Titel: | Polytechnische Rundschau. |
Fundstelle: | Band 324, Jahrgang 1909, S. 173 |
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Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Temperly Transporters. D.
P. J. 1907, S. 561..
Die Laufkatze des im Jahre 1892 in England entstandenen Temperly Transporters, dessen
Wirkungsweise erst kürzlich in dieser Zeitschrift, Jahrg. 1909, S. 56, beschrieben
worden ist, hat gegen früher darin eine Verbesserung erfahren, daß die in Schlitzen
gleitenden Zapfen des Verriegelungsmechanismus durch um feste Zapfen schwingende
Hebel ersetzt sind. Sodann hängt die Katze in Gelenken an ihren Laufrädern; ihr
Rahmen kann also seitlichen Ablenkungen des Lastseiles besser folgen. Ebenso ist
auch für eine größere Beweglichkeit des in den Rahmen eingehängten Lasthakens
hinsichtlich des Lastpendels in Fahrtrichtung gesorgt.
In dem Deptford-Kraftwerk der London Electric Supply Corporation dient ein fester Temperly Transporter
zum Transport aus dem Schiff nach dem 90 m entfernten Kesselhause und auf den
Lagerplatz. Die ganze Länge des Fahrbahnträgers beträgt etwa 116 m, davon 113 m
nutzbarer Katzenweg. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt 360 m i.d. Min., die stündliche
Leistung 30 t. Es sind 7 Mann und 1 Junge dabei beschäftigt. Die reinen
Betriebskosten für 1 t betragen 0,25 Mk. Diese Anlage ist eine der älteren und wird
noch mit Dampf betrieben.
Ein Transporter auf den Poutilow-Werken in St.
Petersburg dient ebenfalls zum Umladen von Kohlen. Er ist als fahrbarer
Doppelausleger-Kran ausgebildet; seine stündliche Leistung beträgt bis zu 75 t.
Dieselbe Gerüstkonstruktion zeigt eine der neuesten und größten Ausführungen der
Firma, nämlich für das Kohlendepot der englischen Marine in Portland-Harbour. Hier
wird mit Zweiseil-Selbstgreifern gearbeitet, die etwa 1 t Kohle fassen; ihr
Eigengewicht beträgt 1700 bis 1800 kg. Die ganze Länge der Fahrbahn beträgt 40 m;
der wasserseitige Ausleger ist aufklappbar. Der Antrieb ist elektrisch. Heben und
Katzefahren können nach Belieben unabhängig voneinander oder auch zu gleicher Zeit
ausgeführt werden. Der Hubmotor leistet 60 PS bei 700 Umdrehungen, der
Katzefahrmotor 50 PS bei derselben Umlaufzahl. Das Fahren des Transporters und das
Aufklappen des wasserseitigen Auslegers wird durch einen und denselben Motor
bewirkt, der bei 900 Umdrehungen 15 PS leistet. Die vertragsmäßige Leistung ist auf
200 t Kohle in 4 Stunden festgelegt. Der Temperly Transporter mit
Selbstgreiferbetrieb auf den Werken der Bournemouth-Gas- und
Wasser-Gesellschaft gleicht ganz den deutschen Verladebrücken mit
wasserseitigem aufklappbaren Ausleger. (D. P. J. 1909, S. 35.) Die Spannweite
zwischen den beiden Stützen beträgt 54 m, die Ausladung 33 m.
Die Aufzeichnungen über die Betriebskosten ergaben folgendes Resultat:
In einem Halbjahr bis 30. Juni 1908 wurden umgeladen 32661 t Kohlen.
Löhne einschl. für Reparaturen
16
Pf.
für
1 t
Materialialien einschl. Seile
13
„
„
„
Stromkosten
7,3
„
„
„
––––––––––––––––––
zusammen
36,3
Pf.
für
1 t
Es wurden ferner die Kosten für Löhne und Strom beim Löschen von 2
Kohlendampfern von je 1250 t Ladung festgestellt. Die Löschzeit betrug in dem einen
Falle 40, in dem anderen 41 Stunden. Die Kosten betrugen hierbei etwa 16 Pf. für 1
t.
In dem Gaswerk zu Paisley sind nicht die üblichen Seillaufkatzen, sondern
Motorlaufkatzen mit Führersitz, die auf einer festen Fahrbahn laufen, verwandt. (Es
handelt sich hier eigentlich nicht mehr um Temperly Transporter, sondern um eine
Hängebahn) Es sind drei solcher Fahrbahnen von je 122 m Länge vorhanden; mittels
Weichen können die Katzen von einer zur anderen gelangen. Eine Last von 1000 kg wird
mit 18 m minutlicher Geschwindigkeit gehoben und 180 m i.d. Min. verfahren. Die
Leistung jeder Katze beträgt 30 t i.d. Stunde. Augenblicklich, wo die Anlage erst
wenig ausgenutzt wird, belaufen sich die Transportkosten für 1 t Koks einschließlich
Löhne und Schmiermaterial, aber ausschließlich Abschreibung und Versinzung auf etwa
15 Pf. (Engineering. 1909, Bd. I, S. 37–41 u. 74.)
Ds.
Dampfturbinen in der englischen Marine.
Die im folgenden mitgeteilten Versuche sind im letzten Jahre an Schiffen der
englischen Kriegsmarine vorgenommen worden. Die Schiffe waren zum Teil mit
Kolbenmaschinen, zum Teil mit Turbinen nach Parsons
Bauart ausgerüstet.
Es ist bemerkenswert, daß der Kohlenverbrauch bei Vollast der mit Turbinen
ausgerüsteten Schiffe im Mittel unter 0,68 kg für die indizierte Pferdestärke i.d.
Stunde betrug, bei den Schiffen mit Kolbenmaschinen dagegen 0,86 kg. Bei dem Kreuzer
Indomitable erreichte der Kohlenverbrauch sogar den niedrigen Wert von 0,54 kg,
wobei der Kohlenverbrauch sämtlicher Hilfsmaschinen eingeschlossen ist. Aus den
Versuchen geht hervor, daß bei geringerer Belastung das Resultat für die
Turbinenschiffe nicht mehr ganz so günstig ist und bei einer Belastung etwa gleich ⅕
der Vollast arbeiten die Kolbenmaschinen günstiger als die Turbinen. Die Kreuzer der
Invincible-Klasse sind für eine Geschwindigkeit von 25 Knoten gebaut, haben aber bei
den Proben 26 Knoten erreicht. Die 3 Kreuzer dieser Klasse hatten noch
Verschiedenheiten in der Propellerform. Die Geschwindigkeiten der Schiffe waren auch
ziemlich verschieden; man wird zweifellos die an den 3 Schiffen wahrgenommenen
Erfahrungen benutzen, um die günstigste Propellerform zu erhalten. Bei Versuchen im
Jahre 1908 mit einem Torpedobootzerstörer, der mit Turbinen ausgerüstet war, wurde
eine Geschwindigkeit von 33,2 Knoten während sechsstündiger Probefahrt erreicht. Mit
4 weiteren Schiffen dieser Klasse, welche bei Versuchen im Jahr zuvor eine
Geschwindigkeit von 35 Knoten im Mittel erreichten, besitzt jetzt die englische
Marine 4 solcher schnellen Schiffe, welche über 33 Knoten Geschwindigkeit bei
günstigem Wetter erreichen. 13 im Jahre 1908 in Dienst gestellte Torpedoboote, die
mit Turbinen von etwa 4000 PS ausgerüstet sind und einen Raumgehalt von 240–270 t,
eine Länge von 52–56 m besitzen, haben bei sechsstündigen
Tabelle der Dampfturbinen in der
englischen Marine.
Name des Schiffs
Schiffsklasse
Raum-gehaltt
Kessel-bauart
I. 30stündiger Versuch
II. 30stünd. Versuch
8stündiger Versuchbei Vollast
Maschinen
IndizierteLeistung
Kohlenver-brauch für1 PS/St.
IndizierteLeistung
Kohlenver-brauch für1 PS/St.
IndizierteLeistung
Kohlenver-brauch für1 PS/St.
Lord Nelson
Schlachtschiff
16500
Babcock& Wilcox
3630
1,0
12200
0,86
17400
0,91
Kolben-maschinen
Bellerophon
„
18600
„
4910
1,13
16700
0,77
24000
0,68
Turbinen
Defence
Kreuzer I. Klasse
14600
Yarrow
5780
0,86
19500
0,82
27500
0,82
Kolben-maschinen
Indomitable
„
17250
Babcock& Wilcox
8480
1,18
29300
0,73
43700
0,54
Turbinen
Inflexible
„
17250
Yarrow
9130
1,04
31400
0,82
43300
0,77
Turbinen
Invineible
„
17250
„
9300
1,04
31500
0,73
44800
0,68
Turbinen
Probefahrten eine Geschwindigkeit von 26,3 Knoten im Mittel
erreicht. 26 Knoten waren von den Erbauern garantiert. (Engineering 1909, Bd. I, S
19.)
M.
Funkenfängers. D. P. J.
1906, S. 687..
Die Caledonian-Eisenbahn, Schottland, hat vor kurzem eine 3/3-gekuppelte
Güterzugslokomotive in den Dienst gestellt, die mit einem neuen Funkenfänger von
sehr einfacher Bauart ausgerüstet ist. Derselbe besteht in der Hauptsache aus einem
winkelförmig gebogenen Blech zwischen der Rauchkammerrohrwand und dem Blasrohr und
reicht vom Boden der Rauchkammer bis zur obersten Reihe der Rauchröhren. Am oberen
Rande des Bleches läuft ein Winkeleisen, dessen längerer Schenkel fast bis an die
Rohrwand reicht. Das Blech ist am Blasrohr so befestigt, daß es beim Reinigen der
Rauchröhren nach beiden Seiten gedreht und wenn es notwendig, ganz entfernt werden
kann. Da dieser Funkenfänger nicht ganz bis an den Boden der Rauchkammer reicht, so
werden die aus den Rauchröhren kommenden Ascheteilchen durch die Saugewirkung des
Blasrohres in dem vorderen Teil der Rauchkammer abgelagert. Wenn sich dann während
der Fahrt die Lokomotivlösche immer mehr anhäuft, verhindert der Funkenfänger, daß
sich diese vor den unteren Reihen der Rauchröhren ansammelt. Brennende
Kohlenteilchen, die in die Rauchkammer gelangen, prallen an diese Blechwand und
kommen zum Erlöschen, der Funkenauswurf wird dadurch vollkommen verhindert.
(Engineering 1908, S. 546).
W.
Kettenlinienaufhängungen.
Da die Aufhängung eines Fahrdrahtes an einem Tragdraht die Verwendung von Stahl für
den letzteren gestattet und dessen Festigkeit das Dreifache des Kupfers beträgt,
können größere Spannweiten, eine geringere Anzahl von Unterstützungspunkten und ein
praktisch gerader Fahrdraht erzielt werden. Es müssen jedoch wegen der vergrößerten
Zugkräfte und der verwickelten Bauart die Einzelteile sorgfältig durchgearbeitet
werden. Das Betriebsbild der Leitungsanordnung ähnelt demjenigen eines Gleises,
wobei der von unten ausgeübte Anpressungsdruck des Stromabnehmers die
Verkehrslast darstellt. Die Hauptanforderung, die daher an eine derartige Leitung zu
stellen ist, besteht darin, daß jeder Punkt des Fahrdrahtes nach oben nachgiebig
gelagert ist; in zweiter Linie steht die Forderung, daß den Längenänderungen des
Kupferdrahtes infolge von Temperaturschwankungen Rechnung getragen wird. Geringere
Wichtigkeit besitzen die durch Wind bewirkten Seitenschwankungen der Fahrleitung, da
sie durch Stützstreben beseitigt werden können. Die zusätzliche mechanische
Beanspruchung des Tragdrahtes durch Wind und Rauhreif ist gleichfalls nicht zu
fürchten, da die an Stelle einzelner Drähte verwendeten Stahlseile mit genügender
Sicherheit noch für grössere als etwa 90 m betragende Stützweiten ausreichen. Es
empfiehlt sich, mit der Spannweite möglichst bis an diese Grenze zu gehen, um die
Anzahl der Isolatoren möglichst zu verringern. Diese Tatsache ist von besonderer
Wichtigkeit, wenn auch Dampfzüge unter der Fahrleitung verkehren, da durch den Rauch
der Dampflokomotiven Störungen an den Isolatoren veranlaßt werden. Im übrigen
ergeben sich gegenüber Anordnungen mit 30 m Stützweite kaum höhere
Herstellungskosten, da die Preise eiserner Masten nicht im Verhältnis der
aufzunehmenden Züge wachsen.
Die von Temperaturschwankungen herrührenden Längenänderungen des Tragseiles können
sich in der üblichen Weise durch Aenderung des Durchhanges ausgleichen, und bei der
Herstellung kann, dieser entsprechend, der gerade herrschenden
Lufttemperaturbemessen werden. Schwierigkeiten bereitet jedoch die Längenänderung
des Fahrdrahtes. Sofern nicht besondere Mittel zum Ausgleich vorgesehen sind, dürfte
sich eine Aufhängung des Kupferdrahtes am Tragseil nur in Mindestabständen von 5 bis
6 m empfehlen. Es muß abgewartet werden, ob eine derartige Aufhängung
zufriedenstellend arbeitet oder ob es nötig ist, die von den Siemens-Schuckertwerken verwendete Anordnung eines wagerechten
Hilfstragdrahtes zwischen Tragseil und Fahrdraht zu benutzen. (Allen.) [Electric Railway Journal 1908, Bd. II, S. 1090
bis 1092.]
Pr.
Vorrichtung zur selbsttätigen Untersuchung der
Rauchgase.
Für die Beurteilung der Arbeitsweise einer Feuerungsanlage ist bekanntlich der Gehalt
der Rauchgase an
Kohlensäure maßgebend, welchen man bei Dampfkesseluntersuchungen durch
fortlaufendes Entnehmen von Proben und Analyse der Gase mit Hilfe der
verschiedensten Analysatoren (z.B. von Krell, Ados
usw.) ermittelts. D. P. J. 1903, S.
26 u. 1905, S. 87.. Die in Fig. 1
und 2 schematisch abgebildete Vorrichtung der „Auto“ Recorder Company in Leicester soll in
befriedigender Weise ermöglichen, diese Kohlensäureanalysen der Rauchgase in
gewissen, kurzen Zeitabständen völlig selbsttätig einzuführen, und die Ergebnisse
auf einem fortlaufenden Papierstreifen aufzuzeichnen und auf diese Weise eine
ständige Ueberwachung des Betriebes einer Dampfkesselfeuerung mühelos
durchzuführen.
Textabbildung Bd. 324, S. 175
Fig. 1.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Dem Behälter A fließt durch den Trichter B eine gewisse
Menge von Wasser ständig zu, von deren Größe die Arbeitsgeschwindigkeit der
Vorrichtung abhängig ist. Das Wasser gelangt aus dem Behälter A durch Ventil C in den
großen Behälter D, welcher, wenn er bis zur Höhe der
Ueberlauföffnung E gefüllt worden ist, dem Wasser einen
Abfluß durch das Fallrohr F ermöglicht. Hierbei wird
die Schwimmmerglocke G angehoben, welche mit dem Ventil
C verbunden ist und den weiteren Zutritt von Wasser
in den Behälter D verhindert (s. Fig. 2). Gleichzeitig wird dem Wasser in dem Behälter
D ein Abflußweg außerhalb der Schwimmerglocke G über das Fallrohr H und
das Abflußrohr I eröffnet und hierbei das Heberohr J in Tätigkeit gesetzt, welches schließlich auch den
Behälter des Schwimmers G vollkommen entleert und
hierdurch die Wiedereröffnung des Ventiles C und
abermaliges Füllen des Behälters D bewirkt. Dieses
abwechselnde Füllen und Entleeren des Behälters D und
Heben und Senken der Schwimmerglocke G stellt die
treibende Kraft der Vorrichtung dar, welche durch ein Hebelwerk auf den
Steuerschieber K übertragen wird.
Der eigentliche Vorgang bei der Gasanalyse ist sehr einfach: Durch den geringen
Unterdruck, welcher in der Zeit des Entleerens des Behälters D im Innern dieses Behälters entsteht, wird das zu untersuchende Gas mit
Hilfe der an den Rauchkanal angeschlossenen Leitung L
sowie eines gegen Gasrücktritt sichernden Wasserabschlusses M bei E in den Behälter D und, da der Schieber K
dann die in Fig. 2 dargestellte Lage einnimmt, durch
den Kanal O und die Leitung P in das erste Meßgefäß N angesaugt, wobei
natürlich ein großer Ueberschuß an Rauchgasen mit in den Behälter D gelangt. Sobald nach erfolgter Umstellung des
Ventiles C das Wasser wieder den Behälter D zu füllen beginnt und gleichzeitig durch die
Schwimmerglocke G der Schieber K in die in Fig. 1 ersichtliche Lage
gebracht worden ist, wird das in der Meßbürette N
eingeschlossene Gas durch die Leitungen P und M unter
die Glocke S in dem mit Kalilauge gefüllten
Absorptionsgefäß T gedrückt, wo wegen der großen
Oberfläche der Flüssigkeit eine schnelle Absorption der in dem Gas enthaltenen
Kohlensäure stattfindet. Der nicht verwendete Teil der Rauchgase entweicht bei O durch ein Rückschlagventil. Bei dem abermaligen
Umsteuern des Schiebers K, welches jedoch erst
eintritt, nachdem der ganze Gasinhalt aus der Meßbürette N in das Absorptionsgefäß verdrängt worden ist, wird der nicht absorbierte
Rest der unter der Glocke S befindlichen Gase in das
zweite Meßgefäß U abgesaugt, das ebensogroß ist wie das
erste und daher beim Sinken des Wassers einen Teil seiner Füllung durch die Leituung
W aus der Schwimmerglocke V entnehmen muß. Bis zur völligen Entleerung des Behälters D senkt sich also die Glocke v um einen Betrag, welcher dem Absorptionsverlust, also dem
Kohlensäuregehalt der Rauchgasprobe entspricht. Die Abbildungen zeigen, in wie
einfacher Weise diese Bewegung der Glocke V zum
Aufzeichnen des Kohlensäuregehaltes mit Hilfe einer an dem ausgeglichenen Hebel
befestigten Schreibvorrichtung X und eines durch ein
Uhrwerk angetriebenen Papierstreifens Y verwendet
werden kann. Die auf dem Papierstreifen erzeugten senkrechten Striche ergeben durch
ihre wechselnde Länge unmittelbar den Kohlensäuregehalt der Rauchgase an. Eine
Bedingung für das richtige Arbeiten dieses Gerätes ist seine Reinhaltung von allen
Staubund Ascheteilchen. Es ist daher wichtig, die Rauchgase mit Hilfe der Leitung
L nur durch ein gutes Gasfilter anzusaugen.
(Engineering 1908, II, S. 784–785.)
Textabbildung Bd. 324, S. 175
Fig. 2.
H.
Berechnung der Eisenbetonplatten.
Die in den amtlichen Bestimmungen zur Berechnung der Stärke der Eisenbetonplatten
angegebene Formel:
1) h=a-r\,\sqrt{\frac{M}{b}},
in der h die Plattenstärke, a den Abstand der Eiseneinlagen von der Zugkante, M das Biegungsmoment für die Plattenbreite b und r eine von der Wahl
der zugelassenen Spannungen abhängige Konstante bedeutet, liefert nur dann
brauchbare Werte für h, wenn der Wert M in bezug auf die noch zu ermittelnde Plattenstärke
richtig
eingeschätzt ist. Bei dem Biegungsmoment M spielt das
Eigengewicht eine erhebliche Rolle und übertrifft sogar oft die Nutzlast. Bei
praktischen Rechnungen wird das zu erwartende Eigengewicht häufig zu niedrig
eingesetzt, so daß ein mehrmaliges Probieren mit der gen. Formel erforderlich wird.
Um sofort die richtige Stärke h zu erhalten, zerlegt
Dömény das Biegungsmoment M in seine beiden Beträge M1 und M2 aus der Nutzlast einschließlich Auffüllung,
Deckenputz und Fußboden und aus dem Gewicht der Eisenbetonplatte von noch
unbekannter Höhe h und setzt M2 = αγhl2, wobei a eine von
der Auflagerung der Platte abhängige Konstante (⅛ für freie Auflagerung), γ das
spezifische Gewicht (2400 kg/cbm) und l die Spannweite
ist. Daher geht die genannte Formel nach Quadrierung über in die unrein quadratische
Gleichung:
2) (h-a)^2=r^2\cdot
\frac{M_1+\alpha\,\gamma\,h\,l^2}{b}
mit der Wurzel:
h=\frac{z+\sqrt{z^2+4\,\left(\frac{r^2\,M_1}{b}-a^2\right)}}{2}.
Hierbei ist
z=\frac{\alpha\,\gamma\,r^2\cdot l^2}{b}+2\,a.
In einer Tabelle sind für die Spannungen σb = 20 bis
45 kg/qcm und σe = 1000 kg/qcm Hilfswerte zur
schnellen Berechnung von z und h zusammengestellt. (Dömény, Beton und Eisen
1908, S. 298 ff.)
Dr.-Ing. P. Weiske.