Titel: | Arbeitsdiagramme der Flachform-Maschinen. |
Autor: | August König |
Fundstelle: | Band 321, Jahrgang 1906, S. 537 |
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Arbeitsdiagramme der
Flachform-Maschinen.
Von August König,
Würzburg.
(Fortsetzung von S. 528 d. Bd.)
Arbeitsdiagramme der Flachform-Maschinen.
2. Kapitel: Beispiele.
Auf einer Flachformmaschine mit Kurbelbewegung sollen 1500
Exemplare pro Stunde gedruckt werden. Der Weg des Karrens betrage 160 cm, das
Gewicht der hin- und hergehenden Massen (von
Karren, Karrenstange, Zahnstangen, Druckform usw.) 600 kg und das auf den Schwerpunkt des Zylindermantels reduzierte Gewicht des
Zylinders 400 kg.
Wie schwer ist das Schwungradgewicht vorzusehen, wenn ein Ausgleich der
Massenwirkungen erzielt werden soll?
Gegeben:
s
= 1600 mm
G
K
= 600 kg
G
C
= 400 kg
n'
= 1500 Bogen.
Da bei allen Schnellpressen mit Kurbelbewegung (gleichgültig ob Eisenbahn-, Kreis-,
oder Schlittenbewegung vorhanden ist) eine ganze Umdrehung des Druckzylinders genau
dem Karrenweg entspricht, so muss sein (wenn R den
Radius des Zylinders bedeutet):
2Rπ = s =
1600.
Hieraus ergibt sich der Durchmesser des Druckzylinders zu:
\frac{s}{\pi}=2\,R=D=595,6\mbox{ mm}.
Bezeichnet man ferner mit a die Länge der Satzform, mit
b den für die Unterbringung des Farbwerkes
erforderlichen Längsraum und mit c das sogenannte „unten frei“, welches stets vorhanden sein muss,
damit die Form bei der zweiten Totlage des Karrens ausserhalb des Bereiches des
Zylinders kommt, so muss auch folgende wichtige Bedingung erfüllt sein (vergl. Fig. 14):
s = a + b
+ c =1600,
und zwar sollen die einzelnen Grössen folgende Werte haben,
welche sich Hand in Hand mit der Berechnung und Konstruktion der Maschine
ergeben:
a = 800
b = 650
c = 150
Bei Voraussetzung direkter Kurbelbewegung, welche für die Aufstellung der
Diagramme zugrunde gelegt werden soll, ist ferner:
r = ½s,
somit:
r = 800 mm,
Textabbildung Bd. 321, S. 537
Fig. 14. Stellung der Druckform zum Zylinder in den Karrentotlagen bei
Maschinen mit Kurbelbewegung.
d.h. der Kurbelradius r ist
gleich dem halben Karrenweg. Bei Eisenbahn- und Schlittenbewegung ist dagegen:
r=\frac{s}{4}=400\mbox{ mm}.
Die Umfangsgeschwindigkeit u der Kurbel berechnet sich
nun für eine Produktion von 1500 Bogen i. d. Stunde bezw. 25 Bogen i. d. Minute,
also für 25 Umdrehungen der Kurbelwelle zu:
u=\frac{2\,r\,\pi\,n}{60}=\frac{1,6\cdot \pi\cdot 25}{60}=2,1\mbox{ m}.
Für die weitere Berechnung soll nun die Annahme unendlich langer Karrenstange gemacht
werden. Für
l = ∞
ändert sich die Karrengeschwindigkeit mit dem Sinus des
Winkels α, den die Kurbel mit der Anfangslage bildet,
also:
v1 =
u . sin α
(welche Bedingung bei den Kreisbewegungsmaschinen ohnedies
zutrifft).
Die Beschleunigungsdrücke der hin- und hergehenden Massen berechnen sich damit
zu:
P_{b_1}=\frac{G_K}{g}\cdot b_1
und
b_1=\frac{u^2}{r}\,\cos\,\alpha,
somit:
b_1=\frac{2,1^2}{0,8}\cdot \cos\,\alpha=5,5\cdot \cos\,\alpha,
daher:
P_{b_1}=\frac{600}{9,81}\cdot 5,5\cdot \cos\,\alpha=335\cdot \cos\,\alpha.
Der Zylinder wird nur während der Druckperiode, also während des Hinganges des
Karrens, mitgenommen. Die Beschleunigung sowie die dadurch bedingten Drücke
sind:
b_2=\frac{u^2}{r}\cdot \cos\,\alpha=5,5\cdot \cos\cdot \alpha
bezw.
P_{b_2}=\frac{G_C}{g}\cdot b_2=\frac{400}{g}\cdot 5,5\cdot \cos\,\alpha,
P_{b_2}=225\cdot \cos\,\alpha.
Die während einer ganzen Arbeitsperiode auftretenden Beschleunigungsdrücke ergeben
sich damit zu:
für Hingang P_b=P_{b_1}+P_{b_2}=560\cdot \cos\,\alpha
für Rückgang P_b=P_{b_1}=335\cdot \cos\,\alpha.
Textabbildung Bd. 321, S. 538
Fig. 15 a u. b. Diagramm der Beschleunigungsdrücke und Ermittelung der
Tangentialkräfte auf graphischem Weg.
In Fig.
15a ist das Diagramm der Beschleunigungsdrücke gezeichnet. Die
auftretenden Kräftewirkungen sind sonach für α = 0° und
180°, also in den Kurbeltotlagen am grössten und bei der 90° Stellung der Kurbel,
wenn also die Geschwindigkeit des Karrens ein Maximum erreicht hat, gleich Null. Die
Aenderung des Beschleunigungsdruckes erfolgt nach einer geraden Linie.
Die am Umfang der Kurbel in jedem Moment wirkenden Kräfte, die Tangentialkräfte Tb, sind nun:
Tb= Pb . sin α,
wobei zunächst reibungsloser Zustand der Maschine
vorausgesetzt sein soll. Die Ermittlung von Tb, geschieht am einfachsten graphisch und gibt
hierüber Fig.
15b am besten Bescheid.
Für die Berechnung des Schwungrades kommt schliesslich das
Tangentialdruckdiagramm bezw. gleich das Arbeitsdiagramm in Frage. Als Grundlinie
ist der Weg zu nehmen, welchen die Kurbel bei einer vollen Umdrehung macht. Dieser
ist:
Textabbildung Bd. 321, S. 538
Fig. 16. Berechnung des Schwungradgewichtes aus dem Arbeitsdiagramm.
2rπ = 1600 . π
= 5024 mm.
Werden nun die für mehrere Kurbelstellungen ermittelten Tangentialkräfte aufgetragen,
so erhält man den gezeichneten Verlauf des Arbeitsdiagramms (vergl. Fig. 16), für dessen Auswertung der genaue Masstab
der Zeichnung festgelegt werden muss. Es wurde gewählt:
Längenmasstab: 1 cm = 0,2 m
Kräftemasstab: 1 cm = 100 kg,
sonach:
1 qcm der Zeichnung = 20 m/kg.
In diesem besonderen Fall, wo keine Reibung berücksichtigt wurde, fallen die
zusammengehörigen Arbeitsflächen gleich gross aus. Also:
+ F1
= – F2
und
+ F3 =
– F4,
wobei aber:
F
1
> F
3
.
Da die positiven Flächen so gross wie die negativen sind, so schrumpft das Rechteck
in eine Linie zusammen, d.h. der mittlere Tangentialdruck
wäre bei reibungslosem Zustand der Maschine gleich Null.
Für die Berechnung des Schwungrades muss die grösste Arbeitsfläche zugrunde gelegt
werden. Der Inhalt dieser Fläche ist der Zeichnung zu entnehmen und ergibt sich
zu:
F1 =
10,5 qcm = F2.
Da einem Quadratzentimeter der Arbeitsfläche 20 m/kg entsprechen, so stellen diese 10,5
qcm eine Arbeit (bezogen auf ¼ Kurbelumdrehung) vor von:
A1= 20 . 10,5 = 210 m/kg.
Nun ist aber:
A1 =
M . u2 . δ
somit:
M=-\frac{A_1}{u^2\cdot \delta}=\frac{210}{2,1^2\cdot \delta}.
Wird der Ungleichförmigkeitsgrad δ der Maschine nur zu 1
: 50 angenommen, so erhält man die Masse des Schwungrades zu:
M=\frac{210}{2,1^2\cdot 1/50}=2375.
So gross würde die Masse des Schwungrades sein, wenn dasselbe am Kurbelradius r = 0,8 m angebracht werden soll. Das Gewicht des Rades
ergibt sich damit zu:
Gr =
M . g = 2375 . 9,81 = 23500 kg.
Das Schwungrad soll jedoch nur einen Schwerpunktsdurchmesser von 1 m erhalten
(mit Rücksicht auf die Bedienung und Zugänglichkeit der Maschine ist das Schwungrad
möglichst klein zu wählen). Das Gewicht desselben würde sich damit entsprechend
erhöhen und zwar ergibt sich hierfür:
G_0=G_r\cdot \frac{r^2}{{r_0}^2}=23500\cdot \frac{0,8^2}{0,5^2}\,\overset{\infty}{=}\,60000\mbox{ kg}.
Die Verwendung eines derartig schweren Schwungrades für Schnellpressen ist aus
praktischen Gründen jedoch ausgeschlossen. Wie reduziert sich nun dieses Gewicht bei
Verwendung verschiedener Uebersetzungsverhältnisse?
Nach der abgeleiteten Formel ist nun:
Gx= G0 . η2,
somit für folgende Uebersetzungsverhältnisse:
η
= 1 : 1
G
x
= 60000
η
= 1 : 9
G
x
= 740
„
= 1 : 2
„
= 15000
„
= 1 : 10
„
= 600
„
= 1 : 3
„
= 6650
„
= 1 : 11
„
= 495
„
= 1 : 4
„
= 3750
„
= 1 : 12
„
= 420
„
= 1 : 5
„
= 2400
„
= 1 : 13
„
= 355
„
= 1 : 6
„
= 1650
„
= 1 : 14
„
= 305
„
= 1 : 7
„
= 1225
„
= 1 : 15
„
= 280
„
= 1 : 8
„
= 940
„
= 1 : 16
„
= 235
Textabbildung Bd. 321, S. 539
Fig. 17. Abhängigkeit des Schwungradgewichtes vom Uebersetzungsverhältnis der
Presse.
So z.B. würde bei Verwendung eines Uebersetzungsverhältnisses von η =1 : 5 statt 60000 kg nur mehr 2400 kg und bei η = 1 : 10 bloss 600 kg vorzusehen sein, während sich
das Gewicht des Schwungrades bei einem Uebersetzungsverhältnis von η = 1 : 16, wie es in neuester Zeit von Koenig & Bauer versuchsweise ausgeführt wird, im
vorliegenden Fall sogar auf 235 kg reduzieren würde.
Trägt man nun diese Uebersetzungsverhältnisse als Abscissen und die Gewichte als
Ordinaten auf, so erhält man den Verlauf der Kurve, welche deutlich zeigt, wie das
Gewicht des Schwungrades mit wachsendem Uebersetzungsverhältnis abnimmt (vergl. Fig. 17).
Um zu erkennen, in welcher Weise die lebendige Kraft des Schwungrades mit zunehmender
Geschwindigkeit der Presse sich ändert, möge folgendes Beispiel zugrunde gelegt
werden:
Eine Schnellpresse mit Kurbelbewegung (Eisenbahn-
oder Kreisbewegungsmaschine) soll von fünf zu fünf Druckbogen pro Minute in der
Produktion gesteigert werden bis zu einer Maximalleistung von 30 Bogen. Das
Gewicht G0
des Schwungrades betrage 250 kg und der
Schwerpunktsdurchmesser 1 m.
Textabbildung Bd. 321, S. 539
Fig. 18. Abhängigkeit der Energie eines Schwungrades von der Produktion der
Presse.
Wie gross ist die lebendige Kraft bei verschiedenen Uebersetzungsverhältnissen und
Tourenzahlen der Kurbelwelle?
Wie bereits abgeleitet wurde, besteht zwischen der Energie eines rotierenden
Schwungrades und dessen Umdrehungszahl folgende Beziehung:
E = C .
n2,
worin die Konstante C die
Bedeutung hat:
C=1/2\,M_0\cdot \left(\frac{2\,R_0\cdot \pi}{60}\right)^2,
oder
C=1/2\,\frac{G_0}{g}\cdot \left(\frac{D_0\cdot \pi}{60}\right)^2.
Die gegebenen Werte eingesetzt ergibt sodann:
C=1/2\cdot \frac{250}{9,81}\cdot \left(\frac{1\cdot \pi}{60}\right)^2
C = 0,0125.
Für die Berechnung der Energie des Schwungrades erhält man damit den Ausdruck:
E= 0,0125 . n2
oder
E=0,0125\,\left(\frac{n_0}{\eta}\right)^2,
wenn statt der Tourenzahl des Schwungrades jene der
Kurbelwelle eingeführt wird.
Um demnach die Energie des Schwungrades für irgend eine Tourenzahl angeben zu können,
braucht man nur das Quadrat dieser Tourenzahl zu bilden und mit der Konstanten C zu multiplizieren. Aus Tabelle A ist der Einfluss der Tourenzahl sehr deutlich zu
erkennen. Es wurden dabei die Uebersetzungsverhältnisse 1 : 3, 1 : 6, 1 : 9 und 1 :
12 angenommen.
Trägt man nun die so erhaltenen Werte für E als
Ordinaten und die Produktion der Maschine als Abscissen auf, so erhält man vier
verschiedene Kurven, entsprechend den vier verschiedenen Uebersetzungsverhältnissen
(Fig. 18).
An Hand dieses Diagramms lässt sich am besten ein Vergleich ziehen. So z.B.
würde bei η = 1 : 12 und 5 Bogen pro Minute das
Schwungrad dieselbe Energie besitzen wie bei η = 1 : 6
und 10 Bogen, oder bei η = 1 : 9 und 10 Bogen die
gleiche wie bei η = 1 : 6 und 15 Bogen bezw. η = 1 : 3 und 30 Bogen.
Tabelle A:
Abhängigkeit der Energie eines 250 kg schweren Schwungrades
von der Produktion der Presse bei verschiedenen Uebersetzungsverhältnissen.
n0= Tourenzahl der Kurbelwelle (= Anzahl der
Druckbogen).
n = Tourenzahl der
Vorgelegewelle.
n
0
η = 1 : 3
η = 1 : 6
η = 1 : 9
η = 1 :
12
n
n
2
E
n
n
2
E
n
n
2
E
n
n
2
E
5
15
225
3,4
30
900
11,25
45
2025
25,2
60
3600
45
10
30
900
11,25
60
3600
45,00
90
8100
101,25
120
14400
180
15
45
2025
25,20
90
8100
101,25
135
18225
228,0
180
32400
405
20
60
3600
45,00
120
14400
180,00
180
32400
405
240
57600
720
25
75
5625
71,30
150
22500
340,0
225
50625
633
300
90000
1125
30
90
8100
101,25
180
32400
405,0
270
72900
911,3
360
129600
1620
Tabelle B.
Einfluss der Geschwindigkeit auf die Massenwirkungen der
Presse.
Anzahl der Druck-bogen
(Tourenzahlder Kurbel)
Umfangsgeschwin-digkeit der
Kurbel
Beschleunigungder Massen
Beschleunigungsdrücke
Tangential-drücke
für Hingang
für Rückgang
n
0
u = 0,0837 . n0
b = 0,00875 . n02
Pb = 0,891 . n02
Pb = 0,535 . n02
Tb = Pb . sin α
5
0,42
0,22
22
13
graphisch ermittelt!
10
0,84
0,88
89
54
15
1,25
1,97
200
120
20
1,66
3,49
356
214
25
2,10
5,50
560
335
30
2,50
7,85
800
482
35
2,93
10,7
1050
655
40
3,35
14,0
1425
855
Das gewählte Schwungrad würde bei Voraussetzung gleicher Produktion der Presse, also
gleicher Tourenzahl der Kurbelwelle, für geringere Geschwindigkeit der
Vorgelegewelle viel zu klein sein, um einen Ausgleich der inneren Arbeitsvorgänge
herbeiführen zu können. Da im vorliegenden Fall durch das Schwungrad eine Arbeit von
210 m/kg (bezogen
auf ¼ Kurbelumdrehung) an die Maschine abgegeben werden soll, so muss bei gegebenem
Uebersetzungsverhältnis das Gewicht des Schwungrades so gewählt werden, dass der
gewünschte Ausgleich möglich ist.
Hat man aus dem, normalen Betriebsverhältnissen entsprechenden Arbeitsdiagramm das,
auf den Kurbelradius r bezogene Gewicht G des Schwungrades ermittelt, so lässt sich die
demselben innewohnende Energie berechnen aus:
E=1/2\,\frac{G_2}{g}\cdot u^2,
wobei
u=\frac{2\,r\,\pi\cdot n}{60}.
Soll nun das bei einem gegebenen Uebersetzungsverhältnis η = 1 : x verwendete Schwungrad die gleiche
Energie aufweisen, so muss folgende Bedingung erfüllt sein:
1/2\cdot \frac{G_r}{g}\cdot u^2=E=1/2\,\frac{G_x}{g}\cdot {u_x}^2,
worin
u_x=\frac{2\,R_x\cdot \pi\cdot n_x}{60}
und
n_x=\frac{n}{\eta}.
Setzt man die Werte u und ux ein, so erhält man schliesslich durch
Auflösen der Gleichung:
G_x=\frac{r^2}{{R_x}^2}\cdot \eta^2\cdot G_r,
bezw.
R_x=r\cdot \eta\cdot \sqrt{\frac{G_r}{G_x}}.
Kennt man sonach das aus dem Arbeitsdiagramm sich ergebende Schwungradgewicht Gr am Kurbelradius r, so kann man bei gegebenem Uebersetzungsverhältnis
η und Annahme eines bestimmten Gewichts Gx des Schwungrades
dessen Durchmesser in einfacher Weise berechnen.
Textabbildung Bd. 321, S. 541
Fig. 19. Diagramm der Beschleunigungsdrücke bei verschiedener Produktion der
Presse.
Textabbildung Bd. 321, S. 541
Fig. 20. Arbeitsdiagramm bei verschiedener Produktion der Presse.
Bei Schnellpressen grösseren Typus wurden bei η = 1 : 6
vielfach Schwungräder von etwa 250 kg verwendet (bei 1⅓ m Durchmesser). Um z.B. bei
gleicher Druckbogenzahl (25 i. d. Minute) dieselbe lebendige Kraft zu erhalten,
müsste daher bei η = 1 : 16 ein Schwungrad von nur etwa
100 kg (und 1 m Durchmesser) vorgesehen werden. Man erkennt hieraus, wie sich die
Verhältnisse mit Tourenzahl, Gewicht und Durchmesser des Schwungrades ändern.
Um schliesslich zu erkennen, in welcher Weise sich die
Massenwirkungen mit der Geschwindigkeit der Presse ändern, sollen die
auftretenden Drücke für verschiedene Produktionen berechnet werden.
Bei Annahme der gleichen Verhältnisse, also:
s = 1,6 m
r = 0,8 m
GK =
600 kg
GC =
400 kg
ergeben sich daher für die einzelnen Grössen folgende
allgemeine, nur von der Tourenzahl der Kurbelwelle abhängige Maximalwerte, nach
welchen Tabelle B aufgestellt wurde:
u=\frac{2\,r\,\pi}{60}\cdot n_0=0,0837\cdot n_0
b_1=\frac{u^2}{r}=0,00875\cdot {n_0}^2=b_2
P_{b_1}=0,535\cdot {n_0}^2 (vom Karren),
P_{b_2}=0,356\cdot {n_0}^2 (vom Zylinder),
somit:
P_b=P_{b_1}+P_{b_2}=0,891\cdot {n_0}^2 (für Hingang)
und
P_b=P_{b_1}=0,535\cdot {n_0}^2 (für Rückgang),
sowie:
T = P .
sin α.
Für die graphische Aufzeichnung wurden nur die Tourenzahlen von 15,25 und 35,
entsprechend 15,25 und 35 Druckbogen i. d. Minute, gewählt. In Fig. 19 u. 20 ist
sowohl das Kräftediagramm, wie das Arbeitsdiagramm für diese drei Geschwindigkeiten
der Presse dargestellt, dabei aber reibungsloser Zustand der Maschine vorausgesetzt.
Die + und – Beschleunigungsdrücke und Tangentialkräfte müssen daher für
korrespondierende Kurbelstellungen genau gleich sein. Für Rückgang des Karrens
liegen die Verhältnisse insofern günstiger, als hier wegen der Nichtmitnahme des
Zylinders die Massenwirkungen entsprechend kleiner ausfallen.
Für die Aufzeichnung des Diagramms wurde wieder gewählt:
Längenmasstab: 1 cm = 0,2 m
Kräftemasstab: 1 cm = 100 kg,
somit:
1 qcm der Arbeitsfläche = 20 m/kg.
(Fortsetzung folgt.)