Titel: | Verfahren zur Herstellung von Handgriffen aus Draht. |
Autor: | Rudolf Hundhausen |
Fundstelle: | Band 321, Jahrgang 1906, S. 314 |
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Verfahren zur Herstellung von Handgriffen aus
Draht.
Von Rudolf Hundhausen,
Berlin-Halensee.
Verfahren zur Herstellung von Handgriffen aus Draht.
In früherer Zeit wurden Handgriffe ausschliesslich durch Guss hergestellt, wobei
es keinerlei Schwierigkeiten verursachte, der künstlerischen Modellierung zu folgen,
wie beispielsweise der Griff nach Fig. 1 zeigt.
Jenes ältere Verfahren litt vorwiegend an dem Uebelstande, dass die gegossenen
Stücke meist noch einer mechanischen oder einer Nacharbeit von Hand bedurften, so
dass die Herstellung im allgemeinen zu teuer war gegenüber dem später in Aufnahme
gekommenen Verfahren, solche Griffe durch mechanische Bearbeitung aus Blech oder aus
Draht herzustellen.
Textabbildung Bd. 321, S. 315
Fig. 1.
Textabbildung Bd. 321, S. 315
Fig. 2.
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Fig. 3.
Bei der Herstellung aus Blech wurde zunächst mittels eines Schnittstempels die
Umgrenzung des Griffes in der Ansichtsseite ausgeschnitten, wie beispielsweise Fig. 2 zeigt. Diese Griffe wurden entweder
unmittelbar so verwandt, oder sie konnten auch durch Prägung der Ansichtsseiten mit
einer oberflächlichen Profilierung verziert werden, z.B. nach Fig. 3. Dieses Verfahren ist aber nur sehr vereinzelt
angewandt worden, und zwar namentlich aus dem Grunde, weil bei der Herstellung aus
Blech ein beträchtlicher Materialabfall nicht zu vermeiden war, was auf die
Herstellungskosten ungünstig einwirkte. Auch konnte man dabei ein gussformähnliches
Aussehen deshalb nicht erzielen, weil für die Schmalseiten der Griffe immer die
Blechstärke allein massgebend blieb.
Textabbildung Bd. 321, S. 315
Die Fig.
4–8 deuten ein Verfahren an, nach welchem man versuchte, Möbelgriffe
herzustellen, die nicht nur in der Ansichtsseite Verstärkungen und Wulste nach Art
der Fig. 2 und 3
aufwiesen, sondern vollständig die plastischen Formen gegossener Griffe nach Fig. 1 an sich trugen; dies geschah durch
Pressung eines Drahtes in seiner Längsrichtung, also durch Stauchung.
Um die mittlere Verdickung des Griffes nach Fig. 2 zu
erzielen, wurde der Draht nach Fig. 4 mit seinen
beiden Enden durch entsprechende Schalen s umschlossen
und dann mit diesen innerhalb der Führung f
zusammengestaucht, so dass nach Fig. 5 die
knollenförmige Verdickung k in der Mitte entstand. In
einem weiteren Arbeitsgange konnten alsdann die beiden an den mittleren Wulst sich
anschliessenden Verstärkungen des Drahtgriffes hergestellt werden durch Wiederholung
des vorigen Verfahrens gemäss der Fig. 6 und 7. Hierbei
erhielt die Führung f in der Mitte eine entsprechend
geformte Lagerung l für den Wulst k (Fig. 5). Diese Lagerung
konnte ausserdem zu beiden Seiten entsprechend ausgerundet sein, ebenso wie die
gegenüberstehenden Enden der Schalen s', so dass durch
diese Aussparungen die Form der beiden seitlichen Wulste, welche bei der nächsten
Pressung zu erzeugen waren, begrenzt wurde, wie Fig. 7 zeigt. Um einen
einseitigen Vorsprung, wie bei dem Griffe nach Fig.
2 und 3, herzustellen, war man genötigt,
zuerst eine kleine wulstige Verdickung zu erzeugen, ähnlich wie bei Fig. 5, und diese
alsdann durch eine seitliche Prägung in die gewünschte einseitige Form zu bringen;
auch konnte man durch eine Wiederholung des Verfahrens nach Fig. 6 und 7 die
beabsichtigte Wirkung erzielen, indem gemäss Fig. 8 das Lager l' und die Schalen s''
eine entsprechend einseitige Ausarbeitung erhielten. Die weitere Fertigstellung des
Griffes ging schliesslich in bekannter Weise vor sich durch Biegen und
gegebenenfalls durch seitliches Prägen.
Abgesehen von der Umständlichkeit und Kostspieligkeit, liessen sich durch ein
Verfahren nach Fig. 4–8 nun wohl Griffe mit künstlerisch wirkungsvollen Formen erzeugen, welche
die Vorzüge modellierter und gegossener Griffe besassen; das Verfahren war aber der
alten Herstellung durch Guss gegenüber nicht lebensfähig.
Man hat nun noch verschiedentlich an der Ausbildung geeigneter Verfahren zur
Herstellung von Möbelgriffen aus Draht weiter gearbeitet, um einerseits
Verbilligungen, und um andrerseits möglichst geschmackvolle Formen zu erzielen,
welche die Wirkung gegossener Griffe mit ihren plastischen Vorsprüngen und Kehlungen
nachahmen sollten.
Vor einer Reihe von Jahren kam zunächst ein Verfahren in Aufnahme, welches in bezug
auf Billigkeit nichts zu wünschen übrig lässt und auch bereits recht schöne
Erzeugnisse liefert. Dasselbe sei hier zunächst an Hand der Fig. 9–13 erläutert.
Der auf bestimmte Länge abgeschnittene Draht, Fig. 9, wird zunächst
nach Fig.
10 in der Mitte vorgebogen, was durch Pressen zwischen entsprechend
ausgearbeiteten Stempeln geschieht. Wenn hiermit auch vorwiegend eine Veränderung
des Drahtes in der Längsrichtung, d.h. eine Biegung desselben, bezweckt wird, so ist dabei doch
eine gewisse Materialverdrängung im Querschnitt des
Drahtes nicht ganz zu vermeiden, so dass derselbe namentlich an den Knick- und
Biegestellen etwas oval wird, wie die Nebenfigur 10a andeutet. Durch
Weiterbearbeitung in derselben Weise wird dann die Form zunächst von der Mitte nach
aussen hin fortschreitend weiter gebogen (Fig. 11 und 12). Wenn
nun der Griff in dieser Ausführung seinem Zwecke wohl bereits entsprechen würde, so
kann er nun noch höheren Anforderungen in bezug auf gefälliges Aussehen angepasst
werden durch eine Prägung der Ansichtsseiten, wie sie aus Fig. 13 zu ersehen
ist. Hierbei wird der ovale Querschnitt, Fig. 10a, in einen
umgekehrt ovalen Querschnitt, Fig. 13a,
umgewandelt, dessen grosse Achse leicht bis zum Doppelten des ursprünglichen
Drahtdurchmessers ausgepresst werden kann. Anstatt der ovalen Form nach Fig. 13a
wird m allgemeinen eine anders profilierte Querschnittsform, z.B. nach Fig. 13b,
entstehen.
Bemerkenswert ist noch, dass die Prägung der Ansichtsflächen auf die Gestaltung der
Umrisskanten insofern einen wesentlichen Einfluss ausübt, als beispielsweise die
Rundung R des vorgebogenen Drahtgriffes nach Fig. 12
beträchtlich verkleinert wird zu r nach Fig. 13.
Textabbildung Bd. 321, S. 316
Durch dieses Verfahren nach den Fig. 9–13 konnten nun bereits
sehr wirkungsvolle und gegossenen Griffen durchaus nicht unähnlich sehende Formen
erzeugt werden. So stellt z.B. Fig. 14 einen aus
Draht gebogenen Griff dar, welcher lediglich durch sehr kräftige, aber nur
stellenweise angebrachte Prägungen seiner Ansichtsflächen (vgl. die Querschnitte
Fig.
14a und b) in die gezeichnete
Form gebracht wurde. Dieselbe ist aber, ebenso wie die nach Fig. 13, wesentlich
dadurch gekennzeichnet, dass die Form der Umrisskanten, nur sanft gebogene Linien,
aber keine scharfen Einkerbungen zeigt, wie sie nach Fig. 14c etwa sein
könnten.
Textabbildung Bd. 321, S. 316
An dieser Stelle setzt nun eine Erfindung ein, welche zum Patent angemeldet und
geschützt wurde; sie ist in der deutschen Patentschrift 144811 beschrieben worden.
Danach soll nun die Prägung der Ansichtsseiten nicht in der soeben bei Fig. 13 und
13a und b beschriebenen Weise dazu dienen, eine Querschnittsveränderung
herbeizuführen, durch welche die Umrisskanten der Ansichtwseite des fertigen Griffes
nach Fig.
13 aus der Form nach Fig. 12 gebildet
werden; dieser letztere Zweck soll nach jener Patentschrift vielmehr durch eine
zweite, senkrecht zur Prägung der Ansichtsseiten erfolgende Prägung in Richtung der
Schmalseiten des Griffes erzeugt werden, sodass beispielsweise ein ∪-förmig
vorgebogener Draht in eine Form gebracht werden soll, wie sie Fig. 2 zeigt. Die Figuren IIn Fig. I der gedruckten Patentschrift 144 811
ist übrigens die untere Kontur des Drahtes d in der Mitte versehentlich
fortgelassen worden. und II der Patentschrift, sowie der
zugehörige Text stellen die Sache so dar, als wenn der Draht durch Pressung zwischen
zwei Stempeln in der Richtung des Prägedruckes nicht bloss an einzelnen Stellen schwächer gepresst, sondern gleichzeitig auch an
anderen verstärkt werden könnte. Diesen Vorgang kann
man sich kaum in anderer Weise denken, als dass das Material unter dem Einflüsse des
Prägedruckes von den schwächer werdenden Stellen nach den verstärkten hin in der
Längsrichtung des Drahtes fliessen soll.
Die hinzugefügte Fig. III (= Fig. 15) lässt nun
aber vermuten, dass nicht sowohl, oder wenigstens nicht allein an ein solches
Fliessen des Materials in der Längsrichtung, als
vielmehr an eine Veränderung des Drahtes in seinen einzelnen Querschnitten gedacht sein möchte. Beide Möglichkeiten müssen jedoch
bezweifelt werden; bezüglich der zuletzt erwähnten ergibt sich dies aus einem
Vergleich der Fig. 15–17. Fig. 15 entspricht
genau der Fig. III in jener Patentschrift; Fig. 16 stellt das
Werkzeug in Uebereinstimmung mit Fig. 15 dar, den Draht
aber in seiner ursprünglichen Form mit kreisrundem Querschnitt.
Textabbildung Bd. 321, S. 316
Denkt man sich jetzt den Oberstempel abwärts bewegt, so müsste sich nach Annahme
jener Patentschrift 144811 der Draht seitwärts in die Hohladern des Stempels und der
Matrize hineinziehen und diese Hohladern derart ausfüllen, dass ein ovaler
Querschnitt entstände nach Fig. 15, wobei Ober-
und Unterstempel fest zusammengeschlossen sind. In Wirklichkeit wird dies aber nicht
eintreten, sondern es wird sich ergeben, dass die Stempel mit ihren Kanten seitwärts
in den Draht einschneiden und ein Paar Wulste herauspressen, die ein vollständiges
Zusammengehen der Stempel verhindern und vielmehr einen etwa kreuzförmigen
Querschnitt entstehen lassen, wie ihn Fig. 17 zeigt.
Durch zwei Prägestempel wird ein runder Draht, wie die Fig. 18 und 19 zeigen,
zwar sehr wohl in einen ovalen Querschnitt übergeführt werden können; indess muss
die kleine Achse der Ellipse in der Druckrichtung liegen und nicht senkrecht zu ihr,
wie es Fig.
15 gemäss der Patentschrift andeutet.
Die praktische Ausführbarkeit jenes patentierten Verfahrens muss also wohl in Zweifel
gezogen werden.
Dagegen soll nun im Folgenden ein Verfahren mitgeteilt werden, welches eine grosse
praktische Bedeutung besitzt und sich bereits seit Jahren vorzüglich bewährt hat.
Die Benutzung erfolgte bisher unter Geheimhaltung, neuerdings wurde es aber zum
Patent angemeldet.
Da diese Erfindung nun zu der vorher besprochenen gewisse Beziehungen hat, so seien
die wesentlichen Unterschiede beider hier besonders zum Ausdrucke gebracht.
Das neue Verfahren macht vorwiegend von den an Hand der Fig. 13 und 14
besprochenen Wirkungen der Prägung der
Ansichtsseiten, welche nach der Patentschrift 144811 auf die Ausbildung der Umrisskanten gar keinen Einfluss üben
sollte, gerade für diesen Zweck nach wie vor den weitgehendsten Gebrauch, indem sie
dieselbe nur noch ergänzt durch Anwendung einer zweiten Prägung, welche senkrecht
zur Richtung der ersteren erfolgt, welche aber im Gegensatze zu dem Patent 144811 an
keiner Stelle eine Verbreiterung, sondern nur Verschmälerungen des
Drahtes in der Ansichtsseite bewirkt, so dass nicht nur Formen gemäss Fig. 13 mit
durchweg vergrösserter Breite, sondern auch solche mit verkleinerter Breite und
solche mit scharfen Einkerbungen hergestellt werden können, wie letztere bisher nur
durch Ausschneiden der Umrisskanten aus dem Draht (vgl. Fig. 14c) herstellbar
waren.
Textabbildung Bd. 321, S. 317
Fig. 23
zeigt einen solchen Griff, dessen seitliche Schenkel oben schmaler sind, als die
sich unmittelbar daran anschliessenden Drehzapfen, welche die ursprüngliche
Drahtstärke behalten haben. Ausserdem zeigt dieser Griff gegenüber denjenigen nach
Fig.
13 und 14 sowohl oben am Schenkelzapfen als auch unten am Stege ganz
scharfwinklige Uebergänge, während jene alten Muster durchwegs rundlich geschweifte
Formen aufweisen. Diese Form wird erzielt dadurch, dass der aus dem geraden Draht
(Fig.
20) zunächst ∪-förmig umgebogene Griff (Fig. 21) in Richtung
seiner Schmalseiten gleichzeitig mit dem Anbiegen der Schenkelzapfen (Fig. 22)
mittels geeignet ausgearbeiteter Prägestempel einen Druck erfährt, der an den
Stellen a und b etwa die
in den Fig.
22a und 22b abgebildeten
Querschnitte erzeugt.
Durch die schliesslich erfolgende Prägung der Ansichtsseiten nach Fig. 23 wird nun nicht
blos eine oberflächliche Verzierung, sondern gleichzeitig eine kräftige
Verbreiterung des Griffes mit den endgültigen Umrisskanten der Ansichtsflächen
erzeugt, wobei die vorher gebildeten Einkerbungen noch schärfer zum Ausdruck kommen
und beispielsweise die kleine Abrundung r' aus Fig. 22 in
r0 nach Fig. 23
vollständig verschwindet.
Das dem vorbeschriebenen Verfahren zugrunde liegende Prinzip ist nun ferner bei der
Herstellung des Griffes nach Fig. 27 angewandt
worden und zwar in folgender Weise:
Der gerade Draht nech Fig. 24 wird zunächst
in der aus Fig.
25 ersichtlichen Weise in der Richtung der Schmalseiten zusammengepresst,
alsdann werden die beiden Schenkel angebogen, so dass die Form nach Fig. 26 erscheint.
Diese aber trägt nun (und darin besteht der wesentliche Unterschied gegenüber
der Patentschrift 144811) noch keineswegs die Umrisskanten der Ansichtsseiten an
sich, sondern diese Umrisskanten werden vielmehr erst nachträglich, wie Fig. 27
zeigt, durch eine zweite Prägung erzeugt. Diese hat aber nicht sowohl (wie die
zweite Prägung nach der Patentschrift 144811) den Zweck, nur eine oberflächliche
Profilierung der Ansichtsseiten zu bewirken, als vielmehr im wesentlichen den
Erfolg, die Umrisskanten der Ansichtsseiten
hervorzubringen und dabei namentlich auch die
Verbreiterungen zu bewirken, welche nach jener
Patentschrift durch die erste Prägung hervorgerufen
werden sollten.
Beim Uebergänge von Fig. 26 zu Fig. 27
finden nun notwendigerweise starke Querschnittsveränderungen statt, so dass an den
Stellen, wo eine grosse Breite in der Ansichtsseite erzielt werden soll, wie bei a nach Fig. 27, eine
bedeutende Verschmälerung in der Schmalseite bedingt wird, wie der Querschnitt Fig. 27a
andeutet, welcher aus dem Querschnitt Fig. 26a der
entsprechenden. Stelle a nach Fig. 26 entsteht.
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Fig. 26b
deutet den an der Stelle b befindlichen Querschnitt des
vorgepressten Griffes nach Fig. 25 und 26 an,
welcher aber im Gegensatz zu Fig. 19 kein
vollständiges Oval bildet, sondern nur eine platte zusammengedrückte Form zeigt, wie
sie etwa entsteht, wenn man die nach der Patentschrift 144811 wesentlich erscheinende Hohlader (vgl. Fig. 15 und 16) durch
nahezu flache Begrenzungsflächen der Stempel ersetzt,
welche nur in ihrer Druckrichtung, nicht aber seitwärts, quer zu ihr wirken.
Es sei deshalb hier besonders hervorgehoben, dass für das vorliegende Verfahren
keineswegs jene voll zusammenschliessenden Hohladern nach Fig. 18 und 19,
geschweige denn solche nach Fig. 15–17, wie sie
in der Patentschrift 144811 gedacht waren, erforderlich sind. Es genügt vielmehr
nach Fig.
22a und b und nach Fig. 26b,
an den zu verschmälernden Stellen des Drahtes in ziemlich beliebiger Weise den
runden Querschnitt zusammenzupressen, da erst die zweite Prägung, welche auf die Ansichtsseiten
des Griffes erfolgt (vgl. Fig. 27), die endgültige Form der Querschnitte sowohl wie der Umrisskanten des
Griffes erzeugen soll, wobei insbesondere der Querschnitt nach Fig. 26b in den nach
Fig.
27b verwandelt wird.
Die nach einer photographischen Aufnahme von Naturmustern hergestellte Autotypie Fig. 26c,
d und
Fig.
27c, d stellt das Gesagte nochmals in recht anschaulicher Weise dar; sie zeigt
den Griff nach der ersten Prägunggemäss Fig. 26, und nach der
zweiten Prägung gemäss Fig. 27, d.h. in
fertigem und in dem unmittelbar vorhergehendem Zustande.
Die den letzteren in der Ansichtsfläche wiedergebende Fig. 26c ist noch
dadurch besonders lehrreich gemacht worden, dass in den schwarzen Untergrund der
Autotypie die Umrisskanten des fertigen Griffes aus der
Fig.
27c weiss eingraviert wurden.
Entsprechende Modelle nach dem Verfahren gemäss der Patentschrift 144811 waren leider
nicht zu erlangen. Die den Fig. 26 und 27c genau
entsprechenden Fig. 2 und 3 sind aber dieser Patentschrift unmittelbar entnommen worden und zeigen
den Unterschied gegenüber dem vorliegenden Verfahren deutlich: Er besteht darin,
dass die Umrisskanten des vorgearbeiteten Griffes nach Fig. 2 sich genau decken mit denen des fertigen Griffes nach Fig. 3, in welcher nur die oberflächlichen
Verzierungen zu jener hinzukommen.
Um das neue Verfahren nun noch deutlicher zur Anschauung zubringen, wurden
schliesslich die Fig. 26d und 27d
hinzugefügt, welche die Gegenstände der vorigen beiden, nur von der unteren Seite
her gesehen, darstellen; während jene die Ansichtseiten
zeigen, entsprechen diese den Schmalseiten. Wenn man
auch bei letzteren von Umrisskanten sprechen will, so
sind diese hier in umgekehrter Weise vorhanden, indem jetzt in den schwarzen
Untergrund der Autotypie zu dem fertigen Griff Fig. 27d, die Kontur
des vorgearbeiteten Werkstückes aus Fig. 26d in Form
zweier nahezu paralleler Linien weiss eingetragen wurde. Die Linien sind nur an den
vorher eingepressten Stellen seitwärts über die ursprüngliche Stärke des runden
Drahtes stärker nach aussen gedrängt.
Textabbildung Bd. 321, S. 318
Um die erheblichen Verbreiterungen des Griffes in der Ansichtsseite beim Uebergange
von Fig.
26 nach Fig. 27 zu erzielen,
muss die starke Zusammenpressung erfolgen, die aus einem Vergleiche der Fig. 26d
und Fig.
27d zu ersehen ist.
(Fortsetzung folgt.)