Titel: | Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908. |
Autor: | A. Stift |
Fundstelle: | Band 324, Jahrgang 1909, S. 363 |
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Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem
Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Von k.k. landw. techn. Konsulent A.
Stift (Wien).
Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem Gebiete der
Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Die Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Breitfeld,
Danèk & Co.Zeitschrift für
Zuckerindustrie in Böhmen 1908. 33. Jahrg S. 54. in Prag hat eine
in die Tribüne eingehängte Rübenschneidmaschine
Fig. 1 mit neuartigem Aufsatzdeckel, konischen
Rübenandrückkanälen, sowie mit entsprechendem Füllrumpf konstruiert. Die
Schneidscheibe hat einen Durchmesser von 2020 mm und ist für 16 Stück gefräste
Stahl-Messerkasten eingerichtet. Bei diesem System gelangt die Rübe in die
keilförmigen Kanäle und wird infolge der Rotation der Schneidscheibe an die
letzteren angedrückt, so daß lange, glatte und regelmäßige Schnitte auch dann
erzielt werden, wenn die keilförmigen Kanäle zum Teil mit Rüben gefüllt sind. Die
Gegenmesser sind senkrecht zur Schneidscheibe angeordnet und der Spielraum zwischen
Schnittmessern und Gegenmessern ist ein ganz geringer. Die Schneidmaschinen dieses
Systems weisen viel bedeutend größere Leistungsfähigkeit als die Schneidmaschinen
der älteren Type auf, bei welch letzteren nur dann eine volle Leistung zu gewärtigen
ist, wenn die Schneidscheibe genügend mit Rüben belastet wird. Ein weiterer Vorteil
des neuen Systems besteht in der leichteren Entfernung der Steine und anderer harter
Gegenstände, welche mit den Rüben in die Schneidmaschine gelangen. Die
Schneidscheibe ist derart stark und mit Rippen versteift ausgeführt, daß diese auch
nach vieljähriger Benutzung und nach den damit zusammenhängenden Reparaturen immer
noch genug kräftig bleiben und nicht vibrieren.
Textabbildung Bd. 324, S. 362
Fig. 1.
Die gewöhnlichen Schneidmaschinen besitzen den Nachteil, daß die Rüben, ungeachtet
der Aufhalteschienen D', D'' und D''' (Fig. 2), über der
Schneidscheibe nicht festlagern, wie es zur Erhaltung der größten Mengen von
regelmäßigen Schnitzeln erforderlich ist. Es werden dann die einzelnen Rüben in
irgend einem Punkt von den Messern gefaßt, durch dieselben zur nächsten Schiene
getrieben, um im folgenden Augenblick durch die Rüben, welche von den
nächstfolgenden Messern gefaßt sind, emporgehoben zu werden. Durch diese Anordnung
geht der Zerkleinerungsprozeß sehr unregelmäßig vor sich, und hauptsächlich nur an
den Schienen. Außerdem nimmt ein Teil der Scheibe, infolge des Ausschnittes ABC, keinen Anteil an der Zerkleinerung der Rüben,
wodurch außer der Arbeitsverminderung eine einseitige Ausnutzung und Vibration der
Schnitzelmaschine stattfindet. Zur Vervollkommung der
Schnitzelmaschinen, resp. zur Beseitigung der hervorgehobenen Nachteile
befestigt K. AbrahamZentralblatt für die Zuckerindustrie 1908. 17.
Jahrg. S. 68. in den Zwischenräumen zwischen den vorhandenen
Schienen eiserne Ergänzungsrippen mn mit den
Ergänzungsschienen d', d'', d'''. Entsprechend der somit vergrößerten
Zahl der Anhaltspunkte für die Rüben vergrößert sich auch die Arbeitsleistung der
Schnitzelmaschine.
Als weitere Verbesserung kommt hinzu, daß die offene Fläche über der Scheibe bei ABC von außen außerdem durch ein abnehmbares Schild AC (Fig. 3 und 4) und von der
entgegengesetzten Seite durch ein festes Schild B
begrenzt wird. Die dadurch entstehende prismatische Fläche wird von oben durch eine
Klappe rs (Fig. 4) mit der
Umdrehungsachse bei r geschlossen. Ist die Klappe (wie
Fig. 4 zeigt)
gehoben, so fallen die Rüben ungehindert in den Raum ABC und werden dort zerschnitten. Zur Auswechslung der Messer genügt es,
den Aufhängehaken zurückzuschlagen, damit sich die Klappe schließe und die Abteilung
ABC, nachdem die Rüben zerschnitten worden sind,
sich rasch entleere. Man braucht dann nur das Schild AC
abzunehmen, um die Scheibe zugänglich zu machen. Die beschriebene Anordnung, welche,
wie Abraham behauptet, die Qualität der Schnitzel
verbessert und die Arbeitsleistung der Schnitzelmaschine steigert, kann an alle
bestehenden Systeme der Schnitzelmaschine angebracht werden.
Liegende oder stehende Kalorisatoren, zum Anwärmen der Säfte in der
Diffusionsbatterie dienend, sind schon seit mehr als 30 Jahren in der
Zuckerindustrie eingeführt, wobei sie im Lauf der Jahre verschiedene Wandlungen
durchgemacht haben, die aber
mehr oder weniger nicht zugunsten der liegenden Kalorisatoren ausgefallen sind.
Die Ursache des Mißerfolges liegt einerseits darin, daß sich die Heizröhren durch
die aus dem Safte sich ausscheidenden Eiweißstoffe nach und nach verlegen, und
andererseits ein Reinigen dieser Röhren, ohne den Betrieb zu unterbrechen, unmöglich
ist. Aber auch das Reinigen der Röhren nach der Kampagne ist sehr schwierig und
mühsam, weil die dicke Schicht des Ansatzes nur mühsam mit Stahldrahtbürsten zu
entfernen ist. Immerhin ist aber nach der Erfahrung von J.
PodhoraOesterreichisch-Ungarische Zeitschrift für Zuckerindustrie und
Landwirtschaft 1908, 37. Jahrgang S. 381. der liegende
Kalorisator mit großer Heizfläche der beste, billigste und sicherste Apparat zum
Anwärmen der Säfte in der Diffusionsbatterie, allerdings aber mit der Einschränkung,
daß seine Röhren nicht verlegt sind. Um diesem Mißstand zu begegnen, hat nun Podhora
eine Einrichtung getroffen, welche es ermöglicht, die
Heizrohre des Kalorisators auch während des Betriebes reinigen zu können.
Dieser Kalorisator (Fig. 5) besteht aus einem
zylinderischen Körper B von 3 m Länge, an welchem zwei
Stirnkammern A, A1,
(1,5 m ) angenietet sind, die so viel Oeffnungen zum luftdichten Einwalzen
auf beiden Enden von messingenen Heizröhren mit einem Durchm. von 48/51 mm
aufweisen, als der Kalorisator für 89 qm Fläche Röhren benötigt. Diese Kammern sind
innen durch Querwände c, c1, c2, c3 in mehrere Gänge
geteilt, zu welchen eine bestimmte Anzahl von Heizröhren gehört. Diese Gänge sind
von beiden Seiten der Stirnkammer zugänglich, wenn man die an die Kammern
angeschraubten Deckel a, a1, a2, a3, a4 und a5 abnimmt. Die Deckel
sind durch Kautschukringe e gedichtet, welche zur Hafte
ihrer Höhe in an der äußeren Fläche der Kammern angebrachte Rillen eingelassen sind,
damit der Saft von innen nach außen nicht entweichen kann. Die Inbetriebsetzung
des geschlossenen Kalorisators geschieht in folgender Weise: Durch den Rohrstutzen
J wird in den Kalorisator der Brüdendampf aus dem
ersten Verdampfkörpereingeführt, welcher die Oberfläche der Heizrohre berührt und
nach der Kondensation durch das Rohr O aus dem
Kalorisator abgeführt wird. Es werden dann an der Kammer A die Ventile P, R geschlossen, das
Durchgangsventil E und das Doppelventil G1 geöffnet. An der
Kammer A1 werden die
Ventile M, L geschlossen, das Doppelventil G und das Ventil H
geöffnet. Der Saft aus der Diffusionsbatterie tritt durch das Rohr D ein, geht durch das geöffnete Ventil E durch, fällt durch das Knie F in den ersten Gang, geht in den Heizröhren den ganzen ersten Gang durch
und tritt durch das geöffnete Doppelventil G1 in den zweiten Gang ein, geht in den Heizröhren
den ganzen zweiten Gang durch, steigt durch das geöffnete Doppelventil G1 in den dritten Gang,
läuft in den Heizröhren den ganzen dritten Gang durch und tritt durch das geöffnete
Ventil H angewärmt durch das Rohr K aus dem Kalorisator aus und wird in die
Diffusionsbatterie zurückgeleitet.
Textabbildung Bd. 324, S. 363
Textabbildung Bd. 324, S. 363
Fig. 5.
Die Reinigung eines Ganges kann zu beliebiger Zeit geschehen, selbst wenn
die beiden anderen Gänge in Tätigkeit bleiben, das heißt, während der Saft aus der
Diffusionsbatterie durch dieselben läuft, sich anwärmt und angewärmt in die Batterie
zurückkehrt. Soll z.B. der erste Gang gereinigt werden, so wird derselbe in
folgender Weise außer Tätigkeit gesetzt: Das Durchgangsventil E und das Doppelventil G1 werden geschlossen und das Ventil L geöffnet. Der Saft tritt wieder durch das Rohr D ein,
steigt durch das geschlossene Ventil E bis zum
geöffneten Ventil L, durch welches er in den zweiten
Gang gelangt, läuft in den Heizröhren den ganzen zweiten Gang durch, steigt ferner
durch das geöffnete Ventil G1 in den dritten Gang, geht durch die Heizröhren des ganzen dritten Ganges
durch, tritt angewärmt durch das offene Ventil H und
das Rohr K aus dem Kalorisator aus und kehrt in die
Diffusionsbatterie zurück. Die Heizröhren des ersten Ganges können nun gereinigt
werden.
Textabbildung Bd. 324, S. 364
Fig. 6.
Textabbildung Bd. 324, S. 364
Fig. 7.
Der Saft wird aus dem ersten Gang ausgepumpt, wenn man an den
Holländer d einen durch eine eiserne Spirale
versteiften Kautschukschlauch anschraubt, welcher an das Saugrohr einer eben zur
Verfügung stehenden Pumpe angesetzt ist. Das Auspumpen des Saftes in die Malaxeure
geschieht durch Oeffnen des Hahnes, welcher mit dem Innern des Ganges durch das Rohr
r, das fast auf den Boden des Ganges reicht,
verbunden ist. Hierauf werden der Deckel a an der
Kammer A, der Deckel a3 an der Kammer A1 abgeschraubt und die Heizröhren des ersten Ganges
mittels Stahldrahtbürsten gereinigt. Nach der Reinigung wird der erste Gang
geschlossen und mit den anderen, wie vorhin beschrieben worden ist, verbunden. Soll
der zweite Gang zwecks Reinigung der Heizröhren außer Tätigkeit gesetzt werden, so
geschieht dies in folgender Weise: Das Durchgangsventil E sowie die Ventile P und M werden geöffnet, das Doppelventil G geschlossen. Der Saft tritt wieder durch das Rohr D und das geöffnete Ventil E ein, fällt durch das Knierohr F in den
ersten Gang, geht in den Heizröhren denselben ganz durch, ferner durch das offene
Ventil M in das Rohr N,
und von da durch das geöffnete Ventil P in den dritten
Gang, geht hier in den Heizröhren den ganzen dritten Gang durch und tritt
angewärmt durch das geöffnete Ventil H in das Rohr K ein usw. Hierauf wird der zweite Gang der Heizröhren
geöffnet und in gleicher Weise, wie beim ersten Gang beschrieben worden ist,
gereinigt. Soll endlich der dritte Gang außer Tätigkeit gesetzt werden, so geschieht
dies in folgender Weise: Die Ventile H und P sowie das Doppelventil G1 werden geschlossen, und das Ventil B geöffnet. Der Saft tritt durch das Rohr D, durch das offene Ventil E und das Knierohr F in den ersten Gang ein,
geht in den Heizröhren den ganzen ersten Gang durch, steigt ferner durch das
geöffnete Doppelventil G in den zweiten Gang, geht
wieder durch die Heizröhren des ganzen zweiten Ganges durch, und tritt angewärmt
durch das geöffnete Ventil R und das Knie S in das gemeinsame Rohr K
und kehrt dann wieder in die Diffusionsbatterie zurück. Hierauf kann der dritte Gang
behufs Reinigung der Heizröhren geöffnet werden und dies geschieht in derselben
Weise, wie beim Reinigen des ersten Ganges beschrieben worden ist. Die Vorteile des
liegenden Kalorisators beim Anwärmen der Säfte in der Diffusionsbatterie gegenüber
dem Anwärmen mittels Dampfinjektoren sind die folgenden: 1. Große Ersparnis an
Brennmaterial während der Kampagne, wenn Brüdendämpfe zur Anwendung gelangen. 2.
Ersparnis an Dichtungsmaterial. 3. Sicheres, richtiges und gleichmäßiges Anwärmen in
der Diffusionsbatterie. 4. Die Schnitte werden nicht in den Diffuseuren durch
Erschüttern überflüssigerweise auf Kosten des guten Treibens zusammengesintert. 5.
Keine Gasentwicklung in der Diffusionsbatterie und 6. Dichtere Säfte, also wieder
Ersparnis an Brennmaterial.
Ein neues Meßgefäß für den Diffusionssaft zum genauen
Abwägen und gleichzeitig zum selbsttätigen Regulieren des Abzuges des
Diffusionssaftes hat die Maschinenbau-Aktiengesellschaft
vorm. Breitfeld, Danek & Co. in Prag konstruiert.Zeitschrift für Zuckerindustrie in Böhmen
1908. 33. Jahrg. S. 55. Die Wage (Fig.
6 u. 7) besteht aus einem Reservoir A, das aus Eisenblech hergestellt ist und auf welchem
ein Ständer G ruht. Auf diesem Ständer balanciert ein
doppelarmiger Hebel D, dessen längerer Arm einen
kugelförmigen Taucher E trägt, der in dem Safte
schwimmt; am anderen Ende des Hebels ist ein Zylinder F
aufgehängt, der teilweise in Wasser eintaucht, das in dem kleinen Behälter G sich befindet. Ist das Reservoir A mit Saft voll gefüllt, so nimmt das Gewicht des
Tauchers E ab und zwar um das Gewicht der verdrängten
Flüssigkeit. Der Zylinder F. der jetzt schwerer wird,
als der Taucher, fängt an, in dem Wasser zu sinken, wodurch er auch an Gewicht
verliert. Die Dimensionen des Tauchers E, des Zylinders
F und des Behälters G
sind so gewählt, daß der Zeiger H, der an dem
doppelarmigen Hebel D angebracht ist, die Dichte des
Saftes in dem Augenblick an der Skala J anzeigt, wenn
der Taucher E mit dem Zylinder F ins Gleichgewicht kommt. Gleichzeitig wird an der Skala J, die weit sichtbar ist, die Menge des Saftes (dem
Gewichte nach), welche bei der betreffenden Dichte abgezogen wird, angezeigt. An dem
Ständer C, parallel mit dem Hebel D, befindet sich ein zweiter Hebel K, dessen längerer Arm einen Schwimmer L trägt, der mittels
eines Gegengewichtes M teilweise ausbalanciert
ist. Dieser Hebel K ist mit einer Vorrichtung
verbunden, durch die das Safteinlaßventil P momentan
und automatisch geschlossen wird, sobald die an der Skala J angegebene Saftmenge erreicht worden ist. Die richtige Schließung des
Safteinlaßventils P resp. des Saftabzuges läßt sich
durch das stellbare Gehänge R regulieren. Der
Saftabfluß erfolgt durch das Ventil S. Die Hebel p und s der beiden Ventile
P und S sind so
konstruiert, daß man das eine Ventil nicht eher öffnen kann, als bis das andere
geschlossen ist, so daß Irrungen in der Handhabung der Ventile vollständig
ausgeschlossen sind. Beim Abziehen des Saftes drückt man den Hebel p des Ventiles P so weit
nieder, bis die an dem Gegenarm r angebrachte
Schaltklinge den abgeflachten Bolzen n betätigt. Dieser
ist mit dem Schalter N in Verbindung, der dann das
Ventil P öffnet, so daß der Saft in den Behälter
einfließt. Das Abwägen des Saftes geschieht in folgender Weise: Der zufließende Saft
bringt zuerst den Hebel D und den an demselben
angebrachten Zeiger H in Tätigkeit, so daß die Dichte
des Saftes angezeigt wird. Inzwischen steigt das Niveau des Saftes in dem Behälter,
bis auch der Schwimmer L resp. der Hebel K betätigt wird. Das Saftniveau ist von der Dichte und
dem Gewichte des abzuziehenden Saftes abhängig und es muß daher in dem Momente, wo
das Niveau die gewisse Höhe erreicht hat, das Einlaßventil P geschlossen werden. Das geschieht selbsttätig mittels einer speziellen
Vorrichtung, die aus einem Läuter O und einem Bolzen
n zusammengesetzt ist. Nachdem das Einlaßventil P geschlossen ist, erfolgt das Ablassen des abgewogenen
Saftes durch das Ventil S, das vermittels des Hebels
s betätigt wird. Während des Ablassens rückt die
Schaltklinke resp. die ganze Ausschaltvorrichtung in die ursprüngliche Lage
selbsttätig zurück. Falls die Temperatur der abzuziehenden Säfte sich gegen
diejenigen, für welche die Wage eingestellt wurde, ändert, so wird die Wage durch
ein Korrekturgewicht am Hebel D und eine
Regulierschraube an dem Lineal R richtiggestellt.
Das folgende Beispiel zeigt die Arbeit mit der Wage und zwar wird angenommen,
die Einstellung der Wage für eine Diffusionsbatterie von 16 Gefäßen zu je 70 hl
Inhalt:
Füllung der Diffuseure 52 v.H. = 3640 kg Schnitte, normaler Saftabzug 110 v.H. Saft
16° Blg = 4000 kg bei einer Safttemperatur von 30° C. Für diesen Fall werden die
beiden Skalen, d.h. die saccharometrische und die Kilogrammskala so gegeneinander
verschoben, daß 4000 kg mit 16° Blg korrespondiert. Die für diesen Abzug
eingestellte Wage zieht dann bei dünnerem oder dickerem Saft, entsprechend einer
größeren oder kleineren Füllung bei besserer oder schlechterer Qualität der Rüben,
selbsttätig verhältnismäßig mehr oder weniger ab, und zwar:
Bei
einem
Saft
von
14°
Blg
3400
kg
= 93
v.
H.
„
„
„
„
15°
„
3700
„
= 101,6
„
„
„
„
„
„
16°
„
4000
„
= 110
„
„
„
„
„
„
17°
„
4300
„
= 118
„
„
„
„
„
„
18°
„
4600
„
= 126,3
„
„
„
„
„
„
19°
„
4900
„
= 134,6
„
„
Sollte aber bei dieser Einstellung der Wage der Abzug für die Auslaugung der Schnitte
zu klein sein, so muß es erhöht werden, z.B. auf 4050 kg bei 16° Blg, was durch
Verschieben des Korrektionslineals R auf 4050 kg
geschieht, wobei die Kilogrammskala gegen die saccharometrische gleichzeitig derart
eingestellt wird, daß die 4050 kg mit 16° Blg korrespondieren. In diesem Falle wird
die Wage abziehen:
Bei
einem
Saft
von
14°
Blg
3450
kg
= 94,7
v.
H.
„
„
„
„
15°
„
3750
„
= 103,0
„
„
„
„
„
„
16°
„
4050
„
= 111,2
„
„
„
„
„
„
17°
„
4350
„
= 119,5
„
„
„
„
„
„
18°
„
4650
„
= 127,7
„
„
„
„
„
„
19°
„
4950
„
= 135,9
„
„
In dieser Weise kann mit dem Abzug in den Grenzen von 300 kg
vor- oder zurückgegangen werden.
Der Hebel K kann direkt mit einem Registrierapparat in
Verbindung stehen, welcher die einzelnen Abzüge, deren Dichte und Größe genau
aufzeichnet, so daß durch einfache Umrechnung das Gewicht der in Betrieb gekommenen
Trockensubstanz und des Zuckers ermittelt werden kann.
(Fortsetzung folgt.)