Titel: | Der heutige Stand der Motorfahrräder. |
Autor: | Oscar Koch |
Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 330 |
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Der heutige Stand der Motorfahrräder.
Von Oscar Koch,
Groß-Lichterfelde West.
(Fortsetzung von S. 314 d. Bd.)
Der heutige Stand der Motorfahrräder.
III. Motorzweiräder.
a) Einzylindrige „leichte“
Fahrzeuge.
Führt man sich den Entwicklungsgang seit 1902 vor Augen, so sieht man, daß sich
die Motorfahrradindustrie im Kreise bewegt hat, wobei sie jetzt wieder auf dem
Ausgangspunkte ihrer Bewegung angelangt ist. Damals bauten, wie eingangs
erwähnt, die Neckarsulmer Fahrradwerke gewöhnliche
Fahrräder verstärkter Konstruktion, vor deren vorderem Rahmenrohr sie den 1 ¾–2
PS-Zedel-Motor befestigten.
Nicht viel anders sehen heute die Fahrzeuge von Treskow in Schönebeck, Hillen & Co. und Cudell &
Co. in Berlin aus (Fig. 19 u. 19a). Der kleine Motor
sitzt an derselben Stelle, wie schon 1902 der Motor bei N. S.U., hat aber, mit Ausnahme des Treskowschen, statt Batteriezündung magnetelektrische Zündung. Der
Antrieb des Magnetinduktors erfolgt bei Fig. 19
durch Kette, bei Fig. 19a dagegen durch
Stirnräder.
Textabbildung Bd. 323, S. 330
Fig. 19.Motorzweirad von Hillen & Co.
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Fig. 19a.Motorzweirad von Cudell & Co.
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Fig. 20.Motorzweirad der Neckarsulmer Fahrradwerke A.-G.
Der 1¾ PS-Zweitaktmotor von Treskow besitzt
selbsttätiges Ansaugventil, während dasselbe beim Hillen-Motor (s. später) mechanisch gesteuert wird. Im übrigen
unterscheiden sich beide Motore lediglich nur durch die Anordnung der
Kühlrippen, die Hillen wagerecht und nicht wie Treskow schräg zur Fahrbahn legt. Cudell dagegen benutzt Wasserkühlung im Gegensatz
zu seinem in D. p. J. 1906, 321, S. 329, Fig. 47
beschriebenen Fahrzeug. Der Wasserumlauf erfolgt nach dem Thermosyphonprinzip,
wobei das Kühlwasser vom unteren Teil des am oberen Rahmenrohr aufgehängten
Wabenkühlers in den unteren Teil des Zylinders eintritt. Das erhitzte
Wasser steigt dabei vom oberen Teil des Zylinders in den Kühler zurück.
Der Motor arbeitet wie die der folgenden Fahrzeuge im Viertakt und hat
selbsttätiges Ansaugventil, das seitlich am Zylinder sitzt und daher in
wagerechter Ebene arbeitet. Das Auspuffventil wird durch Stoßstange und
Umkehrhebel, ähnlich wie das Ansaugventil beim Motor der Diamant-Fahrradwerke (D. p. J. 1906, 321,
S. 380, Fig. 85 und S. 410, Fig. 101, sowie beim Progreß-Motor, S. 381, Fig. 88 u. S. 412, Fig. 105), mechanisch
gesteuert.
Die Abgase entweichen durch die Zylinderhaube in den oberhalb des 1 ¼ PS-Motors
angebrachten Auspufftopf.
Diese drei Fahrzeuge entwickeln eine Geschwindigkeit vom Fußgängertempo bis zu
30, bei guten Wegeverhältnissen sogar bis zu 40 km i. d. Stunde, und brauchen
nicht, wie das bei früheren Motorrädern der Fall war, durch Mittreten
unterstützt zu werden. Das Gewicht der vollständigen Fahrzeuge beträgt nur etwa
30 kg.
Die Neckarsulmer Fahrradwerke A.-G. dagegen bauen
jetzt den Motor liegend innerhalb des Fahrradrahmens ein (Fig. 20). Der ganze Aufbau ist derjenige der
„Motosacoche“ (D. p. J. 1906, 321, S. 329,
Fig. 48–52), nur daß die seitlichen Schutzbleche und der Hilfsrahmen in Fortfall
kommen. Letzteres hat seinen Grund darin, daß Neckarsulm den 1 ¼ PS-Motor mit 62 mm Bohrung und 70 mm Hub (D. p. J.
1906, 321, S. 394, Fig. 99) fest in den Rahmen
einbaut, während er bei der „Motosacoche“ abnehmbar ist. Im Gegensatz zu
letzterer erhält er auch sein Gemisch nicht aus einem Oberflächenvergaser,
sondern aus einem Spritzvergaser, der eine Verkleinerung des N. S. U.-Vergasers (D. p. J, 1905, 320, S. 315, Fig. 41 und 42) ist.
An Stelle der Batteriezündung bei dem Modell 1906 der „Sacoche“ tritt bei
N. S.U. Bosch Lichtbogenzündung (s.
später).
Textabbildung Bd. 323, S. 331
Fig. 21.Motosacoche von Dufaux & Cie.
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Fig. 21a.Antrieb des Magnetapparates zu Fig. 20.
Der Antrieb des Magnetapparates resp. seines Ankers erfolgt mittels Kette oder
Stirnräder. Letztere Uebertragung hat der ersteren gegenüber den Vorzug, daß sie
genauer arbeitet. Der ganze Antrieb ist in beiden Fällen durch einen Kasten
verdeckt. Die Betätigung des Fahrzeuges ist so ziemlich dieselbe, wie sie schon
bei Besprechung der „Motosacoche“ erwähnt wurde. Trotz des kleinen Motors
können Geschwindigkeiten bis 40 km L d. Stunde erreicht werden; das Gewicht
beträgt nur 38 kg.
Das Modell 1908 (Fig. 21) der
„Motosacoche“ besitzt jetzt ebenfalls magnet-elektrische Zündung. Der
kleine Magnetapparat a (Fig. 21a) mit Hochspannungsstrom ruhauf dem Schwungradgehäuse, und
wird durch Schnecken rad b und Schnecke, die auf
dem Rande des Schwungrades c eingeschnitten ist,
mittels Welle d angetrieben.
Diesen beiden letztgenannten Fahrrädern ist das Motorzweirad (Fig. 22) von A.
Scheibert & Co., G. m. b. H. in Wien
dadurch ähnlich, daß der 1 ¾ PS-Motor mit 60 mm Bohrung und 70 mm Hub dieselbe
Anordnung im Rahmen und ebenfalls wagerecht liegende Kühlrippen hat. Abweichend
von obengenannten Typen ist der Vergaser in seiner Einrichtung selbst (s.
später) als auch in seiner Anordnung. Er besitzt keinen Schwimmer, und ist in
der Mitte des Fahrzeuges angebracht. Hierdurch entsteht ein ziemlich langes
Ansaugrohr, in welchem eine innige Mischung des durch den Vergaser gesaugten
Benzin-Luftgemenges stattfindet.
Der Motor hat auch hier selbsttätiges Ansaugventil, während das Auspuffventil in
derselben Weise wie beim Cudellschen Fahrzeug
gesteuert wird.
Textabbildung Bd. 323, S. 331
Fig. 22.Motorzweirad von Scheibert & Co.
In der Ebene entwickelt der Motor bis zu 45 km Fahrgeschwindigkeit i. d. Stunde;
Steigungen bis 9 v. H. bewältigt das Fahrzeug ohne Mithilfe des Fahrers. Das
Gesamtgewicht beträgt 35 kg.
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Fig. 23.Motorzweirad „Kolibri“ von Puch.
Das „Kolibri“-Motorzweirad (Fig. 23) von
Joh. Puch A.-G. in Graz weicht insofern von
obigen Typen ab, als bei ihm der 2 PS-Motor mit 68 mm Bohrung und 70 mm Hub
senkrecht steht, womit erfahrungsgemäß bessere Ausgleichung, gleichmäßigere
Abnutzung des Zylinders und Kolbens sowie günstigere Oelung erzielt wird. Wie
ersichtlich, ist nun auch die ganze Anordnung des Motors und seiner Zubehörteile
gleich derjenigen der schweren Motorzweiräder; der Vergaser ist hinter dem Motor
und der Magnetapparat, dessen Anker seinen Antrieb durch Stirnräder erhält, vor
demselben unverrückbar auf einer Brücke angebracht. Die Steuerung der Ventile
ist ähnlich derjenigen des Zweizylindermotors (D. p. J. 1906, 321, S. 412, Fig. 103). Wie bei Fig. 22 besitzt auch hier das Auspuffrohr eine
beträchtliche Länge und konnte ungeachtet der senkrechten Lage des Motors
ebenfalls bis zum Tretkurbellager geführt werden, so daß die Auspuffgase hinter
den Fahrer abziehen.
Trotz des kleinen Motors und des geringen Gewichtes von nur 33 kg beträgt die
Maximalgeschwindigkeit 45 km i. d. Stunde, wobei Steigungen des Weges bis zu 15
v. H. ohne Mittreten überwunden werden können.
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Fig. 24.Motorzweirad der Motorenfabrik Magnet.
Die Motorenfabrik Magnet ordnet den Motor in
bekannter Weise an (Fig. 24), gibt ihm aber
sowie dem ganzen Fahrzeug kleinere Abmessungen. Der Rahmen ist sehr niedrig
gebaut, die Entfernung von Sattelmitte bis zum Erdboden beträgt nur 75 cm. Der 2
PS-Motor hat wie derjenige D. p. J. 1906, 321, S.
381, Fig. 89, ebenfalls Abreißzündung sowie Stirnradantrieb für den Magnetanker
und unterscheidet sich von ihm nur durch sein selbsttätiges Ansaugventil, Die
Zylinderbohrung sowie der Kolbenhub betragen je 70 mm. Ueber die
Zündungseinrichtung s. später. Mit allem Zubehör wiegt dieses Fahrzeug 44 kg,
und leistet 45 km i. d. Stunde.
Das Peugeot-Motorzweirad (Fig. 25) hat, nach Fortlassung des zweiten Horizontalrohres, ziemlich
denselben Rahmenbau wie das vorhergehende, wiegt aber nur 40 kg, auch der Motor
ist kleiner und hat nur 1 ¾ PS, trotzdem erteilt er dem Fahrzeug eine
Fahrgeschwindigkeit bis zu 30–35 km i. d. Stunde. Die Zylinderbohrung beträgt 64
mm und der Hub 68 mm. Um an Gewicht zu sparen, sind zur Zündung Akkumulatoren
gewählt, die in eine Abteilung des Benzinbehälters eingebaut sind. Letzterer
bietet außerdem noch Raum für 4 l Benzin und 1 l Schmieröl.
Bemerkenswert ist die Kraftübertragung. Diese erfolgt nicht wie bisher
unmittelbar, sondern mittels Vorgelege, wie folgt (Fig. 25a): Auf der Motorwelle sitzt das Zahnrad a mit 20 Zähnen, das in das zweite hinter ihm
sitzende Zahnrad b mit 80 Zähnen eingreift.
Letzteres ist mit der Riemenscheibe c fest
verbunden, so daß diese sich mit ¼ der Tourenzahl des Motors dreht. Da diese
Riemenscheibe 100 mm Durchm. hat und die Hinterradriemenfelge d einen solchen von 200 mm, so läuft das Hinterrad
e wiederum mit der halben Tourenzahl der
Antriebsriemenscheibe b, so daß, wenn der Motor
2000 Umdrehungen i. d. Minute macht, auf das Hinterrad nur 250 kommen.
Diese mittelbare Uebertragung mit „Verminderer“ ist nötig, um das
Uebersetzungsverhältnis auf 8 : 1 bringen zu können. Wollte man dieses durch
unmittelbaren Antrieb der Riemenscheibe erreichen, so müßte letztere einen so
geringen Durchmesser erhalten, daß der Riemen, wie punktiert angegeben, nur noch
an einem kleinen Teil ihres Umfanges anliegen würde. Die Folge davon wäre, daß
der Riemen große Neigung zum Gleiten hätte, und durch die kurze Biegung um die
Riemenscheibe rasch verschleißen würde.
Nun bedingt aber dieser Antrieb, daß der Motor in entgegengesetzter Drehrichtung
laufen muß, also gemissermaßen Rückwärts, was verschiedene Firmen dadurch
vermeiden, daß sie unmittelbaren Antrieb der Motorriemenscheibe durch die
Kurbelwelle wählen, und zwar unter Zuhilfenahme einer Spannrolle.
Wie aus Fig. 20, 22, 23 und 28 ersichtlich, drückt diese den Riemen von unten nach oben, so daß
er trotz der kleinen Riemenscheibe immerhin noch nahezu an der Hälfte ihres
Umfanges zur Anlage kommt.
Die Rolle kann durch eine an ihrer Achse sitzende Stange beliebig eingestellt
werden, zu welchem Zwecke diese Stange, wie bei Fig.
21, 23 und 28 durch Klemmvorrichtung am Rahmenrohr festgehalten wird.
An Stelle der Klemmvorrichtung tritt zuweilen eine am Rahmenrohr befestigte
Hülse, durch die die Stange hindurchgesteckt und durch Mutter in ihrer Lage
gehalten wird. Durch Drehen der Mutter wird dann die Stange und mit ihr die
Rolle höher oder tiefer gestellt.
Beim leichten Motorrad der Fabrique Nationale ist
der Rahmen wie bei ihrem Vierzylindermotorrad (D. p. J. 1905, 320, S. 278, Fig. 17) unten gegabelt, und in diese
Gabel der 2 PS-Motor eingehängt (Fig. 26). Er
hat 65 mm Bohrung und 70 mm Hub; sein Zylinderinhalt beträgt 225 ccm.
Textabbildung Bd. 323, S. 332
Fig. 25.Motorzvveirad von Peugeot Freres.
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Fig. 25a.Antrieb zu Fig. 25.
Das Vorgelege ist so eingerichtet, daß die ebenfalls auf einer besonderen Achse
sitzende Riemenscheibe ein Innenzahnrad trägt, in welches ein auf die Motorwelle
aufgekeiltes Stirnrad eingreift. Hierdurch ist ebenfalls das
Uebersetzungsverhältnis 8 : 1 erreicht. Die Riemenscheibe steht außerdem
exzentrisch zum Kurbelgehäuse und kann mittels der auf der Figur links
ersichtlichen Schnecke, die an einer Scheibe sitzt, derart gedreht werden, daß
sich die Spannung des Riemens verändert. Um dieses während der Fahrt vornehmen
zu können, trägt die Schnecke an ihrem oberen Ende Cardan-Gelenk, von dem eine Stange zum oberen Rahmenrohr führt. Auf
dieses Getriebe komme ich noch zurück; es befähigt das Fahrzeug, beträchtliche
Steigungen zu befahren, und ermöglicht die Fahrgeschwindigkeit von 40 km bis auf
5 herabzudrücken. Das Gesamtgewicht des vollständigen Fahrzeuges beträgt etwa 40
bis 50 kg.
Textabbildung Bd. 323, S. 333
Fig. 26.Motorzweirad der Fabrique Nationale.
Textabbildung Bd. 323, S. 333
Fig. 27.Motorzweirad der Wanderer Fahradwerke.
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Fig. 28.Motorzweirad von Dufaux & Cie.
Denselben Antrieb besitzt das 1 ½ PS-Motorrad (Fig.
27) der Wanderer Fahrradwerke vorm.
Winklhofer & Jänicke, dessen
Höchstgeschwindigkeit ebenfalls 40 km i. d. Stunde beträgt, wobei Steigungen von
7–10 v. H. ohne Pedalunterstützung überwunden werden können. Der Motor hat 60 mm
Bohrung, 70 mm Hub, selbsttätiges Ansaugventil sowie Spritzvergaser mit
Luftregulierung und Gasdrosselung, so daß er mittels der beiden oben an ihm
angebrachten Hebel vom Sitz aus auf jeden Wirkungsgrad eingestellt werden
kann. Unmittelbar vor dem Sitz ist die Handölpumpe, und der leicht kotrollierbarekontrollierbare Benzinmesser angeordnet. Der Auspufftopf sitzt unter dem
Tretkurbellager, und ist so eingerichtet, daß die Abgase fast geräuschlos
abziehen.
Der Magnetapparat sitzt hinter dem Motor und wird durch zwei Zwischenräder von
der Motorwelle angetrieben. Die Hebel für Vor- und Nachzündung befinden sich am
linken Lenkstangengriff, während die Auspuffhebevorrichtung und der
Zündungsausschalter am rechten Lenkstangengriff sitzen.
Der 1 l fassende Oelbehälter ist in den keilförmigen 4 l Benzin haltenden
Behälter mit eingebaut. Die Gesamtlänge dieses Fahrzeuges ist 1,94 m bei 82 cm
Höhe vom Fußboden bis Satteloberkante. Das Gesamtgewicht beträgt etwa 45 kg.
Bei den beiden letztgenannten Fahrzeugen beträgt der Durchmesser der
Motorriemenscheibe 145 mm und derjenige der Riemenfelge 385 mm. Bei diesem
Verhältnis braucht der Riemen nicht so fest wie gewöhnlich gespannt zu werden.
Er verschleißt daher nicht nur weniger leicht, sondern auch die Lager werden
weniger stark beansprucht.
Der Benzinverbrauch ist bei derartigen leichten Fahrzeugen gering, 1 l reicht für
35 bis 40 km aus.
Ein leichtes Damenmotorzweirad mit nur 32 kg, bei dem ein 1 PS-Motor mit 2500
Umdrehungen i. d. Minute in Anwendung kommt, bauen jetzt H. & A. Dufaux & Cie. in Genf (Fig.
28). Der Schwerpunkt ist bei diesem Fahrzeug so tief gelegt und die
einzelnen Organe sind so gruppiert, daß es einen sehr einfachen Gesamteindruck
macht.
Im Gegensatz zum Motor der „Motosacoche“ (D. p. J. 1906, 321, S. 394, Fig. 99) ist hier das Ansaugventil
mechanisch gesteuert, auch die Steuerung des Auspuffventils ist insofern
abgeändert, als sie nicht mehr vermittels in die Schwungscheibe des Motors
eingearbeiteter Steuerkurven, sondern durch eine besondere Steuerwelle
erfolgt.
Der Motor samt seiner Zubehörteile ist wie bei der Motosacoche (D. p. J. 1906,
321, S. 329, Fig. 48) von Schutzblechen
eingeschlossen, die vorn mit den von der Motosacoche her bekannten Lufttrichtern versehen
sind.
Der Vergaser ist ebenfalls von der Motosacoche entlehnt (D. p. J. 1906, 321, S. 426, Fig. 122) und liegt hinter dem Motor,
während der Magnetapparat, dessen Anker seinen Antrieb nach Fig. 21 a erhält, vor demselben in einer Schleife
des unteren schräg aufsteigenden Rahmenrohres sich befindet. Diese Anordnung
ermöglicht, den Motor und seine Zubehörteile auf einen kleinen Raum
zusammenzudrängen; nebenbei ist der Magnetapparat bei eventl. Sturz des
Fahrzeuges vor Schaden bewahrt.
Der gemeinsame Behälter für Benzin, Oel und Petroleum liegt zwischen den beiden
schräg zum Steuerrohr aufsteigenden Rahmenrohren; an ihm befinden sich zwei
Pumpen, von denen die auf der rechten Seite liegende zum Einspritzen von
Petroleum, die links liegende dagegen zum Schmieren des Motors dient.
Die Betätigung der Gaszufuhr, der Zündung sowie der Kompression geschieht von der
Lenkstange aus (s. D. p.J. 1906, 321, S. 331. Fig.
53).
Die Fahrgeschwindigkeit beträgt 35 km i. d. Stunde, Steigungen bis 6 v. H. können
ohne Mittreten überwunden werden.
(Fortsetzung folgt.)