Titel: | Die Weltausstellung in Lüttich. |
Autor: | M. Richter |
Fundstelle: | Band 322, Jahrgang 1907, S. 200 |
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Die Weltausstellung in
Lüttich.
Das Eisenbahnwesen, mit besonderer
Berücksichtigung der Lokomotiven.
Von Ingenieur M. Richter,
Bingen.
(Schluß von S. 184 d. Bd.)
Das Eisenbahnwesen auf der Weltausstellung in Lüttich.
b. Wagen.
In Ergänzung und teilweiser Berichtigung der Angaben im Vorbericht, 1906 S. 5 und 6,
ist zunächst zu wiederholen, daß unter den 91 ausgestellten Fahrzeugen sich 31
Lokomotiven und 60 Wagen befanden, einschließlich der Motorwagen und der beiden
(französischen) Wagenuntergestelle. Läßt man letztere aus der allgemeinen
Zusammenstellung weg, so verteilen sich die 58 Wagen zu 14 auf Frankreich und 44 auf
Belgien, einschließlich der 3 Wagen der internationalen Schlafwagengesellschaft.
Der Bestimmung nach verteilten sich, ohne Rücksicht auf
die Herkunft, diese 58 Fahrzeuge folgendermaßen:
Land
Bahn
Stück-zahl
Zu-sammen
Frankreich
NordbahnOstbahnParis-Lyon-MittelmeerbahnSüdbahnStaatsbahnPariser
StadtbahnSüd-Westbahn (Garonne)Mines d'Escarpelles
5 2 2 1 1 1 1 1
14
Belgien
NordbahnStaatsbahnNationale NebenbahnenVerschiedene
TrambahnenUnbestimmt
326 5 4 3
41
Internationale Schlafwagengesellschaft
3
3
Im ganzen 58
Der Herkunft nach gewinnt man folgende Zusammenstellung von teilweise altbekannten
Firmen, wobei außer den erwähnten Wagengestellen auch die in der belgischen
Abteilung ausgestellte Bahndraisine von Oehler-Aarau
ausgeschlossen sein soll:
Land
Baufirma
Stückzahl
Frankreich
Come. Gén. de Conser, St. DenisAt. du Nord de la France,
Blanc-MisseronSoc. Lorraine de
Dietrich & Cie., LunévilleChantiers de la Buire, LyonDyle & Bacalan, BordeauxSoc. Parisienne de Tramways électriques,
JeumontComp. Franç., Jory-PortP. Malissard Taza, AnzinDesouches, David & Cie., PlantinOstbahnwerkstätte,
Paris–La VilletteE. Chevalier,
Paris
33221111111
Zusammen
17
Belgien
Soc. Ame. de SeneffeComp. Centr. Haine, St. PierreSoc. Ame. Ragheno, MalinesSoc. Ame. Franco-Belge, La CroyèreBaume & Marpent, Haine-St. PierreDyle & Bacalan, LouvainNordbahnwerkstätte, St. MartinNicaise
& Dalcuvé, La LouvièreAteliers
Germain, Monceau s. S.Canon-Legrand, MonsLa
Metallurgique, NivellesSoc.
Tyberchamps, GodarvilleSoc. Ame.
L'Energie, MarcinelleSoc. Ame. des
Usines, Braine le ComteSoc. „La
Brugeoise“, BrugesSoc. Ame.
des At. de Constr., HalSoc.
„L'industrie“, LourainRoisin & Cie., Châtelet
443333323222111111
zusammen
40
Im ganzen
57
In bezug auf die Spurweite ist zu bemerken, daß von den 58 Fahrzeugen 7 schmalspurig
(1 m), die übrigen 51 normalspurig waren, 6 der ersten waren belgischer Abkunft,
darunter 3 elektrische Motorwägen, der siebente war französisch.
Motorwagen waren es überhaupt nur 5: ein französischer (Pariser Stadtbahn) und 4
belgische (Straßenbahnen von Lüttich, Brüssel, Charleroi, sowie „belgische
Nebenbahnen“). Als sechstes Motorfahrzeug käme dazu die erwähnte Draisine,
so daß 52 Anhängewagen aller Art übrig bleiben. Nach der Zahl der Achsen erhält man
folgende Uebersicht:
Die 5 Motorwagen verteilten sich, in Uebereinstimmung mit ihrer Zugehörigkeit in
der Weise, daß einer normalspurig war (Pariser Stadtbahn) und auf vier Achsen (zwei
Drehgestellen) lief, – und vier zweiachsig waren, und zwar: zwei normalspurige (Tram
von Lüttich und Brüssel), zwei schmalspurige (Tram von Charleroi, und Motorwagen der
belgischen Nebenbahnen).
Die 52 Anhängewagen wiesen dagegen in bezug auf die Zahl der Achsen folgende
Verteilung auf:
2 Achsen:
20 Stück
(4 schmalspurige)
3 Achsen:
5 Stück
4 Achsen:
25 Stück
(1 schmalspuriger)
6 Achsen:
2 Stück.
Man sieht, daß die vierachsigen Wagen, sämtlich natürlich auf Drehgestellen, in der
Mehrzahl sind; die früher so beliebten belgischen Dreiachsen sind wenigstens in der
Ausstellung fast verschwunden; die Zweiachser sind noch stark vertreten, jedoch, wie
die folgenden Tabellen zeigen, fast nur im Gebiet der Güterwagen noch, während
umgekehrt die Sechsachser ganz vereinzelt, nämlich nur bei der Internationalen
Schlafwagengesellschaft zu finden sind.
Nach der Wagengattung muß, von den Motorwagen wieder abgesehen, sich ein noch
genaueres Bild der Darbietungen entwerfen lassen. Es waren vorhanden in vorläufig
ganz grober Einteilung:
Personenwagen:
22 Stück
(2 schmalspurige)
Zugführer-, Post- und Ge- packwagen:
8 Stuck
(1 schmalspuriger)
Güterwagen:
17 Stück
(0 schmalspurige)
Sonderwagen:
5 Stück
(2 schmalspurige)
Stellt man endlich die Gesichtspunkte der Herkunft, der Zahl der Achsen, der
Spurweite und der Gattung zusammen, so erhält man Tabelle 3, abermals nach Ausschluß
der Motorfahrzeuge.
Tabelle 4.
Textabbildung Bd. 322, S. 201
Spurweite; Wagengattung; Achszahl;
Land; Zusammen; Frankreich; Belgien; Normal; Personenwagen; Zugführer- und
Postwagen; Güterwagen aller Art; Sonderwagen; Schmal; Personenwagen; Güterwagen;
Sonderwagen; Im ganzen
Ueber den Zweck, die Bauart, Hauptverhältnisse und Besonderheiten der einzelnen Wagen
geben, soweit Auskunft zu erhalten war, die Tab. 5, 6, 7 das Erforderliche im
einzelnen an; die letzte Spalte enthält wieder die Stellung im Hallenplan (Fig. 1,
1906 S. 7), wobei die erste Ziffer das Gleise, die zweite das Fahrzeug bedeutet.
Tabelle 5.
Personenwagen.
Textabbildung Bd. 322, S. 202
Abkürzungen: D = Dampfheizung; E =
Elektrische Beleuchtung; G = Gas-Beleuchtung; Hw = Heißwasserheizung; S =
Saug-Bremse; W = Westinghouse-Bremse; Ordnungszahl; Achszahl; Wagengattung;
Zweck und Form; Klasse; Betriebs-No.; Bahn; Aussteller; Erbauer; Radstadt; ganz;
eines Drehgestells; Leergewicht; Platzzahl; Betten; Zusammen; Leergewicht für 1
Platz; Ausrüstung; Heizung; Beleuchtung; Bremse; Stellung im Hallenplan;
Normalspur; Schlafwagen 1873; Seitengang; Mittelgang; Abteilwagen; Luxuswagen;
Seitengang; Speisewagen; Schlafwagen; Schmalspur; Intern.
Schlafwagengesellschaft; Französ. Staatsbahn; Französ. (Belgische) Nordbahn;
Comp. Gen., St Denis; Dyle & Bacalan, Bordeaux; Bahnwerkst. St. Martin;
Belg. Staatsbahn; Soc. Ame. Franco-Belge, La Croyère; Soc. Ame. des At. Germain,
Monceau s. S.; Luxuswagen; Paris-Lyon-Mittelmeerbahn; Ch. de la Buire, Lyon;
Französ. Ostbahn; Bahnwerkst. Paris; Belg. Staatsbahn; Baume & Marpent,
Haine St. Pierre; Soc. Ame. Dyle & Bacalan, Louvain; Soc. Ame. Braine le
Comte; Soc. Ame. Energie, Marcinelle; Paris-Lyon-Mittelmeerbahn; Ch. de la
Buire, Lyon; Französ. Nordbahn; Dietrich & Cie., Lunéville; Tram v.
Rotterdam; Comp. Centrale, Haine St. Pierre; Belg. Staatsbahn; Soc. Ame. La
Métallurgique, Nivelles; Soc. Ame. Raghéno, Malines; Comp. Centrale, Haine St.
Pierre; Internat. Schlafwagengesellschaft; Comp. Gen., St. Denis; Süd-Ost
(Garonne); E. Chevalier, Paris; Belg. Kleinbahnen; Soc. Ame. Raghèno,
Malines
Tabelle 6.
Zugführer-, Post- und Sonderwagen.
Textabbildung Bd. 322, S. 203
Abkürzungen: D = Dampfheizung; G =
Gasbeleuchtung; Hw = Heißwasserheizung; W = Westinghouse-Brembe; Ordnungszahl;
Achszahl; Wagengattung; Zweck und Form; Betriebs-No.; Bahn; Aussteller; Erbauer;
Radstadt; ganz; eines Drehgestells; Leergewicht; Ausrüstung; Heizung;
Beleuchtung; Bremse; Bemerkungen; Stellung im Hallenplan; Normalspur;
Zugführerwagen; Schwerer Bremswagen; Durchgangszüge; Postwagen; Gewöhnliche
Form; Durchgangszüge; Sonderwagen; Krankenwagen, 64 Plätze bezw. 18 Tragbahren;
Bahnhilfswagen; Dynamometerwagen; Schmalspur; Einschaltwagen, 3 Puffer
Rollbockwagen; Belgische Staatsbahn; Belg. Kleinbahnen; Comp. Centrale, Haine
St. Pierre; Soc. Ame. des At. Germain, Monceau s. S.; Soc. Ame. Raghéno,
Malines; Soc. Ame. des Forges, Seneffe; At Germain, Monceau; Soc. Ame. Nicaise,
Delcuve, La Louvière; Soc. Ame. Tyberchamps, Godaville; Bika (Stahlguß)
Untergestell; Gepäckraum; Gew. Abteilwagen III. Kl.; Wände herausnehmbar; Geräte
für Unfälle; Für viergleisige Zwischenstrecken; Beförderung von
Hauptbahnwagen
Näher auf die Beschreibung der Wagen einzugehen, würde bei der großen Fülle des
Stoffes zu weit führen; was überhaupt geboten wurde, geht aus den Tabellen zur
Genüge hervor, auch wenn von der genaueren Darstellung interessanter Einzelheiten
abgesehen wird. Die Wagenausstellung konnte ebenso wie diejenige der Lokomotiven
inbezug auf Auswahl und Umfang der Darbietungen nur günstig beurteilt werden.
c) Verschiedenes.
Im Freien neben der Halle hatten die belgische und die französische Staatsbahn, sowie
die französische Nordbahn des französischen und belgischen Gebietes Oberbau-,
Stellwerks- und Signalanlagen in wahrer Größe ausgestellt; außerdem zeigte die
französche Nordbahn in der Halle das Modell einer Ausweiche mit Stellwerk in 1/10 der wahren
Größe.
Im Einzelnen ist zu erwähnen, daß die Vorführung der belgischen Staatsbahn auf diesem
Gebiet sich auf folgende Gegenstände erstreckte: für Hauptbahnoberbau (52 kg/m) eine
Rechtsweiche mit Herzstück; dasselbe für Nebenbahnoberbau (40,7 kg/m); ferner eine
doppelte englische (Kreuz-)Weiche, alles mit Stellwerk. – Die französische
Staatsbahn zeigte ein Stück normalen Oberbau, sowie ein vollständiges
Zentralweichenstellhaus, – Die Gesellschaft Thomson-Houston hatte eine elektrische Weiche ausgestellt. – Die Nordbahn
belgischen Gebiets zeigte eine normale Rechts weiche für Hauptbahnen, die Nordbahn
französischen Gebiets eine viergleisige Rechts- und Linksweiche mit Herzstück, die
inneren Schienen für 1 m Spur mit schwachem, die äußere für Normalspur mit starkem
Oberbau, bestimmt für Mischbahnhöfe.
Von einer Aufzählung und Beschreibung der zahllosen Pläne, Zeichnungen und
Photographien, welche teilweise seitens der Bahnverwaltungen, teilweise seitens der
Firmen ausgestellt waren und alle Gegenstände, Rollmaterial, Flachbauten usw.
betrafen, soll abgesehen werden. Erwähnt möge aber werden, daß die
Paris-Lyon-Mittelmeerbahn in einem an die französische Abteilung (Hallenplan S. 7
1906 neben Gl. 6, 12 – 13) anstoßenden Saale alle Stunden bei freiem Eintritt
wohlgelungene kinematographische Vorstellungen gab; unter den verschiedenen Szenen
war eine Reise auf der elektrischen Bahn nach Chamonix bemerkenswert.
Die französische Staatsbahn führte unter anderen „Kleinigkeiten“ eine mit der
jetzigen Kupplung für die Uebergangszeit bequem zu vereinigende selbsttätige
Klauenkupplung für Eisenbahnwagen vor, die auch in Mailand wieder zu sehen war und
von deren leichter Bedienbarkeit und sicheren Wirkung man sich überzeugen konnte.
(Bauart Boirault).
An Rollmaterial war in der Haupthalle noch ausgestellt: auf französischer Seite das
Drehgestell eines Arbel-Wagens von Blanc-Misseron, mit Preßblechrahmen und verstellbarem
Querträger, bei 2,5 m Radstand (Hallenplan Gl. 6, zw. 12 und 13); ferner das
Untergestell eines elektrischen Wagens mit 2 Motoren von der Soc. Parisienne pour l'Industrie des Trams électriques, Jeumont
(Hallenplan Gl. 4, 12); auf belgischer Seite das vollständige Drehgestell der
neueren belgischen Lokomotiven mit Bremse, von Cockerill (Hallenplan Gl. 3 vor 1).
Zum Schluß seien die prächtigen, in 1/10 der wirklichen Größe ausgeführten Modelle von 4
belgischen Zügen erwähnt, welche seitens der belgischen Staatsbahn an der Längswand
des Halle aufgestellt waren. Zwei derselben zeigten die ersten belgischen Züge von
1835, die zwei anderen solche von 1905, und zwar je einen Personen- und einen
Güterzug.
Tabelle 7.
Güterwagen aller Art.
Textabbildung Bd. 322, S. 204
Ordnungszahl; Achszahl;
Wagengattung; Zweck und Form; Betriebs-No.; Bahn; Aussteller; Erbauer; Radstand;
ganz; eines Drehgestells; Leergewicht; Ladegewicht; Ausrüstung; Heizwert;
Beleuchtung; Bremse; Bemerkungen; Stellung im Hallenplan; Normalspur; Gedeckte
Wagen.; Gew. Gepäckwagen; Belg. Staatsbahn; Soc. Ame. Dyle & Bacalan,
Louvain; Mit Bremshaus; Ing. Canon-Legrand, Mons; Soc. Ame. L'industrie,
Louvain; Ohne Bremshaus; Offene Wagen; Gew. Kohlenwagen; Französ. (Belgische)
Nordbahn; Bahnwerkst. St. Mortin; Holzwände, Sprengwerk; Desouches, David &
Cie., Pantin; Soc. Ame. des At. de Constr., Hal; Eiserne Wände; Soc. Ame. Dyle
et Bacalan, Louvain; Eiserne Wände; Rahmen, Bremshaus; Selbstentlader; Ing.
Cannon-Legrand, Mons; Soc. Ame. Nicaise & Delcuve, la Louvière; Bauart
Talbot; Trichterwagen; Mines d'Escarpelles; P. Malissard-Taza, Anzin;
Glasbeförderung; Soc. Ame. des Forges, Seneffe; Scheibengröße;
Doppeltrichterwagen; Baume & Marpent, Haine St. Pierre; Kastenwagen;
Französ.-Südbahn; Blanc-Misseron; Bauart Arbel. Bremshaus; Französ. Nordbahn;
Eiserne Wände, gepreßt; At. du Nord de la France, Blanc Misseron; Flachwagen;
Comp. Française de Constr., Ivry Port; Mittelentladung; Franz. Ostbahn; Soc.
Lorraine Dietrich, Lunéville; Kesselwagen; Belg. Staatsbahn; Soc. Ame. la
Brugeoise, Bruges; Mit tiefem Ausschnitt; Schienenwagen; La Metallurgique, At.
de la Sambre; Walzeisengestell; Baume & Marpent, Haine St. Pierre;
Schmalspur; Gew. Gepäckwagen; Belg. Kleinbahnen; Comp. Centrale, Haine St.
Pierre
a) Der Personenzug von 1835 bestand aus 7 Fahrzeugen:
1. ⅓ gek. Lokomotive „Le
Belge“, Bauart Stephenson; gebaut 1835
als erste Lokomotive von Cockerill, und als erste
des europäischen Festlandes, abgebrochen 1869. Innere, überhängende Zylinder im
Rauchkammerboden, mittlere Triebachse, Laufachse, hintere Rauchkammer und
hintere Feuerkiste, äußere Plattenrahmen mit aufgenieteten Achsgabeln. Kessel
mit Holzverkleidung, Kamin mit Funkenfang = Drahthaube,
2. 2 achsiger Tender mit sehr kurzem Radstand (wie bei allen
übrigen Fahrzeugen),
3. 2 achsiger Gepäckwagen, gedeckt, würfelförmiger Rumpf, ohne
Fenster (nur Gitter),
4. 2 achsiger Wagen I. Kl., Postkutschenmuster, mit 3
Abteilen,
5. 2 achsiger Wagen II. Kl., gedeckt, ohne Fenster,
6. 2 achsiger Wagen III. Kl., ohne Dach, Muster eines offenen
Güterwagens,
7. 2 achsiger offener Güterwagen, im ganzen 10 Achsen hinter
dem Tender.
b) Der Güterzug von 1835 setzte sich dagegen zusammen wie folgt:
1. ⅔ gek. Lokomotive: L'Éléphant,
gebaut von der Vulcan Foundry 1835. Der vorigen
ähnlich, aber hinter der Feuerkiste Kuppelachse, aufgesteckte Kupplungskurbeln;
großer Dom mit Federwage auf der Feuerkiste,
2. 2 achsiger Tender, wie bei der vorigen,
3.–6. 2 achsige Güterwagen, worunter 2 offene verschiedenen
Musters, 1 Plattform und 1 Langholzwagen, im ganzen 8 Achsen hinter dem
Tender.
Aus jener Zeit war noch außerdem der 3 achsige Hofwagen König Leopolds I. von Belgien
dargestellt.
c) Der Personenzug von 1905 setzte sich durchweg aus vierachsigen
Drehgestellfahrzeugen zusammen: 2/4 gek. Lokomotive, Gattung 18 mit Tender,
Gepäckwagen, Wagen II. Kl., Wagen I./II. Kl., Hofwagen, Wagen III. Kl., Postwagen
(24 Achsen hinter dem Tender); alle Wagen in brauner Holzverkleidung.
d) Der Güterzug von 1905 enthielt: ⅗ gek. Lokomotive, Gattung 35, mit 3 achsigem
Tender, 1 2 achsigen Kopfwagen, 1 geschlossenen kurzen und 1 geschlossenen längeren
Gepäckwagen auf 2 Achsen, ebenso 1 offenen kurzen und 1 offenen längeren Güterwagen
auf 2 Achsen, 1 kurzen 2 achsigen und 1 langen vierachsigen Flachwagen, und 1 2
achsigen Schlafwagen (18 Achsen hinter dem Tender).
So bot denn die Ausstellung zwar ein vollendetes Bild vom gegenwärtigen Stand des
französisch-belgischen Lokomotivbaues, aber auch nur dies, und wenigstens im
Eisenbahnwesen war sie deshalb nichts weniger als Weltausstellung. Nachgeholt wurde
dies Versäumnis von der Mailänder Ausstellung 1906, die um so allgemeiner beschickt
war, und wo Frankreich und Belgien das Beste was in Lüttich gezeigt worden war
(sogar einschl. der zuletzt beschriebenen Modelle), wieder vorführten.