Titel: | Zeitschriftenschau. |
Fundstelle: | Band 321, Jahrgang 1906, S. 766 |
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Zeitschriftenschau.
Zeitschriftenschau.
Lokomotive. Für die
französische Nordbahn hat die Société Alsacienne des
Constructions Mechaniqaes ⅖ gekuppelte Vierzylinder-Schnellzugslokomotiven
mit Verbundwirkung gebaut. Die Treibräder haben 2040 mm Durchmesser. Das Material
für sämtliche Achsen ist Siemens-Martin-Stahl. Die
Hochdruckzylinder sind ausserhalb, die Niederdruckzylinder innerhalb des Rahmens
angebracht und haben 340 mm bezw. 560 mm Durchmesser und 640 mm Hub. Beim Anfahren
der Lokomotive tritt durch ein besonderes Reduzierventil Frischdampf von 6 at
Spannung in die Niederdruckzylinder ein. Die Kesselspannung beträgt 16,5 at
Ueberdruck. Der Kesselinhalt ist S cbm, davon treffen
auf den Dampfraum 2,7 cbm. Die Kesselbleche sind 17 mm stark. Es sind 126
Serveröhren von 2¾'' äusserem Durchmesser vorhanden. Die Feuerkiste ist aus Kupfer
hergestellt und hat 16 qm Heizfläche. Die gesamte Heizfläche des Kessels beträgt 220
qm, die Rostfläche 2,8 qm. Die Rahmenbleche sind 30 mm stark. Das Dienstgewicht der
Lokomotive beträgt 67 t, davon werden 33 t als Reibungsgewicht ausgenutzt. Das
Gesamtgewicht der Lokomotive mit Tender ist 109 t. Der Tender fasst 9,5 cbm Wasser
und 4 t Kohlen. Die Geschwindigkeit der Lokomotive beträgt bei einem Zuggewicht von
250 t auf einer Steigung von 1/200 99 km/Std. auf wagerechter Bahn 118 km. Die folgende
Zahlentafel zeigt die Zunahme der Fahrgeschwindigkeiten auf den Hauptlinien dieser
Bahn seit dem Jahre 1889.
Ent-fernung
Mittl. Fahrgeschw.
Fahrzeit
1889
1904
1889
1904
km
km/Std.
km/Std.
Std.
Min.
Std.
Min.
Paris–Lille
250
67
89
3
45
2
50
Paris–Calais
300
70
92
4
13
3
15
Paris–Boulogne
254
65
90
3
57
2
49
Das grösste Zuggewicht war im Jahre 1887 etwa 150 t und ist
seitdem auf 250–300 t gestiegen. (Engineering 1906, S. 488–490.)
W.
Shay-Lokomotive. Die Lima Locomotive and Machine Works, Ohio U. S. A. haben
für die Chesapeake and Ohio Railroad drei Lokomotiven,
Patent Shay, gebaut. Bei ihnen sind die Dampfzylinder
senkrecht an einer Seite der Lokomotive angeordnet und die Kolbenstangen arbeiten
auf eine wagerechte Welle, welche längs der Maschine verläuft. Diese Welle muss
natürlich mit Gelenken versehen sein. Durch Kegelräder mit entsprechender
Uebersetzung wird die Kraft auf die Räder der Lokomotive und des Tenders übertragen,
und so kann das gesamte Dienstgewicht von etwa 150 t als Reibungsgewicht
ausgenutzt werden. (Engineering 1906, Bd. II. S. 487.)
W.
Eisenbahnmotorwagen. Die North-Eastern Railway in England hat mit neuen
Motorwagen Versuche angestellt. Dieselben sind 16,5 m lang und 2,5 m breit. Ein
Vierzylinder-Petroleummotor wagerechter Bauart ist im Vorderteil des Wagens
aufgestellt. Die Zylinderdurchmesser sind 21 cm, der Hub beträgt 25 cm, die
Umdrehungszahl ist 420–480 i. d. Min. Dieser Motor ist mit einer 55
KW-Dynamomaschine mit 300 Volt Spannung direkt gekuppelt. Dieselbe treibt zwei in
Serie geschaltetete 44 KW- Elektromotore, welche im vorderen Drehgestell angebracht
sind. Eine Akkumulatorbatterie mit einer Kapazität von 120 Amp./Std. dient
zur Beleuchtung des Wagens, während er still steht. Es sind 52 Sitzplätze vorhanden.
Der Wagen wird mit 24 Glühlampen je 16 Kerzenstärken beleuchtet, das Wagengewicht
beträgt 35 t. (L'Industrie Electrique 1906, S. 435.)
W.
Dorpmüllersche Gleisklemme. (Oder.) Gegen das „Wandern“ der Schienen sollten bisher
folgende Einrichtungen Abhilfe bringen: 1. Einklinkungen der Laschen, die die
Verschiebung auf die Stosschwelle übertragen; 2. Stemmlaschen, die je zwei
Mittelschwellen mit der Schiene verbinden. Die Nachteile dieser Einrichtungen
vermeidet die Dorpmüllersche Keilverschlussklemme oder
Gleisklemme, deren Hauptvorteile sind: Die Klemme ist an beliebiger Stelle ohne
Aenderung des Gleises anzubringen, die Schiene wird nicht geschwächt, der Angriff
der Wanderkraft erfolgt genau in der Schwerachse der Schiene, es ist keine Wartung
und Nachstellung nötig. Die Klemme besteht aus folgenden Teilen: ein Klemmband
(Flusseisen 4 × 1,8 cm), das den Schienenfuss umfasst, wird vom Schienenende her
aufgeschoben, zwischen Klemmband und Schienenfuss wird ein Keil (1 : 10)
eingetrieben, der sich jederseits gegen ein Schlusstück (1 : 5) stützt. Der Keil
stemmt sich mit dem breiten Ende gegen die Hakenplatte. Es werden so viel Klemmen
angelegt, wie notwendig erscheinen, bei 12 m Schienen sind etwa sechs Klemmen nötig.
Die Schwelle muss stets in der Keilrichtung gestopft werden. Auf einer
Versuchsstrecke von 800 m Linie Köln-Herbesthal, Steigung 26,5‰, wurde in drei
Jahren keine Wanderverschiebung festgestellt, ein gleich langes Gleisstück ohne
Klemmen verschob sich im Jahre um 16 cm. Bei anderen Ausführungsformen dieser
Gleisklemme legt sich der Keilkopf gegen die Schwelle selbst, ferner wurde eine neue
Form konstruiert, die sich ohne Abheben des Gleises anbringen lässt, da ein Futterstück
eingelegt ist. (Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens 1906, II. Bd., S.
194–196.)
S.
Einheitliche Bezeichnungen im
Turbinenbau. (R. Camerer.) Die Redaktion der
Zeitschr. f. d. Gesamte Turbinenwesen veranstaltete eine Umfrage über folgende zwei
Vorschläge zur Vereinheitlichung der Bezeichnungen. Vorschlag I (Professor Camerer): u =
Umfangsgeschwindigkeit, w = absolute Geschwindigkeit,
v = relative Geschwindigkeit, c = Geschwindigkeit ⊥ u;
Vorschlag II (Professor Stodola): u = Umfangsgeschwindigkeit, c = absolute
Geschwindigkeit, w = relative Geschwindigkeit, v = Geschwindigkeit ⊥ u.
Von 80 Antworten vereinigten sich 50 auf Vorschlag II (worunter 27 gegen v für Geschwindigkeit ⊥ u), 7 für Vorschlag I, 23 teils neue
Vorschläge, teils Ablehnung. Eine von Prof. Camerer
angeregte Konferenz fand am 10. Juni gelegentlich der Hauptversammlung des Vereins
Deutscher Ingenieure in der Techn. Hochschule Berlin unter Vorsitz von Prof. E. Reichet statt. Auf dieser Berliner Konferenz wurde
eine Liste „Vereinbarte Bezeichnungen im Turbinenbau“ aufgestellt, welche im
obengenannten Bericht veröffentlicht ist. Unter anderem wurden vereinbart: u = Umfangsgeschwindigkeit, c
= absolute Geschwindigkeit, cu
= Umfangskomponente der absoluten Geschwindigkeit, cm
= Meridiankomponente der absoluten Geschwindigkeit, w = Relativgeschwindigkeit im Laufrad, Hd = Druckhöhe, Hr = Radhöhe, Hs
= Saughöhe, Hn = Nettogefälle, Hg = Gesamtgefälle, n8
= spezifische Umdrehzahl d. i. die in 1 m erzielte
Umdrehzahl der 1 PS-Turbine
=\frac{1}{\sqrt[4]{H^5}}\,n\cdot \sqrt{N_e}=n_{\mbox{I}}\,\sqrt{N_{e_{\mbox{I}}}}.
4 Figuren. (Zeitschr. f. d. Gesamte Turbinenwesen 1906, S.
393–396.)
A. M.
Die Kaiserwerke. (Herzog.) (Fortsetzung von S. 735.) Die von Kolben & Co. gebauten Drehstromgeneratoren leisten
1080 KVA bei 480 Umdrehungen i. d. Min. (10500 Volt Drehstrom, 40 Perioden). Die
Ankerwicklung ist in 40 Nuten untergebracht, deren jede 18 Leiter aus Stäben von 4 ×
5/4,6 × 5,6 mm enthält. Die Feldwicklung wird aus 10 Spulen mit je 71 Windungen von
2,4 × 45 mm Flachkupfer gebildet. Die Abnahmeversuche ergaben einen Wirkungsgrad bei
cos ϕ = 1 bezw cos ϕ =
0,8, von 96,2 v. H. bezw. 94,8 v. H. bei Vollast; 95,5 v. H. bezw. 93,5 v. H. bei ¾
Last; 94,2 v. H. bezw. 92,6 v. H. bei ½ Last. Jede der beiden 45 KW Erregermaschinen
(900 Uml./Min., 2
× 60 Volt) besitzt zwei Kollektoren, welche je den für einen Generator benötigten
Erregerstrom liefern können. Die Erregung wird derart ausgeführt, dass Kollektor 1
von Erregermaschine I und Kollektor 1 von Erreger II auf ein Sammelschienensystem
parallel geschaltet werden, wenn Generator I zu erregen ist, ebenso für Generator II
die Kollektoren 2 von Erregermaschine I und II. Die Erregermaschinen ergaben einen
Wirkungsgrad von 90 v. H. Die Anordnung der Schaltanlagen und Apparate wird
eingehend beschrieben, ebenso die Fernleitungen und Transformatorenanlagen. 19
Figuren (in den einzelnen Heften 8 bezw. 7 bezw. 4 Fig.) (Schweizer. Elektotechn.
Zeitschr. 1906, S. 501–503, S. 513–516 und S. 529–231.)
A. M.
Otis-Aufzüge. Die Stationen der.
Londoner Untergrundbahnen werden von Personenaufzügen bedient, die von der Otis-Gesellschaft geliefert sind und deren Anzahl nach
vollständigem Ausbau der Linien 170 betragen wird. Zu jeder Station führen drei
Schächte; zwei Fahrschächte von je 7 m Durchmesser und ein Treppenschacht. In
jedem Fahrschacht befinden sich zwei Aufzüge von je 4500 kg Tragfähigkeit. Eine
Fahrzelle kann 70 Personen aufnehmen. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt 61 m/Min., man kann
jedoch auch mit halber Geschwindigkeit fahren. Der Hub ist auf den
verschiedenen Stationen verschieden; z.B. auf Station Trafalgar Square 11,9 m, auf
Station Castle 24,4 m.
Jede Fahrzelle hängt an sechs Drahtseilen von 22 mm Durchmesser; zwei von ihnen
gehen über Rollen unmittelbar zum Gegengewicht, die vier anderen über die
Windentrommel zu einem Ausgleichgewicht. Das Gegengewicht ist etwas kleiner als
die tote Masse der Fahrzelle, das Ausgleichgewicht gleich der Differenz zwischen
Gewicht der Zelle mit Maximallast und Gegengewicht. Die Fangvorrichtung wird beim
Bruch eines Seiles durch ein Gestänge oder bei Ueberschreiten einer gewissen
Geschwindigkeit durch einen Zentrifugalregulator selbsttätig zur Wirksamkeit
gebracht. Die Aufzugswinde befindet sich über dem Schacht. Die Windentrommel
wird mittels Schneckengetriebes durch zwei Motoren angetrieben. Die
Motorkupplangen dienen als Bremsscheiben der elektromagnetischen Bandbremsen.
Die Steuerung besteht aus einem Otis-Magnetkontroller
im Maschinenraum, der von einem einfachen Umkehrschalter in der Zelle oder auch
unmittelbar betätigt wird. Es sind zwei von einander unabhängige Stromkreise
vorhanden. Ein Hauptstromkreis für den gewöhnlichen Betrieb und ein
Sicherheitsstromkreis mit schneller Wirkung in Fällen der Gefahr. Durch Oeffnen
des Sicherheitsstromkreises werden die Motoren vom Netz abgeschaltet und kurz
geschlossen, so dass der Fahrstuhl schnell zum Stillstand kommt. Dieses Oeffnen kann
durch einen besonderen Ausschalter in der Fahrzelle, durch einen solchen am
Magnetkontroller im Maschinenraum, dann selbsttätig durch die Fahrzelle beim
Ueberschreiten der Endstellungen und endlich durch das Schlaffwerden der Tragseile,
wenn sich die Zelle im Schacht zufällig festklemmt, geschehen. Das Ausschalten
der Anlasswiderstände beim Anfahren geht selbsttätig vor sich; der Führer hat nur
den Hebel des Umkehrschalters auf Fahrstellung zu bringen. Naht sich die
Fahrzelle der Haltestelle, so wird zuerst die Fahrgeschwindigkeit selbsttätig durch
die Zelle mittels eines Schalters im Schacht vermindert; sie erfährt dann eine
weitere Verminderung, indem der Führer den Umkehrschalter auf Nullstellung bringt.
Der Motorstromkreis wird indes erst durch die Fahrzelle selbst mittels eines
weiteren Schalters im Schachte geöffnet, wobei gleichzeitig die Magnetbremsen
einfallen. Der Fahrstuhl kann auch vom Maschinenraum mit halber Geschwindigkeit
in Bewegung gesetzt werden. Der Aufsatz enthält Konstruktionszeichnungen und
Schaltungsschema. 19 Figuren. (Engineering 1906, Bd. II, S. 380 bis 383.)
Ds.
Heizbare Roheisenmischer. (Simmersbach.) Bei dem von der Kölnischen Maschinenbau Aktiengesellschaft gebauten Rollmischer zur
Aufnahme von 150 t flüssigen Roheisens erfolgt die Heizung durch Gas und vorgewärmte
Luft. Das Mischergefäss hat 3752 mm Durchmesser, 6000 mm Länge und wird durch zwei
Stahlgusslaufringe umschlossen. Die Bewegung des Mischers wird elektrisch betätigt
mittels Motor, Zahnrad- und Schneckenvorgelege. An den abnehmbaren Böden sind die
Eintritts- und Austrittsöffnungen für Gas und Luft. Die Heizung ist nach dem
Regenerativsystem gebaut. Bei dem von derselben Firma erbauten Kippmischer in
Birnenform für 250 t Fassungsraum erfolgt die Bewegung mittels eines hydraulischen
Zylinders und die Heizung vermittels Gas und kalter Luft. Ein weiterer heizbarer
Mischer mit hydraulischer Kippvorrichtung und verschiebbaren Heizköpfen ist von der
Benrather Maschinenfabrik erbaut. Das Gefäss hat
eine Länge von 13000 mm und eine Herdbreite von 4000 mm. Das Gewölbe ist offen
gelassen, um Reparaturen bequem ausführen zu können. Die Türrahmen sind
wassergekühlt; die Türen werden mittels kleiner hydraulischer Zylinder gehoben. Das
Mischergefäss ruht in zwei kräftigen Wiegen aus Stahlguss. Der Mischer rollt auf je
acht Rollen aus geschmiedetem Stahl. Die Kippvorrichtung besteht aus zwei
hydraulischen Zylindern aus Stahlguss. Die beiden Heizköpfe sind verschiebbar, so
dass sie mehr oder minder an den Mischer angerückt werden können. Da zahlreiche
Bewegungen auszuführen sind, ist ein Akkumulator unentbehrlich. Für sämtliche
Antriebe dient eine Differentialplungerpumpe; sie leistet 120 Liter i. d. Minute bei
einem Druck von 40 at. Bei einer zweiten Mischeranlage von derselben Firma für 300 t
Fassungsfähigkeit sind durch eine starke Querwand zwei Abteilungen hergestellt,
welche durch eine Oeffnung am Boden der Mittelwand in Verbindung stehen. Das
Roheisen wird in die grössere der beiden Abteilungen ausgegossen und aus der
kleineren Abteilung abgestochen. Dies hat den Zweck, dass die Schlacke in dem einen
Raum an der Oberfläche bleibt und dort abgestochen wird, während der Raum, aus
welchem das Roheisen entnommen wird, schlackenfrei ist. (Stahl und Eisen 1906, S.
1234–1240.)
St.
Rundeisen aus Führung. (Tafel.) Verfasser beschreibt die Schwierigkeit
Rundeisen in den Grenzen einer gewissen Toleranz genau zu walzen, wobei besonders
auf die Schraubenfabrikation verwiesen ist. Für sie ist die Erzeugung eines genau
runden Eisens von grosser Bedeutung, da der Bolzen, wenn er zu stark ist, nicht in
die Matrize geht, in welcher der Kopf angestaucht wird, während beim
Gewindeschneiden die Backen sehr leiden. Ist der Boden zu dünn, so schneidet sich
das Gewinde nicht aus. Verfasser beschreibt nun zuerst das Walzen des Rundeisens aus
freier Hand, wobei das Walzstück von Hand geführt werden muss und nicht durch
Führungsgehäuse gehalten wird. Nachteile dieses Verfahrens sind, dass die zu
walzenden Stangen beim Durchgehen durch das Kaliber mit der Zange gehalten werden
müssen, um am Umfallen gehindert zu werden. Der Arbeiter muss also mit dem Stab
mitgehen, und deshalb sind nur kleine Walzgeschwindigkeiten zulässig. Ferner sind
nur geringe Walzlängen möglich und die erzeugten Mengen gering, da im letzten
Kaliber mehrmals gestochen werden muss, um einen sauberen Rundstab zu
erhalten. Das Bestreben der Walzwerke geht dahin, Rundeisen mittels Führungen
zu walzen derart, dass der Stab, anstatt mit der Zange gehalten zu werden, durch
Führungen geht. Die Schwierigkeiten, welche entstehen, sollen durch ein Verfahren,
welches dem Verfasser patentiert ist, behoben sein. Dasselbe besteht im wesentlichen
darin, dass der Ovalstab nicht nur einen Rundstich, sondern zwei so hintereinander
liegende Rundkaliber passiert, dass die eine Ovalführung den Stab auch noch im
zweiten Kaliber, in welches er schon mit rundem Querschnitt eintritt, am Drehen
hindert. Die Einrichtung besteht aus zwei Vertikalwalzen, welche in einem Rahmen
leicht drehbar sind. Dieser Rahmen wird vor die Fertigwalze gelegt und mit dem
Walzbalken verschraubt. Beim Verlassen des ersten Rundkalibers, welches ebenso wie
die Ovalführung die bisher übliche Form zeigt, wird der Stab von zwei
Abstreifmeisseln mit je einer halbkreisförmigen Rinne aufgenommen und dem
Rundkaliber in den Vertikalwalzen zugeführt. (Stahl und Eisen 1906, S.
1240–1247.)
St.
Hydraulische Blechschere. Die
beschriebene Schere dient zum Schneiden von Blechen bis zu 50 mm Stärke und 4500 mm
grösster Breite. Um nun zu vermeiden, dass bei kleineren Abmessungen
Druckwasservergeudung und unwirtschaftliches Arbeiten stattfindet, ist diese Schere
so eingerichtet, dass sie bei gleichbleibender Druckwasserspannung mit einfachen
Steuerorganen auf 15 verschiedene Druckstufen eingestellt werden kann. Jede
Blechstärke soll hierdurch mit dem ihrem Widerstände zukommenden Wasserverbrauch
resp. Kraftverbrauch geschnitten werden. (Stahl und Eisen 1906, S. 1255 und
1256.)
St.