Titel: | Zeitschriftenschau. |
Fundstelle: | Band 321, Jahrgang 1906, S. 813 |
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Zeitschriftenschau.
Zeitschriftenschau.
Elektrische Küstenbahn
Cagnes–Mentone. (Durand.) Eine nahezu 50 km
lange elektrische Bahn führt seit kurzem von Cagnes über Nizza, Monaco, Monte Carlo
nach Mentone, nachdem die Schwierigkeiten der felsigen Küste durch Tunnels und
Stützmauern überwunden wurden. In Cagnes ist ein kleiner Bahnhof, von dem aus
täglich durch besondere Züge Früchte und Gemüse auf den Markt in Nizza gebracht
werden. Auch eine nach Contes führende Zweiglinie von 16 km Länge hat Frachtverkehr,
da jährlich 70000 t Kalk und Zement zu befördern sind. Eine weitere Zweiglinie führt
von Nizza nach Cimiez. Die Landesbehörden beabsichtigen ausserdem mehrere in das
Gebirge hineinführende Strecken zu bauen, deren Betrieb von der Bahngesellschaft
geführt werden soll. An Betriebsmitteln sind 100 Motorwagen, 3 Lokomotiven und
22 Güterwagen schon seit einiger Zeit vorhanden. 6 Motorwagen mit Drehgestellen, 20
geschlossene und 22 offene Anhängewagen mit Quersitzen wurden kürzlich beschafft.
Aussserdem sind noch 20 zweiachsige Motorwagen bestellt worden, die zu zweien
gemeinsam gefahren werden sollen, da die Drehgestellwagen auf der Küstenstrecke
Anstände ergeben haben. Die alten Wagen haben teils Luft-, teils elektromagnetische
Bremsen, die neuesten neben der Hand- und der Luftbremse noch Schienenbremsen mit
Hartholzbremsschuhen. Werkstätten für alle vorkommenden Reparaturen sind bei dem
Hauptwagenschuppen in St. Agathe erbaut. Zwei Figuren. (Electrical Review, New York
1906, S. 589–592.)
Pr.
Betriebserfolge der Rhätischen Bahn.
(Zezula.) Verfasser zeigt an Hand der
Betriebserfolge der 172,273 km Rhätischen Bahn die Leistungsfähigkeit und
Betriebssicherheit schmalspuriger Lokomotiven. Die schwierigen Betriebsverhältnisse
gehen aus nachfolgenden Zahlen hervor: Spurweite 1,00 m; gekrümmte Strecken = 40 v.
H. der Bahnlänge; kleinster Krümmungshalbmesser 100 m, grösster 453 m; geneigte
Strecken = 85,2 v. H. der Bahnlänge; grösste Steigung von 43–45 v. T. auf 15623 km;
höchster Punkt (Scheitel Albula-Tunnel) 1823 m über Meer. Beschafft waren 14
Lokomotiven mit drei gekuppelten Achsen und einer Laufachse, 61,1–65,0 qm Heizfläche
und 25,7–27,98 t Reibungsgewicht, ferner 12 Doppelt-Verbund-Tenderlokomotiven,
Bauart Mallet, mit vier gekuppelten Achsen und zum
Teil einer vorderen und einer rückwärtigen Laufachse, mit 79–80,2 qm Heizfläche und
40,5–41,77 t Reibungsgewicht. Für den schmalspurigen Lokomotivbau beachtenswert ist
die Indienststellung einer Güterzuglokomotive mit fünf gekuppelten Achsen (von Klose für die bosn.-herz. Staatsbahnen gebaut, 76 cm
Spurweite) mit 112,74 qm Heizfläche und 42 t Reibungsgewicht. Zur Befahrung der 100
km langen Rampe Thusis–Celerina mit 25–35 v. T. Höchststeigungen wurden Lokomotiven
mit grösserer Verdampfungsfähigkeit und grösserem Wasserraum erforderlich; es wurden
daher vier zweizylindrige Verbundlokomotiven mit zweiachsigem Schlepptender (Lokomotivfabrik Winterthur) mit 117,6 qm Heizfläche
beschafft. Der Gang der neuen Lokomotiven ist zwar etwas schwerer als der der Malletlokomotiven, doch ist die Bedienung eine
einfachere und leichtere, daher Unterhaltungskosten wie auch Brenn- und
Schmiermaterialverbrauch geringer (letzterer nur 60 g für ein Lokomotivkilometer
gegenüber 68 g der Malletmaschine. Zehn Lokomotiven der
neuen Bauart wurden nachbestellt, worunter zwei Zwillingsheissdampflokomotiven
System Schmidt. Was die Betriebszuverlässigkeit
anbetrifft, so trafen im Jahre 1904 von 12974 Personenzügen (ohne Lokalzüge im
Engadin) nur 148 Züge = 1,1 v. H. mit Verspätungen von durchschnittlich 26 Minuten
und höchstens 3 Stunden 35 Minuten ein. Von diesen Verspätungen waren 26 = 17,6 v.
H. durch Lokomotivgebrechen, 20 = 13,5 v. H. durch Unfälle- und atmosphärische
Einflüsse verursacht; 1903 entfielen 24 Verspätungen auf atmosphärische Einflüsse.
Schneefälle und Schneeverwehungen haben mithin nicht die anfänglich erwarteten
grossen Schwierigkeiten bereitet. Durch Lawinen wurden sechs Zugverspätungen von
2–215 Minuten ohne Unfälle verursacht. Zur Schneefortschaffung genügten Schneepflüge
mit beweglichen Flügeln (3,70 m Bahnbreite). Die Eisbildung im 5866 m langen
Albulatunnel wurde durch Schliessen der Tore während der Nacht, und im Rugnuk- und
Ransuntunnel durch Vorhänge gemildert, jedoch nicht beseitigt. Die Räumung von
Schnee und Eis kostete insgesamt 33058 M. oder 191 M. f. d, km Betriebslänge. Die
Gesamtzahl der Reisenden betrug 190 935 997 (797 933 im Vorjahre), ferner 4185 t Gepäck,
155347 t Güter, 28790 Tiere, wofür 803053 Zugkilometer gefahren wurden. Den
kilometrischen Einnahmen von 19103 M, stehen Gesamtausgaben von 9480 M./km gegenüber,
so dass sich ein Betriebskoeffizient von nur 49,6 v. H.
ergibt. Die Betriebsausgaben (ohne Erneuerung) betragen für das Bahnkilometer:
Allgemeine Verwaltung 478 M., Unterhalt und Aufsicht der Bahn 2895 M.,
Verkehrsdienst 1570 M., Zugförderungs- und Werkstättendienst 4064 M, verschiedene
Ausgaben 513 M. Ein Nutzkilometer brachte 3,70 M. ein und kostete 1,83 M, ein
Wagenachskilometer 27,50 Pf. bezw. 13,65 Pf. (1903 betrug der Betriebsboeffizient
51,6 v. H.). Der Betriebsüberschuss ergab sich zu 9623 M./km, so dass sich das Kapital von 36,4
Millionen Mark mit 4,5 v. H. verzinst. Es wurden jedoch nur 3 v. H. Dividende
ausgeschüttet, um genügende Fonds zu sammeln. In den Erneuerungsfonds wurden
eingelegt: ordentliche Einlage 173 Bahnkilomnter zu 560 M. = 96880 M.,
ausserordentliche Einlage 200000 M., letztere unter der Annahme, dass die Rücklagen
für Abnutzung der Schienen in den Steilrampen und Tunnels und besonders des
Rollmaterials von der Behörde erheblich höher verlangt werden dürften. (Zeitschrift
für Kleinbahnen, 1906, S. 661.)
A. M.
Einphasen-Wechselstrom für Bahnen.
Nach sorgfältigen Untersuchungen hat die Washington-,
Baltimore- und Annapolis-Eisenbahngesellschaft beschlossen, ihre Strecken
mit Einphasen-Wechselstrom zu betreiben und die nötigen Aufträge erteilt. Die
Fahrleitungsspannung wird 6600 Volt bei 25 Perioden betragen. Die Wagen werden mit
vier 125 PS-Motoren für Gleich- und Wechselstrom ausgerüstet und mit elektrischer
Zugsteuerung versehen. Schnellzüge sollen nahezu 100 km/Std. Geschwindigkeit erreichen.
Gewöhnliche Züge, bei denen ein Gütermotorwagen fünf gewöhnliche Personenwagen
schleppt, werden mit 72 km/Std. Geschwindigkeit auf ebener Strecke fahren. Die
Wagen für den Stadtverkehr erhalten nur zwei Motoren. Die Energie wird als
Drehstrom von 6600 Volt geliefert und zum Teil nach Umwandlung mittels
Transformatoren in Einphasenstrom unmittelbar, zum Teil unter Verwendung einer
Uebertragungsspannung von 33000 Volt und von Unterstationen der Fahrleitung
zugeführt. Auf den Stadtstrecken und im Wagenschuppen werden die Wagen mit
Gleichstrom von 600 Volt Spannung gespeist. (Electrical Review, New York 1906, S.
602–603.)
Pr.
Einphasenwechselstrom für Fahrzeuge.
(Bergman.) Das Pulsieren des Drehmomentes von
Einphasenwechselstrommotoren wird besonders für schweren Lokomotivbetrieb von vielen
als bedenklich angesehen. Denn wenn das Gewicht einer Lokomotive geringer ist, als
dem grössten augenblicklichen Wert der Zugkraft entspricht, so wird theoretisch beim
Anwachsen der Zugkraft ein Punkt erreicht, von dem ab die Räder gleiten, bis die
Zugkraft auf einen Wert abnimmt, bei dem sie die Reibung nicht mehr überwinden kann.
Das Gleiten wird daher periodisch entsprechend der Wechselzahl des Drehstromes
auftreten. Da zum Gleiten der Räder eine Beschleunigung ihrer Massen gehört, muss
die Zeit, während der die entsprechende Zugkraft vorhanden ist, um einen bestimmten
Betrag vermindert werden, damit die Gleitdauer erhalten wird; sie sinkt daher mit
grösserer Periodenzahl wesentlich. Andererseits werden zwei Motoren in einem
Untergestell, falls sie beide innen oder aussen hängen, der eine Motor periodisch
durch seine Lagerung am Untergestell letzteres an seiner Seite nach unten zu ziehen,
der andere es zu heben suchen, wodurch ein „Zucken“ entstehen müsste. Jedoch auch
diese Erscheinung wird durch die Massenwirkung wesentlich beeinflusst. Zur
Klarstellung des Einflusses dieser Erscheinungen wurde ein mit zwei 100 PS-Motoren
ausgerüstetes Drehgestell mit dem Kolben eines festgelagerten Luftzylinders
verbunden, und mittels eines Indikators die den Zugkräften entsprechenden Drucke
aufgezeichnet. Hierbei ergab sich, dass ein Gleiten der Räder bei Wechselstrom
von 25 Perioden bei einer um 15 v. H. geringeren mittleren Zugkraft auftrat, als bei
in gleicher Weise aufgehängten Gleichstrommotoren. Es wird jedoch behauptet, dass
die sich hierdurch ergebende Minderleistung durch elastische Aufhängungen
entsprechender Bauart vermieden werden könne. Zwei Figuren. (Electrical World 1906,
S. 713–714.)
Pr.
Wechselstromgalvanometer. (Franklin & Freudenberger.) Das Instrument ist im
wesentlichen ein verbessertes Kelvinsches astatisches
Galvanometer. Sein beweglicher Teil besteht aus zwei kleinen, an einem Glasstäbchen
zusammen mit dem Spiegel befestigten Eisenkernen, die gegenüber der Wagerechten um
45° nach abwärts und aufwärts geneigt sind. Das ganze ist an einem Seiden- oder
Quarzfaden aufgehängt, so dass die Eisenstäbchen sich in den Mitten von zwei Spulen
befinden, die von dem zu messenden Strom durchflössen werden. Zur Erzeugung eines
gleichförmigen magnetischen Feldes dienen zwei Helmholzsche Spulen, die mit der Periodenzahl des zu messenden Stromes
gespeist werden. Diese Spulen können ein wenig gegeneinander geneigt werden, um eine
Richtkraft auf das bewegliche System auszuüben. Während eines sechsmonatigen
Gebrauches hat sich die Empfindlichkeit als etwa ⅓ bis 1/10 des gewöhnlichen Kelvinschen Instruments ergeben, was bei einem
Eigenwiderstande des Instrumentes von 950 Ohm eine Empfindlichkeit von 10– 9 f. d. Millimeter und Meter darstellt. Zwei
Figuren. (Electrical World 1906, S. 718.)
Pr.
Einfluss der transversalen Magnetisierung
auf die elektrische Leitungsfähigkeit der Metalle. (Grumnach) Seit W. Thomson gezeigt hat, dass
der elektrische Widerstand von Eisenstäben durch deren Magnetisierung geändert wird,
ist der Einfluss der Magnetisierung auf die elektrische Leitungsfähigkeit der
Metalle häufig Gegenstand von Experimentaluntersuchungen gewesen, die bisher zu
einwandsfreien, sicheren Ergebnissen nicht geführt haben. In der Arbeit des
Verfassers gelangen die als rein bezogenen Metalle: Silber, Platin, Tantal, Kadmium,
Zinn, Gold, Palladium, Zink, Kupfer, Blei, Kobalt, Nickel und Eisen verschiedener
Sorte in Form dünner Drähte von 0,05–0,03 mm Durchm. zur Untersuchung. Für die
Magnetisierung kam als Elektromagnet der kleine Du
Boissche Halbringelektromagnet zur Verwendung, dessen Polschuhe die Form
abgestumpfter Kegel mit etwa 16 mm Durchm. der flachen Endflächen aufwies. Die
Messung der Widerstandsänderung nach der Wheatstoneschen Brückenanordnung mit Universalrheostat und Spiegelgalvanometer
zeigte mangelhafte Empfindlichkeit und wurde durch Widerstandsmessung mit direktem
Ausschlag ersetzt. Die Untersuchung lehrte, dass die ferromagnetischen Metalle sich
gänzlich verschieden von den para- und diamagnetischen verhalten. Letztere zeigen
durchweg eine Widerstandsvergrösserung im magnetischen Feld, entgegen der bisherigen
Anschauung, nach der diamagnetische Metalle eine Widerstandsverminderung infolge der
Magnetisierung erfahren. Weiter zeigte sich, dass, abgesehen von Tantal, bei dem die
numerischen Werte wegen ihrer Kleinheit nicht ganz sicher sind, die
Widerstandsänderungen mit der Feldstärke zunächst beschleunigt zunehmen, und dann
von einer gewissen Feldstärke ab bei manchen Metallen in den aufgenommenen Kurven
fast linear verlaufen. Sehr eigentümlich ist das Verhalten der Eisendrähte (bezogen
von Hartmann & Braun in Bockenheim), deren
Widerstand bei steigender Feldstärke zunächst zunahm. Das Maximum liegt bei etwa
4000 Gauss; bei 8000 Gauss war der Anfangswert erreicht, darüber hinaus trat Abnahme
ein. Allgemein kommt dieses Verhalten allen Eisenarten nicht zu, was zu bestätigen
scheint, dass die magnetischen Eigenschaften durch geringe Verunreinigungen und
Zusätze stark verändert werden. Aehnliches Verhalten wie Eisen zeigt auch
Nickeldraht. Von den ferromagnetischen Metallen zeigt in starken Feldern Nickel die
grösste Widerstandsverminderung, dann folgt Kobalt, alsdann Eisen. Mit diesen Versuchen ist
für eine grössere Anzahl von Metallen nunmehr das Verhalten ihrer Leitfähigkeit im
magnetischen Felde mit Sicherheit festgestellt und somit eine breitere
experimentelle Grundlage für die Theorie der Elektronenbewegung in Metallen
gewonnen. (Physikal. Zeitschr. 1906, S. 729–740.)
Br.
Magnetische Verbindungen aus
unmagnetischen Elementen. (Wedekind.) Vortrag
auf der 78. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Stuttgart. Als
magnetische Stoffe waren bis vor kurzem nur Eisen und die dem Eisen nahestehenden
Metalle Nickel und Kobalt bekannt.Heusler hat zuerst gezeigt, dass gewisse Legierungen
des Mangans, welches an sich unmagnetisch ist, magnetisierbar sind. Die magnetischen
Manganverbindungen sind nach bestimmten stöchiometrischen Mengen zusammengesetzt und
enthalten als zweite Komponente Elemente wie Bor, Antimon, Phosphor u.a., welche
ebenfalls an sich nicht magnetisch sind. Sehr bemerkenswert ist die Tatsache, dass
diese Substanzen einen ziemlich starken remanenten Magnetismus besitzen, und dass
sowohl die kompakten Stücke als auch die gepressten Pulver als permanente Magnete
wirken. Besonders interessant ist die Verbindung des Mangans mit dem Wismut, welches
stark magnetisch ist, obwohl das Wismut ein typisch diamagnetisches Metall ist.
Eine sehr wichtige Rolle scheinen bei diesen Magnetisierungen die hohen Temperaturen
(von 2000 bis 2300°) zu spielen, denn es gelang unter diesen Bedingungen Mangan auch
im Sauerstoffstrom in den magnetischen Zustand zu überführen. Gründe, warum
gerade bestimmte Manganverbindungen magnetisch sind, bezw. erst durch Erhitzen diese
Eigenschaft annehmen, sind zur Zeit noch nicht bekannt. (Physikalische Zeitschrift
1906, No. 21, S. 807.)
Br.
Tachometer. Von der Niagara Tachometer and Instrument Co. Niagara Falls,
New York, wird ein Flüssigkeitstachometer in den Handel gebracht, dessen Bauart von
G. Saaler herrührt. Es besteht aus zwei mit
Quecksilber nahezu gefüllten Gefässen, die symmetrisch zur Drehachse des Instruments
liegen. An dem äusseren Rande der Gefässe führt je eine Oeffnung zu einem in der
Achse selbst liegenden Steigrohr. Letzteres ist oben offen und von einem Rohr
umgeben, das durch kleine Kanäle mit dem oberen Teile der Quecksilbergefässe jedoch
an deren Innenwand in Verbindung steht. Ueber dem Quecksilber befindet sich eine
zweckmässig gefärbte Flüssigkeit von geringem spezifischen Gewicht, die beim
Rotieren der Anordnung durch das unter der Wirkung der Zentrifugalkraft an den
Aussenwänden der Gefässe aufsteigende Quecksilber in dem Steigrohr in die Höhe
getrieben wird und ein Ablesen der Drehzahl an einer Teilung gestattet. Bei zu
grossen Drehzahlen gelangt die oben aus dem Steigrohr ausfliessende Flüssigkeit
durch die erwähnten Kanäle wieder in die Gefässe zurück. (Engineering News 1906, S.
358)
Pr.
Photometer. Elliott Bros bringen ein Photometer auf den Markt, welches sowohl die
erzielte Helligkeit, als auch die Kerzenstärke einer beliebigen Lichtquelle unter
verschiedenen Verhältnissen zu messen erlaubt. Zwar dürfen die Anforderungen an die
Genauigkeit der Resultate des mit einer Vergleichslampe versehenen Instrumentes
nicht zu hoch gestellt werden, immerhin sind von einem guten Beobachter auf 5 v. H.
genaue Werte zu erzielen. Letztere werden als Fusskerzen (Anzahl der Kerzen die in
einem Abstand von einem engl. Fuss die betreffende Helligkeit ergeben) von der
Teilung des Instrumentes abgelesen, woraus durch Multiplikation mit dem Quadrate der
Entfernung der Lichtquelle von dem Instrument in engl. Fuss die Kerzenstärke
erhaltbar ist. Wesentlich ist die Bauart als Flimmerphotometer, wobei die
Blende durch einen Luftstrom bewegt wird, den der Beobachter mittels eines
Gummiballes hervorbringt. Ausserdem wird an Stelle der Aenderung der Entfernung der
Lichtquelle von dem Schirm zwischen beide ein Spiegel eingeschaltet, durch dessen
verschiedene Neigung das Abgleichen der Beleuchtung erzielt wird. Ein mit dem
Spiegel verbundener Zeiger gestattet unmittelbar auf einer Teilung das Ergebnis
abzulesen. Das Instrument ist handlich gebaut, leicht zu bedienen und nach
Einschaltung der Vergleichslampe sofort arbeitsbereit. Es wird bei Lampen von 20–50
Kerzen in 10 Fuss Entfernung benutzt, mit steigender Leuchtkraft entsprechend weiter
entfernt und bei 800 bis 2000 Kerzen mit einem Abstand von etwa 60 Fuss verwendet.
Zweckmässig fällt das zu prüfende Licht senkrecht auf den Vergleichsschirm;
Abweichungen können durch eine Art Diopter ermittelt und zur Berichtigung des
Ergebnisses mittels einer Tabelle dienen. (The Electrical Review, London 1906, S.
638)
Pr.
Aluminiumgewinnung. (C. F. Chandler.) Um den Arbeiter gegen die Hitze des
feuerflüssigen Bades zu schützen genügt es, auf die Schmelze eine Lage Kokspulver zu
schütten. Da das Bad durch die Elektrolyse an Tonerde verarmt, muss von Zeit zu Zeit
Tonerde in den geschmolzenen Kryolith eingetragen werden; um den Arbeiter an diese
Obliegenheit zu erinnern, wird eine Glühlampe von 20 Volt Spannung in einen
Nebenschluss zu den Elektroden gelegt. Sobald zu wenig Tonerde vorhanden ist, steigt
der Widerstand der Schmelze beträchtlich; infolgedessen geht mehr Strom durch den
Nebenschluss und die Lampe leuchtet auf. (Electrochemical and Metallurgical Industry
(New York) 1806, S. 433.)
A.