Titel: | Blockeinrichtungen für zweigleisige Bahnstrecken, welche bei zeitweiliger Sperrung des einen Gleises teilweise als eingleisige Bahnen betrieben werden. |
Autor: | Robert Edler |
Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 513 |
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Blockeinrichtungen für zweigleisige Bahnstrecken,
welche bei zeitweiliger Sperrung des einen Gleises teilweise als eingleisige Bahnen
betrieben werden.
Von Robert Edler, Ingenieur, k. k. Professor
der Elektrotechnik am k. k. Technologischen Gewerbe – Museum in
Wien.
(Fortsetzung von S. 501 d. Bd.)
Blockeinrichtungen für zweigleisige Bahnstrecken.
B) Auf Blocklinien mit
Vorblockung (Vormeldung).
Auf Blocklinien mit Vorblockung ist zunächst jeder der beiden Blockposten B und C für jede
Fahrtrichtung mit einem Vormeldeblockfeld V versehen,
welches mit dem zugehörigen Signalfelde gekuppelt und im Ruhezustande geblockt ist;
dadurch wird in bekannter Weise jeder Blockwärter veranlaßt, sein Signal rechtzeitig (d. i. also nicht
zu spät) zu verschließen, so daß der Fall ausgeschlossen wird, daß „sich
ein Blockposten einsperrt“. Der vorzeitige
Verschluß des Signales aber wird in bekannter Weise mittels der elektrischen Druckknopfsperre verhütet.
Wenn nun in eine derartige Blocklinie mit Vorblockung eine zeitweilig eingleisig
befahrene Strecke eingefügt werden soll, so darf natürlich
das Wesen der Blocklinie nicht geändert werden, d.h. es muß auch hier das
Vorblocken ermöglicht werden; dabei bieten sich zwei Möglichkeiten für die Lösung dieser Aufgabe dar,
indem nämlich entweder die Vormeldung auch auf den beiden Zwischenposten X und Y erscheint, oder
aber auf die eigentlichen Streckenblockposten B und C beschränkt bleibt.
a) Die Vormeldung erfolgt in
B, C, X und Y.
Wie man aus der Fig. 6 entnehmen kann, sind in
den beiden Streckenblockposten B und C die Blockfelder für Signalverschluß 5 und für
Vormeldung V in üblicher Weise angeordnet; in den
beiden Zwischenposten X und Y dienen die Blockfelder 6 und 9 zum Verschlusse der Weichen, während die
Blockfelder 5, 7, 8 und 10 bei der Vormeldung benutzt werden.
Textabbildung Bd. 323, S. 513
Fig. 6.
Das Zusammenwirken der verschiedenen Blockfelder kann nun aus der folgenden
Beschreibung entnommen werden:
Sobald der Zug den Blockposten A verlassen hat, wird
dort das Signal geblockt und es gelangen jetzt (Fig.
7) die Wechselströme auf L1 nach B, um hier
das Vormeldefeld 3 auszulösen; diese Vormeldung
soll aber zugleich selbsttätig nach X und Y weitergegeben werden, so daß die Ströme vom
Blockfelde 3 in B auf
der Leitung L3
durch das Vormeldefeld 7 in X und über die Leitung
L13 zum
Vormeldefelde 10 in Y
weiterfließen und dann zur Rückleitung gelangen müssen.
Textabbildung Bd. 323, S. 513
Fig. 7.
Der Wärter in Y stellt die Fahrstraße ein (Weiche
2), verriegelt sie mit dem Knebel K2, der nach rechts gedreht wird, und blockt
sodann den Knebel K2 mit dem rechten Blocktaster, der dem Blockfelde 10 angehört und die Druckstange von 9 mitnimmt, so daß die Blockfelder 9 und 10 im
Kurzschlusse geblockt werden; dadurch wird auch mittels des
Zustimmungstromschließers z2 die Verbindung der beiden Leitungen L5 und L7 hergestellt,
jedoch erst nach vollständiger Ausführung des Blockverschlusses, so daß also
wieder die richtige Lage der Spitzweiche 2
überprüft ist.
Hierauf verschließt auch der Wärter in X die Weiche
1 mit dem Knebel K1 in richtiger Lage und blockt die
beiden Blockfelder 6 und 7, wodurch zugleich in B das Signalfeld 4 auf
der Leitung L'3
freigemacht wird, während anderseits die Ströme über L5, z2, L7 zum Vormeldefelde 13 in C fließen und dort den Zug
ankündigen.
Der Wärter in B stellt nun das Signal auf
„Fahrt“ und erwartet den Zug; sobald derselbe bei B vorbeigefahren ist, werden die beiden Blockfelder
3 und 4 wieder
verschlossen, wobei die Wechselströme über die Leitung L1 nach A
zurückfließen und dort das Signalfeld wieder frei machen; damit ist in B der Ruhezustand wieder hergestellt.
Der Zug hat mittlerweile die eingleisige Zwischenstrecke X Y befahren und auch den Blockposten C,
wo ja das Signal für die Fahrt nach D auf
„Fahrt“ gezogen wurde, sobald die Vormeldung auf dem Blockfelde 13 eingetroffen war, erreicht und vielleicht auch
schon wieder verlassen, so daß jetzt der Blockwärter in C die beiden Blockfelder 13 und 14 wieder verschließen kann, wobei einerseits auf der
Leitung L9 nach D vorgeblockt wird, während anderseits die Ströme
auf der Leitung L7
nach Y gelangen, hier das Blockfeld 9 frei machen, dann in die Leitung L11 fließen, in X das Blockfeld 6 frei
machen und endlich zur Erde abfließen. Man könnte dabei auch noch die Sperrlage
des Signalfeldes 4 überprüfen, indem man vom ersten
Knebelstromschließer in X über eine Hilfsleitung
nach B zurückgeht und dort einen
Tellerstromschließer an der Sperrstange von 4
anordnet, der nur bei der Sperrlage den Weg zur Rückleitung schließt; nötig ist
dies jedoch nicht.
Der Ruhezustand aber ist dann wieder hergestellt, sobald in C das Signalfeld 14
wieder frei wird, wenn also die Freigabeströme von D auf der Leitung L9 ankommen.
Bei der entgegengesetzten Fahrtrichtung wirken die Blockeinrichtungen in
ähnlicher Weise.
Textabbildung Bd. 323, S. 514
Fig. 8.
Die Schaltung ist in Fig. 8 dargestellt; es sind
dabei auch die Wecker und Wecktaster an den entsprechenden Stellen eingefügt;
die Abhängigkeit zwischen dem Schieber und Knebel und der zugehörigen Weiche
kann ähnlich der Anordnung in Fig. 4 ausgeführt
werden. Alles andere kann mit genügender Deutlichkeit aus Fig. 8 entnommen werden.
Bei der in Fig. 8 dargestellten Anordnung wäre
der Fall denkbar, daß z.B. der Wächter X, nachdem
die Vorblockung für die Fahrtrichtung A B X Y C D
auf m7 eingetroffen
ist, den Knebel K1
nicht nach rechts, sondern nach links umlegt, aber den rechten Doppeltaster (W V, m6
m7) niederdrückt,
sei es aus Versehen, sei es in böswilliger Absicht. Um in einem solchen Falle
gefährliche Fehlblockungen zu verhüten, ist der Unterbrecher u1 (bezw. u2) an den Knebel
K1 (bezw. K2 in X (bezw. Y) angehängt,
der den Stromweg zum Induktorkörper J2 (bezw. J3) nur bei richtiger Lage des betreffenden Knebels geschlossen hält. – Man könnte
auch eine mechanische Abhängigkeit erzielen, indem
man die Sperrstangen der Vormeldefelder bis zu dem Schieber S1 (bezw. S2) führt und das
Hochspringen der Sperrstangen davon abhängig macht, daß der Schieber und daher
auch der Knebel richtig steht, indem man den Schieber unten mit Schlitzen
versieht, in welche die Sperrstangen von unten her eintreten. Es würden dann die
Blockfenster der Vormeldefelder ohne weiteres die Farbe wechseln, das
betreffende Vormeldefeld würde aber erst dann tatsächlich frei und zugleich den
Schieber sperren, wenn der Knebel in der richtigen Lage steht, bezw. in dieselbe
gebracht wurde.
b) Die Vorblockung erfolgt
nur in B und C, jedoch nicht in X und Y.
1. Lösung.
Wenn man sich damit begnügt, die Vorblockung nur in den beiden dauernd
besetzten Blockposten B und C erscheinen zu lassen, die Vormeldung der Züge
in X und Y jedoch
nur durch die Weckersignale zu bewerkstelligen, dann sind gemäß der Fig. 9 nur in B
und C Vormeldefelder V anzuordnen, während in X und Y nur die auf die Knebel einwirkenden
Weichenblockfelder 5 und 6 erforderlich sind. Wieder ist dabei aber die
Bedingung festzuhalten, daß die Vormeldung in B
bei der Fahrtrichtung A B C D vom Posten A aus erfolgt, während die Vorblockung nach C dem Wärter in X
übertragen wird, jedoch erst nach vorausgegangenem richtigen Verschlusse des
Weichenblocks in Y.
Textabbildung Bd. 323, S. 514
Fig. 9.
Das Zusammenwirken der einzelnen Blockfelder kann dabei aus der Fig. 10 leicht übersehen werden, wie dies die
nachfolgende Beschreibung für die Fahrtrichtung A B
X Y C D erkennen läßt.
Sobald der Zug den Posten A verlassen hat, und
das Signal in A wieder geblockt wird, wechselt
das Vormeldefeld 3 in B die Farbe und wird auf der Leitung L1 frei.
Textabbildung Bd. 323, S. 514
Fig. 10.
Der Wärter in B läutet nun nach X vor, und der Wärter in X gibt das Weckersignal nach Y weiter. Der Wärter in Y stellt die Spitzweiche 2 in die
richtige Lage, dreht den Knebel K2 nach rechts und verschließt den
Weichenblock 6 im Kurzschluß, wobei der
Stromweg über den Zustimmungstromschließer z2 hergestellt wird. Sodann stellt der Wärter
in X die Weiche 1
in die richtige Lage, dreht den Knebel K1 nach rechts und blockt das
Weichenverschlußfeld 5; die Wechselströme gehen
dabei einerseits über die Leitung L3 zum Signalfeld 4 in B und dann zur Erde,
andererseits über die Leitung L5, über den Stromschließer z2 in die
Leitung L7 und
zum Vormeldeblock 9 in C.
Die Wärter in B und C stellen nun die Signale auf „Fahrt“ und der mittlerweile
herankommende Zug kann die Fahrt ohne weiteres fortsetzen; sobald er die
elektrische Druckknopfsperre in B ausgelöst
hat, kann der Wärter in B das Vormeldefeld 3 und das Signalfeld 4 wieder verschließen und auf der Leitung L1 die Strecke A B freigeben. Hat dann der Zug auch den
Blockposten C verlassen, so verschließt der
Wärter in C das Vormeldefeld 9 und das Signalfeld 10, wobei auf der Leitung L9 nach D
vorgeblockt wird, während gleichzeitig die Ströme über L7 nach Y gelangen, dort das Weichenblockfeld 6 wieder frei machen, sodann auf der Leitung
L11 nach
X fließen und auch hier das
Weichenblockfeld 5 wieder entriegeln; bevor
aber diese Freigabeströme zur Rückleitung gelangen, müssen sie auf der
Leitung L13 zum Blockposten B und dort über den Zustimmungstromschließer z3 fließen, der
nur dann einen geschlossenen Stromweg herstellt, wenn das Signalblockfeld
4 in B
ordnungsgemäß geblockt wurde. Diese Ueberprüfung des Blockfeldes 4 ist notwendig, wenn der Wärter in X das Vorblocken in C bewirken soll, da sonst der durch die Anordnung der
Vormeldefelder geschaffene Zwang für die richtige Reihenfolge der Blockung
der Signalfelder zwischen den beiden Posten B
und C verloren ginge, weil in X und Y keine
Vormeldefelder angeordnet sind gemäß der Fig.
10.
Wenn dann endlich der Zug vom nächsten Blockposten D geblockt wird, so wird das Signalfeld 10 in C auf der Leitung L9 wieder frei
gemacht, und damit der Ruhezustand wieder hergestellt.
Bei der entgegengesetzten Fahrtrichtung wirken die Einrichtungen in ähnlicher
Weise.
Textabbildung Bd. 323, S. 515
Fig. 11.
Die Schaltung für den vorliegenden Fall ist in Fig.
11 dargestellt und enthält auch die Wecker und Wecktasten.
2. Lösung.
Die in der Fig. 9 angedeutete Anordnung mit
Vorblockung in den beiden Blockposten B und C allein, kann auch in der Weise ausgeführt
werden, daß das Vormeldefeld 9 in C erst dann ausgelöst wird, wenn das Signalfeld
4 zugleich mit dem Vormeldefeld 3 in B wieder
geblockt wird, wie es ja eigentlich auch dem üblichen Betriebe einer
Blocklinie mit Vorblocken am besten entspricht. Diese zweite Lösung, deren
Betriebsübersicht in der Fig. 12 dargestellt
ist, hat nur den allerdings nicht schwerwiegenden Nachteil gegenüber
der zuletzt besprochenen Anordnung (Fig. 10
und 11), daß das Vorblocken in C etwas später eintrifft als bei der ersten
Lösung, nämlich erst zu jener Zeit, wann der Zug bereits in die eingleisige
Zwischenstrecke eingefahren und durch den Posten in B gedeckt ist. Es ist daher bei dieser zweiten Lösung dem
Ankündigen der Züge durch die Weckersignale besondere Beachtung zu schenken,
da sonst der Wärter in C, der ja
verhältnismäßig spät durch das Vormeldefeld 9
von dem Herannahen des von B kommenden Zuges
unterrichtet wird, sich unter Umständen veranlaßt sehen könnte, für einen
Gegenzug die Vorbereitungen zur Fahrt über die eingleisige Zwischenstrecke
einzuleiten. Es dürfte sich in einem solchen Falle empfehlen, die
Ankündigung jedes Zuges zu gleicher Zeit in den beiden Zwischenposten X und Fund in dem anderen Blockposten mittels
der Wecker zu veranlassen; es wird dann zwar in jedem der beiden Posten in
B und C ein
dritter Wecker erforderlich, was aber mit Rücksicht auf die dadurch
ermöglichte rasche Ankündigung jedes Zuges keinesfalls als Nachteil
bezeichnet werden darf. Außerdem ist durch die Durchführung der
Weckerleitungen, die ja auch für die Blockvorgänge selbst mitbenutzt werden,
die Möglichkeit geboten, daß sich die beiden Blockposten in B und C mittels der Klingelsignale darüber
einigen, gleichzeitig aber auch ohne weitere Handhabungen an den Wecktastern
die beiden Zwischenposten X und Y davon verständigen können, welcher Zug zuerst
die eingleisige Zwischenstrecke durchfahren darf, falls zufälligerweise bei
B und C
zugleich je ein Zug angekündigt, bezw. vorgeblockt wird oder vielleicht gar
schon herankommt. In den meisten Fällen wird man zwar den zuerst ankommenden
Zug auch zuerst abfertigen, oft aber wird derselbe warten müssen, wenn der
etwas später kommende Gegenzug den Vorrang besitzt, wie dies ja bei
wichtigen Schnellzügen zutrifft. In diesen Fällen, wo also wenig Zeit zur
Verfügung steht, ist die Möglichkeit, daß die beiden Blockposten B und C in
unmittelbare Verbindung treten können und außerdem die Wecker in den beiden
Zwischenposten X und Y mitlaufen lassen, nicht zu unterschätzen.
Textabbildung Bd. 323, S. 515
Fig. 12.
Die Uebersicht, nach welcher diese Schaltung zu entwerfen ist, zeigt die Fig. 12, während die vollständige Schaltung selbst in
der Fig. 13 dargestellt ist. Es dürfte sich
empfehlen, auch hier die Handhabung der Blockwerke und der Klingelanlage an
einem Beispiele zu besprechen; wir wählen dafür wieder einen Zug der
Fahrtrichtung A B X Y C D.
Textabbildung Bd. 323, S. 516
Fig. 13.
Der Zug wird von A aus zunächst vorgeblockt,
indem die auf der Leitung L1 nach B
hereinkommenden Wechselströme das Vormeldefeld 3 in B freimachen.
Der Blockwärter in B drückt nun den Wecktaster
t2 und
sendet dadurch die Gleichstromstöße über die Leitung L12 nach X, wo sie den Wecktaster t3, den Wecker B
und den Wecktaster t4 durchlaufen, um dann auf der weitergeführten Leitung L12 nach Y zu gelangen, wo sie den Wecker B X ertönen lassen und dann über den dritten
Druckstangentaster des Weichenblockfeldes 6 in
die Leitung L4
gehen, so daß sie zum Blockposten C kommen und
hier über das Blockfeld 7 und den Wecker B zur Rückleitung R abfließen können; das Vorläuten erfolgt also zugleich in X, Y und C.
Kann der Blockwärter in C den Zug annehmen, so
gibt er das „Verstanden“-Zeichen mit dem Wecktaster t7 nach Y, X und B zurück,
wobei die Leitungen L13 und L3 benutzt werden und die Wecker C in
Y, Y C in X
und C in B
ertönen; gewöhnlich wird als „Verstanden“-Zeichen ein einmaliges
kurzes Klingelsignal benutzt.
Wenn jedoch in C zu derselben Zeit ein Gegenzug,
der den Vorrang verdient, vorgeblockt ist und erwartet wird, dann gibt der
Blockwärter C anstatt des
„Verstanden“-Zeichens das Klingelsignal „Widerruf“ mit dem
Wecktaster t7
nach Y, X und B
zurück und klingelt, unmittelbar darauf mit demselben Taster t7 diesen
Vorrangsgegenzug nach Y, X und B vor, was der Blockwärter in B jetzt seinerseits durch das
„Verstanden“-Zeichen bestätigen muß.
Die beiden Wärter in den Zwischenposten X und
Y hören diese Klingelsignale mit an und
sind dadurch vollkommen darüber in Kenntnis gesetzt, welcher Zug zuerst die
eingleisige Zwischenstrecke durchfahren wird; denn erfolgt auf das erste
Vorläuten kein Widerruf, sondern das „Verstanden“-Zeichen, so gilt
diese Zugfahrt als endgiltig vereinbart; wenn dagegen der Widerruf auf das
erste Vorläuten abgegeben wird, so kommt die Gegenfahrt nach erfolgter
Bestätigung durch das „Verstanden“-Zeichen zur Durchführung.
Wir wollen nun annehmen, daß es bei der zuerst angemeldeten Zugfahrt A B X Y C D bleibt. In diesem Falle legen beide
Wärter X und Y
nach richtiger Einstellung der Weichenhebel die Knebel K1 und K2 nach
rechts um. Der Wärter X kann aber noch
keine Wechselströme absenden, da die Leitung L5 noch im
Zustimmungstromschließer z2 in Y
unterbrochen ist; es muß also zuerst der Wärter Y die Spitzweiche mit dem Blockfelde 6 verschließen, was im kurzen Schlusse des Induktors J3 erfolgt.
Den durchgeführten Verschluß des Blockfeldes 6
meldet der Wärter Y mit dem Wecktaster t5 nach X, wo der Wecker Y
C läutet und zugleich nach B, wo der
Wecker C ertönt.
Jetzt blockt der Wärter X das Blockfeld 5, und sendet die Wechselströme vom Induktor
J2
einerseits über das Blockfeld 5 in X, das verschlossen wird, in die Leitung L3 nach B, wo das Signalfeld 4 frei wird, und weiter zur Rückleitung R,
– anderseits aber vom Induktorkörper J2 in die Leitung L5 und nach Y, wo mittels des Zustimmungstromschließers z2 der
durchgeführte Verschluß der Spitzweiche überprüft wird, und weiter zur
Rückleitung R.
Der Blockwärter B stellt jetzt das Signal
(Blockfeld 4) auf „Fahrt“, ebenso der
Blockwärter C, falls das Blockfeld 10 nach einem früheren Zuge wieder frei
geworden war. Der Zug kann jetzt die Fahrt über die eingleisige
Zwischenstrecke ohne Aufenthalt antreten und weiter fortsetzen.
Nach dem Zuge hat der Blockwärter in B das in
die Haltlage zurückgebrachte Signal wieder zu verschließen, indem er das
Signalfeld 4 und das zugehörige Vormeldefeld
3 blockt; die Wechselströme gehen
einerseits vom Induktor J1 über das Vormeldefeld 3 in die Leitung L1 und nach A, wo das Signalfeld entblockt wird, zur
Rückleitung R, anderseits fließen sie aber vom
Induktorkörper J1 über das Signalfeld 4 zur Leitung
L3, dann
nach X, weiter auf der Leitung L13 über Y nach C, wo sie
das Vormeldefeld 9 freimachen und dann zur
Rückleitung R gelangen.
Wenn dann der Zug auch beim Blockposten C
vorbeigefahren ist, wird das Signalfeld 10 und
das Vormeldefeld 9 wieder geblockt, wobei die
Wechselströme vom Induktor J4 einerseits über das Vormeldefeld 9 in die Leitung L7 gelangen, dann in Y das Weichenverschlußfeld 6 freimachen, weiter auf der Leitung L11 nach X fließen, dort das Weichenverschlußfeld 5 freimachen und zur Rückleitung R gelangen, – während sie anderseits vom
Induktorkörper J4 durch das Signalfeld 10 in C zur Leitung L9 fließen, um dann in D das Vormeldefeld auszulösen und dann zur
Rückleitung R zurückzukehren.
Es ist dadurch mittlerweile in B, X und F der
Ruhezustand wieder hergestellt worden, und sobald dann endlich der Zug vom
Blockposten D gedeckt wurde, wobei das
Signalfeld 10 im Blockposten C wieder ausgelöst
wurde, ist auch in C die Ruhelage wieder
erreicht.
Bei der Gegenfahrt wirken die entsprechenden Blockfelder und die zugehörigen
Leitungen in ganz ähnlicher Weise zusammen, wie man aus der
Schaltungsübersicht Fig. 13 leicht ersehen
kann. Auch die Anordnung der Wecker und Wecktasten ist leicht zu
überblicken, und es wäre nur noch zu erwähnen, daß man zwischen X und Y noch eine
besondere Weckerleitung anzuordnen hätte, wenn man Wert darauf legt, daß die
beiden Zwischenposten X und Y allein miteinander Klingelsignale austauschen
können, ohne daß die Wecker in den beiden Blockposten B und C mit
läuten; diese Weckerleitung WL ist in der Fig. 13 durch eine gestrichelte Linie
angedeutet.
(Fortsetzung folgt.)