Titel: | Vergleichsversuche mit Eisen- und Stahlwaren auf heissem und elektrolytischem Wege verzinkt. |
Autor: | Ignaz Szirmay |
Fundstelle: | Band 320, Jahrgang 1905, S. 747 |
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Vergleichsversuche mit Eisen- und Stahlwaren auf
heissem und elektrolytischem Wege verzinkt.
Vergleichsversuche mit Eisen- und Stahlwaren auf heissem und
elektrolytischem Wege verzinkt.
Gegenstand der Versuche bildeten: Eisen- und Stahlbleche, schmiedeeiserne Gas-
und Wasserleitungsrohre, Eisen- und Stahldrähte, englischer, amerikanischer und
österr.-ungar. Fabrikation in verzinktem Zustande.
Die heissverzinkten Waren besten Materials sind mir aus den entsprechenden Ländern
zugegangen, die elektrolytisch verzinkten beschaffte ich von der Firma Paul Kollerich & Söhne in Budapest, von den
ungarischen Staatswerken in Zólyom Brezó und von der Drahtfabrik der Firma Joh. Pengg in Thörl (Steiermark).
I. Mechanische Versuche.
A. Dachbleche.
1. Biege- und Falzproben. Vorerst wurden die Ecken
scharf umgebogen, an den Biegestellen mit dem Holzhammer flachgeklopft, hierauf
wieder gerade gebogen, glattgeschlagen und genau an derselben Biegestelle in
entgegengesetzter Richtung derselbe Vorgang befolgt. – Andere Blechstücke
wurden erst einfach, dann doppelt gefalzt.
2. Verdrehungen. Bleche in schmale Streifen
geschnitten, hierauf in enge Spiralen gedreht.
3. Dehnproben. Die Blechstreifen wurden durch
mechanischen Zug langsam gedehnt, bis über 10 v. H. der ursprünglichen
Länge.
B. Schmiedeeiserne Rohre.
1. Biegeproben. ¼- bis 5/4zöllige Rohre an einem Ende in den
Schraubstock geklemmt, der andere Rohrteil scharf um die Klemmbacke gebogen.
2. Schlagproben. Die Rohre wurden an den
Schweissstellen mit dem Hammer so lange geschlagen, bis sie an diesen Stellen
platzten.
3. Längsschnitte. Die Rohre wurden der Länge nach
aufgesägt, um die innere Verzinkung blosszulegen.
C. Eisen- und Stahldrähte.
1. Biegeproben. Die Drähte, sämtlich 2,5 mm stark,
zur fest schliessenden Schlinge rasch und heftig gezogen, die Schlinge geöffnet
und in umgekehrter Richtung wieder gezogen, wobei sorgfältig darauf gesehen
wurde, dass der Schlingenbug der gleiche bleibt. – Andere Drahtmuster desselben
Ringes um einen Draht von gleichem Durchmesser (2,5 mm) in enge Spiralen
gewunden.
2. Verdrehungen, Die gespannten Drähte wurden um
ihre Achse gedreht.
3. Dehnproben. Die Drähte wurden durch mechanischen
Zug bis über 20 v. H. der ursprünglichen Länge gedehnt.
Das Ergebnis der mechanischen Erprobung ist aus Tab. 1 zu ersehen.
Bemerkung zu den mechanischen Versuchen.
Nach jedem Versuche wurde die Probe kurze Zeit m eine Kupfersulfatlösung
getaucht, mit Wasser abgespült und abgewischt, um durch die verkupferten Stellen
genau die Grenze der Zinkabbröcklung feststellen zu können.
Bei Rohren wurden Parallelversuche mit schwarzen und verzinkten Rohren gleicher
Fabrikation vorgenommen. Hierbei ergab sich, dass die heissverzinkten Rohre –
wahrscheinlich infolge rascher Abkühlung nach aufgenommener hoher Temperatur –
eine Veränderung des Materials erfahren derart, dass die ursprünglich biegsamen,
schmiedeeisernen Rohre gleich dem Gusseisen spröde und brüchig waren,
weshalb sie in verzinktem Zustande weder die Biegeproben, noch die Schlagproben
ausgehalten haben. – Die Kaltverzinkung hat hingegen die Biegsamkeit des
Materials nicht beeinträchtigt.
Die Rohrlängsschnitte legten bei den heissverzinkten Proben bedeutende Mängel der
inneren Verzinkung bloss. Diese Mängel waren um so grösser, je geringer der
innere Rohrdurchmesser war. Ausser Zinkklümpchen und Streifen wurde kein das
Rohrinnere bedeckender Zinkbelag gefunden, während die kaltverzinkten Rohre
durchweg auch im Innern tadellosen Zinkbelag aufwiesen.
II. Chemische Versuche.
Die Muster hierzu wurden bei Blechen ganzen Tafeln entnommen, bei Rohren in 15 cm
Längen aus der Mitte langer Rohre geschnitten, bei Drähten aus Ringen genommen.
Allgemeine Gesichtspunkte. Die Schnellrostversuche, in
der bisher üblichen Weise durch Eintauchen der Proben in konzentrierte
Kupfersulfatlösung sowie in normale Schwefelsäurelösung vorgenommen, geben durchweg
ein falsches Bild von der Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit verzinkter Waren
atmosphärischen Einflüssen gegenüber. Sie zeigen
nur, in welchem Masse diese Sulfatlösungen das Zink angreifen und auflösen; da diese Sulfate aber selbst in den geringsten Mengen in der
Luft nicht vorkommen,
geben sie auch kein analoges Bild dafür, wie atmosphärische
Einflüsse sich auf das verzinkte Eisen korrodierend geltend machen.
Tab. 1.
Ergebnis der mechanischen Versuche.
Warenbezeichnung
Biege- und Falzproben
Verdrehungen
Dehnungen
Schlagproben
Längsschnitte
AHeissverzinkteBleche
Biegung gut, Rückbiegung:an den Biegestellen
Zinkabgesprungen. EinfacherFalz gut, Doppeltfalz
stellen-weise zinkfrei.
Weist Abbröcke-lung auf.
Zink abgesprun-gen.
A 1Elektrolytischverzinkte
Bleche
Biegung und Rückbiegung,Einfach- und
Doppelfalz,Zinkbelag fehlerfrei.
Keine Abbröcke-lung
Zink auch auf dengedehnten
Stellenvorhanden.
BHeissverzinkteRohre
Halten Biegungen überhauptnicht aus. Siehe
Bemer-kung.
Bruchstellen wiebeim Gusseisen,Zink springt
stel-lenweise ab
¼'' und ½'' in-nen stellenweisenicht
verzinkt
B 1Elektrolytischverzinkte
Rohre
Gebogene Stellen innen undaussen weisen
intakten Zink-belag.
Geht bei denSchweisstellen ingerader
Linieauseinander, Zinkspringt nicht ab.
GleichmässigerZinkbelag, im In-nern bei
allen Ab-messungen.
CHeissverzinkteDrähte,
gewöhn-liches Verfahren
Erste Schlingenbiegung gut,Biegung in die Gerade
gut.Bei Rückbiegung teilweiseAbbröckelung, ebenso beiden
Spiralen.
Zinkabgebröckelt
Kein Zink auf denDehnstellen
Auf den flach-geschlagenenStellen kein
Zink.
C 1HeissverzinkteDrähte,
Wisch-verfahren, eng-lische und ame-rikanische
Biegung und Rückbiegungtadellos, Spiralen
stellen-weise Zinkbelag abgesprun-gen.
Zink stellenweiseblos
abgebröckelt
Auf den Dehn-stellen nurstellenweise
Zink
Auf den flach-geschlagenenStellen kein
Zink
C 2Elektrolytischverzinkte
Drähte
Biegung, Rückbiegung, so-wie Spiralwindungen
tadel-los verzinkt.
Zinkbelag tadel-los
Zink auch über-all auf den
Dehn-stellen
Dünner Zink-belag auf
denflachgeschlage-nen Stellen
Ich war demnach bedacht, die Versuchsgegenstände solchen
Einflüssen auszusetzen, wie sie tatsächlich in der Atmosphäre herrschen,
natürlich unter Verstärkung resp. Verdichtung der darin vorkommenden, eigentlich
korrodierenden Mittel, wie: grössere Temperaturschwankungen,
hoher Prozentgehalt von Kohlensäure, schwefliger Säure und
Feuchtigkeit.
Die Anordnung für diese Expositionsversuche zeigt Fig.
1. Die Proben e hängen an dem Galgen C über der Wasserschale D.
Beide stehen auf der geschliffenen Glasplatte B unter
der Glocke A, die mit B
luft- und wasserdicht verkittet ist. Das Ganze steht in dem Gefäss F mit Ablasshahn b.
In die Glocke A wird nacheinander Kohlensäure und
schweflige Säure durch den Hahn a hineingepumpt und
nachdem der Hahn dann geschlossen, das Gefäss F
abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser (Eiswasser) gefüllt, so dass der Einfluss
der Niederschläge und der Wärmeschwankungen in erhöhtem Masse auf die
Versuchsgegenstände zur Geltung kommt.
Die Wärmeschwankungen bewegten sich bei den Versuchen zwischen 6 und 45° C. und
ergaben reichliche Niederschläge auf den Proben.
Die Analyse der in der Glocke A eingeschlossenen Luft
hat unter anderem bei meinen Versuchen ungefähr
12 v. H. schweflige Säure und
15 v. H. Kohlensäure
aufgewiesen, während der Höchstgehalt der Luft an
schwefliger Säure in der Nähe von Essen- und Lokomotivrauch 3 v. H. kaum erreicht
und der Normalgehalt der Luft an Kohlensäure 0,03 v. H. ist.
Textabbildung Bd. 320, S. 748
Fig. 1.
Um auch den üblichen Tauchungen in konzentrierter Kupfersulfatlösung gerecht zu
werden, nahm ich diese vor nicht nur an Proben, die zuvor den Expositionsversuchen
unterzogen waren (exponierte Proben), sondern auch an frischen (nicht exponierten)
Proben. Das Ergebnis der chemischen Versuche ist aus Tab. 2 zu ersehen.
Tab. 2.
Ergebnisse der chemischen Untersuchung.
Warenbezeichnung
Durchschnitt-licher
Zink-niederschlaggr.
Nichtexponierte Proben
Exponierte Proben
Tauchzeit inMinuten
Bemerkungen
Tauchzeit inMinuten
Bemerkungen
AHeissverzinkteBleche
120,20 f. d. qmeinfacheFläche
6
Nach der Tauchzeit stellen-weise noch
metallischesZink und schwarzer Belag
3
Verhalten wie bei der er-sten Anmerkung, blos
mitdem Unterschiede, dass dieschwarzen
Belagstellenüberwiegen
A 1Elektrolytischverzinkte
Bleche
73,20 f. d. qmeinfacheFläche
4
Nach der Tauchzeit zusam-menhängende Zinkhaut,
mitAusnahme der Kanten
2½
Verhalten wie bei der er-sten Anmerkung
BHeissverzinkteRohre
112,60 f. d. qmFläche
Aussenseite4,5–5,5Innenseite½–1½
Innere Tauchzeiten beziehensich blos auf Rohre
von¾'' aufwärts, die mit ge-ringerem Durchmesser garkein Zink,
Klümpchen, odernach einer halben Tauchungverschwunden
Aussenseite2Innenseite0,0
An der Aussenseite nachder Tauchzeit noch
Zinkund schwarzer Belag. –Innenseite ausser
einzelnenZinkklümpchen keine Zink-spur
B 1Elektrolytischverzinkte
Rohre
73,50 f. d. qmFläche
Aussenseite5Innenseite4
Nach der Tauchzeit stellen-weise noch
Zink
Aussenseite3¼Innenseite2¼
Verhalten wie bei der er-sten
Anmerkung
CHeissverzinkteDrähte,
einfachesVerfahren
37,10 auf 1 kg
4
Nach der Tauchzeit an denTauchstellen teilweise
nochZink
2
Verhalten wie bei der er-sten
Anmerkung
C 1HeissverzinkteDrähte,
Wisch-verfahren
18,70 auf 1 kg
2¼
Nach der Tauchzeit an denTauchstellen teilweise
nochZink
endlos
Gleich nach der ersten Tau-chung keine Zinkspur,
aberauch keine Kupferhaut selbstnach der sechsten Tauchung
C 2Elektrolytischverzinkte
Drähte
12,57 auf 1 kg
2
Nach der Tauchzeit an denTauchstellen teilweise
nochZink
1½
Verhalten wie bei der er-sten
Anmerkung
Besprechung der Ergebnisse.
Während der Exposition zeigten die heissverzinkten Gegenstände in der Weise
Veränderung, dass sie schwarzes Aussehen bekamen. – Die exponierten Gegenstände
wurden drei Wochen lang im Fabrikshofe der Luft ausgesetzt: Bei den heiss verzinkten
Proben A, B und C fanden an den Stellen, die nach dem Tauchen noch Zinkbelag
aufwiesen, Zinkabbröcklungen statt, durch Rosten von innen nach aussen veranlasst. C
1 war schon nach vierzehn Tagen gänzlich verrostet, während die elektronisch
verzinkten Proben A 1, B 1 und C 2 an den Stellen, wo keine Tauchung stattgefunden
hatte, auch nach drei Wochen noch tadellosen Zinkbelag zeigten; dieses Verhalten
bestätigt vollkommen die Richtigkeit meines Versuches.
Interessant und lehrreich ist der Vergleich der mit en heiss verzinkten Drähten C 1
ausgeführten Tauchungen an frischen und solchen Proben, die zuvor exponiert waren.
Die ersteren waren nach 2¼ Tauchungen infolge Lösung des Zinküberzuges grösstenteils
mit einer Kupferhaut überzogen; bei den exponierten dagegen war das Zink völlig
weggefressen, aber ein Rest von Blei und sonstigen Verunreinigungen verblieben, die
vom Kupfersulfat nicht angegriffen wurden, an der Luft aber den darunter
befindlichen Stahldraht in weiteren vierzehn Tagen vor Verrostung nicht schützen
konnten!
Die Lösung der Verzinkung nach 2¼ Tauchungen im frischem Zustande findet darin
Erklärung, dass das Zink im Verein mit dem Blei und den sonstigen
Verunreinigungen beim Tauchen in der Sulfatlösung eine elektrochemische Kette
bildet, wodurch eben die Lösung des Ueberzuges bewerkstelligt wurde.
Durch diesen typischen Versuch hat sich somit die
Wertlosigkeit des Verfahrens, den ausreichenden Schutz gegen atmosphärische
Einflüsse durch die übliche Tauchung nachzuweisen, klar herausgestellt.
Zusammenfassung.
Die Ueberlegenheit elektrolytisch verzinkter Eisen- und Stahlwaren den heiss
verzinkten gegenüber, sowohl bezüglich des mechanischen Verhaltens als auch
gegenüber der Einwirkung der Atmosphärilien wurde überzeugend nachgewiesen.
1. Während bei der Heissverzinkung infolge der unumgänglichen Unreinheit des Zinkes
verhältnismässig grosse Zinkmengen verbraucht werden müssen, um Rostsicherheit zu
verbürgen, genügt hierzu infolge seiner Reinheit ein viel geringerer
Zinkniederschlag, elektrolytisch bewirkt.
2. Die grosse Zinkmenge und die Ungleichmässigkeit des Ueberzuges beim Heissverfahren
beeinträchtigen das feste Haften, und da sowohl Bleche, als Rohre und Drähte beim
Gebrauch mechanisch beansprucht werden, wobei der Zinküberzug leidet, so findet ein
vorzeitiges Rosten der beanspruchten Stellen statt.
In letzterer Zeit versuchte man diesem Mangel durch das sogen. Wischverfahren,
besonders bei Drahtverzinkung zu begegnen. Man sparte dadurch an Zink und erzielte
eine grössere Gleichmässigkeit und besseres Haften des Ueberzuges, wie es der
Vergleich der Ergebnisse (Tab. 1) für die Proben C und C 1 zeigt, aber sehr auf
Kosten der Rostsicherheit, wie die chemischen Versuche (Tab. 2) dargetan haben,
wonach die von erstklassigen englischen und amerikanischen Firmen bezogenen
Wischdrähte durchaus keinen Schutz gegen atmosphärische
Einflüsse bieten. Darüber kann auch ihr schönes Aussehen nicht wegtäuschen,
und es werden tatsächlich unter den Konsumenten Stimmen laut, die solche Drähte
wegen des raschen Röstens ablehnen.
3. Infolge des Gebrauches von Salmiak und Chlorzink bei der Heissverzinkung
korrodiert der Ueberzug nach mechanischer Verletzung und die eingeschlossenen
Chlorsalze bewirken in solchen Fällen Rosten von innen nach aussen. Dieser
Uebelstand bewirkt, wenn sonst die grossen Zinkmengen bei heisser Verzinkung, trotz
der darin enthaltenen Unreinheiten, das darunter befindliche Eisen auch für längere
Dauer vor Rost schützen würden, vor der Zeit ein Verrosten des Eisens oder Stahls,
wiewohl die vorgeschriebene Tauchzeit und Zahl einwandfrei erreicht wird.
Eigentümlich ist der Mangel einer einwandfreien Verzinkung des Rohrinnern gerade bei
solchen Rohrabmessungen, die zumeist in Gebrauch kommen. Er ist sehr leicht damit zu
erklären, dass die zähe, geschmolzene Zinkmasse das enge Rohrinnere nicht so rasch
als notwendig ausfüllen kann; daher das Vorkommen bloss einzelner Streifen und
erstarrter Klümpchen. Diese Rohre sind daher im Innern viel rostiger und müssen
früher zugrunde gehen als Schwarzrohre, denen das Oxydul-Oxyd wenigstens für einige
Zeit Schutz bietet.
Alle diese Mängel kommen bei elektrolytischer Verzinkung in Wegfall, weshalb sie auch
den Vorzug vor dem Heissverzinken verdient.
Allerdings ist es auch hierbei nicht gleichgültig, aus welchen Bädern der
Zinküberzug niedergeschlagen wurde.
Ich habe elektrolytisch verzinkte Waren zur Untersuchung bekommen, die eine genügend
starke Zinkschicht aufwiesen und dennoch sehr rasch rosteten, während ich seit
Jahren exponierte elektrolytisch verzinkte Bleche, Rohre und Stacheldrähte besitze,
in Grössen, wie solche auf den Markt gebracht werden, die sich noch heute als
tadellos verzinkt erweisen.
Eine sorgfältige Untersuchung des Zinkniederschlages verschaffte mir Aufklärung über
das verschiedene Verhalten.
Ich fand manchen Niederschlag nahezu chemisch rein; die mit ihm versehene Ware
widerstand auch siegreich atmosphärischen Einflüssen. Manche Niederschläge hingegen
enthielten Salze eingeschlossen, welche sich als unmittelbare Ursache des frühen
Röstens erwiesen.
Es wäre mir ein Leichtes, auf Grund der Befunde eine Reihe von Zinkelektrolyte zu
bezeichnen, deren Zinksalz an solche Salze gebunden ist, oder welche Zusätze in Form
von Leitsalzen enthalten, die rostsichere Niederschläge nahezu verhindern; allein es
könnten – ohne meine Absicht – Besitzer solcher Verfahren meine Ausführungen als
persönlichen Angriff ansehen, was ich sorgfältig vermeiden möchte.
Da jedoch das kühle Verhalten der Grossindustrie elektrolytischen Verfahren gegenüber
zumeist auf solche Kardinalfehler zurückzuführen ist, gebe ich den betreffenden
Fachkollegen ernstlich zu bedenken, ob es nicht an der Zeit wäre, die Niederschläge
aus ihren Elektrolyten daraufhin zu untersuchen und bei gleichem Befund in erster
Linie diesem Mangel abzuhelfen.
Sie würden damit der elektrochemischen Industrie und nicht in letzter Reihe sich
selber einen grossen Dienst erweisen.
Dr. Ignaz Szirmay.