Titel: | Bericht über die Untersuchung: von Lampen auf der Internationalen Ausstellung von Apparaten für Beleuchtung u. Erwärmung in St. Petersburg. |
Autor: | v. Doepp |
Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 760 |
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Bericht über die Untersuchung: von Lampen auf der
Internationalen Ausstellung von Apparaten für Beleuchtung u. Erwärmung in St.
Petersburg.
Von Professor v. Doepp,
Petersburg.
(Schluß von S. 746 d. Bd.)
Bericht über die Untersuchung: von Lampen usw.
G. Apparat von E. J. Krsheminsky
& Co. in Warschau zur Erzeugung von Luftgas.
Den Hauptbestandteil des Apparates von Krsheminsky
bildet der Karburator oder Verdampfer B (siehe in
schematischen Skizzen Fig. 45–47), der aus einem flachen, schwarz angestrichenen
Schlangenrohr besteht. Die Ausführung weicht etwas von der Zeichnung ab.
Textabbildung Bd. 325, S. 760
Fig. 45.
Textabbildung Bd. 325, S. 760
Fig. 46.
Textabbildung Bd. 325, S. 760
Fig. 47.
Die brennbare Flüssigkeit, die durch einen Heber in bestimmten Mengen zugeführt wird,
fließt von oben nach unten; zugleich strömt die Luft sehr rasch in entgegengesetzter
Richtung durch den Karburator, wobei die Temperatur im Karburator infolge der
Verdampfung beträchtlich sinkt, bei längerer Arbeit bis zu 10 – 15° unter Null. Die
niedere Temperatur ist einerseits für den Prozeß günstig, andererseits bildet sich
im Karburator oft Schnee, weshalb die zugeführte Luft in der kälteren
Jahreszeit ein Gefäß mit Chlorkalzium passiert, um ihren Wassergehalt zu
verlieren.
Zum Einsaugen der Luft und zur Beförderung derselben in den Gasbehälter D und weiter in die Röhren des Apparats dient eine in
Wasser eintauchende Zirkulationspumpe C, deren
Konstruktion an die Gasuhren erinnert. Die Pumpe wird durch Zahnradübertragung von
der Trommel e aus in Bewegung gesetzt, von welcher sich
ein durch ein Gewicht belastetes Drahtseil abwickelt, oder in anderer entsprechender
Weise.
Auf den oberen Teil des Gasbehälters D drückt der Hebel
c, der durch den Kniehebel f auf die Bremse h wirkt. Wenn sich der
völlig mit karburierter Luft angefüllte Gasbehälter hebt, wirkt er auf die Bremse,
wodurch der ganze Apparat seine Tätigkeit einstellt.
Der Apparat arbeitet auf folgende Weise:
Wenn der Hahn d geöffnet ist und das Gas aus dem
Gasbehälter in die Brenner gelangt, senkt sich der Gasbehälter gleichzeitig mit dem
Hebel c, der die Bremse h
und die Trommel e frei läßt, welche unter dem Einfluß
eines Belastungsgewichtes die Wasserpumpe in Bewegung setzt.
Die Luft wird durch das Knie F und den unteren, offenen
Hahn g eingesaugt, passiert den Karburator B, wo sie mit Benzin gesättigt wird, und gelangt durch
das Rohr O (Fig. 45) in
den Raum über der Pumpe, welche sie in der durch Pfeile bezeichneten Richtung in den
Gasbehälter weiterleitet.
Gleichzeitig mit der Pumpe wird auch die Welle i in
Bewegung gesetzt, die den ins Benzinreservoir A
eingetauchten Löffel k (Fig.
47) veranlaßt, sich zu heben und zu senken. Das Reservoir A faßt 12 – 20 l Benzin, welches durch das Rohr b eingeführt wird; der Schwimmer a gibt die Menge des im Elevator vorhandenen Benzins
an. Das Benzin fließt selbsttätig in den Apparat aus einem großen Behälter, der sich
über dem Apparat befindet und durch eine Röhre mit Hahn mit dem Elevator verbunden
ist. Der mit Benzin gefüllte Löffel k hebt sich und
gießt das Benzin durch eine hohle Achse in den Trichter l, von wo es durch ein enges Rohr in den Trichter m, der mit Glyzerin gefüllt ist, gelangt. In diesem Rohr aufwärts
steigend, fließt das Benzin zum Karburator B ab.
Ferner bezeichnen: n die Kurbel zum Heben des Gewichtes;
p den Hahn zur Untersuchung der karburierten Luft
und zur Entfernung des in das Knie r geratenen Wassers;
q den Hahn zum Entfernen des Wassers aus dem
Reservoir E; t den Hahn zum Entfernen des überflüssigen
Wassers; w die Kurbelstange, die mit Hilfe des
knieförmigen Hebels die Achse mit dem Löffel k hebt,
und u den Ablaßhahn für das Benzin.
Textabbildung Bd. 325, S. 761
Fig. 48.
Die Brenner für das karburierte Gas haben folgende Konstruktion: Das Gas wird dem
Brenner bei A (Fig. 48)
zugeführt; es gelangt durch die Oeffnungen B in die
Bunsenröhre C, die nach oben hin breiter wird und mit einem Schutznetz versehen ist,
über welchem auf einer Nickelstange der Glühstrumpf angebracht ist. Der Luftzutritt
wird durch eine Hülse reguliert, welche Oeffnungen besitzt, die den auf dem Brenner
in der Höhe der Oeffnungen B befindlichen
entsprechen.
Textabbildung Bd. 325, S. 761
Fig. 49.
Der in Fig. 49 dargestellte Brenner unterscheidet
sich von dem vorhergehenden nur durch die Konstruktion des Bunsenbrenners: hier ist
in die oben erweiterte Bunsenröhre C eine zweite D
eingesetzt, in welcher sich Oeffnungen E befinden. Das
Rohr D ist oben geschlossen. Dank dieser Einrichtung
des Brenners entweicht das Gas einem ringförmigen Schlitze.
Der zur Untersuchung vorgestellte Apparat arbeitete vorzüglich. Er verlangt keine
Beaufsichtigung, nur das Reservoir muß für 3 – 4 Tage mit Benzin gefüllt werden, was
ohne die Arbeit des Apparates zu unterbrechen geschieht. Der Gasdruck, der am Anfang
der Leitung gemessen wird, bleibt während der ganzen Arbeitszeit konstant und
beträgt 64 – 65 mm Wassersäule. Die Perioden der Füllung und Leerung des
Gasbehälters, sowie der größere oder geringere Gasverbrauch (bis 7 cbm i. d. Stunde)
haben einen nur sehr geringen Einfluß auf die Regelmäßigkeit des Gasdruckes. Die
Zusammensetzung des Gases, d.h. die größere oder geringere Benzinmenge in 1 cbm Gas
hängt ab: 1. von der Benzinsorte, 2. von der Größe der Füllung des Löffels, welcher
das Benzin zuführt, 3. von der Geschwindigkeit der Gasbildung und von der Temperatur
der eintretenden Luft. Je leichter das Benzin ist, um so reicher ist das erhaltene
Gas. Benzin I. Sorte (spez. Gewicht 0,705) gibt ein Gas, das bei mittlerer
Produktion (4 – 5 cbm i. d. Std.) 310 ccm = 217 g Benzin für 1 cbm Gas enthält.
Benzin II. Sorte vom spez. Gewicht 0,728 liefert nur 283 ccm = 198 g Benzin für 1
cbm Gas; und endlich gibt Gasolin bei einem spez. Gewicht 0,742 sogar bei kleiner
Produktion kein brennbares Gas, sondern erst, wenn die Zufuhr möglichst vergrößert
ist; das Gas ist dabei arm an Benzin und brennt ohne Luftzufuhr zum Brenner
farblos.
Durch Vergrößerung und Verkleinerung des Löffels kann man auch die Benzinmenge in 1
cbm Gas vergrößern oder verkleinern, wobei sich auch die Rückstandmenge verändert.
Die Produktion des Apparates wirkt merklich auf die Zusammensetzung des Gases ein.
So erhielt das Gas bei den Untersuchungen unter sonst gleichen Bedingungen bei einer
Produktion von 5,8 cbm i. d. Stunde 313 ccm Benzin für 1 cbm Gas, und bei einer
Produktion von 7,8 nur 282,5 ccm Benzin für 1 cbm Gas. Auch andere Beobachtungen
zeigen, daß sich die Zusammensetzung des Gases je nach der Geschwindigkeit der
Gasbildung ändert. 1. Wenn der Apparat für 6 cbm i. d. Stunde (40 – 45 kleine
Brenner) eingestellt ist und dann der Verbrauch bis zu 1 cbm (7 kleine Brenner)
reduziert wird, so fangen die nachgebliebenen Brenner an zu rauchen, infolge der
Bereicherung an Gas; 2. bei unmittelbarer Messung der Lichtstärke eines und
desselben Brenners ergibt sich bei gleichem Gasverbrauch bei größerer Produktion
geringere Lichtstärke, und umgekehrt bei kleinerer Produktion ergibt sich größere
Lichtstärke; 3. der Heizeffekt des Gases ist bei größerer Produktion geringer als
bei kleiner bei sonst gleichen Bedingungen. Endlich kann man das Gas bis zu einem
gewissen Grade mit Benzin anreichern, indem man den Rückständen den Ausgang aus dem
Karburator versperrt, und die in denselben eintretende Luft zwingt durch den
zurückgebliebenen Rest zu streichen und die flüchtigeren Teile daraus zu entfernen.
So zeigen die Versuche, daß bei größerer Produktion ein Gas erhalten wird, das etwas
mehr Benzin erhält und größeres spez. Gewicht besitzt; ferner ergaben sich weniger
Rückstände als bei kleinerer Produktion. Es ist klar, daß diese Belastung des
Apparates vorteilhafter ist, denn sie gibt reicheres Gas und die flüchtigeren Teile
des Benzins können besser ausgenutzt werden. Außerdem bietet der im unteren Teile
des Karburators nachbleibende Rest bei leichtem Benzin, das nur wenig Rückstände
gibt, bis zur nächsten Füllung keine Nachteile.
Eine sehr wesentliche Vorrichtung, die es ermöglicht, ein Gas von gewünschter
Zusammensetzung zu erhalten, ist der bereits erwähnte Löffel, welcher das Benzin dem
Karburator selbsttätig zuführt. Bei schwerem Benzin wird die Füllung vergrößert.
Praktisch wird die Füllung des Löffels danach bestimmt, wie rasch die auf die
Handfläche gegossenen Rückstände bei rascher Bewegung der Hand verdunsten.
An den Brennern ist der Umstand bemerkenswert, daß die
Oeffnungen, die das Gas in das Mischungsrohr hineinlassen, nach Wunsch angebracht
werden können. Jeder Brenner besitzt drei solcher Oeffnungen, und jede Oeffnung kann
durch eine besondere Nadel vergrößert werden, wenn eine größere Gasmenge
durchgelassen und also auch eine größere Lichtstärke erzielt werden soll. Der Verbrauch der
Benzindämpfe für die Kerze und Stunde hängt ab: 1. von der Zusammensetzung des
Gases; je reicher das Gas an Benzin ist, um so weniger geht Benzin f. d. Kerze auf;
2. von der Lichtstärke des Brenners bei gleicher Zusammensetzung des Gases.
An Benzin reicheres Gas ergibt wohl eine größere Lichtstärke bei gleichem
Gasverbrauch und verlangt weniger Brennstoff, aber die Brennkosten, besonders bei
den kleinen normalen Brennern, sind bedeutend höher.
Die Brenner von H. Krsheminsky sind für die Veränderung
der Gaszusammensetzung und der Menge der zugeführten Luft sehr empfindlich. Um
sowohl Rauchbildung bei ungenügender Luftmenge und Geräusch bei Ueberfluß an Luft zu
verhindern, als auch helleres Licht zu erlangen, sind die Brenner mit einem Ringe
versehen, den man drehen und dadurch die Luftzufuhr vergrößern und verkleinern
kann.
Diese Vorrichtung ermöglicht ein gleichmäßiges Licht ohne Ruß und Geräusch. Der
Gasdruck veränderte sich nicht merklich mit der Veränderung der Produktion.
Bei ständiger Produktion brennen die einmal regulierten Brenner ganz gleichmäßig ohne
Flackern und Sinken der Lichtstärke. Der mittlere Brenner, der auf ein Maximum der
Lichtstärke bei einer Produktion von ungefähr 4 cbm eingestellt war, brannte 9
Stunden ohne merkliches Sinken des Lichtes.
Der Apparat arbeitete mit Hilfe einer Wasserturbine, die bei einer Produktion von
ungefähr 3½ cbm Gas 75,6 kg Wasser i. d. Stunde bei einem Wasserdruck von 2,7 at
verbrauchte.
Die volle Produktion des Apparates beträgt 7 cbm i. d. Stunde. Bei höherer Produktion
arbeitet er unregelmäßig, man vernimmt ein Geräusch in der Trommel und erhält zu
armes Gas. Aus den Beobachtungen am Apparat können folgende Schlüsse gezogen
werden:
1. Der selbsttätige Karburierapparat ist außerordentlich bequem im Gebrauch und
bedarf nur geringer Beaufsichtigung.
2. Der Gasdruck am Anfang des Rohrnetzes hält sich beständig und verändert sich nur
sehr wenig beim Wechsel der Ladung und der Füllungs- und Leerungsperioden des
Gasbehälters.
3. Die Zusammensetzung des Gases verändert sich beim Wechsel der Belastung, und diese
Veränderung wirkt sowohl auf den Heizeffekt als auch auf die Brenner ein.
4. Bei Anwendung von leichtem Benzin erhält man reicheres Gas, die Vergrößerung der
Benzinfüllung kann nur zum Teil das Gas bei Anwendung von schwerem Benzin
bereichern.
5. Das Gasolin der Nobel sehen Raffinerie (spez. Gewicht
0,742) erwies sich als unvorteilhaft.
6. Die Brenner von Krsheminsky sind sehr empfindlich
gegen Veränderungen der Gaszusammensetzung und der Menge der zufließenden Luft ganz
besonders empfindlich bei armem Gas.
7. Reicheres Gas ist produktiver, besonders für Beleuchtungszwecke, denn es gibt
einen größeren Lichteffekt, verbraucht weniger Brennstoff i. d. Stunde und Kerze und
macht die Brenner weniger empfindlich.
Bei höherer Temperatur der Außenluft und der Flüssigkeit (Wasser, Glyzerin), in die
der Karburator eintaucht, gibt die gleiche Benzinsorte reicheres Gas, weniger
Rückstände und folglich auch ein ökonomischeres Brennen. Die besten Brennerfolge
werden mit besonders flüchtigen Benzinsorten erzielt. Wenn Sorten von geringerem
spezifischen Gewicht einen größeren Prozentsatz an schwer flüchtigen Teilen
enthalten, dürften sie weniger geeignet für diesen Apparat sein.
IV. Die Apparate für elektrische
Beleuchtung.Kohlenstifte für
Bogenlampen.
Bis zum Jahre 1899 bezog Rußland die Kohlenstifte aus dem Auslande, in welchem Jahre
die Moskauer Gesellschaft zur Erzeugung von
Kohlenstiften eine Fabrik in Kudinowo (Moskau – Nishny – Nowgoroder Bahn) gründete;
seit 1904 werden in den elektro-chemischen Fabriken in Sombkowizy (Warschau-Wiener
Bahn) auch elektrische Kohlenstifte angefertigt.
Als hauptsächliches Rohmaterial zur Anfertigung von Kohlenstiften für elektrische
Zwecke dienen:
1. Als bestes Material Graphit, der aber, da er sehr teuer ist, nur für die besten
Sorten angewandt wird;
2. Anthrazit, er gibt beim Brennen sehr viel Asche und ist ein billiges Material zur
Anfertigung von großen Elektroden;
3. Künstliche Materialien, die viel Kohlenstoff enthalten, und zwar: a)
Retortenkohle, die sich an den glühenden Wänden der Gasretorten bei Erlangung von
Leuchtgas bildet, hart und ungleichartig ist und oft viel andere fremde Bestandteile
enthält (Schwefel bis 0,18 v. H.); b) Ruß, der Speziafabriken gewonnen und in
Rußland aus dem Auslande bezogen wird.
Zum Verbinden der Bestandteile dienen: Steinkohlenteer, Syrup, Furfurol, Fukusol, und
für die Dochtmasse flüssiges Glas.
Geprüft wurden Kohlenstifte folgender Firmen: 1. Der Moskauer
Gesellschaft zur Erzeugung von elektrischen Kohlenstiften; 2. der Aktiengesellschaft Elektritschestwo in Warschau. Beide
Firmen äußeiten den Wunsch, die Kohlenstifte in bezug auf die Lichtstärke, den
Verbrauch an Material und die Menge der Asche prüfen zu lassen. Zur allseitigen
Charakteristik wurden die Kohlenstifte außerdem untersucht auf 1. Gleichartigkeit,
die ein ruhiges, gleichmäßiges Brennen ermöglicht; 2. Widerstandsfähigkeit, und 3.
Dichte.
Die Dichte der Kohlenstifte wurde aus ihren Dimensionen und ihrem Gewicht
bestimmt.
Die Widerstandsfähigkeit wurde mit Hilfe des Potenzmeters von Siemens & Halske bestimmt, wobei die Stifte durch einen Strom von 10
Amp. erhitzt wurden. Die Stromstärke wurde mit demselben Apparat gemessen, indem die
Spannung an den Klemmer des Etalon-Widerstandes, der hinter dem Kohlenstift in den
Stromkreis eingeschlossen war, bestimmt wurde. Dann wurde mit dem Potenzmeter die
Spannung an zwei 5 cm voneinander entfernten Punkten des Kohlenstiftes gemessen.
Diese Messung wurde dreimal an verschiedenen Stellen desselben Kohlenstiftes
wiederholt. Aus den Ergebnissen wurde der mittlere Widerstand eines Zentimeters des
Kohlenstiftes berechnet. Die in v. H. ausgedrückte Abweichung der einzelnen
Beobachtungen von dem mittleren Widerstände ist charakteristisch für den Grad der
Gleichartigkeit der Kohlenstifte.
Zur Bestimmung des Verbrauches an Kohlenstiften: und der Aschenmenge wurden aus den
im photometrischen Laboratorium des St. Petersb. Polyt. Instituts vorhandenen Lampen
diejenigen ausgesucht, die einen zuverlässigen Regulator besaßen und in denen alle
Sorten farbloser Kohlenstifte geprüft werden konnten. Eine andere Lampe wurde für
alle Sorten von Flammenbogen-Kohlenstiften ausgesucht.
Als besonders passend für farblose Kohlenstifte erwies sich die 10 Amp. Lampe von Siemens & Halske mit
einem Differential-Regulator für Gleichstrom. Der obere Kohlenstift wurde mit Docht
genommen (18 mm), der untere ohne Docht (12 mm), mit Ausnahme der Marke 1 Anker der
Moskauer Gesellschaft, welche 13 mm stark
waren.
Tabelle 3. Ergebnisse der Prüfung von Kohlenstiften im
elektrotechnischen Laboratorium des St. Petersburger Polyt. Instituts.
Textabbildung Bd. 325, S. 763
Firma; Marke; Spez. Gewicht;
Widerstand von 1 cm in Ohm × 10 – 3; Leitfähigkeit in bezug auf Kupfer in v. H.;
Gleichmäßigkeit des Gefüges in v. H.; Verbrauch in 1 Stunde; Aschengehalt in v.
H.; Lichtstärke in Hefnerkerzen; in laufenden mm; Moskauer Gesellschaft zur
elektrischer Kohlenstitte; Extra 18 mm mit Docht; Extra 12 mm ohne Docht; 1
Anker 18 mm mit Docht1; 1 Anker 13 mm ohne Docht; 2 Anker 18 mm mit Docht; 2
Anker 12 mm ohne Docht; Extra weißMit
Metalldocht. 8 und 9 mm; Extra gelb 8 und 9 mm; beide
Kohlenstifte; Aktiengesellschaft Elektritschestwo; Plania 18 mm mit Docht;
weniger; Plania 12 mm ohne Docht; Stella 18 mm mit Docht; Stella 12 mm ohne
Docht; Silesia 18 mm mit Docht; Silesia 12 mm ohne Docht; Plania gelb 8 und 9
mm; beide Kohlenstifte; Plania leuchtend weiß 9 mm; Plania weiß 8 und 9 mm;
beide Kohlenstifte; Plania rot 8 und 9 mm; beide Kohlenstifte
Für Flammenbogen-Kohlenstifte wurde eine Lampe für 10 Amp. mit geneigten
Kohlenstiften, mit einem Regulator für Gleichstrom verwendet. Es wurden eine
positive Kohle (9 mm) und eine negative (8 mm) eingesetzt. Beim Photometrieren
diente als negativer Kohlenstift ein gewöhnlicher weißer derselben Firma.
Der Verbrauch an Kohlenstiften wurde durch das Gewicht bestimmt, da die gewöhnlich in
diesen Fällen angewandte Art, die Länge der Kohlenstifte zu messen, viel ungenauere
Resultate ergibt, besonders bei den geringeren Sorten, die sehr unregelmäßig
abbrennen.
Die Kohlenstifte einer jeden Sorte wurden in den genannten Lampen ohne Glaskugeln
während 8 – 10 Stunden verbrannt und ihr Gewichtsverbrauch in dieser Zeit bestimmt;
nach dem Gewicht wurde der Verbrauch an Kohlenstiften in mm der Länge berechnet. Die
Brenndauer wurde durch elektrische, in den Stromkreis der Lampe eingeschaltete
Messer bestimmt.
Die Lichtstärke bei verschiedenen Kohlenstiften wurde in den Regulatoren ohne
Glaskugeln bei einer Stromstärke von 10 Amp. bestimmt, wobei die Lampe vor der
Photometrierung mit jeder Kohlensorte nicht weniger als eine halbe Stunde
brannte.
Die Lichtstärke der farblosen Kohlenstifte wurde unter einem Winkel von 45°
unter dem Horizonte bestimmt, da sich annähernd an dieser Stelle das Maximum der
Lichtstärke befindet. Die Flammenbogen-Kohlenstifte wurden nach derselben
Kombination unter einem Winkel von 80° unter dem Horizonte photometrisch
geprüft.
Aus der Tab. 3, die alle Ergebnisse enthält, geht hervor, daß die Kohlenstifte der
Moskauer Gesellschaft dem Werte der Sorten nach in
folgender Reihenfolge stehen: Extra, 1 Anker, 2 Anker. Von den
Flammenbogen-Kohlenstiften gibt die größte Lichtstärke Extra gelb, obgleich diese
Marke rascher verbraucht wird und mehr Asche nachläßt.
Die Reihenfolge der Kohlenstifte der Firma Elektritschestwo ist: Plania, Stella, Silesia. Die Marke Plania hat
denselben Wert wie die Marke Extra, während die Lichtstärke und der Verbrauch der
Marken Stella und Silesia etwas niedriger stehen als die entsprechenden Marken ein
und zwei Anker.
Die Marke Plania gelb gibt etwas weniger Licht, wird aber dafür auch nicht so schnell
verbraucht. Die Marke Plania weiß gibt weniger Licht und mehr Asche im Vergleich zu
Extra weiß.