Titel: | Die neue Universal-Rundlaufmaschine (System v. Pittler) und ihre Anwendungen in der Praxis. |
Autor: | Hans Dominik |
Fundstelle: | Band 322, Jahrgang 1907, S. 242 |
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Die neue Universal-Rundlaufmaschine (System v.
Pittler) und ihre Anwendungen in der Praxis.
Von Ingenieur Hans Dominik,
Berlin.
Die neue Universal-Rundlaufmaschine (System v. Pittler) und ihre
Anwendungen in der Praxis.
In der Geschichte des Maschinenbaues läßt sich seit langer Zeit das Bestreben
verfolgen, die Maschine mit hin- und hergehendem Kolben und Kurbeltrieb durch eine
unmittelbar rundlaufende Anordnung zu ersetzen. Bereits James Watt
entwarf derartige Maschinen, ohne sie freilich zur Ausführung zu bringen, und seit
seinen Tagen sind die Lehrbücher des Dampfmaschinenbaues und der Kinematik ebenso
wie diejenigen des allgemeinen Maschinenbaues voll davon.
Die fortgesetzten Bemühungen, Werke zu schaffen, die unter dem Einfluß irgend eines
Arbeitsmittels, z.B. des Dampfes, des Kraftwassers u.a.m., unmittelbar rund laufen,
hat zu zwei Gruppen von Maschinen geführt. Bei der einen Gruppe erhält das
Arbeitsmittel zunächst Gelegenheit, einen beträchtlichen Teil seiner potenziellen
Energie in kinetische umzusetzen und mit beträchtlicher lebendiger Kraft in die
Maschinen zu treten. Diese Maschinen sind allgemein als Turbinen bekannt und sowohl
für Druckwasser, wie auch für Dampf zu großer Vollkommenheit ausgebildet worden.
Dagegen ist die zweite Gruppe der sog. Kapselwerke lange Zeit hindurch nicht recht
vom Fleck gekommen. Das Kapselwerk ist dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsmittel
beim Eintritt in die Maschine noch den allergrößten Teil seines Arbeitsvermögens in
Form von potenzieller Energie, in Form von Druck oder Spannung enthält. Im
allgemeinen wird jedes Kapselwerk aus einem Gehäuse, der Kapsel, bestehen. In dieser
befindet sich, drehbar gelagert, ein Körper, dessen Form bei den verschiedenen
Konstruktionen sehr verschieden ist. In jedem Falle muß er jedoch zusammen mit den
Kapselwandungen einzelne Kammern bilden, in welche das Arbeitsmittel unter Druck
eintritt. Diese Kammern müssen ferner veränderliche Volumina haben. Ihr Inhalt wird
beim Eintritt des Arbeitsmittels sehr klein sein. Er wird während des Einströmens
der arbeitenden Flüssigkeiten oder Gase infolge der Drehung des inneren Körpers
zunehmen. Diese Zunahme kann aber begreiflicherweise nicht unendlich lange weiter
gehen. Vielmehr muß sich der Arbeitsraum, nachdem er eine gewisse Größe erreicht
hat, selbsttätig von der Zuleitung des Arbeitsmittels ab-, und an eine Ableitung
anschalten. Das Arbeitsmittel fließt dann drucklos ab, während sich der Kammerraum
wieder verkleinert. Während dieser Zeit müssen andere Arbeitskammern sich unter
Eintritt des Druckmittels vergrößern, um die drehende Bewegung des Innenkörpers
aufrecht zu erhalten.
Im Vorstehenden ist das einfache Prinzip des Kapselwerkes entwickelt worden. Wie
viele andere Maschinen, so ist auch das Kapselwerk kinematisch umkehrbar.
Bisher wurde es als Motor betrachtet, welcher die Arbeit eines Druckmittels in
drehende Bewegung umsetzt. Im Gegensatz zu den Turbinen können die Kapselwerke aber
auch unter Aufnahme drehender Bewegung ohne bauliche Veränderungen als Pumpen
arbeiten und Gase oder Flüssigkeiten komprimieren. In diesem Falle füllt sich die
Arbeitskammer während ihrer Vergrößerung mit dem betreffenden Mittel, das dann
während der Verkleinerung der Arbeitskammer in einen Druckraum, Windkessel oder
dergleichen gepreßt wird. So tritt neben die Anwendung des Kapselwerkes als Motor
alsbald die zweite als Pumpe, und wie bei allen umkehrbaren Maschinen (Dynamo und
Elektromotor) bietet sich die Möglichkeit, zu brauchbaren Arbeitsübertragungen zu
kommen, indem man zwei Kapselwerke durch Leitungen verbindet und zusammen arbeiten
läßt.
So einfach nun die Theorie des Kapselwerkes ist, so große Schwierigkeiten bietet die
praktische Durchbildung solcher Maschinen. Es ergibt sich hier eine beträchtliche
Anzahl von Forderungen, die sich zum Teil widersprechen, und aus denen der Ingenieur
das günstigste Mittel herauswirtschaften muß. Zunächst einmal muß die Arbeitskammer
gegen die Wandung der Kapsel zuverlässig abgedichtet sein, da anderenfalls Teile des
Arbeitsmittels nutzlos entweichen und eine Maschine mit schlechtem volumetrischem
Wirkungsgrad entsteht. Andererseits darf diese Dichtung jedoch nicht durch allzu
scharfe Flächendrucke bewerkstelligt werden, da sonst wohl guter volumetrischer,
aber desto schlechterer mechanischer Wirkungsgrad erreicht wird. Bei der Herstellung
der Abdichtungen muß ferner mit der unvermeidlichen Abnutzung sämtlicher unter Druck
arbeitender Teile gerechnet werden. Abdichtungen ohne Nachstellungsmöglichkeiten
werden daher während des Betriebes leicht an Dichtigkeit verlieren. Dies gilt
beispielsweise von den sog. Zahnradkapselpumpen, welche heut allgemein für die
Zuführung von Schmieröl zu den Automobilmotoren benutzt werden, und deren
Wirkungsgrad erfahrungsgemäß während des Betriebes stark zurückgeht.
Auch die selbsttätige An- und Abschaltung der Arbeitskammern muß mit einfachen
Mitteln erreicht werden, da komplizierte Organe, wie Scharnierklappen und dergl.,
die Betriebssicherheit und Lebensdauer eines Kapselwerkes stets sehr in Frage
stellen. Erfolge sind nur zu erwarten, wenn die Ab- und Zuschaltung mit den
allereinfachsten Mitteln erreicht wird.
Diese Schwierigkeiten des Problems haben die Erfinder und Konstrukteure von jeher
angeregt und zu einer großen Anzahl von Konstruktionen geführt. So weist
beispielweise der Reuleauxsche Atlas zur theoretischen
Kinematik allein einige fünfzig Kapselwerkkonstruktionen auf, die selbst wieder in
zahlreiche Untergruppen, wie z.B. Kurbelkapselwerke, Kapselräder und dergl.
zerfallen. Von allen diesen älteren Ausführungen haben jedoch in der Gegenwart
eigentlich nur drei Bedeutung behalten. Es sind dies die Rootsschen Kapselräder in Form des bekannten Roots- Gebläses, die Pappénheimschen
Zahnräder, in Form von Automobilölpumpen und das Kapselwerk mit rotierendem
Kreuzgelenk, in der Ausführung eines Siemensschen
Wassermessers. Die große Anzahl der übrigen Ausführungen, so sehr sie auch den
Kinematiker interessieren mögen, konnte sich in der Praxis nicht durchsetzen, da die
vorher erwähnten praktischen Forderungen nicht genügend berücksichtigt waren.
Desto mehr muß es interessieren, daß die Technik der letzten Jahre neben so manchem
anderen Problem auch die Aufgabe gelöst hat, Kapselwerke zu schaffen, welche die
praktischen Anforderungen in glücklicher Weise erfüllen und zahlreiche
Anwendungsgebiete finden dürften. Es sind dies die Universal-Rundlaufmaschinen,
System W. von Pittler, auf die im folgenden näher
eingegangen werden soll.
Textabbildung Bd. 322, S. 242
Fig. 1.
Das Pittlersche Kapsel werk enthält einen Drehkörper,
welcher in Fig. 1 in der Ansicht dargestellt ist.
Auf der Achse a befindet sich in der Mitte, fest mit
ihr verbunden, ein Scheiben- oder kolbenförmiger Körper b. Dieser ist mit mehreren Schlitzen in der Achsialrichtung versehen, in
welchen die Schieber c beweglich angeordnet sind. Zum
Körper der Kapsel gehören die beiden Körper dd. Sie
dienen der Achse des drehenden Kolbens b als Lager und
endigen nach innen hin in äquidistanten Flächen, an welchen die Schieber c ihre Führung finden. Die beiden Kapselkörper dd sind durch einen Zylinder mit Zu- und
Abführungsleitungen an geeigneter Stelle zu einer vollständigen Kapsel vereinigt. In
Fig. 1 ist dieser zylindrische Körper im
Interesse der Deutlichkeit fortgelassen. In Fig. 2
ist dagegen das vollständige Kapselwerk im Längs- und Querschnitt dargestellt. Die
Arbeitsräume liegen zwischen dem rotierenden Kolben und den äquidistanten Flächen.
Sie werden ferner durch Teile der Schieber c und die
Zylinderwand der Kapsel begrenzt. Nach Fig. 2
vollzieht sich nun die Arbeitsweise der Rundlaufmaschine als Pumpe wie folgt: Jede
der äquidistanten Flächen setzt sich aus einem höher und einem tieferliegenden
Planteil und zwei diese verbindenden Schraubenflächen zusammen. Indem nun die Kurve
so eingeteilt ist, daß, sobald ein Schieber im Kolben verschwunden ist, der nächste
zu verschwinden beginnt, während auf dem absteigenden Teil der Kurve der zweite
Schieber hervorzutreten beginnt, sobald der erste vollständig hervorgetreten ist,
wird erreicht, daß i. d. Zeiteinheit stets genau das gleiche Schiebervolumen vom
Gesamtvolumen subtrahiert, bezw. auf der anderen Seite addiert wird, so daß ein ganz
gleichmäßiges Fördern der Flüssigkeit stattfindet. Die Ein- bezw. Austrittsöffnungen
f erstrecken sich von der unteren bis zur oberen
Planfläche über die ganze Länge der Schraubenfläche, während die Schieber nur auf
der Planfläche und nicht auf der Schraubenfläche zu dichten brauchen. Da die Pumpe
doppelt wirkend ist, so wird das an der aufsteigenden Seite- der einen Kurve
befindliche Ende des Schiebers vom Druck umgeben, während sich das andere Ende im
Saugraum befindet, so daß der Schieber beim Entlanggleiten an der Schraubenfläche
unterstützt wird, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Abdichtung der
entsprechenden Räume seitens der Schieber nur auf der ebenen Planfläche erfolgt,
während an den Kurvenstellen einzig und allein die Steuerung der Schieber erzielt
wird, und haben die Schieber während dieser Periode keinesfalls eine Abdichtung zu
bewirken.
Textabbildung Bd. 322, S. 242
Fig. 2.
Die Kanäle e sind derart angeordnet, daß die Flüssigkeit
in der gleichen Drehrichtung ein- und austritt, wodurch an diesen Stellen jegliche
Stoßverluste und Wirbelungen vermieden werden. Dabei sind keinerlei
Steuerrungsteile, kein Gestänge, keine umfangreiche Fundamentierung und kein
schweres Schwungrad vorhanden. Die ganze Maschine ist klein, kompeniös, erzeugt
unmittelbar rotierende Bewegung und arbeitet völlig stoßfrei, unter gleichmäßigem
Durchfluß des Arbeitsmittels. Im Gegensatz zu den Turbinen kann die Maschine mit
beliebig langsamer, vom Druck vollkommen unabhängiger Umdrehungszahl zwangsläufig
ohne Spaltverluste, Wirbelverluste und dergleichen betrieben werden.
Bemerkenswert ist die Abdichtung der Arbeitsräume. Um die beiden Endstücke cc legt sich fest der Kapselzylinder. Zu dichten wären
also nur die Endflächen der Schieber gegen die äquidistanten Flächen und der Mantel
des Drehkolbens gegen den Zylindermantel. Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß durch
Einschleifen des Drehkolbens in den Zylindermantel eine genügend genaue Abdichtung
auch gegen sehr hohe Drucke erreicht wird, die ohne nennenswerte Reibungsverluste
und Abnutzungen sehr lange betriebsfähig bleibt. Eine besondere Dichtung ist daher
nur erforderlich für die Endflächen der Schieber, die auf den äquidistanten Flächen
laufen. Hier ist die Fläche in der Tat im Gegensatz zum Drehkolben sehr klein. Für
Maschinen für hohe Drucke erreicht man aber hier eine Dichtung, indem man den
Schieber b aus zwei Teilen fertigt, zwischen welche das
Druckmittel in den Schlitz eintreten kann. Es preßt dann die beiden Schieberhälften
mit erheblichem Druck gegen die äquidistanten Flächen und sichert auf diese Weise
eine zuverlässige Abdichtung. Dies Verfahren bietet ferner für besondere Zwecke auch
noch die Möglichkeit, durch Abstellen des Druckmittels vom Schieberinnern einzelne
Arbeitskammern auszuschalten und die Wirkungsweise der Maschine innerhalb sehr
weiter Grenzen zu ändern. Außerdem ist hier besonders hervorzuheben, daß keinerlei
Stopfbuchsen, auch für höchste Drucke, angewendet werden.
Textabbildung Bd. 322, S. 243
Fig. 3.
Textabbildung Bd. 322, S. 243
Fig. 4.
Die Anwendungsgebiete für diesen Kapselmotor bezw. diese Kapselpumpe sind sehr
zahlreich. Sie können Verwendung finden als Hochdruckpumpen für Flüssigkeiten,
hydraulische Motoren, Kompressoren, Vakuumpumpen, Luftmotoren, rotierende
Dampfmaschinen und Flüssigkeitsmesser.
Was die Leistungen und Wirkungsgrade der Maschine angeht, so mögen die folgenden
Versuchsergebnisse einer Rundlaufpumpe für Kraftübertragung, welche durch einen
Elektromotor mittels Riemen angetrieben wurde, darüber Auskunft geben.
Die Maschine ist nach einer Zeichnung für die Verkehrstruppen gegen Ende des Jahres
1904 für einen Druck von 25 at hergestellt.
Nebenstehende Versuchswerte sind nach etwa fünfmonatlichen Dauerversuchen am 16.
November aufgenommen.
Versuchsergebnisse mit einem
hydraulischen Motor (System W. von
Pittler).
175 mm Bohrung, 25 mm Hub.
at
Belastung amHebel 1,2 m
Umdreh-ungeni. d. Minute
GefördertesQuantum
GebremsteLeistung
IndizierteLeistung
Mech. Wir-kungsgrad
Gesamtwir-kungsgrad
kg
l
PS
PS
v. H.
v. H.
11,5
9,5
131,5
102,3
2,1
2,66
79
79
11,5
9,5
133
104
2,13
2,66
80,1
80,1
16,2
14,5
125
99,2
3,04
3,63
85,3
84
16,2
14,5
126
100
3,06
3,06
86,2
85
22
19,5
119
96,3
3,89
4,71
85,4
82
22
19,5
120
97
3,94
4,74
85,5
83,2
27
24,5
111
91,6
4,57
5,5
87,7
83
27
24,5
113
93,3
4,64
5,58
87,7
83
Die Pittlersche Universal-Rundlaufmaschine hat nun
in letzter Zeit für Kraftübertragungen an zwei Stellen Anwendung gefunden, nämlich
einmal für den hydraulischen Antrieb von zwei Wendestationen der
Gepäckbeförderungsanlage im neuen Hamburger Hauptbahnhof, und ferner für den Betrieb
von Kraftfahrzeugen zum Zwecke der Arbeitsübertragung vom Benzinmotor auf die
Hinterräder der Kraftwagen.
Textabbildung Bd. 322, S. 244
Fig. 5.
Bei der Anlage in Hamburg, die durch Fig. 3–5 veranschaulicht wird, handelt es sich darum, den
Antrieb des Verbindungsstückes zweier Gepäckförderbänder, deren Bewegungsrichtung um
90° in der Wagerechten verschieden ist, herzustellen. Diese Verbindungsstellen
bestehen aus kegelförmigen Förderwalzen, welche mit gleicher Umdrehungszahl in
derselben Drehrichtung angetrieben werden mußten. Der Antrieb der einzelnen Kegel
konnte nun in verschiedener Weise erfolgen. Man konnte an eine Zahnradübertragung
denken, bei der jedoch infolge der unvermeidlichen Wechselräder der gleichen
Drehrichtung wegen für n-Walzen zwei n-Zahnräder notwendig geworden wären. Abgesehen
ven dem unvermeidlichen Geräusch der zahlreichen Zahntriebe wäre der Wirkungsgrad
einer solchen Anlage ein außerordentlich schlechter geworden. An zweiter Stelle
konnte an den Betrieb jeder einzelnen Walze durch Elektromotoren gedacht werden.
Eine solche Anlage wäre jedoch entweder mit langsamlaufenden Elektromotoren
außergewöhnlich groß und dementsprechend teuer ausgefallen, mit schnellaufenden
Motoren hätte sie wiederum den Nachteil der Zahntriebe mit sich gebracht und
außerdem hätte dieser letzte Antrieb nur schwer der Bedingung gleicher
Umdrehungszahl für alle Motoren untereinander bei jeder Belastung genügen können.
Man entschied sich daher für die dritte Möglichkeit, die Anlage durch die vorher
beschriebenen Universal-Rundlaufmotoren und -Pumpen zu betreiben. Zu dem Zweck wurde
ein Kapselwerk als Pumpe unmittelbar mit einem Elektromotor gekuppelt. Bei voller
Belastung des Elektromotors läuft diese Pumpe mit 710 Umdrehungen i. d. Minute
und fördert in derselben Zeit 40 l unter einem Höchstdruck von 45 at, entsprechend
einer Leistung von etwa 4 PS.
Das Arbeitsmittel ist hier mittelflüssiges Oel, welches gleichzeitig als
Schmiermittel für sämtliche Motoren und Pumpen dient. Das Oel wird von dieser
einzigen Primärpumpe aus zu elf anderen Kapselwerken geführt, welche mit den
einzelnen Walzen unmittelbar gekuppelt und in Serie geschaltet sind. Diese
Kapselwerke bekommen also eine konstante Oelmenge und laufen dementsprechend mit 140
Umdrehungen i. d. Minute. Schwankend ist dagegen der Druckunterschied, der von den
einzelnen Werken aufgenommen wird. Wird beispielsweise ein besonders schweres
Frachtstück auf die Anlage gelegt, so werden auch die Werke derjenigen Walzen, z.B.
zwei Stück, über welchen sich das Frachtstück bei seiner Wanderung gerade befindet,
das gesamte Druckgefälle aufnehmen. Es wird also beispielsweise ein Teil der Werke
zwischen Pumpe und Frachtstück sozusagen im Drucköl schwimmen, es wird in der Zu-
und Ableitung dieser Werke ein Druck von rund 45 at herrschen. Dann werden die
beiden belasteten Walzen je 22½ at aufnehmen und der Rest der Werke wird im
drucklosen Oel schwimmen. Während also die Primärpumpe mit ständiger Tourenzahl und
veränderlichem Druck arbeitet, entsprechend ihrem Antriebe durch einen
Nebenschlußmotor, wandert die erzeugte Druckdifferenz in den gleichfalls mit
konstanter Tourenzahl laufenden Einzelwerken mit dem Frachtstück von Walze zu
Walze.
Die soeben beschriebene Anlage wird in allen ihren Einzelheiten durch Fig. 3 u. 4 genügend
veranschaulicht. Sie ist seit Anfang Dezember 1906 im Betrieb und hat sich bis jetzt
im Dauerbetrieb recht gut bewährt.
(Schluß folgt.)