Titel: | Aus der Praxis. |
Autor: | W. Mehl-Dresden |
Fundstelle: | Band 322, Jahrgang 1907, S. 604 |
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Aus der Praxis.
Aus der Praxis.
Neuer selbsttätiger Wärmereglers. auch D. p. J. 1907, 322, S. 442–445..
In Bd. 321 1906, S. 698–700 sind die Bedingungen
angegeben, welche selbsttätige Raumtemperaturregler zu erfüllen haben mit
darauffolgender Beschreibung des amerikanischen Reglers von Johnson und des deutschen Reglers von Kaeferle. Der erstere wird mittels Preßluft, der letztere mittels des
elektrischen Stromes betätigt. Nun ist die Firma O. A.
Schultze, Berlin-Charlottenburg mit einem Temperaturregler, Temperator genannt, an die Oeffentlichkeit getreten,
dessen Wirkungsweise ausschließlich auf der Temperaturveränderung einer Flüssigkeit,
in diesem Falle Oel, beruht.
Der in Fig. 1 abgebildete Apparat besteht aus dem
wärmeaufnehmenden Körper, Oelbehälter W, und dem
eigentlichen Wärmeregler R. Beide sind durch das dünne
Kupferrohr Z miteinander verbunden. Dieses Rohr, wie
das elastische Bewegungsrohr N, sind mit Wasser
gefüllt.
Sobald sich das in W befindliche Oel erwärmt und
ausdehnt, wirkt der dadurch entstehende Druck auf die Wasserfüllung in Z und in N ein und
verursacht Streckung des bei H dichtgeschlossenen
Rohres N in der Längsrichtung. Zur Vermeidung
schädlicher seitlicher Ausdehnung ist das Rohr N in
seiner ganzen Länge mit dicht aneinander liegenden Messingringen O umgeben. Um dem Rohre N
Halt zu geben, sind die Ringe abwechselnd mit Führungsnasen versehen. Das Ganze
endlich steckt in dem Schutzrohr P, das durch das
Verbindungsstück D an dem Ventilgehäuse A angeschraubt ist.
Um die Verlängerung des Rohres N werden die Stange J, das Gehäuse G, das Rohr E und die Kugel B angehoben, d.h. der
Ventildurchgangsquerschnitt wird entsprechend verengt. Sobald die Kugel auf den Sitz
aufliegt, tritt die im Gehäuse G als elastisches
Zwischenglied eingeschaltete Feder K in Wirkung, indem
nun bei weiterer Dehnung des Rohres N das
Verbindungsstück J in dem Gehäuse G frei unter Zusammendrückung der Feder K nach oben sich bewegt.
Das Einstellen des Wärmereglers erfolgt so, daß die Ventilkugel bei der geforderten
Temperatur zur Anlage kommt, und geschieht mit Hilfe der Schraube f, an der der Träger a des Rohres N gehoben und gesenkt wird. Die
Einstellung soll so geregelt werden können, daß sich Abweichungen von mehr als ± 1°
C von einer bestimmten Raumtemperatur nicht ergeben.
Textabbildung Bd. 322, S. 604
Fig. 1.
W. Mehl-Dresden, Berat.
Heizingenieur.