zu überhitzen, und führt man es erst dann in den
eigentlichen Ofen ein, so vermag man auf diese Weise den grössten Teil der sonst
verloren gehenden Kalorien wieder zu gewinnen.
Textabbildung Bd. 320, S. 458
Fig. 1.
Zur Nutzbarmachung derselben nach den eben geschilderten Grundsätzen hat Héroult einen besonderen Ofen konstruiert, den er
„Economiseur“ nennt (Fig. 1). Derselbe
besteht aus dem Schachte CC, an dessen unterem Teile
der Tiegelofen B angebracht ist. Der Schachtraum des
Ofens ist etwas über seiner Mitte durch einen seitlich angebrachten Schacht A unterbrochen, durch den das Erz eingefüllt wird. Die
Einfüllung geschieht mittels besonderer Vorrichtungen und es findet keine Mischung
des Erzes mit Kohle statt, da durch den Schacht das erwähnte Kohlenoxyd den Erzen
entgegenströmt und an sie unter Schmelzung die Wärmeeinheiten, die es besitzt,
abgibt. Da die Erze oxydischer Natur sind, so findet zugleich auch eine Reduktion
derselben statt in ähnlicher Weise wie im Hochofen, wo bei Temperaturen unterhalb
900 ° ebenfalls die Reduktion durch das Kohlenoxyd bewirkt wird. Es erfolgt also in
diesem Schachte ein Austausch der Energie in dem oben beschriebenen Sinne und das
Erz gelangt, teilweise geschmolzen und teilweise bereits reduziert, in den
eigentlichen Ofen. Dieser selbst ist für das Erz über den Kohlenblock F weg zugänglich, der die eine Elektrode eines zwischen
F und O spielenden
Flammenbogens bildet, dessen Wärme gleichfalls durch den Schacht A abzieht. Der Flammbogen hat den Zweck, dem Erze jenen
Grad von Schmelzflüssigkeit zu verleihen, der ihm zur richtigen Durchführung der
Reduktion im Ofen noch fehlt. Kommt dann das geschmolzene und in Glut befindliche
Erz über F weg in den eigentlichen Schacht, so trifft
es hier mit dem in diesem niedergleitenden Koks, sowie mit dem Zuschlag, der
ebenfalls von oben in den eigentlichen Schacht gegeben wird, zusammen. Es tritt
vollständige Reduktion ein, sowie durch einen zwischen B und F resp. G
spielenden weiteren Lichtbogen die vollständige Läuterung, so dass aus dem Ofen
reines Eisen abgestochen werden kann. Es sind zwei Abstichöffnungen vorgesehen, eine
bei D für das Metall und eine bei E für die Schlacke.
In dem Werke zu La Praz, das sowohl seitens der kanadischen Kommission, wie von Charles Combes und Adolphe
Minet besucht wurde, lassen sich die verschiedensten Stahlsorten in der
Birne herstellen. Um feinen Werkzeugstahl mit geringem
Kohlenstoffgehalt zu erhalten, wird der Prozess in folgender Weise geleitet, wobei
das Erblasen einer kleinen 1½ Tonnen Charge als Beispiel dienen mag – also einer
Charge, wie sie dann erblasen werden, wenn es sich darum handelt, möglichst schnell
Stahl zu gewinnen. Im allgemeinen werden grössere und zwar ebenso wie beim Stassano-Ofen fünf Tonnenchargen erblasen.
Für die genannte kleine Charge wurde die Beschickung: folgendermassen
zusammengesetzt:
Eisen
1,65
t
Eisenerz
0,16
t
Kalk
0,123
t
Der Prozess wurde durch Anlassen des Stromes eingeleitet und zunächst eine
vollständige Schmelzung dieser Beschickung herbeigeführt, wobei sich bereits
Schlacke bildete, die jedoch einen sehr hohen elektrischen Widerstand hat. Sie wurde
deshalb sorgfältig abgekratzt, und dann die Neubildung einer anderen Schlacke von
anderer Leitfähigkeit durch Zuführung eines Gemenges von folgender Zusammensetzung
eingeleitet:
Kalk
0,275
t
Sand
0,775
t
Flusspat
0,775
t
Es folgte dann ein erneutes Anlassen des vor. der Zugabe der erwähnten Mischung
abgestellten Stromes. Nachdem derselbe eine bestimmte Zeitlang eingewirkt hatte,
wurde er abermals abgestellt, auch die neugebildete Schlacke entfernt und abermals
dieselbe Menge des schlackenbildenden Gemisches zugegeben. Dann wurde der Strom
wieder angelassen. Nach abermaliger Entfernung und Neubildung der Schlacke erfolgte
ein Zusatz von 0,0775 Tonnen Ferromangan und weitere Erhitzung, dann abermaliges
kurzes Anlassen des Stromes, Zugabe von Aluminium (zur Beruhigung des stark
wallenden Stahls) und Ausgiessen in die Coquillen.
Die Gesamtdauer der Charge belief sich auf 4½ Stunden. Nachkohlen des
kohlenstoffarmen Stahles fand nicht statt. Die Ausbeute betrug 1,410 Tonnen Stahl
und 0,0045 Tonnen Abfall.
Die Zusammensetzung der Charge ergab sich auf Grund der Analyse folgendermassen:
Kohlenstoff
0,110 v. H.
Silizium
0,152 v. H.
Schwefel
0,055 v. H.
Phosphor
0,220 v. H.
Mangan
0,130 v. H.
Arsen
0,089 v. H.
Rest: Eisen.
Daraus wurde ein Stahl von folgender Zusammensetzung erhalten:
Kohlenstoff
0,079 v. H.
Silizium
0,034 v. H.
Schwefel
0,022 v. H.
Phosphor
0,009 v. H.
Mangan
0,230 v. H.
Arsen
0,096 v. H.
Rest: Eisen.
Der Stahl schmiedete sich sehr gut ohne eine Spur von Rotbrüchigkeit und
vorgenommene Kalt-Biegeproben befriedigten in jeder Hinsicht. Auf die mechanischen
Eigenschaften verschiedener elektrischer Stahlsorten werden wir weiter unten noch
eingehend zurückkommen. Zur Gewinnung des Stahls waren 1410 Kilowattstunden
nötig.
Eine weitere Charge wurde erblasen, um Stahl von hohem
Kohlenstoffgehalt zu erzielen. Die Charge hierfür bestand aus
gemischten Eisenabfällen
2,599 t
Ferrosilizium
0,086 t
Eisenerz
0,195 t
Kalk
0,157 t
Ferromangan
0,002 t
Die Beschickung mit einem Teil der Eisenabfälle und des Kalks wurde vor dem Anlassen
des Stromes vorgenommen, der Rest wurde während des Schmelzens zugefügt. Ebenso, wie
bei der vorstehend beschriebenen Charge wurde besondere Sorgfalt darauf verwendet,
die Schlacke durch Abkratzen zu entfernen und eine zweite Schlacke herzustellen. Um
die Bildung der letzteren zu erleichtern, wurde ein Gemenge von folgender
Zusammensetzung verwendet:
Kalk
0,399 t
Sand
0,099 t
Flusspat
0,099 t
Im Gegensatze zu der vorher beschriebenen Charge musste nachgekohlt werden, was mit
Hilfe von „Karburit“, einem Gemenge von reinem Eisen und Kohle, geschah.
Gleichzeitig wurden 0,086 t Ferrosilizium zugegeben. Um zu sehen, ob der Stahl in
bezug auf Kohlenstoffgehalt entsprach, wurden Schmiedeproben entnommen. Als diese
zufriedenstellend ausfielen, wurde in gewöhnlicher Weise nach vorherigem
Aluminiumzusatz ausgegossen.
Die Gesamtdauer der Charge belief sich in diesem Falle auf acht Stunden, wobei zu
bedenken ist, dass auch die Charge selbst eine grössere war. Die Ausbeute betrug
2,313 Tonnen Stahl von folgender Zusammensetzung:
Kohlenstoff
1,016 v. H.
Silizium
0,103 v. H.
Schwefel
0,020 v. H.
Phosphor
0,009 v. H.
Mangan
0,150 v. H.
Arsen
0,060 v. H.
Aluminium
Spuren
Rest: Eisen.
Die während des Verlaufes der Charge verbrauchte elektrische Energie betrug 2580
Kilowattstunden.
Ein weicherer Stahl als der tatsächlich hergestellte, wäre bereits nach fünf Stunden
fertig gewesen und hätte, zu seiner Herstellung einen Energieaufwand von lediglich.
1680 Kilowattstünden benötigt.
Die Kosten für das Rohmaterial und die Arbeitslöhne stellen sich bei dem Betrieb
eines Héroultschen Ofens ungefähr ebenso hoch, wie die
in einem mit Gas geheizten Siemens-Ofen von gleicher
Grösse für die Erzeugung von Stahl gleicher Qualität. Kostenunterschiede entstehen
lediglich aus dem Unterschiede der Kosten für elektrische. Kraft und Elektroden im
Vergleich zu denen mit Heizmaterial. Es werden bei ununterbrochenem Betrieb
wöchentlich 500 Kilogramm Elektrodenmaterial verbraucht und bei einer wöchentlichen
Produktion von 30 Tonnen Stahl entsteht an Kosten für das Rohmaterial der Betrag von 24 M. Die durchschnittliche Ausbeute in 24 Stunden
belief sich auf 4 Tonnen. Es sind dies durchweg Ergebnisse, die mit denen von Héroult selbst über sein Verfahren gemachten vollkommen
übereinstimmen. Hérault selbst teilte im übrigen dem
Verfasser mit, dass es ihm. gelungen sei, seit dem Besuche der kanadischen
Kommission die Ausbeute f. d. Ofen und Tag von 24 Stunden von 4 auf 7 Tonnen zu
steigern, und dass er durch guten Luftabschluss das Entstehen von Calciumcarbid in
der Schlacke zu bewirken vermag, das als Nebenprodukt verwertet werden kann.
Die Reparaturen an der Birne sind beim Héroultschen-Prozess so geringe, dass sie die Gestehungskosten
nicht wesentlich zu beeinflussen vermögen. Die Ausgaben hingegen, die die Erneuerung
der Ausfütterung erfordert, wurden folgendermassen festgestellt:
Für gebrannten Dolomit erwuchs f. d. Tonne erzeugten Stahls eine Ausgabe von 2,40 M.,
für Magnesit eine solche von 1,20 M., die Ausmauerungen des Deckels, kosteten 2 M.
f. d. Tonne, so dass also die Gesamtunkosten aus den vorgenannten Posten sich mit
5,60 M. f. d. Tonne ergeben.
(Schluss folgt.)