Titel: | Verfahren zur Ermittlung des Verhaltens der Hubmotoren elektrischer Krane bei verschiedenen Belastungen. |
Autor: | Eduard Erzgräber |
Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 536 |
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Verfahren zur Ermittlung des Verhaltens der
Hubmotoren elektrischer Krane bei verschiedenen Belastungen.
Verfahren zur Ermittlung der Verhaltens usw.
Nachstehend beschriebenes Verfahren soll dem Konstrukteur elektrischer Hebezeuge
ein Mittel an die Hand geben, beim Entwerfen in einfacher Weise ohne viel Rechnung
sich einen Ueberblick über das Arbeiten des Hubmotors, insbesondere über die
Tourenzahl bei verschiedenen Belastungen, zu verschaffen.
Bekanntlich stehen Leistung und Tourenzahl eines Elektromotors für den
Beharrungszustand in einem ganz bestimmten Abhängigkeitsverhältnis, dessen Ausdruck
die sogen. Motorcharakteristik ist. Ein Motor wird sich nun auf diejenige Tourenzahl
einstellen, bei der seine Leistung gleich der durch die Last unter Vermittlung des
Getriebes bedingten ist. Bezeichnet
L die Last,
v deren Geschwindigkeit,
η den Wirkungsgrad des Getriebes,
N die Leistung des Motors,
n die Tourenzahl desselben, ferner
i eine Gesamtübersetzung,
die so berechnet ist, daß
v=\frac{n}{i},
so ist
N=\frac{L\,v}{\eta\,.\,60\,.\,75}=\frac{L\,n}{i\,.\,\eta\,.\,60\,.\,75}.
Da η für die in Frage kommenden
Intervalle näherungsweise als konstant betrachtet werden kann, so stellt diese
Gleichung für die Beziehung zwischen N und n bei einem bestimmten L
eine Gerade dar.
Trägt man ferner die bereits erwähnte Motorcharakteristik in demselben
Koordinatensystem auf, so liefert der Schnittpunkt derselben mit der Geraden den
Bewegungszustand des Motors für die betreffende Belastung.
Die Motorcharakteristik muß allerdings bekannt sein, sie wird auch teilweise von
den Firmen in den Katalogen angegeben. Das Auftragen der Geraden bietet dann keine
Schwierigkeiten mehr, wie kurz gezeigt werden soll.
Textabbildung Bd. 325, S. 536
Man rechnet für die in Frage kommenden Werte von L den
Wert \frac{L}{i\,.\,\eta\,.\,60\,.\,75}, die Richtungstangente
der Geraden, aus, trägt diese Werte über der Abszisse 1 (oder in anderem Maßstab
über den Abszissen 10, 100, 1000) als Ordinaten auf, verbindet die gefundenen Punkte
mit dem Koordinaten-Anfangspunkt und verlängert die Verbindungsgeraden bis zum
Schnitt mit der Motorcharakteristik. Die zu den Schnittpunkten gehörigen Abszissen
stellen sodann die Tourenzahlen n, die Ordinaten die
Leistungen N bei den zugehörigen Belastungen dar.
Die ganze Arbeit läßt sich bequem auf einem mäßig großen Blatte Millimeterpapier
erledigen.
Eduard Erzgräber, Dipl.-Ing.