Titel: | Die Berechnung der Zahnradteilung mit Rücksicht auf Abnutzung. |
Autor: | Otto Schaefer |
Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 129 |
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Die Berechnung der Zahnradteilung mit Rücksicht
auf Abnutzung.
Von Dr.-Ing. Otto Schaefer,
Hamburg.
Die Berechnung der Zahnradteilung mit Rücksicht auf
Abnutzung.
Bei der Berechnung der Teilung für Zahnräder geht man davon aus, daß die
Biegungsbeanspruchung im Zahnfuß einen für das Material zulässigen Wert erhalten
soll. Durch Vereinfachung der Biegungsgleichung ergibt sich dann die bekannte
Formel
P = k . b . t
in welcher P den Zahndruck, k eine vom Material und den Betriebsverhältnissen
abhängige Wertziffer, b die Breite des Zahnrades, t die Teilung bedeutet. Die Abhängigkeit des Wertes k von der Biegungsfestigkeit des Materials ist einfach
und rechnerisch leicht zu verfolgen, nicht aber die Abhängigkeit von den
Betriebsverhältnissen. Um hier größere Klarheit zu schaffen, wird gewöhnlich eine
Einteilung der Zahnräder in Kraft- und Arbeitsräder getroffen und dann werden die
beiden Gruppen getrennt behandelt, wodurch freilich eine gewisse Unsicherheit in
solchen Fällen hervorgerufen wird, in denen man nicht weiß, ob das Rad der einen
oder der andern Gruppe zuzurechnen ist. In dieser Lage befindet man sich aber bei
Zahnrädern für Krane sehr häufig, so daß hier eine tiefer greifende Untersuchung
erforderlich ist. Da nun Kraft- und Arbeitsräder danach unterschieden werden, ob die
Abnutzung eine kleine oder große Rolle spielt, so wird eine solche Untersuchung
zweckmäßig gerade die Abnutzung rechnerisch verfolgen müssen.
Man kann jedenfalls annehmen, daß das Volumen des durch Abnutzung von einem Zahn
abgetrennten Materials proportional dem Zahndruck, dem Reibungsweg, das heißt dem
Weg, welchen der Angriffspunkt des Zahndruckes auf der Zahnflanke gleitend
zurücklegt, und der Anzahl der überhaupt vorgekommenen Eingriffe ist. Das abgenutzte
Volumen hat eine Breite b gleich der Zahnbreite, eine
Länge l gleich der Zahnhöhe vermindert um das Spiel am
Grunde, so daß für l rund
2\,\frac{t}{\pi} gesetzt werden kann und eine Dicke a. Da die Stärke des neuen Zahnes am Fuß gleich c2 . t ist, worin c2 etwa von 0,5 bis 0,55 schwankt, so bleibt für die
Stärke des abgenutzten Zahnes c2
t – a. Die höchste auftretende Kraft P, welche der Berechnung auf Biegung zu Grunde gelegt
wird, stimmt nicht überein mit der durchschnittlichen, die Abnutzung bewirkenden
Kraft, welche demgemäß mit m . P bezeichnet werden
soll. Bei einem meistens mit halber Last arbeitenden Kran findet der Verschleiß bei
einer Kraft 0,5 P statt, so daß also m = 0,5 zu nehmen wäre, während mit Rücksicht auf die
möglicherweise auftretende Vollast P die
Biegungsfestigkeit noch dieser Kraft P gegenüber
genügen muß. Der Reibungsweg stimmt überein mit der Länge l des abgenutzten Volumens und soll also auch zu
2\frac{t}{\pi} angenommen werden, die Anzahl der Eingriffe,
deren Ermittlung noch besprochen werden soll, möge mit z bezeichnet werden. Dann ist, wenn man den Proportionalitätsfactor c1 nennt
a\,.\,b\,.\,2\,\frac{t}{\pi}=c_1\,.\,m\,.\,P\,.\,2\,\frac{t}{\pi}\,.\,z
woraus folgt
a=c_1\,.\,m\,.\,\frac{P}{b}\,.\,\frac{t}{t}\,.\,z.
Setzt man
\frac{P}{b\,.\,t}=k,
so wird
a = c1
. m . k . t . z . . . . 1)
und dieser Wert für a soll in die
Biegungsleitung eingeführt werden. Die Biegungsbeanspruchung kb im Zahnfuß ergibt sich als Quotient des
Biegungsmomentes P\,.\,2\,.\,\frac{t}{\pi} durch das
Widerstandsmoment \frac{1}{6}\,b\,(c_2\,.\,t-a)^2.
k_b=\frac{P\,.\,2\,.\,\frac{t}{\pi}}{\frac{1}{6}\,b\,(c_2\,.\,t-a)^2}
Nach Einsetzung des Wertes für a
und entsprechender Umformung, wobei für \frac{P}{b\,t} jedesmal
k gesetzt wird, entsteht eine quadratische
Gleichung für k, deren Lösung lautet:
k=\frac{c_2\,.\,c_1\,.\,m\,.\,z\,.\,k_b+\frac{6}{\pi}}{k_b\,(c_1\,.\,m\,.\,z)^2}-\sqrt{\left(\frac{c_2\,.\,c_1\,.\,m\,.\,z\,.\,k_b+\frac{6}{\pi}}{k_b\,(c_1\,.\,m\,.\,z)^2}\right)^2-\frac{{c_2}^2}{(c_1\,.\,m\,.\,z)^2}}
2)
Das positive Vorzeichen der Wurzel liefert kein brauchbares
Ergebnis, wie man erkennen kann, indem man z = 0 setzt.
Hierbei werden nämlich der erste Bruch und die Quadratwurzel für sich allein
unendlich groß, so daß nur ihre Differenz einen endlichen Wert für k liefern kann, der ja mit dem ohne Berücksichtigung
der Abnutzung erhaltenen Wert von k übereinstimmen
muß.
Die Werte m und z
hängen von den Betriebsverhältnissen ab und sind dementsprechend einzuschätzen,
wobei m, wie schon erwähnt, das Verhältnis der
durchschnittlichen Last zur vollen Last und z die
Gesamtzahl der Eingriffe bedeutet. Die Ermittlung von z
wird am anschaulichsten, wenn sie gleich an einem bestimmten Beispiel vorgeführt
wird. Die Lebensdauer des Zahnrades sei 10 Jahre, ferner werde von den 365 Tagen des
Jahres an 300 Tagen, von den 24 Std. des Tages an 10 Std. gearbeitet und außerdem
sei der Betrieb derartig, daß die Zeit, in der das Zahnrad wirklich arbeitet, sich
zur Gesamtzeit wie 1 : 3 verhält. Diese letzte Annahme ist die bei normalen
Werkstattkranen für die Bestimmung der Elektromotoren übliche. Die Lebensdauer von
10 Jahren in Minuten ausgedrückt beträgt 5,26 . 106, die wirkliche Arbeitszeit also
\frac{300}{365}\,.\,\frac{10}{24}\,.\,\frac{1}{3}\,.\,5,26\,.\,10^6
und, wenn die minutliche Umdrehungszahl n ist, so ist die Gesamtzahl der Eingriffe, da jeder
Zahn bei jeder Umdrehung einmal eingreift
z=\frac{300}{365}\,.\,\frac{10}{24}\,.\,\frac{1}{3}\,.\,5,26\,.\,10^6\,.\,n
z = 0,6 · 106 · n . . . . .
3)
Es wird sich empfehlen, bei Kranen mit anderen Betriebsverhältnissen nur bis auf
diese letzte Gleichung zurückzugreifen und, wenn zum Beispiel in Tag- und
Nachtschichten, also 20 Std. von 24 Std. gearbeitet wird, lediglich mit 2 zu
multiplizieren, oder, wenn bei langem Hub und kurzen Kran- und Katzfahrwegen ein
Verhältnis der Zeiten von 1 : 2 für das Hubwerk vorliegt, mit
\frac{3}{2} zu multiplizieren. Die Werte m und z kommen in der
Gleichung für k stets zum Produkt vereinigt vor und
sollen daher zu einer Wertziffer w = m . z
zusammengefaßt werden. Die Größe c2 soll als annähernd konstant für alle Zahnformen
angesehen und mit 0,55 in die Rechnung eingeführt werden. Der
Proportionalitätsfaktor c1 der Gleichung 1) kann seiner Natur nach nur aus Versuchen bekannt sein
und ist für Stahl nach den in Bach's
Maschinen-Elementen (10. Aufl. S. 312) über Betriebsergebnisse an Zahnrädern der
Vitznau-Rigibahn gemachten Mitteilungen zu 1,4 . 10–10 ermittelt worden, wobei der mittlere Zahndruck zu
\frac{2}{3} des dort angegebenen höchsten geschätzt wurde. Da
die Benutzung der Gleichung 2) zu unbequem sein würde, ist nach ihr eine Tabelle
berechnet worden, welche den Wert k abhängig von der
Wertziffer w bei verschiedenen Biegungsbeanspruchungen
kb des abgenutzten
Zahnes erscheinen läßt.
Gegen den Grundgedanken dieser Ableitung, den k-Wert
außer von der Biegungsspannung von der zu erwartenden Abnutzung abhängig zu machen
und diese in Form der Wertziffer w einzuführen, werden
sich kaum schwerwiegende Einwände vorbringen lassen, um so mehr werden jedoch
praktische Bedenken laut werden, vor allen Dingen gegen den Wert c1, der nur auf einem,
allerdings wiederholten Versuch ruht. Um alle diese Bedenken gleichzeitig zu
entkräften, soll gezeigt werden, daß die Gleichung 2) oder die sie ersetzende
Tabelle brauchbare Werte liefern, welche bereits in der Praxis des Kranbaues
angewandt werden. Es wird ratsam sein, solche Krane zum Vergleich heranzuziehen,
welche mehrere Vorgelege besitzen, deren Zahnräder also, von der Umdrehungszahl
abgesehen, alle unter denselben Betriebsverhältnissen arbeiten, und von jedem
Zahnräderpaar nur das Ritzel zu berücksichtigen, da dieses dem gleichen Zahndruck
ausgesetzt ist wie das Gegenrad, dabei aber eine höhere Umdrehungszahl besitzt.
Ein 60 t-Schwimmkran von Bechern & Keetman, über welchen Einzelheiten von A. Böttcher in der Zeitschrift d. V. d. I. 1905 S. 1589
bekannt gegeben worden sind, zeigt folgende Werte für die Stahlritzel der drei
Hubwerksvorgelege
n =
6,36
33,9
203,5
k =
86
78
28
Setzt man hier m = 0,5 und nimmt
an, daß die Biegungsbeanspruchung kurz vor dem Auswechseln 1200 kg/qcm werden
dürfe, so erhält man
w = 0,3 . 106
n
also
w =
1,9 . 106
10,2 . 106
61 . 106
und
k =
87
66
29
Ein 40 t-Schwimmkran von Bromovsky, Schulz & Sohr,
über den sich Angaben in einem Aufsatze von Beran Z. d.
V. d. I. 1907, S. 186 finden, besitzt
n=
8,1
56,8
315
k =
83
64
17
während bei den gleichen Annahmen, wie im vorigen Beispiel
sich ergeben würde
w =
2,4 . 106
17 . 106
95 . 106
k =
85
55
22
Um auch Ritzel aus Gußeisen oder Stahlguß in den Kreis der Betrachtungen ziehen zu
können, soll weiter vorausgesetzt werden, daß der Wert c1 bei diesen Stoffen derselbe sei wie bei
Stahl und daß eine Biegungsbeanspruchung kb = 400 kg/qcm für Gußeisen und kb = 1000 kg/qcm einem kb = 1200 kg/qcm für Stahl entspreche. In „Ernst, Hebezeuge“, 3. Aufl. S. 830 sind Angaben
über einen Laufkran der Rheiner Maschinenfabrik Windhoff
& Co. gemacht, und zwar ist
n =
35
140
700
k =
44
15
11
wobei das Material der Ritzel der Reihe nach Stahlguß,
Gußeisen und Stahl ist. Mit m = 0,75 ergibt sich w =
0,45 . 106 . n
also
w =
16 . 106
63 . 106
315
106
und
k =
50
17
9
Die von den Konstrukteuren der erwähnten Firmen zugelassenen Werte sind auf Grund von
bereits vorliegenden Erfahrungen gewählt worden; sind also jedenfalls annähernd
richtig. Zeigt nun die Tabelle im Mittel ähnliche Werte, so darf man schließen, daß
sie nicht nur annähernd richtig ist, sondern sogar, da sie die verschiedenen Werte
gemeinsam umfaßt, dem wirklichen Verhalten in hohem Grade gerecht wird. Man kann
sich auch die Tabelle so entstanden denken, daß durch eine Reihe bekannter Werte von
k eine mittlere Kurve hindurchgelegt ist, deren
Gesetz den anfangs gemachten Betrachtungen entspricht. Dann hätten also die
praktischen Werte die erforderlichen Konstanten und die theoretischen Erwägungen das
Gesetz der Kurve geliefert. Durch Abgreifen aus dieser Kurve hätte sich die Tabelle
ermitteln lassen.
Mitteilungen aus der Praxis, welche einen zuverlässigen Vergleich mit der Tabelle
ermöglichen, sind leider sehr spärlich. Entweder fehlt die Angabe der Breite, so daß
man auf ein unsicheres Abgreifen aus den oft stark verkleinerten Abbildungen
angewiesen ist, oder es fehlt die Angabe des Materials, und wenn man auch aus dem
Wert von k häufig schließen kann, ob Stahl oder Gußeisen
vorliegt, so ist ein solcher Schluß doch gerade hier recht anfechtbar, wo es sich um
den Nachweis handelt, daß gewisse k-Werte für das eine
oder das andere Material zugelassen werden. Ferner müssen solche Fälle ausscheiden,
wo nur ein Zahnräderpaar vorhanden ist, weil man hier die Wertziffer w derartig wählen könnte, daß k so herauskommt, wie man es haben will. Derartiges, nicht völlig
einwandfreies Material ist hier ausgeschieden und eine Beschränkung auf die
Zahnräder der drei erwähnten Hubwerke vorgenommen worden. Es muß jedem einzelnen
überlassen bleiben, aus den ihm bekannten Fällen, welche aus einem der genannten
Gründe vielleicht keine für die Oeffentlichkeit ausreichende Beweiskraft besitzen,
solche herauszusuchen, welche ihm persönlich klar genug zu sein scheinen, sie mit
der Tabelle zu vergleichen und daraus seine Schlüsse zu ziehen.
Tabelle für k
k
b
k
b
k
b
k
b
k
b
k
b
1200
1000
800
600
400
200
0
95
79
63
48
32
16
1
. 106
91
76
61
46
31
16
2
„
87
73
59
45
31
15
3
„
83
71
57
44
30
15
4
„
80
68
56
43
30
15
5
„
77
66
55
42
29
15
6
„
74
64
54
42
29
15
7
„
72
62
52
41
29
15
8
„
70
61
51
40
28
15
9
„
68
59
50
39
28
15
10
„
66
58
49
39
27
15
12
„
62
55
47
37
27
14
14
„
59
52
45
36
26
14
16
„
56
50
43
35
25
14
18
„
54
48
42
34
25
14
20
„
52
46
40
33
24
14
30
„
43
39
34
31
22
13
40
„
37
34
30
26
20
12
60
„
29
27
25
21
17
11
80
„
24
23
21
19
15
10
100
„
21
20
18
16
14
9,3
120
„
18
17
16
15
12
8,6
150
„
16
15
14
13
11
7,8
200
„
13
12
11
10
9,1
6,8
250
„
10
10
9,6
8,9
7,8
6,0
300
„
9,0
8,7
8,4
7,7
7,0
5,4
400
„
7,1
6,9
6,6
6,2
5,6
4,5
500
„
5,9
5,7
5,5
5,2
4,8
3,9
Die Lehrbücher über den Kranbau oder die allgemeinen Hilfsbücher für Ingenieure geben
Regeln über die Wahl von k, welche ebenfalls aus der
Erfahrung geschöpft sind. Diese Regeln sind viel zu allgemein gehalten, um etwa eine
Formel aus ihnen herleiten zu können, umgekehrt wird man aber von einer Formel
verlangen können, daß sie mit solchen Regeln, welche einen zu we ten Spielraum
lassen, nicht in Widerspruch gerät. Vergleicht man die Tabelle mit solchen Angaben,
so wird man volle Uebereinstimmung finden. Für gußeiserne Arbeitsräder gibt Bach die empirische Formel k = 20 – √n, welche sich für n < 250 zweifellos bewährt hat. Für größere
Werte von n liefert sie ein zu kleines k, wie schon aus der einfachen Erwägung
hervorgeht, daß bereits bei n = 400 der Wert von k = 0 wird. Auch für kleine Werte
von n wird die Formel nicht zutreffen, da es sich ja dann schon mehr um Krafträder
handelt. Stellt man zum Zweck des Vergleichs diese Formel und die Werte der Tabelle
für kb = 400 kg/qcm in Kurven dar, wobei zu berücksichtigen ist, daß m = 1 und das
Verhältnis Arbeitszeit zu Betriebszeit ebenfalls gleich 1 wird, daß also w = 1,8 .
106 n wird, so erhält man die Fig. 1, aus der
deutlich zu sehen ist, daß die Tabellenwerte an den Stellen mit den Werten der
Formel k = 20 – √n gut
übereinstimmen, wo diese selber Anspruch auf Gültigkeit haben. Für
Umdrehungszahlen über 250, entsprechend einem w > 400,
liefert die Tabelle offenbar richtigere Werte und ebenso bei Umdrehungszahlen unter
50, entsprechend einem w < 80, wo etwa der
Uebergang zu den Krafträdern beginnt. Diese Uebereinstimmung der Tabelle mit einer
bewährten Formel ist eine sehr gute Stütze für die Tabelle selbst. Nimmt man hinzu,
daß sie für sehr kleine Werte von w mit der ebenfalls richtigen Biegungsgleichung
übereinstimmt und daß sie außerdem einen theoretisch begründeten Aufbau besitzt, so
liegt hierin ein starker Beweis für ihre Richtigkeit auch an den zwischenliegenden
Punkten. In die Figur ist auch die k-Kurve für kb = 1200 kg/qcm des Vergleichs
halber mit eingetragen. Man sieht übrigens, daß die Kurven ungeeignet sind, den
ganzen Verlauf so darzustellen, daß man überall abgreifen könnte. In der Figur
laufen sie für kleine Werte von w viel zu steil; wählt man für w einen genügend
großen Maßstab, so wird diesem Uebelstande zwar abgeholfen, aber die Figur wird so
breit, daß eine Tabelle übersichtlicher wird und deshalb vorgezogen wurde.
Textabbildung Bd. 325, S. 131
Fig. 1.
Die Wahl von kb muß auf
Grund der in den sonstigen Teilen des Kranes zugelassenen Beanspruchungen erfolgen
und mit diesen in Uebereinstimmung stehen. Ist für die Eisenkonstruktion für Zug
1000 kg/qcm
zugelassen, also etwa 4fache Sicherheit, so können für Stahl 1200 kg/qcm, für
Stahlguß 1000 kg/qcm und für Gußeisen 400 kg/qcm oder ähnliche, den besonderen Verhältnissen, wie
der Güte des erhältlichen Stahlgusses oder Gußeisens angepaßte Werte angenommen
werden. Da der Bruch eines Zahnrades innerhalb der Garantiefrist für den Lieferanten
sehr viel unangenehmer ist als ein späterer, so wird der Konstrukteur dazu neigen,
die Beanspruchung in der ersten Zeit gering zu halten, während es ihm nicht so sehr
darauf ankommt, wie sie später wird. Er wird also für Arbeitsräder höhere
Beanspruchungen als für Krafträder zulassen, da bei letzteren die Beanspruchung im
Anfang schon nahezu ebenso hoch ist wie später, während sie bei den Arbeitsrädern
erst nach 10 Jahren der Berechnung nach erreicht wird. Solche Erwägungen haben im
Geschäftsleben große Bedeutung, lassen sich aber nicht gut rechnerisch in Formeln
berücksichtigen, so daß nichts weiter übrig bleibt, als den Teil der Tabelle von w = 500 bis etwa w = 100
herab für eine hohe Beanspruchung, das k für w = 0 aus der Biegungsgleichung mit einer geringeren
Beanspruchung zu berechnen und den fehlenden Teil schätzungsweise zu ergänzen.
Die verschiedenen kleinen Vernachlässigungen und Vereinfachungen, welche
vorgenommen wurden, und welche die Genauigkeit der Tabellenwerte beeinträchtigen,
erscheinen sofort gerechtfertigt, wenn man daran denkt, daß der Konstrukteur niemals
genau eine bestimmte Beanspruchung zu erzielen sucht, sondern die gegebenen
Werte zuerst nur als Anhalt benutzt und nach Bestimmung von Breite und Modul in
runden Zahlen nur nachrechnet, ob er die zulässige Grenze auch nicht ohne triftigen
Grund überschritten hat Es schien darum auch nicht nötig, einen Unterschied zwischen
Zykloiden- und Evolventenverzahnung zu machen.