Titel: | Bericht über die Untersuchung von Lampen auf der Internationalen Ausstellung von Apparaten für Beleuchtung u. Erwärmung in St. Petersburg. |
Autor: | v. Doepp |
Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 697 |
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Bericht über die Untersuchung von Lampen auf der
Internationalen Ausstellung von Apparaten für Beleuchtung u. Erwärmung in St.
Petersburg.
Von Professor v. Doepp,
Petersburg.
(Fortsetzung von S. 686 d. Bd.)
Bericht über die Untersuchung von Lampen usw.
Unter dem Druck der Luft steigt das Petroleum in den Verdampfer, verwandelt sich
in Dampf und verbrennt, wobei es den Glühstrumpf zum Glühen bringt. Die Lichtstärke
steht in direkter Beziehung zum Luftdruck. Je schwächer der letztere wird, um so
schwächer wird auch die Lichtstärke; ein Regulator des Druckes ist nicht vorhanden.
Soll die Lampe längere Zeit brennen, so ist es notwendig, Luft hinzuzupumpen. Die
Lampe wird ausgelöscht, indem man die Luft aus dem Reservoir durch eine mittels
einer Schraube geschlossenen Oeffnung entwelchen läßt. Die Lampen „Meteor“
werden als Hänge- und Tischlampen gebraucht, doch können sie auch, in eine
entsprechende eingerichtete Laterne gestellt, für Außenbeleuchtung benutzt
werden.
Die Lampen und Lichte „Tschudo“ unterscheiden sich voneinander nur durch die
Größe; die Lichte sind bedeutend kleiner als die Lampen und in den wesentlichen
Teilen den Lampen „Meteor“ sehr ähnlich. Ihr Brenner ist etwas einfacher
konstruiert und trägt die Benennung „Universal“.
Das Zusammenpressen der Luft geschieht durch eine Gummibirne, die immer an der Lampe
bleibt und deren Spannkraft die Luftpressung begrenzt. Das Abfallen der Lichtstärke
ging infolge des kleinen Rauminhalts des Reservoirs, bei diesen Lampen so schnell
vor sich, daß eine normale photometrische Untersuchung ganz ausgeschlossen war.
Die Lampen und Lichte „Tschudo“ sind für Zimmerbeleuchtung bestimmt und haben
überhaupt eine geringere Lichtstärke als die Lampen „Meteor“.
3. Laternen und Lampen ohne
Druck.
Das Petroleum wird in diesen Lampen selbsttätig dem Brenner aus dem Reservoir, das
sich unbedingt über dem Brenner befinden muß,
zugeführt.
Einer Prüfung unterworfen wurden folgende Lampen dieser Art:
1. Laterne „Simplex“ der Fabrik Tillmans & Co. in St.
Petersburg.
2. Laterne „Säkulär“ der Fabrik Meenen in Berlin.
3. Lampe „Saloswet“ der Gesellschaft Swet in St. Petersburg.
4. Laterne „Ssamoswet“ der Gesellschaft Swet in St. Petersburg.
5. Laterne „Triplex“ der Gesellschaft Swet in St. Petersburg.
6. Laterne „Lyra“ der Fabrik E. Krsheminsky in Warschau.
1. Laterne „Simplex“ der
Fabrik B. Tillmans & Co. in St.
Petersburg.
Textabbildung Bd. 325, S. 697
Fig. 22.
Textabbildung Bd. 325, S. 697
Fig. 22a.
Brennstunden A Laterne
„Simplex“ der Fabrik Tillmans & Co. – B Laterne
„Säkulär“ der Fabrik Meenen.
Fig. 23 zeigt diese von G. M. Galkin konstruierte Laterne im Durchschnitt. Das ringförmige
Petroleumreservoir ist im oberen Teil der Laterne angebracht, 60 cm über dem
Verdampfer; der Rauminhalt des Reservoirs, für 18 Stunden Brenndauer berechnet,
beträgt 5 kg Petroleum. Wenn der Hahn E geöffnet
ist, gelangt das Petroleum aus dem Reservoir A
durch das Kupferrohr B in den Verdampfer C. Dieser besteht aus einem kegelförmigen kupfernen
Rohr, das etwas geneigt angebracht ist, in einer Entfernung von annähernd 18 cm
über der Krone TV; zur Vergrößerung der Wärmekapazität und der Erwärmungsfläche
ist am Verdampfer ein kupferner Reflektor C1 befestigt, durch dessen Oeffnungen die
Gase streichen können. Im Innern des Verdampfers befindet sich ein Filter aus
Asbestschnur, die auf dem kegelförmigen Stabe D
aufgewickelt ist (Fig. 22). Dieser Filter dient
zugleich auch zum Hemmen der Zuführung des Petroleums; deshalb hat seine Dichte
einen großen Einfluß auf das Brennen der Laterne. Die größere Dichte wird durch das
Hineindrücken des Stabes D in den Verdampfer
bewirkt, zu welchem Zwecke der Stab F ein Gewinde
und einen quadratischen Ansatz trägt.
Textabbildung Bd. 325, S. 698
Fig. 23.
Textabbildung Bd. 325, S. 698
Fig. 24.
Beim Verdampfen des Petroleums lagern sich auf der Asbestschnur Koks und Teer ab
und zur Reinigung der Schnur ist es durchaus nötig, entweder dieselbe in
Spiritus zu waschen oder den Filter durch einen neuen zu ersetzen. Der
Verdampfer hat eine geneigte Stellung erhalten, um das Ausfließen des
Petroleums, das sich nach dem Auslöschen der Laterne aus den Dämpfen verdichtet,
zu verhindern. Der Verdampfer C läuft in den Nippel
G aus, aus welchem die Petroleumdämpfe durch
das Ansatzrohr H in die Mischungsröhre L gelangen, wobei sie Luft ansaugen; das Rohr H ist mit Gewinde versehen, um durch Veränderung
der Höhenlage die Luftmenge zu regulieren. Aus der Röhre L gehen die Dämpfe in den Mischungsraum M
und dann in die Krone N, die mit einem Nickelnetz
versehen ist. Um eine stärkere Erwärmung zu verhindern, ist die Mischungsröhre
L mit der Kammer M mit einem Mantel umgeben; der Zwischenraum steht mit der Außenluft
in Verbindung, wodurch eine Luftzirkulation entsteht. Zum Erwärmen des
Verdampfers beim Anzünden der Laterne dient ein Spiritusanzünder, der über dem
Glühstrumpf O befestigt ist. Der Brenner ist von
einer festschließenden Glaskuppel umgeben. Unter dieser Kuppel wird die Schale
P aufgehängt, welche das verdichtete Petroleum
aus der Kammer M aufnimmt. Ueber dem Brenner
befindet sich das für diese Art von Lampen sehr wichtige Zugrohr R, welches, um eine Abkühlung zu verhindern, vom
Mantel S umgeben ist; die Laterne wird durch die
Mäntel Y, X, Q und oben durch Windhauben geschützt.
Die Außenluft gelangt durch Oeffnungen in den Mänteln X und Y zum Brenner. Dank diesem Umstände
kann die Laterne auch bei windigem Wetter brennen. Bei den für Innenbeleuchtung
bestimmten Laternen fehlt der Mantel X.
Fig. 22a Linie A
zeigt das Beleuchtungsdiagramm für 17 Stunden. Die Lichtstärke betrug 450
Kerzen, der Petroleumverbrauch 0,69 g und die Temperatur der Flamme 960° unter
dem Glühstrumpf und 920° ohne denselben.
2. Laterne „Säkulär“ der
Fabrik Meenen, Berlin.
Fig. 24 zeigt den Durchschnitt dieser Laterne.
Der Petroleumbehälter A hat eine ringförmige
Gestalt mit halbrundem Querschnitt und ist im oberen Teile des Mantels der
Laterne ungefähr 75 cm vom Verdampfer entfernt angebracht. Durch die Röhre B mit Absperrhahn b
geht das Petroleum aus dem Reservoir A in den
Verdampfer C. Der Verdampfer besteht aus einem
geneigten Kupferzylinder, dessen unteres Ende mit einem Deckel verschlossen
wird, während das obere Ende in den Nippel E
übergeht. Die Heizfläche und die Wärmekapazität der Röhre C werden durch die auf ihr befestigte Kupferscheibe
D vergrößert. Im Zylinder C befindet sich ein zweites Kupferrohr c mit kleinen Oeffnungen an der Oberfläche, deren
rechtes dickeres Ende sich fest an die Röhre C
anschließt und gegenüber der Mündung der Röhre B
mit einer Reihe von Oeffnungen versehen ist.
Das Innere des Rohres C enthält eine Füllung von
grobem Quarzsande, welche leicht entfernt und erneuert werden kann. Aus dem
Nippel E gehen die Petroleumdämpfe in das
verstellbare Ansatzrohr F und dann in den
Vermischer G, um zuletzt bis zur Krone H zu gelangen. Im Fortsatz L am Vermischer G sammelt sich das
zufällig in den Vermischungsraum gelangte Petroleum und kann nach Abnahme der
Schale e und Entfernung des Deckels von L abgelassen werden.
Etwas niedriger als das Petroleumreservoir A
befindet sich das gleichfalls ringförmige Reservoir X mit Spiritus, welcher zur anfänglichen Erwärmung des Verdampfers
nötig ist.
Textabbildung Bd. 325, S. 699
Fig. 25.
Das Reservoir X ist durch die Röhre x und den Dreiwegehahn y mit einem besonderen Meßgefäß Y
verbunden, welches eine bestimmte Menge von Spiritus enthält. Bei der ersten
Drehung des Hahnes y füllt der Spiritus das Gefäß
Y, um bei der nächsten durch das Röhrchen z in die Anheizschale Z abzufließen, wo er durch eine auf der Figur nicht bezeichnete
Oeffnung entzündet wird. Die aus dem Siebe heraustretende Mischung der
Petroleumdämpfe und der Luft entzündet sich von selbst an der
Spiritusflamme.
Textabbildung Bd. 325, S. 699
Fig. 26.
Der Brenner wird von unten von einer Glaskuppel M
verschlossen, welche durch einen Metallring mit Hilfe eines Scharniers und
zweier Schrauben am Reflektor S befestigt wird.
Ueber dem Brenner befindet sich das Zugrohr N, das
vom Mantel O umgeben ist; der untere Teil R des Mantels verhindert den direkten Zutritt der
Luft zum Brenner. Am oberen Teil des Mantels O ist
der Zylinder P zum Schutz gegen Windstöße
angebracht. Fig. 22a Linie B zeigt das Beleuchtungsdiagramm für 26 Stunden.
Bei einer mittleren Lichtstärke von 476 Kerzen betrug der Petroleumverbrauch
0,325 g f. d. Kerze. Die Flammentemperaturen wurden bei einer kleinen Lampe zu
780° mit und 760° ohne Glühstrumpf bestimmt.
3. Lampe „Saloswet“ der
Gesellschaft Swet in St. Petersburg.
Fig. 25 zeigt den Durchschnitt dieser, speziell
für Zimmerbeleuchtung bestimmten Lampe. Ihr Gehäuse besitzt die Form einer
Lyra, deren linke Hälfte C zugleich als
Leitungsrohr für das Petroleum aus dem Reservoir A
zum Verdampfer dient. Das Reservoir A ist in einer
Höhe von ungefähr 50 cm über der Brennerkrone J
angebracht und sein Rauminhalt ist für 2 kg Petroleum bestimmt. In der Oeffnung
zum Eingießen des Petroleums ins Reservoir A ist
ein Schwimmer angebracht, der die Füllung anzeigt.
Textabbildung Bd. 325, S. 699
Fig. 27.
Das Oeffnen und Schließen des Hahnes am Rohr C
geschieht mit Hilfe von an Ketten hängenden Ringen. Das Rohr C ist mit dem Verdampfer durch ein Rohr von 2 mm ⌀
verbunden, an welchem sich ein Hahn befindet, der zur Entfernung des Kondensates
aus dem Verdampfer dient, aber im Notfall auch benutzt werden kann, um das Reservoir A zu entleeren.
Der Verdampfer besteht aus dem senkrechten, etwas ausgebogenen Kupferrohr D (d = 26,5 mm), das in ein dünneres Rohr (d = 8,5 mm) übergeht, welches eine Schlinge E0
– E bildet und sich über das Niveau des Petroleums
im Reservoir A erhebt. Am unteren Ende des Teiles
E befindet sich eine Erweiterung, in welche der
Nippel eingeschraubt ist. In den erweiterten Teil D
des Verdampfers wird ein Filter in Form eines Stabes aus Asbestschnur
eingeführt, der die Form einer Stachelbürste hat, s. Fig. 26; der untere Teil des Stabes ist von einem Netz aus
Messingblech umgeben.. Bevor die Petroleumdämpfe in den Nippel F mit der kleinen Oeffnung (d = 0,76 mm) eintreten, gehen sie noch durch einen Filter, der aus
einem Zylinder mit 60 Oeffnungen von sehr geringem Durchmesser (d = 0,48 mm) besteht. Die Petroleumdämpfe strömen
zusammen mit der Luft aus dem Nippel F in den
Vermischungsraum G, der sich in einem festen
Abstand von F befindet und in die
Vermischungskammer G1 von bedeutendem Rauminhalt eingesetzt
ist.
Textabbildung Bd. 325, S. 700
Fig. 27a.
Brennstunden A Laterne
„Samoswet“ und B Laterne „Triplex“ der Gesellschaft Swet –
C Laterne „Lyra“ der Fabrik Krsheminsky.
Nachdem das brennbare Gemisch von den Wänden der Mischungskammer zurückgeworfen
worden ist, gelangt es auf das Nickelnetz der Krone J, wo es verbrennt.
Der ganze Brenner ist auf den Grundrahmen M der
Lampe aufgestellt, an welchem auch die Lyra zum Aufhängen der Lampe befestigt
ist. Der obere Teil des Brenners mit dem Glühstrumpf wird von der Glaskuppel L geschützt, über welcher sich das Zugrohr S erhebt.
Zum Erwärmen des Verdampfers beim Anzünden der Lampe dient die den oberen Teil
der Kammer G1 umgebende Schale, die vermittels einer Saugröhre mit Spiritus
gefüllt wird.
4. Laterne „Samoswet“ der
Gesellschaft Swet in St. Petersburg.
Die Konstruktion der Einzelheiten dieser für die Außenbeleuchtung bestimmten
Laterne stimmt in vielem überein mit der Laterne „Saloswet“. Das
Petroleumreservoir A (Fig. 27) ruht auf einer Konsole im oberen Teil des Mantels S1 und
trägt den Einguß A1 mit Schutznetz und das Absperrventil
B. Das Reservoir faßt 7½ kg Petroleum. Durch
das Rohr C geht das Petroleum in den Verdampfer.
Dieser besteht aus der geraden, leicht vorgeneigten Röhre D0 (lichte
Weite 26,5 mm) und der über das Niveau des Petroleums sich erhebenden langen
Schlinge E0
– E (lichte Weite 8,5 mm), welche mit dem Nippel
F abschließt. Im Rohr D0 und vor dem Nippel F (lichte Weite 0,865 mm) sind eben solche Filter,
wie in der Lampe „Saloswet“. Das Verdampfungsrohr D0 befindet sich zwecks
Kühlung im Rohr D, welcher das Ende des Rohres D0 fest
umschließt. Die an das Rohr E0 angelötete Kupferplatte d dient zur Erwärmung der Röhre E0; diese Platte und das Kühlrohr D begrenzen die Schwankungen des Petroleumniveaus
während der Brenndauer. Die Länge der Schlinge E0
– E des Verdampfers beträgt gegen 2m; das mittlere
Petroleumniveau im Reservoir A befindet sich in
einem Abstand von 970 mm von der Mitte des Glühstrumpfes.
Textabbildung Bd. 325, S. 700
Fig. 28.
Um dem brennbaren Gemisch den Weg durch das Mischungsrohr G zu
erleichtern, wird der untere Teil desselben sowie die Mischungskammer G1 durch
einen Strom der Außenluft abgekühlt, die durch die Oeffnung H1
eintritt, im ringförmigen Raum H zirkuliert und
dann in die Laterne durch die Oeffnung an der Vereinigungsstelle von G und G1 gelangt. Zum Aufsammeln des Kondensats
wird das untere Ende der Kammer G1 durch einen Deckel mit zwei
konzentrischen Büchsen K geschlossen.
Textabbildung Bd. 325, S. 701
Fig. 29.
Ueber dem Brenner befindet sich das hohe Zugrohr J, das, um eine schnelle Abkühlung zu verhüten, vom Mantel R, S, S1
umgeben wird. Der ganze Brenner ist auf der gußeisernen Platte M aufgebaut, an welcher die Glaskuppel L und der Reflektor befestigt sind. Den unteren
Teil des Verdampfers schließt der Blechmantel N,
dessen strahlenförmige Rippen x den Wind ablenken
sollen. Das Anzünden der Laterne erfolgt selbsttätig in nachstehend
beschriebener Weise: Unter dem Verdampfer ist die gußeiserne Schale Q des Anzünders angebracht, welche mit einem
Knierohr W versehen ist. Nach Entfernung des
Stöpsels O dient das Ansatzrohr P zum Füllen mit Spiritus mittels einer Pipette.
Beim Brennen des Spiritus entwelchen die Dämpfe aus der Mündung des Rohrs W in der Nähe des Glühstrumpfes und entzünden das
brennbare Gemisch. Die Flammentemperaturen betrugen 950° mit und 920° ohne
Glühstrumpf. Beim fortlaufenden Beleuchtungsversuch (siehe Fig. 27a Linie A)
während 13 Stunden wurden 1039 Kerzen erreicht und ein Oelverbrauch von 0,4 g f.
d. Std. und Kerze erhalten.
Textabbildung Bd. 325, S. 701
Fig. 30.
Textabbildung Bd. 325, S. 701
Fig. 31.
5. Laterne „Triplex“ der
Gesellschaft Swet in St. Petersburg.
Wie aus Fig. 28 hervorgeht, zeigt diese Laterne
eine Konstruktion, die etwas von derjenigen der Laterne „Samoswet“
abweicht. Diese Abweichung besteht darin, daß die Laterne „Triplex“ drei
Verdampfer des Typ „Samoswet“ besitzt. Aus dem Reservoir gelangt das
Petroleum zunächst in die Elemente D1 und E1 des ersten Verdampfers, dann durch die
Röhre Y1
(d = 3 mm) in die Elemente D2 und E2 des zweiten Verdampfers,
aus welchem es durch die äußere Röhre Y2 schließlich in den letzten Verdampfer
D3
übergeht, der in den Nippel F (Fig. 27) ausläuft. Der leitende Gedanke des
Erfinders war, daß durch die abwechselnde Erwärmung und Abkühlung des Petroleums
in den Röhren bezw, durch Verdampfung und Verdichtung Erhöhung des Luftdruckes
im Brenner und dadurch eine größere Lichtstärke erzielt werden könnte. Bei der
Versuchsdauer von zehn Stunden (s. Beleuchtungsdiagramm Fig. 27a Linie B)
betrug die mittlere Lichtstärke 1152 Kerzen, der stündliche Oelverbrauch f. d.
Kerze 0,57 g.
Textabbildung Bd. 325, S. 701
Fig. 32.
6. Laterne „Lyra“ der
Fabrik Krsheminsky in Warschau.
Die Laterne (Fig. 29) wird sowohl für Außen- als
auch für Innenbeleuchtung angefertigt. Durch das Rohr B mit Absperrhahn geht das Petroleum aus dem Reservoir A in den Verdampfer, der aus der leicht geneigten
Röhre C und zwei geraden senkrechten Röhren D und D1 besteht, die sich über das Reservoir
A erheben und oben durch das Querstück E miteinander verbunden sind. Die Röhre D1 schließt
mit dem Nippel F ab. In den Teil C des Verdampfers wird ein mit Asbestschnur
umwickelter Draht gesetzt (Fig. 30). Am Ende der Röhre D1
(A in Fig. 31)
befindet sich das Endstück B, in welches der Nippel
C mit dem Filter in Form einer am Ende
abgeflachten Röhre D mit einer Reihe von sehr
kleinen Oeffnungen eingeschraubt wird. Der Brenner ist doppelt und hat zwei
Glühstrümpfe auf den Brennerkronen K und K1, die auf
den Armen der Mischungskammer H, welche die Form
einer Lyra hat, aufgestellt sind. Zwischen ihnen ist das Mischungsrohr G. Fig. 32 stellt
den Verdampfer C dar. Die verdichteten Dämpfe
sammeln sich im Rohr L mit dem Ansatz L1, welches
einen hydraulischen Verschluß bildet. Unter dem Verdampfer C ist ein Spiritusentzünder angebracht.
Der Brenner wird von einer Glaskuppel geschützt, die an der gußeisernen
Grundplatte M1 befestigt wird. Ueber dem Brenner befindet sich das Zugrohr S, das von außen vom Mantel R P umgeben wird. Zur Abkühlung der Vermischungskammer ist der aus der
Glaskuppel heraustretende Stutzen N durch ein Knie
O mit dem Raum unter der Kuppel P verbunden, wodurch der Luftzug verstärkt wird,
Der Mantel R schließt mit den Windhauben V und T ab. In 16
Stunden (s. Beleuchtungsdiagramm Fig. 27a Linie
C) wurden 734 Kerzen erzeugt und 0,55 g Oel f.
d. Kerze und Stunde verbraucht. Die Temperatur betrug 960° mit und 920° ohne
Glühstrumpf.
(Fortsetzung folgt.)