Titel: | ENERGIEERZEUGUNG UND -VERWERTUNG. |
Autor: | K. Laudien |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 340 |
Download: | XML |
ENERGIEERZEUGUNG UND -VERWERTUNG.
Von Dipl.-Ing. K. Laudien, Kgl.
Oberlehrer, Breslau.
LAUDIEN: Energieerzeugung und -Verwertung.
Inhaltsübersicht.
Die Energieerzeugung und -Verwertung wird nach den Energiequellen
und den Verwertungsarten besprochen unter Vergleichung der Kosten und den aus der
Preisbildung zu erwartenden Preisänderungen.
––––––––––
Von verschiedenen Seiten wird in letzter Zeit nach einem Zentralinstitut für
Weltwirtschaft verlangt, einem Institut, in dem die gesamten Daten, welche über
weltwirtschaftliche Vorgänge und Zustände Aufschluß geben, zusammengestellt und
verarbeitet werden. Die Statistiken der einzelnen Länder über Produktion, Ein- und
Ausfuhren genügen den heutigen Ansprüchen nicht mehr, sie sind lückenhaft und nicht
nach einheitlichen Gesichtspunkten aufgestellt. Da wird die Arbeit eines
internationalen Zentralinstituts segensreich sein, obgleich es auch ihm nicht
gelingen wird, ganz einwandfreie Daten zu geben. Liegt es doch im Interesse jedes
Landes manches zu verheimlichen.
Dieses Zentralinstitut wird ferner den Geldverkehr verfolgen können, der die
eigentliche Grundlage des Handelsverkehrs ist und allein die Spannung zwischen
Einfuhr und Ausfuhr, Aktivität und Passivität der Handelsbilanzen erklärt. Die
Feststellung, welche Summen Staatsund Industriepapiere in ausländischem Besitz sind,
wieviel die ausländischen Arbeiter ausführen und die ausführenden Staaten an die
Länder, welche den Handelsverkehr in Händen haben, zahlen, ist gewiß von
außerordentlichem Wert, wenn es auch hier fraglich erscheinen muß, inwieweit die
Angaben den Tatsachen entsprechen werden und vor allem ob derartige Feststellungen
dem Völkerfrieden dienen. Vielleicht stände die Türkei heute weniger verlassen da,
wenn das letzte Anleihegeschäft mit englischen Geldgebern abgeschlossen wäre oder
die starke Beteiligung Deutschlands an türkischen Werten nicht so offenkundig
daläge. Durch die Klärung der Produktionsverhältnisse in den einzelnen Ländern und
des gesamten Waren- und Geldverkehrs würde dieses Zentralinstitut den Staaten die
Grundlagen geben, für den Abschluß der Handelsverträge für die Berechtigung von
Handelserleichterungen, Erhöhungen der Zölle usw. und so der ganzen Handelswelt
einen außerordentlichen Dienst leisten.
Alle diese Fragen, die es lösen wird, dienen dem Konkurrenzkampf der Staaten und
streifen das nicht, was das Idealziel eines Instituts für Weltwirtschaft wäre: Die
Feststellung wie der Mensch als Wirt der Erde zu verfahren hat.
Die Stimmen, welche darauf hinweisen, daß diesem Gesichtspunkte Rechnung zu tragen
sei, daß die Menschheit Pflichten habe, den kommenden Geschlechtern gegenüber,
verhallen ungehört. Es ist eben unmöglich, ein einheitliches Vorgehen aller Staaten
in dieser Richtung zu veranlassen und ein einzelner Staat kann, soweit er im
Welthandel mit anderen Staaten im Wettbewerb steht, die nicht mitmachen wollen, sein
Vorgehen nicht nach idealen Gesichtspunkten einrichten. Auch im eigenen Lande,
dessen Arbeitsvorgang er durch Zölle schützen kann, hat er nur geringe Freiheit,
seinen Sparsamkeitssinn zu betätigen.
Der Raub, den wir begehen, wenn wir die Tierwelt dezimieren und in die entlegensten
Gegenden Kultur tragen, wird die Lebensfähigkeit der kommenden Geschlechter nicht in
Frage stellen. Man wird eben keine Paradiesvögel und Reiherfeder mehr auf Damenhüten
sehen und wird an Stelle des Elfenbeins und der Pelze Industrieprodukte benutzen.
Auch der Abbau der großen Düngerlager – der Guano- und Salpeterlager – kann beim
heutigen Stande der Stickstofffrage nicht als Raubbau bezeichnet werden.
Unvergleichlich schwerer wiegt der Raub, den wir an den Energiewerten begehen. Wir
brauchen von der in Jahrtausenden aufgespeicherten Sonnenenergie Jahr für Jahr eine
ungeheure Menge auf und treiben mit derselben, weil es uns so bequem ist, eine
grenzenlose Verschwendung. Dabei ist nicht abzusehen, wann eine Besserung eintreten
wird, denn diese Energiewerte sind das Fundament der Weltmächte, die der
Konkurrenzkampf zwingt, sie ohne Rücksichtnahme auf spätere Zeiten auszunutzen.
Stein- und Braunkohlenlager, die Torfmoore und die Wälder, Erdöl und Erdgas bilden
gleichsam ein Kapital an Energie für die Menschheit. Es ist ein totes Kapital bis
auf die Wälder, die sich bei geregelter Forstwirtschaft ergänzen und so Zinsen
tragen.
Als Einnahmen kommen dazu die weiße Kohle, (das in Bach und Strom fließende Wasser),
die Windenergie, die Kraft der Meereswellen und der Gezeiten.
Auch alle diese verdanken wir der Sonnenwärme, die das Wasser verdampft und in die
Höhe gehoben hat, die die Luftströmungen hervorruft und schließlich als Herrin der
Planetenbewegung die Gezeiten liefert. Alle Versuche, die Sonnenwärme direkt nutzbar
zu machen, sind bis jetzt mißlungen. Die Erzeugung elektrischer Energie durch
Sonnenstrahlen scheiterten an dem geringen Nutzeffekt der Thermosäulen und die
Versuche, durch Konzentration der Sonnenstrahlen mittels Spiegel Dampf zu erzeugen,
geben nur minimale Energiemengen. Dabei ist die theoretische Leistung der
Sonnenstrahlen eine ganz kolossale. Mit 3 Grammkalorien f. d. qcm und Minute
empfängt schon eine Fläche von rd. 4000 qcm eine Pferdestärke und auf das Fürstentum
Reuß ältere Linie strahlt zwanzigmal soviel Sonnenenergie herab, als die gesamten
Kraftmaschinen der Welt liefern. An diesen Wert kommen wir auch nicht annähernd
heran, wenn wir die auf der Erde wachsenden Pflanzen verbrennen würden, denn sie
geben mit einer Tonne Kohlenstoff f. d. Hektar gerechnet nur ein Sechstausendstel
des obengenannten Wärmewertes.
Den weitaus größten Teil unseres Arbeitsbedarfs ziehen wir aus den Kohlenlagern. Mit
900 Mill. t Steinkohlen und rd. 100 Mill. t Braunkohlen geben sie uns rd. 6650 Billionen Kalorien
(1 kg Steinkohle = 7000 Kal., 1 kg Braunkohle = 3500).
Der Wärmewert der jährlichen Petroleumerzeugung von 41 Mill. t ist mit 450 Billionen
Kal. zu bewerten. Die Erdgasquellen sollen 13 ½ Milliarden cbm im Jahre 1908
geliefert haben. Ihr Wert berechnet sich auf 40 Bill. Kal.
An ausgebauten Wasserkräften – um eine Vergleichung zu ermöglichen, sind auch sie auf
Wärmeeinheiten umgerechnet, obschon es zurzeit durchaus unrationell ist, sie zur
Heizung zu verwenden – arbeiten ungefähr 3,5 Millionen PS, die einer jährlichen
Arbeitsleistung von 20 Billionen WE entsprechen.
Der Wärmewert des jährlich auf der Welt geschlagenen Holzes läßt sich nur ungefähr
bestimmen. Doch schon die Berechnung für Europa und die Vereinigten Staaten gibt
eine gewaltige Einnahme. Bei einem Waldbestand von 15 v. H. dieser Flächen und dem
durchschnittlichen Ertrag von 3,5 Festmeter f. d. Hektar ergeben sich 1400 Billionen
Kal. Setzt man den Holzertrag auf dem übrigen Festland ebenso groß ein, so ist das
Gesamterträgnis 2800 Billionen Kal.
Die Energie, die wir aus der Windkraft ziehen, ist demgegenüber unbedeutend. Die
vielen Windmühlen und Windmotoren, welche in Dörfern und auf Gütern zum Heben von
Wasser und anderen Arbeiten nutzbar gemacht werden, und die mit 8 Millionen
Registertonnen laufenden Segelschiffe, werden noch keine 2 Billionen Kal.
ergeben.
Die Leistung der Meereswellen und der Gezeiten ist, man kann sagen, überhaupt nicht
ausgenutzt, da sie unverhältnismäßig große Anlagekosten bei ganz minimalem
Energiewert bedingen.
Textabbildung Bd. 327, S. 341
Fig. 1.
Die Summe aller Energiewerte beträgt demnach rd. 10000 Billionen Kal. Davon entfallen
66,5 v. H. auf die Kohlen, 4,5 v. H. auf Petroleum, auf Holz 28 v. H., auf Erdgas,
Wasserkräfte und Wind noch nicht ganz 1 v. H. (Fig.
1). Nicht ganz ⅓ haben wir an Einnahme und ⅔ müssen wir vom Kapital
nehmen. Aber bei dieser Energiegewinnung schon treiben wir eine außerordentliche
Verschwendung, die das Verhältnis von Einnahmen zu Kapitalverbrauch weiter
verschärft. Wir müssen rechnen, besonders wegen des rücksichtslosen Abbaus in den
Vereinigten Staaten, daß wir nur 65 v. H. der anstehenden Kohle wirklich gewinnen.
So stellen sich die Einnahmen auf nur ¼ zu ¾ des Verbrauchs an Kapital.
Die Umrechnung der Werte auf PS und Jahr ergeben wegen der außerordentlich
ungünstigen Ausnutzung der Brennmaterialien bei der Erzeugung mechanischer Energie
bedeutende Verschiedenheiten. Es stehen sich dann die Kohlen mit 61 v. H., Holz 26,
Petroleum 10, Erdgas 1 und Wasserkräfte mit 2 v. H. gegenüber.
Nun werden jedoch nicht alle diese Kraftstoffe zur Krafterzeugung verwendet, ein
großer Teil davon wird stofflich verwertet. So kann beim Holz auf nur rd. 60 v. H.
Brennholz, bei 40 v. H. Bauholz gerechnet werden. Von dem Petroleum gehen etwa 15 v.
H. als Schmieröl für die Krafterzeugung verloren, während Erdgas, Kohle und
Wasserkräfte voll in Rechnung zu setzen sind. Freilich bildet auch die Kohle
stofflich das Material für die Erzeugung der Farben. Aber diese stoffliche
Ausnutzung gestattet fast die volle Wärmeerzeugung, da die Fabrikation der meisten
dieser Werte sich auf die Abfallprodukte der Koks- und Gaserzeugung stützen.
Von zwei Gesichtspunkten aus lassen sich diese Energiemengen teilen. Einmal nach dem
Zweck, dem sie dienen, ob sie zur Warenerzeugung, zum Warentransport und Verkehr,
und drittens zum unmittelbaren Verbrauch der Menschheit dienen, dann nach der
Verbrauchsform, ob die Energie zur Krafterzeugung zu Heiz- oder zu
Beleuchtungszwecken verwendet wird. Naturgemäß ist diese Trennung nur ganz ungefähr
möglich. Die einzelnen Gebiete gehen ineinander über, es sei z.B. auf die Verwendung
des Koks in den Hochöfen hingewiesen, der zur Heizung (Schmelzen des Erzes) dient
und als Gas die Kraft für den ganzen Hochofenbetriebliefert. Dabei werden sich auch
für die einzelnen Länder verschiedene Werte ergeben. Amerika mit seinen kolossalen
Strecken braucht für Verkehrszwecke einen erheblich höheren Prozentsatz als
Deutschland. Auch in England wird auf den Verkehr mehr entfallen als in Deutschland,
wegen des großen Verbrauchs seiner Handelsflotte. Dafür ist der Verbrauch für den
Hausbedarf in Deutschland größer als in Amerika, dem Prozentsatz nach. Die
Kalorienzahlen werden nicht viel voneinander abweichen Man kann annehmen, daß
ungefähr 15 v. H. auf den Verkehr entfallen, 50 v. H. auf die Warenerzeugung und 35
v. H. auf den unmittelbaren Verbrauch. In Deutschland wird das Verhältnis 15 zu 60
zu 25 sein. Auch die Verteilung auf Licht, Wärme und Kraft ist in den einzelnen
Staaten verschieden. Wenn wir in Deutschland mit 3 v. H. für Licht, 45 v. H. für
Kraft und 52 v. H. für Wärme rechnen können, wird für England und Amerika der Wert
für die Kraft höher einzusetzen sein. Da die Länder mit geringerer Industrie
vornehmlich für Wärmeerzeugung Energie verbrauchen, kann obige Angabe der Verteilung
auf der gesamten Erde entsprechen.
Auf Grund dieser Teilung für Wärme, für Kraft und für Licht kann auf die den heutigen
Verhältnissen entsprechende Güte der Ausnutzung geschlossen werden. Wir machen
höchstens 30 v. H. bei der Wärmeerzeugung nutzbar. Die Krafterzeugung arbeitet mit
durchschnittlich 12 v. 11. und der Wirkungsgrad der Lichtenergie kann mit 0 bezeichnet werden.
Damit kommen wir auf rund 21 v. H. Gesamtausnutzung.
Die einzelnen Energieformen grenzen sich dabei ihre Absatzgebiete nach der Preisfrage
ab. Die Wasserkräfte versorgen die gebirgigen Gegenden, in denen man mit wenig
Anlagekosten Kraftwerke ausbauen kann. Die Kohle herrscht auf den Kohlenfeldern und
auf den Handelsplätzen, die eine gute Wasserverbindung nach den Gruben haben. Das
Petroleum deckt den Bedarf in den Petroleumfeldern Nordamerikas, in Galizien,
Rumänien und Südrußland. Das Holz schließlich gibt in den verkehrsfernen Gegenden
die Energie. Dort ist es Alleinherrscher, dafür scheidet es für die anderen Gegenden
aus.
Textabbildung Bd. 327, S. 342
Fig. 2.
In den Orten zwischen diesen Hauptzentren der Energiegewinnung kämpfen Kohle,
Wasserkraft und Petroleum um den Markt, sowohl direkt als in den Verfeinerungsformen
als Elektrizität und Gas. Neben der Preisfrage spielen noch andere Faktoren eine
Rolle. Die Bequemlichkeit in der Ausnutzung spricht für Elektrizität gegen Gas und
Petroleum, die leichte Transportfähigkeit für Petroleum. Nicht gering ist ferner der
Einfluß des Verkäufers selbst auf die Abnehmer. Die Vormachtstellung eines
städtischen Gaswerks vor einem in Privathänden befindlichen Elektrizitätswerk
verschiebt die natürliche Lage zu gunsten des Gasverbrauchs und zwingt die
Elektrizität auf die zweite Stelle. Ein ähnlicher Vorgang zeigt sich in großem
Maßstab in dem Kampfe, den Gas und Elektrizität gegen das Petroleum führen.
Für Deutschland ergeben sich nun die folgenden Verhältnisse. Der Preis für 100000
Kal. – um zunächst die Frage der Heizung zu besprechen – bewegt sich für Kohle
zwischen 14 und 33 Pf. Man kann im Durchschnitt mit 28 Pf. (1 t ist = 20 M) rechnen.
Bei Petroleumheizung kostet der gleiche Wert 230 Pf., die Gasheizung (1 cbm ist = 10
Pf.) kostet 200, die elektrische Heizung (1 KW/Std. ist = 30 Pf.) 3500 Pf. (Fig. 2). Zieht man den besseren Nutzeffekt der
Gasöfen, Petroleumöfen und vor allem der elektrischen Oefen in Rechnung, so sinkt
der Unterschied in den Kosten. Elektrizität, Petroleum und Gas sind nicht mehr 125,
8, 7 mal so teuer als die Heizung mit Kohlen, sondern nur noch ungefähr 30, 2, 2,3
mal so teuer (Fig. 3).
Textabbildung Bd. 327, S. 342
Fig. 3.
Der Preisunterschied verschiebt sich noch weiter zu Ungunsten der Kohle, wenn es sich
um schnell und vorübergehend zu erzeugende Wärme handelt, da der Verbrauch beim
Anheizen und Nachbrennen auf eine nur kurze Periode geschlagen werden muß. Das ist
beim Kochen der Fall und so wird heute schon in den Städten – besonders im
Sommer – viel mit Gas gekocht.
Aus dem gleichen Grunde bürgert sich auch der Gasofen, speziell als Badeofen ein. Für
die Zimmerheizung wird der Gasofen den Kohlenofen in seiner modernen Bauart nicht
verdrängen können, sofern nicht der Preis für Gas erheblich herabgesetzt wird.
Den Preisunterschieden entspricht die Verteilung des Verbrauches. Etwa 93 v. H. aller
Wärme wird durch Kohlenfeuer erzeugt, 6 v. H. entfallen auf Holz und nur 1 v. H. auf
Gas.
Der Kampf ums Licht ist erheblich heftiger.
Der Nutzeffekt beim Umsetzen von elektrischer Energie in Lichtstrahlen ist
unverhältnismäßig ökonomischer als der im Auer-Brenner
und dem Brenner der Petroleumlampe sich vollziehende Prozeß. So gleichen sich die
Preisunterschiede ziemlich aus.
Der Preis für die 100000 Kerzenstärkenstunde bei der gewöhnlichen Petroleumlampe
beträgt 83 M, Auerlicht stehend verlangt (1 cbm Gas = 18
Pf.) 36 M, bei Hängelicht etwa 20 M. Das elektrische Licht bei Metallfadenlampen (1
KW/Std. gleich 45 Pf.) kostet 50 M und bei Bogenlicht etwa 9 M (Fig. 4).
Eins ist dabei noch zu berücksichtigen. Die Petroleumlampe brennt fast gleich
ökonomisch, ob es eine kleine oder große Lampe ist, das Gaslicht erreicht die
günstigen Werte erst bei Lampen von 60 bis 100 Kerzen und muß so speziell dem
elektrischen Glühlicht, das schon in zehnkerzigen Lampen gute Werte gibt,
nachstehen. Daß das Bogenlicht nur für große Kerzenstärken in Betracht kommt, bedarf
wohl nicht des besonderen Hinweises.
Textabbildung Bd. 327, S. 342
Fig. 4.
Für Licht wie Wärme läßt sich der Vergleich ohne Schwierigkeiten durchführen, da der
Verbraucher in den meisten Fällen keine besonderen Aufwendungen für die Anlage
machen muß, Die Oefen werden mit den Wohnungen gemietet – die in dieser Hinsicht
rückständigen Verhältnisse in Westfalen ungeachtet – und selbst die Aufstellung von
Gasöfen auf eigene Kosten beeinflußt die Gesamtausgabe für die Heizung nur Wenig.
Auch die Frage der Bedienung, so verschieden sie auch bei den einzelnen Oefen und
Lampen, ist, konnte ignoriert werden, weil auch sie in den Gesamtpreis wenig
hineinspricht. Sie kann wohl ausschlaggebend sein bei der Konkurrenz von
elektrischen Lampensystemen untereinander, aber nicht beim Kampfe zwischen
Petroleum, Gas und Elektrizität.
(Schluß folgt.)