Titel: | Neuerungen aus einigen Gebieten der Starkstromtechnik. |
Autor: | K. Kahle |
Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 23 |
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Neuerungen aus einigen Gebieten der
Starkstromtechnik.
Von Regierungsrat Dr. K. Kahle,
Charlottenburg.
(Fortsetzung von S. 11 d. Bd.)
Neuerungen aus einigen Gebieten der Starkstromtechnik.
Wechselstrommaschinen.
Eine besonders lebhafte Tätigkeit wird in den letzten Jahren auf dem Gebiete der
Wechselstromtechnik entwickelt. Die wichtigsten Probleme, an denen hier gearbeitet
wird, sollen an einigen interessanten Beispielen vorgeführt werden.
Die Ankerrückwirkung bereitet bei den synchronen Wechselstromgeneratoren mehr
Schwierigkeiten als bei den Gleichstrommaschinen. Während sie bei letzteren in der
Hauptsache nur eine Verzerrung des Feldes hervorruft, die ein Funken der Bürsten zur
Folge hat, wirkt die wattlose Komponente des Ankerstromes bei Wechselstrommaschinen
unmittelbar auf die Stärke des Feldes zurück, und
schwächt oder erhöht diese, je nachdem sie dem Wattstrom nach- oder voreilt. Man ist
daher entweder genötigt, mit übermäßig starkem Felde und schwacher Ankerbelastung zu
arbeiten, was eine schlechte Ausnutzung der Maschine bedeutet, oder muß zu
komplizierten Hilfsmitteln greifen, um die Ankerrückwirkung zu kompensieren. So
erhält z.B. nach Déri der Feldmagnet eine vom
Ankerstrom durchflossene Wicklung, die genau so wie die Ankerwicklung angeordnet
ist, aber im entgegengesetzten Sinne durchflössen wird, so daß beide einander
aufheben, oder man bildet aus dem gesamten Belastungsstrom einen Strom, der
gleichgerichtet um die Feldmagnete geleitet wird und so bemessen ist, daß er gerade
die Ankerrückwirkung aufhebt. Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, und doch eine von
der Belastung unabhängige Wechselstrommaschine zu schaffen, hat Heyland vor einigen Jahren die synchrone Maschine
überhaupt verlassen und an deren Stelle seine bekannte kompoundierte
Asynchronmaschine gesetzt. Neuerdings ist Heyland
wieder auf die Synchronmaschine zurückgekommen und hat eine theoretisch sehr
interessante, überraschend einfache und anscheinend sehr vollkommene Methode zur
Kompensation der Ankerrückwirkung angegeben, die sich von den früheren dadurch
unterscheidet, daß sie nicht mittelbar den Ankerstrom, sondern unmittelbar die
magnetische Rückwirkung selbst benutzt.Elektrot.
Zeitschr. 1906, S. 1011, 1907 S. 121, 142.
Fig. 13 sei der Schnitt durch eine sechspolige
Wechselstrommaschine mit rotierendem Magnetstern und mit eingebauter
Erregermaschine. Die Gesamtanordnung ist die übliche.
Textabbildung Bd. 323, S. 23
Fig. 13.Wechselstrommaschine mit achsialem Hilfsfelde und eingebauter
Erregermaschine.
Textabbildung Bd. 323, S. 23
Fig. 14.Maschine mit unsymmetrischen N- und S-Polen.
Abweichend von der Regel sind aber die Pole jeder der beiden Maschinen nicht
gleichmäßig ausgebildet: sämtliche Südpole haben beispielsweise, wie Fig. 14 schematisch andeutet, einen kleineren
Polabstand und eine schwächere Bewicklung als die Nordpole. Polabstand und
Bewicklung seien so bemessen, daß die Nordpole und Südpole für sich gleich starke
Felder erzeugen. Wirken nun auf die einzelnen Pole der Wechselstrommaschine die
Amperewindungen der nacheilenden wattlosen Komponente
des Ankerstromes schwächend zurück, so müssen die Nordpole zufolge ihres größeren
Polabstandes weniger geschwächt werden als die Südpole. Es verläuft also eine
größere Zahl der von der Ankerrückwirkung herrührenden Kraftlinien durch die Südpole
der
Wechselstrommaschine. Diese überschüssigen Kraftlinien schließen sich demnach nicht
über die Nordole, sondern suchen sich als Streulinien einen anderen Weg, der über
die Achse die Erregermaschine und das Ankergehäuse der Hauptmaschine verläuft. In
der Erregermaschine treten sie zufolge des auch hier bestehenden kleineren
Polabstandes der Südpole bei diesen über und verstärken
sie. Die Kraftlinien, die über die Achse und das Gehäuse der Maschine allein durch
die Südpole der beiden Maschinen verlaufen, sind proportional der Ankerrückwirkung.
In demselben Maße wie diese das Feld der Hauptmaschine schwächt, verstärkt sie das
Feld und damit den Strom der Erregermaschine. Sind die Wicklungen richtig bemessen,
so ist es auf diesem Wege möglich, die Erregung der Hauptmaschine genau um das zu
verstärken, was ihr durch die Rückwirkung des Ankers genommen ist.
Die Unsymmetrie zwischen den Polen verschiedener Polarität läßt sich nicht nur durch
den Polabstand, sondern auch durch den Polquerschnitt erreichen, die Streulinien
werden dann durch die verschiedene Sättigung der beiden Polarten hervorgerufen. Auch
wäre es denkbar, daß die Streulinien nicht unmittelbar auf die Erregermaschine
zurückwirkten, sondern durch unipolare Induktion in der Achse Ströme erzeugten, mit
denen die beispielsweise getrennt von der Hauptmaschine aufgestellte Erregermaschine
beeinflußt würde.
Der Einfachheit wegen ist bisher angenommen worden, daß die Bewicklung der Pole der
Hauptmaschine so bemessen sei, daß trotz der ungleichen Dimensionierung die gleiche
Erregung hervorgerufen werde. Diese Anordnung läßt sich am leichtesten übersehen,
ist aber nicht die günstigste, es empfiehlt sich vielmehr, die Bewicklung so zu
wählen, daß schon bei Leerlauf der Maschine ein Streufeld zu Stande kommt, das aber
die entgegengesetzte Richtung hat, wie das Streufeld, das die nacheilenden wattlosen
Ströme der Hauptmaschine erzeugen. Und zwar sind die Verhältnisse so zu wählen, daß
bei voller induktiver Belastung das Streufeld Null ist. In diesem Falle nimmt das
Streufeld nur den halben Betrag an, da es bald im positiven, bald im negativen Sinne
wirkt. Außerdem können Voreilungsströme, die bei den bisher üblichen
Kompoundierungsmethoden zufolge der abnehmenden Eisensättigung der Feldmagnete bei
gleichem Betrage stärker wirken, als die nacheilenden Ströme und die Maschine leicht
außer Tritt bringen, diese Wirkung hier nicht hervorrufen, da sie das bereits
vorhandene negative Streufeld verstärken und in ihrer Wirkung durch die zunehmende
Eisensättigung des Streufeldes begrenzt sind.
Eine Maschine, die nach dem neuen Kompoundierungsverfahren arbeitet, ist, wie Heyland an einem Beispiel zeigt, der Berechnung
zugänglich. Diese braucht jedoch nicht genau innegehalten zu werden? da die
endgiltige Einregelung der Kompoundierung an der fertigen Maschine vorgenommen
werden kann. Der Grad der Kompoundierung läßt sich nämlich dadurch nachträglich
festlegen, daß man die Erregung der Nord- und Südpole der Erregermaschine je für
sich regelbar macht. Man schaltet z.B. parallel zu den Nordpolen einen Widerstand.
Zeigt sich nun im Betriebe, daß die Kompoundierung nicht ausreicht, so wird dieser
Widerstand verringert und im umgekehrten Falle vergrößert.
Ein großer Vorteil der neuen Kompoundierung liegt darin, daß sie sich an jeder
vorhandenen nicht kompoundierten Maschine ohne größere Schwierigkeiten anbringen
läßt und dann wie bereits erwähnt, eine bessere Materialausnutzung und eine
vollkommene Regelung bei allen Belastungsarten gewährleistet.
Besonders bemerkbar macht sich die Ankerrückwirkung bei den schnellaufenden durch
Turbinen angetriebenen Wechselstrommaschinen. Die üblichen Gegenmittel sind
hier, wo die konstruktive Ausführung an sich schon viele Schwierigkeiten mit sich
bringt, nicht anwendbar. Auch die eben beschriebene Anordnung würde zufolge der
Unsymmetrie der rotierenden Teile Schwierigkeiten hinsichtlich der Ausbalanzierung
bereiten. Heyland hat für diesen Fall noch eine
besondere Ausführung angegeben, die allerdings nicht auf der Anwendung eines
Streufeldes, wohl aber auch auf der magnetischen Verkettung der Erregermaschine mit
den Kraftlinien der Ankerrückwirkung beruht.Elektrot. Zeitschr. 1907, S. 329. Das Prinzip dieser
Kompoundierung soll an der schematischen Darstellung einer Wechselstrommaschine nach
Fig. 15 erläutert werden, die abweichend von der
üblichen Ausführung der Turbodynamomaschinen mit rotierendem Anker und feststehenden
zweipoligen Feldmagneten ausgeführt ist. Der Erregeranker sitzt mit dem Hauptanker
auf derselben Achse und wird von Ansätzen der Hauptpole, also auch zweipolig,
induziert; die Figur stellt einen Schnitt durch die Maschine dar, die Feldspulen
umschließen Haupt- und Nebenpole; die Kraftlinien des Feldes fließen im gleichen
Sinne (in dem der ausgezogenen Pfeile) durch beide Anker und schließen sich durch
das Gehäuse der Maschine, das nach vorn und hinten die im Schnitte gezeigten
Erregerspulen umschließt. Die gestrichelten Pfeile stellen den Verlauf der von der
Ankerrückwirkung herrührenden Kraftlinien unter der Annahme einer nacheilenden
wattlosen Stromkomponente dar. Man sieht, im Hauptanker schwächen sie das Feld, im
Erregeranker verstärken sie es im gleichen Maße, Die Verhältnisse werden ohne
weiteres klar, wenn man die magnetischen Ströme nach dem Vorbilde elektrischer
Ströme betrachtet und sich vorstellt, daß die beiden Anker für das Erregerfeld als
parallel geschaltet und für das Feld der Ankerrückwirkung als in Reihe geschaltet
anzusehen sind. Man erhält auch auf diese Weise eine einfache und vollkommene
Ausgleichung der Ankerrückwirkung für alle Belastungsarten.
Textabbildung Bd. 323, S. 24
Fig. 15.Schema für zweipolige Anordnung mit umlaufendem Anker und
normalem Hilfsfelde.
Heyland führt eine Vergleichsrechnung für eine derart
kompensierte und für eine nicht kompensierte Wechselstrommaschine mit
Turbinenantrieb durch. Die Rechnung bezieht sich auf zwei Maschinen gleicher
Leistung von 500 KW bei 3000 Umdrehungen i. d. Minute, d.h. 50 Perioden i. d.
Sekunde und führt zu dem Ergebnis, daß die nichtkompensierte Maschine bei 2700 kg
Eisengewicht und 750 kg Kupfergewicht erheblich höhere Eisen- und Kupferverluste als
die kompensierte Maschine bei 2000 kg Eisen- und 350 kg Kupfergewicht besitzt.
Im Anschluß an diese Ausführungen über kompoundierte synchrone Wechselstrommaschinen,
die unabhängig von der Art und der Größe der Belastung konstante Spannung liefern,
sei nach einer von der Allgemeinen
Elektrizitätsgesellschaft angegebenen Anordnung gedacht, bei der der
Spannungsausgleich nicht wie in den bisher betrachteten Fällen in der Maschine
selbst, sondern durch eine besondere Zusatzmaschine bewirkt wird.D. R. P. 183935 d. Kl. 21 d. Solche
Zusatzmaschinen finden vielfach in Gleichstromnetzen Anwendung, wo sie in
Reihenschlußschaltung in dem zu regelnden Stromkreise liegen und demnach eine mit
steigender Stromstärke steigende Zusatzspannung liefern und so den mit steigender
Stromstärke zunehmenden Spannungsabfall kompensieren. So einfach liegen die
Verhältnisse im Wechselstromanlagen nicht, da dort der Spannungsabfall, wie wir
sahen, nicht nur von der Stromstärke, sondern auch von der Phasenverschiebung
abhängig ist. Es kommt also darauf an, eine Zusatzspannung richtiger Größe und Phase
zu erzeugen, und hierzu wird als Zusatzmaschine eine Wechselstromkollektormaschine
benutzt, deren Feld durch einen dem Belastungsstrom proportionalen Strom von solcher
Phase erregt wird, daß die erzeugte Zusatzspannung die Spannung der Hauptmaschine in
Phase mit dem Strom bringt und gleichzeitig konstant hält, Das Prinzip der Regelung
geht aus Fig. 16 hervor, in der a die Haupt- und z die
Zusatzmaschine bedeutet. Die Erregermaschine e für die
Zusatzmaschine wird durch eine von dem zu regelnden Strome durchflossene Wicklung
f1 erregt und
liefert daher eine diesem proportionale und phasengleiche Spannung. Ihr Strom, der
die Feldwicklung f2 der
Zusatzmaschine speist, wird aber durch bekannte Hilfsmittel, wie induktive
Widerstände r, Kondensatoren c und induktionslose Widerstände r derart in
der Phase geregelt, daß die Zusatzspannung die erforderlichen Eigenschaften erhält.
Im vorliegenden Falle ist der Anker der Zusatzmaschine kurzgeschlossen und induziert
in eine koachsiale Ständerwicklung, die in dem zu regelnden Stromkreise liegt, die
gewünschte Spannung.
Textabbildung Bd. 323, S. 25
Fig. 16.
Textabbildung Bd. 323, S. 25
Fig. 17.
Mittels dieses Regelungsprinzips läßt sich auch ein Licht- und Kraftnetz gegen die
Rückwirkung der Belastungsschwankungen eines parallel abzweigenden Bahnnetzes
schützen. Die hierzu nötigen Einrichtungen zeigt Fig.
17, wo der Strom des Bahnnetzes b unter
Vermittlung des Transformators t1 die Erregerwicklung f1 der Erregermaschine e speist, die ihrerseits die Wicklung f2 der Zusatzmaschine
erregt. Von dem Anker w der letzteren wird die
Zusatzspannung unter Vermittlung des Transformators t2 an den zu schützenden Netzzweig c abgegeben. In den Stromkreis der Erregermaschine e sind selbstverständlich noch Mittel zur Regelung der
Phase des Erregerstroms vorzusehen. Es läßt sich dann je nach dem Betrage, um den
die Phase des Erregerstromes gegen die des Betriebsstromes verschoben ist, die
Wirkung des Spannungsabfalls des Stromerzeugers, den die Belastungsschwankungen des
Bahnnetzes hervorrufen, aufheben und nötigenfalls in das Gegenteil umkehren.
Nachdem wir hier eine interessante Anwendung des Wechselstromkollektormotors kennen
gelernt haben, wollen wir nun zu diesem selbst übergehen. Auf seine Durchbildung
sind auch heute noch in erster Linie die Bestrebungen der Wechselstromtechniker
gerichtet. Wenn er auch schon in größerem Umfange in die Praxis eingeführt ist,
so z.B. bei der Hamburger Vorortbahn, so sind die Arbeiten zu seiner Vervollkommnung
doch längst noch nicht zum Abschluß gelangt. Ueberall finden sich Aufsätze, die sich
mit seiner Theorie beschäftigen, und besonders die Patentliteratur bringt dauernd
neue Motoren und neue Schaltungen, deren praktische Bedeutung abzuwarten ist. Die
elektrischen Vorgänge in den verschiedenen Motoren, die in der letzten Zeit
angegeben worden sind, gehen so ineinander über, daß nicht immer feststeht, welcher
Gattung einzelne Kollektormotoren zuzuordnen sind, ob sie als Konduktions- oder
Induktions- bezw. Repulsionsmotore zu gelten haben. Die deutsche Elektrotechnik ist
in zwei Hauptlager geschieden, von denen das eine den kompensierten Serienmotor, bei
dem die auf dem Stator liegende Kompensationswicklung in Reihe mit der
Arbeitswicklung auf dem Anker geschaltet ist, das andere den kompensierten
Repulsionsmotor nach Winter-Eichberg, bei dem die
kurzgeschlossene Kompensationswicklung und senkrecht dazu die Erregerwicklung auf
dem Anker liegt, den Vorzug gibt. Daß beide Motoren für den praktischen Betrieb
verwendbar sind, beweist die Hamburger Vorortbahn, die erste größere
Einphasenbahnanlage Deutschlands, wo beide Arten Motoren zur Einführung gelangt
sind.
Textabbildung Bd. 323, S. 25
Fig. 18.
Textabbildung Bd. 323, S. 25
Fig. 19.Längsschnitt des Wechselstrommotors der
Siemens-Schuckertwerke.
Textabbildung Bd. 323, S. 25
Fig. 20.Motorständer des S. S. W.-Motors.
Die Siemens-Schuckertwerke sind dort mit ihrem
kompensierten Serienmotor vertreten, dessen Schaltung und Regelung aus dem Schema
(Fig. 18) zu ersehen ist. Die Schaltung
entspricht völlig der des Gleichstrommotors. Die Erregerwicklung E befindet sich auf dem Ständer, die Arbeitswicklung
A auf dem Rotor zwischen den in einer Senkrechten zur
Erregerachse liegenden Bürsten. Koachsial mit den Bürsten liegt auf dem Ständer noch
die in Reihe mit der Erreger- und Arbeitswicklung geschaltete Kompensationswicklung
C. Der Strom wird den drei Wicklungen über einen
Regelungstransformator T zugeführt, der im
Schaltungsschema als Einspulentransformator angenommen ist. Fig. 19 zeigt einen Schnitt durch den Motor der Siemens-Schuckertwerke mit dem links befindlichen
Zahngetriebe, Fig. 20 die äußere Ansicht und Fig. 21 und 22 den
Ständer und den Läufer des Motors. Sämtliche Figuren beziehen sich auf die in
Hamburg zum Antrieb der Vorortbahnwagen benutzten Motoren. Der aus geblättertem
Eisen hergestellte Ständer ist in den Figuren nicht voll bewickelt gezeichnet, um
die Arbeits- und Erregerwicklung besser hervortreten zu lassen. Er trägt außer
dieser noch eine Hilfswicklung für Wendepole zur Unterdrückung des Bürstenfeuers auf
die wir später zu sprechen kommen werden.
Textabbildung Bd. 323, S. 26
Fig. 21.Ansicht des Ankers des S. S. W.- Motors.
Der Motor ist achtpolig ausgeführt, sein Ständer kann daher
wegen der kurzen Kraftlinienwege verhältnismäßig dünn in radialer Richtung
ausgeführt werden und dementsprechend kann auch der Anker einen verhältnismäßig
großen Durchmesser erhalten, so daß eine gute Kühlung gewährleistet ist. Der Motor
ist für eine Höchstspannung von 350 Volt ausgeführt, die ihm über den
Regelungstransformator in fünf Stufen von 100 Volt an um je 50 Volt steigend
zugeführt wird. Er leistet 180 PS bei 2800 kg Gewicht. Seine Zugkraft ist nur vom
Strom abhängig, er ist daher nicht empfindlich auf Spannungsschwankungen und kann
auch beträchtliche Ueberlastungen aushalten.
Textabbildung Bd. 323, S. 26
Fig. 22.Ansicht dos 180 PS-Motors der Siemens-Schuckertwerke für die
Hamburger Vorortbahnen.
(Fortsetzung folgt.)