Titel: | Untersuchung einer Abwässerpumpstation. |
Autor: | Maercks |
Fundstelle: | Band 324, Jahrgang 1909, S. 324 |
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Untersuchung einer
Abwässerpumpstation.
Von Betriebsingenieur Maercks,
Dipl.-Ing. Braunschweig.
Untersuchung einer Abwässerpumpstation.
Die Abwässer der Stadt Braunschweig fließen mit natürlichem Gefälle einer
Pumpstation zu und werden von hier aus durch eine 10 km lange Druckrohrleitung auf
die 6 m höher liegenden Rieselfelder gehoben. In dem Uebersichtsplan (Fig. 1) ist diese Hauptleitung durch einen stark
punktierten Linienzug wiedergegeben. Auf dem Rieselfeld verzweigt sich die
Druckleitung und verteilt das Kanalwasser auf das gesamte Rieselgebiet. Das
Hauptdruckrohr aber mündet in ein oben offenes Standrohr (Fig. 2), in welchem sich ein Schwimmer mit Fahne entsprechend den
Schwankungen des Wasserspiegels auf und nieder bewegt. Dieses Standrohr dient den
Rieselwärtern zur Beobachtung der unterzubringenden Abwässermenge und bildet
gleichzeitig das Sicherheitsventil für die Druckleitung.
Leistungsversuch vom 7. III.
1908.
1. Bestimmung der indizierten Leistung
von Dampfmaschine und Pumpe.
Dampfmaschine
Pumpe
Hochdruck-zylinder
Niederdruck-zylinder
Hochdruck-zylinder
Niederdruck-zylinder
vorn
hinten
vorn
hinten
vorn
hinten
vorn
hinten
Zylinder-durchmesserin
mm
400
400
625
625
320
320
320
320
Zylinder-querschnittin
qcm
1257
1257
3068
3068
804
804
804
804
Kolbenstangen-durchmesserin
mm
60
60
60
60
50,5
50,5
54
54
Kolbenstangen-flächein
qcm
28
28
28
28
20
20
23
23
WirksameKolbenflächein
qcm
1229
1229
3040
3040
784
784
781
781
MittlereDiagrammhöhein
mm
11,78
12,38
14,24
16,41
26,05
25,20
26,79
25,78
Federmaßstabmm/Atm.
8
8
25
25
15
15
15
15
Mittlere indizierteSpannungin
Atm.
1,47
1,55
0,57
0,66
1,74
1,68
1,78
1,72
MittlererKolbendruckin
kg
1810
1900
1732
1995
1360
1316
1391
1340
Hub in mm
800
800
800
800
800
800
800
800
Tourenzahl/Min.
63,14
63,14
63,14
63,14
63,14
63,14
63,14
63,14
Mittl. Kolben-geschwindigkeitin
m
1,684
1,684
1,684
1,684
1,684
1,684
1,684
1,684
Leistung in PS
20,30
21,35
19,38
22,36
15,30
14,80
15,65
15,05
41,65 PS
41,74 PS
30,10 PS
30,70 PS
83,39 PS
60,80 PS
Die Maschinenstation enthält drei Maschinensätze, bestehend aus drei
Verbunddampfmaschinen, welche hinter jedem Zylinder durch die verlängerten
Kolbenstangen eine Pumpe antreiben. Die Pumpen arbeiten mit gesteuerten
Klappenventilen. Maximal kann jeder Maschinensatz bei n
= 60 Touren/Min. etwa 11,7 cbm Wasser auf 37 m Förderhöhe werfen. Die
Maschinenstation wird jährlich untersucht. Diese Untersuchungen dürften insofern von
besonderem Interesse sein, weil die gehobene Wassermenge wirklich gemessen wird,
weshalb die Durchführung eines solchen Versuches hier mitgeteilt werden soll.
Aus der vorstehenden Tabelle folgt die indizierte Leistung der Dampfmaschine zu
Ni =
83,39 PS,
die indizierte Leistung der Pumpe zu
Ni =
60,80 PS.
Da die indizierte Pumpenleistung gleich der effektiven Dampfmaschinenleistung ist, so
ergibt sich für den mechanischen Wirkungsgrad der Dampfmaschine der Wert
\eta=\frac{60,80}{83,39}=0,73.
Zur Berechnung des mechanischen Wirkungsgrades der Pumpe muß die effektive
Pumpenarbeit bekannt sein; diese bestimmt sich aus der sekundlich gehobenen
Wassermenge und aus der Förderhöhe.
2. Bestimmung der sekundlich gehobenen
Wassermenge.
Die in den Saugbrunnen fließenden Abwässer werden wie Fig.
3 zeigt, kurz vor der Einmündung des Hauptsammelkanals in den Brunnen
durch einen Ueberfall mit seitlicher Einschnürung- von 1,00 m Breite gemessen. Zur
Messung der Ueberfallhöe bezw. Strahldicke wurde etwa 3 m vor dem Ueberfall ein
Schwimmer eingebaut. Legt man nun durch ein Nivellement eine Horizontale und mißt
den Abstand h1 der
Ueberfallblechkante und den Abstand h2 des Kanalwasserspiegels von dieser Horizontalen,
so ergibt die Differenz (h1
– h2) dieser Abstände
die augenblickliche Strahl dicke. Da die Strahl dicke sich entsprechend der
durchfließenden Wassermenge ständig ändert, so mußte der Schwimmer während der
ganzen Versuchsdauer beobachtet werden. Die Schwimmerablesungen geschahen alle fünf
Minuten. Der Abstand h1
bleibt natürlich konstat, er betrug
h1 =
4353 mm.
h2 ist wie die Strahldicke veränderlich. Bei der Schwimmerablesung 379 mm
wurde gemessen
h2 =
4104 mm,
so daß in diesem Augenblick die Strahldicke
s = h1
– h2 = 4353 – 4104 =
249 mm
war. Das Mittel aus allen Ablesungswerten für Schwimmerhöhe
war 378 mm, so daß die mittlere Strahldicke betrug
s = 249 – (379 – 378) = 248 mm.
Nach Françis ist die sekundliche Wassermenge für einen
Ueberfall
Q=1,838\,(b-0,2\cdot h)\cdot h^{\frac{3}{2}}\mbox{ cbm}
wo
b = Ueberfallbreite in m = 1,00 m
h = Strahl dicke im m = 0,248 m
\begin{array}{rcl}Q&=&1,838\cdot (1,00-0,2\cdot 0,248)\cdot
0,248^{\frac{3}{2}}\\ &=&0,2165\mbox{ cbm/Sek.}\end{array}
Würde nun die Pumpe genau so viel Wasser aus dem Brunnen herausholen, wie der
Sammelkanal hineinspeist, so würde der Wasserspiegel im Brunnen sich nicht ändern.
Diese Anpassungsfähigkeit besitzt die Pumpe natürlich nicht, sondern es ist der
Aufmerksamkeit des Maschinisten überlassen, den Gang der Pumpe nach den jeweiligen
Wasserverhältnissen zu regeln. Erforderlich ist daher die Beobachtung des
Saugwasserspiegelstandes durch Schwimmer. Aus der Beobachtung ergrab sich zu Ende
des Versuches ein um 439 mm höherer Wasserstand als zu Anfang. Die berechnete
Wassermenge bedarf daher einer kleinen Korrektur.
Der Brunnendurchmesser ist
D = 12,00 m.
Mithin ist die nicht gehobene Wassermenge
0,439\cdot \frac{\pi}{4}\cdot 12^2=57,1\mbox{ cbm,}
und zwar für die ganze Versuchsdauer, welche 470 Minuten
betrug; das sind für die Sekunde
\frac{57,1}{61\cdot 470}=0,00205\mbox{ cbm.}
Die wirklich gehobene Wassermenge beträgt daher nur
0,21650
cbm/Sek.
– 0,00205
„
–––––––––––––––––
= 0,21445
cbm/Sek.
3. Bestimmung der mittleren
Förderhöhe.
Saug- und Druckhöhe wurden durch ein Nivellement festgelegt. Es wurden zwei
Horizontalen vermessen, die erste Horizontale, von der im vorigen Abschnitt schon
gesprochen wurde, außerhalb des Maschinengebäudes in Richtung des Hauptsammelkanals
nach dem Gebäudeeingang zu, die zweite Horizontale im Maschinenhaus vom
Gebäudeeingang nach der gegenüberliegenden Wand hin, wo der Hauptdruckwindkessel
steht. Wie Fig. 3 zeigt, liegt die 1. Horizontale 56
mm tiefer als die 2. Horizontale im Maschinenraum. Mitte Pumpe liegt nun 507 mm
unter der Horizontalen im Maschinenraum, also 507 – 56 = 451 mm unter der
Horizontalen im Freien, welche bis zum Saugbrunnen geht und 1435 mm Abstand von der
Oberkante der ⌶-Träger hat, die über dem Brunnen liegen. Bei der Schwimmeranzeige
548 mm des Brunnenschwimmers wurde die Entfernung zwischen Oberkante, Träger und
Saugwasserspiegel zu 3130 mm ermittelt, so daß bei dieser Ablesung die Saughöhe
1435 + 3130 – 451 = 4114 mm
war. Das Mittel aus allen Ablesungen des Brunnenschwimmers war
417 mm, woraus sich die mittlere Saughöhe zu
hs =
4114 + (548 – 417) = 4245 mm
= 4,245 m ergibt.
Die Druckhöhe setzt sich zusammen 1. aus der Wassersäulenhöhe, welche als Abstand des
Wasserspiegels im Druckwindkessel von der Pumpenmitte gemessen wird und 2. aus
der Wassersäulenhöhe, welche dem Manometerdruck im Windkessel entspricht. Die
Wassersäulenhöhe im Druckwindkessel ist veränderlich und muß daher ständig gemessen
werden. Zu dem Zweck wurde an dem Wasserstandsglas des Druckwindkessels, 325 mm
unter der Horinzontalen im Maschinenraum, eine feste Marke angebracht und die
veränderliche Wasserspiegelhöhe über dieser Marke alle zehn Minuten abgelesen. Die
mittlere Ablesung betrug 260 mm, so daß der mittlere Wasserstand im
Druckwindkessel
Textabbildung Bd. 324, S. 325
Fig. 1. Uebersichtsplan der Druckrohrleitung und des Rieselfeldes.
a Pumpstation, b Rieselgut
Steinhof, c Standrohr.
325 – 260 = 65 mm
unter der Horizontalen im Maschinenraum lag, welche 507 mm
über Pumpenmitte steht. Der mittlere Wasserstand im Druckwindkessel liegt daher
507 – 65 = 442 mm
über Mitte Pumpe. Die Windpressung im Druckwindkessel wurde an
einem Quecksilbersteigrohr abgelesen und ergab einen Mittelwert von 9,87 m
Wassersäule. Hiermit berechnet sich die mittlere Druckhöhe zu
Textabbildung Bd. 324, S. 325
Fig. 2. Geodätisches Längenprofil der Druckleitung nach dem Rieselfeld.
hd =
0,442 + 9,870 = 10,312 m
und die mittlere Förderhöhe zu
H = hs + hd
= 4,245 + 10,312
= 14,557 m
4. Bestimmung der effektiven
Pumpenleistung und des gesamten mechanischen Wirkungsgrades der
Maschinenanlage.
Es bezeichne:
Q = sekundliche Wassermenge in cbm
H = Förderhöhe in m
Ne =
effektive Pumpenleistung in PS,
dann ist:
\begin{array}{rcl}N_e&=&\frac{1000\cdot Q\cdot H}{75}\,PS\\
&=&\frac{1000\cdot 0,21455\cdot 14,557}{75}\\ &=&41,70\mbox{
PS}.\end{array}
Die indizierte Pumpenleistung war Ni = 60,80 PS, also ist der mechanische Wirkungsgrad der Pumpe
\eta=\frac{41,70}{60,80}=0,69
und der gesamte mechanische Wirkungsgrad der
Maschinenanlage
\eta_s=\frac{41,70}{83,39}=0,50,
wo Ni = 83,39 PS die indizierte Leistung der Dampfmaschine ist.
Textabbildung Bd. 324, S. 326
Fig. 3. Die Wassermessung und Höhenbestimmung.
5. Bestimmung des Dampf- und
Kohlenverbrauchs.
Der Dampfverbrauch wurde durch Messung der Speisewassermenge bestimmt, indem das
Speisewasser mit einem Injektor aus einem geeichten Meßgefäß abgesaugt wurde.
Während der Versuchsdauer, von 9 Uhr morgens bis 4 Uhr 43 Min. nachmittags, also in
463 Minuten, wurden 6000 kg Wasser gespeist, das sind
\frac{6000\cdot 60}{463}=778\mbox{ kg/St.}
Zur Berechnung des Dampfverbrauchs der Maschine muß die
Kondenswassermenge aus Dampfsammler und Rohrleitung in Abzug gebracht werden. Diese
Wassermengen betrugen
für den Dampfsammler
24,2
kg/St.
für die Rohrleitung
53,1
„
––––––––––
in Summa
77,3
kg/St.
Da diese Kondenswassermengen ohne Kühlschlange aus den
Kondenstopfen abgezogen wurden, so verdampft ein Teil des unter Kesseldruck
stehenden Wassers, das der Messung entgeht, sich aber wie folgt, berechnen läßt.
Bezeichnet:
g = gemessene Wassermenge in kg
x = nicht gemessene Wassermenge,
welche verdampft ist, in kg
q = Flüssigkeitswärme des unter
Dampfdruck stehenden Kondenswassers.
so besteht zwischen Wärmeeinheit des Wassers vor und nach
dem Austritt aus dem Kondenstopf die Gleichung:
(g + x) . q =
g . 100 + x . 637
wo 100 = Flüssigkeitswärme des Dampfes von 100° ist:
x=g\cdot \frac{q-100}{637-q}.
Der mittlere Dampfdruck war 8,5 Atm. abs., für welchen q
= 174 ist.
x=g \cdot \frac{174-100}{673-174}
= g . 0,16
= 77,3 . 0,16
= 12,4 kg/St.
Zur Dampfmaschine gehen also stündlich:
778 – (77,3 + 12,4) = 778 – 89,7 = 688,3 kg
und der spezifische Dampfverbrauch der Dampfmaschine ist
\frac{688,3}{N_i}=\frac{688,3}{83,39}=8,26
kg/PSi u. St.
Der Kohlenverbrauch betrug von 9 Uhr 3 Min. bis 4 Uhr 46 Min., also in 463 Min. 688
kg, das sind
\frac{688,5\cdot 60}{463}=89\mbox{ kg/St.}
6. Bestimmung der Kesselanstrengung und
des Gütegrades der Feuerung.
Zur Dampferzeugung diente ein Zweiflammrohrkessel von 77,5 qm Heizfläche und 2,7 qm
Rostfläche. Daraus ergibt sich:
die Heizflächenbeanspruchung
=\frac{778}{77,5}=10 kg/qm u. St.
die Rostflächenbeanspruchung
=\frac{89}{2,7}=33 kg/qm u. St.
Die Verdampfungsziffer (roh) ist
=\frac{778}{89,3}=8,72
mittlere Speisewassertemperatur
= 12,3°
mittlere Kesselspannung
= 8,5 Atm. abs.
Erzeugungswärme
= (658,95 – 12,3) WE= 646,65 W.E.
Verdampfungsziffer (reduziert)
=8,73 \cdot \frac{646,65}{637}= 8,85
Zur Bestimmung des Gütegrades der Feuerung ist eine
Heizwertbestimmung der verfeuerten Kohle erforderlich. Es wurden zu diesem Zweck von
jeder abgewogenen Kohlenmenge Proben genommen. Der Heizwert der Durchschnittsprobe
(Grube „Gottessegen“) wurde in der Bombe zu 7709 WE/kg ermittelt.
\begin{array}{rcl}\mbox{Gütegrad der
Feuerung}&=&\frac{\mbox{stündl. Speisewassergewicht mal
Erzeugungswärme}}{\mbox{stündl. Kohlengewicht mal Heizwert}}\\
\eta&=&\frac{778\cdot 646,65}{89,3\cdot 7709}\\
&=&72,7\end{array} %
7. Bestimmung des wirtschaftlichen
Wirkungsgrades (Nutzeffekt der Kohle).
Es sollen in diesem Abschnitt die einzelnen Verlustquellen zahlenmäßig festgestellt
werden.
a) Kesselverlust:
Der Gütegrad der Feuerung ist η = 0,727. Mithin gehen
von 1 kg Kohle, das bei der Verbrennung 7709 WE entwickelt, nur 0,727 . 7709 = 5600
WE in den Dampf über, während 0,283 . 7709 = 2109 W.E. als Kesselverlust (27,3%) zu
bezeichnen sind.
b) Rohrverlust:
Der Versuch ergab, daß von 778 kg Dampf/St. durch Kondensation in der Rohrleitung
89,7 kg/St. verloren gehen, das sind \frac{89,7}{778} \cdot
100=11,5 % der erzeugten Dampfmenge.
Demnach gehen von den 5600 WE in der Rohrleitung
0,115 . 5600 = 640 WE
verloren, während
0,885 . 5600 = 4960 WE
in die Dampfmaschine eintreten.
c) Verlust in der Dampfmaschine:
Der Verlust in der Dampfmaschine ist ein zweifacher, indem erstens der thermische
Wirkungsgrad und zweitens der mechanische Wirkungsgrad der Dampfmaschine zu
berücksichtigten ist.
1.Der thermische Wirkungsgrad. Die Dampfmaschine
verbraucht nach den Messungen 8,26 kg Dampf von 8,4 Atm. abs. Spg. für die
indizierte Pferdestunde. Für 8,4 Atm. abs. ist die Gesamtwärme γ = 658 WE, so daß für eine indizierte Pferdestunde
ein Wärmeaufwand von
8,26 . 658 = 5440 WE erforderlich ist. Der
theoretische Wärmewert einer Pferdestunde ist
637 W.E. Der thermische Wirkungsgrad ist daher:
\eta_t=\frac{637}{5440}=0,117 d.h. von den 4960
WE, welche zur Maschine gelangen, werden nur
0,117 . 4960 = 580 WE in indizierte Arbeit
umgesetzt. Der Rest von
0,883 . 4960 = 4380 WE geht verloren.
2.Der mechanische Wirkungsgrad: Dieser ist nach der
früheren Berechnung η = 0,73, mithin werden von den
580 an den Kolben abgegebenen Wärmeeinheiten nur 0,73 . 580 = 423 WE in
effektive Arbeit umgesetzt, während 0,27 . 580 = 157 WE durch Reibung in der
Dampfmaschine verloren gehen.
d) Verlust in der Pumpe: Der
mechanische Wirkungsgrad der Pumpe ist η = 0,69
In nutzbare Pumpenarbeit werden also von den 423 zur Pumpe kommenden Wärme-Einheiten
nur
0,69 . 423 = 290 WE
umgesetzt. Der Rest von
0,31 . 423 = 133 WE
geht durch Reibung innerhalb der Pumpe verloren. Die Rechnung
ergibt daher für den Nutzeffekt der Kohle den Betrag von
\frac{290 \cdot 100}{7709}=3,76 %
denn von den durch die Verbrennung von 1 kg- Kohle
entstandenen 7709 WE werden nur 290 WE in nutzbare Pumpenarbeit umgesetzt. Die
einzelnen Verluste sind in Fig. 4 graphisch
wiedergegeben, und zwar in v.H. der in 1 kg Kohle zur Verfügung stehenden
Wärmemenge.
Textabbildung Bd. 324, S. 327
Fig. 4. Graphische Darstellung der Wärmeverluste und der Nutzarbeit; A Wärmewert von 1 kg Kohle; B Dampfkesselverlust 2199 WE; C
Rohrleitungsverlust 640 WE; D Wärmeverlust in der
Dampfmaschine 4380 WE; E Mechanischer Verlust in
der Dampfmaschine 157 WE; F Mechanischer Verlust in
der Pumpe 133 WE; G Nutzarbeit der Kohle 290
WE
Die einzelnen Beträge lassen sich auch in folgender Wärmebilanz zusammenstellen:
Soll.
Haben.
Wärmewert von 1 kg Kohle = 100,0%
Dampfkesselverlust = 27,3 %Rohrverlust = 8,3
„Wärmeverlust in der Dampfmaschine = 57,0 „Mechan.
Verlust i.d. Dampfmaschine = 2,0 „Mechan. Verlust
i.d. Pumpe = 1,7 „Nutzarbeit d. Pumpe = 3,7
„
100,0%
100,0 %
(Schluß folgt.)