Titel: | Die elektromagnetische Separation von eisenhaltigem Schutt. |
Autor: | Hubert Hermanns |
Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 165 |
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Die elektromagnetische Separation von
eisenhaltigem Schutt.
Von Ingenieur Hubert Hermanns,
Aachen.
(Schluß von S. 152 d. Bd.)
Die elektromagnetische Separation von eisenhaltigem
Schutt.
Bei der in Fig. 13 wiedergegebenen
Separationsmethode der Ernst Heinrich Geist
Elektrizitäts-Aktiengesellschaft erfolgt die Zuführung des zu reinigenden
Gutes mittels eines Transportbandes A, von dem aus
dasselbe auf die schiefe Ebene B und von dieser langsam
auf den Mantel der Magnetwalze gelangt. Der sich um die feststehende Magnetzone C drehende Mantel D zieht
die in dem Material befindlichen Eisenteile an. Das unmagnetische Material
fällt bei der Drehung des Mantels in den Auffangbehälter E. Die Eisenteile werden von dem Mantel mitgenommen und fallen nach
Passieren der unten vorgesehenen Trennungswand bei F
ab. Es liegt auf der Hand, daß die Trennungswand zwischen E und F, um eine Induktion derselben durch
die Magnetzone zu verhindern, nicht aus Eisen bestehen darf. In der Regel wird
dieselbe aus Messingblech oder aus starker, oben mit Messingblech
verkleideter Holzkohle hergestellt. Die Neigung der schiefen Ebene B darf nicht zu steil gewählt werden, da sonst die
Gefahr eintritt, daß Eisenstücke in schnellem Sturz über die Magnetwalze
hinweggelangen und in den für das unmagnetische Material bestimmten Auffangbehälter
E fallen, so daß die Separation eine unvollkommene
sein würde. Aus demselben Grunde darf auch die Geschwindigkeit des Zuführungsbandes
A ein gewisses Maß nicht überschreiten, um ein
Abschleudern der einzelnen Materialbestandteile hintanzuhalten.
Textabbildung Bd. 326, S. 166
Fig. 13.
Die in Fig. 14 gezeigte Ausführungsform derselben
Firma weist ähnliche Verhältnisse auf wie die in Fig.
13 dargestellte. Die Materialzuführung vermittelt hier eine Schüttelrinne
A, welche das Gut über die schiefe Ebene B zu dem sich um das Magnetsystem C drehenden Mantel D
leitet. Bei E fällt das unmagnetische, bei F das magnetisch erregbare Material ab, während M den Feststellhebel für das Magnetsystem darstellt. Es
braucht wohl nicht besonders noch darauf hingewiesen zu werden, daß die
Magnetfeldlänge der Breite der Zuführungsvorrichtung zu entsprechen hat, um zu
verhindern, daß Teile des Materialstromes seitlich an dem Magnetfeld vorbeifallen.
Diese Länge des Magnetfeldes muß also mindestens so groß, möglichst aber größer sein
wie die Breite des Transportbandes oder der Schüttelrinne. Zur Vermeidung von
Staubentwicklung wird die Magnetwalze vollständig verschalt. Die in Tab. 3
mitgeteilten Daten hinsichtlich dieser Magnetwalzen dürfte von allgemeinerem
Interesse sein. Die Zahlen entnahm ich einer Zusammenstellung der Ernst Heinrich Geist
Elektrizitäts-Aktiengesellschaft.
Tabelle 3.
Walzenmasse
Kraftbedarf
Stündliche Leistungbei 1
mmSchicht-dicke cbm
Mantel-längemm
Mantel-durchm.mm
Magnet-feldlängemm
AntriebPS
Erregung(abger.)Watt
135
200
60
1/10
90
0,06
235
200
120
⅛
120
0,13
335
200
200
⅙
170
0,22
435
200
300
⅕
210
0,34
535
200
400
¼
270
0,45
635
200
500
¼
320
0,57
735
200
600
⅓
370
0,68
835
200
700
⅓
410
0,80
935
200
800
½
450
0,91
Die angegebenen Werte beziehen sich auf eine Umdrehungszahl der Walze von 30 i. d.
Min.
Die nachstehende Tab. 4 enthält die entsprechenden Angaben für größere
Magnetwalzen, bei denen die Messingwalzen eine Stärke von 2 mm haben, während die in
obiger Tabelle angegebenen Werte für Messingwalzen von 1 mm Stärke Geltung
haben.
Tabelle 4.
Walzenmasse
Kraftbedarf
Stündliche Leistungbei 1
mmSchicht-dicke cbm
Mantel-längemm
Mantel-durchm.mm
Magnet-feldlängemm
AntriebPS
Erregung(abger.)Watt
360
300
200
⅓
250
0,28
510
300
350
⅓
360
0,49
660
200
500
½
450
0,70
810
300
650
½
560
0,91
960
300
800
¾
680
1,12
1110
300
950
¾
750
1,32
1260
300
1100
1
840
1,54
1410
300
1250
1
930
1,74
Bei den in Tab. 3 und 4 angegebenen Werten, letztere bezogen auf eine Umdrehungszahl
von 25 i. d. Min., ist angenommen, daß die Schichtdicke auf der Magnettrommel 1 mm
beträgt. Es handelt sich in diesem Falle um ganz fein gemahlenes Gut, das auch die
Eisenbestandteile in feiner Verteilung enthält. Wo jedoch die Eisenstücke sowohl als
auch das Aufbereitungsgut überhaupt von gröberer Beschaffenheit sind, kann die
Schichtdicke auf der Walze entsprechend vergrößert werden, wodurch natürlich auch
die Leistung des Apparates eine entsprechende Steigerung erfährt. Eine 10 mm
betragende Schichtdicke würde eben das Zehnfache der in den Tabellen angegebenen
Werte ergeben.
Textabbildung Bd. 326, S. 166
Fig. 14.
Ist es erforderlich, daß einerseits die Reinigung des zu separierenden Gutes sehr
weit getrieben wird oder andererseits das ausgelesene Eisen einen hohen
Reinheitsgrad besitzt, also möglichst überhaupt nicht von fremden Bestandteilen
durchsetzt ist, wie dies bei der neuerdings mehr und mehr in Aufnahme kommenden
Spänebrikettierung notwendig ist, so ist eine doppelte Reinigung des
Aufbereitungsgutes zu empfehlen. Fig. 15 gibt
schematisch die Anordnung einer Reinigungsanlage mit doppelten Magnetwalzen wieder,
wie sie von den Magnetwerken G. m. b. H. in Eisenach
gebaut werden. Die Schüttelrinne A bringt das
Separationsgut auf die obere Walze B auf, die eine
teilweise Reinigung des Materials i vornimmt. Das noch mit unmagnetischen
Einschlüssen versehene Eisen fällt auf die Schiefe Ebene C ab und gelangt von dieser auf die untere Magnetwalze D, welche eine vollkommene Scheidung von magnetischen und
unmagnetischen Bestandteilen vornimmt. Das unmagnetische Produkt beider Magnetwalzen
gelangt in einen gemeinsamen Auffangbehälter, während die Eisenteile ebenfalls von
einem Behälter aufgenommen werden. In Fig. 16 ist
ein derartiger, fertig zusammengebauter Separator der Magnetwerke G. m. b. H. abgebildet. Das Rahmengerüst dieses Separators,
der nach den vorhergehenden Ausführungen keiner Erklärung mehr bedarf, ist aus
Profilstäben gebildet.
Textabbildung Bd. 326, S. 167
Fig. 15.
Textabbildung Bd. 326, S. 167
Fig. 16.
Textabbildung Bd. 326, S. 167
Fig. 17.
Was den Antrieb der Separatoren angeht, so erfolgt derselbe vielfach von einer
vorhandenen Transmission aus durch Fest- und Losscheibe, was vielfach nicht nur die
billigste, sondern auch die bequemste Antriebsform ist. Neuerdings kommt aber
elektromotorischer Antrieb immer mehr in Aufnahme, der nicht nur deshalb
empfehlenswert ist, weil ja doch elektrische Energie für die Erregung der Magnete
vorhanden sein muß, sondern auch aus dem Grunde, weil der Aufbereitungsbetrieb
unabhängiger wird, an der zweckmäßigsten Stelle aufgebaut werden kann und von den an
einer von vielen Maschinen belasteten Transmission unvermeidlichen Störungen nicht
berührt wird. Fig. 17 zeigt einen von den Magnet-Werken G. m. b. H., Eisenach, gebauten Separator
mit elektrischem Antrieb, der weiterhin noch einige bemerkenswerte Eigenschaften
aufweist und deshalb einer kurzen Betrachtung unterworfen sei.
Der Antriebsmotor ruht auf einem aus ∪-Eisen gebildeten Unterbau und überträgt durch
ein Riemenvorgelege seine Kraft zunächst auf eine hintere Achse, welche die
Schüttelrinne durch ein Kurbelgetriebe in Bewegung setzt, und von dieser auf die
Achse der Magnettrommel. Der Anlasser für den Antriebsmotor ist seitlich an dem als
Rahmen dienenden Holzgerüst angebracht. Bemerkenswert ist die Konstruktion der
Schüttelrinne, welche nach oben hin durch ein Blech abgeschlossen ist, so daß die
Staubentwicklung auf ein Mindestmaß beschränkt ist. Dieser Separator ist auch noch
insofern interessant, als er fahrbar eingerichtet ist und so von der einen
Arbeitsstelle zur anderen verfahren werden kann, was in solchen Fällen von großem
Vorteil sein kann, wo die zur Separation bestimmten Materialien an verschiedenen
Stellen entfallen, so daß der Transport derselben überflüssig ist. Fig. 18 veranschaulicht eine von der Badischen Maschinenfabrik in Durlach unter dem Namen
„System Steinlein“ in den Handel gebrachten
Separator, der in der Hauptsache zur Aufbereitung von Kupolofenschlacken dient,
natürlich aber auch zu anderen ähnlichen Stoffen Verwendung finden kann. Außer mit
der zur Ausscheidung des Eisens dienenden Magnetwalze ist dieser Apparat noch mit
einem auf dem Prinzip der Kugelmühle beruhenden Zerkleinerungsvorrichtung
ausgerüstet. Mittels dieses Apparates werden drei verschiedene Endprodukte erhalten,
und zwar:
1. Die größeren Eisenstücke über 5 mm aus der Hohlachse des
Separators;
2. die kleineren Eisenstücke unter 5 mm aus dem hinteren
Auslaufe des Magnetapparates;
3. das Schlackenmehl aus dem vorderen Auslauf des
Magnetapparates.
Bei der Anlage von Aufbereitungseinrichtungen für eisenhaltigen Schutt in
Hüttenwerken ist zunächst darauf hinzuweisen, daß sich die Separation unter
wesentlich anderen Bedingungen und Umständen vollzieht, als dies etwa dort der Fall
ist, wo es sich darum handelt, zu zerkleinerndes Material eisenfrei zu machen, das
nur in geringerem Maße Eisenbestandteile enthält, um etwa die Mühle oder den
sonstigen Zerkleinerungsapparat vor Beschädigungen zu bewahren. Es handelt
sich vielmehr darum, ein Nebenprodukt zu erzielen, um die Gestehungskosten
herunterzudrücken, indem man das Bestreben hat, die früher verloren gehenden
Eisenbestandteile dem Schutt wieder zu entziehen und umzuschmelzen. Es braucht also
einerseits die Reinigung des Materials nicht so weit getrieben zu werden wie bei
Mahlgut, jedoch muß auf der anderen Seite mit sehr ausgedehnten Separationsmengen
gerechnet werden, da die täglich in einem modernen Hüttenbetriebe entfallenden
eisenhaltigen Schuttmengen groß zu sein pflegen. Im allgemeinen wird es sich
empfehlen, eine zentrale Aufbereitungsanstalt anzulegen, den Schutt also an einer
Stelle zusammenkommen zu lassen. Die Erfüllung dieser Bedingung ist nun in der Regel
durchaus nicht mit Schwierigkeiten verknüpft, sofern auch bisher der zur Abfuhr
gelangende Schutt an einer zentralen Stelle zusammengebracht wird, um dann der
Schutthalde zugeführt zu werden.
Textabbildung Bd. 326, S. 168
Fig. 18.
Es entsteht jedoch die keineswegs untergeordnete Frage, ob es zweckmäßiger ist, die
Aufbereitungseinrichtungen innerhalb der Werksanlagen aufzustellen oder ob dieselben
an der Absturzstelle auf der Halde zur Aufstellung gelangen sollen. Für die erstere
Lösung spricht der Umstand, daß sich sowohl der Strom für den Betrieb der Anlage
billiger stellt, weil in der Regel nur kurze Leitungen erforderlich sind, vielfach
auch der Antrieb an irgend eine vorhandene Maschine angeschlossen werden kann, als
auch etwa nötig werdende Reparaturen schnell und billig sich ausführen lassen, da
die Arbeitskräfte in genügender Anzahl vorhanden sind. Auf der anderen Seite ist
jedoch auch zu berücksichtigen, daß für die Anlage ein größeres Gelände erforderlich
ist, das sich bei den meist eng gebauten und die Bodenflächen bis aufs äußerste
ausnutzenden Hüttenwerken nicht immer in dem wünschenswerten Umfange auftreiben
läßt. In solchen Fällen verbietet sich natürlich von vornherein die Errichtung
innerhalb der Werksanlagen; vielmehr ist hier die Schutthalde die gegebene Stelle.
Es wird also in der Regel, abgesehen von persönlichen Ansichten des Betriebsleiters,
von den vorhandenen örtlichen Verhältnissen abhängen, wo die Aufbereitungsanlage zur
Aufstellung kommt.
Bei der in Fig. 19 wiedergegebenen, von der Maschinenbauanstalt Humboldt für ein lothringisches
Hüttenwerk gebauten Separationsanlage wird Stahlwerksschutt aufgearbeitet. Die
Zufuhr der vom Stahlwerk kommenden Schlacke erfolgt in Kippwagen auf einem
ansteigenden Gleis. In seiner Verlängerung wird dieses Gleis auch zur Abfuhr der von
dem unten erwähnten Grobseparator kommenden Schlackenstücke, deren Abmessungen sich
zwischen 100 und 12 mm bewegen, benutzt. Diese in der Hauptsache aus Thomas-Schlacke bestehenden Stücke werden zur Thomas-Schlackenmahlanlage gebracht.
Das vom Stahlwerk unsortiert zugefahrene Rohmaterial wird über einen Rost von 7 m
Länge gestürzt, der aus Gußeisen besteht und mit Rostöffnungen von 100 × 80 mm
versehen ist. Die Hauptmenge dieser Schlacke fällt in einen großen Vorratsbehälter,
in welchem sowohl das während der Nacht als auch das während des Sonntags
entfallende Rohschlackenquantum untergebracht wird. Während eines zehnstündigen
Tagesbetriebes wird dann die ganze Tagesmenge bewältigt. Die auf dem Roste
liegenbleibenden groben Eisenschalen und Schlackenstücke werden nach ausreichender
Anhäufung direkt in vorgeschobene Eisenbahnwagen verladen.
Die sich in dem bereits erwähnten Vorratsbehälter ansammelnde Rohschlacke wird von
einem Becherwerk, das speziell zum Heben solcher Schlackenmengen konstruiert ist,
auf ein hochliegendes Schüttelsieb gehoben. Die obere und untere Kette des
Becherwerkes läuft zur Vermeidung von Kraft Verlusten über Führungsrollen, wodurch
auch ein übermäßiger Verschleiß der Kettenglieder nach Möglichkeit vermieden wird,
soweit dies in einem so staubigen Betriebe überhaupt erreichbar ist. Der untere
starke Boden des Becherwerktroges ist beweglich ausgeführt, damit er bei
außergewöhnlichem Widerstand nachgeben kann, um auf diese Weise Brüchen durch
zwischengezwängte Schlackenstücke vorzubeugen. Um eine übermäßige Staubentwicklung
in den Arbeitsräumen zu verhindern, ist das Becherwerk vollständig eingekleidet. Die
Absturzhalle für die Rohschlacke besteht aus einer einfachen Ueberdachung, so daß
auch der sich beim Leeren der Kippwagen bildende Staub raschen Abzug findet.
Das erwähnte Schüttelsieb besitzt Löcher von 12 mm, so daß nur das gröbere Material
in einen Separator für grobes Korn gelangt. Das Eisen und die Schlacke fallen in
zwei voneinander getrennte Verladetaschen, aus denen das Material durch aufziehbare
Verschlußklappen in Muldenkippwagen abgezogen und so abgefahren wird.
Textabbildung Bd. 326, S. 168
Fig. 19.
Für die Verarbeitung des durch das Sieb gefallenen feinen Materials ist ein
Feinkornseparator vorgesehen, welcher, wie bereits weiter oben ausgeführt, aus zwei
voneinander getrennten Walzen besteht, von denen die obere als Magnetwalze
ausgebildet ist, während die untere lediglich die Zufuhrwalze ist. Mit Hilfe dieses
Separators wird auch das im feinsten Kalkstaub enthaltene Eisen herausgehoben. Für
die hier entfallenden Eisen- und Schuttmengen sind zwei weitere Verladetaschen zur
Aufstellung gelangt. Die gesamte Anordnung ist also so getroffen, daß das grobe und
das feine Eisen getrennt verladen werden können. Natürlich können auch beide Sorten
gemischt verladen werden. Die Abfuhr des Feinschuttes erfolgt in vorgefahrene
Eisenbahnwagen, in welche das Eisen abgezogen wird.
Textabbildung Bd. 326, S. 169
Fig. 20.
Die Räume unter den Verladetaschen können als Aufenthaltsräume für die Mannschaften
oder zum Abstellen von Gerätschaften und Werkzeugen oder als Reservelager benutzt
werden. Natürlich müssen sie in diesem Falle mit einer geeigneten Decke, etwa aus
Eisenbeton, versehen werden. Die Becherwerksgrube ist durch einen Einsteigeschacht
bequem zugänglich. Der sich hier ablagernde Staub muß von Zeit zu Zeit mit der
Schaufel in die Becher gegeben werden. Die Transmissionsanlage ist dadurch auf ein
Mindestmaß beschränkt worden, daß der schnellaufende Schüttelsiebantrieb
gleichzeitig als Zwischenvorgelege dient, auf welches der Motor seine Kraft
überträgt.
Textabbildung Bd. 326, S. 169
Fig. 21.
Fig. 20, 21 und 22 zeigen noch drei weitere von dieser Firma teils
für Hüttenwerke, teils für Eisengießereien ausgeführte Schutt- und
Schlackenseparationsanlagen, die im allgemeinen in der gleichen Weise arbeiten wie
die in Fig. 19 veranschaulichte, so daß mir ein
weiteres Eingehen darauf überflüssig erscheint.
Ist aber nun innerhalb der Werksanlagen kein Platz für die erforderlichen
Einrichtungen zum Separieren des Schuttes, so ist naturgemäß die Gesamtdisposition
dementsprechend eine andere. In den meisten Fällen erfolgt die Schuttabfuhr in
den Hüttenwerken in der Weise, daß in großen Kasten oder Kippwagen der Schutt an
einer bestimmten Stelle innerhalb des Werkes zusammengefahren wird, von wo aus
derselbe dann mittels einer Seilbahn zur Schutthalde transportiert wird. Entweder
stürzen diese Wagen nun das angefahrene Schuttgut in vorgesehene Tiefbunker, aus
denen die Seilbahnwagen gefüllt werden, oder aber die Kasten sind lose auf fahrbare
Untergestelle aufgesetzt, von denen sie abgehoben und in Seilbahnwagengehänge
eingehakt werden. Die mit dem Schutt gefüllten Seilbahnwagen werden nun bis zur
Endstation gefördert und dort abgestürzt. Hier ist dann zweckmäßig auch die
Separationsanlage vorzusehen, die natürlich mit Behältern zur Aufnahme des zu
separierenden Materials ausgerüstet sein muß. Aus diesen Behältern erfolgt nun die
Beschickung der Separationsmaschinen ganz in der gleichen Weise, wie es oben
geschildert wurde. Das sich ansammelnde metallische Eisen wird nun von Zeit zu Zeit
in die leer zurückfahrenden Seilbahnwagen abgelassen, welche dasselbe in einen an
geeigneter Stelle innerhalb der Werksanlagen vorgesehenen Bunker entleeren, aus dem
das Eisen je nach Bedarf abgezogen werden kann.
Textabbildung Bd. 326, S. 169
Fig. 22.
Es ist natürlich bei dieser Art der Anordnung zu berücksichtigen, daß nicht aller zur
Abfuhr gelangende Schutt überhaupt der Aufbereitung bedarf. Es ist also an der
zentralen Seilbahnstation schon eine gewisse Klassierung der Wagen in solche mit
Eisengehalt und solche ohne Eisengehalt vorzunehmen. Nur die ersteren geben ihren
Inhalt an die erwähnten Bunker ab, während die übrigen weiterfahren und auf die
Halde gekippt werden. Bei geeigneter Anordnung kann der entfallende Schuttrückstand
mittels einer Rutsche direkt der Halde zugeführt werden, so daß sich ein Transport
desselben vollkommen erübrigt.
Wo es sich darum handelt, etwa Thomas-Schlacken
aufzubereiten, die in der Thomas-Phosphatmühle
weiterverarbeitet werden sollen, kommt die letztere Anordnung der Separationsanlage
auf der Schutthalde nicht in Betracht, da die entfallenden Schlacken sonst zweimal
transportiert werden müßten, wodurch natürlich die Kosten eine unerwünschte Erhöhung
erfahren, und auch sonst die Auseinanderhaltung von zur Weiterverarbeitung
geeigneten Schlacken und wertlosem Schutt, der der Halde zugeführt wird, sich nur
schwer durchführen läßt.