Titel: | Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer Berücksichtigung der Blechschweißung. |
Fundstelle: | Band 324, Jahrgang 1909, S. 19 |
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Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer
Berücksichtigung der Blechschweißung.
(Fortsetzung von S. 7 d. Bd.)
Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer Berücksichtigung der
Biechschweißung.
Das Schweißen mit Wassergas.
Das Schweißen von Blechen mit Wassergas ist vornehmlich in Deutschland entwickelt
worden, wo es für längere Zeit nur von einigen Fabriken angewendet wurde. Erst
allmählich hat sich das Verfahren weiter verbreitet und nimmt gegenwärtig den ersten
Platz in der Blechschweißung ein. Der Hauptvorteil des Wassergases für die
Blechschweißung besteht darin, daß es das Anheizen der Naht von beiden Seiten
ermöglicht, so daß das Material leicht in seiner ganzen Stärke auf annähernd gleiche
Temperatur gebracht werden kann. Die Koksschweißung gestattet nur das Heizen von
einer Seite, bei dem das Material auf der dem Feuer abgekehrten Seite nicht so stark
erhitzt wird, als auf der Feuerseite, während die Verschweißung um so sicherer
ausfällt, je gleichmäßiger die Naht in ihrer ganzen Stärke durcherhitzt worden
ist.
Weitere Vorzüge der Wassergasschweißung bestehen darin, daß die Flamme bei
entsprechender Einergulierung von Gas und Wind desoxydierend auf das Eisen einwirkt,
so daß die zu verbindenden Flächen rein bleiben und sich um so besser verbinden. Das
Einbrennen von Gruben und Löchern in das Eisen, wie dies beim Schweißen im
Koksfeuer, namentlich infolge einer Berührung des erhitzten Eisens mit kaltem Koks
oder Staub, so leicht eintritt, ist bei der Wassergasschweißung nicht zu befürchten.
Die Bildung von Schlacke und Russ fällt ebenfalls fort. Schließlich geht das
Schweißen mit Wassergas viel rascher als im Koksfeuer.
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Fig. 4. Stumpfschweißungen von Kesselböden; a) Vorbereitet für das Schweißen;
b) Boden eingeschweißt.
Die Darstellung des Wassergases erfolgt bekanntlich in der Weise, daß man Wasser in
Form von Dampf durch die weißglühende Koksfüllung eines Generators bläst. Hierbei
verbindet sich der Sauerstoff des Wassers mit dem Kohlenstoff der Generatorfüllung
zu Kohlenoxyd (CO) und der Wasserstoff (H) wird frei. Theoretisch betrachtet würde
also das Wassergas dem Volumen nach je zur Hälfte aus CO und H bestehen. In
Wirklichkeit enthält das Wassergas aber noch etwas Kohlensäure (CO2) und Stickstoff (N). Ein gutes Wassergas zeigt dem
Volumen nach etwa folgende Zusammensetzung:
44 v.H. CO + 50 v.H. H +
3 v.H. CO2 + 3 v.H.N.
mit einem unteren Heizwerte von etwa 2600 WE Dieser fällt mit
wachsendem Gehalte von CO2. Die Wassergasflamme
reicht zum Schmelzen von Platin aus, ihre Temperatur beträgt daher wenigstens 1800°
C.
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Fig. 5. Ueberlappt einzuschweißender Boden.
Diese hohe Temperatur wird nur bei inniger Mischung des Wassergases mit der
Verbrennungsluft und genügendem Drucke des Gasluftgemisches erreicht. Zum Schweißen
werden Gas und Verbrennungsluft getrennt verdichtet und dann im Schweißbrenner
gemischt. In dieser Weise läßt sich leicht eine Stichflamme von ausreichender
Wärmeabgabe erzielen, ohne daß Gasexplosionen zu befürchten sind. Das zuweilen
auftretende, höchst lästige Heulen der Flamme ist ein Zeichen von ungenügender
Mischung des Gases mit der Verbrennungsluft. Zur vollständigen Verbrennung des
Wassergases ist dem Volumen nach das 2½fache an atm. Luft erforderlich, jedoch gibt
man weniger Luft, um Gas im Ueberschuß zu behalten und eine desoxydierende Flamme zu
erzielen
Für das Zusammenfügen der Bleche zum Schweißen kommen beim Arbeiten mit
Wassergas, ebenso wie beim Schweißen im Koksfeuer, drei Schweißungsarten in
Betracht, nämlich: das Stumpfschweißen, das Ueberlapptschweißen und das Schweißen
auf Keil. Fig. 4 läßt die Stumpfschweißung von Böden
ersehen, während Fig. 5 einen überlappt
einzuschweißenden Boden und Fig. 6 die
Ueberlappungslängsnaht eines Zylinders darstellt. Fig.
7 macht die Keilschweißung ersichtlich.
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Fig. 6. Ueberlappte Längsnaht eines Zylinders, zum Schweißen
vorbereitet.
Die Stumpfschweißung ist in ihrer Anwendung allgemein,
d.h. sowohl für das Koksfeuer als auch für Wassergas, beschränkt. Bei Kesselböden
ist sie nur dann angebracht, wenn es sich um einen geringen inneren Druck handelt,
wie z.B. bei Flüssigkeitsbehältern oder wenn der Zylinderdurchmesser sehr klein ist
und die Bodenstärke verhältnismäßig groß gewählt werden kann. Wasserkammern für
Dampfröhrenkessel, wie überhaupt alle sehr engen oder im Innern unzugänglichen
Hohlkörper müssen stumpf geschweißt werden. Diese Schweißung ist für hohen Druck
aber nur insoweit zuverlässig, als die Naht im Betriebe nicht in erheblichem Maße
durch wechselnde Biegungsspannungen beansprucht wird. Bei den Wasserkammern werden
solche Spannungen durch das Einziehen von Stehbolzen verhütet.
Das Wassergas ist für die Stumpfschweißung nur dann mit Vorteil anzuwenden, wenn von
beiden Seiten der Naht geheizt werden kann. Beim Heizen mit Wassergas von nur einer
Blechseite würde diese stark abbrennen, bevor die andere Seite auf Schweißtemperatur
gebracht werden könnte. Aus diesem Grunde ist in solchem Falle das Koksfeuer
vorzuziehen, in dem die Erwärmung langsamer vor sich geht, so daß die Temperatur
sich besser nach der dem Feuer abgekehrten Seite hin ausgleichen kann.
Durch das Zusammenhämmern der Naht tritt beim Stumpfschweißen ein Stauchen derjenigen
Wandung ein, die als Widerlage für die Hammerschläge dient Diese Wandung muß daher
mit Zugabe zugeschnitten werden. So sind z.B. die Böden nach Fig. 4a und b auf der
einen flachen Seite um 10, auf der anderen um 15 bis 20 mm im Durchmesser größer zu
halten als der lichte Durchmesser des Zylinders. Dieser muß an seinen Enden zum
Einsetzen der Böden entsprechend aufgeweitet werden.
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Fig. 7. Keilschweißung der Rundnaht eines Zylinders.
Die mit Wassergas ausgeführte Ueberlappungsschweißung
ist wegen ihren größeren und dauernden Widerstandsfähigkeit jeder anderen Schweißung
vorzuziehen. Sie stellt sich aber teuerer als die Stumpfschweißung, und ihre
Anwendung findet eine Grenze in der Blechstärke. Längsnähte sollten nur überlappt
geschweißt werden. Die Breite der Ueberlappung, d.h. das Uebereinanderragen der
Bleche in der Naht, wird auf die 2 bis 1½fache Blechstärke bemessen, je nach der Dicke der
Bleche. Das nach innen liegende Blechende ist durch Abhobeln oder Behauen an der
schmalen Seite leicht abzuschrägen (abzuschärfen), wie aus den Figuren 5 und 6
ersichtlich, damit die Innenkante nicht überschmiedet wird. Die
Ueberlappungsschweißung ist beim Arbeiten mit Wassergas bis zu einer Blechstärke von
etwa 80 mm möglich. Die Stärken von 10 bis 25 mm liegen für die Wassergasschweißung
am günstigsten, Bleche von geringerer Stärke als 4 mm lassen sich überhaupt nicht
mehr mit Wassergas schweißen.
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Fig. 8. Trommel für einen Trockenapparat, allseitig geschweißt, abgedreht und
poliert.
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Fig. 9. Geschw. Leucht- und Pfeifboje. Inhalt des Gasraumes 7 cbm.
Prüfungsdruck 15 Kg/qcm, Gewicht 2800 Kg.
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Fig. 10. Geschw. Kochgefäß mit Dampfmantel und Innenzylinder.
Die Keilschweißung nach Fig.
7 wird bei Blechstärken angewendet, bei denen die Ueberlappung nicht, mehr
anwendbar ist. Bei der Keilschweißung hat man nur die einfache Blechstärke auf
Schweißtemperatur zu bringen, da der Keil das Blech wenig verdickt. Jede Stelle muß
in wenigstens zwei Hitzen geschweißt werden. Die Keilschweißung läßt sich noch bei
einer Blechstärke von etwa 100 mm ausführen.
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Fig. 11. Geschw. doppelwandiges Kochgefäß. Prüfungsdruck 80 kg/qcm.
Die Formen und Abmessungen der geschweißten Hohlkörper sind sehr verschieden. Die
Anforderungen, die seitens der Industrie (namentlich des Schiff- und
Maschinenbaues, der Gas-, Papier- und chemischen Industrie, sowie der
Küstenbeleuchtung) an die Blechschweißereien gestellt werden, wachsen dauernd. Das
Schweißen von Röhren für Kanalisations- und Wasserleitungszwecke wird bereits von
einer größeren Anzahl Blech-Schweißereien als Spezialität betrieben. Die einzelnen
Rohrschüsse werden in diesen Fabriken bis zu einer Länge von 40 m ausgeführt.
Größere Längen lassen sich mit der Eisenbahn nicht mehr befördern. Der äußere
Durchmesser der Schweißkörper wird für Fabriken, die ausschließlich auf den
Transport mit der Eisenbahn angewiesen sind, durch das Bahnprofil auf rund 3,15 m
beschränkt. Die Fabrikation an sich gestattet jedoch die Anfertigung von Hohlkörpern
in beliebigen Durchmessern, soweit die Werkstattseinrichtungen ausreichen.
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Fig. 12. Geschw. rotierendes Kochgefäß mit Füllöffnung im Dampfmantel,
Prüfungsdruck 13 kg/qcm.
Die Fig. 8 bis 19
stellen einige Schweißstücke dar, die in der Blechschweißerei der Aktiengesellschaft
Julius Pintsch in Fürstenwalde aus geführt worden
sind. Es können hier Hohlkörper bis zu 5 m Durchmesser, bei 30 m Länge und einem
Gewichte von 50000 kg hergestellt werden. Der Versand der Stücke von mehr als 3,15 m
Durchmesser erfolgt auf dem Wasser.
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Fig. 13. Geschw. rotierendes Kochgefäß mit Dampfmantel. Prüfungsdruck 100
kg/qcm.
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Fig. 14. Geschweißte Verzinkungswanne, 8600 mm lang, 700 mm breit, 1700 mm
tief, Blechstärke 35 mm, Gewicht 105,50 kg.
Aus der eingehenden Beschreibung der Schweißstraßen verschiedener Konstruktionen für
Wassergasschweißung sei hier nur erwähnt, daß diese Apparate entweder für das
Zusammenschlagen der auf Schweißtemperatur erhitzten Naht mittels Dampf- oder
Lufthammer eingerichtet sind oder daß die Naht durch eine mit hydraulischem Drucke
belastete Rolle zusammengepreßt wird. Zu letzterem Zwecke wird auch ein
sektorförmiger Ausschnitt aus einer Rolle verwendet, um einen möglichst großen
Radius für die auf der Naht abzurollende kreisbogenförmige Fläche zu erhalten.
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Fig. 15. Gasbogen verschiedener Ausführung.
Die Prüfung der mit Wassergas geschweißten Nähte erfolgte hauptsächlich an
Zerreißstäben, die aus geschweisten Blechen verschiedener Stärke herausgehobelt
wurden. Zum Vergleiche wurden denselben Blechen auch außerhalb der Schweißnaht Stäbe
entnommen. Die eine Hälfte der aus den Nähten entnommenen Stäbe ist nur an den
schmalen Längsseiten, die andere Hälfte dagegen allseitig bearbeitet worden. Im
Vergleich mit dem nicht geschweißten (vollen) Blech sollten erstere Stäbe den
Einfluß des Schweißens auf die Festigkeit der Wandung erkennen lassen, während von
den allseitig bearbeiteten Stäben einwandfreie Bruchdehnung erwartet wurde, wie das
oben schon näher erörtert worden ist. Zur Kontrolle der Zerreißergebnisse
Zahlentafel III.
Wassergashammerschweißung.
Vorbemerkungen:
1. Die Schweißungen wurden mit Wassergas an 10 und 20 mm
starken Blechen aus Flußeisen durchgeführt. Die starken Bleche sind einmal von
Hand, das andere Mal unter dem Maschinenhammer geschweißt worden.
2. Alle geprüften Schweißungen waren überlappte Längsnähte von
Zylindern.
3. Sämtliche Stäbe sind vor dem Zerreißen geglüht worden. Die
Meßlänge l der Stäbe betrug 200 nun, der Querschnitt f entsprach mehr oder
weniger genau dem Verhältnisse l = 11,3√f.
A. Auf den flachen Seiten nicht
bearbeitete Stäbe.
Ermittelung des Einflusses der Schweißung auf die Festigkeit
einer Zylinderwandung.
Der Einfluß auf die Bruchdehnung ergibt sich richtiger aus dem
Vergleiche nachstehend unter B.
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Blechstärke; Art der Schweißung;
Versuchsreihe; Nicht geschweißtes Blech; Stäbe; Mittlere Gesamtbelastung eines
Stabes an der; Anzahl; Breite; Stärke; Querschnitt; sogennanten
Elastizitätsgrenze; Bruchgrenze; Mittlere Bruchdehnung; Geschweißtes Blech;
Stärke an der Schweiſsstelle; Wandstärke der Naht und Festigkeitseigenschaften
des geschweiſsten Bleches in v.H. des vollen Bleches; Wandstärke; Festigkeit der
Wandungen an der; Bruchdehnung; Von Hand; Mit dem Maschinenhammer; Im
Mittel
B. Allseitig bearbeitete Stäbe.
Veränderung der spezifischen Festigkeit (kg auf die
Querschnittseinheit) und der Zähigkeit des Materials infolge des Schweißens.
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Blechstärke; Art der Schweißung;
Versuchsreihe; Nicht geschweißtes Blech; Stäbe nach der Bearbeitung; Mittlere
Festigkeit pro 1 qmm an der ; Anzahl; Breite; Stärke; Querschnitt; sogennanten
Elastizitätsgrenze; Bruchgrenze; Bruchdehnung; Geschweißtes Blech;
Festigkeitseigenschaften des geschweiſsten Bleches in v.H. des vollen Bleches;
Festigkeit der Querschnittseinheit an der; Von Hand; Mit dem Maschinenhammer; Im
Mittel
Die Verminderung der Wandstärke durch das Schweißen um 23 v.H. ist auch für
Handschweißung ausnahmsweise groß.
wurde ein vollständig geschweißter Behälter von rund
2500 mm Durchmesser und 19 bezw. 28 mm Wandstärke des Zylinders und der Böden
mit innerem Wasserdrucke gesprengt.
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Fig. 16. Gaskessel von 2,5 m u. 11 m Länge. Prüfungsdruck 20 kg/qcm.
Gewicht 16600 kg.
Die Ergebnisse der Zerreißstäbe aus Nähten, die mit Wassergas unter dem Hammer
geschweißt worden sind, läßt Zahlentafel III ersehen. Hiernach ergaben sich im
Mittel für das geschweißte Blech:
Gesamtbruchfestigkeit der Naht = 94,5 v.H. der Festigkeit des
vollen Bleches
Spezifische Bruchfestigkeit der Naht = 103,5 v.H. der spez.
Festigkeit des vollen Bleches
Bruchdehnung des geschweißten Materials = 80 v.H. der Bruchdehnung
des vollen Bleches.
(Von der Wiedergabe der Ergebnisse von Nähten, die hydraulisch
mit Rolle geschweißt waren, sehen wir in diesem Auszuge der Raumersparnis wegen
ab).
Der bereits erwähnte, mit Wasserdruck gesprengte Behälter von 2500 mm Durchmesser,
der in der Fabrik Julius Pintsch Aktiengesellschaft aus Flußeisenblech betriebsmäßig
geschweißt worden war, weitete sich zunächst stark auf (wie aus Fig. 20 ersichrlich ist) und brach dann bei einem
inneren Drucke von 53 kg/qcm im vollen Bleche des Mannlochbodens. Die Längsnaht des
Zylinders war unter diesem Drukke einer Zugbeanspruchung von 90 bis 94 v.H. der
Bruchfestigkeit des vollen Bleches ausgesetzt worden, ohne zu brechen oder auch nur
irgendwelche Merkmale für den nahe bevorstehenden Bruch zu zeigen. Dies beweist, daß
die Bruchfestigkeit der Naht bei der Zugprüfung von Stäben aus geschweißtem Bleche
nicht zu hoch gegefunden wurde. Allerdings ist nur ein Behälter mit innerem
Wasserdruck gesprengt worden. Das Prüfen weiterer, großer Behälter wäre von
erheblichem Interesse, ist aber mit beträchtlichen Kosten verbunden.
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Fig. 17. Kochgefäß mit 35 u. 44 mm Wandstärken. Probedruck 50 kg/qcm.
Im V. Abschnitt der Abhandlung wird über Biegeversuche berichtet, durch die bewiesen
werden sollte, daß die an geschweißten Stäben von gleichmäßiger Stärke ermittelte Bruchdehnung tatsächlich auf die
Zähigkeit der Schweißnaht schließen läßt. Zu diesem Zwecke wurden Stäbe aus
autogen und mit Wassergas überlappt geschweißten Blechen der Zug- und der
Kaltbiegeprüfung unterzogen, und zwar sowohl allseitig bearbeitete Stäbe, als auch
solche, die auf den breiten Seiten nicht bearbeitet waren.
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Fig. 18. Anbringen der Drehzapfen an geschweißten Cellulosekoehern.
Textabbildung Bd. 324, S. 23
Fig. 19. Geschweißter Kessel von 3,4 m u. 25 m Länge in der
Vorbereitung zum Transport auf der Spree.
Textabbildung Bd. 324, S. 23
Fig. 20. Form des geschweißten Kessels vor und nach dem Zersprengen mit
innerem Wasserdruck.
Das Ergebnis läßt erkennen, daß die Bruchdehnung der allseitig
bearbeiteten Stäbe mit einiger Sicherheit die Biegezähigkeit der Schweißnaht angibt, die
Bruchdehnung- der auf den breiten Seiten unbearbeiteten Stäbe dagegen keinen Anhalt
hierfür bietet. Es ist darauf hingewiesen, daß die Kerbschlagbiegeprüfung
voraussichtlich später mit Vorteil für die Prüfung von Schweißnähten anzuwenden sein
wird.
(Schluß folgt.)