Titel: | Die Beeinflussung des Reguliervorganges von seiten der durch die Wasserträgheit entstandenen Druckschwankungen. |
Autor: | R. Dubs, A. Utard |
Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 202 |
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Die Beeinflussung des Reguliervorganges von
seiten der durch die Wasserträgheit entstandenen Druckschwankungen.
Von Dipl.-Ing. R. Dubs und Dr.-Ing. A.
Utard,
Zürich.
(Fortsetzung von S. 187 d. Bd.)
Die Beeinflussung des Reguliervorganges usw.
e) Der Korrektionsfaktor K
und andere wichtige Größen.
Bedeutet J das Massenträgheitsmoment bezw. G • D2 das zur
Einhaltung einer vorgeschriebenen maximalen Tourenerhöhung δm bei
Vollentlastung der Turbine benötigt wird, und ist dasselbe für den ideellen
Betriebt d.h. für denjenigen ohne Druckschwankungen berechne, worden,s. a. Abschnitt 2. so erhält man
das zur Einhaltung der nämlichen Tourenvariation beim effektiven Betrieb (d.h.
demjenigen mit Druckschwankungen) notwendige Schwungmoment
\frakfamily{I} (bezw.
\frakfamily{G}\,.\,\frakfamily{D}^2), indem man J mit dem Korrektionsfaktor K multipliziert.
Tabelle 1 von K.
k
z =
1,–
1,05
1,10
1,15
1,20
1,25
1,30
1,35
1,40
1,45
1,50
0
1,–
1,073
1,147
1,218
1,286
1,351
1,413
1,472
1,528
1,581
1,631
0,1
1,–
1,072
1,145
1,215
1,282
1,345
1,405
1,462
1,515
1,565
1,612
0,2
1,–
1,071
1,143
1,213
1,278
1,340
1,398
1,452
1,503
1,550
1,594
0,3
1,–
1,070
1,142
1,211
1,275
1,335
1,391
1,443
1,491
1,535
1,576
0,4
1,–
1,069
1,141
1,209
1,272
1,330
1,385
1,434
1,480
1,521
1,558
0,5
1,–
1,068
1,140
1,207
1,269
1,326
1,379
1,426
1,469
1,507
1,540
0,6
1,–
1,067
1,139
1,206
1,267
1,323
1,374
1,419
1,460
1,494
1,523
0,7
1,–
1,067
1,139
1,205
1,265
1,320
1,369
1,413
1,451
1,482
1,507
0,8
1,–
1,066
1,138
1,204
1,263
1,317
1,365
1,407
1,442
1,470
1,492
0,9
1,–
1,066
1,138
1,203
1,262
1,315
1,361
1,401
1,433
1,459
1,478
1,0
1,–
1,065
1,137
1,203
1,261
1,313
1,357
1,395
1,425
1,449
1,465
1,1
1,–
1,065
1,136
1,202
1,259
1,310
1,352
1,388
1,417
1,439
1,453
1,2
1,–
1,065
1,135
1,200
1,256
1,306
1,346
1,381
1,408
1,429
1,442
1,3
1,–
1,064
1,133
1,197
1,252
1,301
1,339
1,373
1,399
1,418
1,431
1,4
1,–
1,064
1,131
1,194
1,247
1,295
1,331
1,364
1,389
1,407
1,419
1,5
1,–
1,064
1,129
1,190
1,242
1,289
1,323
1,355
1,379
1,396
1,406
1,6
1,–
1,064
1,127
1,186
1,237
1,282
1,314
1,345
1,369
1,385
1,393
1,7
1,–
1,063
1,125
1,182
1,231
1,275
1,305
1,335
1,358
1,373
1,380
1,8
1,–
1,063
1,123
1,177
1,225
1,267
1,296
1,325
1,347
1,361
1,367
1,9
1,–
1,063
1,121
1,172.
1,218
1,258
1,287
1,314
1,335
1,348
1,355
2,0
1,–
1,063
1,118
1,167
1,210
1,247
1,278
1,303
1,322
1,335
1,342
Es ist also:
\frakfamily{I}=K\,.\,J
bezw.
\frakfamily{G}-\frakfamily{D}_2=K\,.\,G\,.\,D^2.
Der Korrektionsfaktor K ist hierbei aus Tab. 1 zu
entnehmen, welche auf Grund der Gleichung 83 und mit Berücksichtigung von
Gleichung 84 berechnet worden ist.
In der Tabelle bedeutet:
z=\frac{H_{\mbox{max}}}{H_0}=
verhältnismäßiger Druckanstieg,
k=\frac{2\,g\,H_0}{i\,.\,C_1}=\,\sim\,\frac{H_0}{50\,.\,C_1}=
Elastizitätsfaktor der Leitung.
Es ist:
H0 = Normales Gefälle bei Stillstand der Turbine in m,
C1 = Maximale Geschwindigkeit des Wassers in der Rohrleitung bei voller
Turbinenöffnung in m/Sek.
In Fig. 12 und 13
(s. S. 186) ist ferner die Variation von K in
Funktion von z mit k
als Parameter und umgekehrt eingezeichnet.
Da für die in der obigen Tabelle angeführten Werte des Elastizitätsfaktors k die Leistungskurve während des Verstellvorganges
ein Maximum erreicht, so ist nun noch zu ermitteln, wie groß dieses Maximum ist
und für welchen Beaufschlagungsgrad β dasselbe
eintritt.
Für den Beaufschlagungsgrad βmax folgt aus Gleichung 49 nach einigen
Umformungen:
\beta_{\mbox{max}}=\frac{1}{\sqrt{2}}\,\sqrt{\frac{k}{2}\,\left(1-\frac{k}{2}\right)}
. . . 85)
und das Leistungsmaximum
\frakfamily{C}_{max}=\frakfamily{z}_{max}\,.\,L_1 ist zu
berechnen aus:
\beta_{\mbox{max}}=\frac{\left(1+\frac{k}{2}\right)^2}{2\,.\,k} .
. . . 86)
welche Beziehung Gleichung 50 in anderer Schreibweise
darstellt.
Zur Berechnung der Leistungsänderung in den ersten Augenblicken des
Schließens kann die Gleichung 51 verwendet werden, welche nach einigen
Umformungen die einfache Beziehung:
\frac{\partial\,z}{\partial\,t}=\frac{2}{T}\,.\,\frac{1-\frac{k}{2}}{1+k}=\frakfamily{z}'
. . . . 87)
ergibt.
In den ersten Zeitelementen variiert dann die aus dem Leitapparat antretende
Leistung angenähert nach der einfachen Beziehung:
\frakfamily{C}=L_1+\frakfamily{z}'\,.\,L_1\,.\,t . . . .
. 88)
und wenn man
\frac{\frakfamily{C}}{L_1}=\frakfamily{z} setzt, wie
früher, so folgt:
\frakfamily{z}=1+\frakfamily{z}'\,.\,t . . .
. . 89)
Wie bereits unter b bemerkt, ändert sich von einer bestimmten Zeit t1 an die Leistung
nach einer geraden, von links oben nach rechts unten abfallenden Linie. Diese
Zeit t1 ist hierbei
nach Gleichung 35 gegeben durch:
t_1=(z-1)\,(1+k)\,\frac{T}{2}
und die zugehörige Beaufschlagung β1 bestimmt sich dann aus:
\beta_1=1-\frac{1}{2}\,(z-1)\,(1+k) . . .
90)
wenn man stets linearen Verstellvorgang voraussetzt.
Die zugehörige Leistung \frakfamily{C}_1, d.h. derjenige Punkt
der Leistungskurve von dem an die Leistungsänderung bis zum vollständigen Schluß
geradlinig vor sich geht, ist nach Gleichung 45 gegeben durch:
\frakfamily{C}_1=L_1\,.\,\sqrt{z^3}\,\left(1-\frac{1}{2}\,\{z-1\}\,\{1+k\}\right)
oder, wenn man
\frac{\frakfamily{C}_1}{L}=\frakfamily{z}_1
setzt, folgt;
\frakfamily{z}_1=z\,.\,\sqrt{z}\,.\,\left[1-\frac{1}{2}\,(z-1)\,(1+k)\right]
. 91)
Tabelle 2 von βmax, \frakfamily{z}_{max} und
\frakfamily{z}'.
k
β
max
\frakfamily{z}_{max}
\frakfamily{z}' für
T =
2''
3''
4''
5''
6''
7''
8''
9''
10''
0
–
–
1,–
0,66
0,50
0,40
0,33
0,28
0,25
0,22
0,20
0,1
0,162
5,500
0,864
0,570
0,432
0,346
0,288
0,242
0,216
0,190
0,173
0,2
0,234
3,020
0,750
0,495
0,375
0,300
0,250
0,210
0,188
0,165
0,150
0,3
0,294
2,200
0,654
0,432
0,327
0,262
0,218
0,183
0,164
0,144
0,131
0,4
0,346
1,800
0,572
0,377
0,286
0,229
0,189
0,160
0,143
0,126
0,1145
0,5
0,395
1,562
0,500
0,330
0,250
0,200
0,165
0,140
0,125
0,110
0,100
0,6
0,441
1,410
0,438
0,289
0,2190
0,175
0,145
0,123
0,1095
0,0962
0,0875
0,7
0,486
1,300
0,382
0,252
0,1910
0,153
0,126
0,107
0,0955
0,0842
0,0765
0,8
0,529
1,225
0,330
0,220
0,167
0,133
0,110
0,0933
0,0833
0,0733
0'0665
0,9
0,571
1,1660
0,290
0,1910
0,145
0,116
0,0955
0,0810
0,0723
0,0637
0,0580
1,0
0,611
1,125
0,250
0,165
0,125
0,100
0,0825
0,0700
0,0625
0,055
0,0500
1,1
0,652
1,090
0,214
0,141
0,107
0,0860
0,0707
0,0600
0,0535
0,047
0,0430
1,2
0,693
1,066
0,182
0,120
0,091
0,0727
0,0600
0,0510
0,0455
0,040
0,0364
1,3
0,732
1,048
0,152
0,100
0,0760
0,0610
0,0500
0,0126
0,0380
0,0335
0,0304
1,4
0,770
1,033
0,125
0,0825
0,0625
0,0500
0,0410
0,0350
0,0312
0,0275
0,0250
1,5
0,810
1,020
0,100
0,0660
0,0500
0,0400
0,033
0,0280
0,0250
0,022
0,020
1,6
0,848
1,013
0,0770
0,0510
0,0385
0,0310
0,0254
0,0215
0,0192
0,0170
0,0154
1,7
0,886
1,006
0,0555
0,0366
0,0278
0,0222
0,0185
0,0156
0,0139
0,0122
0,0111
1,8
0,924
1,004
0,0357
0,0236
0,01785
0,0143
0,01180
0,0100
0,00892
0,00785
0,00713
1,9
0,962
1,002
0,01725
0,0114
0,00862
0,00689
0,00569
0,00483
0,00432
0,00379
0,00345
2,0
1,000
1,000
–
–
–
–
–
–
–
–
–
In Tab. 2 und 3 sind für verschiedene Werte des Elastizitätsfaktors k und der Schlußzeit T
die sich aus den Gleichungen 85-91 ergebenden Werte von βmax, z_{max},
\frakfamily{z}', β1 und \frakfamily{z}_1
eingetragen; es sind diese Werte auch in Fig. 14
graphisch veranschaulicht.
Textabbildung Bd. 326, S. 204
Fig. 14.k = Elastizitäisfaktor.
Durch diese Punkte ist der Verlauf der Leistungskurve während des
Schließvorganges in der Hauptsache festgelegt und es fällt leicht, für irgend
einen Fall die Leistungskurve rasch näherungsweise zu zeichnen. Es darf
jedenfalls gesagt werden, daß die dabei erreichbare Genauigkeit für alle
praktisch vorkommenden Fälle ausreichen dürfte, so daß von den
komplizierten Methoden Abstand genommen werden kann.
6. Das Pendeln des
Reglers.
Eine besondere Schwierigkeit, die allgemein bei der indirekten Regulierung zu
überwinden ist, besteht darin, daß bei derselben sehr leicht dauernde, ja selbst
divergierende Schwingungen eintreten. Erst durch Einführung der Rückführung vor etwa
25 Jahren gelang es, dieselben zu beseitigen, nachdem man vorher jahrzehntelang
vergebens an der Lösung dieses Problems gearbeitet hatte.
Für dieses Pendeln des Reglers wird meist die Spielraumzeit s verantwortlich gemacht. Dieselbe darf nämlich in keinem Falle (wenn von
der Oelbremse abgesehen wird) einen bestimmten Wert C
überschreiten, widrigenfalls der Regler überhaupt niemals zur Ruhe kommt. Die Größe
von C ist bestimmt durch den Ausdruck:
C=\frac{G\,.\,D^2\,\alpha\,.\,{n^2}_1}{135000\,.\,N_1} . . .
. . 92)
oder
C=\frac{\alpha\,.\,\pi\,.\,J}{15\,.\,M_1} . . .
. . 93)
Hierin bedeutet:
n1 =
die kleinste normale Drehzahl der Turbine bei größter Leistung;
n0 =
die größte normale Drehzahl bei Leerlauf:
α = Beweglichkeit des Pendels
=\frac{n_0-n_1}{n_1}=\frac{n_0}{n_1}-1
G • D2 = Schwungmoment der rotierenden Massen (siehe Abschn. 2).
N1, =
Maximale Turbinenleistung in PS (β = 1,00.)
In dieser Abhängigkeit der größten zulässigen Spielraumzeit von der Größe C liegt auch der Grund, warum eine zuverlässige
Arbeitsweise der Regulierung um so schwerer zu erzielen ist, je niedriger der
Ungleichförmigkeitsgrad α gehalten werden soll.
Tabelle 3 von β1 und \frakfamily{z}_1.
k
z =
1,–
1,05
1,10
1,15
1,20
1,25
1,30
1,35
1,40
1,45
1,50
0
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9751,048
0,9501,096
0,9251,140
0,9001,183
0,8751,222
0,8501,260
0,8251,295
0,8001,322
0,7751,352
0,7501,379
0,1
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9721,045
0,9451,090
0,9171,131
0,8901,170
0,8621,205
0,8351,238
0,8071,268
0,7801,289
0,7521,313
0,7251,332
0,2
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9701,042
0,9401,084
0,9101,121
0,8801,157
0,8501,187
0,8201,216
0,7901,240
0,7601,256
0,7301,274
0,7001,286
0,3
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9671,040
0,9351,078
0,9021,112
0,8701,144
0,8271,170
0,8051,194
0,7721,213
0,7401,223
0,7071,234
0,6751,240
0,4
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9651,038
0,9301,072
0,8951,103
0,8601,130
0,8251,152
0,7901,172
0,7551,185
0,7201,190
0,6851,195
0,6501,194
0,5
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9621,035
0,9251,066
0,8871,093
0,8501,117
0,8121,135
0,7751,150
0,7371,158
0,7001,157
0,6621,156
0,6251,148
0,6
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9601,032
0,9201,060
0,8801,084
0,8401,104
0,8001,117
0,7601,128
0,7201,130
0,6801,124
0,6401,116
0,6001,102
0,7
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9571,030
0,9151,054
0,8721,075
0,8301,090
0,7871,100
0,7451,106
0,7021,103
0,6601,091
0,6171,077
0,5751,056
0,8
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9551,027
0,9101,048
0,8651,066
0,8201,077
0,7751,082
0,7301,084
0,6851,075
0,6401,058
0,5951,037
0,5501,010
0,9
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9521,024
0,9051,042
0,8571,047
0,8101,064
0,7621,065
0,7151,062
0,6671,048
0,6201,025
0,5720,998
0,5250,964
1,0
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9501,021
0,9001,038
0,8501,057
0,8001,051
0,7501,047
0,7001,040
0,6501,020
0,6000,992
0,55003959
0,5000,918
1,1
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9471,018
0,8951,032
0,8421,038
0,7901,038
0,7371,030
0,6851,018
0,6320,993
0,5800,959
0,5270,920
0,4750,872
1,2
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9451,015
0,8901,026
0,8351,029
0,7801,025
0,7251,012
0,6700,996
0,6150,965
0,5600,926
0,5050,881
0,4500,826
1,3
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9421,012
0,8851,020
0,8271,020
0,7701,012
0,7120,995
0,6550,974
0,5980,938
0,5400,893
0,4820,842
0,4250,780
1,4
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9401,009
0,8801,014
0,8201,011
0,7600,999
0,7000,977
0,6400,950
0,5800,910
0,5200,860
0,4600,803
0,4000,734
1,5
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9371,006
0,8751,008
0,8121,001
0,7500,986
0,6870,960
0,6250,928
0,5640,883
0,5000,827
0,4370,764
0,3750,688
1,6
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9351,003
0,8701,002
0,8050,991
0,7400,973
0,6750,942
0,6100,906
0,5450,855
0,4800,794
0,4120,724
0,3500,642
1,7
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9321,000
0,8650,995
0,7970,982
0,7300,960
0,6620,925
0,5950,884
0,5280,828
0,4600,761
0,3900,685
0,3250,596
1,8
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9300,997
0,8600,991
0,7900,972
0,7200,947
0,6500,907
0,5800,862
0,5100,800
0,4400,728
0,3690,646
0,3000,550
1,9
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9270,994
0,8550,986
0,7820,963
0,7100,934
0,6370,890
0,5650,839
0,4930,773
0,4200,695
0,3470,607
0,2750,505
2,0
β
1
\frakfamily{z}_1
1,–1,–
0,9250,991
0,8500,980
0,7750,955
0,7000,920
0,6250,872
0,5500,815
0,4750,745
0,4000,662
0,3250,567
0,2500,459
Aber selbst dann, wenn die Rechnung einen geordneten Gang der Regulierung in Aussicht
stellte, haben sich in der Praxis Schwierigkeiten ergeben, die selbst bei
möglichster Beseitigung des die verlorene Zeit s
bedingenden toten Ganges, sich nicht beheben ließen. Es dürfte deshalb in vielen
Fällen, wo der Regler trotz aller Bemühungen ins Pendeln gerät, ein großer Teil der
Schuld dem Einfluß der Wasserträgheit zuzuschreiben sein. Dieselbe wirkt nämlich auf
die n-Kurve in qualitativ und quantitativ gleicher
Weise ein wie die Spielraumzeit, öffers aber in stärkerem Maße.
Dieser Einfluß der Wasserträgheit hängt direkt mit der durch das Auftreten der
Druckschwankungen ungünstigen Gestaltung der Leistungskurve zusammen. Die L-Kurve verläuft, wie in Fig.
7–10 dargestellt, anfänglich in der
Richtung der Leitschaufelverstellung entgegengesetztem Sinne; wobei zu bemerken ist,
daß nach der Methode von Pfarr ein solches Verhalten
stets eintritt.
Nach der Methode von Allièvis. Allgemeine Theorie, II. Kap. § 6.
tritt diese Erscheinung ein, sobald
C=a\,.\,C_1\,\geq\,\frac{g}{i}\,H_0 . . . .
94)
ist, also von a • C1 ≥ 0,01 • H0 an, wenn wir in Gleichung 94 für i den mittleren Wert i =
1000 m/Sek.
einführen.
Die bereits oben festgestellte Vergrößerung von nmax, also die Erhöhung der Ungleichmäßigkeit des
Ganges der Turbine, ist noch nicht die schlimmste Folge hiervon: Gesetzt den Fall,
es sei eine ganz kleine Leitschaufelverstellung nötig geworden, dann wird (unter
Voraussetzung stets konstanter Verstellgeschwindigkeit) bei der kleinsten
Schließbewegung sofort ein Ansteigen der Leistungskurve statt des Sinkens erfolgen.
Die Wirkung ist ein verstärktes Anwachsen der Tourenzahl und damit verknüpft ein
weiteres Schließen der Schaufeln. Der Regulator muß somit notgedrungen weit über das
Ziel hinausschießen (vergl. Fig. 7). Sobald er im
Punkte d wieder öffnen kann, befindet er sich vom
angestrebten Endzustand b • f1 weiter entfernt als im Ausgangspunkt a.
Wäre auch für
einige Zeit Ruhe geschaffen, so ist der Regler doch nur im labilen Gleichgewicht, da
jede zufällige Veränderung des Ausströmquerschnitts Kräfte entstehen läßt, die ein
noch energischeres Verstellen herbeiführen.
In Fig. 7 tritt dies ganz deutlich zum Vorschein,
trotzdem kein allzu extremer Fall der Rechnung zugrundegelegt worden ist, wie die
vorstehend angegebenen Rechnungsdaten erkennen lassen.
In Wirklichkeit sind nun allerdings die Verhältnisse wesentlich besser, weil speziell
bei kleinen Belastungsänderungen die Rückführung einen großen Einfluß auf die
Verstellgeschwindigkeit ausübt. Je kleiner die Entlastung ist, um so kleiner ist die
Schließgeschwindigkeit, und um so größer ist deshalb die gesamte Schlußzeit, die
diesem Schließtempo für totalen Schluß entsprechen würde.
Budau stellt in einem Beitrag zur Frage der Regulierung
hydraulischer Motoren, Heft 1, S. 59, die empirische Formel auf:
T1= √μ • T . . . . . . 95)
Hierin bedeutet:
T1 =
die effektive Schlußzeit,
T = die Schlußzeit bei gänzlicher
Entlastung und
μ = derjenige Teil der Leistung L1, um den die Turbine
entlastet wird.
Ist sonach die Total-Schluß- oder -Oeffnungszeit zu T =
2 Sek. festgesetzt worden, so würde bei einer Belastungsänderung von 25 v. H. der
Gesamtbelastung (wobei also μ = 4) der Leitapparat bloß
mit einer solchen Geschwindigkeit geschlossen oder geöffnet, die einer totalen
Schlußzeit von 4 Sekunden entspricht.
Je kleiner also die Entlastung, um so größer ist die effektive Schlußzeit T1, um so kleiner somit
auch der Einfluß der Wasserträgheit (vergl. „Druckschwankungen“ II, 4 b). Für
ganz kleine und allmählich, also nicht stoßweise erfolgende Verstellung des
Leitapparates ist somit von Seiten der Wasserträgheit keine oder dann nur in
geringem Maße nachteilige Einwirkung auf die Regulierung zu befürchten.
7. Vergleich des durch die
Druckschwankungen auf die Regulierung ausgeübten Einflusses mit demjenigen der
Spielraumzeit s.
Im vorigen Abschnitt wurde erwähnt, daß infolge der Druckschwankungen die ideellen
Verhältnisse in ähnlicher Weise umgestaltet würden wie durch die Spielraumzeit s. Es liegt daher der Gedanke nahe, durch Vergleichung]
beider Erscheinungen einen angenäherten Ausdruck für die Einflüsse beider
Erscheinungen aufzustellen.
Da die Methode von Allièvi für jeden Fall besonders
auseinanderzuhaltende Resultate ergibt, können wir bei der Aufstellung eines
allgemeinen Ausdruckes nur von der Methode von Pfarr
ausgehen. Der regelmäßige, für verschiedene Anfangsbeaufschlagungen a sich allmählich ändernde Verlauf der Leistungskurven
nach der Methode von Pfarr ermöglicht die Annahme eines
Wertes, der zur Spielraumzeit s addiert, den Einfluß
der veränderten L-Kurve annähernd zum Ausdruck
bringt.
Einen Anhaltspunkt hierfür erhalten wir sofort, wenn wir die L-Kurven ein wenig umändern, wobei jedoch der Gesamtarbeitsüberschuß
derselbe bleiben muß. Wenn auch die auf Grund einer solchen Aenderung konstruierte
Geschwindigkeitskurve eine etwas veränderte Gestalt erhält, so wird doch die
Bestimmung der wichtigsten Größe, nämlich von nmax, durch diese Modifikation keineswegs berührt, da
es hierbei nach Gleichung 25 bloß auf den Gesamtarbeits- resp.
Momentenüberschuß ankommt. Wir gleichen deshalb die L-Kurve derart aus, daß sie bis zu einem bestimmten Punkt (4) wagerecht verläuft und dann mit größerer Neigung dem
Nullpunkt, d.h. demjenigen, in dem der Leitapparat völlig geschlossen hat (s. Fig. 15), zustrebt. Als Punkt 4 sei der angenommen, der durch den Schnitt der Wagerechten a • M1 mit der Richtung
des geradlinigen letzten Teiles der L-Kurve gebildet
wird.
Demnach werden wir bei der Konstruktion der Geschwindigkeitskurve dem Einfluß der
Trägheitserscheinungen vollauf gerecht, wenn wir uns statt der Berücksichtigung der
wirklichen L-Kurven den Vorgang so vorstellen, als
würde vom Anfang der Verstellung (nämlich a) bis zum
Zeitpunkt entsprechend Punkt 4 gar keine Aenderung der
Leistung eintreten, und als würde von da ab die Leistung linear nach der Geraden 4–0 schnell vermindert.
Das zwischen Punkt a und 4
gelegene Stück σa kann
somit als Spielraumzeit aufgefaßt und zu s addiert
werden, während die lineare Abnahme von 4–0 einem ideellen Schließvorgang mit der kürzeren
Gesamtschlußzeit \frakfamily{T}_1 gleichkommt.
Textabbildung Bd. 326, S. 206
Fig. 15.
Wenn wir beim einfachen Oeffnungsvorgang ebenso verfahren, so bleibt annähernd
dasselbe σa bestehen,
dagegen vergrößert sich \frakfamily{T} ungefähr in demselben Maße
als es sich beim Schließen verkleinert.
Die Beziehungen für beide Größen σa und \frakfamily{T}_1 lassen
sich aus Fig. 11 (s. S. 171) leicht ableiten.
Aus ähnlichen Dreiecken folgt:
\frac{T}{\frakfamily{T}_1}=\frac{a}{a_1}=\frac{L_{11}}{L_1}
. . . . . 96)
Hierin bedeutet das auch in Fig. 15 angegebene Stück
L11 die Leistung,
die bei voller Oeffnung und beim Druck hmax geleistet würde. Nun ist
L_1=f_1\,.\,\frac{{v^3}_0}{2\,g}\,\gamma\,.\,\eta . . . .
97)
L_{11}=f_1\,.\,\frac{{v_{\mbox{max}}}^3}{2\,g}\,\eta . . . .
98)
Dies in Gleichung 96 eingesetzt ergibt:
\frac{T}{\frakfamily{T}_1}=\left(\frac{v_{\mbox{max}}}{v_0}\right)^2
Man ersetzt nun hierin vmax durch (vergl. Druckschwankungen Gleichung 13);
v_{\mbox{max}}=v_0\,.\,\frac{m}{2}\,\left[\sqrt{\frac{4}{m^2}+1}+1\right].
Dann geht \frac{T}{\frakfamily{T}_1} über in
\begin{array}{rcl}\frac{T}{\frakfamily{T}_1}&=&\left[\frac{m}{2}\,\sqrt{\frac{4}{m^2}+1}+1\right]^3\\
&=&\left(\sqrt{\frac{m^2}{4}+1}+\frac{m}{2}\right)^3\end{array}
\frac{T}{\frakfamily{T}_1}=\sqrt{1+\frac{m^2}{4}}+\frac{3\,m}{2}+m^2\,\sqrt{1+\frac{m^2}{4}}+\frac{m^3}{2}
. 99)
aus welcher Gleichung sich dann
\frakfamily{T}_1 bestimmen läßt.
Der Wert von σa
= a – a1 kann durch
Umformung von Gleichung 96 ermittelt werden. Es ist nämlich:
\sigma_a=a-a_1=\frac{T-\frakfamily{T}_1}{T}\,a .
. . 100)
Es mußte somit für jede verschiedene Anfangsstellung auch ein anderes σa in Rechnung gezogen
werden.
Bei einer Aufeinanderfolge von Oeffnen und Schließen könnte man nach obiger
Betrachtungsweise den Einfluß der Druckschwankungen dadurch berücksichtigen, daß man
statt der wirklichen L-Kurve eine solche
stellvertretend gesetzt denkt, welche hervorgerufen wurde durch ideelle
Schließvorgänge mit kurzer Schließzeit \frakfamily{T}_1 und
ideellen Oeffnungsvorgängen mit langer Oeffnungszeit
\frakfamily{T}_{11} wobei jeweils entgegengesetzte
Verstellvorgänge durch eine Spielraumzeit getrennt wären. Da nun
\frakfamily{T}_1 kleiner ist als die wirkliche Verstelldauer
T und \frakfamily{T}_{11} größer
als T, so kann man annehmen, daß sich diese
Verschiedenheit bei abwechselndem Schließen und Oeffnen aufhebt, so daß mit
hinreichender Genauigkeit die richtige Verstellzeit T
für beide Richtungen beibehalten werden kann.
Was speziell die Spielraumzeit σb beim Rucköffnen oder Rückschließen anbelangt, so
ist, wie Fig. 15 erläutert, diese Zeit ungefähr
doppelt so groß als σa,
d.h. als die Spielraumzeit vor dem Schließen allein. Man könnte demnach für σb den Mittelwert
setzen:
\sigma_{\mbox{b
mittel}}=\frac{T-\frakfamily{T}_1}{T}\,.\,2\,.\,b_{\mbox{mittel}}=\frac{T-\frakfamily{T}_1}{T}\,.\,1
. 101)
Als Grenze für das Eintreten des Pendelns wäre somit analog der Betrachtung der
ideellen Vorgänge (s. a. Pfarr S. 738) die Bedingung
aufzustellen:
s + σb
= C.
Hierin ist s die Spielraumzeit des Pendels, ferner ist
die Konstante C aus Gleichung 92 und 93 zu
entnehmen.
Abgesehen davon, daß dieses Verfahren sehr umständlich ist, kann es auch nur dann
einigermaßen auf Genauigkeit Anspruch erheben, wenn für jede Beaufschlagung jeweils
die entsprechende Größe σb ≌ 2 σa
eingeführt wird. Immerhin wird uns diese Ableitung den Einblick in die beim Pendeln
bestehenden Verhältnisse erleichtern.
(Schluß folgt.)